Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch]
982 Mit guten Leuten ist gut fortkommen. Dän.: Godt folk er godt at giöre med. (Prov. dan., 172.) Holl.: Met goede lieden is het goed omgaan. (Harrebomee, II, 25.) Lat.: Cum bonis bona est navigatio. (Philippi, I, 101; Seybold, 99.) - Inter bonos facile convenit. (Seybold, 252.) 983 Mit guten Leuten ist gut handeln. - Petri, II, 477; Henisch, 1504, 45. Schwed.: Godt folk är godt att göra med. (Wensell, 35; Grubb, 274.) - Slätt weed är god at klyfwa. (Grubb, 734.) 984 Mit guten Leuten ist gut umgehen, sagte der Küster und zog dem Heiligen den Rock aus. Holl.: Met goede luei is het goed te doen te hebben, zei de koster, en hij ontkleedde de beelden (oder: en hij toog onze Lieve Vrouw den rok uit). (Harrebomee, II, 25.) 985 Mit guten Leuten soll man den schwersten Stein nit heben. - Petri, II, 477. 986 Mit hastigen Leuten ist gut vmbzugehen. - Petri, II, 477. 987 Mit rechten leuten gehts eim recht. - Franck, II, 154a; Gruter, I, 59; Petri, II, 497. 988 Mit schlimmen Leuthen soll man keine Gemeinschafft haben. - Sutor, 468. Lat.: Viro malo ne viae comes fueris. (Sutor, 468.) 989 Mit spöttischen leuten ja nicht zanck, dan wie der säw, ist jhr gesang. Lat.: Si te contemnunt homines, et friuola dicunt, nil contra risus debes, quam dicere mi sus. (Loci comm., 145.) 990 Mit unerfahrnen Leuthen reise ist es beschaffen wie mit einem Holz, das in ein Feur geworffen; kombts ungebrandt davon, so hats von Glück zu sagen. - Sutor, 613. Lat.: Homine imperito nunquam quidquam injustius. (Terenz.) (Philippi, I, 179.) 991 Mit vngerechten Leuten ist böss hausshalten. - Petri, II, 481. 992 Mit wenig Leuten soll man fröhlich sein. Holl.: Met luttel lieden zal men vrolijk zijn. (Harrebomee, II, 25.) 993 Mit zankschen Leuten sol man nicht vortlen. - Petri, II, 482. 994 Mögen die Leute über mich denken wie sie wollen, mein Thaler gilt doch einen Thaler. Böhm.: At' me jak chce lid si pise, jen kdyz zlato v truhle dyse. (Celakovsky, 53.) Poln.: Nich mie jak, chca ludzie pisza, gdy pieniazki w skrzyni dysza. (Celakovsky, 53.) 995 Müssige Leute haben am meisten zu thun. - Lohrengel, I, 526. 996 Müssige Leute haben seltsame Gedanken. - Simrock, 12376. 997 Müssige Leute im Hause und Wespen im Bienenstock fressen und zehren, was andere mit saurer Arbeit gewonnen. 998 Müssiger Leute grösste Arbeit ist das Böse aus dem Guten zu klauben. - Opel, 378. 999 Muthwillige Leut thun muthwillige that. - Petri, II, 484. 1000 Närrische Leute haben das beste Leben. Holl.: Malle luei, het beste leven. (Harrebomee, II, 25.) 1001 Närrische Leute haben närrische Gedanken (Pläne). Holl.: Malle luei hebben malle grillen. (Harrebomee, II, 25.) 1002 Närrische Leute, närrische Händel. 1003 Närrische Leute und faule Eier sind umsonst zu theuer. Holl.: Malle luei en rotte peren, boeken, die geen deugden leeren, vuile eijeren op een hoop; hoe meer om't geld hoe slechter koop. (Harrebomee, II, 25.) 