Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch]
Nachhut. Behalt dir etwas auff die nachhut. - Gruter, I, 7; Petri, II, 32; Schottel, 1122b; Sutor, 169; Eiselein, 482; Simrock, 7263; Körte, 4398; Körte2, 5524. Lat.: Relinque aliquid ex convivio hospitibus forte advenientibus. (Eiselein, 483.) Nachjagen. Wem man nachjagt, das ergreift (das fahet) man. Böhm.: Za cim jdes to najdes. - Za zlym-li pujdes, zle take najdes. (Celakovsky, 32.) Nachkläffer. Nachkläffer und Lügner machen aus Freunden Feinde. Nachklang. * Einen bösen Nachklang machen. - Mathesy, 359a. Nachkomme. Lass die Nachkommen auch sorgen. - Schottel, 1134a. Nachkommen. 1 Bas (was) nachkömmt, fresst d'r Hond. (Meiningen.) - Frommann, II, 411, 150. 2 Dat Besst' kümmt na, säd' Schönfeld, don wüsst he äwers nix mier. 3 Es kommt nichts (selten was) Besseres nach. - Braun, I, 3030. In der Schweiz: Es chund nüd besseres noche. 4 Wat noh könt, schläht de Fe'sche (Fersen) net af. (Aachen.) - Firmenich, I, 494, 139. 5 Wat nochkümmt, bitt de Wulf. - Reuter, Stromtid, III, 48. 6 Wer nach mir kommt, mag nach mir bauen. Lat.: Post teneat sedem, qui post me construit aedem. *7 Das kommt nach wie das barthsche Bier. - Schmidt, Jubelschrift, S. 4; Th. Kantzow (s. Nachträge: Barth). *8 Er kommt nach wie eine Kuh ins beschissene Gras. Dän.: At komme efter, som koe i skident graes. (Prov. dan., 137.) *9 Es kommt nach wie Butterbrot und Käse. *10 Es kommt nach wie das zanower Bier. - Schmidt, Jubelschrift, S. 38. Barth und Zanow sind zwei kleine pommersche Städte. (S. Wagen, Verb.) Nachküren. Naküren gelt nich. (Waldeck.) Nachsprechen, nämlich dann noch sprechen, wenn eine Verhandlung beendigt ist. Nachlass. Jeder Nachlass fällt an (in) die sibbeste (nächste) Hand. (S. Nächste.) - Graf, 200, 115 u. 119. Fries.: Alle lawen vallen yn de sibbeste hant. (Richthofen, 237, 30.) Nachlassen. 1 Er lässt net nauch und wenn's Rad rumging. (Ulm.) 2 Ich lasse nicht nach und wenn sie Saft geben, sagt Bock in Münsterberg. Dies Sprichwort ist neuen Ursprungs und bezieht sich auf die beharrlichen Bestrebungen des Seminardirectors Bock in Münsterberg, den Zöglingen der dortigen Lehrerbildungsanstalt den "echt christlichen Geist" seiner Auffassung, trotz des Widerstandes der jungen Leute beizubringen. Er soll dabei die Aeusserung gethan haben: "Ich lasse nicht nach und wenn sie Saft geben." Diese Redensart wurde, von den Seminaristen unzähligemal wiederholt und auf die verschiedensten Fälle angewandt, wo man mit Ausdauer etwas durchsetzen will, durch den Abgang derselben in die Schulen des Bezirks auch ausserhalb Münsterbergs bekannt und angewandt, sodass dem münsterbergischen Pädagogen der "Umkehr" wenigstens in einem Sprichworte etwas Unsterblichkeit gesichert scheint. Das Jahrhundert (2. Jahrgang, Hamburg 1857, S. 667) sagt darüber in einem Bericht aus Schlesien, die "Umkehr" der Bildung betreffend: "Der angebliche Ausspruch des Seminardirectors Bock, der in der Umgegend von Münsterberg als Sprichwort circulirt: >Ich lasse nicht nach und wenn sie Saft geben<, beweist zur Genüge, dass die Bildung unserer jungen Lehrer Männern anvertraut ist, die, wo es die Belebung des kirchlichen Sinnes u. s. w. gilt, vor keinem Widerstande zurückbeben." 