Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch]
37 Der Mönch thut kein gut, man erschwing ihm dann die Haut wie einem Nussbaum, und dann ist er erst noch nichts werth. - Klosterspiegel, 9, 2. 38 Der Mönch verderbt alles, fräss' er Gold, so schiss er Kieselsteine. - Klosterspiegel, 68, 1. 39 Der Mönch wolt ich gern einer seyn, die für das Wasser trincken Wein. - Petri, III, 3. 40 Der Mönche Pantoffelholz ist von dem Feigenbaume gemacht, zu dem Christus sprach: Du sollst nimmer Frucht tragen. - Einfälle, 238; Eiselein, 471; Klosterspiegel, 3, 15; Zinkgref, I, 208. 41 Der Münch fall vbern Zaun, so ist die Kutt doch vnser. - Gruter, III, 18; Lehmann, 81, 104. 42 Der Münch ist auch ein Mann, wann man es nit besser kan. - Gruter, III, 97. 43 Der münch legt wol ein kutt hin, aber nit seinn sinn. - Franck, II, 22a; Lehmann, II, 65, 156; Simrock, 7069; Körte, 4281; Körte2, 5370; Masson, 110; Klosterspiegel, 11, 17; Braun, I, 2747. Etwas Mönchisches wird immer bleiben; sogar Luther, der kühne Abstreifer von Mönchskutte und Mönchsgrundsätzen, hat, um die Wahrheit des Sprichworts zu bestätigen, denen, die sich nach seinem Namen nennen, noch ein recht hübsches Erbtheil vom Augustinermönch hinterlassen. Etwas behält jeder aus dem vorigen Zustande, aus den frühern Verhältnissen bei. Holl.: De monnik ligt zijne kap wel af, maar houdt zijn zinnen op het graf. (Harrebomee, II, 101a.) 44 Der münch so unküsch ist, wird seinem Orden mehr abtrünnlich, als der das Kleid des Ordens von ihm wirft. - Klosterspiegel, 35, 17. 45 Des Mönchs Bauch wäre nicht so rund, wenn das wahr wär', was er redet. - Klosterspiegel, 5, 24. Die Russen behaupten: Auf einer öden Insel ist es selbst einem Mönche leicht, enthaltsam zu sein. (Altmann VI, 489.) 46 Die Mönch fahren allzeit mit pahren zum Teuffel. - Petri, II, 139. 47 Die Mönch seind fett als Farren und gekleydt als Narren und gebunden als Dieb; gebt ihr was, so seyd ihr lieb. "Ein verloffener Mönch bath einen Pfaffen umb ein Steur. Der Pfaff sagt, er solt in die Kirch kommen und vor dem Predigstuhl sitzen, so wolt er ihm nach der Predigt das Wort bey der Gemeyne thun. Nach der Predigt sagt der Pfaff, dass dieser Mönch eine Steur begehrte und ihn gebeten bey der Gemeynde ein gut Wort für ihn einzulegen, worauf er obigen Spruch als Empfehlung folgen liess." (Zinkgref, III, 266.) 48 Die Mönch sind allzeit voll Bubenstück und Bossheit und was man ihnen gibt, ist nimmer genug. - Zinkgref, III, 221. 49 Die Mönche befolgen in der Wissenschaft Sanct Bendix Regel: bleib am gleichen Ort. - Klosterspiegel, 25, 8. 50 Die Mönche, die Pfaffen und die jungen Hühner sind nie zufrieden. 51 Die Mönche fahren paarweis gen Himmel. "Denn wie man sagt, allzeit bei parn die mönch von mund zu himmel fahren." (Waldis, IV, 69, 27.) Es ist noch zweifelhaft, ob "von mund" so viel heisst wie H. Kurz annimmt, "vom Essen weg", oder ob e mundo zu Grunde liegt, wie Sandvoss (Sprichwörterlese, 80) vermuthet. 52 Die Mönche führen strenge Regel, dass sie mit Durst ins Bett gehen und wieder aufstehen. - Klosterspiegel, 70, 6. 53 Die Mönche haben alle lateinische Namen. "Zu deutsch heissen sie: Glückstüber, Senfversaurer, Freudenstörer, Freudenversenfer, Stupffelhanse, Spielverderber, Bienenhummel, Muesversalzer, Kalklöscher, Zechmilben, Schwalbendreck, Aaronskälber, Unrathsbrüder und Teufel auf dem Gerüst." (Klosterspiegel, 43, 6.) 54 Die Mönche haben mehr zu thun als fromm zu sein. - Altmann V, 125. 