Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] bemerkt worden, dass die Bettler in Polen gegen die Hunde bewaffnet sind. Die Peitsche, welche sie führen, ist eine zur Abwehrung der Hunde sehr zweckmässig eingerichtete Waffe. Der Stock selbst ist stark mit Eisen beschlagen, daran befindet sich eine klafterlange Schnur, an deren Ende eine eiserne Kugel oder ein Stein angebunden ist. Gewöhnlich ist die Schnur aufgewunden und wird nur geschwungen, wenn Hunde ihn verfolgen. Diese haben dann auch in der Regel solchen Respect davor, dass wenn sie von weitem einen Bettler erblicken, sie sofort unter heftigem Gebell und stummem Knurren ein Versteck suchen. (Wurzbach I, 60.)


Lösung.

* Das ist die Lösung des Räthsels.

Das war getroffen; so verhält sich's.


Loten, s. Losen 4.

Loth (Name).

Loth war fromm vnnd wohnete unter den Sodomitern. - Lehmann, 860, 15.


Loth.

1 Das Loth ist zu langsam ausgeworfen, wenn das Schiff gestrandet ist. - Winckler, III, 13.

Holl.: Het is te laat, als het schip stuit het lood de werpen. (Harrebomee, II, 39.)

*2 Es ist alles wieder im Loth.

In rechter Ordnung.

Holl.: Hij is uit het lood gezakt. (Harrebomee, II, 35.)

*3 Es ist im richtigen Loth. - Frischbier2, 2468.

In der richtigen Stimmung, hält sich und handelt in angemessener Weise.

*4 He hett 't Lot (Blei) al in de Billen (Hinterbacken). - Bueren, 527; Eichwald, 1209; Frommann, V, 430, 534.


Löthen.

Es hilfft kein löten noch leimen an einem alten glass. - Petri, II, 252.


Lother.

Lother und Spitzknecht mag man wol gerathen. - Luther, Tischr., 557a.


Löther.

Oeppzedie isch am Löther und öppedie am Kräli, seit de Löther-Hanseli. - Sutermeister, 42.


Lothringen.

Lothringen heisst die Soldatenjacke. - Hesekiel, 39.


Lothringer.

Ein Lothringer verräth Gott und seinen Nächsten.

Lothringen und Lothringer sind in den französischen Sprichwörtern nicht gut angeschrieben, höchstens dass man die lothringischen Tänzer und Schmausereien hervorhebt: Les meilleurs danseurs sont en Lorraine. L'hiver passe par Lorraine en France. Les carouses sont plus dangereuses en Lorraine qu'en Allemagne. Les vins de Bassigny et de Lorraine ne portent point d'eau ny l'eau de vin. (Leroux, I, 234.) Von den dortigen Fürsten heisst es: Les princes Lorrains ressemblent les coursiers de Naples qui sont longs et tardifs a venir, mais venant sur l'age ils sont tres-bons. (Leroux, II, 7.) Lorrain, vilain, prete-moi ton lard pour frotter mon pain? Nenni, ca s' use? Prete-moi ta femme! La voila. (Cahier, 963; Leroux, I, 234.)

Frz.: Lorrain, vilain, traitre a Dieu et a son prochain. (Cahier, 962; Leroux, I, 234; Reinsberg VI, 131; A. Dumas, Salvator, VIII, 57.)


Lotterbett.

* Auf dem Lotterbett liegen.

Lat.: Herculani lecti. (Erasm., 579; Philippi, I, 175.)


Lotterbube.

* Es sind Lotterbuben und Stocknarren.

"Sie gaukeln mit dem Befehl und Wort Gottes, wie die Lotterbuben und Stocknarren." (Luther's Werke, IV, 231.)


Lotterie.

1 Die kleine Lotterie ist grosse Lotterei.

In einem Vortrage von I. B. Holtzinger, den derselbe am 10. Dec. 1868 zu Gratz über das Lottospiel gehalten hat. In Sachsen nennt man die Lotterie scherzweise Luderie.

2 Lotterie führt zur Lotterei. - Gutzkow.

3 Lotterie und Kuxen können einen beluchsen.

4 Lotterey ist eine kleine triegerey. - Petri, II, 441.

5 Was bringt die Lotterie, dauert vom Abend bis früh.

Holl.: Bij loterij-geld is geen zegen. (Harrebomee, II, 38.)

*6 Das is e Lotterie ohne Treffer.

