Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 135 Komt der pfenning geloffen, so findt er thür und thor offen. - Suringar, CLXVIII, 4.

136 Kupferne Pfennige, kupferne Seelenmesse.

Bei Tunnicius (64, 711): Koperen pennige, koperen selemisse. (Res divina brevis, pretium si vile ministrant.)

137 Küss' den Pfennig kommt zum Thaler. (S. Küssenpfennig.)

In Wien gab es ein Haus, das den Namen "Küss den Pfennig" führte, und das, wie noch ein paar andere mit seltsamen Namen ("Stoss am Himmel", "Schab' den Rüssel") zu den wiener Städtewahrzeichen gehörte. (Vgl. Illustrirte Zeitung, Leipzig 17. Oct. 1857, Nr. 746, S. 262.)

138 Lass deinen Pfenning ander Leuth gesellen sein. - Henisch, 1556, 67; Petri, II, 432.

139 Lebende Pfennige sind mehr werth als todte Dukaten. - Der Freimüthige (Berlin 1806).

140 Man ehrt den Pfennig, nicht den Mann. - Petri, II, 444.

141 Man gibt kein Pfennig vmb den Hafen, man klopfft vor daran, wie er kling. - Sutor, 453.

142 Man kan sobald einen Pfennig ersparen als gewinnen. - Petri, II, 457.

143 Man kann am Pfennig sehen, was am Gulden zu verdienen ist.

Engl.: You may know by a penny how a shilling spends. (Bohn II, 57.)

144 Man kann es nicht auf jedem Pfennig sehen, wo er geschlagen ist.

Auch russisch Altmann VI, 495.

145 Man muss einen Pfennig aufheben für den schwarzen (bösen) Tag. - Kiesewetter, 39.

146 Man muss mit Pfennigen anfangen, wo man mit Thalern aufhören will.

147 Mancher gibt kein pfenning, er weiss denn ein batzen zu gewinnen. - Lehmann, 561, 52.

148 Mancher kann den Pfennig nicht entrathen und schleudert um sich mit Dukaten.

149 Mancher sieht auf den Pfennig und lässt den Batzen fahren. - Sutor, 651.

Lat.: Ad mensuram aquam bibent circa mensuram offam comedentes. (Sutor, 651.) - Ovum curans gallinam negligit. (Seybold, 424.)

150 Mancher sucht einen Pfennig und verbrennt ein Dreierlicht (drei Lichte) dabei. - Eiselein, 905; Mayer, II, 170; Müller, 52, 4; Simrock, 7828; Körte, 4049 u. 4749; Braun, I, 2518; Schulfreund, 87.

Die Russen: Mancher sucht den Kopeken so lange, bis er den Rubel verliert. Oder: sucht den Kopeken und verliert den Rubel. (Altmann VI, 391 u. 473.)

Niederd.: Mancher söcht en Pennen un ferbrennt daabi en Licht. (Marahrens, 96.)

Engl.: Penny-wise, pound-foolish. (Gaal, 1245.)

Frz.: Pour reprendre ta chemise ne mets ton heritage en mise. (Cahier, 329.)

151 Mein Pfennig, dein Gesell.

Um zu sagen, es solle pro rata gehen.

152 Mein Pfennig ist deines Pfennigs Bruder. - Sailer, 115; Sutor, 652; Graf, 282, 351; Simrock, 7815; Körte, 4754; Braun, I, 3265.

Gleichheit der Rechte und Pflichten. Hast du mit mir gezehrt, so kannst du mit mir zahlen.

153 Mit dem pfenning fahet man an zu spilen. - Franck, II, 83a; Simrock, 7823; Körte, 4752; Masson, 224; Braun, I, 3264.

Man stiehlt erst Kleinigkeiten.

154 Mit einem Pfennig kan man kein Kohl fett machen. - Petri, II, 476.

155 Mit Pfennigen gewinnt mancher Dukaten.

Die Russen: Manche säen Kupfer und ernten Gold. (Altmann VI, 413.)

156 'Ne Pennek per Dag magd nett en klor 'nen Daler per Jahr. (Aachen.)

157 Nimm den Pfennig in Acht, die Thaler wahren sich selber.

158 Ob dich gleich der Pfennig sticht, ändert sich dein Stamm doch nicht. - Körte, 4751.

159 Pfennig im Beutel ist ein guter Compan. - Henisch, 358, 9; Petri, II, 506.

160 Pfennig ist der beste Gefährte.

Engl.: There's no companion like the penny. (Bohn II, 16.)

[Spaltenumbruch] 161 Pfennig ist Pfennig gleich. - Graf, 282, 352.

In Hamburg: Pennynghe pennynghe lyk. (Lappenberg, 86, 34.)

