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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 1319 Mann, Weib und Teufel sind drei gradus comparationis. - Opel, 372.

1320 Männer fehden, Weiber reden. - Wurzbach II, 465.

1321 Männer gleicher Stärke befehden ihre Werke.

Frz.: Par leur orgueil pareilles gens sont defraudez le plus souuent.

Lat.: Pares viri a mutuae salutis exspectatione, alterutra se priuant salute. (Bovill, III, 199.)

1322 Männer hören einander, Weiber sehen einander an, denn sie reden alle.

Auch die Chinesen sind dieser Ansicht. (Reinsberg I, 17.)

1323 Männer können nicht fröhlich sein, fehlen Frauen und Wein.

1324 Männer mit bösen Leibern sind vergiftet von Weibern.

1325 Männer schämen sich der Kinderhosen.

Des Menschen Wille ist wandelbar, noch wandelbarer sein Geist. Wie verschieden sind nicht die Ansichten des Knaben von denen des Jünglings, und diese wiederum von den Ansichten des Mannes, und wer könnte wol dafür bürgen, dass er nach einem Jahre alle Gegenstände noch aus dem nämlichen Gesichtspunkte ansehen werde wie heute? Die künftigen Gedanken des Menschen liegen ebenso sehr ausser seiner Gewalt als seine künftigen Empfindungen. Wie oft haben wir uns nicht unserer frühern Ideen, wie unserer Knabenstreiche zu schämen!

1326 Männer sind Adams Söhne vnd Weiber Eve Töchter. - Lehmann, 504, 13.

"Drumb haben Männer vnd Weiber jhre Gebrechen."

1327 Männer sollen reden, Weiber schweigen. - Simrock, 6785; Reinsberg I, 14.

1328 Männer sterben, Aemter bleiben.

Die Sorge für eine tüchtige Vorbereitung zum Amte ist daher wichtiger als die fürs Amt selbst. Dies wird sich finden, wenn die Tüchtigkeit dazu da ist, weil der Tod einen Beamten nach dem andern abruft.

1329 Männer und Frauen setzt der Herr in die Welt, worauf sich gleich und gleich gesellt.

1330 Männer und Lerchen singen nur im Freien, Weiber und Nachtigallen im Dunkeln.

1331 Männer verschweigen fremde, Weiber eigene Geheimnisse. - Sailer, 103; Simrock, 3173.

Der Mann ist unglücklich, sagen die Sarden, welcher Frauen ein Geheimniss anvertraut. (Reinsberg I, 15.)

1332 Männer von zünfften regieren mit schlechten vernünfften. - Lehmann, 573, 81.

1333 Männer von Zunft walten mit Unvernunft. - Eiselein, 669; Simrock, 12180; Braun, I, 5499.

1334 Männer werden zu Wölfen, Weiber zu Katzen. - Eiselein, 648.

Volksaberglauben.

1335 Männer wiegen schwerer als Leute.

Frz.: Homme enfant. Homme dage perfaict. Homme saige.

Lat.: Homo. Homo homo. Homo homo homo. (Bovill, 206.)

1336 Mannes langer Mangel daz ist des Herzen angel. - Herrig, Archiv, XXXII, 435.

1337 Mannes list ist behendt, Frawenlist hat kein endt. - Lehmann, 468, 14.

1338 Mannes Mund zehret auss biss auff den Grund. - Petri, II, 464; Henisch, 1770, 46.

1339 Mannes Mutter, Sohnes Wyf, ewiger Kyf. - Petri, II, 464; Henisch, 959, 31.

1340 Mannes Wort ist Mannes Ehre.

Engl.: Man's word, man's honour.

Schwed.: Mans ord och mans ära.

1341 Mann's Grötte, Mann's Mate. (Ostfries.) - Hauskalender, I; Bueren, 836.

1342 Mann's Hand bab'n. - Eichwald, 724; Schambach, II, 293; Kern, 247.

Nach dem Volksglauben wird von dem Brautpaar der Theil in der Ehe die Herrschaft haben, dessen Hand oben ist, wenn sie sich vorm Altar die Hand reichen. Das obige Sprichwort fordert daher, dass des Mannes Hand dabei oben sei, weil er das Regiment haben soll. Des Mannes Wille soll der massgebende sein.

1343 Mann's Moder, Düwels Unnerfoder. (Holst.) - Schütze, I, 279; für Oldenburg: Goldschmidt, 110; hochdeutsch bei Simrock, 7230; Körte, 4371; Frischbier2, 2533.

