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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 1195 Viel Leute, aber wenig Menschen.

Mehr Thorheit als Verstand.

Dän.: Faa mennesker, men folk nok. (Prov. dan., 413.)

It.: Gl'huomini sono pochi, ma gente assai. (Pazzaglia, 160, 9.)

1196 Viel Leute vollbringen viel.

Holl.: Veel lieden doen meer werk dan een. (Harrebomee, II, 26.)

1197 Viel Leuth, viel Beut; viel Feind, viel Ehr. - Gruter, III, 87; Lehmann, II, 798, 52; Fischart, Gesch.; Körte, 3798.

Angeblich ein Ausspruch G. von Frundsberg's. (Kloster, VIII, 480.) Die letztere Hälfte gaben die Baseler den Luzernern zur Antwort: Quo plures hostes tanto major honos.

1198 Vielen Leuten dienen ist die beste nahrung. - Henisch, 327, 33.

1199 Viererlei Leute bringen ihr Leben in Traurigkeit zu: Neidische, Betrüger, Geizige und Eigensinnige.

1200 Vil leut sind weiser denn einer. - Henisch, 847, 31; Petri, II, 574.

1201 Viler Leuthe Namen stehen im Calender geschriben, deren Seelen in der Höllen seyn. - Sutor, 181.

1202 Vill Löck hant ihr ege Räet. (Bedburg.)

1203 Viltzige Leut sehen vngern essen. - Petri, II, 576.

1204 Viltzigen Leut felt ein blutstropffen vom Hertzen, wenn jhr Gesind oder Gest nach dem brot greifen. - Petri, II, 576.

1205 Vnbekannten Leuten bald trawen macht offt sich hindern ohren krawen. - Henisch, 176, 9.

1206 Vneinige Leuth vnd Landt haben nicht lang bestandt. - Lehmann, 813, 15.

Lat.: Dum singuli pugnant vniversi vincuntur. (Lehmann, 813, 15.)

1207 Vnglückhafftiger leute ist gut müssig gehn. - Gruter, I, 33; Körte, 3811.

1208 Vnkeusche Leut leben selten lang. - Petri, II, 559.

1209 Vnselige Leut machen die Heiligen reich. - Petri, II, 561; Simrock, 4495; Körte, 3782; Klosterspiegel, 10, 34.

Sie opfern nämlich dem angeblichen Heiligen ihr Vermögen, in der Meinung dafür ihre Fürsprache zu gewinnen. Dadurch sind Kirchen und Klöster zu so grossen Reichthümern gelangt.

Tunnicius (847): Unselige (d. i. unglückliche) Lude maken de hilligen ryk. (Munera divorum miseris portantur ad aras.)

1210 Vnverstendige Leut gehen an den Wenden. - Petri, II, 565.

1211 Volle Leute erkennt man im Gesicht.

1212 Volle Leuth sollen nicht vom fasten predigen. - Henisch, 1015, 43.

1213 Von alten Leuten kann man viel Gutes lernen.

Lat.: Utile doctrinis praebere senilibus aures. (Philippi, II, 237; Kritzinger, 347b.)

1214 Von alten Leuten und kleinen Kindern hat man wenig Dank.

Holl.: Van oude lieden en jonge kinderen behaalt men weinig dank. (Harrebomee, II, 26.)

1215 Von andern leuten jhren geschäfften vnd sachen soll man nit vbel reden, wie gern es andere hören. - Lehmann, 702, 62.

1216 Von argen Leuten kommen arge Zeiten.

1217 Von armen Leuten ist nicht viel zu gewinnen.

It.: Co' tristi non vi e cos' alcuna da guadagnare. (Pazzaglia, 161, 12.)

1218 Von armen Leuten weiss man wenig zu sagen. - Petri, II, 579; Sutor, 631.

1219 Von armer Leute Schweiss werden die grossen Leute reich.

1220 Von böser leut fried vnd bund den frommen wirdt grosser jammer kund. - Henisch, 558, 21.

1221 Von guten Leuten lernt man (kommt) Gutes.

Frz.: De gens de biens ne vient que bien. (Leroux, II, 209; Kritzinger, 347b.)