162 Pfennig machen, dass der Mann sorget. - Petri, II, 506.

Holl.: Penninghe doen den man sorghen. (Tunn., 21, 10; Harrebomee, II, 198b.)

163 Pfennig zu Pfennig macht einen Thaler.

Engl.: Penny and penny laid up will be many. (Bohn II, 124.)

Holl.: De eene mijt op de andere bouwt het huis. (Harrebomee, II, 87a.)

164 Pfennige erneuert man, wenn neue Herren kommen. - Graf, 509, 163.

Mhd.: Penninge sal man vernien alse nie herren komet. (Homeyer, II, 26, 1.)

165 Pfennige machen Sorgen.

Lat.: Reddit sollicitum te copia denariorum. (Fallersleben, 595.)

166 Pfennige und Thaler sind oft in Einem Beutel.

167 Pfennige verschlägt man, wenn neue Herren kommen. - Graf, 509, 162.

In der frühern Zeit, in der Städte wie die kleinsten Herren das Münzrecht besassen, wechselte in der Regel auch mit den Herren der Werth der Münzen. Ea ist hier nur auf die Geschichte deutscher Münzen und der deutschen Münzwirren zu verweisen.

Mhd.: Phenninge sol man verslahen als niwe herren choment. (Ficker, 109, 131.)

168 Pfenning hat so viel Silber als ein Mück am Fuss kan tragen. - Gruter, III, 75; Lehmann, II, 491, 12.

169 Pfenning ist dess andern Gevatter. - Gruter, III, 75; Lehmann, II, 491, 13.

170 Pfenning ist ein Pfenning. - Gruter, III, 75; Lehmann, II, 491, 14.

171 Pfenning ist pfennings bruder. - Egenolff, 37b; Agricola I, 71; Gruter, 62; Petri, II, 506; Lehmann, 328, 57; Schottel, 1129b; Eiselein, 508; Simrock, 7814; Gaal, 1248; Broma, I, 5; Graf, 282, 350; für Holstein: Schütze, III, 203.

Ich will meinen Pfennig auch dazu geben, so lange ich habe, sollst du auch haben. "Hieraus", sagt Agricola, "erweiset sichs, wie vnsere alte deutschen collation, wolleben vnd freude gehalten haben, nemlich dass ein yeder sein essen hat mitbracht, vnd zum getrenck haben sie einen pfenning neben den andern gelegt, zu gleicher zechen, und ist einer nicht höher beschwert worden, denn der ander." - Bei den Russen sind die Kopeken untereinander nur Bekannte, die Rubel schon Gevattern, dagegen die Imperialen Blutsverwandte. (Altmann VI, 436.)

Engl.: Like to like, said the Devil to the collier. (Gaal, 1248.)

Isl.: Peningr er penings brodhir. (Jonssyni, 271.)

Schwed.: Penning är pennings broder. (Grubb, 667.)

172 Sieben Pfennig ist mein Gewinn, blas' mir in Ars, ich fahr' dahin.

173 Soll der letzte Pfennig bleiben, so lass den ersten nicht heraus.

174 Spare die Pfennige, die Thaler werden sich selbst kümmern.

175 Ungerechter Pfennig verzehrt gerechten Thaler. - Körte, 4743.

176 Viel Pfennige geben auch einen Gulden (machen auch einen Thaler). - Gaal, 1620; Oldenb. Volksb., IX, 155; für Waldeck: Curtze, 339, 314.

Im Plattdeutschen: Fäle Pennen makt en Daler. (Marahrens, 96.)

Engl.: Penny and penny, laid up, will be many. (Gaal, 1620.)

It.: A quattrino a quattrino si fa il soldo. (Gaal, 1620.) - Poco e spesso (empie), riempi (empie) il borsello.

177 Vier Pfennige machen auch einen Kreuzer. - Chaos, 813.

178 Vier Pfennige soll jeder haben: einen Zehr-, Nähr-, Ehr- und Wehrpfennig. - Chaos, 195.

179 Vor dem Pfennig zieht man den Hut.

Schwed.: För penningen taar man hatten af. (Grubb, 237.)

180 Wann der pfenning leut, gehn all thüren auff. - Franck, II, 118a.

Mhd.: Wer der pfenning niht enhat, der gang an der toren rat. (Diutisca.) - Komt der pfennig geloffen, so findt er thür und thor offen. (Keller's Schwänke.) (Zingerle, 112 u. 114.)

181 Wann en Penning am Daler fählt, dann es hä nit vnll. (Iserlohn.) - Woeste, 75, 254.

[Spaltenumbruch] 135 Komt der pfenning geloffen, so findt er thür und thor offen.Suringar, CLXVIII, 4.