Ein Unternehmen, wobei nichts zu gewinnen ist.

[Spaltenumbruch]


Lotterielos.

1 Lotterielose sind Eingangszettel ins Armenhaus. - Müller, 57, 1; Ramann, Unterr., II, 11; Sailer, 134; Simrock, 6608; Lohrengel, II, 478.

2 Lotterielose und Recepte bieten mehr Nieten als Treffer.

Man kann sich wol ein Lotterielos kaufen, aber keinen Treffer. Die Russen: Man kann sich wol ein Glückslos kaufen, aber nicht das Glück. (Altmann VI, 484.)


Lotusblume.

* Auch die Lotusblume blüht nicht immer. (Ind.)

Keine Schönheit ist von Dauer.


Lotz.

* Et äs e Lotz1. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 32, 19.

1) Ein einfältiger Mensch (s. Lepsch). Nach Frommann liegt die Abkürzung zwischen dem Namen Letz, Lutz (= Ludwig) und dem mittelhochdeutschen lotze. (Vgl. Ben.-Müller, Mhd. Wb., I, 1044.)


Lötzen.

Wer nicht weiss wo Lötzen liegt, muss dem Stintgeruch nachgehen. (Ostpreuss.)

Der Stint findet sich besonders im Löwentinsee bei Lötzen und in Nikolaiken so zahlreich, dass man in dortiger Gegend sprichwörtlich zu sagen pflegt, wenn ein Reisender nicht weiss, wo Lötzen liegt, er möge nur dem Stintgeruche nachgehen. Der Litauer füttert mit Stinten seine Schweine, der arme Masure aber trocknet die kleinen Fische und geniesst sie als Brot.


Louisdor.

Ein Louisdor in der Tasche ist besser als zehn auf dem Bücherbret.


Löwe.

1 Auch ein gefangener Löwe ist noch ein Löwe.

Dän.: En fangen löve beholder dog löve-mod. (Prov. dan., 396.)

2 Auch ein Löwe im Walde brüllet, wenn er keinen Raub hat. - Petri, II, 52.

3 Auch mit einem Löwen ohne Mähne darf der Fuchs nicht spielen.

4 Auf Einen Löwen kommen viel Hasen.

5 Auk de Löwen miötet (müssen) sik vör de Müggen waren. (Münster.) - Lyra, 25; Frommann, VI, 427, 76; hochdeutsch bei Simrock, 6613a.

6 Aus einem Löwen lässt sich kein Jagdhund machen.

Die Russen: Weder ein alter noch junger Löwe lässt sich zur Jagd abrichten. (Altmann VI, 447.)

7 Auss einem wilden Löwen wird offt ein zam Lämlein, aber sorglich ist's mit jhm zu wagen. - Petri, II, 28.

8 Besser der Löwe führt die Hasen an, als der Hase die Löwen.

Frz.: Plus terrible est la compagnie de cerfz desquelz de lyon est chef que des lyons desquelz le cerf est chef. (Leroux, I, 98.)

9 Besser des Löwen Schweif als des Fuchses Kopf.

Das ist Geschmackssache.

10 Besser des Löwen Zorn als der Hyäne Freundschaft. (Abyssinien.)

11 Besser Ein Löwe als tausend Mücken.

Es ist grausam, von einem Löwen zerrissen zu werden; aber tausendmal grausamer ist es, von einem Dutzend Schmeissfliegen langsam zu Tode gemartert zu werden. Die Russen: Dem Löwen entgeht man leichter als den Wölfen. (Altmann VI, 497.)

12 Dem Löwen gehört, was seine Klaue erreicht. - Burckhardt, 585.

13 Dem Löwen wollt' ich Frieden geben, liessen mich die Flöhe leben. - Eiselein, 484.

14 Dem todten Lewen wollen auch die Hasen den Bart rauffen. - Petri, II, 76; Braun, I, 2394; Reinsberg II, 29.

Lat.: Leonem mortuum et catuli mordent. (Schonheim, L, 5; Seybold, 276; Binder I, 861; II, 1644.)

15 Den Löwen erkennt man an den Klauen. - Reinsberg II, 55.

Böhm.: Lva a medveda po pazouru poznas. (Celakovsky, 267.)

Frz.: A l'ongle on connaeit le lion. (Leroux, I, 115.)

It.: Dall' unghia si conosce il leone. (Bohn II, 90.)

