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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] cheval. - Ce n'est pas de la petite biere. - C'est la mer a boire. - C'est le diable a confesser. (Masson, 267.) - C'est une affaire difficile (dure, desagreable). (Starschedel, 433.)

*80 Das ist keine Nuss für meine Zähne.

Holl.: Dat is de noot niet, die ons staat te kraken. (Harrebomee, II, 131a.)

*81 Das ist nicht eine taube Nuss werth. - Braun, I, 3098; Theatrum Diabolorum, 504a.

Um eine Werthlosigkeit dieser Art zu bezeichnen, haben die Dänen eine Anzahl Redensarten; sie sagen: Det duer ei ved vand. - Er ei et aeg vaerd, agtes ei ved en hegte. - Ei en orm-stukken nöd vaerd. - Et nul. - Saa god tabt som hit. - Saa nyttig som det femte hiul na vognen. - Som agtes ei ved sine gamle skoe. - Som duer hverken at age eller bage med. - Som hielper til at brödet skal ei mulne. - Som man ei skulde tage op paa en veg, om man saae det ligge. - Som man skiötter ei ved det skarn under eens födder. - Unyttig jordens byrde. (Prov. dan., 127.)

*82 Das sind alte (vorjährige) Nüsse.

Holl.: Het is eens oude neut. (Harrebomee, II, 131a.)

*83 Das sind taube Nüsse.

*84 Der beist ein nuss durch einen sack, der buhlet, dass jhm nit werden mag. - Lehmann, 464, 34.

*85 Die(se) Nuss hat noch niemand aufgebissen. - Lehmann, 275, 17.

*86 Die(se) Nuss ist zu hart, man kan sie nicht aufbeissen. - Lehmann, 275, 17.

Von einem schweren Geschäft. (S. Knopf 19.)

*87 Die Nuss losgehen lassen. - Mathesy, 178a.

*88 Die Nüss sind ihm in die Schuhe gefallen. - Kehrein, VII, 109.

Soviel wie: das Herz ist ihm in die Hosen gefallen, er hat den Muth verloren.

*89 Die Nüsse werden wohlfeil werden.

Androhung von Kopfnüssen.

*90 Eine grosse Nuss und kein Kern darin.

*91 Eine leere Nuss aufbeissen.

*92 Eine Nuss in die Grabsche werfen.

Holl.: Een nootje te grabbel werpen. (Harrebomee, II, 131a.)

*93 Eine taube Nuss beissen. - Luther's Tischr., 92a.

Eine nutzlose Arbeit verrichten.

*94 Einem die Nüsse unterbinden.

Ihm den Muth benehmen, ihn kleinmüthig machen. Von der Castration der Ochsen, Hengste u. s. w. entlehnt. Der Nussbaum ist wegen seiner Frucht fast allgemein erotisches Symbol. Gleich allen eicheltragenden Bäumen war er bei den Alten dem Jupiter heilig. Seine Früchte, die Nüsse, die man unter dem besondern Schutze dieses Gottes glaubte, hatten eine vorzügliche Rolle bei ihren Hochzeiten, indem man in dem Augenblicke, wo die Braut in das hochzeitliche Gemach eingeführt wurde, Nüsse unter die Kinder und anwesenden Gäste vertheilte. Varro sagte, dies Ausstreuen der Nüsse bedeute, dass die Ehe unter dem Beistande Jupiters vollzogen werde. Plinius dagegen betrachtet sie als glückbringend für eine fruchtbare Ehe. Auch sonst ist die Nuss mannichfach geheimnissvoll. In Wolf's Zeitschrift für deutsche Mythologie u. s. w., III, 86, werden eine Menge Beziehungen der Nuss zu Fro und Donar nachgewiesen. Die Nuss ist auch Sinnbild des Lebens überhaupt, ist Symbol der Unsterblichkeit. Daher auch in heidnischen Alemannengräbern Nüsse gefunden wurden. Als Sinnbilder der Fruchtbarkeit und des Lebens in der Natur streut der Niklas Aepfel und Nüsse aus. (Vgl. Baumgarten, Progr., 6.) Den Juden erscheint der Nussbaum in einem weniger günstigen Lichte. Ihre Rabbiner behaupten, dass sich der Teufel besonders gern auf Nussbäumen aufhalte; sie rathen daher, ja unter keinem Nussbaume zu schlafen, denn ein jeder Zweig, sagen sie, habe neun Blätter und auf jedem Blatte wohne ein Teufel. (Vgl. Genlis, I, 116.)