136 Kupferne Pfennige, kupferne Seelenmesse.

Bei Tunnicius (64, 711): Koperen pennige, koperen selemisse. (Res divina brevis, pretium si vile ministrant.)

137 Küss' den Pfennig kommt zum Thaler. (S. Küssenpfennig.)

In Wien gab es ein Haus, das den Namen „Küss den Pfennig“ führte, und das, wie noch ein paar andere mit seltsamen Namen („Stoss am Himmel“, „Schab' den Rüssel“) zu den wiener Städtewahrzeichen gehörte. (Vgl. Illustrirte Zeitung, Leipzig 17. Oct. 1857, Nr. 746, S. 262.)

138 Lass deinen Pfenning ander Leuth gesellen sein.Henisch, 1556, 67; Petri, II, 432.

139 Lebende Pfennige sind mehr werth als todte Dukaten.Der Freimüthige (Berlin 1806).

140 Man ehrt den Pfennig, nicht den Mann.Petri, II, 444.

141 Man gibt kein Pfennig vmb den Hafen, man klopfft vor daran, wie er kling.Sutor, 453.

142 Man kan sobald einen Pfennig ersparen als gewinnen.Petri, II, 457.

143 Man kann am Pfennig sehen, was am Gulden zu verdienen ist.

Engl.: You may know by a penny how a shilling spends. (Bohn II, 57.)

144 Man kann es nicht auf jedem Pfennig sehen, wo er geschlagen ist.

Auch russisch Altmann VI, 495.

145 Man muss einen Pfennig aufheben für den schwarzen (bösen) Tag.Kiesewetter, 39.

146 Man muss mit Pfennigen anfangen, wo man mit Thalern aufhören will.

147 Mancher gibt kein pfenning, er weiss denn ein batzen zu gewinnen.Lehmann, 561, 52.

148 Mancher kann den Pfennig nicht entrathen und schleudert um sich mit Dukaten.

149 Mancher sieht auf den Pfennig und lässt den Batzen fahren.Sutor, 651.

Lat.: Ad mensuram aquam bibent circa mensuram offam comedentes. (Sutor, 651.) – Ovum curans gallinam negligit. (Seybold, 424.)

150 Mancher sucht einen Pfennig und verbrennt ein Dreierlicht (drei Lichte) dabei.Eiselein, 905; Mayer, II, 170; Müller, 52, 4; Simrock, 7828; Körte, 4049 u. 4749; Braun, I, 2518; Schulfreund, 87.

Die Russen: Mancher sucht den Kopeken so lange, bis er den Rubel verliert. Oder: sucht den Kopeken und verliert den Rubel. (Altmann VI, 391 u. 473.)

Niederd.: Mancher söcht en Pennen un ferbrennt daabi en Licht. (Marahrens, 96.)

Engl.: Penny-wise, pound-foolish. (Gaal, 1245.)

Frz.: Pour reprendre ta chemise ne mets ton héritage en mise. (Cahier, 329.)

151 Mein Pfennig, dein Gesell.

Um zu sagen, es solle pro rata gehen.

152 Mein Pfennig ist deines Pfennigs Bruder.Sailer, 115; Sutor, 652; Graf, 282, 351; Simrock, 7815; Körte, 4754; Braun, I, 3265.

Gleichheit der Rechte und Pflichten. Hast du mit mir gezehrt, so kannst du mit mir zahlen.

153 Mit dem pfenning fahet man an zu spilen.Franck, II, 83a; Simrock, 7823; Körte, 4752; Masson, 224; Braun, I, 3264.

Man stiehlt erst Kleinigkeiten.

154 Mit einem Pfennig kan man kein Kohl fett machen.Petri, II, 476.

155 Mit Pfennigen gewinnt mancher Dukaten.

Die Russen: Manche säen Kupfer und ernten Gold. (Altmann VI, 413.)

156 'Ne Pennek per Dag magd nett en klor 'nen Daler per Jahr. (Aachen.)

157 Nimm den Pfennig in Acht, die Thaler wahren sich selber.

158 Ob dich gleich der Pfennig sticht, ändert sich dein Stamm doch nicht.Körte, 4751.

159 Pfennig im Beutel ist ein guter Compan.Henisch, 358, 9; Petri, II, 506.

160 Pfennig ist der beste Gefährte.

Engl.: There's no companion like the penny. (Bohn II, 16.)

[Spaltenumbruch] 161 Pfennig ist Pfennig gleich.Graf, 282, 352.

In Hamburg: Pennynghe pennynghe lyk. (Lappenberg, 86, 34.)