1004 Nei Lidj, nei Wetten. (Amrum.) - Johansen, 151; Haupt, VIII, 367, 281; Firmenich, III, 5, 64. Neue Leute, neue Gesetze. 1005 Nicht alle Leute beten, welche in die Kirche treten. 1006 Nicht wie viel Leute, sondern was für Leute. Lat.: Non quot sed quales aliquid dicere notandum est. (Seybold, 378.) 1007 Nichts kommt unter den Leuten mehr herum als alte Rosse und junge Weiber. - Eiselein, 333; Simrock, 8545. [Spaltenumbruch] 1008 Niemand kann es allen Leuten recht machen. Die Osmanen haben das Sprichwort: Deines Esels Schwanz stutze nicht vor den Leuten; einer findet ihn zu lang, der andere zu kurz. (Schlechta, 220.) Mhd.: Neman den lieden allen zu danke levete noch ne sprach. (Sachsenspiegel.) (Zingerle, 189.) It.: Non si puo dar soddisfazione a tutti. (Gaal, 676.) Lat.: Cunctis qui placeat, non credo, quomodo vivat. (Binder II, 667; Neander, 270.) - Non conveniens omnibus omnis erit. (Ovid.) (Binder II, 2145.) Ung.: Nehez minden embernek eleget tenni. (Gaal, 676.) 1009 Niemand mag anderer Leute Gut verfechten. - Graf, 299, 110. Nach altdeutschem Recht konnte der Mann zwar durch ein Verbrechen Leib und Fahrhabe, aber nicht liegend Gut (s. Eigen 7) verwirken, weil dies ihm nur zur Nutzniessung während seines Lebens geliehen war und den Erben gehörte. Holl.: Nyemant en mach vervechten ander lute goet. (Mieris, I, 515, 47.) 1010 Nigge (neue) Lüe, nigge Wearke. (Büren.) 1011 Nigge Luie hanget nigge Hecke. (Sauerland.) 1012 Nur dumme Leute stecken ein goldenes Messer in eine schlechte Scheide. 1013 Oeck von Lüdkes, on Lüdkes von mi. - Frischbier 2, 2410. 1014 Offt streitten die Leuth vmb den Himmel vnd verlieren auff der Erden Hab vnd Narung, Landt vnd Leuth. - Lehmann, 384, 2. 1015 Ol' Lüäde sünt wunderlich, wenn't rägent, gähn's hen heuen. (Seehausen.) - Firmenich, III, 122, 32; für Mecklenburg: Raabe, 185. In Pommern: Trecken se nach heuen. 1016 Olde Lüde mutt starven, junge Lüde könt starven. - Hauskalender, I. 1017 Olde lude sint kintlik. Sie sind oder werden wieder kindisch. Lat.: Bis puer ipse senex pueris colludere gestit. (Tunnicius, 409.) 1018 Olden luden sal men dat nouweste nicht seggen. Tunn., 785. (Grandaevis arcana viris committere noli.) 1019 Ole Leid sönd wunderlich, wenn se ete, wöll se ok kack. - Frischbier2, 2408. 1020 Ole Leid sönd wunderlich, wenn se gegete hebbe, wölle se ok drinke: wenn se kacke, wölle se ok pisse. - Frischbier2, 2409. 1021 Ole Lüde, old Tüg. (Holst.) - Schütze, IV, 287. Alte Leute haben alte (veraltete) Sachen. 1022 Oll Lud seihen am besten en dei Fiern. (Mecklenburg.) - Raabe, 7. 1023 Ollen Loiten koan mans nicht recht machen. - Keller, 151a. 1024 Ont lytse Lju naet leas binne, in greate naet luai, so binne se naet folmecke. (Westfr.) Wenn kleine (geringe) Leute nicht schlau sind und grosse nicht faul, so sind sie nicht vollkommen. 1025 Oeödar Lidj, öödar Wetten. (Nordfries.) - Johansen, 66. Andere Leute, andere Sitten und Gebräuche. 