Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 280 Wenn der Ochs zu Lichtmess unter der Traufe trinken kann, findet der Schnabel des Hahns an Mariä Verkündigungstag nichts Nasses. - Orakel, 284. 281 Wenn die alten Ochsen spielen, ändert sich das Wetter. (Oberlausitz.) - Reinsberg VIII, 55. 282 Wenn die Ochsen am Berg stehen vnd aller Menschen hilff auss ist, so hilfft Gott. - Henisch, 1694, 36; Petri, II, 645. 283 Wenn die Ochsen auf den Markt gehen, ist's um die Ladenfenster geschehen. In amerikanischen Städten findet dies Wort im buchstäblichen Sinne Anwendung; selbst in den grössten Städten wie Baltimore, sogar in Neuyork wurden noch in neuerer Zeit kleinere und grössere Herden Ochsen frei über den Markt und durch die volkreichsten Strassen getrieben. Im allgemeinen gehen die Thiere ruhig fort; aber in einer Stadt ist es unvermeidlich, dass nicht durch irgendeine Ursache eines derselben gereizt wird, und dann grossen Schaden anrichtet. Die Deutsche Schnellpost (vom 18. Oct. 1850) klagt schon, dass dieser Fall sehr häufig vorkomme. "Wir möchten wünschen", sagt sie, "dass unsern feisten Aldermen die Hörner einer solchen Bestie einmal in die Rippen führen, wir würden dann bald genug ein Gesetz gegen diesen Unfug empfangen." Und die Neuyorker Abendzeitung (1850, Nr. 24) sagt in Beziehung auf diesen Gegenstand: "Es könnte nicht schaden, wenn einmal statt der armen Jungen ein Alderman von den wüthenden Ochsen aufgespiesst würde." 284 Wenn die Ochsen auf den Markt kommen, lösen die Krämer Geld. 285 Wenn die Ochsen sich trennen lassen, hat sie der Löwe bald zurissen. - Petri, II, 645. 286 Wenn die Ochsen zusammenstehen, muss der Löwe seiner Wege gehen. Dän.: Medens oxene haldes tilsammen, angriber löven dem ikke. (Prov. dan., 444.) 287 Wenn du ein Ochs bist, wirst du nicht brüllen wie ein Stier. (Lit.) 288 Wenn ein alter Ochs stirbt, ist die Trauer nicht gross. 289 Wenn ein Ochs beim Nachbar Gras frisst, so muss die ganze Heerde leiden. 290 Wenn ein Ochs sprechen will, so brüllt er. Span.: Hablo el buey, y dijo: Mu. (Cahier, 3255.) 291 Wenn man den ganzen Ochsen isst, will der eine die Keule und der andere die Schulter haben. 292 Wenn man den Ochsen auch die Hörner vergoldet, sie bleiben doch Ochsen (stossen doch). In Paris wurden den Fastnachtsochsen, welche durch die Stadt marschirten, vor jedem Ministerium, Gesandtschaftshotel und Finanzfürsten still hielten und ihr Compliment machten, die Hörner vergoldet. 293 Wenn man die Ochsen melkte, müssten die Kühe den Pflug ziehen. 294 Wenn man mit eigen Ochsen pflügt, ists best. - Petri, II, 668; Henisch, 326, 30. 295 Wenn man mit Ochsen ackern will, so müssen sie gleich sein. "So reimt sich's auch nicht fein, wenn in dem Ehstand Mann und Weib, die sind zwei Seelen und Ein Leib, nicht friedlich sich begeben, noch gleich zusammenstehn." 296 Wenn man nur auch ein Ochse wäre, sagte der Junge als er hungerte und die Ochsen im schönen Klee sah. 297 Wer den Ochsen bekombt, bekombt auch seine Hörner. - Chaos, 282. 298 Wer den Ochsen schlachten will, muss ihn vorher bezahlt haben. - Winckler, XII, 9. 299 Wer die Ochsen will helfen fressen, soll die Weyd auch nicht vergessen. - Froschm., ZII. 300 Wer dir einen Ochsen leiht, dem gib ein Pferd wieder. 