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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 101 In fremder Noth hat man alle Taschen voll Rath, in eigener findet man in keiner wat.

Böhm.: V cizi bide i bobem poradim, a vlastni se ani rozumem nezbavim. (Celakovsky, 285.)

102 In grosser Noth gibt oft ein Narr den besten Rath. - Lehmann, 531, 48.

103 In noten erkennt man freunt. - Hofmann, 30, 41.

Frz.: Au besoin l'on connoit l'ami, s'il est feint, entier ou demi. - Au goauter les faveurs se connoissent. (Kritzinger, 68a u. 354.)

104 In nöten lernet man die heimlichen Feinde kennen. - Petri, II, 405.

105 In Nöten spannet man an, was man hat. - Petri, II, 405.

106 In Noth leben wir, in Klag sterben wir. - Petri, I, 62.

107 In nöthen es oft geschicht, das einer viel verspricht. - Henisch, 1535, 63.

108 In Nöthen geht die Liebe flöten.

Lat.: Non habet unde suum paupertas pascat amorem. (Gaal, 1100.)

109 In nöthen sieht man, wer ein mann ist. - Gruter, I, 51; Petri, II, 405; Körte, 4577; Simrock, 7592.

Lat.: Grande doloris ingenium est miserisque venit solertia rebus. (Ovid.) - Ingenium res adversae nudare solent, celare secundae. (Philippi, I, 170 u. 197.)

110 Inne Noet is Roddo (?) oek in Fisch. - Engelien, 219, 74.

111 Ist die Noth zu Ende, kommt der Tod behende. - Körte, 4599.

Holl.: Als de nood overwonnen is, volgt de dood. (Harrebomee, I, 128b.)

112 Ist man aus aller Noth, dann kommt der Tod. - Schmitz, 185, 38; Mayer, II, 76; Schulfreund, 86, 70.

113 Je grösser die Noth, je nöthiger ist das gebet. - Henisch, 1387, 26.

114 Je grösser noth, je neher Gott. - Lehmann, 555, 6; Eiselein, 495; Körte, 4598; Körte2, 5722; Simrock, 7585; Herberger, Hertzpostille, I, 58; Fischer, Psalter, 65a; Braun, I, 3079.

Dän.: Jo större nöd, jo naermere God. (Prov. dan., 430.)

Engl.: God comes at last, when we think he is farthest of. (Körte, 4598.)

Holl.: Hoe grooter nood, hoe naderbij God. (Harrebomee, II, 129.) - Hoe treuriger lot, hoe digterbij God. (Harrebomee, II, 38.)

Schwed.: Nöd pröfwar mood. (Grubb, 602.)

Ung.: A' legnagyobb szüksegben legközelebb az Isten.

115 Je grösser Noth, je stärcker gebet. - Henisch, 1387, 27.

116 Je näher Noth, je sicherer die Leute. - Körte2, 5773.

117 Kein Noth von Brot, feif gebacke on sewe sull (schuldig). - Frischbier2, 2801.

118 Klein Noth - Kleinod.

Lat.: Magnum malum non posse ferre malum. (Sutor, 1002.)

119 Kommt die Noth zur Thür ins Haus, so springen die Freunde zum Fenster hinaus.

Böhm.: Kdyz jde nouze do domu, jde laska z domu. (Celakovsky, 242.)

Wend.: Dyz nuza (khudoba) s durjemi do-jstwy dze, dha psecejo s woknami won skakaju. (Celakovsky, 242.)

120 Kommt man aus der Noth, so kommt der Tod. - Bücking, 136; Simrock, 7562; Braun, I, 3080.

121 Kempffestu in Noth, so hilfft dir Gott. - Petri, I, 65.

122 Kümt man ut der Noth, sau kümt de leiwe Dad. (Hannover.) - Schambach, I, 39.

Hat man es durch unsagliche Anstrengungen so weit gebracht, sich eines behaglichen Alters erfreuen zu können, so wird man vom Tode abgerufen.

123 Lange noth vnd langes Gebet gehören zusammen. - Herberger, II, 343.

124 Mach aus der not ein tugent. - Franck, I, 68b u. 158a; II, 192a.

125 Man kann wol Wasser trinken in der Noth, aber aus Kies nicht backen Brot.

Holl.: Men kan in nood wel water drinken, maar geen aarde eten. (Harrebomee, II, 129a.)