*95 Einem Nüsse anbieten, der keine Zähne mehr hat.

Ihm helfen wollen, wenn es zu spät ist. Oder einem etwas geben, der nicht mehr im Stande ist, es zu geniessen.

Frz.: Donner des noisettes a ceux qui n'ont plus de dents. (Lendroy, 578.)

*96 Einem Nüsse zu knacken aufgeben. - Braun, I, 3095.

Schwierige, verwickelte Aufgaben zu lösen.

*97 Einen (wieder) in die Nuss bringen.

Ihn besänftigen, seinen Zorn stillen. "Ich hab jn wider in die Nüss bracht." (Eyering, III, 65.)

Lat.: Iram alicujas mitigare. - Regis iro qui erit. (Sutor, 50.)

*98 Er geht in die Nüsse.

Wird sterben.

[Spaltenumbruch] *99 Er gibt eine Nuss um eine Pfeife.

*100 Er gibt Nüsse mit Kräueln.

D. h. er verfährt auf verkehrte Weise, thut etwas Vergebliches. Krouwel, Kräuel ist eine dreizinkige Hakengabel (Frisch, II, 544c), mit denen man Fleisch u. dgl., aber keine Nüsse festhalten kann. Bei Tunnicius (964): He gift nötte mit krouwelen. (Vinum cribro tribuit, furca dat aera bicorni.)

*101 Er hat die Nüsse aufgeklopft und ein anderer die Kerne gegessen.

*102 Er hat die Nüsse (alle, gut) geknackt.

Holl.: Hij heeft zijne nootjes wel gekraakt. (Harrebomee, II, 131a.)

*103 Er hat ein leer Nuss vffgebissen. - Lehmann, 776, 1.

Von vergeblicher Arbeit und Mühe. (S. Krebs.)

*104 Er hat eine harte Nuss zu knacken. - Frischbier2, 2810.

In Warschau jüdisch-deutsch: Er hot ihm aufgegeben a schwer Leinen (Pensum).

Dän.: En haard nöd at knaekke (bide). (Prov. dan., 429.)

Holl.: Hij kraakt kwade (harde) noten. (Harrebomee, II, 131a.)

*105 Er ist gar auss der nuss. (S. Herz 481.) - Franck, II, 72b; Tappius, 86b; Eyering, II, 350.

Lat.: De gradu dejicere. (Erasm., 742; Philippi, I, 113; Tappius, 86b.)

*106 Er ist wie eine Nuss in der Zange. - Frischbier2, 2811.

*107 Er mag die Nuss einmal knacken.

Holl.: Die noot mag hij nu wel eens kraken. (Harrebomee, II, 131a.)

*108 Er weiss, wie man (solche) Nüsse knackt.

Holl.: Hij weet, wie die noot gekrakt heeft. (Harrebomee, II, 131a.)

*109 Er will die Nuss nicht knacken, aber den Kern möchte er haben.

Böhm.: Nerad orechy louska, rad vsak vylapky chrousta. (Celakovsky, 126.)

*110 Er wird die Nuss knacken.

Holl.: Hij wil de noot wel kraken. (Harrebomee, II, 131a.)

*111 Es ist auf einer hohlen Nuss gepfiffen.

*112 Es sind hohle (leere, löcherige) Nüsse.