301 Wer ein Ochs bleiben will, muss nicht scharf auftreten (oder: muss leise gehen). Böhm.: Kdo chce volem zustati, netreba mu z ostra nastupovati. (Celakovsky, 211.) 302 Wer einen Ochsen kauft, kann keine Kuh melken. Holl.: De een' os koopt, behoeft geene koe te melken. (Harrebomee, II, 154a.) [Spaltenumbruch] 303 Wer einen Ochsen salbt, muss nicht klagen, wenn er gestossen wird. Frz.: Graissez les bottes d'un vilain, il dira qu'on les lui braule. (Lendroy, 194.) 304 Wer einen Ochsen zur Salbenbüchse schickt, der hat Oel und Kosten verloren. Wer Anlagenarme gelehrt machen will, oder untaugliche Personen zu einem Amte wählt. 305 Wer kann den Ossens dat Maul verbünnen! (Lippe.) 306 Wer keine Ochsen hat, muss Esel treiben. 307 Wer keinen Ochsen treiben kann, der treibe Esel. 308 Wer mit fremden Ochsen pflügt, hat eine magere Ernte. Böhm.: Cizim volem chleba se nedoores. (Celakovsky, 133.) 309 Wer mit Jungen Ochssen pflügt, der verricht kein gut Tagwerck. - Lehmann, 409, 20. 310 Wer mit Jungen Ochssen pflügt, macht krumme Furchen. - Lehmann, 409, 20; Körte, 4644; Simrock, 7634; Gaal, 928; Sailer, 191; Masson, 268; Lohrengel, I, 825; Braun, I, 3127. 311 Wer mit Ochsen fährt, kommt auch ans Ziel (oder: auch zu Markte). - Eiselein, 498; Simrock, 7636; Körte, 4631; Blum, 195; Gaal, 1069; Braun, I, 3118. Trost für die, welche keine Pferde haben, und Ausspruch derer, die sich in ihre beschränkte Lage zu finden wissen. Man kann mit Ochsen fahren ohne zu spät zu kommen, man darf nur früher die Fahrt antreten. Dän.: Han kommer og frem som ager med oxen-vogn. (Prov. dan., 354.) - Kommer og frem, kjör med stude. (Prov. dan., 156.) Poln.: Kto dziala skoro, niebywa mu sporo. (Masson, 66.) Schwed.: Den kommer och fram, som oxarna drifver. (Grubb, 114.) 312 Wer mit Ochsen pflügt, der kompt auch forth. - Petri, II, 737. Dän.: Man kommer og frem som ager med stude. (Prov. dan., 18.) 313 Wer mit Ochsen pflügt und mit Ziegen einfährt, kommt spät zum Dreschen. Dän.: Hvo plöjer med stude og höster med giede, hans avling staaer laenge ude. (Prov. dan., 456.) 314 Wer mit Ochsen schlafen geht, mit Hornvieh aufsteht. 315 Wer mit Ochsen spricht, dem geben Ochsen Antwort. - Sprichwörtergarten, 75. 316 Wer Ochsen nicht regieren kann, muss Esel treiben. Lat.: Si bovem non possis, asinum agas. (Gesner, I, 618; Erasm., 787; Tappius, 125a; Philippi, I, 65; II, 182.) 317 Wer sick vör'n Ossen utgiwt, de möt ok dervör trecken. - Globus, VIII, 177a. Wer gross und stark ist, dem wird auch viel zugemuthet. 318 Wer will fette Ochsen fressen, muss die Weide nicht vergessen. 319 Wer will fette Ochsen schlachten, muss sie fett ha'n bis Weihnachten. (Ostpreuss.) - Boebel, 138. 320 Wess der Ochs ist, der hüt seyn. - Lehmann, 70, 12. 321 Wie der alte Ochs gebrüllt, so brüllt auch der junge. Böhm.: Jaky zvyk mival byk, tak rve take vul. (Celakovsky, 222.) 322 Wie der Ochs brüllt, so muht auch die Kuh. 323 Wie der Ochs gewöhnt ist, so brüllt er. Ruth.: Czym byk nawyk, tym rewe. 324 Willige Ochsen soll man nicht übertreiben. Dän.: Villig oxe maae ikke altijd drives. (Prov. dan., 444.) 325 Williger Ochs macht gerade Furchen. 326 Wo der Ochs die Krone treit, da sind die Kälber Durchlaucht. Lat.: Corvi lusciniis honoratiores. (Eiselein, 499.) 327 Wo der Ochs gefallen, sind der Metzger viel. - Daheim, 1868, S. 596.