55 Die Mönche hat der Teufel vom Galgen geschissen und sich den Arsch an eine Nonnenkutte gewischt. - Fischart, Gesch. 56 Die Mönche kommen alle in den Himmel, wenn sie in der Wiege sterben. - Klosterspiegel, 9, 4. [Spaltenumbruch] 57 Die Mönche kommen zu den Männern in die Ehe und die Männer zu den Mönchen in den Orden, zuerst in den Benedictinerorden, dann treten sie in den Prediger-, hernach in den Geislerorden und manche werden zuletzt noch Barfüsser. - Klosterspiegel, 49, 22. 58 Die Mönche leben vom Sterben. - Klosterspiegel, 20, 12. Bezieht sich auf Erbschleichereien und Testamente. 59 Die Mönche legen den Weibern (Nonnen) den Glauben (Paternoster) gern in die Hand. - Eiselein, 506. 60 Die Mönche lehren den Nonnen am liebsten den Paternoster beten. - Klosterspiegel, 38, 3. 61 Die Mönche lieben die Bibel wie die Juden das Schweinefleisch. - Klosterspiegel, 59, 16. 62 Die Mönche mästen sich von Sünden und werden fett von Aas. - Klosterspiegel, 20, 13. 63 Die Mönche müssen den Becher mit beiden Händen halten, damit sie unter dem Tische nach keiner Schürze greifen. - Klosterspiegel, 44, 17. 64 Die Mönche sagen: Edo, ergo sum, die Philosophen Ego, ergo sum. - Klosterspiegel, 78, 20. 65 Die Mönche sind ein Gespött wider das Wort Gottes auf Erden. - Klosterspiegel, 62, 2. 66 Die Mönche sind gut, aber das Kloster taugt nichts. Holl.: De monniken zijn goed, maar het convent deugt niet. (Harrebomee, II, 101a.) 67 Die Mönche sind von Nimmsheim, aber nicht von Gebersdorf. It.: Monaco, che ben osserva la sua regola, da tutti piglia e non da nulla. (Pazzaglia, 231, 1.) 68 Die Mönche sitzen in Rosen wie ein Ratz im Rauchloch. - Klosterspiegel, 44, 8. 69 Die Mönche theilen sich in Stadt und Land. - Eiselein, 470; Simrock, 7077; Klosterspiegel, 35, 20. Da, wo sie alles überwuchern. Lat.: Bernardus folles, Benedictus valles amabat. - Franciscus oppida, Ignatius divites urbes. (Eiselein, 470.) 70 Die Mönche tödteten den Geist und erfanden die Geister. - Klosterspiegel, 64, 14. 71 Die Mönche tragen den Papst, wie die Rattenmäuse ihren König. - Luther's Tischr., 379a. 72 Die Mönche und Nonnen thun vier Gelübde: das der Armuth, das des Gehorsams, das der Keuschheit und das vierte, die drei ersten nicht halten zu wollen. - Klosterspiegel, 2, 12. Scheint auf einer Aeusserung des Kaisers Leopold zu beruhen. Als die Malteserritter diesem einst sagte, dass sie so wie andere geistliche Orden drei Gelübde gethan (Keuschheit, Armuth, Gehorsam), antwortete der Kaiser: Ihr habt, soviel ich weiss, noch das vierte Gelübde gethan, das, keins von den dreien zu halten. (Braun, Bibliothek des Frohsinns, III, 4, 165.) 73 Die Mönche verneigen sich nicht vor dem Abt, sondern vor seinen Schüsseln. - Simrock, 41; Klosterspiegel, 23, 12. 74 Die Mönche von Sanct-Gallen haben das Te Deum laudamus gesungen, als das Weinfässlein unversehrt aus dem Tobel kam. - Klosterspiegel, 60, 19. 75 Die Mönche werden bald heiser, wenn der Abt das Singen nicht liebt. 76 Die Mönche wollen's sein und wollen's nicht sein, wie sich's allemal schickt. - Klosterspiegel, 44, 9. 77 Die Mönche ziehen unserm Herrngott eine Narrenkappen an. - Luther's Werke, II, 454b. 78 Die Münch halten ihre Gelübde; sie sind keusch, wann sie auff ihrem Todt-Bett ligen und nicht mehr können; das Gelübd der Armuth halten sie, wann sie todt und nicht mehr bedürffen und sind gehorsam, wann sie in der Hölle. - Zinkgref, III, 35. 79 Die rechten Mönche sind alle aufs Lügen erzogen. - Klosterspiegel, 43, 5.