3 Lass nit nach, so kompstu doch hoch. - Franck, II, 68a; Eyering, I, 24; Petri, II, 432; Gruter, I, 54; Lange, 104; Schottel, 1145a; Simrock, 7236; Körte, 3698; Gerlach, 89; Braun, I, 2165. It.: Domina il tutto fatica costante. (Pazzaglia, 124, 1.) [Spaltenumbruch] 4 Nachlassen macht ärger. - Petri, II, 487. 5 Nachlassen stillt vil zorn. - Franck, I, 52a; Petri, II, 487; Lehmann, II, 423, 15. 6 Nachlassen vnd vbersehen behelt den Sieg. - Petri, II, 487. 7 Nalaten kann man jümmer. 8 Nichts schlimmer als nachlassen. - Simrock, 7236a. Port.: Alcanca quem nao canca. (Bohn I, 265.) 9 Nit nahlo gewinnt, sagte die Braut. 10 Nüt nahla gewinnt. - Schweiz, II, 144, 75; Sutermeister, 145. 11 Wer nicht nachlässt, kommt ans Ziel. It.: Che non puo un' ostinata importunita? L'impronto vince l'avaro. *12 Du lasst nit nach, biss die vier sagen: heb auff! - Franck., I, 144b. *13 Du lasst nit nach, du gangst dann auff dem rucken zu kirchen. - Franck, I, 144b. *14 Er lässt nicht nach, bis er Blut sieht. - Frischbier, 515; Frischbier2, 2701. *15 Er lässt nicht nach, und wenn sie Baumöl sechen. (Schles.) *16 Er lässt nicht nach, und wenn sie Gänsedreck scheissen. (Schles.) *17 He lött neit no, so lang en Worsch en de Ketel es. (Meurs.) - Firmenich, I, 404, 246. *18 Sie lassen nicht nach, bis der Förster kommt und ihnen die Axt nimmt. (Schweiz.) Zunächst von denen, welche die Freiheit, im Walde Holz zu sammeln, misbrauchen, deswegen dem Förster die Axt abgeben müssen und nicht mehr sammeln dürfen. Dann aber überhaupt, um den Verlust der Freiheit wegen Misbrauchs derselben anzudeuten. Nachlässigkeit. Nolässigkeit is schlimmer osse Faulheit. (Waldeck.) - Curtze, 342, 352. Nachlaufen. 1 Lauf nach dem Hund, so beisst er dich nicht wund. - Fischart. Der Ton liegt auf: nach; wenn der Hund vor uns herläuft, kann er uns nicht beissen. *2 Er läuft ihm nach wie der Hund dem Knüppel. Holl.: Hij loopt hem na, als de hond den knuppel. (Harrebomee, I, 321a.) *3 Er läuft ihr nach wie ein Hund. *4 Es lauft ihr nichts nach. (Rott-Thal.) Sie ist ohne Kinder. *5 Ma dürf ett no 'nalaufa, wie der Bock an 's Hag. - Birlinger, 692. *6 Man läuft ihm nach, als ob sonst gar niemand in der Welt wäre. Lat.: Versatilis Artemon. (Binder I, 1839; II, 3516; Manutius, 998; Philippi, II, 246; Seybold, 627.) Nachlesen. Wer das Nachlesen hat, der findet nicht viel Trauben (oder: Aehren). Nachmachen. 1 Das mache ich nicht nach, sagte Till, als er einen Mann vom Dache fallen sah, dass er todt war. Holl.: Dat zou ik je niet nadoen, zei Kwak, en hij zag een man van een huis dood vallen. (Harrebomee, I, 461b.) 2 Das mache mir einmal einer nach, sagte Hans Quast, da fiel er und brach beide Beine. Holl.: Doe mij dat eens na, zei Gerrit, en hij brak zijne beide beenen. (Harrebomee, I, 230b.) Nachmausen. * Dear kann mir nett noche mausa. - Birlinger, 937. Ich bin ihm in der Arbeit überlegen, er wird nicht nach mir kommen, um meine Arbeit zu verbessern. Nachmittag. 1 Ein guter Nachmittag ist besser als ein guter Vormittag. 2 Wer Nachmittag noch nicht gefrühstückt hat, bei dem ist Schmalhans Küchenmeister. Span.: Asaz de desdichada es la persona que a las dos de la tarde no se ha desayunado. (Don Quixote.) *3 Er Namdag ward nig so god sin as er Vörmiddag. (Holst.) - Schütze, III, 134. Sagt man von Leuten, die bei vorgerückten Jahren in eine Lage kommen, die weniger glücklich zu sein scheint.