16 Den Löwen widerlegt man nicht nach seinem Tode. - Tendlau, 776.

[Spaltenumbruch] bemerkt worden, dass die Bettler in Polen gegen die Hunde bewaffnet sind. Die Peitsche, welche sie führen, ist eine zur Abwehrung der Hunde sehr zweckmässig eingerichtete Waffe. Der Stock selbst ist stark mit Eisen beschlagen, daran befindet sich eine klafterlange Schnur, an deren Ende eine eiserne Kugel oder ein Stein angebunden ist. Gewöhnlich ist die Schnur aufgewunden und wird nur geschwungen, wenn Hunde ihn verfolgen. Diese haben dann auch in der Regel solchen Respect davor, dass wenn sie von weitem einen Bettler erblicken, sie sofort unter heftigem Gebell und stummem Knurren ein Versteck suchen. (Wurzbach I, 60.)


Lösung.

* Das ist die Lösung des Räthsels.

Das war getroffen; so verhält sich's.


Loten, s. Losen 4.

Loth (Name).

Loth war fromm vnnd wohnete unter den Sodomitern.Lehmann, 860, 15.


Loth.

1 Das Loth ist zu langsam ausgeworfen, wenn das Schiff gestrandet ist.Winckler, III, 13.

Holl.: Het is te laat, als het schip stuit het lood de werpen. (Harrebomée, II, 39.)

*2 Es ist alles wieder im Loth.

In rechter Ordnung.

Holl.: Hij is uit het lood gezakt. (Harrebomée, II, 35.)

*3 Es ist im richtigen Loth.Frischbier2, 2468.

In der richtigen Stimmung, hält sich und handelt in angemessener Weise.

*4 He hett 't Lôt (Blei) al in de Billen (Hinterbacken).Bueren, 527; Eichwald, 1209; Frommann, V, 430, 534.


Löthen.

Es hilfft kein löten noch leimen an einem alten glass.Petri, II, 252.


Lother.

Lother und Spitzknecht mag man wol gerathen.Luther, Tischr., 557a.


Löther.

Oeppzedie isch am Löther und öppedie am Kräli, seit de Löther-Hanseli.Sutermeister, 42.


Lothringen.

Lothringen heisst die Soldatenjacke.Hesekiel, 39.


Lothringer.

Ein Lothringer verräth Gott und seinen Nächsten.

Lothringen und Lothringer sind in den französischen Sprichwörtern nicht gut angeschrieben, höchstens dass man die lothringischen Tänzer und Schmausereien hervorhebt: Les meilleurs danseurs sont en Lorraine. L'hiver passe par Lorraine en France. Les carouses sont plus dangereuses en Lorraine qu'en Allemagne. Les vins de Bassigny et de Lorraine ne portent point d'eau ny l'eau de vin. (Leroux, I, 234.) Von den dortigen Fürsten heisst es: Les princes Lorrains ressemblent les coursiers de Naples qui sont longs et tardifs à venir, mais venant sur l'age ils sont très-bons. (Leroux, II, 7.) Lorrain, vilain, prête-moi ton lard pour frotter mon pain? Nenni, ça s' use? Prête-moi ta femme! La voilà. (Cahier, 963; Leroux, I, 234.)

Frz.: Lorrain, vilain, traitre à Dieu et à son prochain. (Cahier, 962; Leroux, I, 234; Reinsberg VI, 131; A. Dumas, Salvator, VIII, 57.)


Lotterbett.

* Auf dem Lotterbett liegen.

Lat.: Herculani lecti. (Erasm., 579; Philippi, I, 175.)


Lotterbube.

* Es sind Lotterbuben und Stocknarren.

„Sie gaukeln mit dem Befehl und Wort Gottes, wie die Lotterbuben und Stocknarren.“ (Luther's Werke, IV, 231.)


Lotterie.

1 Die kleine Lotterie ist grosse Lotterei.

In einem Vortrage von I. B. Holtzinger, den derselbe am 10. Dec. 1868 zu Gratz über das Lottospiel gehalten hat. In Sachsen nennt man die Lotterie scherzweise Luderie.

2 Lotterie führt zur Lotterei.Gutzkow.

3 Lotterie und Kuxen können einen beluchsen.

4 Lotterey ist eine kleine triegerey.Petri, II, 441.

5 Was bringt die Lotterie, dauert vom Abend bis früh.

Holl.: Bij loterij-geld is geen zegen. (Harrebomée, II, 38.)

