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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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Nälpeter.

* Ein rechter Nälpeter. - Schles. Provinzialbl., Oct. 1786, 341.

Ein langsamer, träger unentschlossener Mensch. Von nälen = zaudern, langsam und unnütz arbeiten, tändeln. Bei Stürenburg (160a) nälen, nateln = zaudern, zögern, nichts beschicken. (Frommann, III, 1; IV, 507; Danneil, 144; Schütze, III, 152; Hennig, 166; Brem. Wb., III, 233; Mecklenb. Jahrbuch, IV, 24.) In den Schles. Provinzialbl. (Oct. 1786, 341) von einem Menschen, der bei seinen Erzählungen jeden kleinen Umstand in der breitesten Weise anführt, wo Nälen heisst, im Reden äusserst weitläufig und langweilig sein.


Nälsuse.

* Es ist eine Nälsuse.

Ein in Berlin üblicher Ausdruck, der in demselben Sinne wie Nälpeter (s. d.), aber auf träge, unentschlossene Menschen beiderlei Geschlechts angewandt wird. (Vgl. Frommann, VI, 374.)


Name.

1 Besser der Name als der Leib am Galgen. (S. Acht.) - Sutor, 373.

2 Böser nam tödt den man. - Franck, II, 192b; Lohrengel, I, 100.

3 De Namen der Gecken stönnt op alle Ecken. (Bedburg.)

4 Der gute Nam kann nicht begraben werden, nur der Leib gehört der Erden. - Sutor, 509.

5 Der gute Name ist der beste Same. - Parömiakon, 2568.

6 Der gute Name ist leicht verloren, aber schwer wiedergewonnen.

7 Der nam Gottes muss sich zu allen anschlägen brauchen lassen. - Egenolff, 10a; Petri, II, 102; Henisch, 1697, 31; Blum, 1; Simrock, 4009.

Die schlechtesten Plane werden mit dem Namen Gottes eingeleitet und die verderblichsten Zwecke unter der Aufschrift "zur Ehre Gottes" verfolgt.

8 Der Name Gottes muss offt böser Leuth Schanddeckel sein. - Henisch, 1697, 33; Petri, II, 102.

9 Der Name ist im Kalender, die Seele in der Hölle.

Von den Kalenderheiligen, die für Geld in Rom dazu gemacht worden sind und deren Ernennung höhern Orts nicht bestätigt worden ist.

10 Der Name thut nichts zur Sache. - Eiselein, 486; Simrock, 7308; Körte2, 5563; Braun, I, 2905.

"Auch ein Name ist keine ganz gleichgültige Sache." (Jachmann, Reliquien, II, 259.) Der Name thut oft sehr viel zur Sache. Es ist nicht gleichgültig, ob man z. B. sagt: einen Schnaps nehmen, oder Branntwein trinken, Freuden- oder Jammermädchen, Schutz- oder Kuhpocken u. dgl. (Vgl. Bresl. Erzähler, 1801, S. 697.) "Ich versichere Ihnen", sagt H. Heine in seinen Reisebildern (Hamburg 1840, III, 310), "es kommt in dieser Welt viel darauf an, wie man heisst; der Name thut viel." Im Jahre 1851 durfte z. B. in Dresden eine Wachsfigur, die Robert Blum hiess, nicht ausgestellt werden, deren Aufstellung kein Hinderniss gefunden haben würde, wenn sie etwa Haynau, Radetzky, Windischgrätz geheissen hätte. - Im December 1848 verweigerte der Kaufmann Kirstein in Hirschberg, wie er selbst erklärte, einem Weber blos deshalb, Arbeit zu geben, weil er - Wander hiess, obgleich er gar nicht mit mir verwandt und von jeder politischen Ansicht frei war, ich denselben gar nicht kannte, auch bis diesen Augenblick weder gesprochen noch gesehen habe. Es that's blos der Name. (Vgl. darüber Rosenthal, Der Sprecher, Hirschberg 1848, Nr. 27.) "Unter den alten Criminalisten", sagt Jachmann (Reliquien, III, 198), "war es (sogar) Gewohnheitsrecht, diejenigen unter mehrern am ersten foltern zu lassen, die den schlechtesten Vornamen führten." Ueber Namen vgl. auch Schles. Chronik in der Bresl. Zeitung, 1838, Nr. 5, Beil. Ferner: Klaubereien aus dem bresl. Adressbuch in der Schles. Zeitung, 1867, Nr. 164. Die Türken behaupten gerade das Gegentheil, indem sie sagen: Der Name macht das Werk, da machst es nicht. (Nordmann.) Jüdisch-deutsch sagt man in Warschau, um auszudrücken, dass in gewissen Fällen der Name zur Sache nichts thue: Lass er heissen Rebb-Chzozres-Trompeter, d. i. nenne ihn, wie du willst, meinetwegen X. Der Witz liegt darin, dass "Chzozres" im Hebräischen eben einen Trompeter bezeichnet. In demselben Sinne wird auch die Redensart angewandt: Lass er heissen Pojtifere. Ein Eigenname, der 1 Mos. 41, 45 vorkommt, der aber auch ironisch gebraucht wird, wenn man im allgemeinen eine komische Figur bezeichnen will.

