Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] die dem Fahrlässigen und faselhaften Thoren nicht beiwohnt. Böhm.: Neni dobre vejce blazrm sveriti. (Celakovsky, 212.) Holl.: Men mag geen' nar op eijers zetten. (Harrebomee, II, 117a.) Lat.: Non est consultum super ova ponere stultum. (Loci comm., 189; Gaal, 1192.) Schwed.: Fa intet narren kiäpp i hand. (Grubb, 225.) 654 Man soll nit Narren über einen setzen. - Nas, 81a. 655 Manche Narr'n sind so gefährd't, dass ihn'n kein Weihwasser hilft auf Erd'. 656 Mancher ist ein Narr, mancher thut wie ein Narr. - Lehmann, 529, 11. 657 Mancher will kein Narr sein, ob er schon funcken der Narrheit vmb sich wirfft. - Lehmann, 531, 38. 658 Mit albernen Narren soll man nicht scherzen. - Simrock, 7394. 659 Mit den Narren baut man den Weg. - Simrock, 7349. Jüdisch-deutsch heisst es: Mit den Narren bahnt man den Weg. (Blass, 16.) 660 Mit den Narren sprich nicht von Steinen. Er wirft sie dir sonst an den Kopf. 661 Mit des Narren Zorn sey vnverworrn. - Schottel, 1124a. 662 Mit einem Narren lässt sich kein Kind taufen. - Simrock, 7404; Körte2, 5604; Eiselein, 488; Braun, I, 2921. In Baiern: Mit an Narrn is koan Kind z tauffn. (Zaupser, 92.) In der Schweiz: S' ist mit Nare kei Chind z' taufe. (Sutermeister, 141.) - Mit Thoren kein Geschäft zu machen. Frz.: Bien fol qui a fol demande sens. Lat.: Nihil intractabilius homine stulto. (Eiselein, 488.) Poln.: Z dur niem ani kupic, ani przedac. (Masson, 254.) 663 Mit einem Narren leben ist nicht schwer, ist man ein Narr wie er. 664 Mit einem Narren muss man nicht anbinden. Frz.: Il ne faut jamais defier un fou. (Kritzinger, 269a.) 665 Mit einem Narren wird unser Herrgott selber nicht fertig. Böhm.: S blaznem ani pan buh nie neporidi. (Celakovsky, 208.) 666 Mit einem starken Narren ist bös ringen. - Sutor, 917. Holl.: Mit starken dwasen is quaet worstelen. (Tunn., 17, 8.) Lat.: Cum forti fatuo certatim ludere nolo. (Fallersleben, 470; Loci comm., 188.) 667 Mit Narren aus, mit Gecken ein. 668 Mit narren disputiren bessert niemand. - Henisch, 716, 64; Petri, II, 479. 669 Mit Narren ist böss schertzen. - Lehmann, II, 406, 84; Sutor, 917. Bei Tunnicius (668): Mit narren is quat spelen. (Cum fatuis durum certatim ludere cuiquam.) Mhd.: Wer mit toren spotten wil, der muoz ouch dulden narrenspil. (Boner.) (Zingerle, 147.) 670 Mit Narren ist nicht gut handeln. - Petri, II, 479. Böhm.: Neni dobre s blaznem se prateliti. (Celakovsky, 233.) Dän.: Narren er ond at ved faaes. (Prov. dan., 426.) Schwed.: Narren är ond at wedfaas. (Grubb, 565.) 671 Mit Narren ist nichts anzufangen. 672 Mit Narren ist schlimm gespässen. (Elsass.) - Markolf, 62; Simrock, 7343; Körte, 4463; Braun, I, 2938. Dän.: Ondt at skemte med daare. (Prov. dan., 505.) Frz.: Ne ioue point au fol, endure ce quil dict ou faict. (Bovill, II, 166.) Holl.: Met kwade dwazen is het geen gekken, noch met sterke worstelen. (Harrebomee, I, 168b.) - Mit quaden dwasen en sal men niet ghecken. (Tunn., 17, 4.) Lat.: Cum fatuis cari pueri nolite iocari. (Fallersleben, 473; Sutor, 917.) - Cum stolidis risu durum verbisque jocari. (Binder I, 267; II, 657; Gaal, 1199; Seybold, 103; Philippi, I, 104.) - Ne stulto collude, vel quae dixerit, aut fecerit aequo animo fer. (Bovill, II, 166.) Schwed.: Ondt skiämpta med narren, ty han skiämmer sa snart twaa som han heedrar en. (Grubb, 645.) Ung.: Nem jo a' bolonddal trefalni. (Gaal, 1199.) 