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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 82 März nicht zu trocken und nicht zu nass, füllt den Bauern Kisten und Fass. - Simrock, 6854; Boebel, 79; Orakel, 314.

83 März Pake (Thau), April Nate (Nässe, Regen), Mai von beiden giwt gudde Hau (Hut, Viehweide) un Weiden. (Büren.) - Firmenich, I, 361, 1; Reinsberg VIII, 13.

84 März spricht zum Februar, würde mir so viel Macht wie dir gebühren, macht' ich das Kalb in der Kuh erfrieren. (Wohlau.) - Boebel, 79.

85 März trocken, April nass, Mai kühl, gibt in Scheuern, Kellern, Schoppen viel. - Boebel, 91.

86 März trocken, April nass, Mai lustig, von beiden was, bringt Korn in'n Sack und Wein ins Fass. - Orakel, 348.

87 März un April un Mai, sind's dröög un kolt all dree, un de Juni brengt dänn waarm'n Rägen, dät bedüüd't en groden Gottessegen. (Seehausen.) - Firmenich, III, 123, 9.

88 Märzen seer (soär) ist Roggen schmeer (schmoär). (Westf.) - Boebel, 85.

89 Nasser März ist Bauernschmerz. - Simrock, 6849; Orakel, 355.

90 Nimmt der März den Pflug beim Sterz, so hält April ihn wieder still. - Blum, 250; Boebel, 81; Simrock, 6845; Orakel, 336.

91 Oem Merz sport de Koch de Kerz. (Trier.) - Laven, 188, 85; für Köln: Weyden, I, 1; Schmitz, 171, 35.

92 Schöner März macht den Bauern Schmerz.

93 Sind März und April zu trocken und licht, so geräth das Futter nicht.

94 So viel im Märzen Nebel steigen, so viel im Sommer sich Wetter zeigen. - Orakel, 367.

95 So weit herab es im März biechtet1, so weit herab schneit's im Mai. (Luzern.)

1) Bicht oder Biecht = Duft, gefrorener Nebel; biechten = duften, Reif ansetzen; biechtig, bichtig = mit solchem Duft, Reif, umhangen sein. (Stalder, I, 169.)

96 Staubiger März bringt viel Roggen und Weizen. (Brusiothal.) - Schweiz, I, 235, 9.

97 Trockener März, feuchter April, Mai kühl und nass, füllt den Leuten Speicher und Fass. - Blum, 253.

Dän.: Tör marts, vaad April, kaald May, fylder bondens huuse. (Prov. dan., 552.)

98 Trockener März füllt die Keller. - Orakel, 349; Bair. Hauskalender.

In Italien: März trocken, der Bauer reich. - März trocken und der April nass, glücklich der Bauer, der gesäet hat. - März mit Staub, wenig Stroh und sehr viel Korn. In der Picardie: März trocken mit Wind, verheirathet die Tochter des Bauern. Die Engländer: März windig, April regnerisch machen den Mai heiter und angenehm. (Reinsberg VIII, 101.)

99 Trockener März, nasser April und kühler Mai füllen den Boden und geben brav Heu. - Simrock, 6853b; Boebel, 79; Orakel, 346; Lohrengel, I, 645.

100 Trockener März und feuchter April thut dem Landmann nach seinem Will'. - Orakel, 347.

101 Truckener Mertz, feuchter April, May kühl vnd nass füllet den Leuten Speicher vnd Fass (oder: ist des Bauern Will'). - Gruter, III, 86; Lehmann, II, 291, 73; Boebel, 79.

Frz.: En may rosee, en mars gresil, pluye abondante au mois d'avril, le laboureur est content plus que ne feroit cinc cent ecus. - Rosee de may, gresil de mars et pluie d'avril valent mieux que le chariot David. (Leroux, I, 75 u. 76.)

Lat.: Martius siccus, Aprilis humidus, Majus frigidiusculus, copiam frumenti, vini et foeni promittunt. (Chaos, 999.)

102 Truckner Mertz, nasser April, kühler May machen ein guts Geschrey. - Chaos, 999.

103 Truckner Mertz, nasser Aprill, kühler Mey füllet Keller vnd Kasten vnd macht viel Hew. - Petri, II, 551.

Frz.: Mars doit etre sec, Avril humide, Mai fraeis, Juin chaud. (Cahier, 1050.)

Span.: Marzo ventoso y abril lluvioso, sacan a mayo hermoso. (Cahier, 3533.)