Holl.: Het zijn nootjes met gaatjes. (Harrebomee, II, 131a.)

*113 Es sind schöne Nüsse; aber wer knackt sie?

Holl.: Het zijn mooije noten, waren ze maar gekraakt. (Harrebomee, II, 131a.)

*114 Harte Nüsse knacken und andern den Kern lassen.

"Harte Nüsse lernst du (deutsches Volk!) knacken und verzichtest auf den Kern, ja, das Brot das du gebacken, überlässt du andern gern." (A. Th. von Grimm, Wanderungen nach Südosten, Berlin 1855, I, 55.)

*115 Hei hettet um der däuen (tauben) Nütte willen nit dohn. (Sauerland.)

*116 Ich bin nicht tauber Nüsse wegen da.

Holl.: Ik zit hier niet voor doove neuten. (Harrebomee, II, 131b.)

*117 Ich hab meine nüss auffgebissen. - Eyering, III, 65.

*118 Ich werde ihm dafür eine Nuss zum Knacken aufgeben.

Dän.: Han skal bide mig in nöd derfor. (Prov. dan., 69.)

*119 Ich wolt nicht ein wurmstichige (löchrige, taube) Nuss drumb geben. - Henisch, 759, 7; Sailer, 117.

Um auszudrücken, dass etwas für uns nicht den geringsten Werth besitze, dass es kein Interesse für uns habe, vielmehr gleichgültig sei. Für diesen Zweck hat Sutermeister (20) noch folgende schweizer Redensarten zusammengestellt: Darum spiwe-n i nit aus. Darum möcht i nit hinderschi lozu. Darum greif i nit a ds H. D' Grossmueter ist wäge däm göng no die älteri. Es henkt si kei Baur drum. G'schäch nüt Bösers. I gäb kei fuli Bire drum. I gäb kei Breise, kei leri Nuss drum. I gäb kei Räbeschnitzli drum. I wett der nit drauf gige. I wett der nid gaugge drauf. I kei mi nit drum. I wett nid drum geine. I wett nid d' Kappe lupfe drauf. I wett nid chäse drauf. I wett für das nit der Pumperniggel singe. I pfeif der drei. I pfeif ech i d' Kuchi. I wett wege dem nid ume luege. I liess kin Schnell defür. I wett nid Für schlo drum. Wäge dem binge-n i keis schwarzes Schnüerli um e Huet.

Frz.: Je n'en donnerais pas un fetu (niquet, zest). (Lendroy, 1469; Kritzinger, 245a u. 479b.)

Holl.: Ik geef er geene dove neutom. (Harrebomee, II, 131a.)

Lat.: Cassa nuce non emerim. (Horaz.) (Hanzely, 82; Philippi, I, 74; Sutor, 179; Seybold, 68.) - Vitiosa nuce non emerim. (Plautus.) (Hanzely, 82; Philippi, II, 259; Seybold, 643.)


[Spaltenumbruch] cheval. – Ce n'est pas de la petite bière. – C'est la mer à boire. – C'est le diable à confesser. (Masson, 267.) – C'est une affaire difficile (dure, désagreable). (Starschedel, 433.)

*80 Das ist keine Nuss für meine Zähne.

Holl.: Dat is de noot niet, die ons staat te kraken. (Harrebomée, II, 131a.)

*81 Das ist nicht eine taube Nuss werth.Braun, I, 3098; Theatrum Diabolorum, 504a.

Um eine Werthlosigkeit dieser Art zu bezeichnen, haben die Dänen eine Anzahl Redensarten; sie sagen: Det duer ei ved vand. – Er ei et æg værd, agtes ei ved en hegte. – Ei en orm-stukken nød værd. – Et nul. – Saa god tabt som hit. – Saa nyttig som det femte hiul na vognen. – Som agtes ei ved sine gamle skoe. – Som duer hverken at age eller bage med. – Som hielper til at brødet skal ei mulne. – Som man ei skulde tage op paa en veg, om man saae det ligge. – Som man skiøtter ei ved det skarn under eens fødder. – Unyttig jordens byrde. (Prov. dan., 127.)

