Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 35 Des lands weise ist des lands ehre. - Tappius, 49b; Gruter, I, 19; Petri, II, 118; Latendorf II, 7; Henisch, 812, 2; Sutor, 613; Eiselein, 638; Reinsberg II, 70.

Holl.: 'S lands wijs, 's lands eer. (Harrebomee, II, 7.)

36 Deutsches Land ist Staubes voll, die Vögte machen's gar zu toll.

37 Die auf ihr Land nicht guten Samen säen, werden nur Disteln mähen.

Holl.: Wie op zijn land geen koren zaait, 't is zeker, dat hij distels maait. (Harrebomee, II, 8.)

38 Die Besten im Lande thun dies ohne Schande.

Holl.: De besten von den lande doen dit zonder schande. (Harrebomee, II, 5.)

39 Die Länder sind die glücklichsten, darin entweder ein Philosophus regiert oder ein Regent philosophirt. - Opel, 388.

40 Dies Land trägt keine klugen Leute, sagte Jodel, da säete er Narrensamen.

41 Du kannst kein Land finden wie Belka.

Sprichwort der Beduinen. Das heutige Belka, das angeblich früher dem Stamme Ruben gehörige Land, stand in den ältesten Zeiten im Rufe der vorzüglichsten Fruchtbarkeit und hat noch jetzt die besten Viehweiden (vgl. Burckhardt's Reisen, übersetzt von Gesenius, II, 628).

42 Du must dich nach dem Land vnd nit das Land nach dir richten. - Sutor, 613.

43 Eigenes Land mit eigener Hand, das ist der beste Stand.

44 Ein feiges Land ist bald in Feindes Hand.

Dän.: Frygtsom land, utrygt land. (Prov. dan., 205.)

45 Ein itlik lant holt syne Wyse.

Lat.: Quaelibet usque suos observat natio mores. (Tunnicius, 98.)

46 Ein jedes Land hat seine Gaben. - Coler, 122.

47 Ein jeglich Land hat einen eigenen Teuffel. - Petri, II, 204.

48 Ein kleines Land bringt oft grossen Gewinn.

49 Ein Land hat nicht alles zur Hand. - Lehmann, 415, 16; Grubb, 197.

50 Ein Land ist leichter zu gewinnen, als zu erhalten (behalten, behaupten).

Schwed.: Lättare winna ett Land än styras. (Grubb, 493.)

51 Ein Land nährt Hand und Fuss.

52 Ein Land nehret das ander. - Gruter, III, 27; Lehmann, II, 149, 49.

53 Ein Land ohne Recht ist beim besten Boden schlecht.

Frz.: Warloy-Baillon, boen poys sins raison. - Warloy, bon pays, mauvaises lois. (Reinsberg V, 166.)

54 Ein Land trägt nicht alles. - Lehmann, 539, 33; Sailer, 148; Simrock, 6155.

"Also ist ein jeder Mensch zu etwas sonders geboren vnd nicht zu allem tauglich."

Lat.: Non eadem fert omnia tellus. - Non omnis fert omnia tellus. (Virgil.) (Philippi, II, 12; Wiegand, 689.)

Schwed.: Ett Land bar icke all Frucht. (Grubb, 197.)

55 Ein Land wird nicht regiert mit Sitzen, sondern mit Schwitzen. - Parömiakon, 1986.

56 Ein nasses Land bedarf keines Wassers. - Simrock, 7426.

57 Ein volles Land speyet seinen Gast auss. - Petri, II, 234; Henisch, 1369, 67.

58 Es ist besser für ein Land, der Fürst lässt sich in einer Hirschhaut als in einer Mönchskutte begraben. - Klosterspiegel, 52, 21.

59 Es ist besser sein Land erhalten als ein anderes gewinnen. - Lehmann, 435, 39.

60 Es ist böss auss einem bösen Landt geboren sein. - Henisch, 1392, 7.

Lat.: Mores hominum regioni respondent et plantae semina. - Res est infelix, ex infelici prodiisse solo. (Henisch, 1392, 8.)

61 Es ist ein arm Land, das nicht Vieh und Leute nährt.

Holl.: Het is een arm land, daar niets goeds wast. (Harrebomee, II, 6.)

[Spaltenumbruch] 62 Es ist ein bös Land, in dem man keinen Freund zur Hand.

Dasselbe behaupten die Araber. (Cahier, 2290.)