*6 Das is e Lotterie ohne Treffer.

Ein Unternehmen, wobei nichts zu gewinnen ist.

[Spaltenumbruch]


Lotterielos.

1 Lotterielose sind Eingangszettel ins Armenhaus.Müller, 57, 1; Ramann, Unterr., II, 11; Sailer, 134; Simrock, 6608; Lohrengel, II, 478.

2 Lotterielose und Recepte bieten mehr Nieten als Treffer.

Man kann sich wol ein Lotterielos kaufen, aber keinen Treffer. Die Russen: Man kann sich wol ein Glückslos kaufen, aber nicht das Glück. (Altmann VI, 484.)


Lotusblume.

* Auch die Lotusblume blüht nicht immer. (Ind.)

Keine Schönheit ist von Dauer.


Lotz.

* Et äs e Lotz1. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 19.

1) Ein einfältiger Mensch (s. Lepsch). Nach Frommann liegt die Abkürzung zwischen dem Namen Letz, Lutz (= Ludwig) und dem mittelhochdeutschen lotze. (Vgl. Ben.-Müller, Mhd. Wb., I, 1044.)


Lötzen.

Wer nicht weiss wo Lötzen liegt, muss dem Stintgeruch nachgehen. (Ostpreuss.)

Der Stint findet sich besonders im Löwentinsee bei Lötzen und in Nikolaiken so zahlreich, dass man in dortiger Gegend sprichwörtlich zu sagen pflegt, wenn ein Reisender nicht weiss, wo Lötzen liegt, er möge nur dem Stintgeruche nachgehen. Der Litauer füttert mit Stinten seine Schweine, der arme Masure aber trocknet die kleinen Fische und geniesst sie als Brot.


Louisdor.

Ein Louisdor in der Tasche ist besser als zehn auf dem Bücherbret.


Löwe.

1 Auch ein gefangener Löwe ist noch ein Löwe.

Dän.: En fangen løve beholder dog løve-mod. (Prov. dan., 396.)

2 Auch ein Löwe im Walde brüllet, wenn er keinen Raub hat.Petri, II, 52.

3 Auch mit einem Löwen ohne Mähne darf der Fuchs nicht spielen.

4 Auf Einen Löwen kommen viel Hasen.

5 Auk de Löwen miötet (müssen) sik vör de Müggen wâren. (Münster.) – Lyra, 25; Frommann, VI, 427, 76; hochdeutsch bei Simrock, 6613a.

6 Aus einem Löwen lässt sich kein Jagdhund machen.

Die Russen: Weder ein alter noch junger Löwe lässt sich zur Jagd abrichten. (Altmann VI, 447.)

7 Auss einem wilden Löwen wird offt ein zam Lämlein, aber sorglich ist's mit jhm zu wagen.Petri, II, 28.

8 Besser der Löwe führt die Hasen an, als der Hase die Löwen.

Frz.: Plus terrible est la compagnie de cerfz desquelz de lyon est chef que des lyons desquelz le cerf est chef. (Leroux, I, 98.)

9 Besser des Löwen Schweif als des Fuchses Kopf.

Das ist Geschmackssache.

10 Besser des Löwen Zorn als der Hyäne Freundschaft. (Abyssinien.)

11 Besser Ein Löwe als tausend Mücken.

Es ist grausam, von einem Löwen zerrissen zu werden; aber tausendmal grausamer ist es, von einem Dutzend Schmeissfliegen langsam zu Tode gemartert zu werden. Die Russen: Dem Löwen entgeht man leichter als den Wölfen. (Altmann VI, 497.)

12 Dem Löwen gehört, was seine Klaue erreicht.Burckhardt, 585.

13 Dem Löwen wollt' ich Frieden geben, liessen mich die Flöhe leben.Eiselein, 484.

14 Dem todten Lewen wollen auch die Hasen den Bart rauffen.Petri, II, 76; Braun, I, 2394; Reinsberg II, 29.

Lat.: Leonem mortuum et catuli mordent. (Schonheim, L, 5; Seybold, 276; Binder I, 861; II, 1644.)

15 Den Löwen erkennt man an den Klauen.Reinsberg II, 55.

Böhm.: Lva a medvĕda po pazouru poznáš. (Čelakovský, 267.)

Frz.: A l'ongle on connaît le lion. (Leroux, I, 115.)

