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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] *2 Auf einem Maulwurfshaufen stehen und sich für einen Riesen halten. - Altmann VI, 515.

*3 Er sieht einen Maulwurfshaufen für einen Berg an.

Die Russen: Den Maulwurfshaufen für den Ural ansehen. Von einem Maulwurfshaufen die Welt betrachten. (Altmann VI, 516.) Der Maulwurfshügel will Ural genannt sein. (Altmann VI, 404.)

Holl.: Hij ziet tegen een' molshoop op als tegen een' berg. (Harrebomee, II, 97b.)


Maulwurfshäuflein.

Auss Maulwurffs Häufflin macht man grosse Berg, vnd wider auss Bergen ein Maulwurffs Häufflin. - Lehmann, 5, 36.


Maunkelenbraun.

Maunkelenbraun wie Hirschfidle. (Nürtingen.)


Maurer.

1 Den Maurern ist im Sommer kein Mass Bier zu theuer, im Winter kein Knust Brot zu hart. (Eifel.)

2 Der ist kein guter Maurer, der einn Stein anzunemen verweigert. - Lehmann, 1, 11.

Frz.: Il n'est pas bon masson qui pierre refuse. (Leroux, II, 100.)

3 Der Maurer bleib' auf dem Gerüst und der Knecht bei seinem Mist. - Parömiakon, 1183.

4 Der Maurer halte die Kelle und der Gerber schabe seine Felle. - Parömiakon, 437.

5 Die Maurer, eune Stunne metet se, eune Stunne etet se, eune Stunne leiuert se, eune Stunne miuert se, eune Stunne rauket se Taback un säou vergeut de gansse Dag. (Lippe.)

6 Ein geschickter Maurer baut sein Haus.

Frz.: Macon avec raison fait maison. (Leroux, II, 100.)

7 Ein geschickter Maurer bringt jeden Stein auf den besten Platz.

8 Ein guter Maurer verwirft keinen Stein.

Holl.: Een goed metselaar verwerpt geen' steen. (Harrebomee, II, 84b.)

9 Ich bin ein Maurer, ich lass mir's nicht wehren, vom Pinseln und Mauern muss ich mich ernehren. - Weininger, 168.

Hausinschrift bei Ansbach in Mittelfranken.

10 Maurer und Zimmerlüt hend Summer und Wünter nüt. - Sutermeister, 120.

11 Was die Maurer in der Woche gewinnen, muss am Sonntag durch die Gurgel rinnen. - Parömiakon, 1871.

12 Wenn der Maurer gesündigt, soll man nicht den Zimmermann hängen.

13 Wenn ein Maurer oder Zimmermann sich zu tod arbeitet, so führet sie der Teuffel in die vnterste Höll, da das Fewer am heissesten ist. - Lehmann, 364, 32.

Man meint, es werde dann dort sehr leer sein.


Maurerregen.

* Das war Maurerregen. (Schwäb.)

Eine Feuersbrunst.


Maurerschwamm.

* Das ist Maurerschwamm.

D. i. schlecht zündender Schwamm; da er die Aufgabe hat, lange Pausen auszufüllen.


Maurerschweiss.

1 De Maurerschwas on den Zömmerleidsmaud, die sein deier on doch gud. (Trier.) - Firmenich, III, 546, 15; Laven, 177, 22.

2 Ein Tropfen Maurerschweiss kostet einen Thaler. - Körte, 4142; Braun, I, 2586.

In Mecklenburg versteht man unter Maurerschweiss auch gemeinen schlechten Branntwein. Ebenso in Pommern: Dat es Mürenswet. (Dähnert, 314b.)

Frz.: Sueur de macon, ou la trouve-t-on? (Cahier, 975.)

3 Maurerschweiss steht hoch im Preis. (Köthen.)

4 Müerkerswed is düer. (Bremen.) - Köster, 254.

Maurerschweiss ist theuer.


Maurervieh.

Das Maurervieh, der Zimmerochs und die Herren Handlanger werden zum Essen gebeten.

In dieser scherzhaften Form werden in Ostpreussen die genannten Handwerker, wenn sie auf einem ländlichen Grundstück beschäftigt sind, zum Essen gerufen.


[Spaltenumbruch]
Mauritius.