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Nachhut. Behalt dir etwas auff die nachhut. – Gruter, I, 7; Petri, II, 32; Schottel, 1122b; Sutor, 169; Eiselein, 482; Simrock, 7263; Körte, 4398; Körte2, 5524. Lat.: Relinque aliquid ex convivio hospitibus forte advenientibus. (Eiselein, 483.) Nachjagen. Wem man nachjagt, das ergreift (das fahet) man. Böhm.: Za čím jdeš to najdeš. – Za zlým-li půjdés, zlé také najdeš. (Čelakovský, 32.) Nachkläffer. Nachkläffer und Lügner machen aus Freunden Feinde. Nachklang. * Einen bösen Nachklang machen. – Mathesy, 359a. Nachkomme. Lass die Nachkommen auch sorgen. – Schottel, 1134a. Nachkommen. 1 Bas (was) nachkömmt, fresst d'r Hond. (Meiningen.) – Frommann, II, 411, 150. 2 Dat Besst' kümmt nâ, säd' Schönfeld, dôn wüsst he äwers nix mier. 3 Es kommt nichts (selten was) Besseres nach. – Braun, I, 3030. In der Schweiz: Es chund nüd besseres noche. 4 Wat noh könt, schläht de Fe'sche (Fersen) net af. 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(Ulm.) 2 Ich lasse nicht nach und wenn sie Saft geben, sagt Bock in Münsterberg. Dies Sprichwort ist neuen Ursprungs und bezieht sich auf die beharrlichen Bestrebungen des Seminardirectors Bock in Münsterberg, den Zöglingen der dortigen Lehrerbildungsanstalt den „echt christlichen Geist“ seiner Auffassung, trotz des Widerstandes der jungen Leute beizubringen. Er soll dabei die Aeusserung gethan haben: „Ich lasse nicht nach und wenn sie Saft geben.“ Diese Redensart wurde, von den Seminaristen unzähligemal wiederholt und auf die verschiedensten Fälle angewandt, wo man mit Ausdauer etwas durchsetzen will, durch den Abgang derselben in die Schulen des Bezirks auch ausserhalb Münsterbergs bekannt und angewandt, sodass dem münsterbergischen Pädagogen der „Umkehr“ wenigstens in einem Sprichworte etwas Unsterblichkeit gesichert scheint. Das Jahrhundert (2. Jahrgang, Hamburg 1857, S. 667) sagt darüber in einem Bericht aus Schlesien, die „Umkehr“ der Bildung betreffend: „Der angebliche Ausspruch des Seminardirectors Bock, der in der Umgegend von Münsterberg als Sprichwort circulirt: ›Ich lasse nicht nach und wenn sie Saft geben‹, beweist zur Genüge, dass die Bildung unserer jungen Lehrer Männern anvertraut ist, die, wo es die Belebung des kirchlichen Sinnes u. s. w. gilt, vor keinem Widerstande zurückbeben.“ 3 Lass nit nach, so kompstu doch hoch. – Franck, II, 68a; Eyering, I, 24; Petri, II, 432; Gruter, I, 54; Lange, 104; Schottel, 1145a; Simrock, 7236; Körte, 3698; Gerlach, 89; Braun, I, 2165. It.: Domina il tutto fatica costante. (Pazzaglia, 124, 1.) [Spaltenumbruch] 4 Nachlassen macht ärger. – Petri, II, 487. 5 Nachlassen stillt vil zorn. – Franck, I, 52a; Petri, II, 487; Lehmann, II, 423, 15. 6 Nachlassen vnd vbersehen behelt den Sieg. – Petri, II, 487. 7 Nâlaten kann man jümmer. 8 Nichts schlimmer als nachlassen. – Simrock, 7236a. 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Dann aber überhaupt, um den Verlust der Freiheit wegen Misbrauchs derselben anzudeuten. Nachlässigkeit. Nôlässigkeit is schlimmer osse Fûlheit. (Waldeck.) – Curtze, 342, 352. Nachlaufen. 1 Lauf nach dem Hund, so beisst er dich nicht wund. – Fischart. Der Ton liegt auf: nach; wenn der Hund vor uns herläuft, kann er uns nicht beissen. *2 Er läuft ihm nach wie der Hund dem Knüppel. Holl.: Hij loopt hem na, als de hond den knuppel. (Harrebomée, I, 321a.) *3 Er läuft ihr nach wie ein Hund. *4 Es lauft ihr nichts nach. (Rott-Thal.) Sie ist ohne Kinder. *5 Ma dürf ett no 'nalaufa, wie der Bock an 's Hâg. – Birlinger, 692. *6 Man läuft ihm nach, als ob sonst gar niemand in der Welt wäre. Lat.: Versatilis Artemon. (Binder I, 1839; II, 3516; Manutius, 998; Philippi, II, 246; Seybold, 627.) Nachlesen. Wer das Nachlesen hat, der findet nicht viel Trauben (oder: Aehren). Nachmachen. 1 Das mache ich nicht nach, sagte Till, als er einen Mann vom Dache fallen sah, dass er todt war. 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Nachhut.