It.: Dall' unghia si conosce il leone. (Bohn II, 90.)

16 Den Löwen widerlegt man nicht nach seinem Tode.Tendlau, 776.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><pb facs="#f0133" n="[119]"/><cb n="237"/>
bemerkt worden, dass die Bettler in Polen gegen die Hunde bewaffnet sind. Die Peitsche, welche sie führen, ist eine zur Abwehrung der Hunde sehr zweckmässig eingerichtete Waffe. Der Stock selbst ist stark mit Eisen beschlagen, daran befindet sich eine klafterlange Schnur, an deren Ende eine eiserne Kugel oder ein Stein angebunden ist. Gewöhnlich ist die Schnur aufgewunden und wird nur geschwungen, wenn Hunde ihn verfolgen. Diese haben dann auch in der Regel solchen Respect davor, dass wenn sie von weitem einen Bettler erblicken, sie sofort unter heftigem Gebell und stummem Knurren ein Versteck suchen. (<hi rendition="#i">Wurzbach I, 60.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Lösung.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Das ist die Lösung des Räthsels.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Das war getroffen; so verhält sich's.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Loten,</hi> s.  Losen 4.</head><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Loth</hi> (Name).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Loth war fromm vnnd wohnete unter den Sodomitern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 860, 15.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Loth.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Das Loth ist zu langsam ausgeworfen, wenn das Schiff gestrandet ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, III, 13.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is te laat, als het schip stuit het lood de werpen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 39.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Es ist alles wieder im Loth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In rechter Ordnung.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij is uit het lood gezakt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 35.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Es ist im richtigen Loth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2468.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In der richtigen Stimmung, hält sich und handelt in angemessener Weise.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 He hett 't Lôt (Blei) al in de Billen (Hinterbacken).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 527; Eichwald, 1209; Frommann, V, 430, 534.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Löthen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Es hilfft kein löten noch leimen an einem alten glass.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 252.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Lother.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Lother und Spitzknecht mag man wol gerathen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther, Tischr., 557<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Löther.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Oeppzedie isch am Löther und öppedie am Kräli, seit de Löther-Hanseli.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 42.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Lothringen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Lothringen heisst die Soldatenjacke.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hesekiel, 39.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Lothringer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Ein Lothringer verräth Gott und seinen Nächsten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Lothringen und Lothringer sind in den französischen Sprichwörtern nicht gut angeschrieben, höchstens dass man die lothringischen Tänzer und Schmausereien hervorhebt: Les meilleurs danseurs sont en Lorraine. L'hiver passe par Lorraine en France. Les carouses sont plus dangereuses en Lorraine qu'en Allemagne. Les vins de Bassigny et de Lorraine ne portent point d'eau ny l'eau de vin. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 234.</hi>) Von den dortigen Fürsten heisst es: Les princes Lorrains ressemblent les coursiers de Naples qui sont longs et tardifs à venir, mais venant sur l'age ils sont très-bons. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 7.</hi>) Lorrain, vilain, prête-moi ton lard pour frotter mon pain? Nenni, ça s' use? Prête-moi ta femme! La voilà. (<hi rendition="#i">Cahier, 963; Leroux, I, 234.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Lorrain, vilain, traitre à Dieu et à son prochain. (<hi rendition="#i">Cahier, 962; Leroux, I, 234; Reinsberg VI, 131; A. Dumas, Salvator, VIII, 57.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Lotterbett.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Auf dem Lotterbett liegen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Herculani lecti. (<hi rendition="#i">Erasm., 579; Philippi, I, 175.