Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch]
Leiche. 1 Eine Leiche bleibt eine Leiche, auch wenn man sie mit Rosen besteckt. 2 Leiche muss man mit Leiche büssen. (S. Leib 72 u. 73.) - Graf, 337, 309; Hettema, Landrecht, 84. 3 Leichen erhalten sich nur in festgeschlossenen Särgen. Manche Staatsverfassungen nur, wenn kein frischer Luftzug hinzukommt. 4 Ueber Leichen führt kein Weg zum Glück. Die Osmanen: Einen Leichnam benutze nicht als Brücke. (Schlechta, 99.) *5 Er wurde wie eine Leiche. Holl.: Hij krijgt eene kleur als een tinnen schotel. - Hij verschiet zijne verw. (Harrebomee, I, 414b.) *6 Es ist eine lebend(ig)e (wandelnde) Leiche. Frz.: C'est un vrai fantome. (Kritzinger, 303a.) *7 Mer hoan ern a Leichel gekrett, sagte der Leidmann, als er das Begräbniss bestellte. (Markersdorf bei Görlitz.) Wir haben etwa eine Leiche (zu Stande) gebracht, d. h. es ist uns ein Kind gestorben. Leichen. *1 Mit en andere leiche1. (Luzern.) 1) Auch laichen (von Laich) und leien = umgehen, besonders mit schlechten Personen. (Stalder, II, 164.) *2 Sie leichen mit einander. - Lehmann, 164, 8. Leichenbittermiene. * Etwas mit einer Leichenbittermiene sagen. Leichenbret. * Jemand aufs Leichenbret bringen. Seinen Tod befördern. Leichenpredigt. Leichenpredigt, Lügenpredigt. - Pistor. VI, 61; Eiselein, 418; Simrock, 6305; Körte, 3751; Braun, I, 2215. Leichenrede. * Den kann man nicht einmal in einer Leichenrede loben. Dän.: Som ikke kand roses i sin liig-praedikan. (Prov. dan., 480.) Leichenstein. Wer Leichensteine liest, darf kein gutes Gedächtniss haben. - Tendlau, 1062. Weil das dort gespendete Lob selten ein begründetes ist. Leichentuch. Ein Leichentuch und damit genug. (S. Bret 7.) - Reinsberg II, 156. Leichenvogel. * Die Leichenvögel erscheinen. Vorboten, Verkünder, Andeuter von unheilvollen Ereignissen, Vorgängen. Leichnam. 1 Der Leichnam des Papstes braucht nicht mehr Erde als der des Kaplans. Holl.: Het ligchaam van den paus beslaat niet meer aarde dan dat van den kapellaan. (Harrebomee, II, 29.) *2 Es ist nur ein Leichnam. Ein Mensch ohne Geist und Leben. Holl.: Het is een dood ligchaam. - Het is een ligchaam zonder ziel. (Harrebomee, II, 29.) *3 Heiliger Leichnam und Bocksdarm. - Murner, Schelm., 21. Sprichwörtlicher Ausruf. Leicht. 1 Es ist leicht, in die Nesseln zu scheissen, aber schwer, es wieder herauszulecken. (Graudenz.) 2 Es ist leicht, man darffs nicht auss einem tiefien Brunnen schöpffen. - Lehmann, 452, 7. 3 Es ist leichter, ein Dorf zu verthun, als ein Haus zu gewinnen. 4 Es ist leichter einen Korb voll Flöhe zu hüten als ein Dutzend Mägdlein. 5 Es ist nicht leicht, allen Schlingen zu entgehen. - Simrock, 9089. 6 Es ist nicht leicht, aus einem Klotze einen Zahnstocher zu schnitzen. 7 Es mag leicht sein, das danckenswerth ist. - Henisch, 644, 31. 8 Es mag leicht sein, das ein hurn hebt. - Franck, II, 85a; Lehmann, II, 137, 83. 