Holl.: De naam doet niets tot de zaak. (Harrebomee, II, 413a.)

Lat.: Nomen abit sine re; sine nomine rem tibi quaere. (Binder II, 2121; Eiselein, 486.)

[Spaltenumbruch] 11 Die de Naem het van vroeg up te stoan, meugt lan' he slaepen. (Franz. Flandern.) - Firmenich, III, 698, 22.

Wer den Namen hat, früh aufzustehen (den Ruf dessen geniesst), der mag lange schlafen.

12 Ein böser Name ist halb gehängt.

Zschokke schrieb 1825 an Jachmann: "Ich will Ostern meinen Sohn nach Deutschland (Universität) schicken, in der Hoffnung, man werde in seinem ehrlichen Namen keine demagogischen Umtriebe sehen oder riechen." (Reliquien, I, 70.) Die Engländer sagen: Gib einem Hunde einen übeln Namen und hänge ihn lieber gleich. Was ist aber ein böser Name? Der 1831 vertriebene Herzog Karl von Braunschweig lässt (oder liess?) niemand vor sich, dessen Name aus sieben Buchstaben besteht, von welcher Zahl er nichts Gutes vermuthet. (Deutsche Schnellpost, Neuyork vom 28. Juni 1856.)

13 Ein ehrlicher nam steht auf der Leut wahn. - Lehmann, 153, 3.

14 Ein ehrlicher Name ist so viel werth als das Leben. - Schamelius, 141, 2.

Lat.: Vita et fama pari passu ambulat. (Schamelius, 141, 2.)

15 Ein guter Nahm gehet für Gold. - Lehmann, II, 122, 41 u. 234, 208.

Lat.: Fama pluris, quam opes. (Binder I, 515; II, 1087; Buchler, 119.) - Scinduntur vestes, gemmae franguntur et aurum, carmina, quam tribuunt, fama perennis erit. Si famam servare cupis, dum vivis, honestam, fac fugias animo, quae sunt mala gaudia vitae. (Chaos, 159.)

16 Ein guter Nahm in dieser Welt ist besser dann alles Gut vnd Geld. - Friedeberg, II, 28; Eyering, II, 102; Chaos, 159.

Die Russen: Ein guter Name ersetzt das fehlende Hemd. (Altmann VI, 463.)

Dän.: Godt navn og godt rygte borttager all mistanke. (Prov. dan., 248.)

Holl.: Een goede naam is beter dan olij. (Bohn I, 313.) - Goode naam boven goed. (Harrebomee, II, 113.)

Lat.: Honesta fama melior pecunia est. (Philippi, II, 181.)

Schwed.: Aehran och lijfwet skattas lijka. (Grubb, 903.) - Godt nampen är bättre än rijkedomar. (Törning, 45.)

Span.: Mas vale el buen nombre que las muchas riquezas.