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37 Der Mönch thut kein gut, man erschwing ihm dann die Haut wie einem Nussbaum, und dann ist er erst noch nichts werth. – Klosterspiegel, 9, 2. 38 Der Mönch verderbt alles, fräss' er Gold, so schiss er Kieselsteine. – Klosterspiegel, 68, 1. 39 Der Mönch wolt ich gern einer seyn, die für das Wasser trincken Wein. – Petri, III, 3. 40 Der Mönche Pantoffelholz ist von dem Feigenbaume gemacht, zu dem Christus sprach: Du sollst nimmer Frucht tragen. – Einfälle, 238; Eiselein, 471; Klosterspiegel, 3, 15; Zinkgref, I, 208. 41 Der Münch fall vbern Zaun, so ist die Kutt doch vnser. – Gruter, III, 18; Lehmann, 81, 104. 42 Der Münch ist auch ein Mann, wann man es nit besser kan. – Gruter, III, 97. 43 Der münch legt wol ein kutt hin, aber nit seinn sinn. – Franck, II, 22a; Lehmann, II, 65, 156; Simrock, 7069; Körte, 4281; Körte2, 5370; Masson, 110; Klosterspiegel, 11, 17; Braun, I, 2747. 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(Altmann VI, 489.) 46 Die Mönch fahren allzeit mit pahren zum Teuffel. – Petri, II, 139. 47 Die Mönch seind fett als Farren und gekleydt als Narren und gebunden als Dieb; gebt ihr was, so seyd ihr lieb. „Ein verloffener Mönch bath einen Pfaffen umb ein Steur. Der Pfaff sagt, er solt in die Kirch kommen und vor dem Predigstuhl sitzen, so wolt er ihm nach der Predigt das Wort bey der Gemeyne thun. 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[Spaltenumbruch] 57 Die Mönche kommen zu den Männern in die Ehe und die Männer zu den Mönchen in den Orden, zuerst in den Benedictinerorden, dann treten sie in den Prediger-, hernach in den Geislerorden und manche werden zuletzt noch Barfüsser. – Klosterspiegel, 49, 22. 58 Die Mönche leben vom Sterben. – Klosterspiegel, 20, 12. 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37 Der Mönch thut kein gut, man erschwing ihm dann die Haut wie einem Nussbaum, und dann ist er erst noch nichts werth. – Klosterspiegel, 9, 2.
38 Der Mönch verderbt alles, fräss' er Gold, so schiss er Kieselsteine. – Klosterspiegel, 68, 1.
39 Der Mönch wolt ich gern einer seyn, die für das Wasser trincken Wein. – Petri, III, 3.
40 Der Mönche Pantoffelholz ist von dem Feigenbaume gemacht, zu dem Christus sprach: Du sollst nimmer Frucht tragen. – Einfälle, 238; Eiselein, 471; Klosterspiegel, 3, 15; Zinkgref, I, 208.