9 Es mag leicht sein, das einn faulen hebt. - Franck, II, 21b. [Spaltenumbruch] 10 Es mag leicht sein, dass einen ein Bauer lobt. - Simrock, 6544. 11 Es mag leicht sein, dz einn einn weiten weg beschwert. - Franck, II, 183b. 12 Es mag leicht seyn, das da hilfft. - Lehmann, II, 137, 82. 13 Es mag leicht seyn, das nit schwer ist. - Gruter, I, 37. 14 Es mag leicht seyn, sagte jene fraw, es gehöret für die Knechte in die Mühle, vnd pissete in den Topf an das Zugemüse. - Mathesy, I, 82b. 15 Leicht auff, leicht ab; leicht Geld, leicht Wahr. - Petri, II, 436. 16 Was leicht ist, wird schwer, wenn man's ungern thut. Dän.: Det som er let, giöres vanskeligt, naar det giöres nödigt. (Prov. dan., 237.) *17 Der ist so leicht, 's könnt' ihn der Habs fortnehmen. - Herrig, Archiv, XXXVIII, 338. *18 Es geht nicht so leicht wie die Vermehrung der Karnikel. *19 Es ist leichter als Pantoffelholz (Kork). - Eiselein, 390. Dän.: Et levendes liig som har den eene fod paa gravens bred. (Prov. dan., 383.) Holl.: Hij is zoo droog als kurk. (Harrebomee, I, 458b.) Lat.: Cadaver vivum. (Binder I, 1867; II, 3590; Philippi, I, 67.) - Subere levior. *20 Es ist so leicht, dass man dabey kan müssig gehen. - Lehmann, 453, 12. *21 Es ist leicht, man kann drüber hinlauffen, wie ein Han vber kohlen. - Lehmann, 453, 12. *22 He is so licht as'n AUl (Eule). (Ostfries.) - Bueren, 662; Eichwald, 1970; Kern, 859; Frommann, V, 523, 556. Ist federleicht. *23 Leicht wie ein Federlein. - Mathesy, I, 112b. *24 So leicht als ein Fuchs Birnen frisst. Lat.: Quam facile vulpes pyrum comest. (Tappius, 161b.) *25 So licht as 'ne Feär (Feder). (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 161, 106. *26 So licht as'n Flogg. - Eichwald, 535. Frz.: Legier comme la fumee, comme la pluye, comme la nue, comme l'irundelle, comme la forme au mirouer. (Leroux, II, 256.) Leichtes. 1 Auch das Leichte wird zur Last, wenn man's nicht mit Lieb erfasst. Lat.: Nihil tam facile, quin difficile fiat, si invitus facias. (Terenz.) (Philippi, II, 25.) 2 Das Leichte schwimmt oben. - Simrock, 6306; Eiselein, 418; Braun, I, 2217. 3 Wem was Leichtes nicht gefällt, der mag Blockschuhe anziehen. "Die Minnbrüder stellen sie weg, wenn sie auf Buhlschaft gehen und bekommen guten Ablass." (Fischart.) Leichtfertig. 1 Der ist leichtfertig, der vmbsonst leugt. - Lehmann, 494, 55. 2 Leichtfertig im Anfang bringt Schaden im Ausgang. 3 Was leichtfertig wird angefangen, das hat schädlichen aussgang. - Lehmann, 452, 2. Leichtfertigkeit. 1 Der leichtfertigkeit geferten seynd Narrheit vnd geferligkeit. - Lehmann, 452, 4. 2 Leichtfertigkeit, die glücklich zuschlägt, wird für Tugend gehalten. - Lehmann, 452, 5. 3 Leichtfertigkeit ist blind vnd dabey vermessen. - Lehmann, 452, 1. 4 Leichtfertigkeit ist des Leibes Motte und der Seele Russ. - Winckler, III, 95. Die Russen: Leichtsinn ist des Glückes Krebs. (Altmann VI, 482.) 5 Leichtfertigkeit ist eine Mutter der Schande.