1222 Von redlichen Leuten denkt man nichts Arges.

Lat.: In bonum virum non cadit suspicio. (Schonheim, I, 10.)

[Spaltenumbruch] 1223 Vor den gezeichneten Leuten soll man sich hüten.

Frz.: Des gens signes ou marques se faut garder. (Kritzinger, 347a.)

1224 Vor frommen Leuten, stillen Wassern und tollen Hunden soll man sich hüten.

Ein hebräisches Sprichwort sagt: Wenn du einen sittenlosen Andächtler siehst, so meide seine Nachbarschaft. (Pes., 49.)

1225 Vor klügern Leuten muss man nicht gelehrt thun. (S. Franciscaner 2, Hinkender 2 und Lahmer 29.)

1226 Vor Leuten, die nichts zu verlieren haben, muss man sich in Acht nehmen.

Frz.: Il se faut garder des gens qui n'ont rien a perdre. (Kritzinger, 525a.)

1227 Vor Leuten, die schweigen und Hunden, die nicht bellen, wenn sie getroffen werden, hat man sich wohl vorzusehen.

1228 Vor neunerlei Art von Leuten behüt uns Gott zu allen Zeiten: vor dem Schuldtheiss und sein Bott, vor eim Wucher und eim Jodt, vor Artzten und Juristen, dann sie seynd böse Christen; und auch vor Advokaten, weil sie dem Säckel schaden, und endlich vor eim Corporal, weil der der ärgst ist überall. - Chaos, 443.

1229 Vor schielenden Leuten hüte dich zu allen Zeiten.

"Wilt du gesellen suchen vnder den leuten, so meyd den schillenden zcu allen zceyten, denn er ist vntraw vnd falscheyt vol." (Werdea, Aiij.)

1230 Vor spindeldürren Leuten hüte dich beizeiten.

Holl.: Wacht u voor de lieden, die niet meer vet hebben, dan een hoen voor de voorhoofd. (Harrebomee, II, 26.)

1231 Vorbezahlte Leut' haben zur Arbeit selten Zeit.

Frz.: Gens payes d'avance, ont les bras rompus. (Cahier, 1813.)

1232 Vornehme Leute essen nicht viel. (Schles.)

1233 Vornehmer Leute Kinder gerathen selten wohl.

Lat.: Virtutes parentum non propagantur genitura. (Lehmann, 170, 34.)

1234 Vrome luden vragen mer na worden, dann gecken na slägen. - Tunn., 912.

(Verba probum laedunt plus quam correctio bardos.)

1235 Vulle (trunkene) lude, gecken unde kinder sol men nicht tergen (reizen). - Tunn., 1296.

(Ebriacos fatuum et noli irritare puellos.)

1236 Wä alle Lüggen de Maul wüll stoppen, dä möss vill Heu un Strüh han. (Bedburg.)

1237 Wäa sick op anne Lüd valät, de is valoaten genog. (Ukermark.)

1238 Wachende Leute träumen nicht.

Holl.: Wakkere lieden zijn geene droomers. (Harrebomee, II, 26.)

1239 Wann alle Leut fromb weren, so dörfft man keine Thüren versperren. - Gruter, III, 93; Lehmann, 219, 48; Lehmann, II, 859, 3.

1240 Wann alle Leut weren gleich, vnd weren alle samptlich reich vnd weren all zu Tisch gesessen, wer wolt aufftragen trincken vnd essen. (S. Herr 823.) - Lehmann, 12, 20; Hauff, Lichtensteiner, 245.

1241 Wann die Leuth gesund sein, so ist der Artzt kranck. - Henisch, 1583, 41.

Lat.: Male habet medicus, si nemo male habuerit. (Henisch, 1583, 42.)

1242 Wann man den Leuten die Händ mit güldin Armbändern bind, so können sie wol schreiben, die gute Meister darinn seynd. - Lehmann, 280, 10.

1243 Wan't naau as an gud Lidj, würd Tadern tu Faderen beden. (Amrum.) - Haupt, VIII, 352, 27.

Wenn's genau (knapp) ist an guten Leuten, so werden Tatern (Zigeuner) zu Gevattern gebeten. (S. Gebrechen 2 u. 3 und Jungfer 42 u. 48.)

1244 Wär alle Lück'e gläub un sein Bätt verkäufe, dä litt mem Asch om Strüh. (Köln.) - Firmenich, I, 475, 192.

1245 War konnss ollen Loithen recht machen! - Robinson, 782; Gomolcke, 1062.

[Spaltenumbruch] 1195 Viel Leute, aber wenig Menschen.

Mehr Thorheit als Verstand.

Dän.: Faa mennesker, men folk nok. (Prov. dan., 413.)

It.: Gl'huomini sono pochi, ma gente assai. (Pazzaglia, 160, 9.)

1196 Viel Leute vollbringen viel.

Holl.: Veel lieden doen meer werk dan één. (Harrebomée, II, 26.)

1197 Viel Leuth, viel Beut; viel Feind, viel Ehr.Gruter, III, 87; Lehmann, II, 798, 52; Fischart, Gesch.; Körte, 3798.

Angeblich ein Ausspruch G. von Frundsberg's. (Kloster, VIII, 480.) Die letztere Hälfte gaben die Baseler den Luzernern zur Antwort: Quo plures hostes tanto major honos.

1198 Vielen Leuten dienen ist die beste nahrung.Henisch, 327, 33.

1199 Viererlei Leute bringen ihr Leben in Traurigkeit zu: Neidische, Betrüger, Geizige und Eigensinnige.

1200 Vil leut sind weiser denn einer.Henisch, 847, 31; Petri, II, 574.

1201 Viler Leuthe Namen stehen im Calender geschriben, deren Seelen in der Höllen seyn.Sutor, 181.

1202 Vill Löck hant ihr ege Räet. (Bedburg.)

1203 Viltzige Leut sehen vngern essen.Petri, II, 576.

1204 Viltzigen Leut felt ein blutstropffen vom Hertzen, wenn jhr Gesind oder Gest nach dem brot greifen.Petri, II, 576.

1205 Vnbekannten Leuten bald trawen macht offt sich hindern ohren krawen.Henisch, 176, 9.

1206 Vneinige Leuth vnd Landt haben nicht lang bestandt.Lehmann, 813, 15.

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1207 Vnglückhafftiger leute ist gut müssig gehn.Gruter, I, 33; Körte, 3811.

1208 Vnkeusche Leut leben selten lang.Petri, II, 559.

1209 Vnselige Leut machen die Heiligen reich.Petri, II, 561; Simrock, 4495; Körte, 3782; Klosterspiegel, 10, 34.

Sie opfern nämlich dem angeblichen Heiligen ihr Vermögen, in der Meinung dafür ihre Fürsprache zu gewinnen. Dadurch sind Kirchen und Klöster zu so grossen Reichthümern gelangt.

Tunnicius (847): Unselige (d. i. unglückliche) Lude maken de hilligen ryk. (Munera divorum miseris portantur ad aras.)

1210 Vnverstendige Leut gehen an den Wenden.Petri, II, 565.

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1212 Volle Leuth sollen nicht vom fasten predigen.Henisch, 1015, 43.

1213 Von alten Leuten kann man viel Gutes lernen.

Lat.: Utile doctrinis praebere senilibus aures. (Philippi, II, 237; Kritzinger, 347b.)

1214 Von alten Leuten und kleinen Kindern hat man wenig Dank.

Holl.: Van oude lieden en jonge kinderen behaalt men weinig dank. (Harrebomée, II, 26.)

1215 Von andern leuten jhren geschäfften vnd sachen soll man nit vbel reden, wie gern es andere hören.Lehmann, 702, 62.

1216 Von argen Leuten kommen arge Zeiten.

1217 Von armen Leuten ist nicht viel zu gewinnen.

It.: Co' tristi non vi è cos' alcuna da guadagnare. (Pazzaglia, 161, 12.)

1218 Von armen Leuten weiss man wenig zu sagen.Petri, II, 579; Sutor, 631.

1219 Von armer Leute Schweiss werden die grossen Leute reich.

1220 Von böser leut fried vnd bund den frommen wirdt grosser jammer kund.Henisch, 558, 21.

1221 Von guten Leuten lernt man (kommt) Gutes.

Frz.: De gens de biens ne vient que bien. (Leroux, II, 209; Kritzinger, 347b.)

1222 Von redlichen Leuten denkt man nichts Arges.

Lat.: In bonum virum non cadit suspicio. (Schonheim, I, 10.)

[Spaltenumbruch] 1223 Vor den gezeichneten Leuten soll man sich hüten.

Frz.: Des gens signés ou marqués se faut garder. (Kritzinger, 347a.)

1224 Vor frommen Leuten, stillen Wassern und tollen Hunden soll man sich hüten.

Ein hebräisches Sprichwort sagt: Wenn du einen sittenlosen Andächtler siehst, so meide seine Nachbarschaft. (Pes., 49.)

1225 Vor klügern Leuten muss man nicht gelehrt thun. (S. Franciscaner 2, Hinkender 2 und Lahmer 29.)

1226 Vor Leuten, die nichts zu verlieren haben, muss man sich in Acht nehmen.

Frz.: Il se faut garder des gens qui n'ont rien à perdre. (Kritzinger, 525a.)

1227 Vor Leuten, die schweigen und Hunden, die nicht bellen, wenn sie getroffen werden, hat man sich wohl vorzusehen.

1228 Vor neunerlei Art von Leuten behüt uns Gott zu allen Zeiten: vor dem Schuldtheiss und sein Bott, vor eim Wucher und eim Jodt, vor Artzten und Juristen, dann sie seynd böse Christen; und auch vor Advokaten, weil sie dem Säckel schaden, und endlich vor eim Corporal, weil der der ärgst ist überall.Chaos, 443.

1229 Vor schielenden Leuten hüte dich zu allen Zeiten.

„Wilt du gesellen suchen vnder den leuten, so meyd den schillenden zcu allen zceyten, denn er ist vntraw vnd falscheyt vol.“ (Werdea, Aiij.)

1230 Vor spindeldürren Leuten hüte dich beizeiten.

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1231 Vorbezahlte Leut' haben zur Arbeit selten Zeit.

Frz.: Gens payés d'avance, ont les bras rompus. (Cahier, 1813.)

1232 Vornehme Leute essen nicht viel. (Schles.)

1233 Vornehmer Leute Kinder gerathen selten wohl.

Lat.: Virtutes parentum non propagantur genitura. (Lehmann, 170, 34.)

1234 Vrome luden vragen mêr na wôrden, dann gecken na slägen.Tunn., 912.

(Verba probum laedunt plus quam correctio bardos.)

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(Ebriacos fatuum et noli irritare puellos.)

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1238 Wachende Leute träumen nicht.

Holl.: Wakkere lieden zijn geene droomers. (Harrebomée, II, 26.)

1239 Wann alle Leut fromb weren, so dörfft man keine Thüren versperren.Gruter, III, 93; Lehmann, 219, 48; Lehmann, II, 859, 3.

1240 Wann alle Leut weren gleich, vnd weren alle samptlich reich vnd weren all zu Tisch gesessen, wer wolt aufftragen trincken vnd essen. (S. Herr 823.) – Lehmann, 12, 20; Hauff, Lichtensteiner, 245.

1241 Wann die Leuth gesund sein, so ist der Artzt kranck.Henisch, 1583, 41.

Lat.: Male habet medicus, si nemo male habuerit. (Henisch, 1583, 42.)

1242 Wann man den Leuten die Händ mit güldin Armbändern bind, so können sie wol schreiben, die gute Meister darinn seynd.Lehmann, 280, 10.

1243 Wan't naau as an gud Lidj, würd Tâdern tu Fâderen bêden. (Amrum.) – Haupt, VIII, 352, 27.

Wenn's genau (knapp) ist an guten Leuten, so werden Tatern (Zigeuner) zu Gevattern gebeten. (S. Gebrechen 2 u. 3 und Jungfer 42 u. 48.)

1244 Wär alle Lück'e gläub un sîn Bätt verkäufe, dä litt mem Âsch om Strüh. (Köln.) – Firmenich, I, 475, 192.

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[[48]/0062] 1195 Viel Leute, aber wenig Menschen. Mehr Thorheit als Verstand. Dän.: Faa mennesker, men folk nok. (Prov. dan., 413.) It.: Gl'huomini sono pochi, ma gente assai. (Pazzaglia, 160, 9.) 1196 Viel Leute vollbringen viel. Holl.: Veel lieden doen meer werk dan één. (Harrebomée, II, 26.) 1197 Viel Leuth, viel Beut; viel Feind, viel Ehr. – Gruter, III, 87; Lehmann, II, 798, 52; Fischart, Gesch.; Körte, 3798. Angeblich ein Ausspruch G. von Frundsberg's. (Kloster, VIII, 480.) Die letztere Hälfte gaben die Baseler den Luzernern zur Antwort: Quo plures hostes tanto major honos. 1198 Vielen Leuten dienen ist die beste nahrung. – Henisch, 327, 33. 1199 Viererlei Leute bringen ihr Leben in Traurigkeit zu: Neidische, Betrüger, Geizige und Eigensinnige. 1200 Vil leut sind weiser denn einer. – Henisch, 847, 31; Petri, II, 574. 1201 Viler Leuthe Namen stehen im Calender geschriben, deren Seelen in der Höllen seyn. – Sutor, 181. 1202 Vill Löck hant ihr ege Räet. (Bedburg.) 1203 Viltzige Leut sehen vngern essen. – Petri, II, 576. 1204 Viltzigen Leut felt ein blutstropffen vom Hertzen, wenn jhr Gesind oder Gest nach dem brot greifen. – Petri, II, 576. 1205 Vnbekannten Leuten bald trawen macht offt sich hindern ohren krawen. – Henisch, 176, 9. 1206 Vneinige Leuth vnd Landt haben nicht lang bestandt. – Lehmann, 813, 15. Lat.: Dum singuli pugnant vniversi vincuntur. (Lehmann, 813, 15.) 1207 Vnglückhafftiger leute ist gut müssig gehn. – Gruter, I, 33; Körte, 3811. 1208 Vnkeusche Leut leben selten lang. – Petri, II, 559. 1209 Vnselige Leut machen die Heiligen reich. – Petri, II, 561; Simrock, 4495; Körte, 3782; Klosterspiegel, 10, 34. Sie opfern nämlich dem angeblichen Heiligen ihr Vermögen, in der Meinung dafür ihre Fürsprache zu gewinnen. Dadurch sind Kirchen und Klöster zu so grossen Reichthümern gelangt. Tunnicius (847): Unselige (d. i. unglückliche) Lude maken de hilligen ryk. (Munera divorum miseris portantur ad aras.) 1210 Vnverstendige Leut gehen an den Wenden. – Petri, II, 565. 1211 Volle Leute erkennt man im Gesicht. 1212 Volle Leuth sollen nicht vom fasten predigen. – Henisch, 1015, 43. 1213 Von alten Leuten kann man viel Gutes lernen. Lat.: Utile doctrinis praebere senilibus aures. (Philippi, II, 237; Kritzinger, 347b.) 1214 Von alten Leuten und kleinen Kindern hat man wenig Dank. Holl.: Van oude lieden en jonge kinderen behaalt men weinig dank. (Harrebomée, II, 26.) 1215 Von andern leuten jhren geschäfften vnd sachen soll man nit vbel reden, wie gern es andere hören. – Lehmann, 702, 62. 1216 Von argen Leuten kommen arge Zeiten. 1217 Von armen Leuten ist nicht viel zu gewinnen. It.: Co' tristi non vi è cos' alcuna da guadagnare. (Pazzaglia, 161, 12.) 1218 Von armen Leuten weiss man wenig zu sagen. – Petri, II, 579; Sutor, 631. 1219 Von armer Leute Schweiss werden die grossen Leute reich. 1220 Von böser leut fried vnd bund den frommen wirdt grosser jammer kund. – Henisch, 558, 21. 1221 Von guten Leuten lernt man (kommt) Gutes. Frz.: De gens de biens ne vient que bien. (Leroux, II, 209; Kritzinger, 347b.) 1222 Von redlichen Leuten denkt man nichts Arges. Lat.: In bonum virum non cadit suspicio. (Schonheim, I, 10.) 1223 Vor den gezeichneten Leuten soll man sich hüten. Frz.: Des gens signés ou marqués se faut garder. (Kritzinger, 347a.) 1224 Vor frommen Leuten, stillen Wassern und tollen Hunden soll man sich hüten. Ein hebräisches Sprichwort sagt: Wenn du einen sittenlosen Andächtler siehst, so meide seine Nachbarschaft. (Pes., 49.) 1225 Vor klügern Leuten muss man nicht gelehrt thun. (S. Franciscaner 2, Hinkender 2 und Lahmer 29.) 1226 Vor Leuten, die nichts zu verlieren haben, muss man sich in Acht nehmen. Frz.: Il se faut garder des gens qui n'ont rien à perdre. (Kritzinger, 525a.) 1227 Vor Leuten, die schweigen und Hunden, die nicht bellen, wenn sie getroffen werden, hat man sich wohl vorzusehen. 1228 Vor neunerlei Art von Leuten behüt uns Gott zu allen Zeiten: vor dem Schuldtheiss und sein Bott, vor eim Wucher und eim Jodt, vor Artzten und Juristen, dann sie seynd böse Christen; und auch vor Advokaten, weil sie dem Säckel schaden, und endlich vor eim Corporal, weil der der ärgst ist überall. – Chaos, 443. 1229 Vor schielenden Leuten hüte dich zu allen Zeiten. „Wilt du gesellen suchen vnder den leuten, so meyd den schillenden zcu allen zceyten, denn er ist vntraw vnd falscheyt vol.“ (Werdea, Aiij.) 1230 Vor spindeldürren Leuten hüte dich beizeiten. Holl.: Wacht u voor de lieden, die niet meer vet hebben, dan een hoen voor de voorhoofd. (Harrebomée, II, 26.) 1231 Vorbezahlte Leut' haben zur Arbeit selten Zeit. Frz.: Gens payés d'avance, ont les bras rompus. (Cahier, 1813.) 1232 Vornehme Leute essen nicht viel. (Schles.) 1233 Vornehmer Leute Kinder gerathen selten wohl. Lat.: Virtutes parentum non propagantur genitura. (Lehmann, 170, 34.) 1234 Vrome luden vragen mêr na wôrden, dann gecken na slägen. – Tunn., 912. (Verba probum laedunt plus quam correctio bardos.) 1235 Vulle (trunkene) lude, gecken unde kinder sol men nicht tergen (reizen). – Tunn., 1296. (Ebriacos fatuum et noli irritare puellos.) 1236 Wä alle Lüggen de Mûl wüll stoppen, dä möss vill Heu un Strüh han. (Bedburg.) 1237 Wäa sick op anne Lüd valät, de is valoaten genog. (Ukermark.) 1238 Wachende Leute träumen nicht. Holl.: Wakkere lieden zijn geene droomers. (Harrebomée, II, 26.) 1239 Wann alle Leut fromb weren, so dörfft man keine Thüren versperren. – Gruter, III, 93; Lehmann, 219, 48; Lehmann, II, 859, 3. 1240 Wann alle Leut weren gleich, vnd weren alle samptlich reich vnd weren all zu Tisch gesessen, wer wolt aufftragen trincken vnd essen. (S. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [48]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/62>, abgerufen am 25.11.2024.