126 Man muss aus der Noth eine Tugend machen, sagte der Pater, als er nicht mehr ins Kloster konnte, und bei der Beschliesserin über Nacht blieb. - Klosterspiegel, 13, 18; Körte2, 5753.

[Spaltenumbruch] 127 Man muss aus der Noth eine Tugend machen, sagte Schussbartel, und pisste in die Mütze.

Holl.: Het is om de gereedheid gedaan, zei malle kees, en hij p ... in zijne muts. (Harrebomee, I, 230a.)

128 Man muss die Noth ertragen und nicht darüber klagen.

Lat.: Necessitatem ferre, non flere addecet. (Publ. Syr.) (Binder II, 2028.)

129 Man muss in der Noth den Muth nicht verlieren (die Hoffnung nicht sinken lassen).

Böhm.: V bide nezoufej, v boha doufej. (Celakovsky, 12.)

130 Man muss offt aus der Noth ein Tugend machen. - Lehmann, 555, 15; Lehmann, II, 401, 1; Trinius, 3; Eiselein, 495; Simrock, 7586; Körte, 4580; Sailer, 283; Steiger, 45; Struve, 2; Gaal, 1227; Tscherlow, 185; Parömiakon, 1080, 1084 u. 2207; Mayer, II, 76; für Waldeck: Curtze, 354, 490.

Man muss sich oft in der Noth zu etwas entschliessen, was man ohne dieselbe weder thun noch gut heissen würde. "Wenn du auch zehnmal lieber einem Braten auf den Leib gehen möchtest, ab einer Kartoffelschüssel, wo bliebe aber das schöne Sprichwort: Man muss aus der Noth eine Tugend machen." (Weber, Demokritos, I, 143.) "Was nur aus reiner Noth passirt, wird nie für schimpflich declarirt." (Eiselein, 496.) "Ich lebe, wie mir die Noth gebeut, nicht nach dem Willen andrer Leut."

Dän.: Man giör af nöd en dyd. (Prov. dan., 430.)

Engl.: Make a virtue of necessity. (Gaal, 1227; Bohn II, 139.)

Frz.: Il faut faire de necessite vertu. (Gaal, 1227; Lendroy, 1066; Bohn I, 18; Masson, 267.)

It.: Bisogna far della necessita virtu. (Gaal, 1227; Pazzaglia, 241, 1.) - Conviene tornar la necessita in volonta.

Lat.: Feras, non culpes, quod mutari non potest. (Chaos, 1041; Franck, I, 68b.) - Necessitati parendum est. (Cicero.) (Binder II, 2029; Seybold, 332.) - Necessitati parere semper habitum est sapientis. (Fischer, 145, 16; Philippi, II, 10.)

Poln.: Gdy szyby niemasz, choc wiechciem okno zatkaj. - Kto niema konia, niech piechota chodzi. (Masson, 267.)

Schwed.: Af nöd giörs ofta en dygd. (Grubb, 6; Törning, 42.)

Ung.: Ha temen nem te lik, lisztel is aldoznak. (Gaal, 1227.)

131 Man muss seine Noth nicht jedem klagen.

132 Man nimbt zur noht ein Dieb vom Galgen. - Gruter, III, 66.

133 Mennt mer, mer wör us d'r Not, dann könnt (kommt) d'r fale Dot. (Düsseldorf.) - Firmenich, I, 438, 6.

134 Na, er wird auch seine liebe Noth mit ihr haben, sagte der Bauer, als der Pfarrer ihn tröstete, dass Gott sie zu sich genommen habe.

135 Na överwunnener Näut küemet de bittere Däut.

136 Nad brekt EIsen. - Schambach, I, 108.

137 Nad lärt bäen. (Hannover.) - Schambach, I, 106.

138 Nad lert bäen, Baddeler lert Büelflicken. - Schambach, II, 10.

Noth lehrt Beten, Bettler lernt Beutel flicken.

139 Niemand kam je in Noth, er half selbst dazu. - Schottel, 1135a.

Holl.: Niemand kwam in nood, of hij bragt er zich zelven. (Harrebomee, II, 129.)