1344 Mann's Mo'er is Frauen Düwel, Frauen Mo'er is Mannes Satan. (Münster.) - Firmenich, I, 297, 20; Frommann, VI, 426, 52.

[Spaltenumbruch] 1345 Mann's Mor1 is so god as de Düfel över de Flor (Hausflur). (Ostfries.) - Bueren, 856; Stürenburg, 146b; Kern, 246 fg.; Hauskalender, II.

1) Des Ehemanns Mutter pfuscht der Hausfrau in die Wirthschaft und macht den Mann aufsätzig gegen die Frau; sie will als die ältere Frau das Hausregiment führen, wogegen sich die jüngere als die eigentliche Hausfrau auflehnt, was zu Unfrieden und Zerwürfnissen führt.

1346 Mann's Mutter, Düwels Grossmutter. (Mecklenburg.) - Günther, III.

1347 Medians as a Man, apsküü wan hea di Hingar skeeban. (Nordfries.) - Johansen, 84.

Gleich ist der Mann, aufschieben hat der Henker geschaffen.

1348 Mein Mann hat das Wechselfieber, sagte die Frau, da war er im Schuldgefängniss.

1349 Mein Mann ist auch etwas im Kartenspiel, spricht die Frau, wenn er des Raths ist (oder: da war er Rathsherr). - Eiselein, 446; Simrock, 6799; Hoefer, 328.

1350 Mein Mann ist jetzt sehr fromm, sagte des Zimmermanns Frau, er ist alle Tage auf dem Kirchendach.

Holl.: Ik heb een' vroom' man, zei Lijsje, de nachtloopster, mijn man timmert aan de kerk. (Harrebomee, II, 61a.)

1351 Mein Mann ist wol ein guter Rechenmeister, aber er kann nicht multipliciren, sagte die Frau, die zehn Jahr verheirathet war und noch kein Kind hatte.

1352 Mein Mann wurde nicht eifersüchtig, wenn mich auch mein Liebhaber mit einem Lichte suchte. - Burckhardt, 317.

Von der Blindheit eines Hahnrei.

1353 Men nimmt kenem gohenden Mann e Päed af. (Bedburg.)

1354 Mennich Mann lude singet, wenn man em de Braut bringet. Wusste he, wat man em bröchte, he vel lever wenen möchte. - Diermissen, 203; Hertz, 41.

Inschrift des Brautzimmers im lübecker Rathsweinkeller. Dieser Spruch steht am Kamin einer Zelle im lübecker Rathhause, in welcher die Junker ihr Hochzeitsmahl hielten. (Hertz, 41.)

1355 Mennig Manns Fründ, mennig Manns Geck. - Hauskalender, III.

1356 Mer süht dem Mann op der Rock, evver net drongen. (Bedburg.)

1357 Min Mann hölt söck kein' Hor, he heft e Frau. (Natangen.) - Frischbier2, 1769.

Wurde früher häufig als Erwiderung auf die Anrede "Madam" gebraucht, und stammt wol aus der Zeit der Maitressenwirthschaft.

1358 Min Mann öss e Gefreiter on lätt söck spräke wie e Gemener. (Wehlau.)

1359 Mit dem dreizehnten Mann kommt der Tod an.

Holl.: De tertiende man brengt den dood an. (Harrebomee, II, 54a.)

1360 Mit dem frommen Manne geht Gott und die Armuth zu Tische. - Sailer, 240.

1361 Mit einem guten Manne auskommen ist keine Tugend, sondern mit einem bösen.

1362 Mit einem reichen Manne geht man bis zur Arche Noah's zurück.

Um den Nachweis zu führen, dass man mit ihm verwandt ist.

1363 Mit einem vernünfftigen guten Man können ausskommen ist kein kunst, sondern mit dem, der widerporstig ist. - Lehmann, 153, 185.

1364 Muin Mann hett (heisst): Mak't dornohe; eck heute: Waltefrühe (wohl zufrieden). (Lippe.)

1365 'N bedreven Mann deit selden 'n goden Kop. (Ostfries.) - Bueren, 500; Hauskalender, I.

1366 'N braven Mann helpt, wo'r kann. - Schlingmann, 981.

1367 'N Mann over Bord is 'n Freter minner. - Bueren, 943.

1368 'N reike Mann, 'n gode Mann. - Kern, 248.