[Spaltenumbruch] 104 Was der März nicht will, frisst (holt sich) der April. - Petri, II, 626; Eiselein, 452; Simrock, 6846; Orakel, 333; Boebel, 81; Braun, I, 2578.

Besonders mit Bezug auf schwindsüchtige Brustkranke, aber auch im allgemeinen von alten und schwächlichen Personen.

Holl.: Wat Maart niet wil, dat neemt April. (Harrebomee, II, 48b.)

105 Was der März übrig lässt, zehrt (bröselt) der Herbst auf.

106 Was der März zügelt, vertilgt der April. (Oberösterreich.) - Baumgarten, I, 47.

107 Wat de Määrz nit will, dat nemmet de April. (Waldeck.) - Curtze, 314, 17; für Hannover: Schambach, II, 381; hochdeutsch bei Körte, 4138.

Die Monate März und April stehen wegen der in ihnen herrschenden Sterblichkeit in übelm Rufe.

108 Wen da März nöd wül, den nimmt dar Aprül. (Oberösterreich.) - Baumgarten, I, 48.

109 Wen de Märt nitt will, den halt der Duivel im April. (Sauerland.)

110 Wen der März nicht sticht und der April nicht frisst, der ist den Maien gewiss. (Luzern.)

111 Wenn de März spaket un de Mai natet, so bedüt (giwt) et en god Johr. - Eichwald, 1280.

112 Wenn der März gar nass und regnerisch ist, folgt selten ein gutes Jahr. - Orakel, 354.

113 Wenn der März mit den Ostern Fleisch isst1, so isst er's an den Leuten herunter2. (Oberösterreich.) - Baumgarten, I, 47.

1) D. h. wenn es so früh trifft, dass die Festtage noch in den März fallen.

2)D. h. es sterben deren viele.

114 Wenn der März und April zu trocken und zu licht, so geräth das Futter nicht. - Orakel, 345.

115 Wenn der März Wind bringt und der April Regen streut, so folgt ein Mai, der das Herz erfreut. - Orakel, 345.

116 Wenn draussen stürmet der März, blüht drinnen das Herz.

117 Wenn eine-n-im Merze mit eme Sack voll Schnee über e Rogge-n-acher geit, so g'seht me wo-n er düre gange-n-isch. (Solothurn.) - Schild, 113, 117.

118 Wenn es im März donnert, gibt es ein fruchtbar Jahr. - Baumgarten, I, 46.

119 Wenn im März auf, so schlägt's im Maien ab. (Luzern.)

Wird das Getreide im März theuer, so schlägt's im Mai ab, und umgekehrt.

120 Wenn im März der Kukuk schreit, der Storch klappert und die wilde Gans zieht ins Land, so gibt's einen Frühling im Hochzeitsband. - Boebel, 83; Orakel, 340.

121 Wenn im März fallen die Flocken, wird sich der Hopfen bestocken. - Boebel, 82.

122 Wenn im März ist Mückenspiel, so sterben der Schafe viel. - Boebel, 83.

123 Wenn im März viel Nebel fallen, im Sommer viel Gewitter schallen.

124 Wenn man im März in einem Sieb Schnee über die Saaten trägt, so sieht man es in der Ernte noch. (Luzern.)

125 Wenn's donnert in den März hinein, wird der Roggen gut gedeihn. - Bair. Hauskalender.

Die Dänen: Wenn es im März donnert, bedeutet es ein gutes Jahr. Die Venetier: Märzendonner macht fruchtbar. Die Spanier und Portugiesen: Wenn es im März donnert, mache die Bottiche und den Schlägel (Arm) zurecht. - Wenn's im März friert, hole Kufen und Schlägel; geschieht's im April, stelle sie wieder an ihren Platz. Die Franzosen: Wenn es im März donnert, so kann man nur sagen: Leider! In der Picardie: Wenn es im März gewittert, können wir nur sagen: Ah! (Reinsberg VIII, 101.)

126 Wenn's im März biechtet, so schneit's im Mai.

127 Wenn's im März schneit, so sitzt der Senne auf der Horst ob und isst Weissbrot. (Luzern.)

128 Wenn's im Märzen donnern thut, ist's zur Fruchtbarkeit recht gut. - Schnabel.

[Spaltenumbruch] 82 März nicht zu trocken und nicht zu nass, füllt den Bauern Kisten und Fass.Simrock, 6854; Boebel, 79; Orakel, 314.

83 März Pake (Thau), April Nate (Nässe, Regen), Mai von beiden giwt gudde Hau (Hut, Viehweide) un Weiden. (Büren.) – Firmenich, I, 361, 1; Reinsberg VIII, 13.