17 Ein guter nam ist auch ein erb- oder heyratgut. - Franck, I, 69a; Lehmann, II, 122, 42; Sailer, 185; Körte, 4423.

Böhm.: Dobre jmeno nejlepsi dedictvi. (Celakovsky, 104.)

Lat.: Honestus rumor alterum est patrimonium. (Franck, I, 69a; Chaos, 161; Masson, 254.)

18 Ein guter Nam' ist eine Macht, er leuchtet selbst in dunkler Nacht.

Engl.: A good name keeps its lustre in the dark. (Bohn II, 14.)

19 Ein guter nam scheint auch in der nacht. - Franck, I, 66a.

Lat.: Bona fama etiam in tenebris micat. (Franck, I, 66a.)

20 Ein guter Name besteht, wenn Schönheit vergeht.

It.: Acquista buona fama e mettiti a dormire. (Bohn I, 67.) - Ogni bello al fin svanisce, ma la fama mai perisce. (Pazzaglia, 118, 6.)

Lat.: Transit honos, transit fortuna, pecunia transit omnis, sed tantum fama perennis erit. (Philippi, II, 223.)

Port.: Cobra boa fama, e date a dormir. (Bohn I, 272.)

Span.: Cobra buena fama, y echate a dormir. (Bohn I, 208.)

21 Ein guter Name deckt (verbirgt) manche Blame.

Span.: Buena fama hurto encubre. (Bohn I, 205.)

22 Ein guter Name ist besser als baar Geld. - Simrock, 7311; Parömiakon, 634; Broma, 8.

Auch dann, wenn man von der sittlichen Bedeutung des "guten Namens" absieht, und den Namen blos von seiner sprachlichen Seite auffasst, ist es nicht gleichgültig, wie jemand heisst; denn vom Namen hängt gar vieles ab. Es kann also jeder von Glück sagen, der einen erträglichen Namen hat; denn der Name ist gleichsam die Firma, unter welcher sich der Mensch einführt und nach welcher wir uns unwillkürlich und unbewusst ein Bild der uns fremden Persönlichkeit formen, dessen Grundzüge sich nie ganz verwischen. Man vergleiche Namen, wie: Ehrlich, Wohlgemuth, Gradeaus, und wieder: Angstwurm, Grämlich, Greulich u. dgl. Der Zufall selbst bildet oft Zusammenstellungen von Namen, die zur Heiterkeit stimmen. So heirathete der Sohn eines Sperlings 1763 die Tochter einer Meise (beide aus Lohe, Kreis Breslau) und der Pastor Grasmücke zu Domslau traute sie. (Bresl. Erzähler.)

Lat.: Bona opinio tutior est pecunia. (Binder I, 134; Philippi, I, 61; Seybold, 56.)

23 Ein guter Name ist besser als Reichthum. - Eiselein, 486; Simrock, 7310.

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Nälpeter.

* Ein rechter Nälpeter.Schles. Provinzialbl., Oct. 1786, 341.

Ein langsamer, träger unentschlossener Mensch. Von nälen = zaudern, langsam und unnütz arbeiten, tändeln. Bei Stürenburg (160a) nälen, nateln = zaudern, zögern, nichts beschicken. (Frommann, III, 1; IV, 507; Danneil, 144; Schütze, III, 152; Hennig, 166; Brem. Wb., III, 233; Mecklenb. Jahrbuch, IV, 24.) In den Schles. Provinzialbl. (Oct. 1786, 341) von einem Menschen, der bei seinen Erzählungen jeden kleinen Umstand in der breitesten Weise anführt, wo Nälen heisst, im Reden äusserst weitläufig und langweilig sein.


Nälsuse.

* Es ist eine Nälsuse.

Ein in Berlin üblicher Ausdruck, der in demselben Sinne wie Nälpeter (s. d.), aber auf träge, unentschlossene Menschen beiderlei Geschlechts angewandt wird. (Vgl. Frommann, VI, 374.)


Name.

