Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] wir unsere Bäder im den Klöstern, und das war auch gut; jetzunder aber werden wir gezwagen, und das ist auch gut. Zuvor studirten wir, dass wir der Kirchen möchten dienen, und das war gut; nun aber ist uns verbotten zu studiren, und das ist böss und nicht gut." (Zinkgref, III, 263.) 249 Was ein Mönch oder Wolf gebissen, das wird nicht mehr gesund. - Klosterspiegel, 5, 18. 250 Was ein Münch gedenkt, das darf er thun. - Eiselein, 469; Simrock, 7071; Klosterspiegel, 35, 9. Vgl. darüber: Spiritus quidem promptus, caro autem infirma. Ohne Ort und Jahr. Aus der Reformationszeit. (Nopitsch, 12.) Frz.: Ce que moine pense, il ose le faire. (Bohn I, 10.) 251 Was kann der Mönch dafür, wenn sich die Kutte mausern will. - Klosterspiegel, 69, 20. 252 Was sich ein Mönch hinter die Ohren geschrieben hat, das leckt keine Geiss ab und hackt keine Krähe aus. - Klosterspiegel, 8, 10. 253 Weder einen guten Mönch zum Freunde, noch einen schlechten zum Feinde. 254 Wegen Eines Mönchs lässt man keinen Abt verderben (oder: ungewählt). Um eines willen unterbleibt die Sache nicht. Frz.: Pour un moine l'abbaye ne faut point. (Bohn I, 46.) - Pour un moine qui manque, on ne laisse pas d'elire l'abbe. (Cahier, 1106; Leroux, I, 24.) It.: Per un sol monaco non si lascia di far l'abbate. (Pazzaglia, 231, 5; Bohn I, 119.) 255 Wenn der Mönch ein Paternoster betet, so müssen's alle Leute wissen. - Klosterspiegel, 44, 10. Sie läuten nämlich dazu. 256 Wenn der Mönch mit Weibern umgeht, so geht's ihm wie dem Stroh, das zum Feuer kommt, sagte der Kapuziner. - Klosterspiegel, 65, 12. 257 Wenn der Mönch viel durch den Hag geht, so lässt die Kutte das Haar. - Klosterspiegel, 69, 19. 258 Wenn der Mönch (von Wettingen) Wein sieht, so weiss er nicht mehr, ob er ein Bub oder ein Meidlin ist. - Klosterspiegel, 74, 12. 259 Wenn der Münch den Abt regiert, so kan wenig guts aussgerichtet werden. - Petri, II, 637. 260 Wenn die Mönche das Requiem im Chore haben, so sind sie gewärtig des Gaudeamus in der Küche. - Klosterspiegel, 5, 23. 261 Wenn die Mönche gleiche Kappen tragen, dann ist Friede im Kloster. Holl.: Nooit beter vrede in het klooster, dan wanneer de monniken gelijke kappen dragen. (Harrebomee, II, 101.) 262 Wenn du einen Mönch beleidigt, so knappen alle Kuttenzipfel bis nach Rom hinein. - Eiselein, 470; Klosterspiegel, 35, 13. Als der Kurfürst Friedrich von Sachsen zu Köln Erasmus von Rotterdam fragte, was denn Luther eigentlich verbrochen habe, antwortete er: "Ich wüsste kein anderes Verbrechen, als das er dem Papst an die Krone und den Mönchen an die Bäuche gegriffen hat." (Einfälle, 143.) Böhm.: Maje cinisti s mnichy nenadej se konce. (Celakovsky, 334.) 263 Wenn ein Mönch den Mund aufthut, so hält er auch die Hände auf. Böhm.: Kdyz mnich mluvi, almuznu lovi. - Mnisske reci almuzna konce. (Celakovsky, 336.) 264 Wenn ein Mönch den Mund aufthut, so will er haben. 265 Wenn ein schlechter Mönch Papst wird, so regiert der Teufel die Welt. - Klosterspiegel, 56, 19. 266 Wenn Mönche und Domherren dabei gewesen wären, so hätte Christus das Wunder mit den fünf Broten bleiben lassen. - Klosterspiegel, 78, 18. 267 Wer die Münche nit abtreibt, dem fressen sie die Waben, denn die Hurnussen hurnen die Bienen aus. - Klosterspiegel, 44, 7. 268 Wer einem Mönch traut, ist selber nicht fromm. - Klosterspiegel, 73, 1. 