Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 444 Wer seine Kuh verloren hat, träumt von ihrer Glocke.

445 Wer seine Kühe schlachtet, verliert die Milch.

Die Russen: Wer die Kuh isst, verzehrt die Milch mit. (Altmann VI, 494.)

446 Wer seine Kühe verpachtet, darf sie nicht melken.

Muss die Milch kaufen, sagen die Russen.

447 Wer sich zur Kuh macht, der wird gemolken, (oder: der lasse sich melken).

Die Russen: Wer sich zum Walfisch macht, nach dem wirft man mit Harpunen. Habe Kaviar Väterchen, und man wird dich schlachten. Wer sich zum Polster macht, auf dem will jeder ruhen. (Reinsberg III, 145.) (S. Distel 26, Gras 54, Grün 6 und Honig 93 u. 94.)

448 Wer sieben fette Kühe hat, kann auch sieben magere erhalten.

449 Wer will haben Kühe, muss nicht sparen Mühe, sondern arbeiten spät und frühe.

450 Wer zur Kuh gehört, der ergreifft sie beim schwantz. - Petri, II, 784.

451 Wer zwo Kühe hat, soll eine darumb geben, dass er kann in Friede leben. - Petri, II, 785; Lehmann, 213, 21.

Dän.: Hvo som haver to köer, skal give den eene, at han kand have fred. (Prov, dan., 194.)

452 Wess de Koh is, der neem se mit dem Sterz. - Körte, 3601; Reinsberg III, 128.

453 Wess die Kuh ist, der nehme sie selbst beym Schwantz. - Lehmann, 70, 3; Luther's Ms., 19.

454 Wie die Kuh so das Kalb, wie der Feldscher so die Salb', wie das Ganze so das Halb.

455 Wie man de Kuh auf'n Marckt treibt, treibt man's wieder davon.

"Bis ins Todbett dörf mans Guete nit spare, denn der Poet sagt: Qualis vita, mors est ita. Wie man lebt, so stirbt man, oder, wie man d' Kueh aufn Markt treibt u. s. w." (Schaltjahr, IV, 363.)

456 Wier nit de Ka mät zamt den Kalf? (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 402.

457 Will man dir schenken eine Kuh, so lauf gleich mit dem Strick hinzu. - Körte, 3610; Braun, I, 2064.

458 Wiltu dein kuh erheben gantz, so fass sie selber bey dem schwantz.

Lat.: Per caudam propriam tu debes tollere uaccam. (Loci comm., 103.)

459 Wir wollen keine alten Kühe aus dem Graben ziehen.

Keine alten widrigen Geschichten wieder aufwärmen.

460 Wir ziehen die Kühe und ihr esst die Milch.

461 Wir zihen die kuh, ein ander ist die milch; doch besser ist, man es die milch als die kuh. - Gruter, III, 115; Lehmann, II, 882, 305.

462 Wo die Kuh, springt das Kalb dazu. (S. Kalb 17 u. 18.) - Reinsberg VII, 88.

463 Wo eine Kuh Platz hat, können zwei Ziegen stehen.

*464 A hott d' Kaue oach noch baim Schwanze. - Peter, 449.

*465 A Küh is über'n Dach geflogen än hot an Ei verloren, (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Eine starke und doppelte Uebertreibung a la Münchhausen, um Aufschneider u. dgl. zu züchtigen.

*466 A sitt immer anne Kuh für a noi Scheun- Thor an. - Reinsberg, 594.

*467 Bin ich mir auch a Küh, ün geh kein (gen) Olmütz ün peiger (crepir) nur auch. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Ich bin eine Kuh, gehe nach Olmütz und sterbe dort, sagt in eitler Selbstüberhebung ein kleines Kalb zu seinem Genossen. Nach Olmütz werden nämlich aus der Ukraine grosse und starke Ochsen getrieben. Das hochmüthige Kalb stellt sich diesen gleich und bemerkt gleichzeitig, dass es auch der dort ausgebrochenen Viehseuche erliegen werde.

*468 Bis die Kuh einen Batzen gilt. - Jer. Gotthelf, Käserei, 187.

*469 Bis kei Kue am Hochsig. - Sutermeister, 23.

Milde Ablehnungs- oder Bezweiflungsform, etwa wie Mache nicht solche Dinge, bringe nicht so etwas aufs Tapet.

[Spaltenumbruch] *470 Bis solch eine Kuh kälbert, kann man lange warten. - Eiselein, 400.

*471 Blinde Kuh mit Einem spielen.

