Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 105 Ist die Mutter noch so arm, so gibt sie ihrem Kinde warm. - Eiselein, 480; Körte, 4375; Simrock, 7221; Steiger, 44; Venedey, 100; Braun, I, 2843. In der Schweiz: Es ist e Mueter no sen arm, so git si ihrem Kindli warm. (Sutermeister, 116.) In Bergamo: Mutter mein, immer mein, magst arm oder reich du sein. Böhm.: Acte i stire, od srdce je. - Cikanata cerny jak cirtata, a Cikan je predce rad ma. - I Cikan cikanata miluje. - I cikane sve matce vzacne (mile). (Celakovsky, 400.) 106 Ist die Mutter von guten Sitten, so magst du wohl um die Tochter bitten. - Körte, 4366; Braun, I, 2838. Frz.: Ne t'y fourre pas chaudement, ou tu auras un coup d'estrille; mais pour proceder sagement, de bonne mere prends la fille. (Venedey, 96.) 107 Jede Mutter lobt ihre Butter. (Westf.) 108 Jede Mutter macht gern aus ihrem Eulchen ein Täubchen. 109 Jede Mutter meint, ihr Kind sei das schönste (beste). Der Baske versichert: Jede Wöchnerin ist eitel, und der Finne meint: Nennt ihr Kind die Mutter hässlich, traun, nicht ist's die rechte Mutter. Besonders voll des Lobes soll eine Mutter bei ihrem ersten Kinde sein. Die Holländer sagen daher: Das Albernste, was man find't, ist eine Mutter mit ihrem ersten Kind. (Reinsberg VI, 35.) Dän.: Moderen skiuler gierne barnets feyl. (Prov. dan., 417.) 110 Jeder Mutter Kind ist schön. (S. Frau 359.) - Eiselein, 372. Keine Mutter hat eine andere als hübsche (brave, schöne) Tochter. Die Russen: Hässliche Kinder können nur andere Leute haben. (Altmann VI, 402.) Die Aegypter sagen: Der Käfer ist eine Schönheit in den Augen seiner Mutter. (Burckhardt, 60.) Es ist der Rosskäfer gemeint, der den Aegyptern als ein Muster der Hässlichkeit gilt. In Bergamo: Jeder Mutter gefallen ihre Kinder, jeder Aeffin ihre Aeffchen. - Der Bärin scheinen ihre Bärenjungen schön. (Reinsberg I, 176; VII, 34.) Böhm.: Hezke devce Ancicka, kdyz chvali matka a babicka. (Celakovsky, 241.) 111 Kei Muetter isch so arm, s' git au es bitzli warm. - Rochholz, 301. 112 Keine Mutter kann ein unechtes Kind ziehen. - Pistor., 259; Graf, 164, 136. Altfries.: De moder enmach gheen unechte kindt theen. (Richthofen, 305, 16.) 113 Keine Mutter soll an ihrem Kinde verzagen, sagte die alte Frau, als sie ihren Sohn zum Galgen fahren sah. 114 Keine Mutter trägt einen Bastard. - Hillebrand, 23, 32; Eiselein, 56; Eisenhart, 154; Hassl., 2; Pistor., III, 11; Estor, I, 31; III, 524; Sailer, 255; Körte, 4374; Simrock, 747; Graf, 164, 135; Hertius, I, 4. Mit Bastard bezeichnet hier das Sprichwort alle unehelichen Kinder. Es sagt, dass sie zur Mutter in demselben persönlichen Rechtsverhältniss stehen, wie die ehelichen, also nur in Ansehung des Vaters Bastarde heissen. Sie standen von jeher in ihren Rechten den ehelichen nach, besonders konnten sie der Erbschaft des Vaters nicht theilhaftig werden. Das vorstehende Sprichwort sagt nun, dass uneheliche Kinder von der Mutter als rechtmässige betrachtet werden müssen, von deren Seite sie auch gleiche Rechte mit ihren ehelichen geniessen. Holl.: Geen moeder maakt een bastaard-kind; hoe zij hat raapt of waar zij't vindt. (Harrebomee, II, 61a.) 115 Mauer, leihet mi ugge dochter. - (Sauerland.) 116 Mauer, weck mei hüt Nacht, wenn ick döstig bün, seggt de Mann to sin Frau. - Wo sall ick weeiten, wenn du döstig bist! - Dat is min Sak, weck du mi man. (Mecklenburg.) - Raabe, 135. 117 Meine Mutter hat sich gewaschen (oder: war ein sauberes Weib), sagte der Wäscherin Tochter. 