Dän.: Ondt land hvor man har ingen ven. (Prov. dan., 438.)

63 Es ist ein böses Land, das Blut trägt, wenn man Wasser säet.

64 Es ist ein böses Land, das niemand segnet.

65 Es ist ein böses Land, wo der Dieb den Richter an der Kette führt. - Winckler, XVIII, 90.

66 Es ist ein böss Land, da niemand Vortheil oder Ehr hat. - Petri, II, 259; Lehmann, 802, 57; Lehmann, II, 140, 132; Simrock, 6163; Körte, 3663; Braun, I, 2132; Reinsberg II, 126.

Bei Tunnicius (887): It is quat lant, dar nummande neine ere schüt. (Prava nimis tellus ubi nulli dantur honores.)

Holl.: Het is kwaad land, daar geen respijt is. (Harrebomee, II, 6.) - Tis een quaet lant, daer niemant vordel en hevet. (Harrebomee, II, 6; Fallersleben, 666.)

Lat.: Detur terra malis, ubi nullus honor specialis. (Henisch, 802, 59.)

67 Es ist ein unglücklich Land, wo die Armen auf den Treppen der Reichen sitzen.

Holl.: Het is een ongelukkig land, waar de armen op de trappen van de paleizen der rijken zitten. (Harrebomee, II, 6.)

68 Es ist gut, Land und Leute einzunehmen, wo kein Widerstand ist. - Kirchhofer, 94, 103; Simrock, 11589a.

Die schnelle Eroberung der Waadt durch die Berner hat insofern zu diesem Sprichwort Veranlassung gegeben, als es nicht an Leuten fehlte, welche diese Eroberung mit schelen Augen ansahen und deswegen diesen kriegerischen Zug herabsetzten.

69 Es ist in allen Landen gut gewesen. - Herberger, I, 558.

70 Es ist kein Land, da Neid nicht hat Bestand. - Parömiakon, 97.

71 Es ist kein Land und kein Stand um drei Heller.

72 Es ist noch kein Land verloren gegangen aus Mangel eines Erben.

Engl.: Land was never lost for want of an heir. - The rich never want kindred. (Bohn II, 109.)

It.: Ai ricchi non mancano parenti. (Bohn II, 109.)

73 Es stehet übel mit einem Lande, in dem die, so es regieren, vom Feinde regiert werden. - Opel, 382.

74 Es stehet wohl in einem Land, wo Recht und Sitte Boden fand.

Dän.: Lyksalig er det land, hvor dyd holdes i aere. (Prov. dan., 404.)

75 Es wechset nicht alles in einem Land. - Petri, II, 303.

76 Faist landt, faul leut. - Gruter, I, 40; Gaal, 1064; Simrock, 6157; Körte, 3670; Braun, I, 2138.

It.: Il paese grasso fa l'huomo pigro. (Pazzaglia, 259, 5; Gaal, 1064.)

77 Feist Land gibt grobe Ochsen. - Petri, II, 841.

78 Fettes Land, böser Weg. (S. Boden 9.)

Dän.: Jo bedre jord, jo slemmere vey. (Prov. dan., 327.)

Frz.: Bonne pays (terre), mauvais chemin. - Do grasse terre, meschant chemin. (Leroux, I, 58; II, 128.)

79 Fremdes Land hat nur Heidelbeeren, das eigene hat Erdbeeren. (Finn.)

80 Fruchtbare land geben feyg (matt, wollustig, weibisch) leut. - Franck, I, 156b.

81 Gerade wie bei uns zu Land hängt man die Wurst auch an die Wand.

Es ist in andern Ländern der Hauptsache nach wie bei uns.

82 Gut Land braucht halben Samen.

Holl.: Man sait goet lant te halven.

Lat.: Pro semilucro triticum seminamus in agro. (Fallersleben, 492.)

83 Gut land, feyg (faule, böse) leut. - Franck, I, 156b; Gruter, I, 46; Egenolff, 384b; Petri, II, 367; Henisch, 1042, 37; Latendorf II, 16; Mayer, II, 140; Eiselein, 408; Mathesy, I, 95a; Simrock, 6158.

Von der Grafschaft Kent sagen die Engländer: Bona terra, mala gens. (Binder II, 351.) Cäsar dagegen: Ex his omnibus longe sunt humanissimi, qui Cantium incolunt. (Eiselein, 408.)

Dän.: Der er tit onde mennesker i et godt land, ligesom onde heste af alle slags haar. (Prov. dan., 413.)