*82 Das sind alte (vorjährige) Nüsse.

Holl.: Het is eens oude neut. (Harrebomée, II, 131a.)

*83 Das sind taube Nüsse.

*84 Der beist ein nuss durch einen sack, der buhlet, dass jhm nit werden mag.Lehmann, 464, 34.

*85 Die(se) Nuss hat noch niemand aufgebissen.Lehmann, 275, 17.

*86 Die(se) Nuss ist zu hart, man kan sie nicht aufbeissen.Lehmann, 275, 17.

Von einem schweren Geschäft. (S. Knopf 19.)

*87 Die Nuss losgehen lassen.Mathesy, 178a.

*88 Die Nüss sind ihm in die Schuhe gefallen.Kehrein, VII, 109.

Soviel wie: das Herz ist ihm in die Hosen gefallen, er hat den Muth verloren.

*89 Die Nüsse werden wohlfeil werden.

Androhung von Kopfnüssen.

*90 Eine grosse Nuss und kein Kern darin.

*91 Eine leere Nuss aufbeissen.

*92 Eine Nuss in die Grabsche werfen.

Holl.: Een nootje te grabbel werpen. (Harrebomée, II, 131a.)

*93 Eine taube Nuss beissen.Luther's Tischr., 92a.

Eine nutzlose Arbeit verrichten.

*94 Einem die Nüsse unterbinden.

Ihm den Muth benehmen, ihn kleinmüthig machen. Von der Castration der Ochsen, Hengste u. s. w. entlehnt. Der Nussbaum ist wegen seiner Frucht fast allgemein erotisches Symbol. Gleich allen eicheltragenden Bäumen war er bei den Alten dem Jupiter heilig. Seine Früchte, die Nüsse, die man unter dem besondern Schutze dieses Gottes glaubte, hatten eine vorzügliche Rolle bei ihren Hochzeiten, indem man in dem Augenblicke, wo die Braut in das hochzeitliche Gemach eingeführt wurde, Nüsse unter die Kinder und anwesenden Gäste vertheilte. Varro sagte, dies Ausstreuen der Nüsse bedeute, dass die Ehe unter dem Beistande Jupiters vollzogen werde. Plinius dagegen betrachtet sie als glückbringend für eine fruchtbare Ehe. Auch sonst ist die Nuss mannichfach geheimnissvoll. In Wolf's Zeitschrift für deutsche Mythologie u. s. w., III, 86, werden eine Menge Beziehungen der Nuss zu Frô und Donar nachgewiesen. Die Nuss ist auch Sinnbild des Lebens überhaupt, ist Symbol der Unsterblichkeit. Daher auch in heidnischen Alemannengräbern Nüsse gefunden wurden. Als Sinnbilder der Fruchtbarkeit und des Lebens in der Natur streut der Niklas Aepfel und Nüsse aus. (Vgl. Baumgarten, Progr., 6.) Den Juden erscheint der Nussbaum in einem weniger günstigen Lichte. Ihre Rabbiner behaupten, dass sich der Teufel besonders gern auf Nussbäumen aufhalte; sie rathen daher, ja unter keinem Nussbaume zu schlafen, denn ein jeder Zweig, sagen sie, habe neun Blätter und auf jedem Blatte wohne ein Teufel. (Vgl. Genlis, I, 116.)

*95 Einem Nüsse anbieten, der keine Zähne mehr hat.

Ihm helfen wollen, wenn es zu spät ist. Oder einem etwas geben, der nicht mehr im Stande ist, es zu geniessen.

Frz.: Donner des noisettes à ceux qui n'ont plus de dents. (Lendroy, 578.)

*96 Einem Nüsse zu knacken aufgeben.Braun, I, 3095.

Schwierige, verwickelte Aufgaben zu lösen.