140 Neit säkt Breit. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 435.

141 Noht lernet betten. - Gruter, III, 73; Chaos, 692; Lohrengel, I, 550.

Lat.: Christo quando datur res, spes bona tunc tribuatur. (Sutor, 997.) - Necessitas est orationis magistra (Grubb, 598.)

142 Noht lernet schwimmen. - Gruter, III, 73.

143 Not an Mann, Mann vöran. (Lübeck.) - Deecke, 11; Simrock, 7591.

144 Not bricht eisen. - Franck, I, 75a; II, 131b; Tappius, 230a; Eyering, III, 272; Petri, II, 500; Lehmann, 555, 23; Lehmann, II, 429, 135; Henisch, 863, 1; Latendorf II, 23; Hauer, Liij; Hollenberg, I, 41; Bücking, 16; Eiselein, 495; Simrock, 7575; Körte, 4582; Körte2, 5756; Gaal, 1225; Müller, 46, 2; Sailer, 180; Graf, 389, 535; Lohrengel, I, 548; Steiger, 365; Struve, 12; Schameliu, 100, 9; Meyer, II, 75; Schulze, 100; Tendlau, 797; Braun, I, 3068; für Henneberg: Frommann, II, 411, 132; für Waldeck:

[Spaltenumbruch] 101 In fremder Noth hat man alle Taschen voll Rath, in eigener findet man in keiner wat.

Böhm.: V cizí bídĕ i bobem poradím, a vlastní se ani rozumem nezbavím. (Čelakovský, 285.)

102 In grosser Noth gibt oft ein Narr den besten Rath.Lehmann, 531, 48.

103 In noten erkennt man freunt.Hofmann, 30, 41.

Frz.: Au besoin l'on connoit l'ami, s'il est feint, entier ou demi. – Au goûter les faveurs se connoissent. (Kritzinger, 68a u. 354.)

104 In nöten lernet man die heimlichen Feinde kennen.Petri, II, 405.

105 In Nöten spannet man an, was man hat.Petri, II, 405.

106 In Noth leben wir, in Klag sterben wir.Petri, I, 62.

107 In nöthen es oft geschicht, das einer viel verspricht.Henisch, 1535, 63.

108 In Nöthen geht die Liebe flöten.

Lat.: Non habet unde suum paupertas pascat amorem. (Gaal, 1100.)

109 In nöthen sieht man, wer ein mann ist.Gruter, I, 51; Petri, II, 405; Körte, 4577; Simrock, 7592.

Lat.: Grande doloris ingenium est miserisque venit solertia rebus. (Ovid.) – Ingenium res adversae nudare solent, celare secundae. (Philippi, I, 170 u. 197.)

110 Inne Noet is Roddo (?) oek in Fisch.Engelien, 219, 74.

111 Ist die Noth zu Ende, kommt der Tod behende.Körte, 4599.

Holl.: Als de nood overwonnen is, volgt de dood. (Harrebomée, I, 128b.)

112 Ist man aus aller Noth, dann kommt der Tod.Schmitz, 185, 38; Mayer, II, 76; Schulfreund, 86, 70.

113 Je grösser die Noth, je nöthiger ist das gebet.Henisch, 1387, 26.

114 Je grösser noth, je neher Gott.Lehmann, 555, 6; Eiselein, 495; Körte, 4598; Körte2, 5722; Simrock, 7585; Herberger, Hertzpostille, I, 58; Fischer, Psalter, 65a; Braun, I, 3079.

Dän.: Jo større nød, jo nærmere God. (Prov. dan., 430.)

Engl.: God comes at last, when we think he is farthest of. (Körte, 4598.)

Holl.: Hoe grooter nood, hoe naderbij God. (Harrebomée, II, 129.) – Hoe treuriger lot, hoe digterbij God. (Harrebomée, II, 38.)

Schwed.: Nöd pröfwar mood. (Grubb, 602.)

Ung.: A' legnagyobb szükségben legközelebb az Isten.

115 Je grösser Noth, je stärcker gebet.Henisch, 1387, 27.

116 Je näher Noth, je sicherer die Leute.Körte2, 5773.

117 Kein Noth von Brot, fîf gebacke on sêwe sull (schuldig).Frischbier2, 2801.

118 Klein Noth – Kleinod.

Lat.: Magnum malum non posse ferre malum. (Sutor, 1002.)

119 Kommt die Noth zur Thür ins Haus, so springen die Freunde zum Fenster hinaus.

Böhm.: Když jde nouze do domu, jde láska z domu. (Čelakovský, 242.)

Wend.: Dyž nuza (khudoba) s durjemi do-jstwy dže, dha pśećejo s woknami wón skakaju. (Čelakovský, 242.)

120 Kommt man aus der Noth, so kommt der Tod.Bücking, 136; Simrock, 7562; Braun, I, 3080.

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122 Kümt man ut der Noth, sau kümt de leiwe Dad. (Hannover.) – Schambach, I, 39.

Hat man es durch unsagliche Anstrengungen so weit gebracht, sich eines behaglichen Alters erfreuen zu können, so wird man vom Tode abgerufen.

123 Lange noth vnd langes Gebet gehören zusammen.Herberger, II, 343.

124 Mach aus der not ein tugent.Franck, I, 68b u. 158a; II, 192a.

125 Man kann wol Wasser trinken in der Noth, aber aus Kies nicht backen Brot.

Holl.: Men kan in nood wel water drinken, maar geen aarde eten. (Harrebomée, II, 129a.)

126 Man muss aus der Noth eine Tugend machen, sagte der Pater, als er nicht mehr ins Kloster konnte, und bei der Beschliesserin über Nacht blieb.Klosterspiegel, 13, 18; Körte2, 5753.

[Spaltenumbruch] 127 Man muss aus der Noth eine Tugend machen, sagte Schussbartel, und pisste in die Mütze.

Holl.: Het is om de gereedheid gedaan, zei malle kees, en hij p ... in zijne muts. (Harrebomée, I, 230a.)

128 Man muss die Noth ertragen und nicht darüber klagen.

Lat.: Necessitatem ferre, non flere addecet. (Publ. Syr.) (Binder II, 2028.)

129 Man muss in der Noth den Muth nicht verlieren (die Hoffnung nicht sinken lassen).

Böhm.: V bídĕ nezoufej, v boha doufej. (Čelakovský, 12.)

130 Man muss offt aus der Noth ein Tugend machen.Lehmann, 555, 15; Lehmann, II, 401, 1; Trinius, 3; Eiselein, 495; Simrock, 7586; Körte, 4580; Sailer, 283; Steiger, 45; Struve, 2; Gaal, 1227; Tscherlow, 185; Parömiakon, 1080, 1084 u. 2207; Mayer, II, 76; für Waldeck: Curtze, 354, 490.

Man muss sich oft in der Noth zu etwas entschliessen, was man ohne dieselbe weder thun noch gut heissen würde. „Wenn du auch zehnmal lieber einem Braten auf den Leib gehen möchtest, ab einer Kartoffelschüssel, wo bliebe aber das schöne Sprichwort: Man muss aus der Noth eine Tugend machen.“ (Weber, Demokritos, I, 143.) „Was nur aus reiner Noth passirt, wird nie für schimpflich declarirt.“ (Eiselein, 496.) „Ich lebe, wie mir die Noth gebeut, nicht nach dem Willen andrer Leut.“

Dän.: Man giør af nød en dyd. (Prov. dan., 430.)

Engl.: Make a virtue of necessity. (Gaal, 1227; Bohn II, 139.)

Frz.: Il faut faire de nécessité vertu. (Gaal, 1227; Lendroy, 1066; Bohn I, 18; Masson, 267.)

It.: Bisogna far della necessità virtù. (Gaal, 1227; Pazzaglia, 241, 1.) – Conviene tornar la necessità in volontà.

Lat.: Feras, non culpes, quod mutari non potest. (Chaos, 1041; Franck, I, 68b.) – Necessitati parendum est. (Cicero.) (Binder II, 2029; Seybold, 332.) – Necessitati parere semper habitum est sapientis. (Fischer, 145, 16; Philippi, II, 10.)

Poln.: Gdy szyby niemasz, choć wiechćiem okno zatkaj. – Kto niema konia, niech piechotą chodzi. (Masson, 267.)

Schwed.: Af nöd giörs ofta en dygd. (Grubb, 6; Törning, 42.)

Ung.: Ha temén nem te lik, lisztel is áldoznak. (Gaal, 1227.)

131 Man muss seine Noth nicht jedem klagen.

132 Man nimbt zur noht ein Dieb vom Galgen.Gruter, III, 66.

133 Mennt mer, mer wör us d'r Not, dann könnt (kommt) d'r fâle Dot. (Düsseldorf.) – Firmenich, I, 438, 6.

134 Na, er wird auch seine liebe Noth mit ihr haben, sagte der Bauer, als der Pfarrer ihn tröstete, dass Gott sie zu sich genommen habe.

135 Na överwunnener Näut küemet de bittere Däut.

136 Nâd brekt Îsen.Schambach, I, 108.

137 Nâd lärt bäen. (Hannover.) – Schambach, I, 106.

138 Nâd lêrt bäen, Baddelêr lêrt Büelflicken.Schambach, II, 10.

Noth lehrt Beten, Bettler lernt Beutel flicken.

139 Niemand kam je in Noth, er half selbst dazu.Schottel, 1135a.

Holl.: Niemand kwam in nood, of hij bragt er zich zelven. (Harrebomée, II, 129.)

140 Nît säkt Brît. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 435.

141 Noht lernet betten.Gruter, III, 73; Chaos, 692; Lohrengel, I, 550.

Lat.: Christo quando datur res, spes bona tunc tribuatur. (Sutor, 997.) – Necessitas est orationis magistra (Grubb, 598.)

142 Noht lernet schwimmen.Gruter, III, 73.

143 Nôt an Mann, Mann vöran. (Lübeck.) – Deecke, 11; Simrock, 7591.

144 Not bricht eisen.Franck, I, 75a; II, 131b; Tappius, 230a; Eyering, III, 272; Petri, II, 500; Lehmann, 555, 23; Lehmann, II, 429, 135; Henisch, 863, 1; Latendorf II, 23; Hauer, Liij; Hollenberg, I, 41; Bücking, 16; Eiselein, 495; Simrock, 7575; Körte, 4582; Körte2, 5756; Gaal, 1225; Müller, 46, 2; Sailer, 180; Graf, 389, 535; Lohrengel, I, 548; Steiger, 365; Struve, 12; Schameliu, 100, 9; Meyer, II, 75; Schulze, 100; Tendlau, 797; Braun, I, 3068; für Henneberg: Frommann, II, 411, 132; für Waldeck:

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[[525]/0539] 101 In fremder Noth hat man alle Taschen voll Rath, in eigener findet man in keiner wat. Böhm.: V cizí bídĕ i bobem poradím, a vlastní se ani rozumem nezbavím. (Čelakovský, 285.) 102 In grosser Noth gibt oft ein Narr den besten Rath. – Lehmann, 531, 48. 103 In noten erkennt man freunt. – Hofmann, 30, 41. Frz.: Au besoin l'on connoit l'ami, s'il est feint, entier ou demi. – Au goûter les faveurs se connoissent. (Kritzinger, 68a u. 354.) 104 In nöten lernet man die heimlichen Feinde kennen. – Petri, II, 405. 105 In Nöten spannet man an, was man hat. – Petri, II, 405. 106 In Noth leben wir, in Klag sterben wir. – Petri, I, 62. 107 In nöthen es oft geschicht, das einer viel verspricht. – Henisch, 1535, 63. 108 In Nöthen geht die Liebe flöten. Lat.: Non habet unde suum paupertas pascat amorem. (Gaal, 1100.) 109 In nöthen sieht man, wer ein mann ist. – Gruter, I, 51; Petri, II, 405; Körte, 4577; Simrock, 7592. Lat.: Grande doloris ingenium est miserisque venit solertia rebus. (Ovid.) – Ingenium res adversae nudare solent, celare secundae. (Philippi, I, 170 u. 197.) 110 Inne Noet is Roddo (?) oek in Fisch. – Engelien, 219, 74. 111 Ist die Noth zu Ende, kommt der Tod behende. – Körte, 4599. Holl.: Als de nood overwonnen is, volgt de dood. (Harrebomée, I, 128b.) 112 Ist man aus aller Noth, dann kommt der Tod. – Schmitz, 185, 38; Mayer, II, 76; Schulfreund, 86, 70. 113 Je grösser die Noth, je nöthiger ist das gebet. – Henisch, 1387, 26. 114 Je grösser noth, je neher Gott. – Lehmann, 555, 6; Eiselein, 495; Körte, 4598; Körte2, 5722; Simrock, 7585; Herberger, Hertzpostille, I, 58; Fischer, Psalter, 65a; Braun, I, 3079. Dän.: Jo større nød, jo nærmere God. (Prov. dan., 430.) Engl.: God comes at last, when we think he is farthest of. (Körte, 4598.) Holl.: Hoe grooter nood, hoe naderbij God. (Harrebomée, II, 129.) – Hoe treuriger lot, hoe digterbij God. (Harrebomée, II, 38.) Schwed.: Nöd pröfwar mood. (Grubb, 602.) Ung.: A' legnagyobb szükségben legközelebb az Isten. 115 Je grösser Noth, je stärcker gebet. – Henisch, 1387, 27. 116 Je näher Noth, je sicherer die Leute. – Körte2, 5773. 117 Kein Noth von Brot, fîf gebacke on sêwe sull (schuldig). – Frischbier2, 2801. 118 Klein Noth – Kleinod. Lat.: Magnum malum non posse ferre malum. (Sutor, 1002.) 119 Kommt die Noth zur Thür ins Haus, so springen die Freunde zum Fenster hinaus. Böhm.: Když jde nouze do domu, jde láska z domu. (Čelakovský, 242.) Wend.: Dyž nuza (khudoba) s durjemi do-jstwy dže, dha pśećejo s woknami wón skakaju. (Čelakovský, 242.) 120 Kommt man aus der Noth, so kommt der Tod. – Bücking, 136; Simrock, 7562; Braun, I, 3080. 121 Kempffestu in Noth, so hilfft dir Gott. – Petri, I, 65. 122 Kümt man ut der Noth, sau kümt de leiwe Dad. (Hannover.) – Schambach, I, 39. Hat man es durch unsagliche Anstrengungen so weit gebracht, sich eines behaglichen Alters erfreuen zu können, so wird man vom Tode abgerufen. 123 Lange noth vnd langes Gebet gehören zusammen. – Herberger, II, 343. 124 Mach aus der not ein tugent. – Franck, I, 68b u. 158a; II, 192a. 125 Man kann wol Wasser trinken in der Noth, aber aus Kies nicht backen Brot. Holl.: Men kan in nood wel water drinken, maar geen aarde eten. (Harrebomée, II, 129a.) 126 Man muss aus der Noth eine Tugend machen, sagte der Pater, als er nicht mehr ins Kloster konnte, und bei der Beschliesserin über Nacht blieb. – Klosterspiegel, 13, 18; Körte2, 5753. 127 Man muss aus der Noth eine Tugend machen, sagte Schussbartel, und pisste in die Mütze. Holl.: Het is om de gereedheid gedaan, zei malle kees, en hij p ... in zijne muts. (Harrebomée, I, 230a.) 128 Man muss die Noth ertragen und nicht darüber klagen. Lat.: Necessitatem ferre, non flere addecet. (Publ. Syr.) (Binder II, 2028.) 129 Man muss in der Noth den Muth nicht verlieren (die Hoffnung nicht sinken lassen). Böhm.: V bídĕ nezoufej, v boha doufej. (Čelakovský, 12.) 130 Man muss offt aus der Noth ein Tugend machen. – Lehmann, 555, 15; Lehmann, II, 401, 1; Trinius, 3; Eiselein, 495; Simrock, 7586; Körte, 4580; Sailer, 283; Steiger, 45; Struve, 2; Gaal, 1227; Tscherlow, 185; Parömiakon, 1080, 1084 u. 2207; Mayer, II, 76; für Waldeck: Curtze, 354, 490. Man muss sich oft in der Noth zu etwas entschliessen, was man ohne dieselbe weder thun noch gut heissen würde. „Wenn du auch zehnmal lieber einem Braten auf den Leib gehen möchtest, ab einer Kartoffelschüssel, wo bliebe aber das schöne Sprichwort: Man muss aus der Noth eine Tugend machen.“ (Weber, Demokritos, I, 143.) „Was nur aus reiner Noth passirt, wird nie für schimpflich declarirt.“ (Eiselein, 496.) „Ich lebe, wie mir die Noth gebeut, nicht nach dem Willen andrer Leut.“ Dän.: Man giør af nød en dyd. (Prov. dan., 430.) 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [525]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/539>, abgerufen am 22.11.2024.