Wenn an Mauritius (22. Sept.) klares Wetter ist, so sollen im nächsten Winter viel Winde tosen. - Reinsberg VIII, 174.


Maus.

1 Aber ach und weh, gibt es Mäuse im Bodensee.

2 Alte Mäuse fressen auch gern frischen Speck. - Altmann VI, 401.

3 Alte Mäuse gehen auch in die Falle.

4 An slacht Müs, diar man ian Hal hea. (Nordfries.) - Johansen, 65.

Eine schlechte Maus, die nur eine Höhle, ein Loch hat.

5 Ane kluge Maus wess mehr alls ee Loch, sagte der Spitzbube, als er ins zehnte Gefängniss ging. (Schles.)

6 Auch die Maus vertheidigt ihr Loch.

7 Auch eine grosse Maus muss man zu keiner Katze machen.

8 Aus der Maus wird ein Haus. (Böhmen.)

Aus Kleinem Grosses.

9 Bässer en Maus em Döppe als ke Flesch. (S. Laus 3 u. 4 und Mücke.) (Düren.) - Firmenich, I, 484, 116.

Besser eine Maus im Topfe als gar kein Fleisch.

Holl.: Beter eene muis in den pot dan gansch geen vleesch. (Harrebomee, II, 108a.)

10 Beisset ein mauss einmahl vom käss (Speck), sie kompt wieder. - Henisch, 266, 48; Petri, II, 32; Sutor, 551; Gaal, 1140; Eiselein, 456; Sailer, 179; Simrock, 6914.

11 Beist die Mauss einmal vom Käss ist sie schwerlich davon abzubringen. - Lehmann, 18, 30.

12 Bleibt die Mauss im Loch, so thun jhr die Katzen nichts. - Lehmann, 112, 6.

13 Bo Müse sied, do sied auk Katten. (Waldeck.) - Curtze, 356, 526.

14 D' Maus gat no oimaul in d' Fall'. (Ulm.)

15 Da hat's Mäuse, hat der Ratzemann gesagt. - Simrock, 6921a; Hoefer, 867.

16 Dar fallt ken Maus unner'n For (Fuder) Heu dot. - Bueren, 157; Eichwald, 1361; Kern, 779; Frommann, II, 539, 92; Hauskalender, I.

17 Das hilft von den Mäusen, sagte Hans Klapper, und zündete seinem Nachbar das Haus an.

18 Das ist eine arme Maus, die nur weiss zu einem Loche hinaus. - Körte, 4171.

19 Das ist eine arme Mauss, die nur ein Loch weiss. - Lehmann, 44, 38.

20 Das ist eine armselige Maus, die verzweifelt, wenn der Hausherr eine neue Katze anschafft.

21 Dass ist ein kühne Maus, die der Katz darff ein nest ins Ohr machen. - Lehmann, 446, 4.

22 Dat helpt vör de Müs, säd' de Baur, un stek sein Haus an. - Schiller, III, 8a; Hoefer, 160; Globus, VIII; Schlingmann, 195.

23 Dat is Maus as Moer, Sterten (Schwänze) un Oren hebbt se all. (Ostfries.) - Bueren, 217; Eichwald, 1362; für Iserlohn: Woeste, 73, 205; Frommann, II, 537, 153.

24 Dat is Maus of Mor (auch: Maus as Mau), de Katt fritt se alle beide. (Holst.) - Schütze, III, 104 u. 126; Hauskalender, II.

Es ist einerlei, die Katze frisst Maus und Mausmutter.

25 De Maus, de öber dat Mel löpt, hungert nich. (Bremen.) - Köster, 250.

26 De Maus frietet op'n Stuiwer, de Snagel op'n Daler. (Westf.)

27 De Maus hett mehr as en Loch. - Dähnert, 318a.

Entwischt er nicht auf die eine Art, so glückt's ihm auf eine andere.

28 De Müse frätet det Koren wolfäle un de Sniggen düer. - Schambach, II, 67.

In trockenen oder Mäusejahren geräth das Getreide und wird daher wolfeil, nasse Jahre, in denen es viel Schnecken gibt, verursachen Theuerung.