[Spaltenumbruch] 280 Wenn der Ochs zu Lichtmess unter der Traufe trinken kann, findet der Schnabel des Hahns an Mariä Verkündigungstag nichts Nasses. – Orakel, 284. 281 Wenn die alten Ochsen spielen, ändert sich das Wetter. (Oberlausitz.) – Reinsberg VIII, 55. 282 Wenn die Ochsen am Berg stehen vnd aller Menschen hilff auss ist, so hilfft Gott. – Henisch, 1694, 36; Petri, II, 645. 283 Wenn die Ochsen auf den Markt gehen, ist's um die Ladenfenster geschehen. In amerikanischen Städten findet dies Wort im buchstäblichen Sinne Anwendung; selbst in den grössten Städten wie Baltimore, sogar in Neuyork wurden noch in neuerer Zeit kleinere und grössere Herden Ochsen frei über den Markt und durch die volkreichsten Strassen getrieben. Im allgemeinen gehen die Thiere ruhig fort; aber in einer Stadt ist es unvermeidlich, dass nicht durch irgendeine Ursache eines derselben gereizt wird, und dann grossen Schaden anrichtet. Die Deutsche Schnellpost (vom 18. Oct. 1850) klagt schon, dass dieser Fall sehr häufig vorkomme. „Wir möchten wünschen“, sagt sie, „dass unsern feisten Aldermen die Hörner einer solchen Bestie einmal in die Rippen führen, wir würden dann bald genug ein Gesetz gegen diesen Unfug empfangen.“ Und die Neuyorker Abendzeitung (1850, Nr. 24) sagt in Beziehung auf diesen Gegenstand: „Es könnte nicht schaden, wenn einmal statt der armen Jungen ein Alderman von den wüthenden Ochsen aufgespiesst würde.“ 284 Wenn die Ochsen auf den Markt kommen, lösen die Krämer Geld. 285 Wenn die Ochsen sich trennen lassen, hat sie der Löwe bald zurissen. – Petri, II, 645. 286 Wenn die Ochsen zusammenstehen, muss der Löwe seiner Wege gehen. Dän.: Medens oxene haldes tilsammen, angriber løven dem ikke. (Prov. dan., 444.) 287 Wenn du ein Ochs bist, wirst du nicht brüllen wie ein Stier. (Lit.) 288 Wenn ein alter Ochs stirbt, ist die Trauer nicht gross. 289 Wenn ein Ochs beim Nachbar Gras frisst, so muss die ganze Heerde leiden. 290 Wenn ein Ochs sprechen will, so brüllt er. Span.: Habló el buey, y dijo: Mu. (Cahier, 3255.) 291 Wenn man den ganzen Ochsen isst, will der eine die Keule und der andere die Schulter haben. 292 Wenn man den Ochsen auch die Hörner vergoldet, sie bleiben doch Ochsen (stossen doch). 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(Čelakovský, 222.) 322 Wie der Ochs brüllt, so muht auch die Kuh. 323 Wie der Ochs gewöhnt ist, so brüllt er. Ruth.: Czym byk nawyk, tym rewe. 324 Willige Ochsen soll man nicht übertreiben. Dän.: Villig oxe maae ikke altijd drives. (Prov. dan., 444.) 325 Williger Ochs macht gerade Furchen. 326 Wo der Ochs die Krone treit, da sind die Kälber Durchlaucht. Lat.: Corvi lusciniis honoratiores. (Eiselein, 499.) 327 Wo der Ochs gefallen, sind der Metzger viel. – Daheim, 1868, S. 596.
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280 Wenn der Ochs zu Lichtmess unter der Traufe trinken kann, findet der Schnabel des Hahns an Mariä Verkündigungstag nichts Nasses. – Orakel, 284.