162 Pfennig machen, dass der Mann sorget.Petri, II, 506.

Holl.: Penninghe doen den man sorghen. (Tunn., 21, 10; Harrebomée, II, 198b.)

163 Pfennig zu Pfennig macht einen Thaler.

Engl.: Penny and penny laid up will be many. (Bohn II, 124.)

Holl.: De eene mijt op de andere bouwt het huis. (Harrebomée, II, 87a.)

164 Pfennige erneuert man, wenn neue Herren kommen.Graf, 509, 163.

Mhd.: Penninge sal man vernien alse nie herren komet. (Homeyer, II, 26, 1.)

165 Pfennige machen Sorgen.

Lat.: Reddit sollicitum te copia denariorum. (Fallersleben, 595.)

166 Pfennige und Thaler sind oft in Einem Beutel.

167 Pfennige verschlägt man, wenn neue Herren kommen.Graf, 509, 162.

In der frühern Zeit, in der Städte wie die kleinsten Herren das Münzrecht besassen, wechselte in der Regel auch mit den Herren der Werth der Münzen. Ea ist hier nur auf die Geschichte deutscher Münzen und der deutschen Münzwirren zu verweisen.

Mhd.: Phenninge sol man verslahen als niwe herren choment. (Ficker, 109, 131.)

168 Pfenning hat so viel Silber als ein Mück am Fuss kan tragen.Gruter, III, 75; Lehmann, II, 491, 12.

169 Pfenning ist dess andern Gevatter.Gruter, III, 75; Lehmann, II, 491, 13.

170 Pfenning ist ein Pfenning.Gruter, III, 75; Lehmann, II, 491, 14.

171 Pfenning ist pfennings bruder.Egenolff, 37b; Agricola I, 71; Gruter, 62; Petri, II, 506; Lehmann, 328, 57; Schottel, 1129b; Eiselein, 508; Simrock, 7814; Gaal, 1248; Broma, I, 5; Graf, 282, 350; für Holstein: Schütze, III, 203.

Ich will meinen Pfennig auch dazu geben, so lange ich habe, sollst du auch haben. „Hieraus“, sagt Agricola, „erweiset sichs, wie vnsere alte deutschen collation, wolleben vnd freude gehalten haben, nemlich dass ein yeder sein essen hat mitbracht, vnd zum getrenck haben sie einen pfenning neben den andern gelegt, zu gleicher zechen, und ist einer nicht höher beschwert worden, denn der ander.“ – Bei den Russen sind die Kopeken untereinander nur Bekannte, die Rubel schon Gevattern, dagegen die Imperialen Blutsverwandte. (Altmann VI, 436.)

Engl.: Like to like, said the Devil to the collier. (Gaal, 1248.)

Isl.: Peningr er penings bródhir. (Jonssyni, 271.)

Schwed.: Penning är pennings broder. (Grubb, 667.)

172 Sieben Pfennig ist mein Gewinn, blas' mir in Ars, ich fahr' dahin.

173 Soll der letzte Pfennig bleiben, so lass den ersten nicht heraus.

174 Spare die Pfennige, die Thaler werden sich selbst kümmern.

175 Ungerechter Pfennig verzehrt gerechten Thaler.Körte, 4743.

176 Viel Pfennige geben auch einen Gulden (machen auch einen Thaler).Gaal, 1620; Oldenb. Volksb., IX, 155; für Waldeck: Curtze, 339, 314.

Im Plattdeutschen: Fäle Pennen mâkt en Dâler. (Marahrens, 96.)

Engl.: Penny and penny, laid up, will be many. (Gaal, 1620.)

It.: A quattrino a quattrino si fa il soldo. (Gaal, 1620.) – Poco e spesso (empie), riempi (empie) il borsello.

177 Vier Pfennige machen auch einen Kreuzer.Chaos, 813.

178 Vier Pfennige soll jeder haben: einen Zehr-, Nähr-, Ehr- und Wehrpfennig.Chaos, 195.

179 Vor dem Pfennig zieht man den Hut.

Schwed.: För penningen taar man hatten af. (Grubb, 237.)

180 Wann der pfenning leut, gehn all thüren auff.Franck, II, 118a.

Mhd.: Wer der pfenning niht enhât, der gang an der tôren rât. (Diutisca.) – Komt der pfennig geloffen, so findt er thür und thor offen. (Keller's Schwänke.) (Zingerle, 112 u. 114.)