[Spaltenumbruch]
Leiche. 1 Eine Leiche bleibt eine Leiche, auch wenn man sie mit Rosen besteckt. 2 Leiche muss man mit Leiche büssen. (S. Leib 72 u. 73.) – Graf, 337, 309; Hettema, Landrecht, 84. 3 Leichen erhalten sich nur in festgeschlossenen Särgen. Manche Staatsverfassungen nur, wenn kein frischer Luftzug hinzukommt. 4 Ueber Leichen führt kein Weg zum Glück. Die Osmanen: Einen Leichnam benutze nicht als Brücke. (Schlechta, 99.) *5 Er wurde wie eine Leiche. Holl.: Hij krijgt eene kleur als een tinnen schotel. – Hij verschiet zijne verw. (Harrebomée, I, 414b.) *6 Es ist eine lebend(ig)e (wandelnde) Leiche. Frz.: C'est un vrai fantôme. (Kritzinger, 303a.) *7 Mer hoan ern a Leichel gekrett, sagte der Leidmann, als er das Begräbniss bestellte. (Markersdorf bei Görlitz.) Wir haben etwa eine Leiche (zu Stande) gebracht, d. h. es ist uns ein Kind gestorben. Leichen. *1 Mit en andere leiche1. (Luzern.) 1) Auch laichen (von Laich) und leien = umgehen, besonders mit schlechten Personen. (Stalder, II, 164.) *2 Sie leichen mit einander. – Lehmann, 164, 8. Leichenbittermiene. * Etwas mit einer Leichenbittermiene sagen. Leichenbret. * Jemand aufs Leichenbret bringen. Seinen Tod befördern. Leichenpredigt. Leichenpredigt, Lügenpredigt. – Pistor. VI, 61; Eiselein, 418; Simrock, 6305; Körte, 3751; Braun, I, 2215. Leichenrede. * Den kann man nicht einmal in einer Leichenrede loben. Dän.: Som ikke kand roses i sin liig-prædikan. (Prov. dan., 480.) Leichenstein. Wer Leichensteine liest, darf kein gutes Gedächtniss haben. – Tendlau, 1062. Weil das dort gespendete Lob selten ein begründetes ist. Leichentuch. Ein Leichentuch und damit genug. (S. Bret 7.) – Reinsberg II, 156. Leichenvogel. * Die Leichenvögel erscheinen. Vorboten, Verkünder, Andeuter von unheilvollen Ereignissen, Vorgängen. Leichnam. 1 Der Leichnam des Papstes braucht nicht mehr Erde als der des Kaplans. Holl.: Het ligchaam van den paus beslaat niet meer aarde dan dat van den kapellaan. (Harrebomée, II, 29.) *2 Es ist nur ein Leichnam. Ein Mensch ohne Geist und Leben. Holl.: Het is een dood ligchaam. – Het is een ligchaam zonder ziel. (Harrebomée, II, 29.) *3 Heiliger Leichnam und Bocksdarm. – Murner, Schelm., 21. Sprichwörtlicher Ausruf. Leicht. 1 Es ist leicht, in die Nesseln zu scheissen, aber schwer, es wieder herauszulecken. (Graudenz.) 2 Es ist leicht, man darffs nicht auss einem tiefien Brunnen schöpffen. – Lehmann, 452, 7. 3 Es ist leichter, ein Dorf zu verthun, als ein Haus zu gewinnen. 4 Es ist leichter einen Korb voll Flöhe zu hüten als ein Dutzend Mägdlein. 5 Es ist nicht leicht, allen Schlingen zu entgehen. – Simrock, 9089. 6 Es ist nicht leicht, aus einem Klotze einen Zahnstocher zu schnitzen. 7 Es mag leicht sein, das danckenswerth ist. – Henisch, 644, 31. 8 Es mag leicht sein, das ein hurn hebt. – Franck, II, 85a; Lehmann, II, 137, 83. 9 Es mag leicht sein, das einn faulen hebt. – Franck, II, 21b. [Spaltenumbruch] 10 Es mag leicht sein, dass einen ein Bauer lobt. – Simrock, 6544. 11 Es mag leicht sein, dz einn einn weiten weg beschwert. – Franck, II, 183b. 12 Es mag leicht seyn, das da hilfft. – Lehmann, II, 137, 82. 13 Es mag leicht seyn, das nit schwer ist. – Gruter, I, 37. 14 Es mag leicht seyn, sagte jene fraw, es gehöret für die Knechte in die Mühle, vnd pissete in den Topf an das Zugemüse. – Mathesy, I, 82b. 15 Leicht auff, leicht ab; leicht Geld, leicht Wahr. – Petri, II, 436. 16 Was leicht ist, wird schwer, wenn man's ungern thut. Dän.: Det som er let, giøres vanskeligt, naar det giøres nødigt. (Prov. dan., 237.) *17 Der ist so leicht, 's könnt' ihn der Habs fortnehmen. – Herrig, Archiv, XXXVIII, 338. *18 Es geht nicht so leicht wie die Vermehrung der Karnikel. *19 Es ist leichter als Pantoffelholz (Kork). – Eiselein, 390. Dän.: Et levendes liig som har den eene fod paa gravens bred. (Prov. dan., 383.) Holl.: Hij is zoo droog als kurk. (Harrebomée, I, 458b.) Lat.: Cadaver vivum. (Binder I, 1867; II, 3590; Philippi, I, 67.) – Subere levior. *20 Es ist so leicht, dass man dabey kan müssig gehen. – Lehmann, 453, 12. *21 Es ist leicht, man kann drüber hinlauffen, wie ein Han vber kohlen. – Lehmann, 453, 12. *22 He is so licht as'n Ûl (Eule). (Ostfries.) – Bueren, 662; Eichwald, 1970; Kern, 859; Frommann, V, 523, 556. Ist federleicht. *23 Leicht wie ein Federlein. – Mathesy, I, 112b. *24 So leicht als ein Fuchs Birnen frisst. Lat.: Quam facile vulpes pyrum comest. (Tappius, 161b.) *25 So licht as 'ne Feär (Feder). (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 161, 106. *26 So licht as'n Flogg. – Eichwald, 535. Frz.: Légier comme la fumée, comme la pluye, comme la nue, comme l'irundelle, comme la forme au mirouer. (Leroux, II, 256.) Leichtes. 