1026 Op alle Lüd wat weten, sech selfs dobei vergeten. (Meurs.) - Firmenich, I, 402, 124. 1027 Plumpe Leut thun niemand Ehr an. - Petri, II, 507. 1028 Rächer Loite Krankt und armer Loite Gebrautn's richt beides wät. (Sprottau.) - Firmenich, I, 298, 22. Die Krankheit reicher und das Gebratene armer Leute erregen die Aufmerksamkeit in weitern Kreisen. 1029 Rächt Lüt händ e Gattig1. - Sutermeister, 145. 1) Von der Stammsilbe Gatt in Gattung, wie artig von Art. Als Substantivum = Aussehen, Form, Gestalt, Manier, d. i. Art und Weise im allgemeinen sowol, als Art und Weise der Geberden. Er hed gueti Gattig = hat ein schönes Aussehen, ein einnehmendes Aeusseres, ein angenehmes Betragen. Das hed d'chei Gattig = das hat keine Art und Weise. Der Sach e Gattig gä = ihr eine gute Form verleihen. Als Adjectiv von Personen und Sachen = artig, nett, von schöner Gestalt und Form, uneigentlich = gesittet, ordentlich, durch gefälligen Umgang sich empfehlend. (Vgl. Stalder, I, 427.) 1030 Rächt Lüt händ rächt Sache und rächt Härdöpfl1. - Sutermeister, 149. 1) Erdapfel (Solanum tuberosum Linn.). (Stalder, II, 39.) [Spaltenumbruch]
982 Mit guten Leuten ist gut fortkommen. Dän.: Godt folk er godt at giøre med. (Prov. dan., 172.) Holl.: Met goede lieden is het goed omgaan. (Harrebomée, II, 25.) Lat.: Cum bonis bona est navigatio. (Philippi, I, 101; Seybold, 99.) – Inter bonos facile convenit. (Seybold, 252.) 983 Mit guten Leuten ist gut handeln. – Petri, II, 477; Henisch, 1504, 45. Schwed.: Godt folk är godt att göra med. (Wensell, 35; Grubb, 274.) – Slätt weed är god at klyfwa. (Grubb, 734.) 984 Mit guten Leuten ist gut umgehen, sagte der Küster und zog dem Heiligen den Rock aus. Holl.: Met goede luî is het goed te doen te hebben, zei de koster, en hij ontkleedde de beelden (oder: en hij toog onze Lieve Vrouw den rok uit). 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982 Mit guten Leuten ist gut fortkommen.
Dän.: Godt folk er godt at giøre med. (Prov. dan., 172.)
Holl.: Met goede lieden is het goed omgaan. (Harrebomée, II, 25.)
Lat.: Cum bonis bona est navigatio. (Philippi, I, 101; Seybold, 99.) – Inter bonos facile convenit. (Seybold, 252.)
983 Mit guten Leuten ist gut handeln. – Petri, II, 477; Henisch, 1504, 45.
Schwed.: Godt folk är godt att göra med. (Wensell, 35; Grubb, 274.) – Slätt weed är god at klyfwa. (Grubb, 734.)
984 Mit guten Leuten ist gut umgehen, sagte der Küster und zog dem Heiligen den Rock aus.
Holl.: Met goede luî is het goed te doen te hebben, zei de koster, en hij ontkleedde de beelden (oder: en hij toog onze Lieve Vrouw den rok uit). (Harrebomée, II, 25.)
985 Mit guten Leuten soll man den schwersten Stein nit heben. – Petri, II, 477.
986 Mit hastigen Leuten ist gut vmbzugehen. – Petri, II, 477.
987 Mit rechten leuten gehts eim recht. – Franck, II, 154a; Gruter, I, 59; Petri, II, 497.
988 Mit schlimmen Leuthen soll man keine Gemeinschafft haben. – Sutor, 468.
Lat.: Viro malo ne viae comes fueris. (Sutor, 468.)