118 Meine Mutter huot gesurt: Nimm dir kene Bauersmurt (-magd), Bauersmurt is ungesund, hout an Arsch von hundert Pfund. (Kamnitz in Nordböhmen.) 119 Meine Mutter sehnt sich nach einer Brocke Fleisch, sagte der Fuchs, als er in den Hühnerstall ging. Die Holländer: Es ist nicht um meinetwillen, sagte [Spaltenumbruch] der Wolf, nur für meine arme Mutter. Die englischen Neger: Schlaf ist kein Reichthum, sagte die Ratte, ich gehe nachts auf Erwerb aus, nicht für mich, sondern meine Kinder schicken mich. (Reinsberg III, 68.) 120 Meiner Mutter Kuh Bruder war auch ein Ochs. - Simrock, 6059b. 121 Mein Mor es 'ne arme Frau, oawwer se kuoket 'et Maus duoch gar, sach de Jung, doa at he Siloat. (Iserlohn.) - Hoefer, 562; Woeste, 63, 22; hochdeutsch bei Reinsberg II, 47. 122 Mit der Mutter muss beginnen, wer die Tochter will gewinnen. - Simrock, 10341. 123 Moder kann swemmen, säd' de Jung, dar wier se versapen. (Hamburg.) - Hoefer, 531. 124 Moder, lat dat Water lopen, säd' de Jung, as Vater dat hebben will. (Holst.) - Schütze, III, 48. Wahrscheinlich aus einer Anekdote, nach welcher Kinder ihre in Streit befindlichen Aeltern bittend zu vereinigen suchten. 125 Moder, mak mi'n Botterbrod! - Kind, ik hebb' gen Mest. - Smer mi't d'r man mit Finger up, dat smeckt am allerbest. - Kern, 917. Kinderspruch. 126 Moder, Moder, ik hef't all to wat bröcht, reip de Junge, dun hadde he Lüse. (Pommern.) - Hoefer, 526. 127 Moder, sed Hans, lat mi den Grubenbrei1 hüt noch opäten, der Persetter segt: Du musst nix op morgen verschuben, wat du hüt noch don kannst. - Piening, 13. 1) Graupenbrei. 128 Moder, segt de Jung, sast mal sen, wat uns Swein vör'n swarten Kater mank de Ben hett. (Mecklenburg.) - Hoefer, 525; Schlingmann, 724. 129 Moeder, mein Leif, Vader, mein Lende; is dat gen Jigt. (Ostfries.) - Bueren, 873; Hauskalender, III. 130 Moer, is gen Katte, sünder Hansken antofate? (Ostfries.) 131 Mömme, wann 'k et Hittken (Zicklein) nit mehr hallen (halten) kann, sall 'k et dann ment läupen loaten? sagte de Junge, da hadde 't Hittken biym Blick1. (Büren.) 1) Bei Ziegen, Rehen, Hasen der Schwanz. 132 Mor, set mi den Pankauken oppet Heck. (Sauerland.) Die Mutter will den Knaben mit Pfannkuchen locken, aber er traut nicht, er will nicht kommen. 133 Mor (Moder), wat is de Welt grot, see de Jung, do quem he achter de Kohltaun (Kohlgarten). (Ostfries.) - Bueren, 875; Hagen, 100, 1 u. 102, 6; Firmenich, I, 19, 29 u. 232, 13; Kern, 209; Hoefer, 508; Lohrengel, I, 525; Schlingmann, 718; Hauskalender, III. Mutter wie ist die Welt gross! sagte der Knabe, als er hinter den Küchengarten kam. Engl.: That's the first round to me, as the boy said, when he finished the buttered toast. (Hagen, VI, 103, 1.) 134 Mueter, i mues en Ma ha oder i zünde 's Haus a. - Sutermeister, 102; hochdeutsch bei Simrock, 6800a; Körte, 3229a; Reinsberg I, 77. 135 Muo'r, söä' jenn't Möäken, nu mügen mi de Mannslü all leiden; se höw'n mi met Dreck schmöäten. - Schlingmann, 1018; für Mecklenburg; Hoefer, 687. 136 Mutter, der Hans neckt mich; Hans, necke mich noch einmal, dass es die Mutter sieht. (Breslau.) Von einer, die sich gern möchte von Hans necken lassen. 137 Mutter, die Kuh schreit nach Futter. (Nordböhmen.) 138 Mutter, es friert mich! - Scheiss Kohlen und wärme dich! (Meiningen.) 139 Mutter, gib mir Fleisch! - Greif an deine Nase! (Meiningen.) 140 Mutter, halt den Hund und lass die Katze laufen. 141 Mütter lehren die Kinder den Gang wie der Krebs seine jungen. - Lehmann, 171, 49.
[Spaltenumbruch] 105 Ist die Mutter noch so arm, so gibt sie ihrem Kinde warm. – Eiselein, 480; Körte, 4375; Simrock, 7221; Steiger, 44; Venedey, 100; Braun, I, 2843. In der Schweiz: Es ist e Mueter no sen arm, so git si ihrem Kindli warm. (Sutermeister, 116.) In Bergamo: Mutter mein, immer mein, magst arm oder reich du sein. Böhm.: Ačtĕ i štíře, od srdce je. – Cikaňata černy jak čirtata, a Cikán je předce rad má. – I Cikán cikaňata miluje. – I cikanĕ své matce vzácné (milé). (Čelakovský, 400.) 106 Ist die Mutter von guten Sitten, so magst du wohl um die Tochter bitten. – Körte, 4366; Braun, I, 2838. Frz.: Ne t'y fourre pas chaudement, ou tu auras un coup d'estrille; mais pour procéder sagement, de bonne mère prends la fille. (Venedey, 96.) 107 Jede Mutter lobt ihre Butter. (Westf.) 108 Jede Mutter macht gern aus ihrem Eulchen ein Täubchen. 109 Jede Mutter meint, ihr Kind sei das schönste (beste). Der Baske versichert: Jede Wöchnerin ist eitel, und der Finne meint: Nennt ihr Kind die Mutter hässlich, traun, nicht ist's die rechte Mutter. Besonders voll des Lobes soll eine Mutter bei ihrem ersten Kinde sein. Die Holländer sagen daher: Das Albernste, was man find't, ist eine Mutter mit ihrem ersten Kind. (Reinsberg VI, 35.) Dän.: Moderen skiuler gierne barnets feyl. (Prov. dan., 417.) 110 Jeder Mutter Kind ist schön. (S. Frau 359.) – Eiselein, 372. Keine Mutter hat eine andere als hübsche (brave, schöne) Tochter. Die Russen: Hässliche Kinder können nur andere Leute haben. (Altmann VI, 402.) Die Aegypter sagen: Der Käfer ist eine Schönheit in den Augen seiner Mutter. (Burckhardt, 60.) Es ist der Rosskäfer gemeint, der den Aegyptern als ein Muster der Hässlichkeit gilt. In Bergamo: Jeder Mutter gefallen ihre Kinder, jeder Aeffin ihre Aeffchen. – Der Bärin scheinen ihre Bärenjungen schön. (Reinsberg I, 176; VII, 34.) Böhm.: Hezké dĕvče Ančička, když chválí matka a babička. 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Das vorstehende Sprichwort sagt nun, dass uneheliche Kinder von der Mutter als rechtmässige betrachtet werden müssen, von deren Seite sie auch gleiche Rechte mit ihren ehelichen geniessen. Holl.: Geen moeder maakt een bastaard-kind; hoe zij hat raapt of waar zij't vindt. (Harrebomée, II, 61a.) 115 Mauer, leihet mi ugge dochter. – (Sauerland.) 116 Mauer, weck mî hüt Nacht, wenn ick döstig bün, seggt de Mann to sin Frû. – Wo sall ick wêîten, wenn du döstig bist! – Dat is min Sâk, weck du mi man. (Mecklenburg.) – Raabe, 135. 117 Meine Mutter hat sich gewaschen (oder: war ein sauberes Weib), sagte der Wäscherin Tochter. 118 Meine Mutter huot gesurt: Nimm dir kêne Bauersmurt (-magd), Bauersmurt is ungesund, hout an Arsch von hundert Pfund. (Kamnitz in Nordböhmen.) 119 Meine Mutter sehnt sich nach einer Brocke Fleisch, sagte der Fuchs, als er in den Hühnerstall ging. Die Holländer: Es ist nicht um meinetwillen, sagte [Spaltenumbruch] der Wolf, nur für meine arme Mutter. 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105 Ist die Mutter noch so arm, so gibt sie ihrem Kinde warm. – Eiselein, 480; Körte, 4375; Simrock, 7221; Steiger, 44; Venedey, 100; Braun, I, 2843.
In der Schweiz: Es ist e Mueter no sen arm, so git si ihrem Kindli warm. (Sutermeister, 116.) In Bergamo: Mutter mein, immer mein, magst arm oder reich du sein.