1 Auch das Leichte wird zur Last, wenn man's nicht mit Lieb erfasst. Lat.: Nihil tam facile, quin difficile fiat, si invitus facias. (Terenz.) (Philippi, II, 25.) 2 Das Leichte schwimmt oben. – Simrock, 6306; Eiselein, 418; Braun, I, 2217. 3 Wem was Leichtes nicht gefällt, der mag Blockschuhe anziehen. „Die Minnbrüder stellen sie weg, wenn sie auf Buhlschaft gehen und bekommen guten Ablass.“ (Fischart.) Leichtfertig. 1 Der ist leichtfertig, der vmbsonst leugt. – Lehmann, 494, 55. 2 Leichtfertig im Anfang bringt Schaden im Ausgang. 3 Was leichtfertig wird angefangen, das hat schädlichen aussgang. – Lehmann, 452, 2. Leichtfertigkeit. 1 Der leichtfertigkeit geferten seynd Narrheit vnd geferligkeit. – Lehmann, 452, 4. 2 Leichtfertigkeit, die glücklich zuschlägt, wird für Tugend gehalten. – Lehmann, 452, 5. 3 Leichtfertigkeit ist blind vnd dabey vermessen. – Lehmann, 452, 1. 4 Leichtfertigkeit ist des Leibes Motte und der Seele Russ. – Winckler, III, 95. Die Russen: Leichtsinn ist des Glückes Krebs. (Altmann VI, 482.) 5 Leichtfertigkeit ist eine Mutter der Schande.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0021" n="[7]"/> <cb n="13"/> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Leiche.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Eine Leiche bleibt eine Leiche, auch wenn man sie mit Rosen besteckt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Leiche muss man mit Leiche büssen.</hi> (S. Leib 72 u. 73.) – <hi rendition="#i">Graf, 337, 309; Hettema, Landrecht, 84.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Leichen erhalten sich nur in festgeschlossenen Särgen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Manche Staatsverfassungen nur, wenn kein frischer Luftzug hinzukommt.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Ueber Leichen führt kein Weg zum Glück.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Osmanen: Einen Leichnam benutze nicht als Brücke. (<hi rendition="#i">Schlechta, 99.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*5 Er wurde wie eine Leiche.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij krijgt eene kleur als een tinnen schotel. – Hij verschiet zijne verw. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 414<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 Es ist eine lebend(ig)e (wandelnde) Leiche.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: C'est un vrai fantôme. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 303<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Mer hoan ern a Leichel gekrett, sagte der Leidmann, als er das Begräbniss bestellte.</hi> (<hi rendition="#i">Markersdorf bei Görlitz.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Wir haben etwa eine Leiche (zu Stande) gebracht, d. h. es ist uns ein Kind gestorben.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Leichen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Mit en andere leiche<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Auch laichen (von Laich) und leien = umgehen, besonders mit schlechten Personen. (<hi rendition="#i">Stalder, II, 164.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Sie leichen mit einander.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 164, 8.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Leichenbittermiene.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Etwas mit einer Leichenbittermiene sagen.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Leichenbret.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Jemand aufs Leichenbret bringen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Seinen Tod befördern.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Leichenpredigt.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Leichenpredigt, Lügenpredigt.</hi> – <hi rendition="#i">Pistor. VI, 61; Eiselein, 418; Simrock, 6305; Körte, 3751; Braun, I, 2215.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Leichenrede.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Den kann man nicht einmal in einer Leichenrede loben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Som ikke kand roses i sin liig-prædikan. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 480.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Leichenstein.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wer Leichensteine liest, darf kein gutes Gedächtniss haben.