1369 'N schuldigen Mann geht Grausen an. (Oberösterreich.)

[Spaltenumbruch] 1319 Mann, Weib und Teufel sind drei gradus comparationis.Opel, 372.

1320 Männer fehden, Weiber reden.Wurzbach II, 465.

1321 Männer gleicher Stärke befehden ihre Werke.

Frz.: Par leur orgueil pareilles gens sont defraudez le plus souuent.

Lat.: Pares viri a mutuae salutis exspectatione, alterutra se priuant salute. (Bovill, III, 199.)

1322 Männer hören einander, Weiber sehen einander an, denn sie reden alle.

Auch die Chinesen sind dieser Ansicht. (Reinsberg I, 17.)

1323 Männer können nicht fröhlich sein, fehlen Frauen und Wein.

1324 Männer mit bösen Leibern sind vergiftet von Weibern.

1325 Männer schämen sich der Kinderhosen.

Des Menschen Wille ist wandelbar, noch wandelbarer sein Geist. Wie verschieden sind nicht die Ansichten des Knaben von denen des Jünglings, und diese wiederum von den Ansichten des Mannes, und wer könnte wol dafür bürgen, dass er nach einem Jahre alle Gegenstände noch aus dem nämlichen Gesichtspunkte ansehen werde wie heute? Die künftigen Gedanken des Menschen liegen ebenso sehr ausser seiner Gewalt als seine künftigen Empfindungen. Wie oft haben wir uns nicht unserer frühern Ideen, wie unserer Knabenstreiche zu schämen!

1326 Männer sind Adams Söhne vnd Weiber Eve Töchter.Lehmann, 504, 13.

„Drumb haben Männer vnd Weiber jhre Gebrechen.“

1327 Männer sollen reden, Weiber schweigen.Simrock, 6785; Reinsberg I, 14.

1328 Männer sterben, Aemter bleiben.

Die Sorge für eine tüchtige Vorbereitung zum Amte ist daher wichtiger als die fürs Amt selbst. Dies wird sich finden, wenn die Tüchtigkeit dazu da ist, weil der Tod einen Beamten nach dem andern abruft.

1329 Männer und Frauen setzt der Herr in die Welt, worauf sich gleich und gleich gesellt.

1330 Männer und Lerchen singen nur im Freien, Weiber und Nachtigallen im Dunkeln.

1331 Männer verschweigen fremde, Weiber eigene Geheimnisse.Sailer, 103; Simrock, 3173.

Der Mann ist unglücklich, sagen die Sarden, welcher Frauen ein Geheimniss anvertraut. (Reinsberg I, 15.)

1332 Männer von zünfften regieren mit schlechten vernünfften.Lehmann, 573, 81.

1333 Männer von Zunft walten mit Unvernunft.Eiselein, 669; Simrock, 12180; Braun, I, 5499.

1334 Männer werden zu Wölfen, Weiber zu Katzen.Eiselein, 648.

Volksaberglauben.

1335 Männer wiegen schwerer als Leute.

Frz.: Homme enfant. Homme dage perfaict. Homme saige.

Lat.: Homo. Homo homo. Homo homo homo. (Bovill, 206.)

1336 Mannes langer Mangel daz ist des Herzen angel.Herrig, Archiv, XXXII, 435.

1337 Mannes list ist behendt, Frawenlist hat kein endt.Lehmann, 468, 14.

1338 Mannes Mund zehret auss biss auff den Grund.Petri, II, 464; Henisch, 1770, 46.

1339 Mannes Mutter, Sohnes Wyf, ewiger Kyf.Petri, II, 464; Henisch, 959, 31.

1340 Mannes Wort ist Mannes Ehre.

Engl.: Man's word, man's honour.

Schwed.: Mans ord och mans ära.

1341 Mann's Grötte, Mann's Mate. (Ostfries.) – Hauskalender, I; Bueren, 836.

1342 Mann's Hand bab'n.Eichwald, 724; Schambach, II, 293; Kern, 247.

Nach dem Volksglauben wird von dem Brautpaar der Theil in der Ehe die Herrschaft haben, dessen Hand oben ist, wenn sie sich vorm Altar die Hand reichen. Das obige Sprichwort fordert daher, dass des Mannes Hand dabei oben sei, weil er das Regiment haben soll. Des Mannes Wille soll der massgebende sein.