181 Wann en Penning am Dâler fählt, dann es hä nit vnll. (Iserlohn.) – Woeste, 75, 254.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0650" n="[636]"/><cb n="1271"/>
135 Komt der pfenning geloffen, so findt er thür und thor offen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Suringar, CLXVIII, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">136 Kupferne Pfennige, kupferne Seelenmesse.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (64, 711)</hi>: Koperen pennige, koperen selemisse. (Res divina brevis, pretium si vile ministrant.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">137 Küss' den Pfennig kommt zum Thaler.</hi> (S.  Küssenpfennig.)</p><lb/>
          <p rendition="#et">In Wien gab es ein Haus, das den Namen &#x201E;Küss den Pfennig&#x201C; führte, und das, wie noch ein paar andere mit seltsamen Namen (&#x201E;Stoss am Himmel&#x201C;, &#x201E;Schab' den Rüssel&#x201C;) zu den wiener Städtewahrzeichen gehörte. (Vgl. <hi rendition="#i">Illustrirte Zeitung, Leipzig 17. Oct. 1857, Nr. 746, S. 262.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">138 Lass deinen Pfenning ander Leuth gesellen sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1556, 67; Petri, II, 432.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">139 Lebende Pfennige sind mehr werth als todte Dukaten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Der Freimüthige (Berlin 1806).</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">140 Man ehrt den Pfennig, nicht den Mann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 444.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">141 Man gibt kein Pfennig vmb den Hafen, man klopfft vor daran, wie er kling.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutor, 453.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">142 Man kan sobald einen Pfennig ersparen als gewinnen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 457.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">143 Man kann am Pfennig sehen, was am Gulden zu verdienen ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: You may know by a penny how a shilling spends. (<hi rendition="#i">Bohn II, 57.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">144 Man kann es nicht auf jedem Pfennig sehen, wo er geschlagen ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch russisch <hi rendition="#i">Altmann VI, 495</hi>.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">145 Man muss einen Pfennig aufheben für den schwarzen (bösen) Tag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kiesewetter, 39.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">146 Man muss mit Pfennigen anfangen, wo man mit Thalern aufhören will.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">147 Mancher gibt kein pfenning, er weiss denn ein batzen zu gewinnen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 561, 52.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">148 Mancher kann den Pfennig nicht entrathen und schleudert um sich mit Dukaten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">149 Mancher sieht auf den Pfennig und lässt den Batzen fahren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutor, 651.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ad mensuram aquam bibent circa mensuram offam comedentes. (<hi rendition="#i">Sutor, 651.</hi>) &#x2013; Ovum curans gallinam negligit. (<hi rendition="#i">Seybold, 424.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">150 Mancher sucht einen Pfennig und verbrennt ein Dreierlicht (drei Lichte) dabei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 905; Mayer, II, 170; Müller, 52, 4; Simrock, 7828; Körte, 4049 u. 4749; Braun, I, 2518; Schulfreund, 87.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Mancher sucht den Kopeken so lange, bis er den Rubel verliert. Oder: sucht den Kopeken und verliert den Rubel. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 391 u. 473.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Niederd.</hi>: Mancher söcht en Pennen un ferbrennt daabi en Licht. (<hi rendition="#i">Marahrens, 96.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Penny-wise, pound-foolish. (<hi rendition="#i">Gaal, 1245.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Pour reprendre ta chemise ne mets ton héritage en mise. (<hi rendition="#i">Cahier, 329.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">151 Mein Pfennig, dein Gesell.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen, es solle pro rata gehen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">152 Mein Pfennig ist deines Pfennigs Bruder.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 115; Sutor, 652; Graf, 282, 351; Simrock, 7815; Körte, 4754; Braun, I, 3265.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Gleichheit der Rechte und Pflichten. Hast du mit mir gezehrt, so kannst du mit mir zahlen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">153 Mit dem pfenning fahet man an zu spilen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 83<hi rendition="#sup">a</hi>; Simrock, 7823; Körte, 4752; Masson, 224; Braun, I, 3264.