Böhm.: Ačtĕ i štíře, od srdce je. – Cikaňata černy jak čirtata, a Cikán je předce rad má. – I Cikán cikaňata miluje. – I cikanĕ své matce vzácné (milé). (Čelakovský, 400.)
106 Ist die Mutter von guten Sitten, so magst du wohl um die Tochter bitten. – Körte, 4366; Braun, I, 2838.
Frz.: Ne t'y fourre pas chaudement, ou tu auras un coup d'estrille; mais pour procéder sagement, de bonne mère prends la fille. (Venedey, 96.)
107 Jede Mutter lobt ihre Butter. (Westf.)
108 Jede Mutter macht gern aus ihrem Eulchen ein Täubchen.
109 Jede Mutter meint, ihr Kind sei das schönste (beste).
Der Baske versichert: Jede Wöchnerin ist eitel, und der Finne meint: Nennt ihr Kind die Mutter hässlich, traun, nicht ist's die rechte Mutter. Besonders voll des Lobes soll eine Mutter bei ihrem ersten Kinde sein. Die Holländer sagen daher: Das Albernste, was man find't, ist eine Mutter mit ihrem ersten Kind. (Reinsberg VI, 35.)
Dän.: Moderen skiuler gierne barnets feyl. (Prov. dan., 417.)
110 Jeder Mutter Kind ist schön. (S. Frau 359.) – Eiselein, 372.
Keine Mutter hat eine andere als hübsche (brave, schöne) Tochter. Die Russen: Hässliche Kinder können nur andere Leute haben. (Altmann VI, 402.) Die Aegypter sagen: Der Käfer ist eine Schönheit in den Augen seiner Mutter. (Burckhardt, 60.) Es ist der Rosskäfer gemeint, der den Aegyptern als ein Muster der Hässlichkeit gilt. In Bergamo: Jeder Mutter gefallen ihre Kinder, jeder Aeffin ihre Aeffchen. – Der Bärin scheinen ihre Bärenjungen schön. (Reinsberg I, 176; VII, 34.)
Böhm.: Hezké dĕvče Ančička, když chválí matka a babička. (Čelakovský, 241.)
111 Kei Muetter isch so arm, s' git au es bitzli warm. – Rochholz, 301.
112 Keine Mutter kann ein unechtes Kind ziehen. – Pistor., 259; Graf, 164, 136.
Altfries.: De moder enmach gheen unechte kindt theen. (Richthofen, 305, 16.)
113 Keine Mutter soll an ihrem Kinde verzagen, sagte die alte Frau, als sie ihren Sohn zum Galgen fahren sah.
114 Keine Mutter trägt einen Bastard. – Hillebrand, 23, 32; Eiselein, 56; Eisenhart, 154; Hassl., 2; Pistor., III, 11; Estor, I, 31; III, 524; Sailer, 255; Körte, 4374; Simrock, 747; Graf, 164, 135; Hertius, I, 4.
Mit Bastard bezeichnet hier das Sprichwort alle unehelichen Kinder. Es sagt, dass sie zur Mutter in demselben persönlichen Rechtsverhältniss stehen, wie die ehelichen, also nur in Ansehung des Vaters Bastarde heissen. Sie standen von jeher in ihren Rechten den ehelichen nach, besonders konnten sie der Erbschaft des Vaters nicht theilhaftig werden. Das vorstehende Sprichwort sagt nun, dass uneheliche Kinder von der Mutter als rechtmässige betrachtet werden müssen, von deren Seite sie auch gleiche Rechte mit ihren ehelichen geniessen.
Holl.: Geen moeder maakt een bastaard-kind; hoe zij hat raapt of waar zij't vindt. (Harrebomée, II, 61a.)
115 Mauer, leihet mi ugge dochter. – (Sauerland.)
116 Mauer, weck mî hüt Nacht, wenn ick döstig bün, seggt de Mann to sin Frû. – Wo sall ick wêîten, wenn du döstig bist! – Dat is min Sâk, weck du mi man. (Mecklenburg.) – Raabe, 135.
117 Meine Mutter hat sich gewaschen (oder: war ein sauberes Weib), sagte der Wäscherin Tochter.
118 Meine Mutter huot gesurt: Nimm dir kêne Bauersmurt (-magd), Bauersmurt is ungesund, hout an Arsch von hundert Pfund. (Kamnitz in Nordböhmen.)