673 Mit Narren muss man ein Narr sein. Lat.: In mari aquam quaeri. (Sutor, 925.) - Insanire cum insanientibus. (Erasm., 687; Tappius, 225b.) 674 Mit Narren muss man Geduld haben. - Hollenberg, II, 9; Simrock, 7389; Gaal, 1196. "In jedem guten Staate muss jeder die Freiheit haben, ein Narr zu sein; nur darf der Narr mit seiner Narrheit niemand auf den Fuss treten, weil dies zu viel Störungen und Zänkereien geben würde." (Seume.) [Spaltenumbruch] 675 Mit narren muss man zu narren werden. - Franck, II, 54b; Gruter, I, 59; Petri, II, 479; Sutor, 925. 676 Mit Narren richt man wenig auss. - Petri, II, 479. 677 Mit Narren soll man unverworren seyn. - Petri, II, 479. "Mit Weisen darfst du dich entzweien, mit Narren halte Frieden fein; denn Weise können dir verzeihen, der Narr wird unversöhnlich sein." (Schücking, Welt und Zeit, 79, 412.) Die Russen: Nach dem Narren, der ins Meer gefallen, muss man nicht fischen. 678 Mödd Noaren öss beis foahren, och die zevil Gescheiden sall mer meiden. (Trier.) - Laven, 187, 180; Firmenich, III, 547, 46. 679 Nach den Narren kann man sich nicht richten. 680 Nach grossen Narren richten sich die kleinen. 681 Narr is Narr, man Für in de Ners is lang gen Narr. (Ostfries.) - Hauskalender, III. 682 Narr, lass dich nicht zu weit an Laden. - Körte, 4443. 683 Narr, lass nit schnappen. - Franck, II, 167a. 684 Narr, nimb ein Weib, da hat dein frewd ein end. - Henisch, 1217, 23; Petri, III, 10. 685 Narre' esse' gern süss. - Tendlau, 971. Mendelssohn, der gern Zucker ass, bemerkt; "So sagen die Klugen, damit ihnen die Narren das Süsse stehen lassen." 686 Narren bauen Häuser, der Kluge kauft sie. - Eiselein, 488; Simrock, 4410. 687 Narren bauen Häuser und kluge Leute bewohnen sie. Engl.: Building is a sweet impoverishing. (Masson, 259.) - Fools build houses, and wise men buy them. (Bohn II, 94; Gaal, 867.) Frz.: Les fous batissent pour les sages. (Masson, 259.) - Maison faite, et femme a faire. (Körte, 2671.) 688 Narren bedörffen keines rechtschaffnen Dings. - Lehmann, II, 423, 19. 689 Narren bedörffen keyner schellen, mann kents an jrn sitten. - Franck, I, 84a; Gruter, I, 61; Sutor, 918; Winckler, IX, 66; Körte, 4458; Simrock, 7363; Braun, I, 2934. 690 Narren bezahlen die Schüsseln und kluge Leute verzehren sie. 691 Narren bleiben Narren. Holl.: Zotten blijver zotten, al drinken zij uit gouden potten. (Harrebomee, II, 511b.) Schwed.: Narren blijver altijd den han är. (Grubb, 566.) 692 Narren bringt jhr eigen Glück vmb. - Petri, II, 488. 693 Narren bücken sich vorm Rocken. - Winckler, XVI, 7. 694 Narren darf man nicht mit der Laterne suchen. Böhm.: Blazna netreba lucernou hledati. (Celakovsky, 210.) 695 Narren denken. - Frischbier2, 2728. Antwort auf die entschuldigende Bemerkung Untergebener: Ich dachte. 696 Narren denken, der Truthahn auch. - Körte2, 5623. 697 Narren denken stets an ihre Pfeife. Schwed.: Narren tänker altijd pa sin pijpa. (Gaal, 564.) 