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Man stiehlt erst Kleinigkeiten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">154 Mit einem Pfennig kan man kein Kohl fett machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 476.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">155 Mit Pfennigen gewinnt mancher Dukaten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Manche säen Kupfer und ernten Gold. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 413.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">156 'Ne Pennek per Dag magd nett en klor 'nen Daler per Jahr.</hi> (<hi rendition="#i">Aachen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">157 Nimm den Pfennig in Acht, die Thaler wahren sich selber.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">158 Ob dich gleich der Pfennig sticht, ändert sich dein Stamm doch nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 4751.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">159 Pfennig im Beutel ist ein guter Compan.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 358, 9; Petri, II, 506.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">160 Pfennig ist der beste Gefährte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: There's no companion like the penny. (<hi rendition="#i">Bohn II, 16.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1272"/>
161 Pfennig ist Pfennig gleich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 282, 352.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Hamburg: Pennynghe pennynghe lyk. (<hi rendition="#i">Lappenberg, 86, 34.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">162 Pfennig machen, dass der Mann sorget.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 506.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Penninghe doen den man sorghen. (<hi rendition="#i">Tunn., 21, 10; Harrebomée, II, 198<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">163 Pfennig zu Pfennig macht einen Thaler.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Penny and penny laid up will be many. (<hi rendition="#i">Bohn II, 124.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De eene mijt op de andere bouwt het huis. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 87<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">164 Pfennige erneuert man, wenn neue Herren kommen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 509, 163.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Penninge sal man vernien alse nie herren komet. (<hi rendition="#i">Homeyer, II, 26, 1.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">165 Pfennige machen Sorgen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Reddit sollicitum te copia denariorum. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 595.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">166 Pfennige und Thaler sind oft in Einem Beutel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">167 Pfennige verschlägt man, wenn neue Herren kommen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 509, 162.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In der frühern Zeit, in der Städte wie die kleinsten Herren das Münzrecht besassen, wechselte in der Regel auch mit den Herren der Werth der Münzen. Ea ist hier nur auf die Geschichte deutscher Münzen und der deutschen Münzwirren zu verweisen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Phenninge sol man verslahen als niwe herren choment. (<hi rendition="#i">Ficker, 109, 131.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">168 Pfenning hat so viel Silber als ein Mück am Fuss kan tragen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 75; Lehmann, II, 491, 12.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">169 Pfenning ist dess andern Gevatter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 75; Lehmann, II, 491, 13.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">170 Pfenning ist ein Pfenning.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 75; Lehmann, II, 491, 14.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">171 Pfenning ist pfennings bruder.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Egenolff, 37<hi rendition="#sup">b</hi>; Agricola I, 71; Gruter, 62; Petri, II, 506; Lehmann, 328, 57; Schottel, 1129<hi rendition="#sup">b</hi>; Eiselein, 508; Simrock, 7814; Gaal, 1248; Broma, I, 5; Graf, 282, 350;</hi> für Holstein: <hi rendition="#i">Schütze, III, 203.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich will meinen Pfennig auch dazu geben, so lange ich habe, sollst du auch haben. &#x201E;Hieraus&#x201C;, sagt <hi rendition="#i">Agricola,</hi> &#x201E;erweiset sichs, wie vnsere alte deutschen collation, wolleben vnd freude gehalten haben, nemlich dass ein yeder sein essen hat mitbracht, vnd zum getrenck haben sie einen pfenning neben den andern gelegt, zu gleicher zechen, und ist einer nicht höher beschwert worden, denn der ander.