1343 Mann's Moder, Düwels Unnerfoder. (Holst.) – Schütze, I, 279; für Oldenburg: Goldschmidt, 110; hochdeutsch bei Simrock, 7230; Körte, 4371; Frischbier2, 2533.

1344 Mann's Mô'er is Frauen Düwel, Frauen Mô'er is Mannes Satan. (Münster.) – Firmenich, I, 297, 20; Frommann, VI, 426, 52.

[Spaltenumbruch] 1345 Mann's Môr1 is so gôd as de Düfel över de Flôr (Hausflur). (Ostfries.) – Bueren, 856; Stürenburg, 146b; Kern, 246 fg.; Hauskalender, II.

1) Des Ehemanns Mutter pfuscht der Hausfrau in die Wirthschaft und macht den Mann aufsätzig gegen die Frau; sie will als die ältere Frau das Hausregiment führen, wogegen sich die jüngere als die eigentliche Hausfrau auflehnt, was zu Unfrieden und Zerwürfnissen führt.

1346 Mann's Mutter, Düwels Grossmutter. (Mecklenburg.) – Günther, III.

1347 Medians as a Mân, apsküü wan hea di Hingar skeeban. (Nordfries.) – Johansen, 84.

Gleich ist der Mann, aufschieben hat der Henker geschaffen.

1348 Mein Mann hat das Wechselfieber, sagte die Frau, da war er im Schuldgefängniss.

1349 Mein Mann ist auch etwas im Kartenspiel, spricht die Frau, wenn er des Raths ist (oder: da war er Rathsherr).Eiselein, 446; Simrock, 6799; Hoefer, 328.

1350 Mein Mann ist jetzt sehr fromm, sagte des Zimmermanns Frau, er ist alle Tage auf dem Kirchendach.

Holl.: Ik heb een' vroom' man, zei Lijsje, de nachtloopster, mijn man timmert aan de kerk. (Harrebomée, II, 61a.)

1351 Mein Mann ist wol ein guter Rechenmeister, aber er kann nicht multipliciren, sagte die Frau, die zehn Jahr verheirathet war und noch kein Kind hatte.

1352 Mein Mann wurde nicht eifersüchtig, wenn mich auch mein Liebhaber mit einem Lichte suchte.Burckhardt, 317.

Von der Blindheit eines Hahnrei.

1353 Men nimmt kenem gohenden Mann e Päed af. (Bedburg.)

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Inschrift des Brautzimmers im lübecker Rathsweinkeller. Dieser Spruch steht am Kamin einer Zelle im lübecker Rathhause, in welcher die Junker ihr Hochzeitsmahl hielten. (Hertz, 41.)

1355 Mennig Manns Fründ, mennig Manns Geck.Hauskalender, III.

1356 Mer süht dem Mann op der Rock, evver net drongen. (Bedburg.)

1357 Min Mann hölt söck kein' Hor, he heft e Frû. (Natangen.) – Frischbier2, 1769.

Wurde früher häufig als Erwiderung auf die Anrede „Madam“ gebraucht, und stammt wol aus der Zeit der Maitressenwirthschaft.

1358 Min Mann öss e Gefreiter on lätt söck spräke wie e Gemener. (Wehlau.)

1359 Mit dem dreizehnten Mann kommt der Tod an.

Holl.: De tertiende man brengt den dood an. (Harrebomée, II, 54a.)

1360 Mit dem frommen Manne geht Gott und die Armuth zu Tische.Sailer, 240.

1361 Mit einem guten Manne auskommen ist keine Tugend, sondern mit einem bösen.

1362 Mit einem reichen Manne geht man bis zur Arche Noah's zurück.

Um den Nachweis zu führen, dass man mit ihm verwandt ist.

1363 Mit einem vernünfftigen guten Man können ausskommen ist kein kunst, sondern mit dem, der widerporstig ist.Lehmann, 153, 185.

1364 Muin Mann hett (heisst): Mak't dornohe; eck heute: Waltefrühe (wohl zufrieden). (Lippe.)

1365 'N bedreven Mann deit selden 'n goden Kôp. (Ostfries.) – Bueren, 500; Hauskalender, I.

1366 'N braven Mann helpt, wo'r kann.Schlingmann, 981.

1367 'N Mann over Bord is 'n Frêter minner.Bueren, 943.