698 Narren denken, Verständige sind ihrer Sache gewiss. Das ist eben das Unglück, dass die Narren denken und die Verständigen fertig sind und nicht denken. 699 Narren denken's, kluge Leute wissen's. Strafende Antwort auf die Entschuldigung: Ich dachte u. s. w. 700 Narren, die jhm selbst recht geben, haben gut leben. - Petri, II, 488. 701 Narren, die sich für weise halten, sind die schlimmsten. "Wie der Affe um so lächerlicher wird, je mehr er sich den Menschen ähnlich zeigt, so werden die Narren desto lächerlicher, je vernünftiger sie sich geberden." (H. Heine, Reisebilder, Hamburg 1840, II, 218.) Die Russen: Dem Narren ist nie mehr zu helfen, der glaubt, dass er weise sei. (Altmann VI, 442.) 702 Narren dörffen keiner Schellen; man kennt sie an Worten vnnd geberden. - Lehmann, 916, 6; Petri, II, 488. Lat.: Stultus nil celat, quod habet sub corde revelat. (Chaos, 949.) 703 Narren erfrieren die Hände, um die Handschuhe zu schonen.
[Spaltenumbruch] die dem Fahrlässigen und faselhaften Thoren nicht beiwohnt. Böhm.: Není dobře vejce blázrm svéřiti. (Čelakovský, 212.) Holl.: Men mag geen' nar op eijers zetten. (Harrebomée, II, 117a.) Lat.: Non est consultum super ova ponere stultum. (Loci comm., 189; Gaal, 1192.) Schwed.: Få intet narren kiäpp i hand. (Grubb, 225.) 654 Man soll nit Narren über einen setzen. – Nas, 81a. 655 Manche Narr'n sind so gefährd't, dass ihn'n kein Weihwasser hilft auf Erd'. 656 Mancher ist ein Narr, mancher thut wie ein Narr. – Lehmann, 529, 11. 657 Mancher will kein Narr sein, ob er schon funcken der Narrheit vmb sich wirfft. – Lehmann, 531, 38. 658 Mit albernen Narren soll man nicht scherzen. – Simrock, 7394. 659 Mit den Narren baut man den Weg. – Simrock, 7349. Jüdisch-deutsch heisst es: Mit den Narren bahnt man den Weg. (Blass, 16.) 660 Mit den Narren sprich nicht von Steinen. 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die dem Fahrlässigen und faselhaften Thoren nicht beiwohnt.
Böhm.: Není dobře vejce blázrm svéřiti. (Čelakovský, 212.)
Holl.: Men mag geen' nar op eijers zetten. (Harrebomée, II, 117a.)
Lat.: Non est consultum super ova ponere stultum. (Loci comm., 189; Gaal, 1192.)
Schwed.: Få intet narren kiäpp i hand. (Grubb, 225.)
654 Man soll nit Narren über einen setzen. – Nas, 81a.
655 Manche Narr'n sind so gefährd't, dass ihn'n kein Weihwasser hilft auf Erd'.
656 Mancher ist ein Narr, mancher thut wie ein Narr. – Lehmann, 529, 11.
657 Mancher will kein Narr sein, ob er schon funcken der Narrheit vmb sich wirfft. – Lehmann, 531, 38.
658 Mit albernen Narren soll man nicht scherzen. – Simrock, 7394.
659 Mit den Narren baut man den Weg. – Simrock, 7349.
Jüdisch-deutsch heisst es: Mit den Narren bahnt man den Weg. (Blass, 16.)
660 Mit den Narren sprich nicht von Steinen.
Er wirft sie dir sonst an den Kopf.
661 Mit des Narren Zorn sey vnverworrn. – Schottel, 1124a.
662 Mit einem Narren lässt sich kein Kind taufen. – Simrock, 7404; Körte2, 5604; Eiselein, 488; Braun, I, 2921.
In Baiern: Mit an Narrn is koan Kind z tauffn. (Zaupser, 92.) In der Schweiz: S' ist mit Nare kei Chind z' taufe. (Sutermeister, 141.) – Mit Thoren kein Geschäft zu machen.