*472 D' Chue machen. (Luzern.)

Der Narr im Spiel sein.

*473 D' Kue schlot em de Kübel um. - Sutermeister, 93.

Seine Bestrebungen mislingen ihm.

*474 Da hat einmal eine blinde Kuh eine Erdbeere gefunden. (Rottenburg.)

Um einen blossen Glücksfall zu bezeichnen.

*475 Da möcht' 'n Kuh greina. - Schertzgern, Marionettenspieler (o. O. u. J.), S. 8.

*476 Da möchte eine Kuh lachen. - Eiselein, 399.

Diese Redensart wurde von einem dillinger Jesuiten zum Titel einer Schrift gegen die Protestanten gewählt. (Vgl. Weber, Möncherei, Stuttgart, 1820, III, 328.)

*477 Da müest an alte Kueh lacha. (Oberösterreich.)

Holl.: Het is geen wonder, dat eene koo lagchen kan, zij heeft zulke verbruide lippen. (Harrebomee, I, 423b.)

*478 Da überläuft die Kuh den Hasen.

Lat.: Velocem tardus assequitat. (Seybold, 621.)

*479 Da wo die Kühe Flügel haben. - Parömiakon, 1170.

*480 Dafür nehm' ich nicht eine rothe Kuh. - Jer. Gotthelf, Erzählungen V, 215.

*481 Dar kann ken Ko 't Lachen um laten. - Frommann, II, 536; Bueren, 261; Eichwald, 1891.

*482 Das ist eine Kuh mit guten Füssen.

Von jemand, der Mittel oder Vermögen hat, etwas durchzuführen, auszuhalten.

*483 Das ist eine Kuh ohne Schwanz.

Holl.: Dat is zooveel als eene koe zonder staart. (Harrebomee, I, 422b.)

*484 Das ist eine melke Kuh für ihn.

Ein Gegenstand, der ihm viel Nutzen bringt, den er ausbeuten kann.

Frz.: Faire une vache a lait d'une affaire. - Vache a lait. (Kritzinger, 409a u. 699a.)

*485 Das kann nicht jede Kuh. - Eiselein, 401.

Lat.: Non sus quivis hoc norit. (Eiselein, 401.)

*486 Das sind Kühe, die wir melken.

Holl.: Dat zijn koetjes, die wie melken. (Harrebomee, I, 422b.)

*487 Das wird einmal eine fette Kuh.

Holl.: Het zal met der tijd eene vette koe worden. (Harrebomee, I, 424a.)

*488 Dat es, as wan de kau' ne Aelberte (Erdbeere) sluiked (schluckt). (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 60, 87.

*489 Dat was, as de ko Bartelt heit un de Bulle Juste.

Um zu sagen: Das ist lange her, oder hat gar nicht stattgefunden, denn wenn hat die Kuh Bartelt geheissen? (Vgl. Sprichwörterlese, S. 138.)

*490 De Koe mit'n Kalve krig'n. - Eichwald, 1069.

*491 De Koh gifft'n Emmer vull Melk, un schmitt hum weer um. (Ostfries.)

*492 De Koh is slanker as de Katt. - Kern, 722.

Keine Empfehlung der Kuh', da sie dann sehr mager sein muss.

*493 De Koh vergittet jümmer dat se en Kalf gewesst is. (Waldeck.) - Curtze, 319, 75; für Meurs: Firmenich, I, 401, 61; nordfriesisch bei Firmenich, III, 4, 39; Haupt, VIII, 2.

*494 Den geht tegen en mannse Kuh an. (Deutz.)

Ist mir mit der Erklärung zugegangen: ist geizig.

*495 Der eine hat die Kühe, der andere die Mühe. - Sprichwörterschatz, 195.

Frz.: Il paie les violons et les autres dansent.

*496 Der Kau en Kalw awfragen. (Büren.)

*497 Der Kuh die Hörner abschneiden.

Die Hindernisse überwinden.

*498 Der Kuh die Raufe höher schrauben.

Einen in den Mitteln zu seinen Genüssen beschränken.

*499 Der Kuh eine Amme halten, damit sie Milch gibt. - Reinsberg IV, 64; Altmann VI, 516.

*500 Der Kuh eine Perrüke aufsetzen.

Holl.: Eene koe moet men geene gouden huif opzetten. (Harrebomee, I, 423a.)

*501 Der Kuh ist 's Horn nicht ab.

*502 Die alt kuw biset. - Franck, II, 195a; Tappius, 185a.