It.: Terra buona, ma gente pessima. (Cahier, 3133.)

[Spaltenumbruch] 35 Des lands weise ist des lands ehre.Tappius, 49b; Gruter, I, 19; Petri, II, 118; Latendorf II, 7; Henisch, 812, 2; Sutor, 613; Eiselein, 638; Reinsberg II, 70.

Holl.: 'S lands wijs, 's lands eer. (Harrebomée, II, 7.)

36 Deutsches Land ist Staubes voll, die Vögte machen's gar zu toll.

37 Die auf ihr Land nicht guten Samen säen, werden nur Disteln mähen.

Holl.: Wie op zijn land geen koren zaait, 't is zeker, dat hij distels maait. (Harrebomée, II, 8.)

38 Die Besten im Lande thun dies ohne Schande.

Holl.: De besten von den lande doen dit zonder schande. (Harrebomée, II, 5.)

39 Die Länder sind die glücklichsten, darin entweder ein Philosophus regiert oder ein Regent philosophirt.Opel, 388.

40 Dies Land trägt keine klugen Leute, sagte Jodel, da säete er Narrensamen.

41 Du kannst kein Land finden wie Belka.

Sprichwort der Beduinen. Das heutige Belka, das angeblich früher dem Stamme Ruben gehörige Land, stand in den ältesten Zeiten im Rufe der vorzüglichsten Fruchtbarkeit und hat noch jetzt die besten Viehweiden (vgl. Burckhardt's Reisen, übersetzt von Gesenius, II, 628).

42 Du must dich nach dem Land vnd nit das Land nach dir richten.Sutor, 613.

43 Eigenes Land mit eigener Hand, das ist der beste Stand.

44 Ein feiges Land ist bald in Feindes Hand.

Dän.: Frygtsom land, utrygt land. (Prov. dan., 205.)

45 Ein itlik lant holt syne Wyse.

Lat.: Quaelibet usque suos observat natio mores. (Tunnicius, 98.)

46 Ein jedes Land hat seine Gaben.Coler, 122.

47 Ein jeglich Land hat einen eigenen Teuffel.Petri, II, 204.

48 Ein kleines Land bringt oft grossen Gewinn.

49 Ein Land hat nicht alles zur Hand.Lehmann, 415, 16; Grubb, 197.

50 Ein Land ist leichter zu gewinnen, als zu erhalten (behalten, behaupten).

Schwed.: Lättare winna ett Land än styras. (Grubb, 493.)

51 Ein Land nährt Hand und Fuss.

52 Ein Land nehret das ander.Gruter, III, 27; Lehmann, II, 149, 49.

53 Ein Land ohne Recht ist beim besten Boden schlecht.

Frz.: Warloy-Baillon, boen poys sins raison. – Warloy, bon pays, mauvaises lois. (Reinsberg V, 166.)

54 Ein Land trägt nicht alles.Lehmann, 539, 33; Sailer, 148; Simrock, 6155.

„Also ist ein jeder Mensch zu etwas sonders geboren vnd nicht zu allem tauglich.“

Lat.: Non eadem fert omnia tellus. – Non omnis fert omnia tellus. (Virgil.) (Philippi, II, 12; Wiegand, 689.)

Schwed.: Ett Land bår icke all Frucht. (Grubb, 197.)

55 Ein Land wird nicht regiert mit Sitzen, sondern mit Schwitzen.Parömiakon, 1986.

56 Ein nasses Land bedarf keines Wassers.Simrock, 7426.

57 Ein volles Land speyet seinen Gast auss.Petri, II, 234; Henisch, 1369, 67.

58 Es ist besser für ein Land, der Fürst lässt sich in einer Hirschhaut als in einer Mönchskutte begraben.Klosterspiegel, 52, 21.

59 Es ist besser sein Land erhalten als ein anderes gewinnen.Lehmann, 435, 39.

60 Es ist böss auss einem bösen Landt geboren sein.Henisch, 1392, 7.

Lat.: Mores hominum regioni respondent et plantae semina. – Res est infelix, ex infelici prodiisse solo. (Henisch, 1392, 8.)

61 Es ist ein arm Land, das nicht Vieh und Leute nährt.

Holl.: Het is een arm land, daar niets goeds wast. (Harrebomée, II, 6.)

[Spaltenumbruch] 62 Es ist ein bös Land, in dem man keinen Freund zur Hand.