269 Wer einen Mönch gefüttert hat, der muss ihm auch noch die Taschen füllen. Böhm.: Kdyz se mnich najedl, potrebi mu i v mosnu naloziti. (Celakovsky, 336.) Poln.: Mnichowi dawszy jesc, trzeba mu i w biesagi wlozyc. (Celakovsky, 336.) [Spaltenumbruch] 270 Wer einen Mönch1 im Busen trägt, mit dem steht es übel. 1) Oder Hasen, d. i. Unglück. 271 Wer einen Mönch vom Galgen erlöst, den hängt er danach selber dran. - Klosterspiegel, 8, 17. 272 Wer Mönche meistert, muss können Rossnägel verdauen. - Klosterspiegel, 21, 5. 273 Wer Münch vnd Pfaffen schlagen will, schlag sie nur gar zu todt. - Gruter, III, 108; Lehmann, II, 875, 209; Simrock, 7066. Man will damit sagen, es nütze sonst nichts; sie hätten ein zäheres Leben als die Reptilien, was man an den Jesuiten sähe. Sicherlich ist blos das "Todtschlagen" im geistigen Kampfe gemeint. 274 Wer unter Mönchen will haben Ruh, halte die Augen offen und die Taschen zu. 275 Wer wolt nicht gern ein Münch sein! - Gruter, III, 112; Lehmann, II, 879, 269. 276 Werde ein Mönch oder Pfaff, die haben gute Tage. "Die Mönche haben ihr Leben ein heilig Leben geheissen. Aber in der Wahrheit ist's ein faul, gut, süss, epicurisch Leben gewesen, wie die gemeine Rede auch genugsam bezeuget hat: Mein Sohn, werde ein Münch u. s. w." (Luther, Hauspostille.) 277 Wie der Mönch ist, so bekommt er die Kappe. It.: Secondo il monaco si taglia la cappa. (Pazzaglia, 231, 4.) 278 Wie soll der Mönch die Regel ehren, wenn der Abt sie selber bricht. - Klosterspiegel, 61, 17. 279 Wo der Mönch nicht kann hinbrunzen, da hofirt er gar hin. - Welt und Zeit, V, 79, 211. 280 Wo die Mönche sind exemt, da ist der Teufel Abt. - Klosterspiegel, 41, 19. 281 Wo die Münch und die Pfaffen rathen, wo die Landsknecht sieden und braten, wo die Weiber haben das Regiment, da nimpt es selten ein gut endt. - Froschm., O.o VII. 282 Wo ein Mönch in der Kutte steckt, da guckt ein Mönch heraus. 283 Wo ein Mönch steht und eine Gans hinscheisst, da wächst kein Gras mehr. - Klosterspiegel, 7, 18. 284 Wo Mönche hausen, kann niemand zum Sprung kommen. - Klosterspiegel, 43, 4. 285 Wo Mönche sind, da gibt's Unrath. - Klosterspiegel, 6, 9. Span.: Bendita aquella casa que no tiene corona rapada. (Bohn I, 205.) 286 Wo Mönche sind, da sind auch Kappen. Böhm.: Kde mnich, tu kape. (Celakovsky, 334.) 287 Wo Mönche und Jesuiten aufgehen, da geht die Sonne unter. - Klosterspiegel, 58, 20. 288 Wo Mönche und Raupen hausen, muss Gott den kürzern ziehen. - Klosterspiegel, 80, 10. 289 Wo Mönche vespern, wird kein Heu dürr. - Klosterspiegel, 9, 5. 290 Zehn Mönche können wol unter einer Decke schlafen, aber nicht zwei Könige in Einem Reich. 291 Zu einem guten Mönch gehören drei Dinge: ein allmächtiger Bauch, ein Eselsrücken und ein Rabenmaul. - Klosterspiegel, 2, 9. *292 Darum schlagen sich die Mönche. (S. Braut 6.) Dän.: Det er det munkene slaaes om. (Prov. dan., 92.) *293 Das ist der alte Mönch mit einer neuen Kappe. Die alte Geschichte in einer andern Form. Holl.: Het is de oude monnik onder eene nieuwe kap. (Harrebomee, II, 101a.) *294 Den Mönch haben. "Da sagt jhm Grandgurgel, dass seine Feinde für gewiss den Mönch hetten. Wann sie, antwort Grandgoschier, nach dem Frantzösischen Sprichwort den Mönch, d. i. den Hasen oder dass Vnglück im Busen haben, so stehn sie vbel." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 486.) - Um zu sagen: Jemand Unglück bringen, sagen die Franzosen: Bailler le moine. (Leroux, I, 24.) *295 Der Mönch hat mit der Nonne auf neun Monate einen Hopser getanzt. (S. Brevier Nachtr.) - Klosterspiegel, 22, 19.
[Spaltenumbruch] wir unsere Bäder im den Klöstern, und das war auch gut; jetzunder aber werden wir gezwagen, und das ist auch gut. Zuvor studirten wir, dass wir der Kirchen möchten dienen, und das war gut; nun aber ist uns verbotten zu studiren, und das ist böss und nicht gut.“ (Zinkgref, III, 263.) 249 Was ein Mönch oder Wolf gebissen, das wird nicht mehr gesund. – Klosterspiegel, 5, 18. 250 Was ein Münch gedenkt, das darf er thun. – Eiselein, 469; Simrock, 7071; Klosterspiegel, 35, 9. Vgl. darüber: Spiritus quidem promptus, caro autem infirma. Ohne Ort und Jahr. Aus der Reformationszeit. (Nopitsch, 12.) Frz.: Ce que moine pense, il ose le faire. (Bohn I, 10.) 251 Was kann der Mönch dafür, wenn sich die Kutte mausern will. – Klosterspiegel, 69, 20. 252 Was sich ein Mönch hinter die Ohren geschrieben hat, das leckt keine Geiss ab und hackt keine Krähe aus. – Klosterspiegel, 8, 10. 253 Weder einen guten Mönch zum Freunde, noch einen schlechten zum Feinde. 254 Wegen Eines Mönchs lässt man keinen Abt verderben (oder: ungewählt). Um eines willen unterbleibt die Sache nicht. Frz.: Pour un moine l'abbaye ne faut point. (Bohn I, 46.) – Pour un moine qui manque, on ne laisse pas d'élire l'abbé. (Cahier, 1106; Leroux, I, 24.) It.: Per un sol monaco non si lascia di far l'abbate. (Pazzaglia, 231, 5; Bohn I, 119.) 255 Wenn der Mönch ein Paternoster betet, so müssen's alle Leute wissen. – Klosterspiegel, 44, 10. Sie läuten nämlich dazu. 256 Wenn der Mönch mit Weibern umgeht, so geht's ihm wie dem Stroh, das zum Feuer kommt, sagte der Kapuziner. – Klosterspiegel, 65, 12. 257 Wenn der Mönch viel durch den Hag geht, so lässt die Kutte das Haar. – Klosterspiegel, 69, 19. 258 Wenn der Mönch (von Wettingen) Wein sieht, so weiss er nicht mehr, ob er ein Bub oder ein Meidlin ist. – Klosterspiegel, 74, 12. 259 Wenn der Münch den Abt regiert, so kan wenig guts aussgerichtet werden. – Petri, II, 637. 260 Wenn die Mönche das Requiem im Chore haben, so sind sie gewärtig des Gaudeamus in der Küche. – Klosterspiegel, 5, 23. 261 Wenn die Mönche gleiche Kappen tragen, dann ist Friede im Kloster. Holl.: Nooit beter vrede in het klooster, dan wanneer de monniken gelijke kappen dragen. (Harrebomée, II, 101.) 262 Wenn du einen Mönch beleidigt, so knappen alle Kuttenzipfel bis nach Rom hinein. – Eiselein, 470; Klosterspiegel, 35, 13. 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wir unsere Bäder im den Klöstern, und das war auch gut; jetzunder aber werden wir gezwagen, und das ist auch gut. Zuvor studirten wir, dass wir der Kirchen möchten dienen, und das war gut; nun aber ist uns verbotten zu studiren, und das ist böss und nicht gut.“ (Zinkgref, III, 263.)
249 Was ein Mönch oder Wolf gebissen, das wird nicht mehr gesund. – Klosterspiegel, 5, 18.
250 Was ein Münch gedenkt, das darf er thun. – Eiselein, 469; Simrock, 7071; Klosterspiegel, 35, 9.
Vgl. darüber: Spiritus quidem promptus, caro autem infirma. Ohne Ort und Jahr. Aus der Reformationszeit. (Nopitsch, 12.)
Frz.: Ce que moine pense, il ose le faire. (Bohn I, 10.)
251 Was kann der Mönch dafür, wenn sich die Kutte mausern will. – Klosterspiegel, 69, 20.
252 Was sich ein Mönch hinter die Ohren geschrieben hat, das leckt keine Geiss ab und hackt keine Krähe aus. – Klosterspiegel, 8, 10.
253 Weder einen guten Mönch zum Freunde, noch einen schlechten zum Feinde.
254 Wegen Eines Mönchs lässt man keinen Abt verderben (oder: ungewählt).
Um eines willen unterbleibt die Sache nicht.
Frz.: Pour un moine l'abbaye ne faut point. (Bohn I, 46.) – Pour un moine qui manque, on ne laisse pas d'élire l'abbé. (Cahier, 1106; Leroux, I, 24.)
It.: Per un sol monaco non si lascia di far l'abbate. (Pazzaglia, 231, 5; Bohn I, 119.)
255 Wenn der Mönch ein Paternoster betet, so müssen's alle Leute wissen. – Klosterspiegel, 44, 10.
Sie läuten nämlich dazu.
256 Wenn der Mönch mit Weibern umgeht, so geht's ihm wie dem Stroh, das zum Feuer kommt, sagte der Kapuziner. – Klosterspiegel, 65, 12.
257 Wenn der Mönch viel durch den Hag geht, so lässt die Kutte das Haar. – Klosterspiegel, 69, 19.
258 Wenn der Mönch (von Wettingen) Wein sieht, so weiss er nicht mehr, ob er ein Bub oder ein Meidlin ist. – Klosterspiegel, 74, 12.
259 Wenn der Münch den Abt regiert, so kan wenig guts aussgerichtet werden. – Petri, II, 637.
260 Wenn die Mönche das Requiem im Chore haben, so sind sie gewärtig des Gaudeamus in der Küche. – Klosterspiegel, 5, 23.
261 Wenn die Mönche gleiche Kappen tragen, dann ist Friede im Kloster.
Holl.: Nooit beter vrede in het klooster, dan wanneer de monniken gelijke kappen dragen. (Harrebomée, II, 101.)
262 Wenn du einen Mönch beleidigt, so knappen alle Kuttenzipfel bis nach Rom hinein. – Eiselein, 470; Klosterspiegel, 35, 13.
Als der Kurfürst Friedrich von Sachsen zu Köln Erasmus von Rotterdam fragte, was denn Luther eigentlich verbrochen habe, antwortete er: „Ich wüsste kein anderes Verbrechen, als das er dem Papst an die Krone und den Mönchen an die Bäuche gegriffen hat.“ (Einfälle, 143.)
Böhm.: Maje činisti s mnichy nenadĕj se konce. (Čelakovský, 334.)
263 Wenn ein Mönch den Mund aufthut, so hält er auch die Hände auf.
Böhm.: Když mnich mluví, almužnu loví. – Mnišské řeči almužna konce. (Čelakovský, 336.)
264 Wenn ein Mönch den Mund aufthut, so will er haben.
265 Wenn ein schlechter Mönch Papst wird, so regiert der Teufel die Welt. – Klosterspiegel, 56, 19.
266 Wenn Mönche und Domherren dabei gewesen wären, so hätte Christus das Wunder mit den fünf Broten bleiben lassen. – Klosterspiegel, 78, 18.
267 Wer die Münche nit abtreibt, dem fressen sie die Waben, denn die Hurnussen hurnen die Bienen aus. – Klosterspiegel, 44, 7.
268 Wer einem Mönch traut, ist selber nicht fromm. – Klosterspiegel, 73, 1.
269 Wer einen Mönch gefüttert hat, der muss ihm auch noch die Taschen füllen.
Böhm.: Když se mnich najedl, potřebí mu i v mošnu naložití. (Čelakovský, 336.)
Poln.: Mnichowi dawszy jeść, trzeba mu i w biesagi włožyć. (Čelakovský, 336.)
270 Wer einen Mönch1 im Busen trägt, mit dem steht es übel.
1) Oder Hasen, d. i. Unglück.
