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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] Neander, 296; Sutor, 631; Fallersleben, 434.) - Pauperum rationes pondus non habent. (Binder II, 2506; Lehmann, 44, 33.) - Saepe est etiam sub pallio sordido sapientia. (Cicero.) - Saepe sub attrita latitat sapientia mente. (Gaal, 864.)

1182 Ist das ein vornehm Mann, sein Pferd rührt kein bezahltes Futter an.

1183 Ist dem gemeinen Mann bekannt, wie viel er Finger an einer Hand, so ist er klug und belehrt genug.

Ein guter Wink für einen volksaufklärenden Unterrichtsminister.

1184 Ist der Mann auch noch so fleissig und das Weib ist liederlich, geht die Wirthschaft hinter sich. - Gaal, 487.

Ung.: Nem kaparhat annyit a kakas hogy a jerce kine vakarja. (Gaal, 487.)

1185 Ist der Mann aus dem Haus, ist das Tischtuch auch hinaus.

Holl.: Als de man van huis is, is het tafellaken verloren. (Harrebomee, II, 52b.)

1186 Ist der Mann aus dem Haus, so lebt die Frau in Saus und Braus.

Engl.: When the good man's from home, the good wife's table is soon spread. (Bohn II, 46.)

1187 Ist der Mann im grünen Kranz, wacht das Weib auf gleicher Schanz. - Parömiakon, 2258.

1188 Ist der Mann im Wirthshaus, geht das Weib ins Schenkhaus. - Parömiakon, 2256.

1189 Ist der Mann klein, so ist der Muth desto grösser. - Petri, II, 407.

1190 Ist der Mann unvorsichtig und die Frau eine Thörin, so geht alles den Krebsgang. - Simrock, 6792.

1191 Ist ein Mann über Bord, so ist ein Esser fort.

1192 Ist schön und wohlgestalt der Mann, so steht ihm Wort und Werk gut an. - Eiselein, 448.

1193 Ist's auch nur ein kleiner Mann, so ist es doch ein Mann, sagte die Frau.

Die Hebräar sagen: Ist der Mann auch nur ein Wollkämmer, die Frau setzt sich wohlgemuth neben ihn auf die Schwelle des Hauses. Ist der Mann auch nur ein Feldhüter, die Frau ist zufrieden und verlangt von ihm nicht grosse Güter. Ist der Mann auch nur so gross wie eine Ameise, so setzt sich die Frau doch in vornehme Kreise.

1194 Ist's kein Man, so ist's derweil doch ein Galan.

1195 Ist's mein Mann zufrieden, was werd' ich zum Richter beschieden.

1196 Ja, ja, mein leiwe Mann, wenn hei de Arften nich sau mag, so seihe hei tau, wo hei Speck krigt, sä' jenne Frau tau'n leckern Handwerksburssen. (Hildesheim.) - Schlingmann, 459; Hoefer, 339.

1197 Jähzorniger Mann ist kein Verräther.

1198 Je frömmer Mann, je grösser Kreuz.

1199 Je frömmer Mann, je weniger argwon. - Petri, II, 391.

1200 Je grösser der Mann, je grösser die Brille.

1201 Je grösser der Mann, je grösser seine Leidenschaften (jüdisch: der Jeezer Horre). - Tendlau, 335.

Jezer hara = das böse Dichten, der böse Sinn, die Sinnlichkeit, im Gegensatz zum Jezer hattob, dem guten Dichten, dem höhern Streben; beide werden von den Talmudisten personificirt, z. B.: Der Jezer hara stellt sich zuerst als Wanderer ein, dann als Gast und endlich als Hausherr. (Sukkah, I, C.)

1202 Je grösser (länger) der Mann, je kleiner (kürzer) der Muth.

Frz.: Grant homme est volontiers couart. (Leroux, I, 167.)

1203 Je grösser Mann, je schwerer Fall. - Henisch, 988, 46; Petri, II, 392; Körte, 4116.

Lat.: Ut lapsu graviore ruant. (Sutor, 927.)

1204 Je grösser vnd edler ist der Mann, je eher er sein Zorn stillen kann. - Lehmann, 925, 40.

1205 Je heiliger Mann, je wunderbarlicher That. - Petri, II, 392.

1206 Je höher Man, je höher gebrechen. - Pauli, Postilla, 303b.

[Spaltenumbruch] 1207 Je kühner der Mann, je vorsichtiger das Schwert.

Dän.: Dristig mand og red svaerd. (Prov. dan., 122.)

1208 Je kühner Mann, je weniger Worte.

Schwed.: Jw kiäckare man, jw mindre aff ord. (Grubb, 409.)