Dasselbe behaupten die Araber. (Cahier, 2290.)

Dän.: Ondt land hvor man har ingen ven. (Prov. dan., 438.)

63 Es ist ein böses Land, das Blut trägt, wenn man Wasser säet.

64 Es ist ein böses Land, das niemand segnet.

65 Es ist ein böses Land, wo der Dieb den Richter an der Kette führt.Winckler, XVIII, 90.

66 Es ist ein böss Land, da niemand Vortheil oder Ehr hat.Petri, II, 259; Lehmann, 802, 57; Lehmann, II, 140, 132; Simrock, 6163; Körte, 3663; Braun, I, 2132; Reinsberg II, 126.

Bei Tunnicius (887): It is quât lant, dâr nummande neine ere schüt. (Prava nimis tellus ubi nulli dantur honores.)

Holl.: Het is kwaad land, daar geen respijt is. (Harrebomée, II, 6.) – Tis een quaet lant, daer niemant vordel en hevet. (Harrebomée, II, 6; Fallersleben, 666.)

Lat.: Detur terra malis, ubi nullus honor specialis. (Henisch, 802, 59.)

67 Es ist ein unglücklich Land, wo die Armen auf den Treppen der Reichen sitzen.

Holl.: Het is een ongelukkig land, waar de armen op de trappen van de paleizen der rijken zitten. (Harrebomée, II, 6.)

68 Es ist gut, Land und Leute einzunehmen, wo kein Widerstand ist.Kirchhofer, 94, 103; Simrock, 11589a.

Die schnelle Eroberung der Waadt durch die Berner hat insofern zu diesem Sprichwort Veranlassung gegeben, als es nicht an Leuten fehlte, welche diese Eroberung mit schelen Augen ansahen und deswegen diesen kriegerischen Zug herabsetzten.

69 Es ist in allen Landen gut gewesen.Herberger, I, 558.

70 Es ist kein Land, da Neid nicht hat Bestand.Parömiakon, 97.

71 Es ist kein Land und kein Stand um drei Heller.

72 Es ist noch kein Land verloren gegangen aus Mangel eines Erben.

Engl.: Land was never lost for want of an heir. – The rich never want kindred. (Bohn II, 109.)

It.: Ai ricchi non mancano parenti. (Bohn II, 109.)

73 Es stehet übel mit einem Lande, in dem die, so es regieren, vom Feinde regiert werden.Opel, 382.

74 Es stehet wohl in einem Land, wo Recht und Sitte Boden fand.

Dän.: Lyksalig er det land, hvor dyd holdes i ære. (Prov. dan., 404.)

75 Es wechset nicht alles in einem Land.Petri, II, 303.

76 Faist landt, faul leut.Gruter, I, 40; Gaal, 1064; Simrock, 6157; Körte, 3670; Braun, I, 2138.

It.: Il paese grasso fà l'huomo pigro. (Pazzaglia, 259, 5; Gaal, 1064.)

77 Feist Land gibt grobe Ochsen.Petri, II, 841.

78 Fettes Land, böser Weg. (S. Boden 9.)

Dän.: Jo bedre jord, jo slemmere vey. (Prov. dan., 327.)

Frz.: Bonne pays (terre), mauvais chemin. – Do grasse terre, meschant chemin. (Leroux, I, 58; II, 128.)

79 Fremdes Land hat nur Heidelbeeren, das eigene hat Erdbeeren. (Finn.)

80 Fruchtbare land geben feyg (matt, wollustig, weibisch) leut.Franck, I, 156b.

81 Gerade wie bei uns zu Land hängt man die Wurst auch an die Wand.

Es ist in andern Ländern der Hauptsache nach wie bei uns.

82 Gut Land braucht halben Samen.

Holl.: Man sait goet lant te halven.

Lat.: Pro semilucro triticum seminamus in agro. (Fallersleben, 492.)

83 Gut land, feyg (faule, böse) leut.Franck, I, 156b; Gruter, I, 46; Egenolff, 384b; Petri, II, 367; Henisch, 1042, 37; Latendorf II, 16; Mayer, II, 140; Eiselein, 408; Mathesy, I, 95a; Simrock, 6158.

Von der Grafschaft Kent sagen die Engländer: Bona terra, mala gens. (Binder II, 351.) Cäsar dagegen: Ex his omnibus longe sunt humanissimi, qui Cantium incolunt. (Eiselein, 408.)

Dän.: Der er tit onde mennesker i et godt land, ligesom onde heste af alle slags haar. (Prov. dan., 413.)

It.: Terra buona, ma gente pessima. (Cahier, 3133.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0889" n="[883]"/><cb n="1765"/>
35 Des lands weise ist des lands ehre.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 49<hi rendition="#sup">b</hi>; Gruter, I, 19; Petri, II, 118; Latendorf II, 7; Henisch, 812, 2; Sutor, 613; Eiselein, 638; Reinsberg II, 70.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: 'S lands wijs, 's lands eer. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 7.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">36 Deutsches Land ist Staubes voll, die Vögte machen's gar zu toll.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">37 Die auf ihr Land nicht guten Samen säen, werden nur Disteln mähen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Wie op zijn land geen koren zaait, 't is zeker, dat hij distels maait. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 8.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Die Besten im Lande thun dies ohne Schande.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De besten von den lande doen dit zonder schande. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 5.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">39 Die Länder sind die glücklichsten, darin entweder ein Philosophus regiert oder ein Regent philosophirt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Opel, 388.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">40 Dies Land trägt keine klugen Leute, sagte Jodel, da säete er Narrensamen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Du kannst kein Land finden wie Belka.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sprichwort der Beduinen. Das heutige Belka, das angeblich früher dem Stamme Ruben gehörige Land, stand in den ältesten Zeiten im Rufe der vorzüglichsten Fruchtbarkeit und hat noch jetzt die besten Viehweiden (vgl. <hi rendition="#i">Burckhardt's Reisen, übersetzt von Gesenius, II, 628</hi>).</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">42 Du must dich nach dem Land vnd nit das Land nach dir richten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutor, 613.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">43 Eigenes Land mit eigener Hand, das ist der beste Stand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">44 Ein feiges Land ist bald in Feindes Hand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Frygtsom land, utrygt land. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 205.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">45 Ein itlik lant holt syne Wyse.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quaelibet usque suos observat natio mores. (<hi rendition="#i">Tunnicius, 98.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Ein jedes Land hat seine Gaben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Coler, 122.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">47 Ein jeglich Land hat einen eigenen Teuffel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 204.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">48 Ein kleines Land bringt oft grossen Gewinn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 Ein Land hat nicht alles zur Hand.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 415, 16; Grubb, 197.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">50 Ein Land ist leichter zu gewinnen, als zu erhalten (behalten, behaupten).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Lättare winna ett Land än styras. (<hi rendition="#i">Grubb, 493.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">51 Ein Land nährt Hand und Fuss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">52 Ein Land nehret das ander.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 27; Lehmann, II, 149, 49.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">53 Ein Land ohne Recht ist beim besten Boden schlecht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Warloy-Baillon, boen poys sins raison. &#x2013; Warloy, bon pays, mauvaises lois. (<hi rendition="#i">Reinsberg V, 166.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">54 Ein Land trägt nicht alles.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 539, 33; Sailer, 148; Simrock, 6155.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Also ist ein jeder Mensch zu etwas sonders geboren vnd nicht zu allem tauglich.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Non eadem fert omnia tellus. &#x2013; Non omnis fert omnia tellus. (<hi rendition="#i">Virgil.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 12; Wiegand, 689.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Ett Land bår icke all Frucht. (<hi rendition="#i">Grubb, 197.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">55 Ein Land wird nicht regiert mit Sitzen, sondern mit Schwitzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1986.