Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 64 Lügen und Trügen seind so werth, dass man ihrer zu allen Käufen1 begehrt. - Eiselein, 437; Riehl, Novellen, 394. 1) Im Chaos (555) steht dafür: in allen Künsten. 65 Lügen und Trügen stets gaht für Courtisei im Fürstenrath. - Eiselein, 437. 66 Lügen vnnd trug ist der Leuth Wagen vnnd Pflug. - Lehmann, 492, 25. 67 Lugenn bey vielen vorhassenn mich, zu ueranttwortten vngehort bleibe ich. Das muss ich gott vonn himel klagen, auf ihr gewiszen alle gesagen. - Latendorf, Jahrb., 268. 68 Lügst du gern, so stielst auch gern, ei so musst du gehenket wern. - Chaos, 552. 69 Lügst nid? het 's Büebli de Schulmeister g'frogt. - Sutermeister, 42. 70 Man darff keiner Lügen dazu, dass man das Gebot halte. - Petri, I, 71. 71 Man leugt von einem hauss in das ander, wie dann erst so ferr. - Pauli, Schimpff, LXXVIa. 72 Man lügt jetzt auch cum Privilegio. - Opel, 382. Ob sich das auf officiöse Telegramme und Zeitungen bezieht? Frz.: On ment tant c'on ne set que croire. (Leroux, II, 273.) 73 Mancher leugt als were jhm das Maul geschmiert. - Lehmann, 499, 57. 74 Mancher Leugt eins auff, das ander ab, vnnd hat ein gesunde Leber dabey. - Lehmann, 495, 68. 75 Mancher lög' einen ganzen Tag und ständ' auf einem Bein dazu. - Simrock, 6673. 76 Mancher versteigt sich mit lügen, das er ohne Leiter nicht kann wieder herab kommen. - Lehmann, 492, 22. 77 Mancher wölt nicht gern lügen, wenn er die Wahrheit könnte treffen. - Lehmann, 494, 56. 78 Me muess no au lüage, dass me's glaube ka. (Ulm.) 79 Mehrmals gelogen, hat manchen bedrogen. - Curtze, 365, 619. 80 Mit gewalt liegen Landtfarer, alt Lütt vnd die Herren; so ist erlaubt ze liegen den Wachtern, Waidlüten vnd den Bulern; so ist notdurft ze liegen den Arzten, Kauflüten vnd den Gaugglern. - Haltaus, LXVII, 1, 1. 81 Mit Lügen und Trügen erlangt man mehr als mit Wahrheit und Recht. 82 Mit Lügen vnnd listen spickt (füllt) man Säck (Kästen) vnnd Kisten. - Lehmann, 493, 27; Eiselein, 437; Chaos, 556. 83 Nach lügen kömpt stehlen, nach stehlen kömpt der Strick an die Kehlen. - Schrader, 55. 84 Obwol zuweilen leugt der Mund, so leugt doch nicht des Hertzens Grund. - Petri, II, 502. 85 'S hesst, warde (wer) loigt, der steild och. (Schles.) - Frommann, III, 242, 29. 86 'S Lüge, 's Hure-n und 's Stähle sy Gschwister-ching. (Solothurn.) - Schild, 65, 108. 87 So man lügen zum grundfest legt, kan man nichts den Lügen darauff bauwen. - Franck, Zeytbuch, Vorr. 88 Von ferne ist gut lügen. Dän.: Hvo vil lyve langt fra. (Prov. dan., 406.) Frz.: A beau mentir qui vient de loin. (Cahier, 957; Kritzinger, 64a.) Lat.: Longinquitas redargui non potest. (Buchler, 211; Binder II, 1688.) 89 Wann liegen londisch Tuch were, so were es nicht ein Wunder, dass du hübsche Kleider hettest. (Schweiz.) - Joc., III, 38; Simrock, 6676a. 90 Wann liegen Welsch were, so gebstu einen guten Dollmetscher. (Schweiz.) - Joc., III, 38; Eiselein, 437; Simrock, 6676b; Reinsberg V, 51. 91 Wär anfenget mit leigen, höärt up med bedreigen. - Schambach, 161. Wer mit Lügen anfängt, hört mit Betrügen auf. [Spaltenumbruch] 92 Wär d's Lüga si schwär weia Stei traga, 's würd no mänga d' Warheit saga. (Bern.) - Zyro, 47; hochdeutsch bei Eiselein, 437, Simrock, 6665; Braun, I, 2419. Im Niederdeutschen: Wier't Lö'n so schwöär ass Stene dra'n, wür' mäncher lewer de Woahrheit sa'n. (Schlingmann, 946.) 93 Wär' Lügen eine Kunst, das ganze Land wär' voller Künstler. Dän.: Der som at lyve var en kunst, var verden fuld af kunstnere. (Prov. dan., 406.) 94 Wär lügt, dei drügt. - Schambach, II, 547. 95 War salber leugt, der globt ne olles. (Oberlausitz.) 96 Wäre Lügen so schwer wie Stein (oder Holz) tragen, so würde jeder die Wahrheit sagen. - Körte, 1973; Chaos, 555. "Wenn ligen als wee thate als arbeyten ader steyn tragen, so würd mancher seyn mawl zcu haben." (Werdea, Eij.) 97 Wei lüget, de stiehlt. (Waldeck.) - Curtze, 347, 813; hochdeutsch bei Gaal, 1120; Braun, I, 2418. Slow.: Kdor laze, tudi kmali krade. 