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Lotterbube.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es sind Lotterbuben und Stocknarren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Sie gaukeln mit dem Befehl und Wort Gottes, wie die Lotterbuben und Stocknarren.&#x201C; (<hi rendition="#i">Luther's Werke, IV, 231.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Lotterie.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Die kleine Lotterie ist grosse Lotterei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In einem Vortrage von <hi rendition="#i">I. B. Holtzinger,</hi> den derselbe am 10. Dec. 1868 zu Gratz über das Lottospiel gehalten hat. In Sachsen nennt man die Lotterie scherzweise Luderie.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Lotterie führt zur Lotterei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gutzkow.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Lotterie und Kuxen können einen beluchsen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Lotterey ist eine kleine triegerey.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 441.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Was bringt die Lotterie, dauert vom Abend bis früh.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Bij loterij-geld is geen zegen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 38.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 Das is e Lotterie ohne Treffer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Unternehmen, wobei nichts zu gewinnen ist.</p><lb/>
          <p>
            <cb n="238"/>
          </p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Lotterielos.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Lotterielose sind Eingangszettel ins Armenhaus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Müller, 57, 1; Ramann, Unterr., II, 11; Sailer, 134; Simrock, 6608; Lohrengel, II, 478.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Lotterielose und Recepte bieten mehr Nieten als Treffer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Man kann sich wol ein Lotterielos kaufen, aber keinen Treffer. Die Russen: Man kann sich wol ein Glückslos kaufen, aber nicht das Glück. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 484.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Lotusblume.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Auch die Lotusblume blüht nicht immer.</hi> (<hi rendition="#i">Ind.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Keine Schönheit ist von Dauer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Lotz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Et äs e Lotz<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 32, 19.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Ein einfältiger Mensch (s.  Lepsch). Nach <hi rendition="#i">Frommann</hi> liegt die Abkürzung zwischen dem Namen Letz, Lutz (= Ludwig) und dem mittelhochdeutschen lotze. (Vgl. <hi rendition="#i">Ben.-Müller, Mhd. Wb., I, 1044.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Lötzen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wer nicht weiss wo Lötzen liegt, muss dem Stintgeruch nachgehen.</hi> (<hi rendition="#i">Ostpreuss.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Stint findet sich besonders im Löwentinsee bei Lötzen und in Nikolaiken so zahlreich, dass man in dortiger Gegend sprichwörtlich zu sagen pflegt, wenn ein Reisender nicht weiss, wo Lötzen liegt, er möge nur dem Stintgeruche nachgehen. Der Litauer füttert mit Stinten seine Schweine, der arme Masure aber trocknet die kleinen Fische und geniesst sie als Brot.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Louisdor.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Ein Louisdor in der Tasche ist besser als zehn auf dem Bücherbret.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Löwe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Auch ein gefangener Löwe ist noch ein Löwe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: En fangen løve beholder dog løve-mod. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 396.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Auch ein Löwe im Walde brüllet, wenn er keinen Raub hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 52.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Auch mit einem Löwen ohne Mähne darf der Fuchs nicht spielen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Auf Einen Löwen kommen viel Hasen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Auk de Löwen miötet (müssen) sik vör de Müggen wâren.</hi> (<hi rendition="#i">Münster.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Lyra, 25; Frommann, VI, 427, 76;</hi> hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Simrock, 6613<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Aus einem Löwen lässt sich kein Jagdhund machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Weder ein alter noch junger Löwe lässt sich zur Jagd abrichten. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 447.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Auss einem wilden Löwen wird offt ein zam Lämlein, aber sorglich ist's mit jhm zu wagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 28.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Besser der Löwe führt die Hasen an, als der Hase die Löwen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Plus terrible est la compagnie de cerfz desquelz de lyon est chef que des lyons desquelz le cerf est chef. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 98.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Besser des Löwen Schweif als des Fuchses Kopf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Das ist Geschmackssache.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Besser des Löwen Zorn als der Hyäne Freundschaft.</hi> (<hi rendition="#i">Abyssinien.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Besser Ein Löwe als tausend Mücken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist grausam, von einem Löwen zerrissen zu werden; aber tausendmal grausamer ist es, von einem Dutzend Schmeissfliegen langsam zu Tode gemartert zu werden. Die Russen: Dem Löwen entgeht man leichter als den Wölfen. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 497.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Dem Löwen gehört, was seine Klaue erreicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt, 585.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Dem Löwen wollt' ich Frieden geben, liessen mich die Flöhe leben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 484.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Dem todten Lewen wollen auch die Hasen den Bart rauffen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 76; Braun, I, 2394; Reinsberg II, 29.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Leonem mortuum et catuli mordent. (<hi rendition="#i">Schonheim, L, 5; Seybold, 276; Binder I, 861; II, 1644.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Den Löwen erkennt man an den Klauen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Reinsberg II, 55.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Lva a medv&#x0115;da po pazouru pozná&#x0161;. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 267.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: A l'ongle on connaît le lion. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 115.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Dall' unghia si conosce il leone. (<hi rendition="#i">Bohn II, 90.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Den Löwen widerlegt man nicht nach seinem Tode.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 776.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[119]/0133] bemerkt worden, dass die Bettler in Polen gegen die Hunde bewaffnet sind. Die Peitsche, welche sie führen, ist eine zur Abwehrung der Hunde sehr zweckmässig eingerichtete Waffe. Der Stock selbst ist stark mit Eisen beschlagen, daran befindet sich eine klafterlange Schnur, an deren Ende eine eiserne Kugel oder ein Stein angebunden ist. Gewöhnlich ist die Schnur aufgewunden und wird nur geschwungen, wenn Hunde ihn verfolgen. Diese haben dann auch in der Regel solchen Respect davor, dass wenn sie von weitem einen Bettler erblicken, sie sofort unter heftigem Gebell und stummem Knurren ein Versteck suchen. (Wurzbach I, 60.) Lösung. * Das ist die Lösung des Räthsels. Das war getroffen; so verhält sich's. Loten, s. Losen 4. Loth (Name). Loth war fromm vnnd wohnete unter den Sodomitern. – Lehmann, 860, 15. Loth. 1 Das Loth ist zu langsam ausgeworfen, wenn das Schiff gestrandet ist. – Winckler, III, 13. Holl.: Het is te laat, als het schip stuit het lood de werpen. (Harrebomée, II, 39.) *2 Es ist alles wieder im Loth. In rechter Ordnung. Holl.: Hij is uit het lood gezakt. (Harrebomée, II, 35.) *3 Es ist im richtigen Loth. – Frischbier2, 2468. In der richtigen Stimmung, hält sich und handelt in angemessener Weise. *4 He hett 't Lôt (Blei) al in de Billen (Hinterbacken). – Bueren, 527; Eichwald, 1209; Frommann, V, 430, 534. Löthen. Es hilfft kein löten noch leimen an einem alten glass. – Petri, II, 252. Lother. Lother und Spitzknecht mag man wol gerathen. – Luther, Tischr., 557a. Löther. Oeppzedie isch am Löther und öppedie am Kräli, seit de Löther-Hanseli. – Sutermeister, 42. Lothringen. Lothringen heisst die Soldatenjacke. – Hesekiel, 39. Lothringer. Ein Lothringer verräth Gott und seinen Nächsten. Lothringen und Lothringer sind in den französischen Sprichwörtern nicht gut angeschrieben, höchstens dass man die lothringischen Tänzer und Schmausereien hervorhebt: Les meilleurs danseurs sont en Lorraine. L'hiver passe par Lorraine en France. Les carouses sont plus dangereuses en Lorraine qu'en Allemagne. Les vins de Bassigny et de Lorraine ne portent point d'eau ny l'eau de vin. (Leroux, I, 234.) Von den dortigen Fürsten heisst es: Les princes Lorrains ressemblent les coursiers de Naples qui sont longs et tardifs à venir, mais venant sur l'age ils sont très-bons. (Leroux, II, 7.) Lorrain, vilain, prête-moi ton lard pour frotter mon pain? Nenni, ça s' use? Prête-moi ta femme! La voilà. (Cahier, 963; Leroux, I, 234.) Frz.: Lorrain, vilain, traitre à Dieu et à son prochain. (Cahier, 962; Leroux, I, 234; Reinsberg VI, 131; A. Dumas, Salvator, VIII, 57.) Lotterbett. * Auf dem Lotterbett liegen. Lat.: Herculani lecti. (Erasm., 579; Philippi, I, 175.) Lotterbube. * Es sind Lotterbuben und Stocknarren. „Sie gaukeln mit dem Befehl und Wort Gottes, wie die Lotterbuben und Stocknarren.“ (Luther's Werke, IV, 231.) Lotterie. 1 Die kleine Lotterie ist grosse Lotterei. In einem Vortrage von I. B. Holtzinger, den derselbe am 10. Dec. 1868 zu Gratz über das Lottospiel gehalten hat. In Sachsen nennt man die Lotterie scherzweise Luderie. 2 Lotterie führt zur Lotterei. – Gutzkow. 3 Lotterie und Kuxen können einen beluchsen. 4 Lotterey ist eine kleine triegerey. – Petri, II, 441. 5 Was bringt die Lotterie, dauert vom Abend bis früh. Holl.: Bij loterij-geld is geen zegen. (Harrebomée, II, 38.) *6 Das is e Lotterie ohne Treffer. Ein Unternehmen, wobei nichts zu gewinnen ist. Lotterielos. 1 Lotterielose sind Eingangszettel ins Armenhaus. – Müller, 57, 1; Ramann, Unterr., II, 11; Sailer, 134; Simrock, 6608; Lohrengel, II, 478. 2 Lotterielose und Recepte bieten mehr Nieten als Treffer. Man kann sich wol ein Lotterielos kaufen, aber keinen Treffer. Die Russen: Man kann sich wol ein Glückslos kaufen, aber nicht das Glück. (Altmann VI, 484.) Lotusblume. * Auch die Lotusblume blüht nicht immer. (Ind.) Keine Schönheit ist von Dauer. Lotz. * Et äs e Lotz1. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 19. 1) Ein einfältiger Mensch (s. Lepsch). Nach Frommann liegt die Abkürzung zwischen dem Namen Letz, Lutz (= Ludwig) und dem mittelhochdeutschen lotze. (Vgl. Ben.-Müller, Mhd. Wb., I, 1044.) Lötzen. Wer nicht weiss wo Lötzen liegt, muss dem Stintgeruch nachgehen. (Ostpreuss.) Der Stint findet sich besonders im Löwentinsee bei Lötzen und in Nikolaiken so zahlreich, dass man in dortiger Gegend sprichwörtlich zu sagen pflegt, wenn ein Reisender nicht weiss, wo Lötzen liegt, er möge nur dem Stintgeruche nachgehen. Der Litauer füttert mit Stinten seine Schweine, der arme Masure aber trocknet die kleinen Fische und geniesst sie als Brot. Louisdor. Ein Louisdor in der Tasche ist besser als zehn auf dem Bücherbret. Löwe. 1 Auch ein gefangener Löwe ist noch ein Löwe. Dän.: En fangen løve beholder dog løve-mod. (Prov. dan., 396.) 2 Auch ein Löwe im Walde brüllet, wenn er keinen Raub hat. – Petri, II, 52. 3 Auch mit einem Löwen ohne Mähne darf der Fuchs nicht spielen. 4 Auf Einen Löwen kommen viel Hasen. 5 Auk de Löwen miötet (müssen) sik vör de Müggen wâren. (Münster.) – Lyra, 25; Frommann, VI, 427, 76; hochdeutsch bei Simrock, 6613a. 6 Aus einem Löwen lässt sich kein Jagdhund machen. Die Russen: Weder ein alter noch junger Löwe lässt sich zur Jagd abrichten. (Altmann VI, 447.) 7 Auss einem wilden Löwen wird offt ein zam Lämlein, aber sorglich ist's mit jhm zu wagen. – Petri, II, 28. 8 Besser der Löwe führt die Hasen an, als der Hase die Löwen. Frz.: Plus terrible est la compagnie de cerfz desquelz de lyon est chef que des lyons desquelz le cerf est chef. (Leroux, I, 98.) 9 Besser des Löwen Schweif als des Fuchses Kopf. Das ist Geschmackssache. 10 Besser des Löwen Zorn als der Hyäne Freundschaft. (Abyssinien.) 11 Besser Ein Löwe als tausend Mücken. Es ist grausam, von einem Löwen zerrissen zu werden; aber tausendmal grausamer ist es, von einem Dutzend Schmeissfliegen langsam zu Tode gemartert zu werden. Die Russen: Dem Löwen entgeht man leichter als den Wölfen. (Altmann VI, 497.) 12 Dem Löwen gehört, was seine Klaue erreicht. – Burckhardt, 585. 13 Dem Löwen wollt' ich Frieden geben, liessen mich die Flöhe leben. – Eiselein, 484. 14 Dem todten Lewen wollen auch die Hasen den Bart rauffen. – Petri, II, 76; Braun, I, 2394; Reinsberg II, 29. Lat.: Leonem mortuum et catuli mordent. (Schonheim, L, 5; Seybold, 276; Binder I, 861; II, 1644.) 15 Den Löwen erkennt man an den Klauen. – Reinsberg II, 55. Böhm.: Lva a medvĕda po pazouru poznáš. (Čelakovský, 267.) Frz.: A l'ongle on connaît le lion. (Leroux, I, 115.) It.: Dall' unghia si conosce il leone. (Bohn II, 90.) 16 Den Löwen widerlegt man nicht nach seinem Tode. – Tendlau, 776.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:28Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/133
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [119]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/133>, abgerufen am 22.12.2024.