&#x201C; &#x2013; Bei den Russen sind die Kopeken untereinander nur Bekannte, die Rubel schon Gevattern, dagegen die Imperialen Blutsverwandte. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 436.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Like to like, said the Devil to the collier. (<hi rendition="#i">Gaal, 1248.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Isl.</hi>: Peningr er penings bródhir. (<hi rendition="#i">Jonssyni, 271.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Penning är pennings broder. (<hi rendition="#i">Grubb, 667.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">172 Sieben Pfennig ist mein Gewinn, blas' mir in Ars, ich fahr' dahin.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">173 Soll der letzte Pfennig bleiben, so lass den ersten nicht heraus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">174 Spare die Pfennige, die Thaler werden sich selbst kümmern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">175 Ungerechter Pfennig verzehrt gerechten Thaler.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 4743.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">176 Viel Pfennige geben auch einen Gulden (machen auch einen Thaler).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gaal, 1620; Oldenb. Volksb., IX, 155;</hi> für Waldeck: <hi rendition="#i">Curtze, 339, 314.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Im Plattdeutschen: Fäle Pennen mâkt en Dâler. (<hi rendition="#i">Marahrens, 96.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Penny and penny, laid up, will be many. (<hi rendition="#i">Gaal, 1620.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: A quattrino a quattrino si fa il soldo. (<hi rendition="#i">Gaal, 1620.</hi>) &#x2013; Poco e spesso (empie), riempi (empie) il borsello.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">177 Vier Pfennige machen auch einen Kreuzer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Chaos, 813.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">178 Vier Pfennige soll jeder haben: einen Zehr-, Nähr-, Ehr- und Wehrpfennig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Chaos, 195.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">179 Vor dem Pfennig zieht man den Hut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: För penningen taar man hatten af. (<hi rendition="#i">Grubb, 237.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">180 Wann der pfenning leut, gehn all thüren auff.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 118<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Wer der pfenning niht enhât, der gang an der tôren rât. (<hi rendition="#i">Diutisca.</hi>) &#x2013; Komt der pfennig geloffen, so findt er thür und thor offen. (<hi rendition="#i">Keller's Schwänke.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 112 u. 114.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">181 Wann en Penning am Dâler fählt, dann es hä nit vnll.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Woeste, 75, 254.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[636]/0650] 135 Komt der pfenning geloffen, so findt er thür und thor offen. – Suringar, CLXVIII, 4. 136 Kupferne Pfennige, kupferne Seelenmesse. Bei Tunnicius (64, 711): Koperen pennige, koperen selemisse. (Res divina brevis, pretium si vile ministrant.) 137 Küss' den Pfennig kommt zum Thaler. (S. Küssenpfennig.) In Wien gab es ein Haus, das den Namen „Küss den Pfennig“ führte, und das, wie noch ein paar andere mit seltsamen Namen („Stoss am Himmel“, „Schab' den Rüssel“) zu den wiener Städtewahrzeichen gehörte. (Vgl. Illustrirte Zeitung, Leipzig 17. Oct. 1857, Nr. 746, S. 262.) 138 Lass deinen Pfenning ander Leuth gesellen sein. – Henisch, 1556, 67; Petri, II, 432. 139 Lebende Pfennige sind mehr werth als todte Dukaten. – Der Freimüthige (Berlin 1806). 140 Man ehrt den Pfennig, nicht den Mann. – Petri, II, 444. 141 Man gibt kein Pfennig vmb den Hafen, man klopfft vor daran, wie er kling. – Sutor, 453. 142 Man kan sobald einen Pfennig ersparen als gewinnen. – Petri, II, 457. 143 Man kann am Pfennig sehen, was am Gulden zu verdienen ist. Engl.: You may know by a penny how a shilling spends. (Bohn II, 57.) 144 Man kann es nicht auf jedem Pfennig sehen, wo er geschlagen ist. Auch russisch Altmann VI, 495. 145 Man muss einen Pfennig aufheben für den schwarzen (bösen) Tag. – Kiesewetter, 39. 146 Man muss mit Pfennigen anfangen, wo man mit Thalern aufhören will. 147 Mancher gibt kein pfenning, er weiss denn ein batzen zu gewinnen. – Lehmann, 561, 52. 148 Mancher kann den Pfennig nicht entrathen und schleudert um sich mit Dukaten. 149 Mancher sieht auf den Pfennig und lässt den Batzen fahren. – Sutor, 651. Lat.: Ad mensuram aquam bibent circa mensuram offam comedentes. (Sutor, 651.) – Ovum curans gallinam negligit. (Seybold, 424.) 150 Mancher sucht einen Pfennig und verbrennt ein Dreierlicht (drei Lichte) dabei. – Eiselein, 905; Mayer, II, 170; Müller, 52, 4; Simrock, 7828; Körte, 4049 u. 4749; Braun, I, 2518; Schulfreund, 87. Die Russen: Mancher sucht den Kopeken so lange, bis er den Rubel verliert. Oder: sucht den Kopeken und verliert den Rubel. (Altmann VI, 391 u. 473.) Niederd.: Mancher söcht en Pennen un ferbrennt daabi en Licht. (Marahrens, 96.) Engl.: Penny-wise, pound-foolish. (Gaal, 1245.) Frz.: Pour reprendre ta chemise ne mets ton héritage en mise. (Cahier, 329.) 