*97 Einen (wieder) in die Nuss bringen.

Ihn besänftigen, seinen Zorn stillen. „Ich hab jn wider in die Nüss bracht.“ (Eyering, III, 65.)

Lat.: Iram alicujas mitigare. – Regis iro qui erit. (Sutor, 50.)

*98 Er geht in die Nüsse.

Wird sterben.

[Spaltenumbruch] *99 Er gibt eine Nuss um eine Pfeife.

*100 Er gibt Nüsse mit Kräueln.

D. h. er verfährt auf verkehrte Weise, thut etwas Vergebliches. Krouwel, Kräuel ist eine dreizinkige Hakengabel (Frisch, II, 544c), mit denen man Fleisch u. dgl., aber keine Nüsse festhalten kann. Bei Tunnicius (964): He gift nötte mit krouwelen. (Vinum cribro tribuit, furca dat aëra bicorni.)

*101 Er hat die Nüsse aufgeklopft und ein anderer die Kerne gegessen.

*102 Er hat die Nüsse (alle, gut) geknackt.

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*104 Er hat eine harte Nuss zu knacken.Frischbier2, 2810.

In Warschau jüdisch-deutsch: Er hot ihm aufgegeben a schwer Leinen (Pensum).

Dän.: En haard nød at knække (bide). (Prov. dan., 429.)

Holl.: Hij kraakt kwade (harde) noten. (Harrebomée, II, 131a.)

*105 Er ist gar auss der nuss. (S. Herz 481.) – Franck, II, 72b; Tappius, 86b; Eyering, II, 350.

Lat.: De gradu dejicere. (Erasm., 742; Philippi, I, 113; Tappius, 86b.)

*106 Er ist wie eine Nuss in der Zange.Frischbier2, 2811.

*107 Er mag die Nuss einmal knacken.

Holl.: Die noot mag hij nu wel eens kraken. (Harrebomée, II, 131a.)

*108 Er weiss, wie man (solche) Nüsse knackt.

Holl.: Hij weet, wie die noot gekrakt heeft. (Harrebomée, II, 131a.)

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Böhm.: Nerad ořechy louská, rád však výlapky chroustá. (Čelakovský, 126.)

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*111 Es ist auf einer hohlen Nuss gepfiffen.

*112 Es sind hohle (leere, löcherige) Nüsse.

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*113 Es sind schöne Nüsse; aber wer knackt sie?

Holl.: Het zijn mooije noten, waren ze maar gekraakt. (Harrebomée, II, 131a.)

*114 Harte Nüsse knacken und andern den Kern lassen.

„Harte Nüsse lernst du (deutsches Volk!) knacken und verzichtest auf den Kern, ja, das Brot das du gebacken, überlässt du andern gern.“ (A. Th. von Grimm, Wanderungen nach Südosten, Berlin 1855, I, 55.)

*115 Hei hettet um der däuen (tauben) Nütte willen nit dohn. (Sauerland.)

*116 Ich bin nicht tauber Nüsse wegen da.

Holl.: Ik zit hier niet voor doove neuten. (Harrebomée, II, 131b.)

*117 Ich hab meine nüss auffgebissen.Eyering, III, 65.

*118 Ich werde ihm dafür eine Nuss zum Knacken aufgeben.

Dän.: Han skal bide mig in nød derfor. (Prov. dan., 69.)

*119 Ich wolt nicht ein wurmstichige (löchrige, taube) Nuss drumb geben.Henisch, 759, 7; Sailer, 117.