</hi> – <hi rendition="#i">Tendlau, 1062.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Weil das dort gespendete Lob selten ein begründetes ist.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Leichentuch.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Ein Leichentuch und damit genug.</hi> (S. Bret 7.) – <hi rendition="#i">Reinsberg II, 156.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Leichenvogel.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Die Leichenvögel erscheinen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Vorboten, Verkünder, Andeuter von unheilvollen Ereignissen, Vorgängen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Leichnam.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Der Leichnam des Papstes braucht nicht mehr Erde als der des Kaplans.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het ligchaam van den paus beslaat niet meer aarde dan dat van den kapellaan. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 29.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Es ist nur ein Leichnam.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Ein Mensch ohne Geist und Leben.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is een dood ligchaam. – Het is een ligchaam zonder ziel. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 29.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Heiliger Leichnam und Bocksdarm.</hi> – <hi rendition="#i">Murner, Schelm., 21.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Sprichwörtlicher Ausruf.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Leicht.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Es ist leicht, in die Nesseln zu scheissen, aber schwer, es wieder herauszulecken.</hi> (<hi rendition="#i">Graudenz.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Es ist leicht, man darffs nicht auss einem tiefien Brunnen schöpffen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 452, 7.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Es ist leichter, ein Dorf zu verthun, als ein Haus zu gewinnen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Es ist leichter einen Korb voll Flöhe zu hüten als ein Dutzend Mägdlein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Es ist nicht leicht, allen Schlingen zu entgehen.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 9089.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Es ist nicht leicht, aus einem Klotze einen Zahnstocher zu schnitzen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Es mag leicht sein, das danckenswerth ist.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 644, 31.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Es mag leicht sein, das ein hurn hebt.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 85<hi rendition="#sup">a</hi>; Lehmann, II, 137, 83.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Es mag leicht sein, das einn faulen hebt.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 21<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <cb n="14"/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Es mag leicht sein, dass einen ein Bauer lobt.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 6544.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Es mag leicht sein, dz einn einn weiten weg beschwert.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 183<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Es mag leicht seyn, das da hilfft.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 137, 82.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Es mag leicht seyn, das nit schwer ist.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, I, 37.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Es mag leicht seyn, sagte jene fraw, es gehöret für die Knechte in die Mühle, vnd pissete in den Topf an das Zugemüse.</hi> – <hi rendition="#i">Mathesy, I, 82<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Leicht auff, leicht ab; leicht Geld, leicht Wahr.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 436.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Was leicht ist, wird schwer, wenn man's ungern thut.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Det som er let, giøres vanskeligt, naar det giøres nødigt. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 237.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Der ist so leicht, 's könnt' ihn der Habs fortnehmen.</hi> – <hi rendition="#i">Herrig, Archiv, XXXVIII, 338.