1209 Je nodem de Mann es, wörd em de Worsch gebroen. (Meurs.) - Firmenich, I, 401, 75.

1210 Je sehrer ein Mann gewinnt, je mehr er sein Gut minnt. - Freidank.

1211 Je tapferer Mann, je kürzer Degen.

Frz.: A vaillant homme courte epee. (Bohn I, 7.)

1212 Jedem Mann ein stück, sagte jener Schneider, vnd legte alle Stücke Fleisch jhm selbst allein vor. - Mathesy, 84b.

1213 Jedem Mann ziemt seine Lage. - Graf, 31, 36.

Dän.: Hvorjum brag haefir sitt lag. (Jonssyni, 162.)

1214 Jeder findet seinen Mann, wie er will und wann. - Körte, 4118; Grimmelshausen, Vogelnest, II.

1215 Jeder friedbare Mann hat Frieden in seinem Hause. (S. Haus 280 und Leute 443.) - Graf, 496, 72.

"Yeder fridger man sol fryd in seinem Haws haben." (Kaltenbäck, I, 4, 14.)

1216 Jeder Ma hat a Wolfsza, hat er nit an, hat ers Maul voll. (Schwäb.)

1217 Jeder Mann e Vagel on de Baur e Gans. (Ostpreuss.)

1218 Jeder Mann findet seinesgleichen. - Eiselein, 474.

1219 Jeder Mann ist ein Löwe in seiner eigenen Sache (auf seinem eigenen Boden).

1220 Jeder Mann sich allzeit selbst das Beste gann. (S. Hemd 3.) - Eiselein, 566.

1221 Jeder Mann weiss wol, wie er mit Frauen laichen soll. - Eiselein, 407.

1222 Junge Männer, alte Weiber, abgefeimte Sünder; alte Männer, junge Weiber, ganz gewisse Kinder. (Niederlausitz.)

1223 Junge Männer gehen zu Weine, alte klopfen Steine.

1224 Junger man wicz, vnd stro in hicz vnd der schatt an der wend, die trew hant schier ein end. - Mone, Anzeiger, 1839, S. 545.

1225 Junger Mann und altes Weib schadet Seel' und Leib.

1226 Kann der Mann wohl reden und die Frau wohl schweigen, so soll man sich vor ihnen neigen.

Dän.: Naar manden roses af sin veltalen hed, roses konen af sin taushed. (Prov. dan., 486.)

1227 Kein braver Mann fällt (einen) von hinten an.

1228 Kein fester Mann dann einigkeit. - Henisch, 839, 7.

Holl.: Klein man, groot hart. (Harrebomee, II, 61b.)

1229 Kein grosser Mann thut eine geringe Thorheit. - Luther's Tischr., 388; Eiselein, 449; Simrock, 4061.

1230 Kein Mann darf Recht verkaufen. - Graf, 410, 78.

Gegen Bestechlichkeit und Käuflichkeit der Richter. "Kein man sal recht nicht verkouffen." (Nering, II, 12.)

1231 Kein Mann ist ein Meuchler, kein Meuchler ein Mann. - Petri, II, 417.

1232 Kein Mann ist schuldig seine Gewer zu räumen. - Graf, 94, 159.

Er kann nicht anders als durch Urtel und Recht aus seinem rechtmässigen Besitz entfernt werden. (S. Gewere 5.)

Mhd.: Keyn man is phlichtig sine gewer zcu ruman. (Ortloff, XXXVIII, 7.)

1233 Kein Mann kann des andern Gut verwirken. - Graf, 299, 109.

Zur Erklärung s. Leute 1009; Schlagen und Stehlen.

Holl.: Gheen man en mach des andern goet verwirken. (Holl. Sachsenspiegel, 35, 26.)

1234 Kein Mann mag des andern Haus anzünden, ohne dass er Mordbrenner heisse. - Graf, 365, 469.

Bei der Brandstiftung kam es in Ansehung der Strafe, ähnlich wie beim Raube, nicht so auf den Erfolg als auf den bösen Willen an. Das Gesetz der Ostgothen sagte: "Wer Feuer an eines andern Mannes Haus stiehlt, d. i. heimlich wie ein Dieb anzündet, heisst Mordbrenner, wird beides zusammen ergriffen: Hand und Brand, so mag man ihn busslos ins Feuer stossen, wenn auch die Absicht des Thäters nicht erreicht worden ist."

[Spaltenumbruch] Neander, 296; Sutor, 631; Fallersleben, 434.) – Pauperum rationes pondus non habent. (Binder II, 2506; Lehmann, 44, 33.) – Saepe est etiam sub pallio sordido sapientia. (Cicero.) – Saepe sub attrita latitat sapientia mente. (Gaal, 864.)

1182 Ist das ein vornehm Mann, sein Pferd rührt kein bezahltes Futter an.

1183 Ist dem gemeinen Mann bekannt, wie viel er Finger an einer Hand, so ist er klug und belehrt genug.

Ein guter Wink für einen volksaufklärenden Unterrichtsminister.

1184 Ist der Mann auch noch so fleissig und das Weib ist liederlich, geht die Wirthschaft hinter sich.Gaal, 487.

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1185 Ist der Mann aus dem Haus, ist das Tischtuch auch hinaus.

Holl.: Als de man van huis is, is het tafellaken verloren. (Harrebomée, II, 52b.)

1186 Ist der Mann aus dem Haus, so lebt die Frau in Saus und Braus.

Engl.: When the good man's from home, the good wife's table is soon spread. (Bohn II, 46.)

1187 Ist der Mann im grünen Kranz, wacht das Weib auf gleicher Schanz.Parömiakon, 2258.

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1191 Ist ein Mann über Bord, so ist ein Esser fort.

1192 Ist schön und wohlgestalt der Mann, so steht ihm Wort und Werk gut an.Eiselein, 448.

1193 Ist's auch nur ein kleiner Mann, so ist es doch ein Mann, sagte die Frau.

Die Hebräar sagen: Ist der Mann auch nur ein Wollkämmer, die Frau setzt sich wohlgemuth neben ihn auf die Schwelle des Hauses. Ist der Mann auch nur ein Feldhüter, die Frau ist zufrieden und verlangt von ihm nicht grosse Güter. Ist der Mann auch nur so gross wie eine Ameise, so setzt sich die Frau doch in vornehme Kreise.

1194 Ist's kein Mân, so ist's derweil doch ein Galan.

1195 Ist's mein Mann zufrieden, was werd' ich zum Richter beschieden.

1196 Ja, ja, mîn leiwe Mann, wenn hei de Arften nich sau mag, so seihe hei tau, wo hei Speck krigt, sä' jenne Frû tau'n leckern Handwerksburssen. (Hildesheim.) – Schlingmann, 459; Hoefer, 339.

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1198 Je frömmer Mann, je grösser Kreuz.

1199 Je frömmer Mann, je weniger argwon.Petri, II, 391.

1200 Je grösser der Mann, je grösser die Brille.

1201 Je grösser der Mann, je grösser seine Leidenschaften (jüdisch: der Jeezer Horre).Tendlau, 335.

Jēzer hará = das böse Dichten, der böse Sinn, die Sinnlichkeit, im Gegensatz zum Jēzer hattob, dem guten Dichten, dem höhern Streben; beide werden von den Talmudisten personificirt, z. B.: Der Jēzer hará stellt sich zuerst als Wanderer ein, dann als Gast und endlich als Hausherr. (Sukkah, I, C.)

1202 Je grösser (länger) der Mann, je kleiner (kürzer) der Muth.

Frz.: Grant homme est volontiers couart. (Leroux, I, 167.)

1203 Je grösser Mann, je schwerer Fall.Henisch, 988, 46; Petri, II, 392; Körte, 4116.

Lat.: Ut lapsu graviore ruant. (Sutor, 927.)

1204 Je grösser vnd edler ist der Mann, je eher er sein Zorn stillen kann.Lehmann, 925, 40.

1205 Je heiliger Mann, je wunderbarlicher That.Petri, II, 392.

1206 Je höher Man, je höher gebrechen.Pauli, Postilla, 303b.

[Spaltenumbruch] 1207 Je kühner der Mann, je vorsichtiger das Schwert.

Dän.: Dristig mand og red sværd. (Prov. dan., 122.)

1208 Je kühner Mann, je weniger Worte.

Schwed.: Jw kiäckare man, jw mindre aff ord. (Grubb, 409.)

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1210 Je sehrer ein Mann gewinnt, je mehr er sein Gut minnt.Freidank.

1211 Je tapferer Mann, je kürzer Degen.

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1213 Jedem Mann ziemt seine Lage.Graf, 31, 36.

Dän.: Hvorjum brag hæfir sitt lag. (Jonssyni, 162.)

1214 Jeder findet seinen Mann, wie er will und wann.Körte, 4118; Grimmelshausen, Vogelnest, II.

1215 Jeder friedbare Mann hat Frieden in seinem Hause. (S. Haus 280 und Leute 443.) – Graf, 496, 72.

„Yeder fridger man sol fryd in seinem Haws haben.“ (Kaltenbäck, I, 4, 14.)

1216 Jeder Ma hat a Wolfsza, hat er nit an, hat ers Maul voll. (Schwäb.)

1217 Jeder Mann e Vagel on de Bûr e Gans. (Ostpreuss.)

1218 Jeder Mann findet seinesgleichen.Eiselein, 474.

1219 Jeder Mann ist ein Löwe in seiner eigenen Sache (auf seinem eigenen Boden).

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1221 Jeder Mann weiss wol, wie er mit Frauen laichen soll.Eiselein, 407.

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1223 Junge Männer gehen zu Weine, alte klopfen Steine.

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1225 Junger Mann und altes Weib schadet Seel' und Leib.

1226 Kann der Mann wohl reden und die Frau wohl schweigen, so soll man sich vor ihnen neigen.

Dän.: Naar manden roses af sin veltalen hed, roses konen af sin taushed. (Prov. dan., 486.)

1227 Kein braver Mann fällt (einen) von hinten an.

1228 Kein fester Mann dann einigkeit.Henisch, 839, 7.

Holl.: Klein man, groot hart. (Harrebomée, II, 61b.)

1229 Kein grosser Mann thut eine geringe Thorheit.Luther's Tischr., 388; Eiselein, 449; Simrock, 4061.

1230 Kein Mann darf Recht verkaufen.Graf, 410, 78.

Gegen Bestechlichkeit und Käuflichkeit der Richter. „Kein man sal recht nicht verkouffen.“ (Nering, II, 12.)

1231 Kein Mann ist ein Meuchler, kein Meuchler ein Mann.Petri, II, 417.

1232 Kein Mann ist schuldig seine Gewer zu räumen.Graf, 94, 159.

Er kann nicht anders als durch Urtel und Recht aus seinem rechtmässigen Besitz entfernt werden. (S. Gewere 5.)

Mhd.: Keyn man is phlichtig sine gewer zcu ruman. (Ortloff, XXXVIII, 7.)

1233 Kein Mann kann des andern Gut verwirken.Graf, 299, 109.

Zur Erklärung s. Leute 1009; Schlagen und Stehlen.

Holl.: Gheen man en mach des andern goet verwirken. (Holl. Sachsenspiegel, 35, 26.)

1234 Kein Mann mag des andern Haus anzünden, ohne dass er Mordbrenner heisse.Graf, 365, 469.

Bei der Brandstiftung kam es in Ansehung der Strafe, ähnlich wie beim Raube, nicht so auf den Erfolg als auf den bösen Willen an. Das Gesetz der Ostgothen sagte: „Wer Feuer an eines andern Mannes Haus stiehlt, d. i. heimlich wie ein Dieb anzündet, heisst Mordbrenner, wird beides zusammen ergriffen: Hand und Brand, so mag man ihn busslos ins Feuer stossen, wenn auch die Absicht des Thäters nicht erreicht worden ist.“