1 Besser der Name als der Leib am Galgen. (S. Acht.) – Sutor, 373.

2 Böser nam tödt den man.Franck, II, 192b; Lohrengel, I, 100.

3 De Namen der Gecken stönnt op alle Ecken. (Bedburg.)

4 Der gute Nam kann nicht begraben werden, nur der Leib gehört der Erden.Sutor, 509.

5 Der gute Name ist der beste Same.Parömiakon, 2568.

6 Der gute Name ist leicht verloren, aber schwer wiedergewonnen.

7 Der nam Gottes muss sich zu allen anschlägen brauchen lassen.Egenolff, 10a; Petri, II, 102; Henisch, 1697, 31; Blum, 1; Simrock, 4009.

Die schlechtesten Plane werden mit dem Namen Gottes eingeleitet und die verderblichsten Zwecke unter der Aufschrift „zur Ehre Gottes“ verfolgt.

8 Der Name Gottes muss offt böser Leuth Schanddeckel sein.Henisch, 1697, 33; Petri, II, 102.

9 Der Name ist im Kalender, die Seele in der Hölle.

Von den Kalenderheiligen, die für Geld in Rom dazu gemacht worden sind und deren Ernennung höhern Orts nicht bestätigt worden ist.

10 Der Name thut nichts zur Sache.Eiselein, 486; Simrock, 7308; Körte2, 5563; Braun, I, 2905.

„Auch ein Name ist keine ganz gleichgültige Sache.“ (Jachmann, Reliquien, II, 259.) Der Name thut oft sehr viel zur Sache. Es ist nicht gleichgültig, ob man z. B. sagt: einen Schnaps nehmen, oder Branntwein trinken, Freuden- oder Jammermädchen, Schutz- oder Kuhpocken u. dgl. (Vgl. Bresl. Erzähler, 1801, S. 697.) „Ich versichere Ihnen“, sagt H. Heine in seinen Reisebildern (Hamburg 1840, III, 310), „es kommt in dieser Welt viel darauf an, wie man heisst; der Name thut viel.“ Im Jahre 1851 durfte z. B. in Dresden eine Wachsfigur, die Robert Blum hiess, nicht ausgestellt werden, deren Aufstellung kein Hinderniss gefunden haben würde, wenn sie etwa Haynau, Radetzky, Windischgrätz geheissen hätte. – Im December 1848 verweigerte der Kaufmann Kirstein in Hirschberg, wie er selbst erklärte, einem Weber blos deshalb, Arbeit zu geben, weil er – Wander hiess, obgleich er gar nicht mit mir verwandt und von jeder politischen Ansicht frei war, ich denselben gar nicht kannte, auch bis diesen Augenblick weder gesprochen noch gesehen habe. Es that's blos der Name. (Vgl. darüber Rosenthal, Der Sprecher, Hirschberg 1848, Nr. 27.) „Unter den alten Criminalisten“, sagt Jachmann (Reliquien, III, 198), „war es (sogar) Gewohnheitsrecht, diejenigen unter mehrern am ersten foltern zu lassen, die den schlechtesten Vornamen führten.“ Ueber Namen vgl. auch Schles. Chronik in der Bresl. Zeitung, 1838, Nr. 5, Beil. Ferner: Klaubereien aus dem bresl. Adressbuch in der Schles. Zeitung, 1867, Nr. 164. Die Türken behaupten gerade das Gegentheil, indem sie sagen: Der Name macht das Werk, da machst es nicht. (Nordmann.) Jüdisch-deutsch sagt man in Warschau, um auszudrücken, dass in gewissen Fällen der Name zur Sache nichts thue: Lass er heissen Rebb-Chzozres-Trompeter, d. i. nenne ihn, wie du willst, meinetwegen X. Der Witz liegt darin, dass „Chzozres“ im Hebräischen eben einen Trompeter bezeichnet. In demselben Sinne wird auch die Redensart angewandt: Lass er heissen Pojtifere. Ein Eigenname, der 1 Mos. 41, 45 vorkommt, der aber auch ironisch gebraucht wird, wenn man im allgemeinen eine komische Figur bezeichnen will.

Holl.: De naam doet niets tot de zaak. (Harrebomée, II, 413a.)

Lat.: Nomen abit sine re; sine nomine rem tibi quaere. (Binder II, 2121; Eiselein, 486.)

[Spaltenumbruch] 11 Die de Naem hêt van vroeg up te stoan, meugt lan' he slaepen. (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 698, 22.

Wer den Namen hat, früh aufzustehen (den Ruf dessen geniesst), der mag lange schlafen.

12 Ein böser Name ist halb gehängt.

Zschokke schrieb 1825 an Jachmann: „Ich will Ostern meinen Sohn nach Deutschland (Universität) schicken, in der Hoffnung, man werde in seinem ehrlichen Namen keine demagogischen Umtriebe sehen oder riechen.“ (Reliquien, I, 70.) Die Engländer sagen: Gib einem Hunde einen übeln Namen und hänge ihn lieber gleich. Was ist aber ein böser Name? Der 1831 vertriebene Herzog Karl von Braunschweig lässt (oder liess?) niemand vor sich, dessen Name aus sieben Buchstaben besteht, von welcher Zahl er nichts Gutes vermuthet. (Deutsche Schnellpost, Neuyork vom 28. Juni 1856.)

13 Ein ehrlicher nam steht auf der Leut wahn.Lehmann, 153, 3.

14 Ein ehrlicher Name ist so viel werth als das Leben.Schamelius, 141, 2.

Lat.: Vita et fama pari passu ambulat. (Schamelius, 141, 2.)

15 Ein guter Nahm gehet für Gold.Lehmann, II, 122, 41 u. 234, 208.

Lat.: Fama pluris, quam opes. (Binder I, 515; II, 1087; Buchler, 119.) – Scinduntur vestes, gemmae franguntur et aurum, carmina, quam tribuunt, fama perennis erit. Si famam servare cupis, dum vivis, honestam, fac fugias animo, quae sunt mala gaudia vitae. (Chaos, 159.)

16 Ein guter Nahm in dieser Welt ist besser dann alles Gut vnd Geld.Friedeberg, II, 28; Eyering, II, 102; Chaos, 159.

Die Russen: Ein guter Name ersetzt das fehlende Hemd. (Altmann VI, 463.)

Dän.: Godt navn og godt rygte borttager all mistanke. (Prov. dan., 248.)

Holl.: Een goede naam is beter dan olij. (Bohn I, 313.) – Goode naam boven goed. (Harrebomée, II, 113.)

Lat.: Honesta fama melior pecunia est. (Philippi, II, 181.)

Schwed.: Aehran och lijfwet skattas lijka. (Grubb, 903.) – Godt nampen är bättre än rijkedomar. (Törning, 45.)

Span.: Mas vale el buen nombre que las muchas riquezas.

17 Ein guter nam ist auch ein erb- oder heyratgut.Franck, I, 69a; Lehmann, II, 122, 42; Sailer, 185; Körte, 4423.

Böhm.: Dobré jméno nejlepší dĕdictví. (Čelakovský, 104.)

Lat.: Honestus rumor alterum est patrimonium. (Franck, I, 69a; Chaos, 161; Masson, 254.)

18 Ein guter Nam' ist eine Macht, er leuchtet selbst in dunkler Nacht.

Engl.: A good name keeps its lustre in the dark. (Bohn II, 14.)

19 Ein guter nam scheint auch in der nacht.Franck, I, 66a.

Lat.: Bona fama etiam in tenebris micat. (Franck, I, 66a.)

20 Ein guter Name besteht, wenn Schönheit vergeht.

It.: Acquista buona fama e mettiti a dormire. (Bohn I, 67.) – Ogni bello al fin svanisce, ma la fama mai perisce. (Pazzaglia, 118, 6.)

Lat.: Transit honos, transit fortuna, pecunia transit omnis, sed tantum fama perennis erit. (Philippi, II, 223.)

Port.: Cobra boa fama, e date a dormir. (Bohn I, 272.)

Span.: Cobra buena fama, y échate á dormir. (Bohn I, 208.)

21 Ein guter Name deckt (verbirgt) manche Blame.

Span.: Buena fama hurto encubre. (Bohn I, 205.)

22 Ein guter Name ist besser als baar Geld.Simrock, 7311; Parömiakon, 634; Broma, 8.

Auch dann, wenn man von der sittlichen Bedeutung des „guten Namens“ absieht, und den Namen blos von seiner sprachlichen Seite auffasst, ist es nicht gleichgültig, wie jemand heisst; denn vom Namen hängt gar vieles ab. Es kann also jeder von Glück sagen, der einen erträglichen Namen hat; denn der Name ist gleichsam die Firma, unter welcher sich der Mensch einführt und nach welcher wir uns unwillkürlich und unbewusst ein Bild der uns fremden Persönlichkeit formen, dessen Grundzüge sich nie ganz verwischen. Man vergleiche Namen, wie: Ehrlich, Wohlgemuth, Gradeaus, und wieder: Angstwurm, Grämlich, Greulich u. dgl. Der Zufall selbst bildet oft Zusammenstellungen von Namen, die zur Heiterkeit stimmen. So heirathete der Sohn eines Sperlings 1763 die Tochter einer Meise (beide aus Lohe, Kreis Breslau) und der Pastor Grasmücke zu Domslau traute sie. (Bresl. Erzähler.)

Lat.: Bona opinio tutior est pecunia. (Binder I, 134; Philippi, I, 61; Seybold, 56.)