Lat.: Anus bacchatur. (Tappius, 185a; Binder II, 195; Buchler, 190.)

*503 Die alt kuw spilt. - Franck, II, 117a.

[Spaltenumbruch] 444 Wer seine Kuh verloren hat, träumt von ihrer Glocke.

445 Wer seine Kühe schlachtet, verliert die Milch.

Die Russen: Wer die Kuh isst, verzehrt die Milch mit. (Altmann VI, 494.)

446 Wer seine Kühe verpachtet, darf sie nicht melken.

Muss die Milch kaufen, sagen die Russen.

447 Wer sich zur Kuh macht, der wird gemolken, (oder: der lasse sich melken).

Die Russen: Wer sich zum Walfisch macht, nach dem wirft man mit Harpunen. Habe Kaviar Väterchen, und man wird dich schlachten. Wer sich zum Polster macht, auf dem will jeder ruhen. (Reinsberg III, 145.) (S. Distel 26, Gras 54, Grün 6 und Honig 93 u. 94.)

448 Wer sieben fette Kühe hat, kann auch sieben magere erhalten.

449 Wer will haben Kühe, muss nicht sparen Mühe, sondern arbeiten spät und frühe.

450 Wer zur Kuh gehört, der ergreifft sie beim schwantz.Petri, II, 784.

451 Wer zwo Kühe hat, soll eine darumb geben, dass er kann in Friede leben.Petri, II, 785; Lehmann, 213, 21.

Dän.: Hvo som haver to køer, skal give den eene, at han kand have fred. (Prov, dan., 194.)

452 Wess de Koh is, der neem se mit dem Sterz.Körte, 3601; Reinsberg III, 128.

453 Wess die Kuh ist, der nehme sie selbst beym Schwantz.Lehmann, 70, 3; Luther's Ms., 19.

454 Wie die Kuh so das Kalb, wie der Feldscher so die Salb', wie das Ganze so das Halb.

455 Wie man de Kuh auf'n Marckt treibt, treibt man's wieder davon.

„Bis ins Todbett dörf mans Guete nit spare, denn der Poet sagt: Qualis vita, mors est ita. Wie man lebt, so stirbt man, oder, wie man d' Kueh aufn Markt treibt u. s. w.“ (Schaltjahr, IV, 363.)

456 Wier nit de Kâ mät zamt den Kâlf? (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 402.

457 Will man dir schenken eine Kuh, so lauf gleich mit dem Strick hinzu.Körte, 3610; Braun, I, 2064.

458 Wiltu dein kuh erheben gantz, so fass sie selber bey dem schwantz.

Lat.: Per caudam propriam tu debes tollere uaccam. (Loci comm., 103.)

459 Wir wollen keine alten Kühe aus dem Graben ziehen.

Keine alten widrigen Geschichten wieder aufwärmen.

460 Wir ziehen die Kühe und ihr esst die Milch.

461 Wir zihen die kuh, ein ander ist die milch; doch besser ist, man es die milch als die kuh.Gruter, III, 115; Lehmann, II, 882, 305.

462 Wo die Kuh, springt das Kalb dazu. (S. Kalb 17 u. 18.) – Reinsberg VII, 88.

463 Wo eine Kuh Platz hat, können zwei Ziegen stehen.

*464 A hôtt d' Kûe oach nôch baim Schwanze.Peter, 449.

*465 A Küh is über'n Dach geflogen än hot an Ei verloren, (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Eine starke und doppelte Uebertreibung à la Münchhausen, um Aufschneider u. dgl. zu züchtigen.

*466 A sitt immer anne Kuh für a noi Scheun- Thor an.Reinsberg, 594.

*467 Bin ich mir auch a Küh, ün geh kein (gen) Olmütz ün peiger (crepir) nur auch. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Ich bin eine Kuh, gehe nach Olmütz und sterbe dort, sagt in eitler Selbstüberhebung ein kleines Kalb zu seinem Genossen. Nach Olmütz werden nämlich aus der Ukraine grosse und starke Ochsen getrieben. Das hochmüthige Kalb stellt sich diesen gleich und bemerkt gleichzeitig, dass es auch der dort ausgebrochenen Viehseuche erliegen werde.

*468 Bis die Kuh einen Batzen gilt.Jer. Gotthelf, Käserei, 187.

*469 Bis kei Kue am Hochsig.Sutermeister, 23.

Milde Ablehnungs- oder Bezweiflungsform, etwa wie Mache nicht solche Dinge, bringe nicht so etwas aufs Tapet.