281 Wenn die alten Ochsen spielen, ändert sich das Wetter. (Oberlausitz.) – Reinsberg VIII, 55.
282 Wenn die Ochsen am Berg stehen vnd aller Menschen hilff auss ist, so hilfft Gott. – Henisch, 1694, 36; Petri, II, 645.
283 Wenn die Ochsen auf den Markt gehen, ist's um die Ladenfenster geschehen.
In amerikanischen Städten findet dies Wort im buchstäblichen Sinne Anwendung; selbst in den grössten Städten wie Baltimore, sogar in Neuyork wurden noch in neuerer Zeit kleinere und grössere Herden Ochsen frei über den Markt und durch die volkreichsten Strassen getrieben. Im allgemeinen gehen die Thiere ruhig fort; aber in einer Stadt ist es unvermeidlich, dass nicht durch irgendeine Ursache eines derselben gereizt wird, und dann grossen Schaden anrichtet. Die Deutsche Schnellpost (vom 18. Oct. 1850) klagt schon, dass dieser Fall sehr häufig vorkomme. „Wir möchten wünschen“, sagt sie, „dass unsern feisten Aldermen die Hörner einer solchen Bestie einmal in die Rippen führen, wir würden dann bald genug ein Gesetz gegen diesen Unfug empfangen.“ Und die Neuyorker Abendzeitung (1850, Nr. 24) sagt in Beziehung auf diesen Gegenstand: „Es könnte nicht schaden, wenn einmal statt der armen Jungen ein Alderman von den wüthenden Ochsen aufgespiesst würde.“
284 Wenn die Ochsen auf den Markt kommen, lösen die Krämer Geld.
285 Wenn die Ochsen sich trennen lassen, hat sie der Löwe bald zurissen. – Petri, II, 645.
286 Wenn die Ochsen zusammenstehen, muss der Löwe seiner Wege gehen.
Dän.: Medens oxene haldes tilsammen, angriber løven dem ikke. (Prov. dan., 444.)
287 Wenn du ein Ochs bist, wirst du nicht brüllen wie ein Stier. (Lit.)
288 Wenn ein alter Ochs stirbt, ist die Trauer nicht gross.
289 Wenn ein Ochs beim Nachbar Gras frisst, so muss die ganze Heerde leiden.
290 Wenn ein Ochs sprechen will, so brüllt er.
Span.: Habló el buey, y dijo: Mu. (Cahier, 3255.)
291 Wenn man den ganzen Ochsen isst, will der eine die Keule und der andere die Schulter haben.
292 Wenn man den Ochsen auch die Hörner vergoldet, sie bleiben doch Ochsen (stossen doch).
In Paris wurden den Fastnachtsochsen, welche durch die Stadt marschirten, vor jedem Ministerium, Gesandtschaftshotel und Finanzfürsten still hielten und ihr Compliment machten, die Hörner vergoldet.
293 Wenn man die Ochsen melkte, müssten die Kühe den Pflug ziehen.
294 Wenn man mit eigen Ochsen pflügt, ists best. – Petri, II, 668; Henisch, 326, 30.
295 Wenn man mit Ochsen ackern will, so müssen sie gleich sein.
„So reimt sich's auch nicht fein, wenn in dem Ehstand Mann und Weib, die sind zwei Seelen und Ein Leib, nicht friedlich sich begeben, noch gleich zusammenstehn.“
296 Wenn man nur auch ein Ochse wäre, sagte der Junge als er hungerte und die Ochsen im schönen Klee sah.
297 Wer den Ochsen bekombt, bekombt auch seine Hörner. – Chaos, 282.
298 Wer den Ochsen schlachten will, muss ihn vorher bezahlt haben. – Winckler, XII, 9.
299 Wer die Ochsen will helfen fressen, soll die Weyd auch nicht vergessen. – Froschm., ZII.
300 Wer dir einen Ochsen leiht, dem gib ein Pferd wieder.
301 Wer ein Ochs bleiben will, muss nicht scharf auftreten (oder: muss leise gehen).
Böhm.: Kdo chce volem zůstati, netřeba mu z ostra nastupovati. (Čelakovský, 211.)
302 Wer einen Ochsen kauft, kann keine Kuh melken.
Holl.: De een' os koopt, behoeft geene koe te melken. (Harrebomée, II, 154a.)