119 Meine Mutter sehnt sich nach einer Brocke Fleisch, sagte der Fuchs, als er in den Hühnerstall ging.
Die Holländer: Es ist nicht um meinetwillen, sagte
der Wolf, nur für meine arme Mutter. Die englischen Neger: Schlaf ist kein Reichthum, sagte die Ratte, ich gehe nachts auf Erwerb aus, nicht für mich, sondern meine Kinder schicken mich. (Reinsberg III, 68.)
120 Meiner Mutter Kuh Bruder war auch ein Ochs. – Simrock, 6059b.
121 Mîn Môr es 'ne arme Frau, oawwer se kuoket 'et Maus duoch gâr, sach de Jung, doa at he Siloat. (Iserlohn.) – Hoefer, 562; Woeste, 63, 22; hochdeutsch bei Reinsberg II, 47.
122 Mit der Mutter muss beginnen, wer die Tochter will gewinnen. – Simrock, 10341.
123 Môder kann swemmen, säd' de Jung, dar wier se versâpen. (Hamburg.) – Hoefer, 531.
124 Môder, lât dat Water lôpen, säd' de Jung, as Vater dat hebben will. (Holst.) – Schütze, III, 48.
Wahrscheinlich aus einer Anekdote, nach welcher Kinder ihre in Streit befindlichen Aeltern bittend zu vereinigen suchten.
125 Môder, mâk mi'n Botterbrod! – Kind, ik hebb' gên Mest. – Smêr mi't d'r man mit Finger up, dat smeckt am allerbest. – Kern, 917.
Kinderspruch.
126 Môder, Môder, ik hef't all tô wat bröcht, reip de Junge, dun hadde he Lüse. (Pommern.) – Hoefer, 526.
127 Moder, sed Hans, lat mi den Grubenbrî1 hüt noch opäten, der Persetter segt: Du musst nix op morgen verschuben, wat du hüt noch dôn kannst. – Piening, 13.
1) Graupenbrei.
128 Môder, segt de Jung, sast mal sên, wat uns Swîn vör'n swarten Kater mank de Bên hett. (Mecklenburg.) – Hoefer, 525; Schlingmann, 724.
129 Moeder, mîn Lîf, Vader, mîn Lende; is dat gên Jigt. (Ostfries.) – Bueren, 873; Hauskalender, III.
130 Moer, is gên Katte, sünder Hansken antofate? (Ostfries.)
131 Mömme, wann 'k et Hittken (Zicklein) nit mehr hallen (halten) kann, sall 'k et dann ment läupen loaten? sagte de Junge, da hadde 't Hittken biym Blick1. (Büren.)
1) Bei Ziegen, Rehen, Hasen der Schwanz.
132 Môr, set mi den Pankauken oppet Heck. (Sauerland.)
Die Mutter will den Knaben mit Pfannkuchen locken, aber er traut nicht, er will nicht kommen.
133 Môr (Môder), wat is de Welt grôt, see de Jung, do quêm he achter de Kohltûn (Kohlgarten). (Ostfries.) – Bueren, 875; Hagen, 100, 1 u. 102, 6; Firmenich, I, 19, 29 u. 232, 13; Kern, 209; Hoefer, 508; Lohrengel, I, 525; Schlingmann, 718; Hauskalender, III.
Mutter wie ist die Welt gross! sagte der Knabe, als er hinter den Küchengarten kam.
Engl.: That's the first round to me, as the boy said, when he finished the buttered toast. (Hagen, VI, 103, 1.)
134 Mueter, i mues en Ma ha oder i zünde 's Hûs a. – Sutermeister, 102; hochdeutsch bei Simrock, 6800a; Körte, 3229a; Reinsberg I, 77.
135 Muo'r, söä' jenn't Möäken, nu mügen mi de Mannslü all lîden; se höw'n mi met Dreck schmöäten. – Schlingmann, 1018; für Mecklenburg; Hoefer, 687.
136 Mutter, der Hans neckt mich; Hans, necke mich noch einmal, dass es die Mutter sieht. (Breslau.)
Von einer, die sich gern möchte von Hans necken lassen.
137 Mutter, die Kuh schreit nach Futter. (Nordböhmen.)
138 Mutter, es friert mich! – Scheiss Kohlen und wärme dich! (Meiningen.)
139 Mutter, gib mir Fleisch! – Greif an deine Nase! (Meiningen.)
140 Mutter, halt den Hund und lass die Katze laufen.
141 Mütter lehren die Kinder den Gang wie der Krebs seine jungen. – Lehmann, 171, 49.
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