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*18 Es geht nicht so leicht wie die Vermehrung der Karnikel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Es ist leichter als Pantoffelholz (Kork).</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 390.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Et levendes liig som har den eene fod paa gravens bred. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 383.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij is zoo droog als kurk. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 458<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cadaver vivum. (<hi rendition="#i">Binder I, 1867; II, 3590; Philippi, I, 67.</hi>) – Subere levior.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 Es ist so leicht, dass man dabey kan müssig gehen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 453, 12.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*21 Es ist leicht, man kann drüber hinlauffen, wie ein Han vber kohlen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 453, 12.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*22 He is so licht as'n Ûl (Eule).</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) – <hi rendition="#i">Bueren, 662; Eichwald, 1970; Kern, 859; Frommann, V, 523, 556.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Ist federleicht.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*23 Leicht wie ein Federlein.</hi> – <hi rendition="#i">Mathesy, I, 112<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*24 So leicht als ein Fuchs Birnen frisst.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quam facile vulpes pyrum comest. (<hi rendition="#i">Tappius, 161<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*25 So licht as 'ne Feär (Feder).</hi> (<hi rendition="#i">Grafschaft Mark.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, V, 161, 106.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*26 So licht as'n Flogg.</hi> – <hi rendition="#i">Eichwald, 535.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Légier comme la fumée, comme la pluye, comme la nue, comme l'irundelle, comme la forme au mirouer. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 256.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Leichtes.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Auch das Leichte wird zur Last, wenn man's nicht mit Lieb erfasst.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nihil tam facile, quin difficile fiat, si invitus facias. (<hi rendition="#i">Terenz.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 25.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Das Leichte schwimmt oben.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 6306; Eiselein, 418; Braun, I, 2217.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Wem was Leichtes nicht gefällt, der mag Blockschuhe anziehen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Die Minnbrüder stellen sie weg, wenn sie auf Buhlschaft gehen und bekommen guten Ablass.“ (<hi rendition="#i">Fischart.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Leichtfertig.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Der ist leichtfertig, der vmbsonst leugt.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 494, 55.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Leichtfertig im Anfang bringt Schaden im Ausgang.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Was leichtfertig wird angefangen, das hat schädlichen aussgang.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 452, 2.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Leichtfertigkeit.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Der leichtfertigkeit geferten seynd Narrheit vnd geferligkeit.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 452, 4.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Leichtfertigkeit, die glücklich zuschlägt, wird für Tugend gehalten.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 452, 5.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Leichtfertigkeit ist blind vnd dabey vermessen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 452, 1.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Leichtfertigkeit ist des Leibes Motte und der Seele Russ.</hi> – <hi rendition="#i">Winckler, III, 95.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Die Russen: Leichtsinn ist des Glückes Krebs. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 482.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Leichtfertigkeit ist eine Mutter der Schande.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[7]/0021]
Leiche.
