Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Lät.

1 Et es te late1, sach de Krägge taum Fuarsche2, doa har se 'ne packed. (Halver in der Grafschaft Mark.) - Frommann, III, 258, 82.

1) Lat = spät.

2) Krähe zum Frosche.

2 It is noch Nümms to late kamen. - Goldschmidt, 114.

Um vor zu frühem Heirathen zu warnen.

3 Je later up de Avend, je mojer de Lüde. - Bueren, 704; Frommann, VI, 284, 729; Hauskalender, I.

4 Late is beter as gar nicht. - Schambach, II, 361.

Holl.: Beter laat dan nooit. (Harrebomee, II, 2a.)

5 'N Bietje1 (oder: wat) to lat, is vöel to lat. (Ostfries.) - Firmenich, I, 18, 5; Bueren, 1234; Eichwald, 1157; Hauskalender, II; für Lippe: Firmenich, I, 269; für Kleve: Firmenich, I, 381, 4; für Ovelgönne: Firmenich, III, 24, 10.

1) Ein bischen.

6 'T is to lat, segt de Wulf, do is he mit'n Stärt in't EIs fast fraren. (Jever.) - Hoefer, 1141; Frommann, III, 39, 42.

*7 He is to lat kamen as Jan Wewer up de Landdag.

Dieser Jan Wewer kommt in den ostiriesischen Sprichwörtern wiederholt vor, dennoch findet man keine geschichtliche Notiz über ihn.


Lätare.

Lätare wird die Schnepfe zur Waare.

Um diese Zeit pflegt sich Wald und Feld unter dem Gefieder des Frühlings zu beleben. Namentlich ist die Schnepfe in grosser Menge da.


Latein.

1 De dat Latein nig versteit, de late et ungebrüdet (ungehudelt, ungeneckt). - Richey, 25; Schütze, I, 158; hochdeutsch bei Pistor., VI, 89; Simrock, 6208; Körte, 3705; Braun, I, 2172.

2 Es redet mancher viel Latein und es ist doch nicht Gottes Wort.

Böhm.: Neni vsecka latina slovo bozi. (Celakovsky, 269.)

3 Etwas Latein (und Kamillenthee) ist gut im Haus, sagte der Bauer, und liess über seinen Schweinestall schreiben: Pax intrantibus et mors exeuntibus.

Holl.: Ik wil Latijn in mijn huis hebben, zei de boer, en hij liet voor zijn varkenskot schilderen: Pax intrantibus et mors exeuntibus. (Harrebomee, II, 11.)

4 Latein ist die Küchensprache der Gelehrten.

Dän.: Latinen er de laerdes moders-maal. ( Prov. dan., 377.)

5 Mit Latein und Geld kommt man durch die ganze Welt.

Frz.: Avec le florin, langue et latin, partout l'univers l'on trouve le chemin. (Leroux, II, 177.)

6 Ohne Latein soll mein Haus nicht sein, sagte der Bauer, und schrieb über seine Thür: Veni, vidi, vici!

7 Schistrum quastrum ist auch Latein, sagt der Klosterkoch. (Danzig.)

8 Wer kann Latein, hat ein gut Pferd und ein Seckel mit Geld, der reist und kommt wohl durch die ganze Welt. - Pistor., VII, 17.

9 Wer Latein kann, kommt durch die ganze Welt. - Simrock, 6207.

10 Wer redet gut Latein, der trinke guten Wein (Edelwein). - Eiselein, 636; Simrock, 11437.

Lat.: Ille bibat vinum, qui scit dictare latinum. (Eiselein, 636.)

11 Wut (willst) du nich leiern (lernen) Latin, Latan, dann sas (sollst) du leiern Spannut, Spannan. (Bielefeld.)

*12 Da hört mein Latein auf.

*13 Das ist kein gut Latein.

Diese Sprache gefällt mir nicht.

*14 Das Latein ist ihm ausgegangen. - Riehl, Gesellschaft, I, 228.

*15 Das Latein ist mir verleidet, ich will Griechisch lernen. - Eiselein, 258.

*16 Diss Latein gefellt jm nicht. - Theatrum Diabolorum, 438a.

Er stockt in seiner Rede; er weiss sich keinen Rath, nicht zu helfen.

*17 Einn latein lesen. (S. Hechel 8.) - Franck, II, 92a.

[Spaltenumbruch] *18 Er ist so voll Latein wie eine Kuh voll Muskatennüsse.

Dän.: Saa fuld af latin som en koe af muskater. (Prov. dan., 152 u. 377.)

*19 Er kann nur wenig Latein, doch weiss er, dass vinum heisst Wein. - Eiselein, 411.

*20 Er pflegt nicht viel Latein zu verschütten. - Schuppius, Tract.

*21 Er spricht Latein wie eine Kuh französisch.

Holl.: Hij spreekt Latijn als een zwijn. (Harrebomee, II, 11.)

*22 Er will Latein reden in Gegenwart der Gelehrten. (S. Franciscaner 2.) - Reinsberg IV, 63.

Frz.: Parler latin devant les clercs. (Leroux, II, 93.)

Span.: En casa del moro non hables algarabia. (Bohn I, 221.)

*23 He hett mit dat Latein den Magen verdorben. (Holst.) - Schütze, III, 15.

Er soll studiren, ist aber lateinfaul.

*24 Hier geht mein Latein aus.

Frz.: J'y perds mon latin. (Leroux, II, 99.)

*25 Merk das Latein! - Herberger, I, 328.

*26 Mit seinem Latein kann man Katzen und Mäusen vergeben. - Schuppius, Tract.

*27 Sage dein Latein auf! - Fischer, Psalter, 26c u. 193, 2.

Lass hören!

*28 Sein Latein ist dabei verloren.

*29 Sein Latein ist hier zu Ende.

In Hindostan sagt man: Mein Türkisch ist alle. (Reinsberg V, 41.)

Holl.: Het einde van dien kout is het einde van zijn Latijn. (Harrebomee, I, 445a.)


Lateinfaul.

* Er ist lateinfaul. - Eiselein, 258.

Mag nichts lernen.


Lateinisch.

* Das kommt mir lateinisch vor. - Gutzkow, Ritter vom Geist, VI, 311.


Lateinschmatzer.

* Es ist ein Lateinschmatzer. - Sutermeister, 121.

Eine Bezeichnung für katholische Geistliche. Daneben finden sich a. a. O. noch folgende sinnverwandte: Brevierbischmer, Brevierlismer, Brevierschmatzer, Breviersurra, Hostiebigger, Hudler, Jägermess, Mässbuechstabierer, Waxschmelzer.


Laterne.

1 Eine Laterne beleuchtet (andern) den Weg, aber sich selbst nicht. - Eiselein, 411.

2 Eine Laterne ohne Licht leuchtet nicht.

Lat.: Qui lucerna egent, infundant oleum. (Binder II, 2779; Altdorf, 168.)

3 Eine Laterne vorn ist besser als zwei hinten.

4 Grosse Laternen, kleine Lichter.

5 Ist die Latern' auch noch so rein, was nützt es, ist kein Licht darein!

6 Ja, wenn wi nich wier'n, säd' de Latern' to'n Maand (Mond), dor ging se ut.

7 Mancher ist wie eine Laterne, leuchtet andern, nur sich selber nicht.

8 Ob i eini so wetti, so ne alti Latern' will i lieber schöne Jungi, sie lachet gar gern. (Bern.) - Schweiz, II, 248, 24.

9 Wer eine hölzerne Laterne hat, dem hilft's nicht, wenn er schon ein Licht hineinsteckt.

10 Wer über die Laterne fällt, muss das Licht nicht schelten.

*11 Die Laterne am Mittag anzünden.

Frz.: Porter lanterne a midy. (Leroux, II, 283.)

Lat.: Lucernam ferre meridie (adhibere). (Faselius, 103; Bovill, I, 120.)

*12 Einen mit einer papierenen Laterne beleuchten.

Ihn scharf beurtheilen. Gottsched in seinen Beiträgen zur kritischen Historie der deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit (Leipzig 1735, S. 227) sagt: "Er will die Leute wie Diogenes mit einer papiernen Laterne beleuchten und Menschen machen, wenn er keine finden kann."

*13 Er braucht beim hellen Mittag eine Laterne.

*14 Er ist eine Laterne ohne Licht.

Holl.: Het is eene groote lantaarn zonder licht. (Harrebomee, II, 8.)

*15 Er ist wie eine Laterne, er leuchtet andern und sich selber nicht. - Braun, I, 2175.

[Spaltenumbruch]
Lät.

1 Et es te lâte1, sach de Krägge taum Fuarsche2, doa har se 'ne packed. (Halver in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 258, 82.

1) Lât = spät.

2) Krähe zum Frosche.

2 It is noch Nümms to late kamen.Goldschmidt, 114.

Um vor zu frühem Heirathen zu warnen.

3 Je lâter up de Avend, je mojer de Lüde.Bueren, 704; Frommann, VI, 284, 729; Hauskalender, I.

4 Lâte is beter as gar nicht.Schambach, II, 361.

Holl.: Beter laat dan nooit. (Harrebomée, II, 2a.)

5 'N Bietje1 (oder: wat) to lât, is vöel to lât. (Ostfries.) – Firmenich, I, 18, 5; Bueren, 1234; Eichwald, 1157; Hauskalender, II; für Lippe: Firmenich, I, 269; für Kleve: Firmenich, I, 381, 4; für Ovelgönne: Firmenich, III, 24, 10.

1) Ein bischen.

6 'T is to lât, segt de Wulf, do is he mit'n Stärt in't Îs fast frâren. (Jever.) – Hoefer, 1141; Frommann, III, 39, 42.

*7 He is to lât kamen as Jan Wewer up de Landdag.

Dieser Jan Wewer kommt in den ostiriesischen Sprichwörtern wiederholt vor, dennoch findet man keine geschichtliche Notiz über ihn.


Lätare.

Lätare wird die Schnepfe zur Waare.

Um diese Zeit pflegt sich Wald und Feld unter dem Gefieder des Frühlings zu beleben. Namentlich ist die Schnepfe in grosser Menge da.


Latein.

1 De dat Latîn nig versteit, de late et ungebrüdet (ungehudelt, ungeneckt).Richey, 25; Schütze, I, 158; hochdeutsch bei Pistor., VI, 89; Simrock, 6208; Körte, 3705; Braun, I, 2172.

2 Es redet mancher viel Latein und es ist doch nicht Gottes Wort.

Böhm.: Není všecka latina slovo boží. (Čelakovsky, 269.)

3 Etwas Latein (und Kamillenthee) ist gut im Haus, sagte der Bauer, und liess über seinen Schweinestall schreiben: Pax intrantibus et mors exeuntibus.

Holl.: Ik wil Latijn in mijn huis hebben, zei de boer, en hij liet voor zijn varkenskot schilderen: Pax intrantibus et mors exeuntibus. (Harrebomée, II, 11.)

4 Latein ist die Küchensprache der Gelehrten.

Dän.: Latinen er de lærdes moders-maal. ( Prov. dan., 377.)

5 Mit Latein und Geld kommt man durch die ganze Welt.

Frz.: Avec le florin, langue et latin, partout l'univers l'on trouve le chemin. (Leroux, II, 177.)

6 Ohne Latein soll mein Haus nicht sein, sagte der Bauer, und schrieb über seine Thür: Veni, vidi, vici!

7 Schistrum quastrum ist auch Latein, sagt der Klosterkoch. (Danzig.)

8 Wer kann Latein, hat ein gut Pferd und ein Seckel mit Geld, der reist und kommt wohl durch die ganze Welt.Pistor., VII, 17.

9 Wer Latein kann, kommt durch die ganze Welt.Simrock, 6207.

10 Wer redet gut Latein, der trinke guten Wein (Edelwein).Eiselein, 636; Simrock, 11437.

Lat.: Ille bibat vinum, qui scit dictare latinum. (Eiselein, 636.)

11 Wut (willst) du nich léiern (lernen) Latin, Latan, dann sas (sollst) du léiern Spannut, Spannan. (Bielefeld.)

*12 Da hört mein Latein auf.

*13 Das ist kein gut Latein.

Diese Sprache gefällt mir nicht.

*14 Das Latein ist ihm ausgegangen.Riehl, Gesellschaft, I, 228.

*15 Das Latein ist mir verleidet, ich will Griechisch lernen.Eiselein, 258.

*16 Diss Latein gefellt jm nicht.Theatrum Diabolorum, 438a.

Er stockt in seiner Rede; er weiss sich keinen Rath, nicht zu helfen.

*17 Einn latein lesen. (S. Hechel 8.) – Franck, II, 92a.

[Spaltenumbruch] *18 Er ist so voll Latein wie eine Kuh voll Muskatennüsse.

Dän.: Saa fuld af latin som en koe af muskater. (Prov. dan., 152 u. 377.)

*19 Er kann nur wenig Latein, doch weiss er, dass vinum heisst Wein.Eiselein, 411.

*20 Er pflegt nicht viel Latein zu verschütten.Schuppius, Tract.

*21 Er spricht Latein wie eine Kuh französisch.

Holl.: Hij spreekt Latijn als een zwijn. (Harrebomée, II, 11.)

*22 Er will Latein reden in Gegenwart der Gelehrten. (S. Franciscaner 2.) – Reinsberg IV, 63.

Frz.: Parler latin devant les clercs. (Leroux, II, 93.)

Span.: En casa del moro non hables algarabia. (Bohn I, 221.)

*23 He hett mit dat Latîn den Magen verdorben. (Holst.) – Schütze, III, 15.

Er soll studiren, ist aber lateinfaul.

*24 Hier geht mein Latein aus.

Frz.: J'y perds mon latin. (Leroux, II, 99.)

*25 Merk das Latein!Herberger, I, 328.

*26 Mit seinem Latein kann man Katzen und Mäusen vergeben.Schuppius, Tract.

*27 Sage dein Latein auf!Fischer, Psalter, 26c u. 193, 2.

Lass hören!

*28 Sein Latein ist dabei verloren.

*29 Sein Latein ist hier zu Ende.

In Hindostan sagt man: Mein Türkisch ist alle. (Reinsberg V, 41.)

Holl.: Het einde van dien kout is het einde van zijn Latijn. (Harrebomée, I, 445a.)


Lateinfaul.

* Er ist lateinfaul.Eiselein, 258.

Mag nichts lernen.


Lateinisch.

* Das kommt mir lateinisch vor.Gutzkow, Ritter vom Geist, VI, 311.


Lateinschmatzer.

* Es ist ein Latînschmatzer.Sutermeister, 121.

Eine Bezeichnung für katholische Geistliche. Daneben finden sich a. a. O. noch folgende sinnverwandte: Brevierbischmer, Brevierlismer, Brevierschmatzer, Breviersurra, Hostiebigger, Hudler, Jägermess, Mässbuechstabierer, Waxschmelzer.


Laterne.

1 Eine Laterne beleuchtet (andern) den Weg, aber sich selbst nicht.Eiselein, 411.

2 Eine Laterne ohne Licht leuchtet nicht.

Lat.: Qui lucerna egent, infundant oleum. (Binder II, 2779; Altdorf, 168.)

3 Eine Laterne vorn ist besser als zwei hinten.

4 Grosse Laternen, kleine Lichter.

5 Ist die Latern' auch noch so rein, was nützt es, ist kein Licht darein!

6 Ja, wenn wi nich wier'n, säd' de Latern' to'n Maand (Mond), dor ging se ut.

7 Mancher ist wie eine Laterne, leuchtet andern, nur sich selber nicht.

8 Ob i eini so wetti, so ne alti Latern' will i lieber schöne Jungi, sie lachet gar gern. (Bern.) – Schweiz, II, 248, 24.

9 Wer eine hölzerne Laterne hat, dem hilft's nicht, wenn er schon ein Licht hineinsteckt.

10 Wer über die Laterne fällt, muss das Licht nicht schelten.

*11 Die Laterne am Mittag anzünden.

Frz.: Porter lanterne à midy. (Leroux, II, 283.)

Lat.: Lucernam ferre meridie (adhibere). (Faselius, 103; Bovill, I, 120.)

*12 Einen mit einer papierenen Laterne beleuchten.

Ihn scharf beurtheilen. Gottsched in seinen Beiträgen zur kritischen Historie der deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit (Leipzig 1735, S. 227) sagt: „Er will die Leute wie Diogenes mit einer papiernen Laterne beleuchten und Menschen machen, wenn er keine finden kann.“

*13 Er braucht beim hellen Mittag eine Laterne.

*14 Er ist eine Laterne ohne Licht.

Holl.: Het is eene groote lantaarn zonder licht. (Harrebomée, II, 8.)

*15 Er ist wie eine Laterne, er leuchtet andern und sich selber nicht.Braun, I, 2175.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0908" n="[902]"/>
        <cb n="1803"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Lät.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Et es te lâte<hi rendition="#sup">1</hi>, sach de Krägge taum Fuarsche<hi rendition="#sup">2</hi>, doa har se 'ne packed.</hi> (<hi rendition="#i">Halver in der Grafschaft Mark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 258, 82.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Lât = spät.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Krähe zum Frosche.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 It is noch Nümms to late kamen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Goldschmidt, 114.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Um vor zu frühem Heirathen zu warnen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Je lâter up de Avend, je mojer de Lüde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 704; Frommann, VI, 284, 729; Hauskalender, I.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Lâte is beter as gar nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, II, 361.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Beter laat dan nooit. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 2<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 'N Bietje<hi rendition="#sup">1</hi> (oder: wat) to lât, is vöel to lât.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 18, 5; Bueren, 1234; Eichwald, 1157; Hauskalender, II;</hi> für Lippe: <hi rendition="#i">Firmenich, I, 269;</hi> für Kleve: <hi rendition="#i">Firmenich, I, 381, 4;</hi> für Ovelgönne: <hi rendition="#i">Firmenich, III, 24, 10.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Ein bischen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 'T is to lât, segt de Wulf, do is he mit'n Stärt in't Îs fast frâren.</hi> (<hi rendition="#i">Jever.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 1141; Frommann, III, 39, 42.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*7 He is to lât kamen as Jan Wewer up de Landdag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Dieser Jan Wewer kommt in den ostiriesischen Sprichwörtern wiederholt vor, dennoch findet man keine geschichtliche Notiz über ihn.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Lätare.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Lätare wird die Schnepfe zur Waare.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Um diese Zeit pflegt sich Wald und Feld unter dem Gefieder des Frühlings zu beleben. Namentlich ist die Schnepfe in grosser Menge da.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Latein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 De dat Latîn nig versteit, de late et ungebrüdet (ungehudelt, ungeneckt).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Richey, 25; Schütze, I, 158;</hi> hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Pistor., VI, 89; Simrock, 6208; Körte, 3705; Braun, I, 2172.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Es redet mancher viel Latein und es ist doch nicht Gottes Wort.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Není v&#x0161;ecka latina slovo bo&#x017E;í. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 269.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Etwas Latein (und Kamillenthee) ist gut im Haus, sagte der Bauer, und liess über seinen Schweinestall schreiben: Pax intrantibus et mors exeuntibus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Ik wil Latijn in mijn huis hebben, zei de boer, en hij liet voor zijn varkenskot schilderen: Pax intrantibus et mors exeuntibus. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 11.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Latein ist die Küchensprache der Gelehrten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Latinen er de lærdes moders-maal. ( <hi rendition="#i">Prov. dan., 377.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Mit Latein und Geld kommt man durch die ganze Welt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Avec le florin, langue et latin, partout l'univers l'on trouve le chemin. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 177.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Ohne Latein soll mein Haus nicht sein, sagte der Bauer, und schrieb über seine Thür: Veni, vidi, vici!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Schistrum quastrum ist auch Latein, sagt der Klosterkoch.</hi> (<hi rendition="#i">Danzig.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Wer kann Latein, hat ein gut Pferd und ein Seckel mit Geld, der reist und kommt wohl durch die ganze Welt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pistor., VII, 17.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Wer Latein kann, kommt durch die ganze Welt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 6207.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Wer redet gut Latein, der trinke guten Wein (Edelwein).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 636; Simrock, 11437.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ille bibat vinum, qui scit dictare latinum. (<hi rendition="#i">Eiselein, 636.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Wut (willst) du nich léiern (lernen) Latin, Latan, dann sas (sollst) du léiern Spannut, Spannan.</hi> (<hi rendition="#i">Bielefeld.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*12 Da hört mein Latein auf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*13 Das ist kein gut Latein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Diese Sprache gefällt mir nicht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*14 Das Latein ist ihm ausgegangen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Riehl, Gesellschaft, I, 228.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*15 Das Latein ist mir verleidet, ich will Griechisch lernen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 258.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*16 Diss Latein gefellt jm nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Theatrum Diabolorum, 438<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er stockt in seiner Rede; er weiss sich keinen Rath, nicht zu helfen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Einn latein lesen.</hi> (S.  Hechel 8.) &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 92<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1804"/>
*18 Er ist so voll Latein wie eine Kuh voll Muskatennüsse.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Saa fuld af latin som en koe af muskater. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 152 u. 377.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Er kann nur wenig Latein, doch weiss er, dass vinum heisst Wein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 411.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 Er pflegt nicht viel Latein zu verschütten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuppius, Tract.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*21 Er spricht Latein wie eine Kuh französisch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij spreekt Latijn als een zwijn. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 11.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*22 Er will Latein reden in Gegenwart der Gelehrten.</hi> (S.  Franciscaner 2.) &#x2013; <hi rendition="#i">Reinsberg IV, 63.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Parler latin devant les clercs. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 93.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: En casa del moro non hables algarabia. (<hi rendition="#i">Bohn I, 221.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*23 He hett mit dat Latîn den Magen verdorben.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, III, 15.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er soll studiren, ist aber lateinfaul.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*24 Hier geht mein Latein aus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: J'y perds mon latin. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 99.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*25 Merk das Latein!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I, 328.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*26 Mit seinem Latein kann man Katzen und Mäusen vergeben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuppius, Tract.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*27 Sage dein Latein auf!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischer, Psalter, 26<hi rendition="#sup">c</hi> u. 193, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Lass hören!</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*28 Sein Latein ist dabei verloren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*29 Sein Latein ist hier zu Ende.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In Hindostan sagt man: Mein Türkisch ist alle. (<hi rendition="#i">Reinsberg V, 41.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het einde van dien kout is het einde van zijn Latijn. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 445<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Lateinfaul.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist lateinfaul.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 258.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Mag nichts lernen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Lateinisch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Das kommt mir lateinisch vor.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gutzkow, Ritter vom Geist, VI, 311.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Lateinschmatzer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Es ist ein Latînschmatzer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 121.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Eine Bezeichnung für katholische Geistliche. Daneben finden sich a. a. O. noch folgende sinnverwandte: Brevierbischmer, Brevierlismer, Brevierschmatzer, Breviersurra, Hostiebigger, Hudler, Jägermess, Mässbuechstabierer, Waxschmelzer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Laterne.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Eine Laterne beleuchtet (andern) den Weg, aber sich selbst nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 411.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Eine Laterne ohne Licht leuchtet nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Qui lucerna egent, infundant oleum. (<hi rendition="#i">Binder II, 2779; Altdorf, 168.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Eine Laterne vorn ist besser als zwei hinten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Grosse Laternen, kleine Lichter.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Ist die Latern' auch noch so rein, was nützt es, ist kein Licht darein!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Ja, wenn wi nich wier'n, säd' de Latern' to'n Maand (Mond), dor ging se ut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Mancher ist wie eine Laterne, leuchtet andern, nur sich selber nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Ob i eini so wetti, so ne alti Latern' will i lieber schöne Jungi, sie lachet gar gern.</hi> (<hi rendition="#i">Bern.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schweiz, II, 248, 24.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Wer eine hölzerne Laterne hat, dem hilft's nicht, wenn er schon ein Licht hineinsteckt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Wer über die Laterne fällt, muss das Licht nicht schelten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*11 Die Laterne am Mittag anzünden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Porter lanterne à midy. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 283.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Lucernam ferre meridie (adhibere). (<hi rendition="#i">Faselius, 103; Bovill, I, 120.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*12 Einen mit einer papierenen Laterne beleuchten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn scharf beurtheilen. <hi rendition="#i">Gottsched in seinen Beiträgen zur kritischen Historie der deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit (Leipzig 1735, S. 227)</hi> sagt: &#x201E;Er will die Leute wie Diogenes mit einer papiernen Laterne beleuchten und Menschen machen, wenn er keine finden kann.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*13 Er braucht beim hellen Mittag eine Laterne.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*14 Er ist eine Laterne ohne Licht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is eene groote lantaarn zonder licht. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 8.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*15 Er ist wie eine Laterne, er leuchtet andern und sich selber nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Braun, I, 2175.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[902]/0908] Lät. 1 Et es te lâte1, sach de Krägge taum Fuarsche2, doa har se 'ne packed. (Halver in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 258, 82. 1) Lât = spät. 2) Krähe zum Frosche. 2 It is noch Nümms to late kamen. – Goldschmidt, 114. Um vor zu frühem Heirathen zu warnen. 3 Je lâter up de Avend, je mojer de Lüde. – Bueren, 704; Frommann, VI, 284, 729; Hauskalender, I. 4 Lâte is beter as gar nicht. – Schambach, II, 361. Holl.: Beter laat dan nooit. (Harrebomée, II, 2a.) 5 'N Bietje1 (oder: wat) to lât, is vöel to lât. (Ostfries.) – Firmenich, I, 18, 5; Bueren, 1234; Eichwald, 1157; Hauskalender, II; für Lippe: Firmenich, I, 269; für Kleve: Firmenich, I, 381, 4; für Ovelgönne: Firmenich, III, 24, 10. 1) Ein bischen. 6 'T is to lât, segt de Wulf, do is he mit'n Stärt in't Îs fast frâren. (Jever.) – Hoefer, 1141; Frommann, III, 39, 42. *7 He is to lât kamen as Jan Wewer up de Landdag. Dieser Jan Wewer kommt in den ostiriesischen Sprichwörtern wiederholt vor, dennoch findet man keine geschichtliche Notiz über ihn. Lätare. Lätare wird die Schnepfe zur Waare. Um diese Zeit pflegt sich Wald und Feld unter dem Gefieder des Frühlings zu beleben. Namentlich ist die Schnepfe in grosser Menge da. Latein. 1 De dat Latîn nig versteit, de late et ungebrüdet (ungehudelt, ungeneckt). – Richey, 25; Schütze, I, 158; hochdeutsch bei Pistor., VI, 89; Simrock, 6208; Körte, 3705; Braun, I, 2172. 2 Es redet mancher viel Latein und es ist doch nicht Gottes Wort. Böhm.: Není všecka latina slovo boží. (Čelakovsky, 269.) 3 Etwas Latein (und Kamillenthee) ist gut im Haus, sagte der Bauer, und liess über seinen Schweinestall schreiben: Pax intrantibus et mors exeuntibus. Holl.: Ik wil Latijn in mijn huis hebben, zei de boer, en hij liet voor zijn varkenskot schilderen: Pax intrantibus et mors exeuntibus. (Harrebomée, II, 11.) 4 Latein ist die Küchensprache der Gelehrten. Dän.: Latinen er de lærdes moders-maal. ( Prov. dan., 377.) 5 Mit Latein und Geld kommt man durch die ganze Welt. Frz.: Avec le florin, langue et latin, partout l'univers l'on trouve le chemin. (Leroux, II, 177.) 6 Ohne Latein soll mein Haus nicht sein, sagte der Bauer, und schrieb über seine Thür: Veni, vidi, vici! 7 Schistrum quastrum ist auch Latein, sagt der Klosterkoch. (Danzig.) 8 Wer kann Latein, hat ein gut Pferd und ein Seckel mit Geld, der reist und kommt wohl durch die ganze Welt. – Pistor., VII, 17. 9 Wer Latein kann, kommt durch die ganze Welt. – Simrock, 6207. 10 Wer redet gut Latein, der trinke guten Wein (Edelwein). – Eiselein, 636; Simrock, 11437. Lat.: Ille bibat vinum, qui scit dictare latinum. (Eiselein, 636.) 11 Wut (willst) du nich léiern (lernen) Latin, Latan, dann sas (sollst) du léiern Spannut, Spannan. (Bielefeld.) *12 Da hört mein Latein auf. *13 Das ist kein gut Latein. Diese Sprache gefällt mir nicht. *14 Das Latein ist ihm ausgegangen. – Riehl, Gesellschaft, I, 228. *15 Das Latein ist mir verleidet, ich will Griechisch lernen. – Eiselein, 258. *16 Diss Latein gefellt jm nicht. – Theatrum Diabolorum, 438a. Er stockt in seiner Rede; er weiss sich keinen Rath, nicht zu helfen. *17 Einn latein lesen. (S. Hechel 8.) – Franck, II, 92a. *18 Er ist so voll Latein wie eine Kuh voll Muskatennüsse. Dän.: Saa fuld af latin som en koe af muskater. (Prov. dan., 152 u. 377.) *19 Er kann nur wenig Latein, doch weiss er, dass vinum heisst Wein. – Eiselein, 411. *20 Er pflegt nicht viel Latein zu verschütten. – Schuppius, Tract. *21 Er spricht Latein wie eine Kuh französisch. Holl.: Hij spreekt Latijn als een zwijn. (Harrebomée, II, 11.) *22 Er will Latein reden in Gegenwart der Gelehrten. (S. Franciscaner 2.) – Reinsberg IV, 63. Frz.: Parler latin devant les clercs. (Leroux, II, 93.) Span.: En casa del moro non hables algarabia. (Bohn I, 221.) *23 He hett mit dat Latîn den Magen verdorben. (Holst.) – Schütze, III, 15. Er soll studiren, ist aber lateinfaul. *24 Hier geht mein Latein aus. Frz.: J'y perds mon latin. (Leroux, II, 99.) *25 Merk das Latein! – Herberger, I, 328. *26 Mit seinem Latein kann man Katzen und Mäusen vergeben. – Schuppius, Tract. *27 Sage dein Latein auf! – Fischer, Psalter, 26c u. 193, 2. Lass hören! *28 Sein Latein ist dabei verloren. *29 Sein Latein ist hier zu Ende. In Hindostan sagt man: Mein Türkisch ist alle. (Reinsberg V, 41.) Holl.: Het einde van dien kout is het einde van zijn Latijn. (Harrebomée, I, 445a.) Lateinfaul. * Er ist lateinfaul. – Eiselein, 258. Mag nichts lernen. Lateinisch. * Das kommt mir lateinisch vor. – Gutzkow, Ritter vom Geist, VI, 311. Lateinschmatzer. * Es ist ein Latînschmatzer. – Sutermeister, 121. Eine Bezeichnung für katholische Geistliche. Daneben finden sich a. a. O. noch folgende sinnverwandte: Brevierbischmer, Brevierlismer, Brevierschmatzer, Breviersurra, Hostiebigger, Hudler, Jägermess, Mässbuechstabierer, Waxschmelzer. Laterne. 1 Eine Laterne beleuchtet (andern) den Weg, aber sich selbst nicht. – Eiselein, 411. 2 Eine Laterne ohne Licht leuchtet nicht. Lat.: Qui lucerna egent, infundant oleum. (Binder II, 2779; Altdorf, 168.) 3 Eine Laterne vorn ist besser als zwei hinten. 4 Grosse Laternen, kleine Lichter. 5 Ist die Latern' auch noch so rein, was nützt es, ist kein Licht darein! 6 Ja, wenn wi nich wier'n, säd' de Latern' to'n Maand (Mond), dor ging se ut. 7 Mancher ist wie eine Laterne, leuchtet andern, nur sich selber nicht. 8 Ob i eini so wetti, so ne alti Latern' will i lieber schöne Jungi, sie lachet gar gern. (Bern.) – Schweiz, II, 248, 24. 9 Wer eine hölzerne Laterne hat, dem hilft's nicht, wenn er schon ein Licht hineinsteckt. 10 Wer über die Laterne fällt, muss das Licht nicht schelten. *11 Die Laterne am Mittag anzünden. Frz.: Porter lanterne à midy. (Leroux, II, 283.) Lat.: Lucernam ferre meridie (adhibere). (Faselius, 103; Bovill, I, 120.) *12 Einen mit einer papierenen Laterne beleuchten. Ihn scharf beurtheilen. Gottsched in seinen Beiträgen zur kritischen Historie der deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit (Leipzig 1735, S. 227) sagt: „Er will die Leute wie Diogenes mit einer papiernen Laterne beleuchten und Menschen machen, wenn er keine finden kann.“ *13 Er braucht beim hellen Mittag eine Laterne. *14 Er ist eine Laterne ohne Licht. Holl.: Het is eene groote lantaarn zonder licht. (Harrebomée, II, 8.) *15 Er ist wie eine Laterne, er leuchtet andern und sich selber nicht. – Braun, I, 2175.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/908
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [902]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/908>, abgerufen am 22.12.2024.