98 Weil Lügen und Trügen den Juden zugelassen, tragen die Christen der Juden Ring an Fingern. 99 Wenn man ein Lügen nachgibt, folgen vil hernach. - Franck, Zeytbuch, III. 100 Wenn man lüggt, so mot man sik in sinen Geldbüdel leigen, seggt de Bauer. (Göttingen.) 101 Wenn man mit Lügen könnte vom Galgen kommen, würde niemand gehängt. (S. Leugnen 1.) Sutor, 479; Hillebrand, 236. Das Sprichwort sagt, dass das Geständniss des Verbrechers keineswegs erforderlich sei, um denselben zum Tode zu verurtheilen. Lat.: Si decus est morum, ne cures verba malorum. (Sutor, 479.) 102 Wenn man umbsonst so vil liegt, wie würd man liegen, wenn man die Lügen bezahlete. - Sutor, 483. Lat.: Mendaciosus mihi exosus, ut inferni porta. (Sutor, 485.) 103 Wer am höflichsten ligen kan, der ist fast der beste Mann. - Herberger, I, 2, 805. 104 Wer beginnt mit Lügen, endet mit Betrügen. - Simrock, 6655. 105 Wer das Lügen leidet, lehrt das Stehlen. 106 Wer einmal gelogen hat, dem glaubt man nicht mehr. - Müller, 35, 2. Die Chinesen sagen: Wer dreimal lügt, dem wird nicht einmal geglaubt. (Cahier, 2136.) Böhm.: Kdo vcera lhal, tomu i zitra se neveri. (Celakovsky, 66.) Frz.: Cil qui ment volontiers ne fait point acroire. (Leroux, II, 203.) It.: Credesi il falso al verace, e negasi il vero al mendace. (Gaal, 1122.) Poln.: Kto jeden raz sklamal, temu rzadko wierza chociazby przysiegal. (Lompa, 87.) - Kto raz sklamal, traci wiare nazawsze. (Masson, 238.) - Kto sie raz przeniewierzy, tema juz nikt niewierzy. (Lompa, 87.) 107 Wer einmal gelogen hat, ist immer ein Lügner. - Altmann VI, 422. 108 Wer einmal leugt, dem glaubt man nicht wieder. - Petri, II, 704. 109 Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht. - Simrock, 6624. Dän.: Den som pleyer at lyve, staaer og ei til troendes, naaer han siger sanden. (Prov. dan., 406.) Engl.: A liar is not believed when he speaks the truth. Frz.: On ne croit point un menteur lors meme qu'il dit la verite. It.: Al bugiardo non e creduto il vero. Lat.: Mendaci homini nec verum quidem dicenti credere solemus. - Quicunque turpi fraude semel innotuit, etiam si verum dicit, amittit fidem. (Phaedrus.) (Masson, 238; Philippi, II, 128; Binder II, 2826.) Schwed.: Den som en gang haar lugit, troor man näppligen sedan fast an han sager sanningen. (Törning, 20.) 110 Wer gern leugt, der muss auch liegen, wenn er die Wahrheit sagt. - Petri, II, 712. 111 Wer gern leugt, der stilt auch gern. - Franck, I, 75b; Egenolff, 31b; Eyering, II, 335a; Petri, II, 712; Gruter, I, 80; Latendorf II, 28; Pauli, Schimpff, LXVIb; [Spaltenumbruch] 64 Lügen und Trügen seind so werth, dass man ihrer zu allen Käufen1 begehrt. – Eiselein, 437; Riehl, Novellen, 394. 1) Im Chaos (555) steht dafür: in allen Künsten. 65 Lügen und Trügen stets gaht für Courtisei im Fürstenrath. – Eiselein, 437. 66 Lügen vnnd trug ist der Leuth Wagen vnnd Pflug. – Lehmann, 492, 25. 67 Lugenn bey vielen vorhassenn mich, zu ueranttwortten vngehort bleibe ich. 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(<hi rendition="#i">Törning, 20.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">110 Wer gern leugt, der muss auch liegen, wenn er die Wahrheit sagt.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 712.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">111 Wer gern leugt, der stilt auch gern.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 75<hi rendition="#sup">b</hi>; Egenolff, 31<hi rendition="#sup">b</hi>; Eyering, II, 335<hi rendition="#sup">a</hi>; Petri, II, 712; Gruter, I, 80; Latendorf II, 28; Pauli, Schimpff, LXVI<hi rendition="#sup">b</hi>; </hi></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[134]/0148]