Behalt dir etwas auff die nachhut. – Gruter, I, 7; Petri, II, 32; Schottel, 1122b; Sutor, 169; Eiselein, 482; Simrock, 7263; Körte, 4398; Körte2, 5524.
Lat.: Relinque aliquid ex convivio hospitibus forte advenientibus. (Eiselein, 483.)
Nachjagen.
Wem man nachjagt, das ergreift (das fahet) man.
Böhm.: Za čím jdeš to najdeš. – Za zlým-li půjdés, zlé také najdeš. (Čelakovský, 32.)
Nachkläffer.
Nachkläffer und Lügner machen aus Freunden Feinde.
Nachklang.
* Einen bösen Nachklang machen. – Mathesy, 359a.
Nachkomme.
Lass die Nachkommen auch sorgen. – Schottel, 1134a.
Nachkommen.
1 Bas (was) nachkömmt, fresst d'r Hond. (Meiningen.) – Frommann, II, 411, 150.
2 Dat Besst' kümmt nâ, säd' Schönfeld, dôn wüsst he äwers nix mier.
3 Es kommt nichts (selten was) Besseres nach. – Braun, I, 3030.
In der Schweiz: Es chund nüd besseres noche.
4 Wat noh könt, schläht de Fe'sche (Fersen) net af. (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 139.
5 Wat nochkümmt, bitt de Wulf. – Reuter, Stromtid, III, 48.
6 Wer nach mir kommt, mag nach mir bauen.
Lat.: Post teneat sedem, qui post me construit aedem.
*7 Das kommt nach wie das barthsche Bier. – Schmidt, Jubelschrift, S. 4; Th. Kantzow (s. Nachträge: Barth).
*8 Er kommt nach wie eine Kuh ins beschissene Gras.
Dän.: At komme efter, som koe i skident græs. (Prov. dan., 137.)
*9 Es kommt nach wie Butterbrot und Käse.
*10 Es kommt nach wie das zanower Bier. – Schmidt, Jubelschrift, S. 38.
Barth und Zanow sind zwei kleine pommersche Städte. (S. Wagen, Verb.)
Nachküren.
Naküren gelt nich. (Waldeck.)
Nachsprechen, nämlich dann noch sprechen, wenn eine Verhandlung beendigt ist.
Nachlass.
Jeder Nachlass fällt an (in) die sibbeste (nächste) Hand. (S. Nächste.) – Graf, 200, 115 u. 119.
Fries.: Alle lawen vallen yn de sibbeste hant. (Richthofen, 237, 30.)
Nachlassen.
1 Er lässt net nauch und wenn's Rad rumging. (Ulm.)
2 Ich lasse nicht nach und wenn sie Saft geben, sagt Bock in Münsterberg.
Dies Sprichwort ist neuen Ursprungs und bezieht sich auf die beharrlichen Bestrebungen des Seminardirectors Bock in Münsterberg, den Zöglingen der dortigen Lehrerbildungsanstalt den „echt christlichen Geist“ seiner Auffassung, trotz des Widerstandes der jungen Leute beizubringen. Er soll dabei die Aeusserung gethan haben: „Ich lasse nicht nach und wenn sie Saft geben.“ Diese Redensart wurde, von den Seminaristen unzähligemal wiederholt und auf die verschiedensten Fälle angewandt, wo man mit Ausdauer etwas durchsetzen will, durch den Abgang derselben in die Schulen des Bezirks auch ausserhalb Münsterbergs bekannt und angewandt, sodass dem münsterbergischen Pädagogen der „Umkehr“ wenigstens in einem Sprichworte etwas Unsterblichkeit gesichert scheint. Das Jahrhundert (2. Jahrgang, Hamburg 1857, S. 667) sagt darüber in einem Bericht aus Schlesien, die „Umkehr“ der Bildung betreffend: „Der angebliche Ausspruch des Seminardirectors Bock, der in der Umgegend von Münsterberg als Sprichwort circulirt: ›Ich lasse nicht nach und wenn sie Saft geben‹, beweist zur Genüge, dass die Bildung unserer jungen Lehrer Männern anvertraut ist, die, wo es die Belebung des kirchlichen Sinnes u. s. w. gilt, vor keinem Widerstande zurückbeben.“
3 Lass nit nach, so kompstu doch hoch. – Franck, II, 68a; Eyering, I, 24; Petri, II, 432; Gruter, I, 54; Lange, 104; Schottel, 1145a; Simrock, 7236; Körte, 3698; Gerlach, 89; Braun, I, 2165.