Frz.: Bien fol qui à fol demande sens.
Lat.: Nihil intractabilius homine stulto. (Eiselein, 488.)
Poln.: Z dur niem ani kupić, ani przedać. (Masson, 254.)
663 Mit einem Narren leben ist nicht schwer, ist man ein Narr wie er.
664 Mit einem Narren muss man nicht anbinden.
Frz.: Il ne faut jamais défier un fou. (Kritzinger, 269a.)
665 Mit einem Narren wird unser Herrgott selber nicht fertig.
Böhm.: S bláznem ani pán bůh nie nepořídí. (Čelakovský, 208.)
666 Mit einem starken Narren ist bös ringen. – Sutor, 917.
Holl.: Mit starken dwasen is quaet worstelen. (Tunn., 17, 8.)
Lat.: Cum forti fatuo certatim ludere nolo. (Fallersleben, 470; Loci comm., 188.)
667 Mit Narren aus, mit Gecken ein.
668 Mit narren disputiren bessert niemand. – Henisch, 716, 64; Petri, II, 479.
669 Mit Narren ist böss schertzen. – Lehmann, II, 406, 84; Sutor, 917.
Bei Tunnicius (668): Mit narren is quât spelen. (Cum fatuis durum certatim ludere cuiquam.)
Mhd.: Wer mit tôren spotten wil, der muoz ouch dulden narrenspil. (Boner.) (Zingerle, 147.)
670 Mit Narren ist nicht gut handeln. – Petri, II, 479.
Böhm.: Není dobře s bláznem se přáteliti. (Čelakovský, 233.)
Dän.: Narren er ond at ved faaes. (Prov. dan., 426.)
Schwed.: Narren är ond at wedfåås. (Grubb, 565.)
671 Mit Narren ist nichts anzufangen.
672 Mit Narren ist schlimm gespässen. (Elsass.) – Markolf, 62; Simrock, 7343; Körte, 4463; Braun, I, 2938.
Dän.: Ondt at skemte med daare. (Prov. dan., 505.)
Frz.: Ne ioue point au fol, endure ce quil dict ou faict. (Bovill, II, 166.)
Holl.: Met kwade dwazen is het geen gekken, noch met sterke worstelen. (Harrebomée, I, 168b.) – Mit quaden dwasen en sal men niet ghecken. (Tunn., 17, 4.)
Lat.: Cum fatuis cari pueri nolite iocari. (Fallersleben, 473; Sutor, 917.) – Cum stolidis risu durum verbisque jocari. (Binder I, 267; II, 657; Gaal, 1199; Seybold, 103; Philippi, I, 104.) – Ne stulto collude, vel quae dixerit, aut fecerit aequo animo fer. (Bovill, II, 166.)
Schwed.: Ondt skiämpta med narren, ty han skiämmer så snart twåå som han heedrar en. (Grubb, 645.)
Ung.: Nem jo a' bolonddal tréfálni. (Gaal, 1199.)
673 Mit Narren muss man ein Narr sein.
Lat.: In mari aquam quaeri. (Sutor, 925.) – Insanire cum insanientibus. (Erasm., 687; Tappius, 225b.)
674 Mit Narren muss man Geduld haben. – Hollenberg, II, 9; Simrock, 7389; Gaal, 1196.
„In jedem guten Staate muss jeder die Freiheit haben, ein Narr zu sein; nur darf der Narr mit seiner Narrheit niemand auf den Fuss treten, weil dies zu viel Störungen und Zänkereien geben würde.“ (Seume.)
675 Mit narren muss man zu narren werden. – Franck, II, 54b; Gruter, I, 59; Petri, II, 479; Sutor, 925.
676 Mit Narren richt man wenig auss. – Petri, II, 479.
677 Mit Narren soll man unverworren seyn. – Petri, II, 479.
„Mit Weisen darfst du dich entzweien, mit Narren halte Frieden fein; denn Weise können dir verzeihen, der Narr wird unversöhnlich sein.“ (Schücking, Welt und Zeit, 79, 412.) Die Russen: Nach dem Narren, der ins Meer gefallen, muss man nicht fischen.
678 Mödd Noaren öss bîs foahren, och die zevil Gescheiden sall mer meiden. (Trier.) – Laven, 187, 180; Firmenich, III, 547, 46.
679 Nach den Narren kann man sich nicht richten.
680 Nach grossen Narren richten sich die kleinen.
681 Narr is Narr, man Für in de Nêrs is lang gên Narr. (Ostfries.) – Hauskalender, III.
682 Narr, lass dich nicht zu weit an Laden. – Körte, 4443.
683 Narr, lass nit schnappen. – Franck, II, 167a.
684 Narr, nimb ein Weib, da hat dein frewd ein end. – Henisch, 1217, 23; Petri, III, 10.
685 Narre' esse' gern süss. – Tendlau, 971.
Mendelssohn, der gern Zucker ass, bemerkt; „So sagen die Klugen, damit ihnen die Narren das Süsse stehen lassen.“
686 Narren bauen Häuser, der Kluge kauft sie. – Eiselein, 488; Simrock, 4410.
687 Narren bauen Häuser und kluge Leute bewohnen sie.
Engl.: Building is a sweet impoverishing. (Masson, 259.) – Fools build houses, and wise men buy them. (Bohn II, 94; Gaal, 867.)
Frz.: Les fous bâtissent pour les sages. (Masson, 259.) – Maison faite, et femme à faire. (Körte, 2671.)
688 Narren bedörffen keines rechtschaffnen Dings. – Lehmann, II, 423, 19.
689 Narren bedörffen keyner schellen, mann kents an jrn sitten. – Franck, I, 84a; Gruter, I, 61; Sutor, 918; Winckler, IX, 66; Körte, 4458; Simrock, 7363; Braun, I, 2934.
690 Narren bezahlen die Schüsseln und kluge Leute verzehren sie.
691 Narren bleiben Narren.
Holl.: Zotten blijver zotten, al drinken zij uit gouden potten. (Harrebomée, II, 511b.)
Schwed.: Narren blijver altijd den han är. (Grubb, 566.)
692 Narren bringt jhr eigen Glück vmb. – Petri, II, 488.
693 Narren bücken sich vorm Rocken. – Winckler, XVI, 7.
694 Narren darf man nicht mit der Laterne suchen.
Böhm.: Blázna netřeba lucernou hledati. (Čelakovský, 210.)
695 Narren denken. – Frischbier2, 2728.
Antwort auf die entschuldigende Bemerkung Untergebener: Ich dachte.
696 Narren denken, der Truthahn auch. – Körte2, 5623.
697 Narren denken stets an ihre Pfeife.
Schwed.: Narren tänker altijd på sin pijpa. (Gaal, 564.)
698 Narren denken, Verständige sind ihrer Sache gewiss.
Das ist eben das Unglück, dass die Narren denken und die Verständigen fertig sind und nicht denken.
699 Narren denken's, kluge Leute wissen's.
Strafende Antwort auf die Entschuldigung: Ich dachte u. s. w.
700 Narren, die jhm selbst recht geben, haben gut leben. – Petri, II, 488.
701 Narren, die sich für weise halten, sind die schlimmsten.
„Wie der Affe um so lächerlicher wird, je mehr er sich den Menschen ähnlich zeigt, so werden die Narren desto lächerlicher, je vernünftiger sie sich geberden.“ (H. Heine, Reisebilder, Hamburg 1840, II, 218.) Die Russen: Dem Narren ist nie mehr zu helfen, der glaubt, dass er weise sei. (Altmann VI, 442.)
702 Narren dörffen keiner Schellen; man kennt sie an Worten vnnd geberden. – Lehmann, 916, 6; Petri, II, 488.
Lat.: Stultus nil celat, quod habet sub corde revelat. (Chaos, 949.)
703 Narren erfrieren die Hände, um die Handschuhe zu schonen.
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