1 Eine Leiche bleibt eine Leiche, auch wenn man sie mit Rosen besteckt.
2 Leiche muss man mit Leiche büssen. (S. Leib 72 u. 73.) – Graf, 337, 309; Hettema, Landrecht, 84.
3 Leichen erhalten sich nur in festgeschlossenen Särgen.
Manche Staatsverfassungen nur, wenn kein frischer Luftzug hinzukommt.
4 Ueber Leichen führt kein Weg zum Glück.
Die Osmanen: Einen Leichnam benutze nicht als Brücke. (Schlechta, 99.)
*5 Er wurde wie eine Leiche.
Holl.: Hij krijgt eene kleur als een tinnen schotel. – Hij verschiet zijne verw. (Harrebomée, I, 414b.)
*6 Es ist eine lebend(ig)e (wandelnde) Leiche.
Frz.: C'est un vrai fantôme. (Kritzinger, 303a.)
*7 Mer hoan ern a Leichel gekrett, sagte der Leidmann, als er das Begräbniss bestellte. (Markersdorf bei Görlitz.)
Wir haben etwa eine Leiche (zu Stande) gebracht, d. h. es ist uns ein Kind gestorben.
Leichen.
*1 Mit en andere leiche1. (Luzern.)
1) Auch laichen (von Laich) und leien = umgehen, besonders mit schlechten Personen. (Stalder, II, 164.)
*2 Sie leichen mit einander. – Lehmann, 164, 8.
Leichenbittermiene.
* Etwas mit einer Leichenbittermiene sagen.
Leichenbret.
* Jemand aufs Leichenbret bringen.
Seinen Tod befördern.
Leichenpredigt.
Leichenpredigt, Lügenpredigt. – Pistor. VI, 61; Eiselein, 418; Simrock, 6305; Körte, 3751; Braun, I, 2215.
Leichenrede.
* Den kann man nicht einmal in einer Leichenrede loben.
Dän.: Som ikke kand roses i sin liig-prædikan. (Prov. dan., 480.)
Leichenstein.
Wer Leichensteine liest, darf kein gutes Gedächtniss haben. – Tendlau, 1062.
Weil das dort gespendete Lob selten ein begründetes ist.
Leichentuch.
Ein Leichentuch und damit genug. (S. Bret 7.) – Reinsberg II, 156.
Leichenvogel.
* Die Leichenvögel erscheinen.
Vorboten, Verkünder, Andeuter von unheilvollen Ereignissen, Vorgängen.
Leichnam.
1 Der Leichnam des Papstes braucht nicht mehr Erde als der des Kaplans.
Holl.: Het ligchaam van den paus beslaat niet meer aarde dan dat van den kapellaan. (Harrebomée, II, 29.)
*2 Es ist nur ein Leichnam.
Ein Mensch ohne Geist und Leben.
Holl.: Het is een dood ligchaam. – Het is een ligchaam zonder ziel. (Harrebomée, II, 29.)
*3 Heiliger Leichnam und Bocksdarm. – Murner, Schelm., 21.
Sprichwörtlicher Ausruf.
Leicht.
1 Es ist leicht, in die Nesseln zu scheissen, aber schwer, es wieder herauszulecken. (Graudenz.)
2 Es ist leicht, man darffs nicht auss einem tiefien Brunnen schöpffen. – Lehmann, 452, 7.
3 Es ist leichter, ein Dorf zu verthun, als ein Haus zu gewinnen.
4 Es ist leichter einen Korb voll Flöhe zu hüten als ein Dutzend Mägdlein.
5 Es ist nicht leicht, allen Schlingen zu entgehen. – Simrock, 9089.
6 Es ist nicht leicht, aus einem Klotze einen Zahnstocher zu schnitzen.
7 Es mag leicht sein, das danckenswerth ist. – Henisch, 644, 31.
8 Es mag leicht sein, das ein hurn hebt. – Franck, II, 85a; Lehmann, II, 137, 83.
9 Es mag leicht sein, das einn faulen hebt. – Franck, II, 21b.
10 Es mag leicht sein, dass einen ein Bauer lobt. – Simrock, 6544.
11 Es mag leicht sein, dz einn einn weiten weg beschwert. – Franck, II, 183b.
12 Es mag leicht seyn, das da hilfft. – Lehmann, II, 137, 82.
13 Es mag leicht seyn, das nit schwer ist. – Gruter, I, 37.
14 Es mag leicht seyn, sagte jene fraw, es gehöret für die Knechte in die Mühle, vnd pissete in den Topf an das Zugemüse. – Mathesy, I, 82b.