151 Mein Pfennig, dein Gesell. Um zu sagen, es solle pro rata gehen. 152 Mein Pfennig ist deines Pfennigs Bruder. – Sailer, 115; Sutor, 652; Graf, 282, 351; Simrock, 7815; Körte, 4754; Braun, I, 3265. Gleichheit der Rechte und Pflichten. Hast du mit mir gezehrt, so kannst du mit mir zahlen. 153 Mit dem pfenning fahet man an zu spilen. – Franck, II, 83a; Simrock, 7823; Körte, 4752; Masson, 224; Braun, I, 3264. Man stiehlt erst Kleinigkeiten. 154 Mit einem Pfennig kan man kein Kohl fett machen. – Petri, II, 476. 155 Mit Pfennigen gewinnt mancher Dukaten. Die Russen: Manche säen Kupfer und ernten Gold. (Altmann VI, 413.) 156 'Ne Pennek per Dag magd nett en klor 'nen Daler per Jahr. (Aachen.) 157 Nimm den Pfennig in Acht, die Thaler wahren sich selber. 158 Ob dich gleich der Pfennig sticht, ändert sich dein Stamm doch nicht. – Körte, 4751. 159 Pfennig im Beutel ist ein guter Compan. – Henisch, 358, 9; Petri, II, 506. 160 Pfennig ist der beste Gefährte. Engl.: There's no companion like the penny. (Bohn II, 16.) 161 Pfennig ist Pfennig gleich. – Graf, 282, 352. In Hamburg: Pennynghe pennynghe lyk. (Lappenberg, 86, 34.) 162 Pfennig machen, dass der Mann sorget. – Petri, II, 506. Holl.: Penninghe doen den man sorghen. (Tunn., 21, 10; Harrebomée, II, 198b.) 163 Pfennig zu Pfennig macht einen Thaler. Engl.: Penny and penny laid up will be many. (Bohn II, 124.) Holl.: De eene mijt op de andere bouwt het huis. (Harrebomée, II, 87a.) 164 Pfennige erneuert man, wenn neue Herren kommen. – Graf, 509, 163. Mhd.: Penninge sal man vernien alse nie herren komet. (Homeyer, II, 26, 1.) 165 Pfennige machen Sorgen. Lat.: Reddit sollicitum te copia denariorum. (Fallersleben, 595.) 166 Pfennige und Thaler sind oft in Einem Beutel. 167 Pfennige verschlägt man, wenn neue Herren kommen. – Graf, 509, 162. In der frühern Zeit, in der Städte wie die kleinsten Herren das Münzrecht besassen, wechselte in der Regel auch mit den Herren der Werth der Münzen. Ea ist hier nur auf die Geschichte deutscher Münzen und der deutschen Münzwirren zu verweisen. Mhd.: Phenninge sol man verslahen als niwe herren choment. (Ficker, 109, 131.) 168 Pfenning hat so viel Silber als ein Mück am Fuss kan tragen. – Gruter, III, 75; Lehmann, II, 491, 12. 169 Pfenning ist dess andern Gevatter. – Gruter, III, 75; Lehmann, II, 491, 13. 170 Pfenning ist ein Pfenning. – Gruter, III, 75; Lehmann, II, 491, 14. 171 Pfenning ist pfennings bruder. – Egenolff, 37b; Agricola I, 71; Gruter, 62; Petri, II, 506; Lehmann, 328, 57; Schottel, 1129b; Eiselein, 508; Simrock, 7814; Gaal, 1248; Broma, I, 5; Graf, 282, 350; für Holstein: Schütze, III, 203. Ich will meinen Pfennig auch dazu geben, so lange ich habe, sollst du auch haben. „Hieraus“, sagt Agricola, „erweiset sichs, wie vnsere alte deutschen collation, wolleben vnd freude gehalten haben, nemlich dass ein yeder sein essen hat mitbracht, vnd zum getrenck haben sie einen pfenning neben den andern gelegt, zu gleicher zechen, und ist einer nicht höher beschwert worden, denn der ander.“ – Bei den Russen sind die Kopeken untereinander nur Bekannte, die Rubel schon Gevattern, dagegen die Imperialen Blutsverwandte. (Altmann VI, 436.) Engl.: Like to like, said the Devil to the collier. (Gaal, 1248.) Isl.: Peningr er penings bródhir. (Jonssyni, 271.) Schwed.: Penning är pennings broder. (Grubb, 667.) 172 Sieben Pfennig ist mein Gewinn, blas' mir in Ars, ich fahr' dahin. 173 Soll der letzte Pfennig bleiben, so lass den ersten nicht heraus. 174 Spare die Pfennige, die Thaler werden sich selbst kümmern. 175 Ungerechter Pfennig verzehrt gerechten Thaler. – Körte, 4743. 176 Viel Pfennige geben auch einen Gulden (machen auch einen Thaler). – Gaal, 1620; Oldenb. Volksb., IX, 155; für Waldeck: Curtze, 339, 314. Im Plattdeutschen: Fäle Pennen mâkt en Dâler. (Marahrens, 96.) Engl.: Penny and penny, laid up, will be many. (Gaal, 1620.) It.: A quattrino a quattrino si fa il soldo. (Gaal, 1620.) – Poco e spesso (empie), riempi (empie) il borsello. 177 Vier Pfennige machen auch einen Kreuzer. – Chaos, 813. 178 Vier Pfennige soll jeder haben: einen Zehr-, Nähr-, Ehr- und Wehrpfennig. – Chaos, 195. 179 Vor dem Pfennig zieht man den Hut. Schwed.: För penningen taar man hatten af. (Grubb, 237.) 180 Wann der pfenning leut, gehn all thüren auff. – Franck, II, 118a. Mhd.: Wer der pfenning niht enhât, der gang an der tôren rât. (Diutisca.) – Komt der pfennig geloffen, so findt er thür und thor offen. (Keller's Schwänke.) (Zingerle, 112 u. 114.) 181 Wann en Penning am Dâler fählt, dann es hä nit vnll. (Iserlohn.) – Woeste, 75, 254.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:28Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/650
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [636]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/650>, abgerufen am 25.11.2024.