303 Wer einen Ochsen salbt, muss nicht klagen, wenn er gestossen wird.
Frz.: Graissez les bottes d'un vilain, il dira qu'on les lui brûle. (Lendroy, 194.)
304 Wer einen Ochsen zur Salbenbüchse schickt, der hat Oel und Kosten verloren.
Wer Anlagenarme gelehrt machen will, oder untaugliche Personen zu einem Amte wählt.
305 Wer kann den Ossens dat Mûl verbünnen! (Lippe.)
306 Wer keine Ochsen hat, muss Esel treiben.
307 Wer keinen Ochsen treiben kann, der treibe Esel.
308 Wer mit fremden Ochsen pflügt, hat eine magere Ernte.
Böhm.: Cizím volem chleba se nedoořeš. (Čelakovský, 133.)
309 Wer mit Jungen Ochssen pflügt, der verricht kein gut Tagwerck. – Lehmann, 409, 20.
310 Wer mit Jungen Ochssen pflügt, macht krumme Furchen. – Lehmann, 409, 20; Körte, 4644; Simrock, 7634; Gaal, 928; Sailer, 191; Masson, 268; Lohrengel, I, 825; Braun, I, 3127.
311 Wer mit Ochsen fährt, kommt auch ans Ziel (oder: auch zu Markte). – Eiselein, 498; Simrock, 7636; Körte, 4631; Blum, 195; Gaal, 1069; Braun, I, 3118.
Trost für die, welche keine Pferde haben, und Ausspruch derer, die sich in ihre beschränkte Lage zu finden wissen. Man kann mit Ochsen fahren ohne zu spät zu kommen, man darf nur früher die Fahrt antreten.
Dän.: Han kommer og frem som ager med oxen-vogn. (Prov. dan., 354.) – Kommer og frem, kjør med stude. (Prov. dan., 156.)
Poln.: Kto działa skoro, niebywa mu sporo. (Masson, 66.)
Schwed.: Den kommer och fram, som oxarna drifver. (Grubb, 114.)
312 Wer mit Ochsen pflügt, der kompt auch forth. – Petri, II, 737.
Dän.: Man kommer og frem som ager med stude. (Prov. dan., 18.)
313 Wer mit Ochsen pflügt und mit Ziegen einfährt, kommt spät zum Dreschen.
Dän.: Hvo pløjer med stude og høster med giede, hans avling staaer længe ude. (Prov. dan., 456.)
314 Wer mit Ochsen schlafen geht, mit Hornvieh aufsteht.
315 Wer mit Ochsen spricht, dem geben Ochsen Antwort. – Sprichwörtergarten, 75.
316 Wer Ochsen nicht regieren kann, muss Esel treiben.
Lat.: Si bovem non possis, asinum agas. (Gesner, I, 618; Erasm., 787; Tappius, 125a; Philippi, I, 65; II, 182.)
317 Wer sick vör'n Ossen utgiwt, de möt ôk dervör trecken. – Globus, VIII, 177a.
Wer gross und stark ist, dem wird auch viel zugemuthet.
318 Wer will fette Ochsen fressen, muss die Weide nicht vergessen.
319 Wer will fette Ochsen schlachten, muss sie fett ha'n bis Weihnachten. (Ostpreuss.) – Boebel, 138.
320 Wess der Ochs ist, der hüt seyn. – Lehmann, 70, 12.
321 Wie der alte Ochs gebrüllt, so brüllt auch der junge.
Böhm.: Jaký zvyk míval býk, tak řve také vůl. (Čelakovský, 222.)
322 Wie der Ochs brüllt, so muht auch die Kuh.
323 Wie der Ochs gewöhnt ist, so brüllt er.
Ruth.: Czym byk nawyk, tym rewe.
324 Willige Ochsen soll man nicht übertreiben.
Dän.: Villig oxe maae ikke altijd drives. (Prov. dan., 444.)
325 Williger Ochs macht gerade Furchen.
326 Wo der Ochs die Krone treit, da sind die Kälber Durchlaucht.
Lat.: Corvi lusciniis honoratiores. (Eiselein, 499.)
327 Wo der Ochs gefallen, sind der Metzger viel. – Daheim, 1868, S. 596.
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