[Spaltenumbruch] *470 Bis solch eine Kuh kälbert, kann man lange warten.Eiselein, 400.

*471 Blinde Kuh mit Einem spielen.

*472 D' Chue machen. (Luzern.)

Der Narr im Spiel sein.

*473 D' Kue schlot em de Kübel um.Sutermeister, 93.

Seine Bestrebungen mislingen ihm.

*474 Da hat einmal eine blinde Kuh eine Erdbeere gefunden. (Rottenburg.)

Um einen blossen Glücksfall zu bezeichnen.

*475 Da möcht' 'n Kuh greina.Schertzgern, Marionettenspieler (o. O. u. J.), S. 8.

*476 Da möchte eine Kuh lachen.Eiselein, 399.

Diese Redensart wurde von einem dillinger Jesuiten zum Titel einer Schrift gegen die Protestanten gewählt. (Vgl. Weber, Möncherei, Stuttgart, 1820, III, 328.)

*477 Da müest an alte Kueh lacha. (Oberösterreich.)

Holl.: Het is geen wonder, dat eene koo lagchen kan, zij heeft zulke verbruide lippen. (Harrebomée, I, 423b.)

*478 Da überläuft die Kuh den Hasen.

Lat.: Velocem tardus assequitat. (Seybold, 621.)

*479 Da wo die Kühe Flügel haben.Parömiakon, 1170.

*480 Dafür nehm' ich nicht eine rothe Kuh.Jer. Gotthelf, Erzählungen V, 215.

*481 Dar kann kên Kô 't Lachen um lâten.Frommann, II, 536; Bueren, 261; Eichwald, 1891.

*482 Das ist eine Kuh mit guten Füssen.

Von jemand, der Mittel oder Vermögen hat, etwas durchzuführen, auszuhalten.

*483 Das ist eine Kuh ohne Schwanz.

Holl.: Dat is zooveel als eene koe zonder staart. (Harrebomée, I, 422b.)

*484 Das ist eine melke Kuh für ihn.

Ein Gegenstand, der ihm viel Nutzen bringt, den er ausbeuten kann.

Frz.: Faire une vache à lait d'une affaire. – Vache à lait. (Kritzinger, 409a u. 699a.)

*485 Das kann nicht jede Kuh.Eiselein, 401.

Lat.: Non sus quivis hoc norit. (Eiselein, 401.)

*486 Das sind Kühe, die wir melken.

Holl.: Dat zijn koetjes, die wie melken. (Harrebomée, I, 422b.)

*487 Das wird einmal eine fette Kuh.

Holl.: Het zal met der tijd eene vette koe worden. (Harrebomée, I, 424a.)

*488 Dat es, as wan de kau' ne Aelberte (Erdbeere) sluiked (schluckt). (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 60, 87.

*489 Dat was, as de kô Bartelt heit un de Bulle Juste.

Um zu sagen: Das ist lange her, oder hat gar nicht stattgefunden, denn wenn hat die Kuh Bartelt geheissen? (Vgl. Sprichwörterlese, S. 138.)

*490 De Koe mit'n Kalve krig'n.Eichwald, 1069.

*491 De Koh gifft'n Emmer vull Melk, un schmitt hum weer um. (Ostfries.)

*492 De Koh is slanker as de Katt.Kern, 722.

Keine Empfehlung der Kuh', da sie dann sehr mager sein muss.

*493 De Koh vergittet jümmer dat se en Kalf gewesst is. (Waldeck.) – Curtze, 319, 75; für Meurs: Firmenich, I, 401, 61; nordfriesisch bei Firmenich, III, 4, 39; Haupt, VIII, 2.

*494 Den geht tegen en mannse Kuh an. (Deutz.)

Ist mir mit der Erklärung zugegangen: ist geizig.

*495 Der eine hat die Kühe, der andere die Mühe.Sprichwörterschatz, 195.

Frz.: Il paie les violons et les autres dansent.

*496 Der Kau en Kalw awfragen. (Büren.)

*497 Der Kuh die Hörner abschneiden.

Die Hindernisse überwinden.

*498 Der Kuh die Raufe höher schrauben.

Einen in den Mitteln zu seinen Genüssen beschränken.

*499 Der Kuh eine Amme halten, damit sie Milch gibt.Reinsberg IV, 64; Altmann VI, 516.

*500 Der Kuh eine Perrüke aufsetzen.

Holl.: Eene koe moet men geene gouden huif opzetten. (Harrebomée, I, 423a.)