64 Lügen und Trügen seind so werth, dass man ihrer zu allen Käufen1 begehrt. – Eiselein, 437; Riehl, Novellen, 394.
1) Im Chaos (555) steht dafür: in allen Künsten.
65 Lügen und Trügen stets gaht für Courtisei im Fürstenrath. – Eiselein, 437.
66 Lügen vnnd trug ist der Leuth Wagen vnnd Pflug. – Lehmann, 492, 25.
67 Lugenn bey vielen vorhassenn mich, zu ueranttwortten vngehort bleibe ich. Das muss ich gott vonn himel klagen, auf ihr gewiszen alle gesagen. – Latendorf, Jahrb., 268.
68 Lügst du gern, so stielst auch gern, ei so musst du gehenket wern. – Chaos, 552.
69 Lügst nid? het 's Büebli de Schulmeister g'frogt. – Sutermeister, 42.
70 Man darff keiner Lügen dazu, dass man das Gebot halte. – Petri, I, 71.
71 Man leugt von einem hauss in das ander, wie dann erst so ferr. – Pauli, Schimpff, LXXVIa.
72 Man lügt jetzt auch cum Privilegio. – Opel, 382.
Ob sich das auf officiöse Telegramme und Zeitungen bezieht?
Frz.: On ment tant c'on ne set que croire. (Leroux, II, 273.)
73 Mancher leugt als were jhm das Maul geschmiert. – Lehmann, 499, 57.
74 Mancher Leugt eins auff, das ander ab, vnnd hat ein gesunde Leber dabey. – Lehmann, 495, 68.
75 Mancher lög' einen ganzen Tag und ständ' auf einem Bein dazu. – Simrock, 6673.
76 Mancher versteigt sich mit lügen, das er ohne Leiter nicht kann wieder herab kommen. – Lehmann, 492, 22.
77 Mancher wölt nicht gern lügen, wenn er die Wahrheit könnte treffen. – Lehmann, 494, 56.
78 Me muess no au lüage, dass me's glaube ka. (Ulm.)
79 Mehrmals gelogen, hat manchen bedrogen. – Curtze, 365, 619.
80 Mit gewalt liegen Landtfarer, alt Lütt vnd die Herren; so ist erlaubt ze liegen den Wachtern, Waidlüten vnd den Bulern; so ist notdurft ze liegen den Arzten, Kauflüten vnd den Gaugglern. – Haltaus, LXVII, 1, 1.
81 Mit Lügen und Trügen erlangt man mehr als mit Wahrheit und Recht.
82 Mit Lügen vnnd listen spickt (füllt) man Säck (Kästen) vnnd Kisten. – Lehmann, 493, 27; Eiselein, 437; Chaos, 556.
83 Nach lügen kömpt stehlen, nach stehlen kömpt der Strick an die Kehlen. – Schrader, 55.
84 Obwol zuweilen leugt der Mund, so leugt doch nicht des Hertzens Grund. – Petri, II, 502.
85 'S hêsst, wârde (wer) loigt, der stîld ôch. (Schles.) – Frommann, III, 242, 29.
86 'S Lüge, 's Hure-n und 's Stähle sy Gschwister-ching. (Solothurn.) – Schild, 65, 108.
87 So man lügen zum grundfest legt, kan man nichts den Lügen darauff bauwen. – Franck, Zeytbuch, Vorr.
88 Von ferne ist gut lügen.
Dän.: Hvo vil lyve langt fra. (Prov. dan., 406.)
Frz.: A beau mentir qui vient de loin. (Cahier, 957; Kritzinger, 64a.)
Lat.: Longinquitas redargui non potest. (Buchler, 211; Binder II, 1688.)
89 Wann liegen londisch Tuch were, so were es nicht ein Wunder, dass du hübsche Kleider hettest. (Schweiz.) – Joc., III, 38; Simrock, 6676a.
90 Wann liegen Welsch were, so gebstu einen guten Dollmetscher. (Schweiz.) – Joc., III, 38; Eiselein, 437; Simrock, 6676b; Reinsberg V, 51.
91 Wär anfenget mit leigen, höärt up med bedreigen. – Schambach, 161.
Wer mit Lügen anfängt, hört mit Betrügen auf.
92 Wär d's Lüga si schwär wîa Stei traga, 's würd no mänga d' Warheit saga. (Bern.) – Zyro, 47; hochdeutsch bei Eiselein, 437, Simrock, 6665; Braun, I, 2419.
Im Niederdeutschen: Wier't Lö'n so schwöär ass Stêne drâ'n, wür' mäncher lewer de Woahrheit sa'n. (Schlingmann, 946.)
93 Wär' Lügen eine Kunst, das ganze Land wär' voller Künstler.
Dän.: Der som at lyve var en kunst, var verden fuld af kunstnere. (Prov. dan., 406.)
94 Wär lügt, dei drügt. – Schambach, II, 547.
95 War salber leugt, der globt ne olles. (Oberlausitz.)
96 Wäre Lügen so schwer wie Stein (oder Holz) tragen, so würde jeder die Wahrheit sagen. – Körte, 1973; Chaos, 555.
„Wenn ligen als wee thate als arbeyten ader steyn tragen, so würd mancher seyn mawl zcu haben.“ (Werdea, Eij.)
97 Wei lüget, de stiehlt. (Waldeck.) – Curtze, 347, 813; hochdeutsch bei Gaal, 1120; Braun, I, 2418.
Slow.: Kdor laže, tudi kmali krade.
98 Weil Lügen und Trügen den Juden zugelassen, tragen die Christen der Juden Ring an Fingern.
99 Wenn man ein Lügen nachgibt, folgen vil hernach. – Franck, Zeytbuch, III.
100 Wenn man lüggt, so mot man sik in sinen Geldbüdel leigen, seggt de Bûer. (Göttingen.)
101 Wenn man mit Lügen könnte vom Galgen kommen, würde niemand gehängt. (S. Leugnen 1.) Sutor, 479; Hillebrand, 236.
Das Sprichwort sagt, dass das Geständniss des Verbrechers keineswegs erforderlich sei, um denselben zum Tode zu verurtheilen.
Lat.: Si decus est morum, ne cures verba malorum. (Sutor, 479.)
102 Wenn man umbsonst so vil liegt, wie würd man liegen, wenn man die Lügen bezahlete. – Sutor, 483.
Lat.: Mendaciosus mihi exosus, ut inferni porta. (Sutor, 485.)
103 Wer am höflichsten ligen kan, der ist fast der beste Mann. – Herberger, I, 2, 805.
104 Wer beginnt mit Lügen, endet mit Betrügen. – Simrock, 6655.
105 Wer das Lügen leidet, lehrt das Stehlen.
106 Wer einmal gelogen hat, dem glaubt man nicht mehr. – Müller, 35, 2.
Die Chinesen sagen: Wer dreimal lügt, dem wird nicht einmal geglaubt. (Cahier, 2136.)
Böhm.: Kdo včera lhal, tomu i zítra se nevĕří. (Čelakovský, 66.)
Frz.: Cil qui ment volontiers ne fait point acroire. (Leroux, II, 203.)
It.: Credesi il falso al verace, e negasi il vero al mendace. (Gaal, 1122.)
Poln.: Kto jeden raz skłamał, temu rzadko wierzą chociażby przysięgał. (Lompa, 87.) – Kto raz skłamał, traci wiarę nazawsze. (Masson, 238.) – Kto się raz przeniewierzy, tema już nikt niewierzy. (Lompa, 87.)
107 Wer einmal gelogen hat, ist immer ein Lügner. – Altmann VI, 422.
108 Wer einmal leugt, dem glaubt man nicht wieder. – Petri, II, 704.
109 Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht. – Simrock, 6624.
Dän.: Den som pleyer at lyve, staaer og ei til troendes, naaer han siger sanden. (Prov. dan., 406.)
Engl.: A liar is not believed when he speaks the truth.
Frz.: On ne croit point un menteur lors même qu'il dit la vérité.
It.: Al bugiardo non è creduto il vero.
Lat.: Mendaci homini nec verum quidem dicenti credere solemus. – Quicunque turpi fraude semel innotuit, etiam si verum dicit, amittit fidem. (Phaedrus.) (Masson, 238; Philippi, II, 128; Binder II, 2826.)
Schwed.: Den som en gång haar lugit, troor man näppligen sedan fast ån han sager sanningen. (Törning, 20.)
110 Wer gern leugt, der muss auch liegen, wenn er die Wahrheit sagt. – Petri, II, 712.
111 Wer gern leugt, der stilt auch gern. – Franck, I, 75b; Egenolff, 31b; Eyering, II, 335a; Petri, II, 712; Gruter, I, 80; Latendorf II, 28; Pauli, Schimpff, LXVIb;
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