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[[211]/0225] 1319 Mann, Weib und Teufel sind drei gradus comparationis. – Opel, 372. 1320 Männer fehden, Weiber reden. – Wurzbach II, 465. 1321 Männer gleicher Stärke befehden ihre Werke. Frz.: Par leur orgueil pareilles gens sont defraudez le plus souuent. Lat.: Pares viri a mutuae salutis exspectatione, alterutra se priuant salute. (Bovill, III, 199.) 1322 Männer hören einander, Weiber sehen einander an, denn sie reden alle. Auch die Chinesen sind dieser Ansicht. (Reinsberg I, 17.) 1323 Männer können nicht fröhlich sein, fehlen Frauen und Wein. 1324 Männer mit bösen Leibern sind vergiftet von Weibern. 1325 Männer schämen sich der Kinderhosen. Des Menschen Wille ist wandelbar, noch wandelbarer sein Geist. Wie verschieden sind nicht die Ansichten des Knaben von denen des Jünglings, und diese wiederum von den Ansichten des Mannes, und wer könnte wol dafür bürgen, dass er nach einem Jahre alle Gegenstände noch aus dem nämlichen Gesichtspunkte ansehen werde wie heute? Die künftigen Gedanken des Menschen liegen ebenso sehr ausser seiner Gewalt als seine künftigen Empfindungen. Wie oft haben wir uns nicht unserer frühern Ideen, wie unserer Knabenstreiche zu schämen! 1326 Männer sind Adams Söhne vnd Weiber Eve Töchter. – Lehmann, 504, 13. „Drumb haben Männer vnd Weiber jhre Gebrechen.“ 1327 Männer sollen reden, Weiber schweigen. – Simrock, 6785; Reinsberg I, 14. 1328 Männer sterben, Aemter bleiben. Die Sorge für eine tüchtige Vorbereitung zum Amte ist daher wichtiger als die fürs Amt selbst. Dies wird sich finden, wenn die Tüchtigkeit dazu da ist, weil der Tod einen Beamten nach dem andern abruft. 1329 Männer und Frauen setzt der Herr in die Welt, worauf sich gleich und gleich gesellt. 1330 Männer und Lerchen singen nur im Freien, Weiber und Nachtigallen im Dunkeln. 1331 Männer verschweigen fremde, Weiber eigene Geheimnisse. – Sailer, 103; Simrock, 3173. Der Mann ist unglücklich, sagen die Sarden, welcher Frauen ein Geheimniss anvertraut. (Reinsberg I, 15.) 1332 Männer von zünfften regieren mit schlechten vernünfften. – Lehmann, 573, 81. 1333 Männer von Zunft walten mit Unvernunft. – Eiselein, 669; Simrock, 12180; Braun, I, 5499. 1334 Männer werden zu Wölfen, Weiber zu Katzen. – Eiselein, 648. Volksaberglauben. 1335 Männer wiegen schwerer als Leute. Frz.: Homme enfant. Homme dage perfaict. Homme saige. Lat.: Homo. Homo homo. Homo homo homo. (Bovill, 206.) 1336 Mannes langer Mangel daz ist des Herzen angel. – Herrig, Archiv, XXXII, 435. 1337 Mannes list ist behendt, Frawenlist hat kein endt. – Lehmann, 468, 14. 1338 Mannes Mund zehret auss biss auff den Grund. – Petri, II, 464; Henisch, 1770, 46. 1339 Mannes Mutter, Sohnes Wyf, ewiger Kyf. – Petri, II, 464; Henisch, 959, 31. 1340 Mannes Wort ist Mannes Ehre. Engl.: Man's word, man's honour. Schwed.: Mans ord och mans ära. 1341 Mann's Grötte, Mann's Mate. (Ostfries.) – Hauskalender, I; Bueren, 836. 1342 Mann's Hand bab'n. – Eichwald, 724; Schambach, II, 293; Kern, 247. Nach dem Volksglauben wird von dem Brautpaar der Theil in der Ehe die Herrschaft haben, dessen Hand oben ist, wenn sie sich vorm Altar die Hand reichen. Das obige Sprichwort fordert daher, dass des Mannes Hand dabei oben sei, weil er das Regiment haben soll. Des Mannes Wille soll der massgebende sein. 1343 Mann's Moder, Düwels Unnerfoder. (Holst.) – Schütze, I, 279; für Oldenburg: Goldschmidt, 110; hochdeutsch bei Simrock, 7230; Körte, 4371; Frischbier2, 2533. 