29 De Müse fretet den Winter nich up. (Hannover.) - Schambach, II, 397.

[Spaltenumbruch] *2 Auf einem Maulwurfshaufen stehen und sich für einen Riesen halten.Altmann VI, 515.

*3 Er sieht einen Maulwurfshaufen für einen Berg an.

Die Russen: Den Maulwurfshaufen für den Ural ansehen. Von einem Maulwurfshaufen die Welt betrachten. (Altmann VI, 516.) Der Maulwurfshügel will Ural genannt sein. (Altmann VI, 404.)

Holl.: Hij ziet tegen een' molshoop op als tegen een' berg. (Harrebomée, II, 97b.)


Maulwurfshäuflein.

Auss Maulwurffs Häufflin macht man grosse Berg, vnd wider auss Bergen ein Maulwurffs Häufflin.Lehmann, 5, 36.


Maunkelenbraun.

Maunkelenbraun wie Hirschfidle. (Nürtingen.)


Maurer.

1 Den Maurern ist im Sommer kein Mass Bier zu theuer, im Winter kein Knust Brot zu hart. (Eifel.)

2 Der ist kein guter Maurer, der einn Stein anzunemen verweigert.Lehmann, 1, 11.

Frz.: Il n'est pas bon masson qui pierre refuse. (Leroux, II, 100.)

3 Der Maurer bleib' auf dem Gerüst und der Knecht bei seinem Mist.Parömiakon, 1183.

4 Der Maurer halte die Kelle und der Gerber schabe seine Felle.Parömiakon, 437.

5 Die Maurer, eune Stunne metet se, eune Stunne etet se, eune Stunne lîuert se, eune Stunne miuert se, eune Stunne rauket se Taback un säou vergeut de gansse Dag. (Lippe.)

6 Ein geschickter Maurer baut sein Haus.

Frz.: Maçon avec raison fait maison. (Leroux, II, 100.)

7 Ein geschickter Maurer bringt jeden Stein auf den besten Platz.

8 Ein guter Maurer verwirft keinen Stein.

Holl.: Een goed metselaar verwerpt geen' steen. (Harrebomée, II, 84b.)

9 Ich bin ein Maurer, ich lass mir's nicht wehren, vom Pinseln und Mauern muss ich mich ernehren.Weininger, 168.

Hausinschrift bei Ansbach in Mittelfranken.

10 Mûrer und Zimmerlüt hend Summer und Wünter nüt.Sutermeister, 120.

11 Was die Maurer in der Woche gewinnen, muss am Sonntag durch die Gurgel rinnen.Parömiakon, 1871.

12 Wenn der Maurer gesündigt, soll man nicht den Zimmermann hängen.

13 Wenn ein Maurer oder Zimmermann sich zu tod arbeitet, so führet sie der Teuffel in die vnterste Höll, da das Fewer am heissesten ist.Lehmann, 364, 32.

Man meint, es werde dann dort sehr leer sein.


Maurerregen.

* Das war Maurerregen. (Schwäb.)

Eine Feuersbrunst.


Maurerschwamm.

* Das ist Maurerschwamm.

D. i. schlecht zündender Schwamm; da er die Aufgabe hat, lange Pausen auszufüllen.


Maurerschweiss.

1 De Maurerschwâs on den Zömmerleidsmûd, die sein deier on dôch gud. (Trier.) – Firmenich, III, 546, 15; Laven, 177, 22.

2 Ein Tropfen Maurerschweiss kostet einen Thaler.Körte, 4142; Braun, I, 2586.

In Mecklenburg versteht man unter Maurerschweiss auch gemeinen schlechten Branntwein. Ebenso in Pommern: Dat es Mürenswêt. (Dähnert, 314b.)

Frz.: Sueur de maçon, où la trouve-t-on? (Cahier, 975.)

3 Maurerschweiss steht hoch im Preis. (Köthen.)

4 Müerkerswêd is düer. (Bremen.) – Köster, 254.

Maurerschweiss ist theuer.


Maurervieh.

Das Maurervieh, der Zimmerochs und die Herren Handlanger werden zum Essen gebeten.

In dieser scherzhaften Form werden in Ostpreussen die genannten Handwerker, wenn sie auf einem ländlichen Grundstück beschäftigt sind, zum Essen gerufen.


[Spaltenumbruch]
Mauritius.