*501 Der Kuh ist 's Horn nicht ab.

*502 Die alt kuw biset.Franck, II, 195a; Tappius, 185a.

Lat.: Anus bacchatur. (Tappius, 185a; Binder II, 195; Buchler, 190.)

*503 Die alt kuw spilt.Franck, II, 117a.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0849" n="[843]"/><cb n="1685"/>
444 Wer seine Kuh verloren hat, träumt von ihrer Glocke.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">445 Wer seine Kühe schlachtet, verliert die Milch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Wer die Kuh isst, verzehrt die Milch mit. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 494.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">446 Wer seine Kühe verpachtet, darf sie nicht melken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Muss die Milch kaufen, sagen die Russen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">447 Wer sich zur Kuh macht, der wird gemolken, (oder: der lasse sich melken).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Wer sich zum Walfisch macht, nach dem wirft man mit Harpunen. Habe Kaviar Väterchen, und man wird dich schlachten. Wer sich zum Polster macht, auf dem will jeder ruhen. (<hi rendition="#i">Reinsberg III, 145.</hi>) (S.  Distel 26,  Gras 54,  Grün 6 und Honig  93 u.  94.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">448 Wer sieben fette Kühe hat, kann auch sieben magere erhalten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">449 Wer will haben Kühe, muss nicht sparen Mühe, sondern arbeiten spät und frühe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">450 Wer zur Kuh gehört, der ergreifft sie beim schwantz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 784.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">451 Wer zwo Kühe hat, soll eine darumb geben, dass er kann in Friede leben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 785; Lehmann, 213, 21.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvo som haver to køer, skal give den eene, at han kand have fred. (<hi rendition="#i">Prov, dan., 194.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">452 Wess de Koh is, der neem se mit dem Sterz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 3601; Reinsberg III, 128.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">453 Wess die Kuh ist, der nehme sie selbst beym Schwantz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 70, 3; Luther's Ms., 19.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">454 Wie die Kuh so das Kalb, wie der Feldscher so die Salb', wie das Ganze so das Halb.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">455 Wie man de Kuh auf'n Marckt treibt, treibt man's wieder davon.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Bis ins Todbett dörf mans Guete nit spare, denn der Poet sagt: Qualis vita, mors est ita. Wie man lebt, so stirbt man, oder, wie man d' Kueh aufn Markt treibt u. s. w.&#x201C; (<hi rendition="#i">Schaltjahr, IV, 363.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">456 Wier nit de Kâ mät zamt den Kâlf?</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 402.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">457 Will man dir schenken eine Kuh, so lauf gleich mit dem Strick hinzu.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 3610; Braun, I, 2064.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">458 Wiltu dein kuh erheben gantz, so fass sie selber bey dem schwantz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Per caudam propriam tu debes tollere uaccam. (<hi rendition="#i">Loci comm., 103.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">459 Wir wollen keine alten Kühe aus dem Graben ziehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Keine alten widrigen Geschichten wieder aufwärmen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">460 Wir ziehen die Kühe und ihr esst die Milch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">461 Wir zihen die kuh, ein ander ist die milch; doch besser ist, man es die milch als die kuh.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 115; Lehmann, II, 882, 305.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">462 Wo die Kuh, springt das Kalb dazu.</hi> (S. Kalb  17 u.  18.) &#x2013; <hi rendition="#i">Reinsberg VII, 88.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">463 Wo eine Kuh Platz hat, können zwei Ziegen stehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*464 A hôtt d' Kûe oach nôch baim Schwanze.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Peter, 449.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*465 A Küh is über'n Dach geflogen än hot an Ei verloren,</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Eine starke und doppelte Uebertreibung à la Münchhausen, um Aufschneider u. dgl. zu züchtigen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*466 A sitt immer anne Kuh für a noi Scheun- Thor an.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Reinsberg, 594.