989 Mit spöttischen leuten ja nicht zanck, dan wie der säw, ist jhr gesang.
Lat.: Si te contemnunt homines, et friuola dicunt, nil contra risus debes, quam dicere mi sus. (Loci comm., 145.)
990 Mit unerfahrnen Leuthen reise ist es beschaffen wie mit einem Holz, das in ein Feur geworffen; kombts ungebrandt davon, so hats von Glück zu sagen. – Sutor, 613.
Lat.: Homine imperito nunquam quidquam injustius. (Terenz.) (Philippi, I, 179.)
991 Mit vngerechten Leuten ist böss hausshalten. – Petri, II, 481.
992 Mit wenig Leuten soll man fröhlich sein.
Holl.: Met luttel lieden zal men vrolijk zijn. (Harrebomée, II, 25.)
993 Mit zankschen Leuten sol man nicht vortlen. – Petri, II, 482.
994 Mögen die Leute über mich denken wie sie wollen, mein Thaler gilt doch einen Thaler.
Böhm.: At' mĕ jak chce lid si píše, jen když zlato v truhle dyše. (Čelakovský, 53.)
Poln.: Nich mię jak, chcą ludzie piszą, gdy pieniążki w skrzyni dyszą. (Čelakovský, 53.)
995 Müssige Leute haben am meisten zu thun. – Lohrengel, I, 526.
996 Müssige Leute haben seltsame Gedanken. – Simrock, 12376.
997 Müssige Leute im Hause und Wespen im Bienenstock fressen und zehren, was andere mit saurer Arbeit gewonnen.
998 Müssiger Leute grösste Arbeit ist das Böse aus dem Guten zu klauben. – Opel, 378.
999 Muthwillige Leut thun muthwillige that. – Petri, II, 484.
1000 Närrische Leute haben das beste Leben.
Holl.: Malle luî, het beste leven. (Harrebomée, II, 25.)
1001 Närrische Leute haben närrische Gedanken (Pläne).
Holl.: Malle luî hebben malle grillen. (Harrebomée, II, 25.)
1002 Närrische Leute, närrische Händel.
1003 Närrische Leute und faule Eier sind umsonst zu theuer.
Holl.: Malle luî en rotte peren, boeken, die geen deugden leeren, vuile eijeren op een hoop; hoe meer om't geld hoe slechter koop. (Harrebomée, II, 25.)
1004 Nei Lidj, nei Wetten. (Amrum.) – Johansen, 151; Haupt, VIII, 367, 281; Firmenich, III, 5, 64.
Neue Leute, neue Gesetze.
1005 Nicht alle Leute beten, welche in die Kirche treten.
1006 Nicht wie viel Leute, sondern was für Leute.
Lat.: Non quot sed quales aliquid dicere notandum est. (Seybold, 378.)
1007 Nichts kommt unter den Leuten mehr herum als alte Rosse und junge Weiber. – Eiselein, 333; Simrock, 8545.
1008 Niemand kann es allen Leuten recht machen.
Die Osmanen haben das Sprichwort: Deines Esels Schwanz stutze nicht vor den Leuten; einer findet ihn zu lang, der andere zu kurz. (Schlechta, 220.)
Mhd.: Neman den lieden allen zu danke levete noch ne sprach. (Sachsenspiegel.) (Zingerle, 189.)
It.: Non si può dar soddisfazione a tutti. (Gaal, 676.)
Lat.: Cunctis qui placeat, non credo, quomodo vivat. (Binder II, 667; Neander, 270.) – Non conveniens omnibus omnis erit. (Ovid.) (Binder II, 2145.)
Ung.: Nehéz minden embernek eleget tenni. (Gaal, 676.)
1009 Niemand mag anderer Leute Gut verfechten. – Graf, 299, 110.
Nach altdeutschem Recht konnte der Mann zwar durch ein Verbrechen Leib und Fahrhabe, aber nicht liegend Gut (s. Eigen 7) verwirken, weil dies ihm nur zur Nutzniessung während seines Lebens geliehen war und den Erben gehörte.
