Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] viel Beispiele von misrathenen Kindern grosser Väter. Talent und Genie sind das Eigenthum der Person und erben nicht fort; eine ungünstige Bemerkung für den Geburtsadel. Auch ist die Erziehung der Kinder reicher Aeltern selten gut. Wohlleben und Schmeichelei verderben sie, der Strudel unaufhörlicher Vergnügungen macht sie anstrengungsscheu. Lat.: Heroum filii noxae. (Egenolff, 165a.) - Ignava est opulentia. (Seybold, 226.) 1080 Rich Lüt hand viel Fründ( Verwandte). (Luzern.) "Welcher reiche Mann besässe nicht einen Schwarm von Freunden, die für ihn schwärmen." (H. Heine, Vermischte Schriften, Hamburg 1854, II, 93.) Holl.: Rijke lieden hebben veel vrienden. (Harrebomee, II, 25.) 1081 Richer Ligden är Käinjt gerode sälde gat. - Schuster, 593. 1082 Richt dich in die Leut vnnd in die Zeit, denn die Zeit ist böss. - Lehmann, II, 533, 56. 1083 Richte dich nach den leuten, sie werden sich nit nach dir richten. - Franck, II, 87b; Lehmann, II, 533, 57; Sutor, 277. Lat.: Polypi mentem obtinet. (Erasm., 423.) - Utere foro. (Sutor, 277.) 1084 Ricker Lü Kinner un armer Lü Koi werd gau (schnell) alt. - Goldschmidt, 160; Hauskalender, I. Holl.: Rijke lui's kinderen en arme lui's koeijen worden haast oud. (Harrebomee, II, 25.) 1085 Riicher Lüte Töchter und armer Lüte Käs' werd nid alt. - Sutermeister, 116. 1086 Reik Lü' är Därns un arm Lü' är Kalwer kamt boll annen Mann. (Jever.) - Frommann, III, 39, 31. 1087 Reike Lü hebbt fette Katten. (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4036; für Soest: Firmenich, I, 348, 19; für Iserlohn: Woeste, 75, 260. 1088 Reike Lü hebbt plante Saken, de se nich hebbt, de lat se maken. (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4036. 1089 Rike Lü hebbt Rinner, arme Lü Kinner. (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4030. 1090 Reike Lü' Krankheit un arme Lü' Pankok raukt leik weit. (Jever.) - Bueren, 986; Frommann, III, 38, 15; Eichwald, 1210; Kern, 985; Hauskalender, I. 1091 Riker Lü Kinner war'n gau old. - Bueren, 990; Eichwald, 1218. 1092 Reiker Lü'n Kinner un armer Lü'n Rinner, dä wärt am besten verpliäget. (Iserlohn.) - Woeste, 75, 261. 1093 Rothi Lüt könned vo Gott ewegg. - Sutermeister, 140. 1094 Rotzige Leute stecken in gesunder (starker) Haut. 1095 Rotzige Leute wollen immer andern die Nase putzen (wischen). Frz.: Les morveux veulent toujours moucher les autres. (Bohn II, 35.) 1096 Ryke lude hebben vel geldes. - Tunn., 929. (Aeris habent multum quibus extant fuadus et agri.) 1097 Ryke lude unde arme eten wol kol. - Tunn., 621. (Brassica vel regum pueros cum paupere nutrit.) 1098 'S gitt allerhand Leit, ach Schpielleit. - Lohrengel, II, 436. 1099 'S goht nüd über g'schid Lüt als der Huet. (Luzern.) - Schweiz, II, 243, 30. 1100 Sau Lüde, sau Tüüg, sau Stall, sau Veih. (Waldeck.) - Curtze, 328, 162. 1101 Schedliche Leut eeind wie ein glüend kol im Kleid vnd wie ein mauss im Brodtkorb. - Lehmann, 775, 18. 1102 Schelmische Leut thun schelmische That. - Petri, II, 528. 1103 Schlaue Leute wissen viel Rechts. Holl.: Lose lude weten vele rechts. 1104 Schlechte Leute und schlechter Wein werden bald verrufen sein. 1105 Schlechten Leuten misfallen ist kein Unglück. 1106 Schlechter Leute Münze sind Pfennige und Kreuzer. - Markolf, 86. Und wie ihre Münze, so ist ihre Rede. [Spaltenumbruch] 1107 Schlimme Leut sinds, die vmb eines Drecks willen zancken. - Petri, II, 530. 1108 Schön leut haben vil ankrähens. - Fischart, Ehez., in Kloster, X, 493; Lehmann, 707, 50. Lat.: Difficulter custoditur quod multis placet. 1109 Schön Leut sein gar freundlich. - Theatrum Diabolorum, 296b; Lehmann, 707, 50. 1110 Schön leut sint leicht erbittlich, dan Hofart macht sie kitzlich. - Fischart, Ehez., in Kloster, X, 493. 1111 Schöne Leut sind gern hoffertig. - Petri, II, 531. Lat.: Fastus inest pulchris, sequiturque superbia formam. (Seybold, 174.) 1112 Schöne Leut sind rotzig. - Petri, II, 532; Heuseler, 375. "Kein menschlicher Leichnam ist so schön und gesund, es geht Rotz und Unflat von ihm, darum kommt auch zuweilen aus einem löblichen Geschlecht ein ungerathener Sohn." (Luther.) 1113 Schöne Leut sind selten keusch. - Lehmann, II, 567, 43; Simrock, 9167. 1114 Schöne Leute haben schöne Sachen. - Frischbier, 359; Frischbier2, 2407; Simrock, 9168. 1115 Schöne Leute haben schöne Sachen, was sie nicht haben, lassen sie sich machen. (Deutz.) 1116 Schöne Leute, stolze Leute. - Grubb, 730. 1117 Schöne Leute und zerrissene Schürzen bleiben leicht hängen. Holl.: Schoone lieden en gescheurde scholte kleederen hebben veel aanstoot. (Harrebomee, II, 26.) 1118 Schöne Leute werden wol alt, aber hässlich nicht bald. Lat.: Pulchrorum etiam autumnuas pulcher. (Seybold, 464.) 1119 Schönen Leuten ist jedermann günstig. - Seybold, 189. 1120 Schuldige Leute sehen vnter sich. - Petri, II, 533. 1121 Schwache Leute haben auch Fäuste. It.: Nella zuffa il debole e forte. (Bohn I, 111.) 1122 Schwache Leute - witzige Leute. Engl.: Weak men have need to be witty. (Bohn II, 141.) 1123 Schwartz leut seind auch etwa weiss. - Franck, I, 128b; Gruter, I, 64; Petri, II, 531; Sutor, 753. 1124 Sei doch auch wie de Leut'. (Ulm.) 1125 Sind die Leute gesund, sind die Aerzte siech und wund. Ruth.: Kogda wsje zdrawi, togda lekar bolen. (Wurzbach, I.) 1126 Slichte (geringe) lude werden ok wol grot. - Tunn., 539. (Tardus equum celerem crebro producit asellus.) 1127 So de Lüe, so de Werke. (Lippe.) 1128 So lange die Leute singen, ist die Kirchen noch nicht aus. 1129 Sok Lidj, sok Tjüüg. (Amrum.) - Haupt, VIII, 359, 341. Solche Leute, solch Zeug. 1130 Solche Leute muss man haben, die nichts nach den Türken fragen. - Birlinger, 1054. 1131 Starcke Leute haben starcke Uebel (Kranckheit). - Petri, II, 540; Sutor, 853; Simrock, 9816; Körte, 3835; Braun, I, 2275. Dän.: Sterke folk, sterke sygdomme. (Prov. dan., 531 u. 539.) Lat.: Corpora morbis majora patent. (Sutor, 853.) 1132 Starcker Leut Spiel ist krancker Leut Todt. - Petri, II, 540; Lehmann, II, 570, 106; Simrock, 9818. Holl.: Der sterke lieden spel der zwakke (kranke) lieden dood. (Harrebomee, II, 23.) 1133 Starcker leute spilen vnd schertzen bringt schwachen leuten tod vnd schmertzen. Lat.: Dum ludit fortis, trudit me cuspide mortis. (Loci comm., 67.) 1134 Stille Leut habens hindern Ohren. - Lehmann, II, 571, 16; Sutor, 561. Lat.: Non credas undam placidam non esse profundam. (Sutor, 561.) 1135 Stillen Leuten und stummen Hunden ist nicht zu trauen. Frz.: Les gens sans bruit sont dangereux, il n'en est pas ainsi des autres. (Cahier, 266.)
[Spaltenumbruch] viel Beispiele von misrathenen Kindern grosser Väter. Talent und Genie sind das Eigenthum der Person und erben nicht fort; eine ungünstige Bemerkung für den Geburtsadel. Auch ist die Erziehung der Kinder reicher Aeltern selten gut. Wohlleben und Schmeichelei verderben sie, der Strudel unaufhörlicher Vergnügungen macht sie anstrengungsscheu. Lat.: Heroum filii noxae. (Egenolff, 165a.) – Ignava est opulentia. (Seybold, 226.) 1080 Rich Lüt hand viel Fründ( Verwandte). (Luzern.) „Welcher reiche Mann besässe nicht einen Schwarm von Freunden, die für ihn schwärmen.“ (H. Heine, Vermischte Schriften, Hamburg 1854, II, 93.) Holl.: Rijke lieden hebben veel vrienden. (Harrebomée, II, 25.) 1081 Richer Ligden är Käinjt gerode sälde gat. – Schuster, 593. 1082 Richt dich in die Leut vnnd in die Zeit, denn die Zeit ist böss. – Lehmann, II, 533, 56. 1083 Richte dich nach den leuten, sie werden sich nit nach dir richten. – Franck, II, 87b; Lehmann, II, 533, 57; Sutor, 277. 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(Jever.) – Bueren, 986; Frommann, III, 38, 15; Eichwald, 1210; Kern, 985; Hauskalender, I. 1091 Riker Lü Kinner war'n gau old. – Bueren, 990; Eichwald, 1218. 1092 Rîker Lü'n Kinner un armer Lü'n Rinner, dä wärt am besten verpliäget. (Iserlohn.) – Woeste, 75, 261. 1093 Rothi Lüt könned vo Gott ewegg. – Sutermeister, 140. 1094 Rotzige Leute stecken in gesunder (starker) Haut. 1095 Rotzige Leute wollen immer andern die Nase putzen (wischen). Frz.: Les morveux veulent toujours moucher les autres. (Bohn II, 35.) 1096 Ryke lude hebben vêl geldes. – Tunn., 929. (Aeris habent multum quibus extant fuadus et agri.) 1097 Ryke lude unde arme eten wol kôl. – Tunn., 621. (Brassica vel regum pueros cum paupere nutrit.) 1098 'S gitt allerhand Leit, âch Schpielleit. – Lohrengel, II, 436. 1099 'S goht nüd über g'schid Lüt als der Huet. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 30. 1100 Sau Lüde, sau Tüüg, sau Stall, sau Veih. (Waldeck.) – Curtze, 328, 162. 1101 Schedliche Leut eeind wie ein glüend kol im Kleid vnd wie ein mauss im Brodtkorb. – Lehmann, 775, 18. 1102 Schelmische Leut thun schelmische That. – Petri, II, 528. 1103 Schlaue Leute wissen viel Rechts. Holl.: Lose lude weten vele rechts. 1104 Schlechte Leute und schlechter Wein werden bald verrufen sein. 1105 Schlechten Leuten misfallen ist kein Unglück. 1106 Schlechter Leute Münze sind Pfennige und Kreuzer. – Markolf, 86. Und wie ihre Münze, so ist ihre Rede. [Spaltenumbruch] 1107 Schlimme Leut sinds, die vmb eines Drecks willen zancken. – Petri, II, 530. 1108 Schön leut haben vil ankrähens. – Fischart, Ehez., in Kloster, X, 493; Lehmann, 707, 50. Lat.: Difficulter custoditur quod multis placet. 1109 Schön Leut sein gar freundlich. – Theatrum Diabolorum, 296b; Lehmann, 707, 50. 1110 Schön leut sint leicht erbittlich, dan Hofart macht sie kitzlich. – Fischart, Ehez., in Kloster, X, 493. 1111 Schöne Leut sind gern hoffertig. – Petri, II, 531. 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(Seybold, 464.) 1119 Schönen Leuten ist jedermann günstig. – Seybold, 189. 1120 Schuldige Leute sehen vnter sich. – Petri, II, 533. 1121 Schwache Leute haben auch Fäuste. It.: Nella zuffa il debole è forte. (Bohn I, 111.) 1122 Schwache Leute – witzige Leute. Engl.: Weak men have need to be witty. (Bohn II, 141.) 1123 Schwartz leut seind auch etwa weiss. – Franck, I, 128b; Gruter, I, 64; Petri, II, 531; Sutor, 753. 1124 Sei doch auch wie de Leut'. (Ulm.) 1125 Sind die Leute gesund, sind die Aerzte siech und wund. Ruth.: Kogda wsje zdrawi, togda lekar bolen. (Wurzbach, I.) 1126 Slichte (geringe) lude wêrden ôk wol grôt. – Tunn., 539. (Tardus equum celerem crebro producit asellus.) 1127 So de Lüe, so de Werke. (Lippe.) 1128 So lange die Leute singen, ist die Kirchen noch nicht aus. 1129 Sok Lidj, sok Tjüüg. (Amrum.) – Haupt, VIII, 359, 341. 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viel Beispiele von misrathenen Kindern grosser Väter. Talent und Genie sind das Eigenthum der Person und erben nicht fort; eine ungünstige Bemerkung für den Geburtsadel. Auch ist die Erziehung der Kinder reicher Aeltern selten gut. Wohlleben und Schmeichelei verderben sie, der Strudel unaufhörlicher Vergnügungen macht sie anstrengungsscheu.
Lat.: Heroum filii noxae. (Egenolff, 165a.) – Ignava est opulentia. (Seybold, 226.)
1080 Rich Lüt hand viel Fründ( Verwandte). (Luzern.)
„Welcher reiche Mann besässe nicht einen Schwarm von Freunden, die für ihn schwärmen.“ (H. Heine, Vermischte Schriften, Hamburg 1854, II, 93.)
Holl.: Rijke lieden hebben veel vrienden. (Harrebomée, II, 25.)
1081 Richer Ligden är Käinjt gerode sälde gat. – Schuster, 593.
1082 Richt dich in die Leut vnnd in die Zeit, denn die Zeit ist böss. – Lehmann, II, 533, 56.
1083 Richte dich nach den leuten, sie werden sich nit nach dir richten. – Franck, II, 87b; Lehmann, II, 533, 57; Sutor, 277.
Lat.: Polypi mentem obtinet. (Erasm., 423.) – Utere foro. (Sutor, 277.)
1084 Ricker Lü Kinner un armer Lü Koi werd gau (schnell) alt. – Goldschmidt, 160; Hauskalender, I.
Holl.: Rijke lui's kinderen en arme lui's koeijen worden haast oud. (Harrebomée, II, 25.)
1085 Riicher Lüte Töchter und armer Lüte Käs' werd nid alt. – Sutermeister, 116.
1086 Rîk Lü' är Därns un arm Lü' är Kalwer kâmt boll annen Mann. (Jever.) – Frommann, III, 39, 31.
1087 Rîke Lü hebbt fette Katten. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036; für Soest: Firmenich, I, 348, 19; für Iserlohn: Woeste, 75, 260.
1088 Rîke Lü hebbt plante Saken, de se nich hebbt, de lat se maken. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4036.
1089 Rike Lü hebbt Rinner, arme Lü Kinner. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4030.
1090 Rîke Lü' Krankheit un arme Lü' Pankôk rûkt lîk wît. (Jever.) – Bueren, 986; Frommann, III, 38, 15; Eichwald, 1210; Kern, 985; Hauskalender, I.
1091 Riker Lü Kinner war'n gau old. – Bueren, 990; Eichwald, 1218.
1092 Rîker Lü'n Kinner un armer Lü'n Rinner, dä wärt am besten verpliäget. (Iserlohn.) – Woeste, 75, 261.
1093 Rothi Lüt könned vo Gott ewegg. – Sutermeister, 140.
1094 Rotzige Leute stecken in gesunder (starker) Haut.
1095 Rotzige Leute wollen immer andern die Nase putzen (wischen).
Frz.: Les morveux veulent toujours moucher les autres. (Bohn II, 35.)
1096 Ryke lude hebben vêl geldes. – Tunn., 929.
(Aeris habent multum quibus extant fuadus et agri.)
1097 Ryke lude unde arme eten wol kôl. – Tunn., 621.
(Brassica vel regum pueros cum paupere nutrit.)
1098 'S gitt allerhand Leit, âch Schpielleit. – Lohrengel, II, 436.
1099 'S goht nüd über g'schid Lüt als der Huet. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 30.
1100 Sau Lüde, sau Tüüg, sau Stall, sau Veih. (Waldeck.) – Curtze, 328, 162.
1101 Schedliche Leut eeind wie ein glüend kol im Kleid vnd wie ein mauss im Brodtkorb. – Lehmann, 775, 18.
1102 Schelmische Leut thun schelmische That. – Petri, II, 528.
1103 Schlaue Leute wissen viel Rechts.
Holl.: Lose lude weten vele rechts.
1104 Schlechte Leute und schlechter Wein werden bald verrufen sein.
1105 Schlechten Leuten misfallen ist kein Unglück.
1106 Schlechter Leute Münze sind Pfennige und Kreuzer. – Markolf, 86.
Und wie ihre Münze, so ist ihre Rede.
1107 Schlimme Leut sinds, die vmb eines Drecks willen zancken. – Petri, II, 530.
1108 Schön leut haben vil ankrähens. – Fischart, Ehez., in Kloster, X, 493; Lehmann, 707, 50.
Lat.: Difficulter custoditur quod multis placet.
1109 Schön Leut sein gar freundlich. – Theatrum Diabolorum, 296b; Lehmann, 707, 50.
1110 Schön leut sint leicht erbittlich, dan Hofart macht sie kitzlich. – Fischart, Ehez., in Kloster, X, 493.
1111 Schöne Leut sind gern hoffertig. – Petri, II, 531.
Lat.: Fastus inest pulchris, sequiturque superbia formam. (Seybold, 174.)
1112 Schöne Leut sind rotzig. – Petri, II, 532; Heuseler, 375.
„Kein menschlicher Leichnam ist so schön und gesund, es geht Rotz und Unflat von ihm, darum kommt auch zuweilen aus einem löblichen Geschlecht ein ungerathener Sohn.“ (Luther.)
1113 Schöne Leut sind selten keusch. – Lehmann, II, 567, 43; Simrock, 9167.
1114 Schöne Leute haben schöne Sachen. – Frischbier, 359; Frischbier2, 2407; Simrock, 9168.
1115 Schöne Leute haben schöne Sachen, was sie nicht haben, lassen sie sich machen. (Deutz.)
1116 Schöne Leute, stolze Leute. – Grubb, 730.
1117 Schöne Leute und zerrissene Schürzen bleiben leicht hängen.
Holl.: Schoone lieden en gescheurde scholte kleederen hebben veel aanstoot. (Harrebomée, II, 26.)
1118 Schöne Leute werden wol alt, aber hässlich nicht bald.
Lat.: Pulchrorum etiam autumnuas pulcher. (Seybold, 464.)
1119 Schönen Leuten ist jedermann günstig. – Seybold, 189.
1120 Schuldige Leute sehen vnter sich. – Petri, II, 533.
1121 Schwache Leute haben auch Fäuste.
It.: Nella zuffa il debole è forte. (Bohn I, 111.)
1122 Schwache Leute – witzige Leute.
Engl.: Weak men have need to be witty. (Bohn II, 141.)
1123 Schwartz leut seind auch etwa weiss. – Franck, I, 128b; Gruter, I, 64; Petri, II, 531; Sutor, 753.
1124 Sei doch auch wie de Leut'. (Ulm.)
1125 Sind die Leute gesund, sind die Aerzte siech und wund.
Ruth.: Kogda wsje zdrawi, togda lekar bolen. (Wurzbach, I.)
1126 Slichte (geringe) lude wêrden ôk wol grôt. – Tunn., 539.
(Tardus equum celerem crebro producit asellus.)
1127 So de Lüe, so de Werke. (Lippe.)
1128 So lange die Leute singen, ist die Kirchen noch nicht aus.
1129 Sok Lidj, sok Tjüüg. (Amrum.) – Haupt, VIII, 359, 341.
Solche Leute, solch Zeug.
1130 Solche Leute muss man haben, die nichts nach den Türken fragen. – Birlinger, 1054.
1131 Starcke Leute haben starcke Uebel (Kranckheit). – Petri, II, 540; Sutor, 853; Simrock, 9816; Körte, 3835; Braun, I, 2275.
Dän.: Sterke folk, sterke sygdomme. (Prov. dan., 531 u. 539.)
Lat.: Corpora morbis majora patent. (Sutor, 853.)
1132 Starcker Leut Spiel ist krancker Leut Todt. – Petri, II, 540; Lehmann, II, 570, 106; Simrock, 9818.
Holl.: Der sterke lieden spel der zwakke (kranke) lieden dood. (Harrebomée, II, 23.)
1133 Starcker leute spilen vnd schertzen bringt schwachen leuten tod vnd schmertzen.
Lat.: Dum ludit fortis, trudit me cuspide mortis. (Loci comm., 67.)
1134 Stille Leut habens hindern Ohren. – Lehmann, II, 571, 16; Sutor, 561.
Lat.: Non credas undam placidam non esse profundam. (Sutor, 561.)
1135 Stillen Leuten und stummen Hunden ist nicht zu trauen.
Frz.: Les gens sans bruit sont dangereux, il n'en est pas ainsi des autres. (Cahier, 266.)
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