271 Wer einen Mönch vom Galgen erlöst, den hängt er danach selber dran. – Klosterspiegel, 8, 17.
272 Wer Mönche meistert, muss können Rossnägel verdauen. – Klosterspiegel, 21, 5.
273 Wer Münch vnd Pfaffen schlagen will, schlag sie nur gar zu todt. – Gruter, III, 108; Lehmann, II, 875, 209; Simrock, 7066.
Man will damit sagen, es nütze sonst nichts; sie hätten ein zäheres Leben als die Reptilien, was man an den Jesuiten sähe. Sicherlich ist blos das „Todtschlagen“ im geistigen Kampfe gemeint.
274 Wer unter Mönchen will haben Ruh, halte die Augen offen und die Taschen zu.
275 Wer wolt nicht gern ein Münch sein! – Gruter, III, 112; Lehmann, II, 879, 269.
276 Werde ein Mönch oder Pfaff, die haben gute Tage.
„Die Mönche haben ihr Leben ein heilig Leben geheissen. Aber in der Wahrheit ist's ein faul, gut, süss, epicurisch Leben gewesen, wie die gemeine Rede auch genugsam bezeuget hat: Mein Sohn, werde ein Münch u. s. w.“ (Luther, Hauspostille.)
277 Wie der Mönch ist, so bekommt er die Kappe.
It.: Secondo il monaco si taglia la cappa. (Pazzaglia, 231, 4.)
278 Wie soll der Mönch die Regel ehren, wenn der Abt sie selber bricht. – Klosterspiegel, 61, 17.
279 Wo der Mönch nicht kann hinbrunzen, da hofirt er gar hin. – Welt und Zeit, V, 79, 211.
280 Wo die Mönche sind exemt, da ist der Teufel Abt. – Klosterspiegel, 41, 19.
281 Wo die Münch und die Pfaffen rathen, wo die Landsknecht sieden und braten, wo die Weiber haben das Regiment, da nimpt es selten ein gut endt. – Froschm., O.o VII.
282 Wo ein Mönch in der Kutte steckt, da guckt ein Mönch heraus.
283 Wo ein Mönch steht und eine Gans hinscheisst, da wächst kein Gras mehr. – Klosterspiegel, 7, 18.
284 Wo Mönche hausen, kann niemand zum Sprung kommen. – Klosterspiegel, 43, 4.
285 Wo Mönche sind, da gibt's Unrath. – Klosterspiegel, 6, 9.
Span.: Bendita aquella casa que no tiene corona rapada. (Bohn I, 205.)
286 Wo Mönche sind, da sind auch Kappen.
Böhm.: Kde mnich, tu kápĕ. (Čelakovský, 334.)
287 Wo Mönche und Jesuiten aufgehen, da geht die Sonne unter. – Klosterspiegel, 58, 20.
288 Wo Mönche und Raupen hausen, muss Gott den kürzern ziehen. – Klosterspiegel, 80, 10.
289 Wo Mönche vespern, wird kein Heu dürr. – Klosterspiegel, 9, 5.
290 Zehn Mönche können wol unter einer Decke schlafen, aber nicht zwei Könige in Einem Reich.
291 Zu einem guten Mönch gehören drei Dinge: ein allmächtiger Bauch, ein Eselsrücken und ein Rabenmaul. – Klosterspiegel, 2, 9.
*292 Darum schlagen sich die Mönche. (S. Braut 6.)
Dän.: Det er det munkene slaaes om. (Prov. dan., 92.)
*293 Das ist der alte Mönch mit einer neuen Kappe.
Die alte Geschichte in einer andern Form.
Holl.: Het is de oude monnik onder eene nieuwe kap. (Harrebomée, II, 101a.)
*294 Den Mönch haben.
„Da sagt jhm Grandgurgel, dass seine Feinde für gewiss den Mönch hetten. Wann sie, antwort Grandgoschier, nach dem Frantzösischen Sprichwort den Mönch, d. i. den Hasen oder dass Vnglück im Busen haben, so stehn sie vbel.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 486.) – Um zu sagen: Jemand Unglück bringen, sagen die Franzosen: Bailler le moine. (Leroux, I, 24.)
*295 Der Mönch hat mit der Nonne auf neun Monate einen Hopser getanzt. (S. Brevier Nachtr.) – Klosterspiegel, 22, 19.
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