15 Leicht auff, leicht ab; leicht Geld, leicht Wahr. – Petri, II, 436.
16 Was leicht ist, wird schwer, wenn man's ungern thut.
Dän.: Det som er let, giøres vanskeligt, naar det giøres nødigt. (Prov. dan., 237.)
*17 Der ist so leicht, 's könnt' ihn der Habs fortnehmen. – Herrig, Archiv, XXXVIII, 338.
*18 Es geht nicht so leicht wie die Vermehrung der Karnikel.
*19 Es ist leichter als Pantoffelholz (Kork). – Eiselein, 390.
Dän.: Et levendes liig som har den eene fod paa gravens bred. (Prov. dan., 383.)
Holl.: Hij is zoo droog als kurk. (Harrebomée, I, 458b.)
Lat.: Cadaver vivum. (Binder I, 1867; II, 3590; Philippi, I, 67.) – Subere levior.
*20 Es ist so leicht, dass man dabey kan müssig gehen. – Lehmann, 453, 12.
*21 Es ist leicht, man kann drüber hinlauffen, wie ein Han vber kohlen. – Lehmann, 453, 12.
*22 He is so licht as'n Ûl (Eule). (Ostfries.) – Bueren, 662; Eichwald, 1970; Kern, 859; Frommann, V, 523, 556.
Ist federleicht.
*23 Leicht wie ein Federlein. – Mathesy, I, 112b.
*24 So leicht als ein Fuchs Birnen frisst.
Lat.: Quam facile vulpes pyrum comest. (Tappius, 161b.)
*25 So licht as 'ne Feär (Feder). (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 161, 106.
*26 So licht as'n Flogg. – Eichwald, 535.
Frz.: Légier comme la fumée, comme la pluye, comme la nue, comme l'irundelle, comme la forme au mirouer. (Leroux, II, 256.)
Leichtes.
1 Auch das Leichte wird zur Last, wenn man's nicht mit Lieb erfasst.
Lat.: Nihil tam facile, quin difficile fiat, si invitus facias. (Terenz.) (Philippi, II, 25.)
2 Das Leichte schwimmt oben. – Simrock, 6306; Eiselein, 418; Braun, I, 2217.
3 Wem was Leichtes nicht gefällt, der mag Blockschuhe anziehen.
„Die Minnbrüder stellen sie weg, wenn sie auf Buhlschaft gehen und bekommen guten Ablass.“ (Fischart.)
Leichtfertig.
1 Der ist leichtfertig, der vmbsonst leugt. – Lehmann, 494, 55.
2 Leichtfertig im Anfang bringt Schaden im Ausgang.
3 Was leichtfertig wird angefangen, das hat schädlichen aussgang. – Lehmann, 452, 2.
Leichtfertigkeit.
1 Der leichtfertigkeit geferten seynd Narrheit vnd geferligkeit. – Lehmann, 452, 4.
2 Leichtfertigkeit, die glücklich zuschlägt, wird für Tugend gehalten. – Lehmann, 452, 5.
3 Leichtfertigkeit ist blind vnd dabey vermessen. – Lehmann, 452, 1.
4 Leichtfertigkeit ist des Leibes Motte und der Seele Russ. – Winckler, III, 95.
Die Russen: Leichtsinn ist des Glückes Krebs. (Altmann VI, 482.)
5 Leichtfertigkeit ist eine Mutter der Schande.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:39:28Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:39:28Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |