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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 167 Mit einem Mönch gehen oder den Hasen im Busen haben, beides bedeutet Unglück. - Klosterspiegel, 74, 17.

168 Mit Mönchen fange keinen Process an, sie haben Zeugen aus den Gräbern. (S. Fridolin.) - Klosterspiegel, 61, 8.

169 Mönch bleiben gleich mönch, ob sie gleich die kut hinlegen. - Franck, II, 59a.

170 Mönch, Nonn' und Beguinen, trau nimmer ihren frommen Mienen.

Frz.: Le moine, la none et la beguine sont fort pires que n'en ont la mine. (Leroux, I, 24.)

171 Mönch und Bettler haben einerlei Säckel, die nimmer voll werden.

172 Mönch' und Juden schachern in verschiedenen Buden.

173 Mönch und Nunnen gehören zusammen wie Spätzin und Spatz. - Pauli, Schimpff, XIIIIa; Klosterspiegel, 35, 19.

174 Mönch und Nunnen muss er meiden oder die Krankheit länger leiden. (Nordböhmen.)

175 Mönch und Teufel scheiden nicht ohne Stank.

J. Campano in seiner Beschreibung der Mönche sagt: "Ein jeder Mönch ein Teufel, er versucht alles, er sticht allenthalben, er geht allenthalben mit Lüsten um. Nichts unreiner ist, als ein Mönch. Vor sein Mönchskleid zieht er Pech an. Er salbt sich, er schmiert sich, er badt sich, aber nimmer scheidt der ohne stank." (Wolfino, Memorab., Cent. 15, aus dem Jahre 1476.)

176 Mönch und Unglück gehen selten allein.

It.: Un male ed un frate rare volte soli. (Bohn I, 130.)

177 Mönch und Weib sind des Teufels beide Krallen. - Lessing, Nathan der Weise, I, 6.

178 Mönch und Weiber vergessen nicht.

Frz.: Clercs et femmes sont tout ung. (Leroux, II, 92.)

179 Mönch vnd pfaffen, geyss vnd alt affen, huren, buben vnd filtzleuss, fliechen, flöhe vnd fledermeuss, wo die nemen vberhandt, verderben sie ein gantz land. - Franck, I, 79a; Petri, II, 482; Lehmann, II, 406, 94; Eiselein, 470.

180 Mönch vnd Pfaffen mehr erschnappen mit singen, dann ein Aff vnd Gauckler mit springen. - Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 594.

181 Mönche arbeiten, dass sie frieren, und essen, dass sie schwitzen.

Auch russisch Altmann V, 106.

Holl.: Monniken werken, dat zij koude krijgen, en eten, dat zij zweeten. (Harrebomee, II, 101b.)

182 Mönche behalten's unter sich, ein Wolf beschreit den andern nicht. - Klosterspiegel, 21, 4.

183 Mönche beten mehr für volle Kehlen als für arme Seelen. - Klosterspiegel, 44, 14.

184 Mönche brauchen die schönen Weiber am Tage, die hässlichen bei Nacht. - Fischart.

Die Russen: Zu jedem Mönche findet sich eine Mönchin. (Altmann VI, 399.)

185 Mönche brechen ein Thor auf, da ein Kuhschwanz vorhängt (den sie für einen Schleier halten und darum ein Weib darin vermuthen). - Fischart.

186 Mönche citiren die Bibel wie der Teufel.

"Sie waren stets die lebendigsten Parodien der Religion, der Bibel und ihrer Regel." (Vgl. J. Weber, Die Möncherei, Stuttgart 1820, IV, 172.)

187 Mönche dürfen nicht zu nahe bei den Nonnen wohnen; denn wenn Heu und Stroh beisammen ist, so brennt es gem. - Klosterspiegel, 57, 5.

188 Mönche grasen am liebsten, wo's Frauenschühlin hat. - Klosterspiegel, 72, 7.

189 Mönche haben breite Betten.

Breitere als andere Leute, wie die Russen sagen. (Altmann VI, 476.)

190 Mönche haben Nonnen so nöthig wie Soldaten Markedenterinnen. - Klosterspiegel, 80, 16.

191 Mönche im Rath, Säue im Bad und Hund in der Kirche haben nie etwas getaugt. - Klosterspiegel, 14, 3.

192 Mönche lieben alles, was gut ist auf der Zunge.

Engl.: What was good the friar never loved. (Bohn II, 96.)

193 Mönche lieben den Geist nirgend als im Wein. - Klosterspiegel, 46, 13.

[Spaltenumbruch] 194 Mönche, Motten, Meuss, Maden, scheiden selten one Schaden. - Waldis, IV, 22, 47; Petri, II, 437; Simrock, 7067; Körte, 4282; Braun, I, 2746.

Das ganze Mönchswesen ist eine Satire auf die gesunde Vernunft; daher gibt es auch kein Volk, dessen Sprichwörter, welche der Ausfluss des Volkwitzes sind, dieser Anschauung nicht Rechnung trügen.

195 Mönche schwenken das Maul mit einem Deo gratias und Ave Mergen (Ave Maria). - Eiselein, 470.

Sie halten ihr Deo gratias für die beste Münze. In der Kirche des heiligen Kreuzes zu Florenz steht der heilige Antonin im erzbischöflichen Amtskleid abgebildet mit einer Wage, worin in einer Schale ein Korb mit Früchten, in der andern ein Papier mit den Worten: Deo gratias, befindlich. Zur Seite steht ein Bauer in tiefstem Erstaunen. Als dieser einst dem heiligen Antonin einen Korb mit Früchten brachte, und der Heilige ihm statt der Bezahlung mit Deo gratias antwortete, war der Bauer damit nicht zufrieden und behauptete, dass das Deo gratias nicht so viel werth sei, all seine Früchte, worauf der Heilige das Papier in die Wagschale legte, welches die Früchte überwog. (Der Gesellschafter, Magdeburg 1787, II, 64.) Ein Polizeibeamter, welcher die heilige Wage untersucht hätte, fehlte dabei.

196 Mönche sind Bürger in Schlaraffenland.

"Siehe, was wunderliches, seltzames Thier ein Mönch ist, fürwar ein rechter Bürger in Schlauraffenland." (Luther's Werke, VI, 25b.)

197 Mönche sind des Teufels Mastschwein.

"Es ist ein müssig Volk, darum können sie nichts, weder regieren noch haushalten; sie thun nichts, denn plerren in den Kirchen, essen, trinken, schlaffen und sind wie die Mastschweine. Darum bleibens strickgrobe Tölpel und faule Schelmen." (Luther's Werke, I, 224b.)

198 Mönche sind des Teufels täglich Brot. - Klosterspiegel, 42, 16.

199 Mönche sind die besten Weinfässer, sie werden alt ohne Reifen. - Klosterspiegel, 77, 3.

200 Mönche sind die Bracken, die auf den Polstern liegen und pfeiffen mit dem Hindern. - Luther's Werke, V, 72b.

201 Mönche sind ein Verderben des Landes. - Klosterspiegel, 42, 15.

"Niemals hat ein Orden oder ein Kloster, oder ein Mönch oder alle zusammen so viel Gutes gestiftet wie das blosse Vorhandensein des Klosterwesens dem Menschengeschlechte geschadet hat." (Athan. Coquerel, Die ersten historischen Umgestaltungen des Christenthums.) Man betrachtet sie und ihr Wirken aber auch aus einem andern Gesichtspunkte. In der Versammlung der katholischen Vereine zu Frankfurt a. M. den 24. August 1863, sagte Professer Hettinger aus Würzburg: "Die (katholische) Kirche wird ewig leben, weil sie den Begriff erfüllt, der in dem Worte Civilisation liegt. Civilisation, ein lateinisches Wort, und Sie finden es bei keinem lateinischen Schriftsteller. Es kam erst von den Mönchen, denn die Mönche waren die Verbreiter der Civilisation." (Bresl. Zeitung, 1863, Nr. 457, S. 2386.) Leider kann man nicht sagen, dass sie es noch sind.

202 Mönche sind nicht alle - verschnitten. - Eiselein, 469.

203 Mönche sind nicht lieblos, denn sie lieben viel. - Klosterspiegel, 62, 20.

204 Mönche sind wie Aale, drückt (schliesst) man, so wischen (glitschen) sie aus. - Fischart.

205 Mönche sind wie die See allzeit voll Schaum und Unreinigkeit; und obschon alle Wasser in dieselbe lauffen, werden sie doch nicht gesättigt und voll. - Zinkgref, III, 221.

206 Mönche sind Wohnhäuser der Heuchelei.

Ein Wort des Nikolaus Clenardus von Brabant. (Vgl. Zinkgref, I, 219.) Die Holländer nennen die Mönche: unsers Herrn Bratferkel: Dat zijn onzes heeren braadvarkens. (Harrebomee, I, 293.)

Frz.: Il n'est envye que de moyne. (Leroux, I, 24.)

207 Mönche soll man sich tausend Schritt vom Leibe halten.

Span.: Ni buen frayle por amigo, ni malo por enemigo. (Bohn I, 233.)

208 Mönche stiften eher tödliche Kriege, als dass sie einer Obrigkeit gehorchen. - Klosterspiegel, 62, 1.

209 Mönche studiren mehr in den Bechern als in den Büchern.

"Einer sah in einem Kloster die Mönch mehr in den Bechern als in den Büchern studiren. Da sagte er, wie können solche Münch ihrer Gegenpart obsiegen? Dem antwort einer: Mittrinken." (Zinkgref, III, 290.)

[Spaltenumbruch] 167 Mit einem Mönch gehen oder den Hasen im Busen haben, beides bedeutet Unglück.Klosterspiegel, 74, 17.

168 Mit Mönchen fange keinen Process an, sie haben Zeugen aus den Gräbern. (S. Fridolin.) – Klosterspiegel, 61, 8.

169 Mönch bleiben gleich mönch, ob sie gleich die kut hinlegen.Franck, II, 59a.

170 Mönch, Nonn' und Beguinen, trau nimmer ihren frommen Mienen.

Frz.: Le moine, la none et la béguine sont fort pires que n'en ont la mine. (Leroux, I, 24.)

171 Mönch und Bettler haben einerlei Säckel, die nimmer voll werden.

172 Mönch' und Juden schachern in verschiedenen Buden.

173 Mönch und Nunnen gehören zusammen wie Spätzin und Spatz.Pauli, Schimpff, XIIIIa; Klosterspiegel, 35, 19.

174 Mönch und Nunnen muss er meiden oder die Krankheit länger leiden. (Nordböhmen.)

175 Mönch und Teufel scheiden nicht ohne Stank.

J. Campano in seiner Beschreibung der Mönche sagt: „Ein jeder Mönch ein Teufel, er versucht alles, er sticht allenthalben, er geht allenthalben mit Lüsten um. Nichts unreiner ist, als ein Mönch. Vor sein Mönchskleid zieht er Pech an. Er salbt sich, er schmiert sich, er badt sich, aber nimmer scheidt der ohne stank.“ (Wolfino, Memorab., Cent. 15, aus dem Jahre 1476.)

176 Mönch und Unglück gehen selten allein.

It.: Un male ed un frate rare volte soli. (Bohn I, 130.)

177 Mönch und Weib sind des Teufels beide Krallen.Lessing, Nathan der Weise, I, 6.

178 Mönch und Weiber vergessen nicht.

Frz.: Clercs et femmes sont tout ung. (Leroux, II, 92.)

179 Mönch vnd pfaffen, geyss vnd alt affen, huren, buben vnd filtzleuss, fliechen, flöhe vnd fledermeuss, wo die nemen vberhandt, verderben sie ein gantz land.Franck, I, 79a; Petri, II, 482; Lehmann, II, 406, 94; Eiselein, 470.

180 Mönch vnd Pfaffen mehr erschnappen mit singen, dann ein Aff vnd Gauckler mit springen.Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 594.

181 Mönche arbeiten, dass sie frieren, und essen, dass sie schwitzen.

Auch russisch Altmann V, 106.

Holl.: Monniken werken, dat zij koude krijgen, en eten, dat zij zweeten. (Harrebomée, II, 101b.)

182 Mönche behalten's unter sich, ein Wolf beschreit den andern nicht.Klosterspiegel, 21, 4.

183 Mönche beten mehr für volle Kehlen als für arme Seelen.Klosterspiegel, 44, 14.

184 Mönche brauchen die schönen Weiber am Tage, die hässlichen bei Nacht.Fischart.

Die Russen: Zu jedem Mönche findet sich eine Mönchin. (Altmann VI, 399.)

185 Mönche brechen ein Thor auf, da ein Kuhschwanz vorhängt (den sie für einen Schleier halten und darum ein Weib darin vermuthen).Fischart.

186 Mönche citiren die Bibel wie der Teufel.

„Sie waren stets die lebendigsten Parodien der Religion, der Bibel und ihrer Regel.“ (Vgl. J. Weber, Die Möncherei, Stuttgart 1820, IV, 172.)

187 Mönche dürfen nicht zu nahe bei den Nonnen wohnen; denn wenn Heu und Stroh beisammen ist, so brennt es gem.Klosterspiegel, 57, 5.

188 Mönche grasen am liebsten, wo's Frauenschühlin hat.Klosterspiegel, 72, 7.

189 Mönche haben breite Betten.

Breitere als andere Leute, wie die Russen sagen. (Altmann VI, 476.)

190 Mönche haben Nonnen so nöthig wie Soldaten Markedenterinnen.Klosterspiegel, 80, 16.

191 Mönche im Rath, Säue im Bad und Hund in der Kirche haben nie etwas getaugt.Klosterspiegel, 14, 3.

192 Mönche lieben alles, was gut ist auf der Zunge.

Engl.: What was good the friar never loved. (Bohn II, 96.)

193 Mönche lieben den Geist nirgend als im Wein.Klosterspiegel, 46, 13.

[Spaltenumbruch] 194 Mönche, Motten, Meuss, Maden, scheiden selten one Schaden.Waldis, IV, 22, 47; Petri, II, 437; Simrock, 7067; Körte, 4282; Braun, I, 2746.

Das ganze Mönchswesen ist eine Satire auf die gesunde Vernunft; daher gibt es auch kein Volk, dessen Sprichwörter, welche der Ausfluss des Volkwitzes sind, dieser Anschauung nicht Rechnung trügen.

195 Mönche schwenken das Maul mit einem Deo gratias und Ave Mergen (Ave Maria).Eiselein, 470.

Sie halten ihr Deo gratias für die beste Münze. In der Kirche des heiligen Kreuzes zu Florenz steht der heilige Antonin im erzbischöflichen Amtskleid abgebildet mit einer Wage, worin in einer Schale ein Korb mit Früchten, in der andern ein Papier mit den Worten: Deo gratias, befindlich. Zur Seite steht ein Bauer in tiefstem Erstaunen. Als dieser einst dem heiligen Antonin einen Korb mit Früchten brachte, und der Heilige ihm statt der Bezahlung mit Deo gratias antwortete, war der Bauer damit nicht zufrieden und behauptete, dass das Deo gratias nicht so viel werth sei, all seine Früchte, worauf der Heilige das Papier in die Wagschale legte, welches die Früchte überwog. (Der Gesellschafter, Magdeburg 1787, II, 64.) Ein Polizeibeamter, welcher die heilige Wage untersucht hätte, fehlte dabei.

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197 Mönche sind des Teufels Mastschwein.

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198 Mönche sind des Teufels täglich Brot.Klosterspiegel, 42, 16.

199 Mönche sind die besten Weinfässer, sie werden alt ohne Reifen.Klosterspiegel, 77, 3.

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201 Mönche sind ein Verderben des Landes.Klosterspiegel, 42, 15.

„Niemals hat ein Orden oder ein Kloster, oder ein Mönch oder alle zusammen so viel Gutes gestiftet wie das blosse Vorhandensein des Klosterwesens dem Menschengeschlechte geschadet hat.“ (Athan. Coquerel, Die ersten historischen Umgestaltungen des Christenthums.) Man betrachtet sie und ihr Wirken aber auch aus einem andern Gesichtspunkte. In der Versammlung der katholischen Vereine zu Frankfurt a. M. den 24. August 1863, sagte Professer Hettinger aus Würzburg: „Die (katholische) Kirche wird ewig leben, weil sie den Begriff erfüllt, der in dem Worte Civilisation liegt. Civilisation, ein lateinisches Wort, und Sie finden es bei keinem lateinischen Schriftsteller. Es kam erst von den Mönchen, denn die Mönche waren die Verbreiter der Civilisation.“ (Bresl. Zeitung, 1863, Nr. 457, S. 2386.) Leider kann man nicht sagen, dass sie es noch sind.

202 Mönche sind nicht alle – verschnitten.Eiselein, 469.

203 Mönche sind nicht lieblos, denn sie lieben viel.Klosterspiegel, 62, 20.

204 Mönche sind wie Aale, drückt (schliesst) man, so wischen (glitschen) sie aus.Fischart.

205 Mönche sind wie die See allzeit voll Schaum und Unreinigkeit; und obschon alle Wasser in dieselbe lauffen, werden sie doch nicht gesättigt und voll.Zinkgref, III, 221.

206 Mönche sind Wohnhäuser der Heuchelei.

Ein Wort des Nikolaus Clenardus von Brabant. (Vgl. Zinkgref, I, 219.) Die Holländer nennen die Mönche: unsers Herrn Bratferkel: Dat zijn onzes heeren braadvarkens. (Harrebomée, I, 293.)

Frz.: Il n'est envye que de moyne. (Leroux, I, 24.)

207 Mönche soll man sich tausend Schritt vom Leibe halten.

Span.: Ni buen frayle por amigo, ni malo por enemigo. (Bohn I, 233.)

208 Mönche stiften eher tödliche Kriege, als dass sie einer Obrigkeit gehorchen.Klosterspiegel, 62, 1.

209 Mönche studiren mehr in den Bechern als in den Büchern.

„Einer sah in einem Kloster die Mönch mehr in den Bechern als in den Büchern studiren. Da sagte er, wie können solche Münch ihrer Gegenpart obsiegen? Dem antwort einer: Mittrinken.“ (Zinkgref, III, 290.)

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[[353]/0367] 167 Mit einem Mönch gehen oder den Hasen im Busen haben, beides bedeutet Unglück. – Klosterspiegel, 74, 17. 168 Mit Mönchen fange keinen Process an, sie haben Zeugen aus den Gräbern. (S. Fridolin.) – Klosterspiegel, 61, 8. 169 Mönch bleiben gleich mönch, ob sie gleich die kut hinlegen. – Franck, II, 59a. 170 Mönch, Nonn' und Beguinen, trau nimmer ihren frommen Mienen. Frz.: Le moine, la none et la béguine sont fort pires que n'en ont la mine. (Leroux, I, 24.) 171 Mönch und Bettler haben einerlei Säckel, die nimmer voll werden. 172 Mönch' und Juden schachern in verschiedenen Buden. 173 Mönch und Nunnen gehören zusammen wie Spätzin und Spatz. – Pauli, Schimpff, XIIIIa; Klosterspiegel, 35, 19. 174 Mönch und Nunnen muss er meiden oder die Krankheit länger leiden. (Nordböhmen.) 175 Mönch und Teufel scheiden nicht ohne Stank. J. Campano in seiner Beschreibung der Mönche sagt: „Ein jeder Mönch ein Teufel, er versucht alles, er sticht allenthalben, er geht allenthalben mit Lüsten um. Nichts unreiner ist, als ein Mönch. Vor sein Mönchskleid zieht er Pech an. Er salbt sich, er schmiert sich, er badt sich, aber nimmer scheidt der ohne stank.“ (Wolfino, Memorab., Cent. 15, aus dem Jahre 1476.) 176 Mönch und Unglück gehen selten allein. It.: Un male ed un frate rare volte soli. (Bohn I, 130.) 177 Mönch und Weib sind des Teufels beide Krallen. – Lessing, Nathan der Weise, I, 6. 178 Mönch und Weiber vergessen nicht. Frz.: Clercs et femmes sont tout ung. (Leroux, II, 92.) 179 Mönch vnd pfaffen, geyss vnd alt affen, huren, buben vnd filtzleuss, fliechen, flöhe vnd fledermeuss, wo die nemen vberhandt, verderben sie ein gantz land. – Franck, I, 79a; Petri, II, 482; Lehmann, II, 406, 94; Eiselein, 470. 180 Mönch vnd Pfaffen mehr erschnappen mit singen, dann ein Aff vnd Gauckler mit springen. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 594. 181 Mönche arbeiten, dass sie frieren, und essen, dass sie schwitzen. Auch russisch Altmann V, 106. Holl.: Monniken werken, dat zij koude krijgen, en eten, dat zij zweeten. (Harrebomée, II, 101b.) 182 Mönche behalten's unter sich, ein Wolf beschreit den andern nicht. – Klosterspiegel, 21, 4. 183 Mönche beten mehr für volle Kehlen als für arme Seelen. – Klosterspiegel, 44, 14. 184 Mönche brauchen die schönen Weiber am Tage, die hässlichen bei Nacht. – Fischart. Die Russen: Zu jedem Mönche findet sich eine Mönchin. (Altmann VI, 399.) 185 Mönche brechen ein Thor auf, da ein Kuhschwanz vorhängt (den sie für einen Schleier halten und darum ein Weib darin vermuthen). – Fischart. 186 Mönche citiren die Bibel wie der Teufel. „Sie waren stets die lebendigsten Parodien der Religion, der Bibel und ihrer Regel.“ (Vgl. J. Weber, Die Möncherei, Stuttgart 1820, IV, 172.) 187 Mönche dürfen nicht zu nahe bei den Nonnen wohnen; denn wenn Heu und Stroh beisammen ist, so brennt es gem. – Klosterspiegel, 57, 5. 188 Mönche grasen am liebsten, wo's Frauenschühlin hat. – Klosterspiegel, 72, 7. 189 Mönche haben breite Betten. Breitere als andere Leute, wie die Russen sagen. (Altmann VI, 476.) 190 Mönche haben Nonnen so nöthig wie Soldaten Markedenterinnen. – Klosterspiegel, 80, 16. 191 Mönche im Rath, Säue im Bad und Hund in der Kirche haben nie etwas getaugt. – Klosterspiegel, 14, 3. 192 Mönche lieben alles, was gut ist auf der Zunge. Engl.: What was good the friar never loved. (Bohn II, 96.) 193 Mönche lieben den Geist nirgend als im Wein. – Klosterspiegel, 46, 13. 194 Mönche, Motten, Meuss, Maden, scheiden selten one Schaden. – Waldis, IV, 22, 47; Petri, II, 437; Simrock, 7067; Körte, 4282; Braun, I, 2746. Das ganze Mönchswesen ist eine Satire auf die gesunde Vernunft; daher gibt es auch kein Volk, dessen Sprichwörter, welche der Ausfluss des Volkwitzes sind, dieser Anschauung nicht Rechnung trügen. 195 Mönche schwenken das Maul mit einem Deo gratias und Ave Mergen (Ave Maria). – Eiselein, 470. Sie halten ihr Deo gratias für die beste Münze. In der Kirche des heiligen Kreuzes zu Florenz steht der heilige Antonin im erzbischöflichen Amtskleid abgebildet mit einer Wage, worin in einer Schale ein Korb mit Früchten, in der andern ein Papier mit den Worten: Deo gratias, befindlich. Zur Seite steht ein Bauer in tiefstem Erstaunen. Als dieser einst dem heiligen Antonin einen Korb mit Früchten brachte, und der Heilige ihm statt der Bezahlung mit Deo gratias antwortete, war der Bauer damit nicht zufrieden und behauptete, dass das Deo gratias nicht so viel werth sei, all seine Früchte, worauf der Heilige das Papier in die Wagschale legte, welches die Früchte überwog. (Der Gesellschafter, Magdeburg 1787, II, 64.) Ein Polizeibeamter, welcher die heilige Wage untersucht hätte, fehlte dabei. 196 Mönche sind Bürger in Schlaraffenland. „Siehe, was wunderliches, seltzames Thier ein Mönch ist, fürwar ein rechter Bürger in Schlauraffenland.“ (Luther's Werke, VI, 25b.) 197 Mönche sind des Teufels Mastschwein. „Es ist ein müssig Volk, darum können sie nichts, weder regieren noch haushalten; sie thun nichts, denn plerren in den Kirchen, essen, trinken, schlaffen und sind wie die Mastschweine. Darum bleibens strickgrobe Tölpel und faule Schelmen.“ (Luther's Werke, I, 224b.) 198 Mönche sind des Teufels täglich Brot. – Klosterspiegel, 42, 16. 199 Mönche sind die besten Weinfässer, sie werden alt ohne Reifen. – Klosterspiegel, 77, 3. 200 Mönche sind die Bracken, die auf den Polstern liegen und pfeiffen mit dem Hindern. – Luther's Werke, V, 72b. 201 Mönche sind ein Verderben des Landes. – Klosterspiegel, 42, 15. „Niemals hat ein Orden oder ein Kloster, oder ein Mönch oder alle zusammen so viel Gutes gestiftet wie das blosse Vorhandensein des Klosterwesens dem Menschengeschlechte geschadet hat.“ (Athan. Coquerel, Die ersten historischen Umgestaltungen des Christenthums.) Man betrachtet sie und ihr Wirken aber auch aus einem andern Gesichtspunkte. In der Versammlung der katholischen Vereine zu Frankfurt a. M. den 24. August 1863, sagte Professer Hettinger aus Würzburg: „Die (katholische) Kirche wird ewig leben, weil sie den Begriff erfüllt, der in dem Worte Civilisation liegt. Civilisation, ein lateinisches Wort, und Sie finden es bei keinem lateinischen Schriftsteller. Es kam erst von den Mönchen, denn die Mönche waren die Verbreiter der Civilisation.“ (Bresl. Zeitung, 1863, Nr. 457, S. 2386.) Leider kann man nicht sagen, dass sie es noch sind. 202 Mönche sind nicht alle – verschnitten. – Eiselein, 469. 203 Mönche sind nicht lieblos, denn sie lieben viel. – Klosterspiegel, 62, 20. 204 Mönche sind wie Aale, drückt (schliesst) man, so wischen (glitschen) sie aus. – Fischart. 205 Mönche sind wie die See allzeit voll Schaum und Unreinigkeit; und obschon alle Wasser in dieselbe lauffen, werden sie doch nicht gesättigt und voll. – Zinkgref, III, 221. 206 Mönche sind Wohnhäuser der Heuchelei. Ein Wort des Nikolaus Clenardus von Brabant. (Vgl. Zinkgref, I, 219.) Die Holländer nennen die Mönche: unsers Herrn Bratferkel: Dat zijn onzes heeren braadvarkens. (Harrebomée, I, 293.) Frz.: Il n'est envye que de moyne. (Leroux, I, 24.) 207 Mönche soll man sich tausend Schritt vom Leibe halten. Span.: Ni buen frayle por amigo, ni malo por enemigo. (Bohn I, 233.) 208 Mönche stiften eher tödliche Kriege, als dass sie einer Obrigkeit gehorchen. – Klosterspiegel, 62, 1. 209 Mönche studiren mehr in den Bechern als in den Büchern. „Einer sah in einem Kloster die Mönch mehr in den Bechern als in den Büchern studiren. Da sagte er, wie können solche Münch ihrer Gegenpart obsiegen? Dem antwort einer: Mittrinken.“ (Zinkgref, III, 290.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [353]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/367>, abgerufen am 29.11.2024.