Um auszudrücken, dass etwas für uns nicht den geringsten Werth besitze, dass es kein Interesse für uns habe, vielmehr gleichgültig sei. Für diesen Zweck hat Sutermeister (20) noch folgende schweizer Redensarten zusammengestellt: Darum spiwe-n i nit ûs. Darum möcht i nit hinderschi lozu. Darum grîf i nit a ds H. D' Grossmueter ist wäge däm göng no die älteri. Es henkt si kei Bûr drum. G'schäch nüt Bösers. I gäb kei fuli Bire drum. I gäb kei Brîse, kei lêri Nuss drum. I gäb kei Räbeschnitzli drum. I wett der nit drûf gige. I wett der nid gûgge drûf. I kei mi nit drum. I wett nid drum geine. I wett nid d' Kappe lupfe drûf. I wett nid chäse drûf. I wett für das nit der Pumperniggel singe. I pfîf der drî. I pfîf ech i d' Kuchi. I wett wege dem nid ume luege. I liess kin Schnell defür. I wett nid Für schlo drum. Wäge dem binge-n i keis schwarzes Schnüerli um e Huet.

Frz.: Je n'en donnerais pas un fétu (niquet, zest). (Lendroy, 1469; Kritzinger, 245a u. 479b.)

Holl.: Ik geef er geene dove neutom. (Harrebomée, II, 131a.)

Lat.: Cassa nuce non emerim. (Horaz.) (Hanzely, 82; Philippi, I, 74; Sutor, 179; Seybold, 68.) – Vitiosa nuce non emerim. (Plautus.) (Hanzely, 82; Philippi, II, 259; Seybold, 643.)


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[[538]/0552] cheval. – Ce n'est pas de la petite bière. – C'est la mer à boire. – C'est le diable à confesser. (Masson, 267.) – C'est une affaire difficile (dure, désagreable). (Starschedel, 433.) *80 Das ist keine Nuss für meine Zähne. Holl.: Dat is de noot niet, die ons staat te kraken. (Harrebomée, II, 131a.) *81 Das ist nicht eine taube Nuss werth. – Braun, I, 3098; Theatrum Diabolorum, 504a. Um eine Werthlosigkeit dieser Art zu bezeichnen, haben die Dänen eine Anzahl Redensarten; sie sagen: Det duer ei ved vand. – Er ei et æg værd, agtes ei ved en hegte. – Ei en orm-stukken nød værd. – Et nul. – Saa god tabt som hit. – Saa nyttig som det femte hiul na vognen. – Som agtes ei ved sine gamle skoe. – Som duer hverken at age eller bage med. – Som hielper til at brødet skal ei mulne. – Som man ei skulde tage op paa en veg, om man saae det ligge. – Som man skiøtter ei ved det skarn under eens fødder. – Unyttig jordens byrde. (Prov. dan., 127.) *82 Das sind alte (vorjährige) Nüsse. Holl.: Het is eens oude neut. (Harrebomée, II, 131a.) *83 Das sind taube Nüsse. *84 Der beist ein nuss durch einen sack, der buhlet, dass jhm nit werden mag. – Lehmann, 464, 34. *85 Die(se) Nuss hat noch niemand aufgebissen. – Lehmann, 275, 17. *86 Die(se) Nuss ist zu hart, man kan sie nicht aufbeissen. – Lehmann, 275, 17. Von einem schweren Geschäft. (S. Knopf 19.) *87 Die Nuss losgehen lassen. – Mathesy, 178a. *88 Die Nüss sind ihm in die Schuhe gefallen. – Kehrein, VII, 109. Soviel wie: das Herz ist ihm in die Hosen gefallen, er hat den Muth verloren. *89 Die Nüsse werden wohlfeil werden. Androhung von Kopfnüssen. *90 Eine grosse Nuss und kein Kern darin. *91 Eine leere Nuss aufbeissen. *92 Eine Nuss in die Grabsche werfen. Holl.: Een nootje te grabbel werpen. (Harrebomée, II, 131a.) *93 Eine taube Nuss beissen. – Luther's Tischr., 92a. Eine nutzlose Arbeit verrichten. *94 Einem die Nüsse unterbinden. Ihm den Muth benehmen, ihn kleinmüthig machen. Von der Castration der Ochsen, Hengste u. s. w. entlehnt. Der Nussbaum ist wegen seiner Frucht fast allgemein erotisches Symbol. Gleich allen eicheltragenden Bäumen war er bei den Alten dem Jupiter heilig. Seine Früchte, die Nüsse, die man unter dem besondern Schutze dieses Gottes glaubte, hatten eine vorzügliche Rolle bei ihren Hochzeiten, indem man in dem Augenblicke, wo die Braut in das hochzeitliche Gemach eingeführt wurde, Nüsse unter die Kinder und anwesenden Gäste vertheilte. Varro sagte, dies Ausstreuen der Nüsse bedeute, dass die Ehe unter dem Beistande Jupiters vollzogen werde. Plinius dagegen betrachtet sie als glückbringend für eine fruchtbare Ehe. Auch sonst ist die Nuss mannichfach geheimnissvoll. In Wolf's Zeitschrift für deutsche Mythologie u. s. w., III, 86, werden eine Menge Beziehungen der Nuss zu Frô und Donar nachgewiesen. Die Nuss ist auch Sinnbild des Lebens überhaupt, ist Symbol der Unsterblichkeit. Daher auch in heidnischen Alemannengräbern Nüsse gefunden wurden. Als Sinnbilder der Fruchtbarkeit und des Lebens in der Natur streut der Niklas Aepfel und Nüsse aus. (Vgl. Baumgarten, Progr., 6.) Den Juden erscheint der Nussbaum in einem weniger günstigen Lichte. Ihre Rabbiner behaupten, dass sich der Teufel besonders gern auf Nussbäumen aufhalte; sie rathen daher, ja unter keinem Nussbaume zu schlafen, denn ein jeder Zweig, sagen sie, habe neun Blätter und auf jedem Blatte wohne ein Teufel. (Vgl. Genlis, I, 116.) *95 Einem Nüsse anbieten, der keine Zähne mehr hat. Ihm helfen wollen, wenn es zu spät ist. Oder einem etwas geben, der nicht mehr im Stande ist, es zu geniessen. Frz.: Donner des noisettes à ceux qui n'ont plus de dents. (Lendroy, 578.) *96 Einem Nüsse zu knacken aufgeben. – Braun, I, 3095. Schwierige, verwickelte Aufgaben zu lösen. *97 Einen (wieder) in die Nuss bringen. Ihn besänftigen, seinen Zorn stillen. „Ich hab jn wider in die Nüss bracht.