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">56 Ein nasses Land bedarf keines Wassers.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 7426.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">57 Ein volles Land speyet seinen Gast auss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 234; Henisch, 1369, 67.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">58 Es ist besser für ein Land, der Fürst lässt sich in einer Hirschhaut als in einer Mönchskutte begraben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 52, 21.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">59 Es ist besser sein Land erhalten als ein anderes gewinnen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 435, 39.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 Es ist böss auss einem bösen Landt geboren sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1392, 7.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Mores hominum regioni respondent et plantae semina. &#x2013; Res est infelix, ex infelici prodiisse solo. (<hi rendition="#i">Henisch, 1392, 8.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">61 Es ist ein arm Land, das nicht Vieh und Leute nährt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is een arm land, daar niets goeds wast. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 6.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1766"/>
62 Es ist ein bös Land, in dem man keinen Freund zur Hand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Dasselbe behaupten die Araber. (<hi rendition="#i">Cahier, 2290.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Ondt land hvor man har ingen ven. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 438.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">63 Es ist ein böses Land, das Blut trägt, wenn man Wasser säet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">64 Es ist ein böses Land, das niemand segnet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">65 Es ist ein böses Land, wo der Dieb den Richter an der Kette führt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XVIII, 90.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">66 Es ist ein böss Land, da niemand Vortheil oder Ehr hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 259; Lehmann, 802, 57; Lehmann, II, 140, 132; Simrock, 6163; Körte, 3663; Braun, I, 2132; Reinsberg II, 126.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (887)</hi>: It is quât lant, dâr nummande neine ere schüt. (Prava nimis tellus ubi nulli dantur honores.)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is kwaad land, daar geen respijt is. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 6.</hi>) &#x2013; Tis een quaet lant, daer niemant vordel en hevet. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 6; Fallersleben, 666.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Detur terra malis, ubi nullus honor specialis. (<hi rendition="#i">Henisch, 802, 59.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">67 Es ist ein unglücklich Land, wo die Armen auf den Treppen der Reichen sitzen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is een ongelukkig land, waar de armen op de trappen van de paleizen der rijken zitten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 6.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">68 Es ist gut, Land und Leute einzunehmen, wo kein Widerstand ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 94, 103; Simrock, 11589<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die schnelle Eroberung der Waadt durch die Berner hat insofern zu diesem Sprichwort Veranlassung gegeben, als es nicht an Leuten fehlte, welche diese Eroberung mit schelen Augen ansahen und deswegen diesen kriegerischen Zug herabsetzten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">69 Es ist in allen Landen gut gewesen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I, 558.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">70 Es ist kein Land, da Neid nicht hat Bestand.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 97.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">71 Es ist kein Land und kein Stand um drei Heller.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">72 Es ist noch kein Land verloren gegangen aus Mangel eines Erben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Land was never lost for want of an heir. &#x2013; The rich never want kindred. (<hi rendition="#i">Bohn II, 109.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Ai ricchi non mancano parenti. (<hi rendition="#i">Bohn II, 109.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">73 Es stehet übel mit einem Lande, in dem die, so es regieren, vom Feinde regiert werden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Opel, 382.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">74 Es stehet wohl in einem Land, wo Recht und Sitte Boden fand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Lyksalig er det land, hvor dyd holdes i ære. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 404.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">75 Es wechset nicht alles in einem Land.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 303.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">76 Faist landt, faul leut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, I, 40; Gaal, 1064; Simrock, 6157; Körte, 3670; Braun, I, 2138.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il paese grasso fà l'huomo pigro. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 259, 5; Gaal, 1064.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">77 Feist Land gibt grobe Ochsen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 841.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">78 Fettes Land, böser Weg.</hi> (S.  Boden 9.)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Jo bedre jord, jo slemmere vey. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 327.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Bonne pays (terre), mauvais chemin. &#x2013; Do grasse terre, meschant chemin. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 58; II, 128.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">79 Fremdes Land hat nur Heidelbeeren, das eigene hat Erdbeeren.</hi> (<hi rendition="#i">Finn.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">80 Fruchtbare land geben feyg (matt, wollustig, weibisch) leut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 156<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">81 Gerade wie bei uns zu Land hängt man die Wurst auch an die Wand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist in andern Ländern der Hauptsache nach wie bei uns.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">82 Gut Land braucht halben Samen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Man sait goet lant te halven.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Pro semilucro triticum seminamus in agro. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 492.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">83 Gut land, feyg (faule, böse) leut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 156<hi rendition="#sup">b</hi>; Gruter, I, 46; Egenolff, 384<hi rendition="#sup">b</hi>; Petri, II, 367; Henisch, 1042, 37; Latendorf II, 16; Mayer, II, 140; Eiselein, 408; Mathesy, I, 95<hi rendition="#sup">a</hi>; Simrock, 6158.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von der Grafschaft Kent sagen die Engländer: Bona terra, mala gens. (<hi rendition="#i">Binder II, 351.</hi>) Cäsar dagegen: Ex his omnibus longe sunt humanissimi, qui Cantium incolunt. (<hi rendition="#i">Eiselein, 408.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Der er tit onde mennesker i et godt land, ligesom onde heste af alle slags haar. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 413.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Terra buona, ma gente pessima. (<hi rendition="#i">Cahier, 3133.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[883]/0889] 35 Des lands weise ist des lands ehre. – Tappius, 49b; Gruter, I, 19; Petri, II, 118; Latendorf II, 7; Henisch, 812, 2; Sutor, 613; Eiselein, 638; Reinsberg II, 70. Holl.: 'S lands wijs, 's lands eer. (Harrebomée, II, 7.) 36 Deutsches Land ist Staubes voll, die Vögte machen's gar zu toll. 37 Die auf ihr Land nicht guten Samen säen, werden nur Disteln mähen. Holl.: Wie op zijn land geen koren zaait, 't is zeker, dat hij distels maait. (Harrebomée, II, 8.) 38 Die Besten im Lande thun dies ohne Schande. Holl.: De besten von den lande doen dit zonder schande. (Harrebomée, II, 5.) 39 Die Länder sind die glücklichsten, darin entweder ein Philosophus regiert oder ein Regent philosophirt. – Opel, 388. 40 Dies Land trägt keine klugen Leute, sagte Jodel, da säete er Narrensamen. 41 Du kannst kein Land finden wie Belka. Sprichwort der Beduinen. Das heutige Belka, das angeblich früher dem Stamme Ruben gehörige Land, stand in den ältesten Zeiten im Rufe der vorzüglichsten Fruchtbarkeit und hat noch jetzt die besten Viehweiden (vgl. Burckhardt's Reisen, übersetzt von Gesenius, II, 628). 42 Du must dich nach dem Land vnd nit das Land nach dir richten. – Sutor, 613. 43 Eigenes Land mit eigener Hand, das ist der beste Stand. 44 Ein feiges Land ist bald in Feindes Hand. Dän.: Frygtsom land, utrygt land. (Prov. dan., 205.) 45 Ein itlik lant holt syne Wyse. Lat.: Quaelibet usque suos observat natio mores. (Tunnicius, 98.) 46 Ein jedes Land hat seine Gaben. – Coler, 122. 47 Ein jeglich Land hat einen eigenen Teuffel. – Petri, II, 204. 48 Ein kleines Land bringt oft grossen Gewinn. 49 Ein Land hat nicht alles zur Hand. – Lehmann, 415, 16; Grubb, 197. 50 Ein Land ist leichter zu gewinnen, als zu erhalten (behalten, behaupten). Schwed.: Lättare winna ett Land än styras. (Grubb, 493.) 51 Ein Land nährt Hand und Fuss. 52 Ein Land nehret das ander. – Gruter, III, 27; Lehmann, II, 149, 49. 