23 Ein guter Name ist besser als Reichthum.Eiselein, 486; Simrock, 7310.

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[[436]/0450] Nälpeter. * Ein rechter Nälpeter. – Schles. Provinzialbl., Oct. 1786, 341. Ein langsamer, träger unentschlossener Mensch. Von nälen = zaudern, langsam und unnütz arbeiten, tändeln. Bei Stürenburg (160a) nälen, nateln = zaudern, zögern, nichts beschicken. (Frommann, III, 1; IV, 507; Danneil, 144; Schütze, III, 152; Hennig, 166; Brem. Wb., III, 233; Mecklenb. Jahrbuch, IV, 24.) In den Schles. Provinzialbl. (Oct. 1786, 341) von einem Menschen, der bei seinen Erzählungen jeden kleinen Umstand in der breitesten Weise anführt, wo Nälen heisst, im Reden äusserst weitläufig und langweilig sein. Nälsuse. * Es ist eine Nälsuse. Ein in Berlin üblicher Ausdruck, der in demselben Sinne wie Nälpeter (s. d.), aber auf träge, unentschlossene Menschen beiderlei Geschlechts angewandt wird. (Vgl. Frommann, VI, 374.) Name. 1 Besser der Name als der Leib am Galgen. (S. Acht.) – Sutor, 373. 2 Böser nam tödt den man. – Franck, II, 192b; Lohrengel, I, 100. 3 De Namen der Gecken stönnt op alle Ecken. (Bedburg.) 4 Der gute Nam kann nicht begraben werden, nur der Leib gehört der Erden. – Sutor, 509. 5 Der gute Name ist der beste Same. – Parömiakon, 2568. 6 Der gute Name ist leicht verloren, aber schwer wiedergewonnen. 7 Der nam Gottes muss sich zu allen anschlägen brauchen lassen. – Egenolff, 10a; Petri, II, 102; Henisch, 1697, 31; Blum, 1; Simrock, 4009. Die schlechtesten Plane werden mit dem Namen Gottes eingeleitet und die verderblichsten Zwecke unter der Aufschrift „zur Ehre Gottes“ verfolgt. 8 Der Name Gottes muss offt böser Leuth Schanddeckel sein. – Henisch, 1697, 33; Petri, II, 102. 9 Der Name ist im Kalender, die Seele in der Hölle. Von den Kalenderheiligen, die für Geld in Rom dazu gemacht worden sind und deren Ernennung höhern Orts nicht bestätigt worden ist. 10 Der Name thut nichts zur Sache. – Eiselein, 486; Simrock, 7308; Körte2, 5563; Braun, I, 2905. „Auch ein Name ist keine ganz gleichgültige Sache.“ (Jachmann, Reliquien, II, 259.) Der Name thut oft sehr viel zur Sache. Es ist nicht gleichgültig, ob man z. B. sagt: einen Schnaps nehmen, oder Branntwein trinken, Freuden- oder Jammermädchen, Schutz- oder Kuhpocken u. dgl. (Vgl. Bresl. Erzähler, 1801, S. 697.) „Ich versichere Ihnen“, sagt H. Heine in seinen Reisebildern (Hamburg 1840, III, 310), „es kommt in dieser Welt viel darauf an, wie man heisst; der Name thut viel.“ Im Jahre 1851 durfte z. B. in Dresden eine Wachsfigur, die Robert Blum hiess, nicht ausgestellt werden, deren Aufstellung kein Hinderniss gefunden haben würde, wenn sie etwa Haynau, Radetzky, Windischgrätz geheissen hätte. – Im December 1848 verweigerte der Kaufmann Kirstein in Hirschberg, wie er selbst erklärte, einem Weber blos deshalb, Arbeit zu geben, weil er – Wander hiess, obgleich er gar nicht mit mir verwandt und von jeder politischen Ansicht frei war, ich denselben gar nicht kannte, auch bis diesen Augenblick weder gesprochen noch gesehen habe. Es that's blos der Name. (Vgl. darüber Rosenthal, Der Sprecher, Hirschberg 1848, Nr. 27.) „Unter den alten Criminalisten“, sagt Jachmann (Reliquien, III, 198), „war es (sogar) Gewohnheitsrecht, diejenigen unter mehrern am ersten foltern zu lassen, die den schlechtesten Vornamen führten.“ Ueber Namen vgl. auch Schles. Chronik in der Bresl. Zeitung, 1838, Nr. 5, Beil. Ferner: Klaubereien aus dem bresl. Adressbuch in der Schles. Zeitung, 1867, Nr. 164. Die Türken behaupten gerade das Gegentheil, indem sie sagen: Der Name macht das Werk, da machst es nicht. (Nordmann.) Jüdisch-deutsch sagt man in Warschau, um auszudrücken, dass in gewissen Fällen der Name zur Sache nichts thue: Lass er heissen Rebb-Chzozres-Trompeter, d. i. nenne ihn, wie du willst, meinetwegen X. Der Witz liegt darin, dass „Chzozres“ im Hebräischen eben einen Trompeter bezeichnet. In demselben Sinne wird auch die Redensart angewandt: Lass er heissen Pojtifere. Ein Eigenname, der 1 Mos. 41, 45 vorkommt, der aber auch ironisch gebraucht wird, wenn man im allgemeinen eine komische Figur bezeichnen will. Holl.: De naam doet niets tot de zaak. (Harrebomée, II, 413a.) Lat.: Nomen abit sine re; sine nomine rem tibi quaere. (Binder II, 2121; Eiselein, 486.) 