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*467 Bin ich mir auch a Küh, ün geh kein (gen) Olmütz ün peiger (crepir) nur auch.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich bin eine Kuh, gehe nach Olmütz und sterbe dort, sagt in eitler Selbstüberhebung ein kleines Kalb zu seinem Genossen. Nach Olmütz werden nämlich aus der Ukraine grosse und starke Ochsen getrieben. Das hochmüthige Kalb stellt sich diesen gleich und bemerkt gleichzeitig, dass es auch der dort ausgebrochenen Viehseuche erliegen werde.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*468 Bis die Kuh einen Batzen gilt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Jer. Gotthelf, Käserei, 187.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*469 Bis kei Kue am Hochsig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 23.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Milde Ablehnungs- oder Bezweiflungsform, etwa wie Mache nicht solche Dinge, bringe nicht so etwas aufs Tapet.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1686"/>
*470 Bis solch eine Kuh kälbert, kann man lange warten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 400.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*471 Blinde Kuh mit Einem spielen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*472 D' Chue machen.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Narr im Spiel sein.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*473 D' Kue schlot em de Kübel um.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 93.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Seine Bestrebungen mislingen ihm.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*474 Da hat einmal eine blinde Kuh eine Erdbeere gefunden.</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Um einen blossen Glücksfall zu bezeichnen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*475 Da möcht' 'n Kuh greina.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schertzgern, Marionettenspieler (o. O. u. J.), S. 8.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*476 Da möchte eine Kuh lachen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 399.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Diese Redensart wurde von einem dillinger Jesuiten zum Titel einer Schrift gegen die Protestanten gewählt. (Vgl. <hi rendition="#i">Weber, Möncherei, Stuttgart, 1820, III, 328.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*477 Da müest an alte Kueh lacha.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is geen wonder, dat eene koo lagchen kan, zij heeft zulke verbruide lippen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 423<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*478 Da überläuft die Kuh den Hasen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Velocem tardus assequitat. (<hi rendition="#i">Seybold, 621.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*479 Da wo die Kühe Flügel haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1170.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*480 Dafür nehm' ich nicht eine rothe Kuh.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Jer. Gotthelf, Erzählungen V, 215.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*481 Dar kann kên Kô 't Lachen um lâten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, II, 536; Bueren, 261; Eichwald, 1891.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*482 Das ist eine Kuh mit guten Füssen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von jemand, der Mittel oder Vermögen hat, etwas durchzuführen, auszuhalten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*483 Das ist eine Kuh ohne Schwanz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat is zooveel als eene koe zonder staart. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 422<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*484 Das ist eine melke Kuh für ihn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Gegenstand, der ihm viel Nutzen bringt, den er ausbeuten kann.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Faire une vache à lait d'une affaire. &#x2013; Vache à lait. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 409<hi rendition="#sup">a</hi> u. 699<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*485 Das kann nicht jede Kuh.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 401.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Non sus quivis hoc norit. (<hi rendition="#i">Eiselein, 401.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*486 Das sind Kühe, die wir melken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat zijn koetjes, die wie melken. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 422<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*487 Das wird einmal eine fette Kuh.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het zal met der tijd eene vette koe worden. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 424<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*488 Dat es, as wan de kau' ne Aelberte (Erdbeere) sluiked (schluckt).</hi> (<hi rendition="#i">Grafschaft Mark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 60, 87.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*489 Dat was, as de kô Bartelt heit un de Bulle Juste.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen: Das ist lange her, oder hat gar nicht stattgefunden, denn wenn hat die Kuh Bartelt geheissen? (Vgl. <hi rendition="#i">Sprichwörterlese, S. 138.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*490 De Koe mit'n Kalve krig'n.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 1069.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*491 De Koh gifft'n Emmer vull Melk, un schmitt hum weer um.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*492 De Koh is slanker as de Katt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 722.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Keine Empfehlung der Kuh', da sie dann sehr mager sein muss.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*493 De Koh vergittet jümmer dat se en Kalf gewesst is.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Curtze, 319, 75;</hi> für Meurs: <hi rendition="#i">Firmenich, I, 401, 61;</hi> nordfriesisch bei <hi rendition="#i">Firmenich, III, 4, 39; Haupt, VIII, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*494 Den geht tegen en mannse Kuh an.</hi> (<hi rendition="#i">Deutz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist mir mit der Erklärung zugegangen: ist geizig.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*495 Der eine hat die Kühe, der andere die Mühe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sprichwörterschatz, 195.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il paie les violons et les autres dansent.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*496 Der Kau en Kalw awfragen.</hi> (<hi rendition="#i">Büren.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*497 Der Kuh die Hörner abschneiden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Hindernisse überwinden.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*498 Der Kuh die Raufe höher schrauben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Einen in den Mitteln zu seinen Genüssen beschränken.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*499 Der Kuh eine Amme halten, damit sie Milch gibt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Reinsberg IV, 64; Altmann VI, 516.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*500 Der Kuh eine Perrüke aufsetzen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Eene koe moet men geene gouden huif opzetten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 423<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*501 Der Kuh ist 's Horn nicht ab.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*502 Die alt kuw biset.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 195<hi rendition="#sup">a</hi>; Tappius, 185<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Anus bacchatur. (<hi rendition="#i">Tappius, 185<hi rendition="#sup">a</hi>; Binder II, 195; Buchler, 190.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*503 Die alt kuw spilt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 117<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[843]/0849] 444 Wer seine Kuh verloren hat, träumt von ihrer Glocke. 445 Wer seine Kühe schlachtet, verliert die Milch. Die Russen: Wer die Kuh isst, verzehrt die Milch mit. (Altmann VI, 494.) 446 Wer seine Kühe verpachtet, darf sie nicht melken. Muss die Milch kaufen, sagen die Russen. 447 Wer sich zur Kuh macht, der wird gemolken, (oder: der lasse sich melken). Die Russen: Wer sich zum Walfisch macht, nach dem wirft man mit Harpunen. Habe Kaviar Väterchen, und man wird dich schlachten. Wer sich zum Polster macht, auf dem will jeder ruhen. (Reinsberg III, 145.) (S. Distel 26, Gras 54, Grün 6 und Honig 93 u. 94.) 448 Wer sieben fette Kühe hat, kann auch sieben magere erhalten. 449 Wer will haben Kühe, muss nicht sparen Mühe, sondern arbeiten spät und frühe. 450 Wer zur Kuh gehört, der ergreifft sie beim schwantz. – Petri, II, 784. 451 Wer zwo Kühe hat, soll eine darumb geben, dass er kann in Friede leben. – Petri, II, 785; Lehmann, 213, 21. Dän.: Hvo som haver to køer, skal give den eene, at han kand have fred. (Prov, dan., 194.) 452 Wess de Koh is, der neem se mit dem Sterz. – Körte, 3601; Reinsberg III, 128. 453 Wess die Kuh ist, der nehme sie selbst beym Schwantz. – Lehmann, 70, 3; Luther's Ms., 19. 454 Wie die Kuh so das Kalb, wie der Feldscher so die Salb', wie das Ganze so das Halb. 455 Wie man de Kuh auf'n Marckt treibt, treibt man's wieder davon. „Bis ins Todbett dörf mans Guete nit spare, denn der Poet sagt: Qualis vita, mors est ita. Wie man lebt, so stirbt man, oder, wie man d' Kueh aufn Markt treibt u. s. w.“ (Schaltjahr, IV, 363.) 