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[[208]/0222] Neander, 296; Sutor, 631; Fallersleben, 434.) – Pauperum rationes pondus non habent. (Binder II, 2506; Lehmann, 44, 33.) – Saepe est etiam sub pallio sordido sapientia. (Cicero.) – Saepe sub attrita latitat sapientia mente. (Gaal, 864.) 1182 Ist das ein vornehm Mann, sein Pferd rührt kein bezahltes Futter an. 1183 Ist dem gemeinen Mann bekannt, wie viel er Finger an einer Hand, so ist er klug und belehrt genug. Ein guter Wink für einen volksaufklärenden Unterrichtsminister. 1184 Ist der Mann auch noch so fleissig und das Weib ist liederlich, geht die Wirthschaft hinter sich. – Gaal, 487. Ung.: Nem kaparhat annyit a kakas hogy a jérce kine vakarja. (Gaal, 487.) 1185 Ist der Mann aus dem Haus, ist das Tischtuch auch hinaus. Holl.: Als de man van huis is, is het tafellaken verloren. (Harrebomée, II, 52b.) 1186 Ist der Mann aus dem Haus, so lebt die Frau in Saus und Braus. Engl.: When the good man's from home, the good wife's table is soon spread. (Bohn II, 46.) 1187 Ist der Mann im grünen Kranz, wacht das Weib auf gleicher Schanz. – Parömiakon, 2258. 1188 Ist der Mann im Wirthshaus, geht das Weib ins Schenkhaus. – Parömiakon, 2256. 1189 Ist der Mann klein, so ist der Muth desto grösser. – Petri, II, 407. 1190 Ist der Mann unvorsichtig und die Frau eine Thörin, so geht alles den Krebsgang. – Simrock, 6792. 1191 Ist ein Mann über Bord, so ist ein Esser fort. 1192 Ist schön und wohlgestalt der Mann, so steht ihm Wort und Werk gut an. – Eiselein, 448. 1193 Ist's auch nur ein kleiner Mann, so ist es doch ein Mann, sagte die Frau. Die Hebräar sagen: Ist der Mann auch nur ein Wollkämmer, die Frau setzt sich wohlgemuth neben ihn auf die Schwelle des Hauses. Ist der Mann auch nur ein Feldhüter, die Frau ist zufrieden und verlangt von ihm nicht grosse Güter. 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(Sukkah, I, C.) 1202 Je grösser (länger) der Mann, je kleiner (kürzer) der Muth. Frz.: Grant homme est volontiers couart. (Leroux, I, 167.) 1203 Je grösser Mann, je schwerer Fall. – Henisch, 988, 46; Petri, II, 392; Körte, 4116. Lat.: Ut lapsu graviore ruant. (Sutor, 927.) 1204 Je grösser vnd edler ist der Mann, je eher er sein Zorn stillen kann. – Lehmann, 925, 40. 1205 Je heiliger Mann, je wunderbarlicher That. – Petri, II, 392. 1206 Je höher Man, je höher gebrechen. – Pauli, Postilla, 303b. 1207 Je kühner der Mann, je vorsichtiger das Schwert. Dän.: Dristig mand og red sværd. (Prov. dan., 122.) 1208 Je kühner Mann, je weniger Worte. Schwed.: Jw kiäckare man, jw mindre aff ord. (Grubb, 409.) 1209 Je nodem de Mann es, wörd em de Worsch gebroën. (Meurs.) – Firmenich, I, 401, 75. 1210 Je sehrer ein Mann gewinnt, je mehr er sein Gut minnt. – Freidank. 1211 Je tapferer Mann, je kürzer Degen. Frz.: A vaillant homme courte épée. (Bohn I, 7.) 1212 Jedem Mann ein stück, sagte jener Schneider, vnd legte alle Stücke Fleisch jhm selbst allein vor. – Mathesy, 84b. 1213 Jedem Mann ziemt seine Lage. – Graf, 31, 36. Dän.: Hvorjum brag hæfir sitt lag. (Jonssyni, 162.) 1214 Jeder findet seinen Mann, wie er will und wann. – Körte, 4118; Grimmelshausen, Vogelnest, II. 1215 Jeder friedbare Mann hat Frieden in seinem Hause. (S. Haus 280 und Leute 443.) – Graf, 496, 72. „Yeder fridger man sol fryd in seinem Haws haben.“ (Kaltenbäck, I, 4, 14.) 1216 Jeder Ma hat a Wolfsza, hat er nit an, hat ers Maul voll. (Schwäb.) 1217 Jeder Mann e Vagel on de Bûr e Gans. (Ostpreuss.) 1218 Jeder Mann findet seinesgleichen. – Eiselein, 474. 1219 Jeder Mann ist ein Löwe in seiner eigenen Sache (auf seinem eigenen Boden). 1220 Jeder Mann sich allzeit selbst das Beste gann. (S. 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Gegen Bestechlichkeit und Käuflichkeit der Richter. „Kein man sal recht nicht verkouffen.“ (Nering, II, 12.) 1231 Kein Mann ist ein Meuchler, kein Meuchler ein Mann. – Petri, II, 417. 1232 Kein Mann ist schuldig seine Gewer zu räumen. – Graf, 94, 159. Er kann nicht anders als durch Urtel und Recht aus seinem rechtmässigen Besitz entfernt werden. (S. Gewere 5.) Mhd.: Keyn man is phlichtig sine gewer zcu ruman. (Ortloff, XXXVIII, 7.) 1233 Kein Mann kann des andern Gut verwirken. – Graf, 299, 109. Zur Erklärung s. Leute 1009; Schlagen und Stehlen. Holl.: Gheen man en mach des andern goet verwirken. (Holl. Sachsenspiegel, 35, 26.) 1234 Kein Mann mag des andern Haus anzünden, ohne dass er Mordbrenner heisse. – Graf, 365, 469. Bei der Brandstiftung kam es in Ansehung der Strafe, ähnlich wie beim Raube, nicht so auf den Erfolg als auf den bösen Willen an. Das Gesetz der Ostgothen sagte: „Wer Feuer an eines andern Mannes Haus stiehlt, d. i. heimlich wie ein Dieb anzündet, heisst Mordbrenner, wird beides zusammen ergriffen: Hand und Brand, so mag man ihn busslos ins Feuer stossen, wenn auch die Absicht des Thäters nicht erreicht worden ist.“

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [208]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/222>, abgerufen am 22.11.2024.