Holl.: Nyemant en mach vervechten ander lute goet. (Mieris, I, 515, 47.)
1010 Nigge (neue) Lüe, nigge Wearke. (Büren.)
1011 Nigge Luie hanget nigge Hecke. (Sauerland.)
1012 Nur dumme Leute stecken ein goldenes Messer in eine schlechte Scheide.
1013 Oeck von Lüdkes, on Lüdkes von mi. – Frischbier 2, 2410.
1014 Offt streitten die Leuth vmb den Himmel vnd verlieren auff der Erden Hab vnd Narung, Landt vnd Leuth. – Lehmann, 384, 2.
1015 Ol' Lüäde sünt wunderlich, wenn't rägent, gähn's hen heuen. (Seehausen.) – Firmenich, III, 122, 32; für Mecklenburg: Raabe, 185.
In Pommern: Trecken se nach heuen.
1016 Olde Lüde mutt starven, junge Lüde könt starven. – Hauskalender, I.
1017 Olde lude sint kintlik.
Sie sind oder werden wieder kindisch.
Lat.: Bis puer ipse senex pueris colludere gestit. (Tunnicius, 409.)
1018 Olden luden sal men dat nouweste nicht seggen. Tunn., 785.
(Grandaevis arcana viris committere noli.)
1019 Ole Lîd sönd wunderlich, wenn se ête, wöll se ok kack. – Frischbier2, 2408.
1020 Ole Lîd sönd wunderlich, wenn se gegête hebbe, wölle se ok drinke: wenn se kacke, wölle se ok pisse. – Frischbier2, 2409.
1021 Ôle Lüde, ôld Tüg. (Holst.) – Schütze, IV, 287.
Alte Leute haben alte (veraltete) Sachen.
1022 Oll Lud seihen am besten en dei Fiern. (Mecklenburg.) – Raabe, 7.
1023 Ollen Loiten koan mans nicht recht machen. – Keller, 151a.
1024 Ont lytse Lju naet leas binne, in greate naet luai, so binne se naet folmecke. (Westfr.)
Wenn kleine (geringe) Leute nicht schlau sind und grosse nicht faul, so sind sie nicht vollkommen.
1025 Oeödar Lidj, öödar Wetten. (Nordfries.) – Johansen, 66.
Andere Leute, andere Sitten und Gebräuche.
1026 Op alle Lüd wat weten, sech selfs dobei vergeten. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 124.
1027 Plumpe Leut thun niemand Ehr an. – Petri, II, 507.
1028 Rächer Loite Krankt und armer Loite Gebrautn's richt beides wät. (Sprottau.) – Firmenich, I, 298, 22.
Die Krankheit reicher und das Gebratene armer Leute erregen die Aufmerksamkeit in weitern Kreisen.
1029 Rächt Lüt händ e Gattig1. – Sutermeister, 145.
1) Von der Stammsilbe Gatt in Gattung, wie artig von Art. Als Substantivum = Aussehen, Form, Gestalt, Manier, d. i. Art und Weise im allgemeinen sowol, als Art und Weise der Geberden. Er hed gueti Gattig = hat ein schönes Aussehen, ein einnehmendes Aeusseres, ein angenehmes Betragen. Das hed d'chei Gattig = das hat keine Art und Weise. Der Sach e Gattig gä = ihr eine gute Form verleihen. Als Adjectiv von Personen und Sachen = artig, nett, von schöner Gestalt und Form, uneigentlich = gesittet, ordentlich, durch gefälligen Umgang sich empfehlend. (Vgl. Stalder, I, 427.)
1030 Rächt Lüt händ rächt Sache und rächt Härdöpfl1. – Sutermeister, 149.
1) Erdapfel (Solanum tuberosum Linn.). (Stalder, II, 39.)
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