“ (Eyering, III, 65.) Lat.: Iram alicujas mitigare. – Regis iro qui erit. (Sutor, 50.) *98 Er geht in die Nüsse. Wird sterben. *99 Er gibt eine Nuss um eine Pfeife. *100 Er gibt Nüsse mit Kräueln. D. h. er verfährt auf verkehrte Weise, thut etwas Vergebliches. Krouwel, Kräuel ist eine dreizinkige Hakengabel (Frisch, II, 544c), mit denen man Fleisch u. dgl., aber keine Nüsse festhalten kann. Bei Tunnicius (964): He gift nötte mit krouwelen. (Vinum cribro tribuit, furca dat aëra bicorni.) *101 Er hat die Nüsse aufgeklopft und ein anderer die Kerne gegessen. *102 Er hat die Nüsse (alle, gut) geknackt. Holl.: Hij heeft zijne nootjes wel gekraakt. (Harrebomée, II, 131a.) *103 Er hat ein leer Nuss vffgebissen. – Lehmann, 776, 1. Von vergeblicher Arbeit und Mühe. (S. Krebs.) *104 Er hat eine harte Nuss zu knacken. – Frischbier2, 2810. In Warschau jüdisch-deutsch: Er hot ihm aufgegeben a schwer Leinen (Pensum). Dän.: En haard nød at knække (bide). (Prov. dan., 429.) Holl.: Hij kraakt kwade (harde) noten. (Harrebomée, II, 131a.) *105 Er ist gar auss der nuss. (S. Herz 481.) – Franck, II, 72b; Tappius, 86b; Eyering, II, 350. Lat.: De gradu dejicere. (Erasm., 742; Philippi, I, 113; Tappius, 86b.) *106 Er ist wie eine Nuss in der Zange. – Frischbier2, 2811. *107 Er mag die Nuss einmal knacken. Holl.: Die noot mag hij nu wel eens kraken. (Harrebomée, II, 131a.) *108 Er weiss, wie man (solche) Nüsse knackt. Holl.: Hij weet, wie die noot gekrakt heeft. (Harrebomée, II, 131a.) *109 Er will die Nuss nicht knacken, aber den Kern möchte er haben. Böhm.: Nerad ořechy louská, rád však výlapky chroustá. (Čelakovský, 126.) *110 Er wird die Nuss knacken. Holl.: Hij wil de noot wel kraken. (Harrebomée, II, 131a.) *111 Es ist auf einer hohlen Nuss gepfiffen. *112 Es sind hohle (leere, löcherige) Nüsse. Holl.: Het zijn nootjes met gaatjes. (Harrebomée, II, 131a.) *113 Es sind schöne Nüsse; aber wer knackt sie? Holl.: Het zijn mooije noten, waren ze maar gekraakt. (Harrebomée, II, 131a.) *114 Harte Nüsse knacken und andern den Kern lassen. „Harte Nüsse lernst du (deutsches Volk!) knacken und verzichtest auf den Kern, ja, das Brot das du gebacken, überlässt du andern gern.“ (A. Th. von Grimm, Wanderungen nach Südosten, Berlin 1855, I, 55.) *115 Hei hettet um der däuen (tauben) Nütte willen nit dohn. (Sauerland.) *116 Ich bin nicht tauber Nüsse wegen da. Holl.: Ik zit hier niet voor doove neuten. (Harrebomée, II, 131b.) *117 Ich hab meine nüss auffgebissen. – Eyering, III, 65. *118 Ich werde ihm dafür eine Nuss zum Knacken aufgeben. Dän.: Han skal bide mig in nød derfor. (Prov. dan., 69.) *119 Ich wolt nicht ein wurmstichige (löchrige, taube) Nuss drumb geben. – Henisch, 759, 7; Sailer, 117. Um auszudrücken, dass etwas für uns nicht den geringsten Werth besitze, dass es kein Interesse für uns habe, vielmehr gleichgültig sei. Für diesen Zweck hat Sutermeister (20) noch folgende schweizer Redensarten zusammengestellt: Darum spiwe-n i nit ûs. Darum möcht i nit hinderschi lozu. Darum grîf i nit a ds H. D' Grossmueter ist wäge däm göng no die älteri. Es henkt si kei Bûr drum. G'schäch nüt Bösers. I gäb kei fuli Bire drum. I gäb kei Brîse, kei lêri Nuss drum. I gäb kei Räbeschnitzli drum. I wett der nit drûf gige. I wett der nid gûgge drûf. I kei mi nit drum. I wett nid drum geine. I wett nid d' Kappe lupfe drûf. I wett nid chäse drûf. I wett für das nit der Pumperniggel singe. I pfîf der drî. I pfîf ech i d' Kuchi. I wett wege dem nid ume luege. I liess kin Schnell defür. I wett nid Für schlo drum. Wäge dem binge-n i keis schwarzes Schnüerli um e Huet. Frz.: Je n'en donnerais pas un fétu (niquet, zest). (Lendroy, 1469; Kritzinger, 245a u. 479b.) Holl.: Ik geef er geene dove neutom. (Harrebomée, II, 131a.) Lat.: Cassa nuce non emerim. (Horaz.) (Hanzely, 82; Philippi, I, 74; Sutor, 179; Seybold, 68.) – Vitiosa nuce non emerim. (Plautus.) (Hanzely, 82; Philippi, II, 259; Seybold, 643.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [538]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/552>, abgerufen am 22.11.2024.