Wenn an Mauritius (22. Sept.) klares Wetter ist, so sollen im nächsten Winter viel Winde tosen.Reinsberg VIII, 174.


Maus.

1 Aber ach und weh, gibt es Mäuse im Bodensee.

2 Alte Mäuse fressen auch gern frischen Speck.Altmann VI, 401.

3 Alte Mäuse gehen auch in die Falle.

4 An slacht Müs, diar man ian Hâl hea. (Nordfries.) – Johansen, 65.

Eine schlechte Maus, die nur eine Höhle, ein Loch hat.

5 Ane kluge Maus wêss mehr alls ee Lôch, sagte der Spitzbube, als er ins zehnte Gefängniss ging. (Schles.)

6 Auch die Maus vertheidigt ihr Loch.

7 Auch eine grosse Maus muss man zu keiner Katze machen.

8 Aus der Maus wird ein Haus. (Böhmen.)

Aus Kleinem Grosses.

9 Bässer en Mûs em Döppe als kê Flêsch. (S. Laus 3 u. 4 und Mücke.) (Düren.) – Firmenich, I, 484, 116.

Besser eine Maus im Topfe als gar kein Fleisch.

Holl.: Beter eene muis in den pot dan gansch geen vleesch. (Harrebomée, II, 108a.)

10 Beisset ein mauss einmahl vom käss (Speck), sie kompt wieder.Henisch, 266, 48; Petri, II, 32; Sutor, 551; Gaal, 1140; Eiselein, 456; Sailer, 179; Simrock, 6914.

11 Beist die Mauss einmal vom Käss ist sie schwerlich davon abzubringen.Lehmann, 18, 30.

12 Bleibt die Mauss im Loch, so thun jhr die Katzen nichts.Lehmann, 112, 6.

13 Bô Müse sied, dô sied auk Katten. (Waldeck.) – Curtze, 356, 526.

14 D' Maus gat no oimaul in d' Fall'. (Ulm.)

15 Da hat's Mäuse, hat der Ratzemann gesagt.Simrock, 6921a; Hoefer, 867.

16 Dar fallt kên Mûs unner'n Fôr (Fuder) Heu dôt.Bueren, 157; Eichwald, 1361; Kern, 779; Frommann, II, 539, 92; Hauskalender, I.

17 Das hilft von den Mäusen, sagte Hans Klapper, und zündete seinem Nachbar das Haus an.

18 Das ist eine arme Maus, die nur weiss zu einem Loche hinaus.Körte, 4171.

19 Das ist eine arme Mauss, die nur ein Loch weiss.Lehmann, 44, 38.

20 Das ist eine armselige Maus, die verzweifelt, wenn der Hausherr eine neue Katze anschafft.

21 Dass ist ein kühne Maus, die der Katz darff ein nest ins Ohr machen.Lehmann, 446, 4.

22 Dat helpt vör de Müs, säd' de Bûr, un stêk sîn Hûs an.Schiller, III, 8a; Hoefer, 160; Globus, VIII; Schlingmann, 195.

23 Dat is Mûs as Môer, Stêrten (Schwänze) un Oren hebbt se all. (Ostfries.) – Bueren, 217; Eichwald, 1362; für Iserlohn: Woeste, 73, 205; Frommann, II, 537, 153.

24 Dat is Mûs of Môr (auch: Mûs as Mau), de Katt fritt se alle beide. (Holst.) – Schütze, III, 104 u. 126; Hauskalender, II.

Es ist einerlei, die Katze frisst Maus und Mausmutter.

25 De Mûs, de öber dat Mêl löpt, hungert nich. (Bremen.) – Köster, 250.

26 De Mûs frietet op'n Stuiwer, de Snagel op'n Dâler. (Westf.)

27 De Mûs hett mehr as ên Loch.Dähnert, 318a.

Entwischt er nicht auf die eine Art, so glückt's ihm auf eine andere.

28 De Müse frätet det Koren wolfäle un de Sniggen düer.Schambach, II, 67.

In trockenen oder Mäusejahren geräth das Getreide und wird daher wolfeil, nasse Jahre, in denen es viel Schnecken gibt, verursachen Theuerung.

29 De Müse fretet den Winter nich up. (Hannover.) – Schambach, II, 397.

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[[267]/0281] *2 Auf einem Maulwurfshaufen stehen und sich für einen Riesen halten. – Altmann VI, 515. *3 Er sieht einen Maulwurfshaufen für einen Berg an. Die Russen: Den Maulwurfshaufen für den Ural ansehen. Von einem Maulwurfshaufen die Welt betrachten. (Altmann VI, 516.) Der Maulwurfshügel will Ural genannt sein. (Altmann VI, 404.) Holl.: Hij ziet tegen een' molshoop op als tegen een' berg. (Harrebomée, II, 97b.) Maulwurfshäuflein. Auss Maulwurffs Häufflin macht man grosse Berg, vnd wider auss Bergen ein Maulwurffs Häufflin. – Lehmann, 5, 36. Maunkelenbraun. Maunkelenbraun wie Hirschfidle. (Nürtingen.) Maurer. 1 Den Maurern ist im Sommer kein Mass Bier zu theuer, im Winter kein Knust Brot zu hart. (Eifel.) 2 Der ist kein guter Maurer, der einn Stein anzunemen verweigert. – Lehmann, 1, 11. Frz.: Il n'est pas bon masson qui pierre refuse. (Leroux, II, 100.) 3 Der Maurer bleib' auf dem Gerüst und der Knecht bei seinem Mist. – Parömiakon, 1183. 4 Der Maurer halte die Kelle und der Gerber schabe seine Felle. – Parömiakon, 437. 5 Die Maurer, eune Stunne metet se, eune Stunne etet se, eune Stunne lîuert se, eune Stunne miuert se, eune Stunne rauket se Taback un säou vergeut de gansse Dag. (Lippe.) 6 Ein geschickter Maurer baut sein Haus. Frz.: Maçon avec raison fait maison. (Leroux, II, 100.) 7 Ein geschickter Maurer bringt jeden Stein auf den besten Platz. 8 Ein guter Maurer verwirft keinen Stein. Holl.: Een goed metselaar verwerpt geen' steen. (Harrebomée, II, 84b.) 9 Ich bin ein Maurer, ich lass mir's nicht wehren, vom Pinseln und Mauern muss ich mich ernehren. – Weininger, 168. Hausinschrift bei Ansbach in Mittelfranken. 10 Mûrer und Zimmerlüt hend Summer und Wünter nüt. – Sutermeister, 120. 11 Was die Maurer in der Woche gewinnen, muss am Sonntag durch die Gurgel rinnen. – Parömiakon, 1871. 12 Wenn der Maurer gesündigt, soll man nicht den Zimmermann hängen. 13 Wenn ein Maurer oder Zimmermann sich zu tod arbeitet, so führet sie der Teuffel in die vnterste Höll, da das Fewer am heissesten ist. – Lehmann, 364, 32. Man meint, es werde dann dort sehr leer sein. Maurerregen. * Das war Maurerregen. (Schwäb.) Eine Feuersbrunst. Maurerschwamm. * Das ist Maurerschwamm. D. i. schlecht zündender Schwamm; da er die Aufgabe hat, lange Pausen auszufüllen. Maurerschweiss. 1 De Maurerschwâs on den Zömmerleidsmûd, die sein deier on dôch gud. (Trier.) – Firmenich, III, 546, 15; Laven, 177, 22. 2 Ein Tropfen Maurerschweiss kostet einen Thaler. – Körte, 4142; Braun, I, 2586. In Mecklenburg versteht man unter Maurerschweiss auch gemeinen schlechten Branntwein. Ebenso in Pommern: Dat es Mürenswêt. (Dähnert, 314b.) Frz.: Sueur de maçon, où la trouve-t-on? (Cahier, 975.) 3 Maurerschweiss steht hoch im Preis. (Köthen.) 4 Müerkerswêd is düer. (Bremen.) – Köster, 254. Maurerschweiss ist theuer. Maurervieh. Das Maurervieh, der Zimmerochs und die Herren Handlanger werden zum Essen gebeten. In dieser scherzhaften Form werden in Ostpreussen die genannten Handwerker, wenn sie auf einem ländlichen Grundstück beschäftigt sind, zum Essen gerufen. Mauritius. Wenn an Mauritius (22. Sept.) klares Wetter ist, so sollen im nächsten Winter viel Winde tosen. – Reinsberg VIII, 174. Maus. 1 Aber ach und weh, gibt es Mäuse im Bodensee. 2 Alte Mäuse fressen auch gern frischen Speck. – Altmann VI, 401. 3 Alte Mäuse gehen auch in die Falle. 4 An slacht Müs, diar man ian Hâl hea. (Nordfries.) – Johansen, 65. Eine schlechte Maus, die nur eine Höhle, ein Loch hat. 5 Ane kluge Maus wêss mehr alls ee Lôch, sagte der Spitzbube, als er ins zehnte Gefängniss ging. (Schles.) 6 Auch die Maus vertheidigt ihr Loch. 7 Auch eine grosse Maus muss man zu keiner Katze machen. 8 Aus der Maus wird ein Haus. (Böhmen.) Aus Kleinem Grosses. 9 Bässer en Mûs em Döppe als kê Flêsch. (S. Laus 3 u. 4 und Mücke.) (Düren.) – Firmenich, I, 484, 116. Besser eine Maus im Topfe als gar kein Fleisch. Holl.: Beter eene muis in den pot dan gansch geen vleesch. (Harrebomée, II, 108a.) 10 Beisset ein mauss einmahl vom käss (Speck), sie kompt wieder. – Henisch, 266, 48; Petri, II, 32; Sutor, 551; Gaal, 1140; Eiselein, 456; Sailer, 179; Simrock, 6914. 11 Beist die Mauss einmal vom Käss ist sie schwerlich davon abzubringen. – Lehmann, 18, 30. 12 Bleibt die Mauss im Loch, so thun jhr die Katzen nichts. – Lehmann, 112, 6. 13 Bô Müse sied, dô sied auk Katten. (Waldeck.) – Curtze, 356, 526. 14 D' Maus gat no oimaul in d' Fall'. (Ulm.) 15 Da hat's Mäuse, hat der Ratzemann gesagt. – Simrock, 6921a; Hoefer, 867. 16 Dar fallt kên Mûs unner'n Fôr (Fuder) Heu dôt. – Bueren, 157; Eichwald, 1361; Kern, 779; Frommann, II, 539, 92; Hauskalender, I. 17 Das hilft von den Mäusen, sagte Hans Klapper, und zündete seinem Nachbar das Haus an. 18 Das ist eine arme Maus, die nur weiss zu einem Loche hinaus. – Körte, 4171. 19 Das ist eine arme Mauss, die nur ein Loch weiss. – Lehmann, 44, 38. 20 Das ist eine armselige Maus, die verzweifelt, wenn der Hausherr eine neue Katze anschafft. 21 Dass ist ein kühne Maus, die der Katz darff ein nest ins Ohr machen. – Lehmann, 446, 4. 22 Dat helpt vör de Müs, säd' de Bûr, un stêk sîn Hûs an. – Schiller, III, 8a; Hoefer, 160; Globus, VIII; Schlingmann, 195. 23 Dat is Mûs as Môer, Stêrten (Schwänze) un Oren hebbt se all. (Ostfries.) – Bueren, 217; Eichwald, 1362; für Iserlohn: Woeste, 73, 205; Frommann, II, 537, 153. 24 Dat is Mûs of Môr (auch: Mûs as Mau), de Katt fritt se alle beide. (Holst.) – Schütze, III, 104 u. 126; Hauskalender, II. Es ist einerlei, die Katze frisst Maus und Mausmutter. 25 De Mûs, de öber dat Mêl löpt, hungert nich. (Bremen.) – Köster, 250. 26 De Mûs frietet op'n Stuiwer, de Snagel op'n Dâler. (Westf.) 27 De Mûs hett mehr as ên Loch. – Dähnert, 318a. Entwischt er nicht auf die eine Art, so glückt's ihm auf eine andere. 28 De Müse frätet det Koren wolfäle un de Sniggen düer. – Schambach, II, 67. In trockenen oder Mäusejahren geräth das Getreide und wird daher wolfeil, nasse Jahre, in denen es viel Schnecken gibt, verursachen Theuerung. 29 De Müse fretet den Winter nich up. (Hannover.) – Schambach, II, 397.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [267]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/281>, abgerufen am 28.11.2024.