84 März spricht zum Februar, würde mir so viel Macht wie dir gebühren, macht' ich das Kalb in der Kuh erfrieren. (Wohlau.) – Boebel, 79.

85 März trocken, April nass, Mai kühl, gibt in Scheuern, Kellern, Schoppen viel.Boebel, 91.

86 März trocken, April nass, Mai lustig, von beiden was, bringt Korn in'n Sack und Wein ins Fass.Orakel, 348.

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88 Märzen seer (soär) ist Roggen schmeer (schmoär). (Westf.) – Boebel, 85.

89 Nasser März ist Bauernschmerz.Simrock, 6849; Orakel, 355.

90 Nimmt der März den Pflug beim Sterz, so hält April ihn wieder still.Blum, 250; Boebel, 81; Simrock, 6845; Orakel, 336.

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92 Schöner März macht den Bauern Schmerz.

93 Sind März und April zu trocken und licht, so geräth das Futter nicht.

94 So viel im Märzen Nebel steigen, so viel im Sommer sich Wetter zeigen.Orakel, 367.

95 So weit herab es im März biechtet1, so weit herab schneit's im Mai. (Luzern.)

1) Bicht oder Biecht = Duft, gefrorener Nebel; biechten = duften, Reif ansetzen; biechtig, bichtig = mit solchem Duft, Reif, umhangen sein. (Stalder, I, 169.)

96 Staubiger März bringt viel Roggen und Weizen. (Brusiothal.) – Schweiz, I, 235, 9.

97 Trockener März, feuchter April, Mai kühl und nass, füllt den Leuten Speicher und Fass.Blum, 253.

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In Italien: März trocken, der Bauer reich. – März trocken und der April nass, glücklich der Bauer, der gesäet hat. – März mit Staub, wenig Stroh und sehr viel Korn. In der Picardie: März trocken mit Wind, verheirathet die Tochter des Bauern. Die Engländer: März windig, April regnerisch machen den Mai heiter und angenehm. (Reinsberg VIII, 101.)

99 Trockener März, nasser April und kühler Mai füllen den Boden und geben brav Heu.Simrock, 6853b; Boebel, 79; Orakel, 346; Lohrengel, I, 645.

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Frz.: En may rosée, en mars grésil, pluye abondante au mois d'avril, le laboureur est content plus que ne feroit cinc cent écus. – Rosée de may, grésil de mars et pluie d'avril valent mieux que le chariot David. (Leroux, I, 75 u. 76.)

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[Spaltenumbruch] 104 Was der März nicht will, frisst (holt sich) der April.Petri, II, 626; Eiselein, 452; Simrock, 6846; Orakel, 333; Boebel, 81; Braun, I, 2578.

Besonders mit Bezug auf schwindsüchtige Brustkranke, aber auch im allgemeinen von alten und schwächlichen Personen.

Holl.: Wat Maart niet wil, dat neemt April. (Harrebomée, II, 48b.)

105 Was der März übrig lässt, zehrt (bröselt) der Herbst auf.

106 Was der März zügelt, vertilgt der April. (Oberösterreich.) – Baumgarten, I, 47.

107 Wat de Määrz nit will, dat nemmet de April. (Waldeck.) – Curtze, 314, 17; für Hannover: Schambach, II, 381; hochdeutsch bei Körte, 4138.

Die Monate März und April stehen wegen der in ihnen herrschenden Sterblichkeit in übelm Rufe.

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109 Wen de Märt nitt will, den hâlt der Duivel im April. (Sauerland.)

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1) D. h. wenn es so früh trifft, dass die Festtage noch in den März fallen.

2)D. h. es sterben deren viele.

114 Wenn der März und April zu trocken und zu licht, so geräth das Futter nicht.Orakel, 345.

115 Wenn der März Wind bringt und der April Regen streut, so folgt ein Mai, der das Herz erfreut.Orakel, 345.

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119 Wenn im März auf, so schlägt's im Maien ab. (Luzern.)

Wird das Getreide im März theuer, so schlägt's im Mai ab, und umgekehrt.

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125 Wenn's donnert in den März hinein, wird der Roggen gut gedeihn.Bair. Hauskalender.

Die Dänen: Wenn es im März donnert, bedeutet es ein gutes Jahr. Die Venetier: Märzendonner macht fruchtbar. Die Spanier und Portugiesen: Wenn es im März donnert, mache die Bottiche und den Schlägel (Arm) zurecht. – Wenn's im März friert, hole Kufen und Schlägel; geschieht's im April, stelle sie wieder an ihren Platz. Die Franzosen: Wenn es im März donnert, so kann man nur sagen: Leider! In der Picardie: Wenn es im März gewittert, können wir nur sagen: Ah! (Reinsberg VIII, 101.)

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[[241]/0255] 82 März nicht zu trocken und nicht zu nass, füllt den Bauern Kisten und Fass. – Simrock, 6854; Boebel, 79; Orakel, 314. 83 März Pake (Thau), April Nate (Nässe, Regen), Mai von beiden giwt gudde Hau (Hut, Viehweide) un Weiden. (Büren.) – Firmenich, I, 361, 1; Reinsberg VIII, 13. 84 März spricht zum Februar, würde mir so viel Macht wie dir gebühren, macht' ich das Kalb in der Kuh erfrieren. (Wohlau.) – Boebel, 79. 85 März trocken, April nass, Mai kühl, gibt in Scheuern, Kellern, Schoppen viel. – Boebel, 91. 86 März trocken, April nass, Mai lustig, von beiden was, bringt Korn in'n Sack und Wein ins Fass. – Orakel, 348. 87 März un April un Mai, sind's dröög un kolt all dree, un de Juni brengt dänn waarm'n Rägen, dät bedüüd't en grôden Gottessegen. (Seehausen.) – Firmenich, III, 123, 9. 88 Märzen seer (soär) ist Roggen schmeer (schmoär). (Westf.) – Boebel, 85. 89 Nasser März ist Bauernschmerz. – Simrock, 6849; Orakel, 355. 90 Nimmt der März den Pflug beim Sterz, so hält April ihn wieder still. – Blum, 250; Boebel, 81; Simrock, 6845; Orakel, 336. 91 Oem Mêrz spôrt de Koch de Kêrz. (Trier.) – Laven, 188, 85; für Köln: Weyden, I, 1; Schmitz, 171, 35. 92 Schöner März macht den Bauern Schmerz. 93 Sind März und April zu trocken und licht, so geräth das Futter nicht. 94 So viel im Märzen Nebel steigen, so viel im Sommer sich Wetter zeigen. – Orakel, 367. 95 So weit herab es im März biechtet1, so weit herab schneit's im Mai. (Luzern.) 1) Bicht oder Biecht = Duft, gefrorener Nebel; biechten = duften, Reif ansetzen; biechtig, bichtig = mit solchem Duft, Reif, umhangen sein. (Stalder, I, 169.) 96 Staubiger März bringt viel Roggen und Weizen. (Brusiothal.) – Schweiz, I, 235, 9. 97 Trockener März, feuchter April, Mai kühl und nass, füllt den Leuten Speicher und Fass. – Blum, 253. Dän.: Tør marts, vaad April, kaald May, fylder bondens huuse. (Prov. dan., 552.) 98 Trockener März füllt die Keller. – Orakel, 349; Bair. Hauskalender. In Italien: März trocken, der Bauer reich. – März trocken und der April nass, glücklich der Bauer, der gesäet hat. – März mit Staub, wenig Stroh und sehr viel Korn. In der Picardie: März trocken mit Wind, verheirathet die Tochter des Bauern. Die Engländer: März windig, April regnerisch machen den Mai heiter und angenehm. (Reinsberg VIII, 101.) 99 Trockener März, nasser April und kühler Mai füllen den Boden und geben brav Heu. – Simrock, 6853b; Boebel, 79; Orakel, 346; Lohrengel, I, 645. 100 Trockener März und feuchter April thut dem Landmann nach seinem Will'. – Orakel, 347. 101 Truckener Mertz, feuchter April, May kühl vnd nass füllet den Leuten Speicher vnd Fass (oder: ist des Bauern Will'). – Gruter, III, 86; Lehmann, II, 291, 73; Boebel, 79. Frz.: En may rosée, en mars grésil, pluye abondante au mois d'avril, le laboureur est content plus que ne feroit cinc cent écus. – Rosée de may, grésil de mars et pluie d'avril valent mieux que le chariot David. (Leroux, I, 75 u. 76.) Lat.: Martius siccus, Aprilis humidus, Majus frigidiusculus, copiam frumenti, vini et foeni promittunt. (Chaos, 999.) 102 Truckner Mertz, nasser April, kühler May machen ein guts Geschrey. – Chaos, 999. 103 Truckner Mertz, nasser Aprill, kühler Mey füllet Keller vnd Kasten vnd macht viel Hew. – Petri, II, 551. Frz.: Mars doit être sec, Avril humide, Mai fraîs, Juin chaud. (Cahier, 1050.) Span.: Marzo ventoso y abril lluvioso, sacan á mayo hermoso. (Cahier, 3533.) 104 Was der März nicht will, frisst (holt sich) der April. – Petri, II, 626; Eiselein, 452; Simrock, 6846; Orakel, 333; Boebel, 81; Braun, I, 2578. Besonders mit Bezug auf schwindsüchtige Brustkranke, aber auch im allgemeinen von alten und schwächlichen Personen. Holl.: Wat Maart niet wil, dat neemt April. (Harrebomée, II, 48b.) 105 Was der März übrig lässt, zehrt (bröselt) der Herbst auf. 106 Was der März zügelt, vertilgt der April. (Oberösterreich.) – Baumgarten, I, 47. 107 Wat de Määrz nit will, dat nemmet de April. (Waldeck.) – Curtze, 314, 17; für Hannover: Schambach, II, 381; hochdeutsch bei Körte, 4138. Die Monate März und April stehen wegen der in ihnen herrschenden Sterblichkeit in übelm Rufe. 108 Wen da März nöd wül, den nimmt dar Aprül. (Oberösterreich.) – Baumgarten, I, 48. 109 Wen de Märt nitt will, den hâlt der Duivel im April. (Sauerland.) 110 Wen der März nicht sticht und der April nicht frisst, der ist den Maien gewiss. (Luzern.) 111 Wenn de März spaket un de Mai natet, so bedüt (giwt) et ên gôd Johr. – Eichwald, 1280. 112 Wenn der März gar nass und regnerisch ist, folgt selten ein gutes Jahr. – Orakel, 354. 113 Wenn der März mit den Ostern Fleisch isst1, so isst er's an den Leuten herunter2. (Oberösterreich.) – Baumgarten, I, 47. 1) D. h. wenn es so früh trifft, dass die Festtage noch in den März fallen. 2)D. h. es sterben deren viele. 114 Wenn der März und April zu trocken und zu licht, so geräth das Futter nicht. – Orakel, 345. 115 Wenn der März Wind bringt und der April Regen streut, so folgt ein Mai, der das Herz erfreut. – Orakel, 345. 116 Wenn draussen stürmet der März, blüht drinnen das Herz. 117 Wenn eine-n-im Merze mit eme Sack voll Schnee über e Rogge-n-acher geit, so g'seht me wo-n er düre gange-n-isch. (Solothurn.) – Schild, 113, 117. 118 Wenn es im März donnert, gibt es ein fruchtbar Jahr. – Baumgarten, I, 46. 119 Wenn im März auf, so schlägt's im Maien ab. (Luzern.) Wird das Getreide im März theuer, so schlägt's im Mai ab, und umgekehrt. 120 Wenn im März der Kukuk schreit, der Storch klappert und die wilde Gans zieht ins Land, so gibt's einen Frühling im Hochzeitsband. – Boebel, 83; Orakel, 340. 121 Wenn im März fallen die Flocken, wird sich der Hopfen bestocken. – Boebel, 82. 122 Wenn im März ist Mückenspiel, so sterben der Schafe viel. – Boebel, 83. 123 Wenn im März viel Nebel fallen, im Sommer viel Gewitter schallen. 124 Wenn man im März in einem Sieb Schnee über die Saaten trägt, so sieht man es in der Ernte noch. (Luzern.) 125 Wenn's donnert in den März hinein, wird der Roggen gut gedeihn. – Bair. Hauskalender. Die Dänen: Wenn es im März donnert, bedeutet es ein gutes Jahr. Die Venetier: Märzendonner macht fruchtbar. Die Spanier und Portugiesen: Wenn es im März donnert, mache die Bottiche und den Schlägel (Arm) zurecht. – Wenn's im März friert, hole Kufen und Schlägel; geschieht's im April, stelle sie wieder an ihren Platz. Die Franzosen: Wenn es im März donnert, so kann man nur sagen: Leider! In der Picardie: Wenn es im März gewittert, können wir nur sagen: Ah! (Reinsberg VIII, 101.) 126 Wenn's im März biechtet, so schneit's im Mai. 127 Wenn's im März schneit, so sitzt der Senne auf der Horst ob und isst Weissbrot. (Luzern.) 128 Wenn's im Märzen donnern thut, ist's zur Fruchtbarkeit recht gut. – Schnabel.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [241]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/255>, abgerufen am 23.11.2024.