53 Ein Land ohne Recht ist beim besten Boden schlecht. Frz.: Warloy-Baillon, boen poys sins raison. – Warloy, bon pays, mauvaises lois. (Reinsberg V, 166.) 54 Ein Land trägt nicht alles. – Lehmann, 539, 33; Sailer, 148; Simrock, 6155. „Also ist ein jeder Mensch zu etwas sonders geboren vnd nicht zu allem tauglich.“ Lat.: Non eadem fert omnia tellus. – Non omnis fert omnia tellus. (Virgil.) (Philippi, II, 12; Wiegand, 689.) Schwed.: Ett Land bår icke all Frucht. (Grubb, 197.) 55 Ein Land wird nicht regiert mit Sitzen, sondern mit Schwitzen. – Parömiakon, 1986. 56 Ein nasses Land bedarf keines Wassers. – Simrock, 7426. 57 Ein volles Land speyet seinen Gast auss. – Petri, II, 234; Henisch, 1369, 67. 58 Es ist besser für ein Land, der Fürst lässt sich in einer Hirschhaut als in einer Mönchskutte begraben. – Klosterspiegel, 52, 21. 59 Es ist besser sein Land erhalten als ein anderes gewinnen. – Lehmann, 435, 39. 60 Es ist böss auss einem bösen Landt geboren sein. – Henisch, 1392, 7. Lat.: Mores hominum regioni respondent et plantae semina. – Res est infelix, ex infelici prodiisse solo. (Henisch, 1392, 8.) 61 Es ist ein arm Land, das nicht Vieh und Leute nährt. Holl.: Het is een arm land, daar niets goeds wast. (Harrebomée, II, 6.) 62 Es ist ein bös Land, in dem man keinen Freund zur Hand. Dasselbe behaupten die Araber. (Cahier, 2290.) Dän.: Ondt land hvor man har ingen ven. (Prov. dan., 438.) 63 Es ist ein böses Land, das Blut trägt, wenn man Wasser säet. 64 Es ist ein böses Land, das niemand segnet. 65 Es ist ein böses Land, wo der Dieb den Richter an der Kette führt. – Winckler, XVIII, 90. 66 Es ist ein böss Land, da niemand Vortheil oder Ehr hat. – Petri, II, 259; Lehmann, 802, 57; Lehmann, II, 140, 132; Simrock, 6163; Körte, 3663; Braun, I, 2132; Reinsberg II, 126. Bei Tunnicius (887): It is quât lant, dâr nummande neine ere schüt. (Prava nimis tellus ubi nulli dantur honores.) Holl.: Het is kwaad land, daar geen respijt is. (Harrebomée, II, 6.) – Tis een quaet lant, daer niemant vordel en hevet. (Harrebomée, II, 6; Fallersleben, 666.) Lat.: Detur terra malis, ubi nullus honor specialis. (Henisch, 802, 59.) 67 Es ist ein unglücklich Land, wo die Armen auf den Treppen der Reichen sitzen. Holl.: Het is een ongelukkig land, waar de armen op de trappen van de paleizen der rijken zitten. (Harrebomée, II, 6.) 68 Es ist gut, Land und Leute einzunehmen, wo kein Widerstand ist. – Kirchhofer, 94, 103; Simrock, 11589a. Die schnelle Eroberung der Waadt durch die Berner hat insofern zu diesem Sprichwort Veranlassung gegeben, als es nicht an Leuten fehlte, welche diese Eroberung mit schelen Augen ansahen und deswegen diesen kriegerischen Zug herabsetzten. 69 Es ist in allen Landen gut gewesen. – Herberger, I, 558. 70 Es ist kein Land, da Neid nicht hat Bestand. – Parömiakon, 97. 71 Es ist kein Land und kein Stand um drei Heller. 72 Es ist noch kein Land verloren gegangen aus Mangel eines Erben. Engl.: Land was never lost for want of an heir. – The rich never want kindred. (Bohn II, 109.) It.: Ai ricchi non mancano parenti. (Bohn II, 109.) 73 Es stehet übel mit einem Lande, in dem die, so es regieren, vom Feinde regiert werden. – Opel, 382. 74 Es stehet wohl in einem Land, wo Recht und Sitte Boden fand. Dän.: Lyksalig er det land, hvor dyd holdes i ære. (Prov. dan., 404.) 75 Es wechset nicht alles in einem Land. – Petri, II, 303. 76 Faist landt, faul leut. – Gruter, I, 40; Gaal, 1064; Simrock, 6157; Körte, 3670; Braun, I, 2138. It.: Il paese grasso fà l'huomo pigro. (Pazzaglia, 259, 5; Gaal, 1064.) 77 Feist Land gibt grobe Ochsen. – Petri, II, 841. 78 Fettes Land, böser Weg. (S. Boden 9.) Dän.: Jo bedre jord, jo slemmere vey. (Prov. dan., 327.) Frz.: Bonne pays (terre), mauvais chemin. – Do grasse terre, meschant chemin. (Leroux, I, 58; II, 128.) 79 Fremdes Land hat nur Heidelbeeren, das eigene hat Erdbeeren. (Finn.) 80 Fruchtbare land geben feyg (matt, wollustig, weibisch) leut. – Franck, I, 156b. 81 Gerade wie bei uns zu Land hängt man die Wurst auch an die Wand. Es ist in andern Ländern der Hauptsache nach wie bei uns. 82 Gut Land braucht halben Samen. Holl.: Man sait goet lant te halven. Lat.: Pro semilucro triticum seminamus in agro. (Fallersleben, 492.) 83 Gut land, feyg (faule, böse) leut. – Franck, I, 156b; Gruter, I, 46; Egenolff, 384b; Petri, II, 367; Henisch, 1042, 37; Latendorf II, 16; Mayer, II, 140; Eiselein, 408; Mathesy, I, 95a; Simrock, 6158. Von der Grafschaft Kent sagen die Engländer: Bona terra, mala gens. (Binder II, 351.) Cäsar dagegen: Ex his omnibus longe sunt humanissimi, qui Cantium incolunt. (Eiselein, 408.) Dän.: Der er tit onde mennesker i et godt land, ligesom onde heste af alle slags haar. (Prov. dan., 413.) It.: Terra buona, ma gente pessima. (Cahier, 3133.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/889
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [883]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/889>, abgerufen am 26.08.2024.