11 Die de Naem hêt van vroeg up te stoan, meugt lan' he slaepen. (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 698, 22. Wer den Namen hat, früh aufzustehen (den Ruf dessen geniesst), der mag lange schlafen. 12 Ein böser Name ist halb gehängt. Zschokke schrieb 1825 an Jachmann: „Ich will Ostern meinen Sohn nach Deutschland (Universität) schicken, in der Hoffnung, man werde in seinem ehrlichen Namen keine demagogischen Umtriebe sehen oder riechen.“ (Reliquien, I, 70.) Die Engländer sagen: Gib einem Hunde einen übeln Namen und hänge ihn lieber gleich. Was ist aber ein böser Name? Der 1831 vertriebene Herzog Karl von Braunschweig lässt (oder liess?) niemand vor sich, dessen Name aus sieben Buchstaben besteht, von welcher Zahl er nichts Gutes vermuthet. (Deutsche Schnellpost, Neuyork vom 28. Juni 1856.) 13 Ein ehrlicher nam steht auf der Leut wahn. – Lehmann, 153, 3. 14 Ein ehrlicher Name ist so viel werth als das Leben. – Schamelius, 141, 2. Lat.: Vita et fama pari passu ambulat. (Schamelius, 141, 2.) 15 Ein guter Nahm gehet für Gold. – Lehmann, II, 122, 41 u. 234, 208. Lat.: Fama pluris, quam opes. (Binder I, 515; II, 1087; Buchler, 119.) – Scinduntur vestes, gemmae franguntur et aurum, carmina, quam tribuunt, fama perennis erit. Si famam servare cupis, dum vivis, honestam, fac fugias animo, quae sunt mala gaudia vitae. (Chaos, 159.) 16 Ein guter Nahm in dieser Welt ist besser dann alles Gut vnd Geld. – Friedeberg, II, 28; Eyering, II, 102; Chaos, 159. Die Russen: Ein guter Name ersetzt das fehlende Hemd. (Altmann VI, 463.) Dän.: Godt navn og godt rygte borttager all mistanke. (Prov. dan., 248.) Holl.: Een goede naam is beter dan olij. (Bohn I, 313.) – Goode naam boven goed. (Harrebomée, II, 113.) Lat.: Honesta fama melior pecunia est. (Philippi, II, 181.) Schwed.: Aehran och lijfwet skattas lijka. (Grubb, 903.) – Godt nampen är bättre än rijkedomar. (Törning, 45.) Span.: Mas vale el buen nombre que las muchas riquezas. 17 Ein guter nam ist auch ein erb- oder heyratgut. – Franck, I, 69a; Lehmann, II, 122, 42; Sailer, 185; Körte, 4423. Böhm.: Dobré jméno nejlepší dĕdictví. (Čelakovský, 104.) Lat.: Honestus rumor alterum est patrimonium. (Franck, I, 69a; Chaos, 161; Masson, 254.) 18 Ein guter Nam' ist eine Macht, er leuchtet selbst in dunkler Nacht. Engl.: A good name keeps its lustre in the dark. (Bohn II, 14.) 19 Ein guter nam scheint auch in der nacht. – Franck, I, 66a. Lat.: Bona fama etiam in tenebris micat. (Franck, I, 66a.) 20 Ein guter Name besteht, wenn Schönheit vergeht. It.: Acquista buona fama e mettiti a dormire. (Bohn I, 67.) – Ogni bello al fin svanisce, ma la fama mai perisce. (Pazzaglia, 118, 6.) Lat.: Transit honos, transit fortuna, pecunia transit omnis, sed tantum fama perennis erit. (Philippi, II, 223.) Port.: Cobra boa fama, e date a dormir. (Bohn I, 272.) Span.: Cobra buena fama, y échate á dormir. (Bohn I, 208.) 21 Ein guter Name deckt (verbirgt) manche Blame. Span.: Buena fama hurto encubre. (Bohn I, 205.) 22 Ein guter Name ist besser als baar Geld. – Simrock, 7311; Parömiakon, 634; Broma, 8. Auch dann, wenn man von der sittlichen Bedeutung des „guten Namens“ absieht, und den Namen blos von seiner sprachlichen Seite auffasst, ist es nicht gleichgültig, wie jemand heisst; denn vom Namen hängt gar vieles ab. Es kann also jeder von Glück sagen, der einen erträglichen Namen hat; denn der Name ist gleichsam die Firma, unter welcher sich der Mensch einführt und nach welcher wir uns unwillkürlich und unbewusst ein Bild der uns fremden Persönlichkeit formen, dessen Grundzüge sich nie ganz verwischen. Man vergleiche Namen, wie: Ehrlich, Wohlgemuth, Gradeaus, und wieder: Angstwurm, Grämlich, Greulich u. dgl. Der Zufall selbst bildet oft Zusammenstellungen von Namen, die zur Heiterkeit stimmen. So heirathete der Sohn eines Sperlings 1763 die Tochter einer Meise (beide aus Lohe, Kreis Breslau) und der Pastor Grasmücke zu Domslau traute sie. (Bresl. Erzähler.) Lat.: Bona opinio tutior est pecunia. (Binder I, 134; Philippi, I, 61; Seybold, 56.) 23 Ein guter Name ist besser als Reichthum. – Eiselein, 486; Simrock, 7310.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [436]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/450>, abgerufen am 24.11.2024.