41 Der Münch fall vbern Zaun, so ist die Kutt doch vnser. – Gruter, III, 18; Lehmann, 81, 104.
42 Der Münch ist auch ein Mann, wann man es nit besser kan. – Gruter, III, 97.
43 Der münch legt wol ein kutt hin, aber nit seinn sinn. – Franck, II, 22a; Lehmann, II, 65, 156; Simrock, 7069; Körte, 4281; Körte2, 5370; Masson, 110; Klosterspiegel, 11, 17; Braun, I, 2747.
Etwas Mönchisches wird immer bleiben; sogar Luther, der kühne Abstreifer von Mönchskutte und Mönchsgrundsätzen, hat, um die Wahrheit des Sprichworts zu bestätigen, denen, die sich nach seinem Namen nennen, noch ein recht hübsches Erbtheil vom Augustinermönch hinterlassen. Etwas behält jeder aus dem vorigen Zustande, aus den frühern Verhältnissen bei.
Holl.: De monnik ligt zijne kap wel af, maar houdt zijn zinnen op het graf. (Harrebomée, II, 101a.)
44 Der münch so unküsch ist, wird seinem Orden mehr abtrünnlich, als der das Kleid des Ordens von ihm wirft. – Klosterspiegel, 35, 17.
45 Des Mönchs Bauch wäre nicht so rund, wenn das wahr wär', was er redet. – Klosterspiegel, 5, 24.
Die Russen behaupten: Auf einer öden Insel ist es selbst einem Mönche leicht, enthaltsam zu sein. (Altmann VI, 489.)
46 Die Mönch fahren allzeit mit pahren zum Teuffel. – Petri, II, 139.
47 Die Mönch seind fett als Farren und gekleydt als Narren und gebunden als Dieb; gebt ihr was, so seyd ihr lieb.
„Ein verloffener Mönch bath einen Pfaffen umb ein Steur. Der Pfaff sagt, er solt in die Kirch kommen und vor dem Predigstuhl sitzen, so wolt er ihm nach der Predigt das Wort bey der Gemeyne thun. Nach der Predigt sagt der Pfaff, dass dieser Mönch eine Steur begehrte und ihn gebeten bey der Gemeynde ein gut Wort für ihn einzulegen, worauf er obigen Spruch als Empfehlung folgen liess.“ (Zinkgref, III, 266.)
48 Die Mönch sind allzeit voll Bubenstück und Bossheit und was man ihnen gibt, ist nimmer genug. – Zinkgref, III, 221.
49 Die Mönche befolgen in der Wissenschaft Sanct Bendix Regel: bleib am gleichen Ort. – Klosterspiegel, 25, 8.
50 Die Mönche, die Pfaffen und die jungen Hühner sind nie zufrieden.
51 Die Mönche fahren paarweis gen Himmel.
„Denn wie man sagt, allzeit bei parn die mönch von mund zu himmel fahren.“ (Waldis, IV, 69, 27.) Es ist noch zweifelhaft, ob „von mund“ so viel heisst wie H. Kurz annimmt, „vom Essen weg“, oder ob e mundo zu Grunde liegt, wie Sandvoss (Sprichwörterlese, 80) vermuthet.
52 Die Mönche führen strenge Regel, dass sie mit Durst ins Bett gehen und wieder aufstehen. – Klosterspiegel, 70, 6.
53 Die Mönche haben alle lateinische Namen.
„Zu deutsch heissen sie: Glückstüber, Senfversaurer, Freudenstörer, Freudenversenfer, Stupffelhanse, Spielverderber, Bienenhummel, Muesversalzer, Kalklöscher, Zechmilben, Schwalbendreck, Aaronskälber, Unrathsbrüder und Teufel auf dem Gerüst.“ (Klosterspiegel, 43, 6.)
54 Die Mönche haben mehr zu thun als fromm zu sein. – Altmann V, 125.
55 Die Mönche hat der Teufel vom Galgen geschissen und sich den Arsch an eine Nonnenkutte gewischt. – Fischart, Gesch.
56 Die Mönche kommen alle in den Himmel, wenn sie in der Wiege sterben. – Klosterspiegel, 9, 4.
57 Die Mönche kommen zu den Männern in die Ehe und die Männer zu den Mönchen in den Orden, zuerst in den Benedictinerorden, dann treten sie in den Prediger-, hernach in den Geislerorden und manche werden zuletzt noch Barfüsser. – Klosterspiegel, 49, 22.
58 Die Mönche leben vom Sterben. – Klosterspiegel, 20, 12.
Bezieht sich auf Erbschleichereien und Testamente.
59 Die Mönche legen den Weibern (Nonnen) den Glauben (Paternoster) gern in die Hand. – Eiselein, 506.
60 Die Mönche lehren den Nonnen am liebsten den Paternoster beten. – Klosterspiegel, 38, 3.
61 Die Mönche lieben die Bibel wie die Juden das Schweinefleisch. – Klosterspiegel, 59, 16.
62 Die Mönche mästen sich von Sünden und werden fett von Aas. – Klosterspiegel, 20, 13.
63 Die Mönche müssen den Becher mit beiden Händen halten, damit sie unter dem Tische nach keiner Schürze greifen. – Klosterspiegel, 44, 17.
64 Die Mönche sagen: Edo, ergo sum, die Philosophen Ego, ergo sum. – Klosterspiegel, 78, 20.
65 Die Mönche sind ein Gespött wider das Wort Gottes auf Erden. – Klosterspiegel, 62, 2.
66 Die Mönche sind gut, aber das Kloster taugt nichts.
Holl.: De monniken zijn goed, maar het convent deugt niet. (Harrebomée, II, 101a.)
67 Die Mönche sind von Nimmsheim, aber nicht von Gebersdorf.
It.: Monaco, che ben osserva la sua regola, da tutti piglia e non dà nulla. (Pazzaglia, 231, 1.)
68 Die Mönche sitzen in Rosen wie ein Ratz im Rauchloch. – Klosterspiegel, 44, 8.
69 Die Mönche theilen sich in Stadt und Land. – Eiselein, 470; Simrock, 7077; Klosterspiegel, 35, 20.
Da, wo sie alles überwuchern.
Lat.: Bernardus folles, Benedictus valles amabat. – Franciscus oppida, Ignatius divites urbes. (Eiselein, 470.)
70 Die Mönche tödteten den Geist und erfanden die Geister. – Klosterspiegel, 64, 14.
71 Die Mönche tragen den Papst, wie die Rattenmäuse ihren König. – Luther's Tischr., 379a.
72 Die Mönche und Nonnen thun vier Gelübde: das der Armuth, das des Gehorsams, das der Keuschheit und das vierte, die drei ersten nicht halten zu wollen. – Klosterspiegel, 2, 12.
Scheint auf einer Aeusserung des Kaisers Leopold zu beruhen. Als die Malteserritter diesem einst sagte, dass sie so wie andere geistliche Orden drei Gelübde gethan (Keuschheit, Armuth, Gehorsam), antwortete der Kaiser: Ihr habt, soviel ich weiss, noch das vierte Gelübde gethan, das, keins von den dreien zu halten. (Braun, Bibliothek des Frohsinns, III, 4, 165.)
73 Die Mönche verneigen sich nicht vor dem Abt, sondern vor seinen Schüsseln. – Simrock, 41; Klosterspiegel, 23, 12.
74 Die Mönche von Sanct-Gallen haben das Te Deum laudamus gesungen, als das Weinfässlein unversehrt aus dem Tobel kam. – Klosterspiegel, 60, 19.
75 Die Mönche werden bald heiser, wenn der Abt das Singen nicht liebt.
76 Die Mönche wollen's sein und wollen's nicht sein, wie sich's allemal schickt. – Klosterspiegel, 44, 9.
77 Die Mönche ziehen unserm Herrngott eine Narrenkappen an. – Luther's Werke, II, 454b.
78 Die Münch halten ihre Gelübde; sie sind keusch, wann sie auff ihrem Todt-Bett ligen und nicht mehr können; das Gelübd der Armuth halten sie, wann sie todt und nicht mehr bedürffen und sind gehorsam, wann sie in der Hölle. – Zinkgref, III, 35.
79 Die rechten Mönche sind alle aufs Lügen erzogen. – Klosterspiegel, 43, 5.
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