It.: Domina il tutto fatica costante. (Pazzaglia, 124, 1.)
4 Nachlassen macht ärger. – Petri, II, 487.
5 Nachlassen stillt vil zorn. – Franck, I, 52a; Petri, II, 487; Lehmann, II, 423, 15.
6 Nachlassen vnd vbersehen behelt den Sieg. – Petri, II, 487.
7 Nâlaten kann man jümmer.
8 Nichts schlimmer als nachlassen. – Simrock, 7236a.
Port.: Alcança quem naõ cança. (Bohn I, 265.)
9 Nit nahlo gewinnt, sagte die Braut.
10 Nüt nahla gewinnt. – Schweiz, II, 144, 75; Sutermeister, 145.
11 Wer nicht nachlässt, kommt ans Ziel.
It.: Che non può un' ostinata importunità? L'impronto vince l'avaro.
*12 Du lasst nit nach, biss die vier sagen: heb auff! – Franck., I, 144b.
*13 Du lasst nit nach, du gangst dann auff dem rucken zu kirchen. – Franck, I, 144b.
*14 Er lässt nicht nach, bis er Blut sieht. – Frischbier, 515; Frischbier2, 2701.
*15 Er lässt nicht nach, und wenn sie Baumöl sêchen. (Schles.)
*16 Er lässt nicht nach, und wenn sie Gänsedreck scheissen. (Schles.)
*17 He lött nît no, so lang en Wôrsch en de Ketel es. (Meurs.) – Firmenich, I, 404, 246.
*18 Sie lassen nicht nach, bis der Förster kommt und ihnen die Axt nimmt. (Schweiz.)
Zunächst von denen, welche die Freiheit, im Walde Holz zu sammeln, misbrauchen, deswegen dem Förster die Axt abgeben müssen und nicht mehr sammeln dürfen. Dann aber überhaupt, um den Verlust der Freiheit wegen Misbrauchs derselben anzudeuten.
Nachlässigkeit.
Nôlässigkeit is schlimmer osse Fûlheit. (Waldeck.) – Curtze, 342, 352.
Nachlaufen.
1 Lauf nach dem Hund, so beisst er dich nicht wund. – Fischart.
Der Ton liegt auf: nach; wenn der Hund vor uns herläuft, kann er uns nicht beissen.
*2 Er läuft ihm nach wie der Hund dem Knüppel.
Holl.: Hij loopt hem na, als de hond den knuppel. (Harrebomée, I, 321a.)
*3 Er läuft ihr nach wie ein Hund.
*4 Es lauft ihr nichts nach. (Rott-Thal.)
Sie ist ohne Kinder.
*5 Ma dürf ett no 'nalaufa, wie der Bock an 's Hâg. – Birlinger, 692.
*6 Man läuft ihm nach, als ob sonst gar niemand in der Welt wäre.
Lat.: Versatilis Artemon. (Binder I, 1839; II, 3516; Manutius, 998; Philippi, II, 246; Seybold, 627.)
Nachlesen.
Wer das Nachlesen hat, der findet nicht viel Trauben (oder: Aehren).
Nachmachen.
1 Das mache ich nicht nach, sagte Till, als er einen Mann vom Dache fallen sah, dass er todt war.
Holl.: Dat zou ik je niet nadoen, zei Kwak, en hij zag een man van een huis dood vallen. (Harrebomée, I, 461b.)
2 Das mache mir einmal einer nach, sagte Hans Quast, da fiel er und brach beide Beine.
Holl.: Doe mij dat eens na, zei Gerrit, en hij brak zijne beide beenen. (Harrebomée, I, 230b.)
Nachmausen.
* Dear kann mir nett noche mausa. – Birlinger, 937.
Ich bin ihm in der Arbeit überlegen, er wird nicht nach mir kommen, um meine Arbeit zu verbessern.
Nachmittag.
1 Ein guter Nachmittag ist besser als ein guter Vormittag.
2 Wer Nachmittag noch nicht gefrühstückt hat, bei dem ist Schmalhans Küchenmeister.
Span.: Asaz de desdichada es la persona que á las dos de la tarde no se ha desayunado. (Don Quixote.)
*3 Èr Namdag ward nig so gôd sin as êr Vörmiddag. (Holst.) – Schütze, III, 134.
Sagt man von Leuten, die bei vorgerückten Jahren in eine Lage kommen, die weniger glücklich zu sein scheint.
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