1344 Mann's Mô'er is Frauen Düwel, Frauen Mô'er is Mannes Satan. (Münster.) – Firmenich, I, 297, 20; Frommann, VI, 426, 52. 1345 Mann's Môr1 is so gôd as de Düfel över de Flôr (Hausflur). (Ostfries.) – Bueren, 856; Stürenburg, 146b; Kern, 246 fg.; Hauskalender, II. 1) Des Ehemanns Mutter pfuscht der Hausfrau in die Wirthschaft und macht den Mann aufsätzig gegen die Frau; sie will als die ältere Frau das Hausregiment führen, wogegen sich die jüngere als die eigentliche Hausfrau auflehnt, was zu Unfrieden und Zerwürfnissen führt. 1346 Mann's Mutter, Düwels Grossmutter. (Mecklenburg.) – Günther, III. 1347 Medians as a Mân, apsküü wan hea di Hingar skeeban. (Nordfries.) – Johansen, 84. Gleich ist der Mann, aufschieben hat der Henker geschaffen. 1348 Mein Mann hat das Wechselfieber, sagte die Frau, da war er im Schuldgefängniss. 1349 Mein Mann ist auch etwas im Kartenspiel, spricht die Frau, wenn er des Raths ist (oder: da war er Rathsherr). – Eiselein, 446; Simrock, 6799; Hoefer, 328. 1350 Mein Mann ist jetzt sehr fromm, sagte des Zimmermanns Frau, er ist alle Tage auf dem Kirchendach. Holl.: Ik heb een' vroom' man, zei Lijsje, de nachtloopster, mijn man timmert aan de kerk. (Harrebomée, II, 61a.) 1351 Mein Mann ist wol ein guter Rechenmeister, aber er kann nicht multipliciren, sagte die Frau, die zehn Jahr verheirathet war und noch kein Kind hatte. 1352 Mein Mann wurde nicht eifersüchtig, wenn mich auch mein Liebhaber mit einem Lichte suchte. – Burckhardt, 317. Von der Blindheit eines Hahnrei. 1353 Men nimmt kenem gohenden Mann e Päed af. (Bedburg.) 1354 Mennich Mann lude singet, wenn man em de Brût bringet. Wusste he, wat man em bröchte, he vêl lêver wenen möchte. – Diermissen, 203; Hertz, 41. Inschrift des Brautzimmers im lübecker Rathsweinkeller. Dieser Spruch steht am Kamin einer Zelle im lübecker Rathhause, in welcher die Junker ihr Hochzeitsmahl hielten. (Hertz, 41.) 1355 Mennig Manns Fründ, mennig Manns Geck. – Hauskalender, III. 1356 Mer süht dem Mann op der Rock, evver net drongen. (Bedburg.) 1357 Min Mann hölt söck kein' Hor, he heft e Frû. (Natangen.) – Frischbier2, 1769. Wurde früher häufig als Erwiderung auf die Anrede „Madam“ gebraucht, und stammt wol aus der Zeit der Maitressenwirthschaft. 1358 Min Mann öss e Gefreiter on lätt söck spräke wie e Gemener. (Wehlau.) 1359 Mit dem dreizehnten Mann kommt der Tod an. Holl.: De tertiende man brengt den dood an. (Harrebomée, II, 54a.) 1360 Mit dem frommen Manne geht Gott und die Armuth zu Tische. – Sailer, 240. 1361 Mit einem guten Manne auskommen ist keine Tugend, sondern mit einem bösen. 1362 Mit einem reichen Manne geht man bis zur Arche Noah's zurück. Um den Nachweis zu führen, dass man mit ihm verwandt ist. 1363 Mit einem vernünfftigen guten Man können ausskommen ist kein kunst, sondern mit dem, der widerporstig ist. – Lehmann, 153, 185. 1364 Muin Mann hett (heisst): Mak't dornohe; eck heute: Waltefrühe (wohl zufrieden). (Lippe.) 1365 'N bedreven Mann deit selden 'n goden Kôp. (Ostfries.) – Bueren, 500; Hauskalender, I. 1366 'N braven Mann helpt, wo'r kann. – Schlingmann, 981. 1367 'N Mann over Bord is 'n Frêter minner. – Bueren, 943. 1368 'N rîke Mann, 'n gode Mann. – Kern, 248. 1369 'N schuldigen Mann geht Grausen an. (Oberösterreich.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [211]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/225>, abgerufen am 23.11.2024.