456 Wier nit de Kâ mät zamt den Kâlf? (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 402. 457 Will man dir schenken eine Kuh, so lauf gleich mit dem Strick hinzu. – Körte, 3610; Braun, I, 2064. 458 Wiltu dein kuh erheben gantz, so fass sie selber bey dem schwantz. Lat.: Per caudam propriam tu debes tollere uaccam. (Loci comm., 103.) 459 Wir wollen keine alten Kühe aus dem Graben ziehen. Keine alten widrigen Geschichten wieder aufwärmen. 460 Wir ziehen die Kühe und ihr esst die Milch. 461 Wir zihen die kuh, ein ander ist die milch; doch besser ist, man es die milch als die kuh. – Gruter, III, 115; Lehmann, II, 882, 305. 462 Wo die Kuh, springt das Kalb dazu. (S. Kalb 17 u. 18.) – Reinsberg VII, 88. 463 Wo eine Kuh Platz hat, können zwei Ziegen stehen. *464 A hôtt d' Kûe oach nôch baim Schwanze. – Peter, 449. *465 A Küh is über'n Dach geflogen än hot an Ei verloren, (Jüd.-deutsch. Warschau.) Eine starke und doppelte Uebertreibung à la Münchhausen, um Aufschneider u. dgl. zu züchtigen. *466 A sitt immer anne Kuh für a noi Scheun- Thor an. – Reinsberg, 594. *467 Bin ich mir auch a Küh, ün geh kein (gen) Olmütz ün peiger (crepir) nur auch. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Ich bin eine Kuh, gehe nach Olmütz und sterbe dort, sagt in eitler Selbstüberhebung ein kleines Kalb zu seinem Genossen. Nach Olmütz werden nämlich aus der Ukraine grosse und starke Ochsen getrieben. Das hochmüthige Kalb stellt sich diesen gleich und bemerkt gleichzeitig, dass es auch der dort ausgebrochenen Viehseuche erliegen werde. *468 Bis die Kuh einen Batzen gilt. – Jer. Gotthelf, Käserei, 187. *469 Bis kei Kue am Hochsig. – Sutermeister, 23. Milde Ablehnungs- oder Bezweiflungsform, etwa wie Mache nicht solche Dinge, bringe nicht so etwas aufs Tapet. *470 Bis solch eine Kuh kälbert, kann man lange warten. – Eiselein, 400. *471 Blinde Kuh mit Einem spielen. *472 D' Chue machen. (Luzern.) Der Narr im Spiel sein. *473 D' Kue schlot em de Kübel um. – Sutermeister, 93. Seine Bestrebungen mislingen ihm. *474 Da hat einmal eine blinde Kuh eine Erdbeere gefunden. (Rottenburg.) Um einen blossen Glücksfall zu bezeichnen. *475 Da möcht' 'n Kuh greina. – Schertzgern, Marionettenspieler (o. O. u. J.), S. 8. *476 Da möchte eine Kuh lachen. – Eiselein, 399. Diese Redensart wurde von einem dillinger Jesuiten zum Titel einer Schrift gegen die Protestanten gewählt. (Vgl. Weber, Möncherei, Stuttgart, 1820, III, 328.) *477 Da müest an alte Kueh lacha. (Oberösterreich.) Holl.: Het is geen wonder, dat eene koo lagchen kan, zij heeft zulke verbruide lippen. (Harrebomée, I, 423b.) *478 Da überläuft die Kuh den Hasen. Lat.: Velocem tardus assequitat. (Seybold, 621.) *479 Da wo die Kühe Flügel haben. – Parömiakon, 1170. *480 Dafür nehm' ich nicht eine rothe Kuh. – Jer. Gotthelf, Erzählungen V, 215. *481 Dar kann kên Kô 't Lachen um lâten. – Frommann, II, 536; Bueren, 261; Eichwald, 1891. *482 Das ist eine Kuh mit guten Füssen. Von jemand, der Mittel oder Vermögen hat, etwas durchzuführen, auszuhalten. *483 Das ist eine Kuh ohne Schwanz. Holl.: Dat is zooveel als eene koe zonder staart. (Harrebomée, I, 422b.) *484 Das ist eine melke Kuh für ihn. Ein Gegenstand, der ihm viel Nutzen bringt, den er ausbeuten kann. Frz.: Faire une vache à lait d'une affaire. – Vache à lait. (Kritzinger, 409a u. 699a.) *485 Das kann nicht jede Kuh. – Eiselein, 401. Lat.: Non sus quivis hoc norit. (Eiselein, 401.) *486 Das sind Kühe, die wir melken. Holl.: Dat zijn koetjes, die wie melken. (Harrebomée, I, 422b.) *487 Das wird einmal eine fette Kuh. Holl.: Het zal met der tijd eene vette koe worden. (Harrebomée, I, 424a.) *488 Dat es, as wan de kau' ne Aelberte (Erdbeere) sluiked (schluckt). (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 60, 87. *489 Dat was, as de kô Bartelt heit un de Bulle Juste. Um zu sagen: Das ist lange her, oder hat gar nicht stattgefunden, denn wenn hat die Kuh Bartelt geheissen? (Vgl. Sprichwörterlese, S. 138.) *490 De Koe mit'n Kalve krig'n. – Eichwald, 1069. *491 De Koh gifft'n Emmer vull Melk, un schmitt hum weer um. (Ostfries.) *492 De Koh is slanker as de Katt. – Kern, 722. Keine Empfehlung der Kuh', da sie dann sehr mager sein muss. *493 De Koh vergittet jümmer dat se en Kalf gewesst is. (Waldeck.) – Curtze, 319, 75; für Meurs: Firmenich, I, 401, 61; nordfriesisch bei Firmenich, III, 4, 39; Haupt, VIII, 2. *494 Den geht tegen en mannse Kuh an. (Deutz.) Ist mir mit der Erklärung zugegangen: ist geizig. *495 Der eine hat die Kühe, der andere die Mühe. – Sprichwörterschatz, 195. Frz.: Il paie les violons et les autres dansent. *496 Der Kau en Kalw awfragen. (Büren.) *497 Der Kuh die Hörner abschneiden. Die Hindernisse überwinden. *498 Der Kuh die Raufe höher schrauben. Einen in den Mitteln zu seinen Genüssen beschränken. *499 Der Kuh eine Amme halten, damit sie Milch gibt. – Reinsberg IV, 64; Altmann VI, 516. *500 Der Kuh eine Perrüke aufsetzen. Holl.: Eene koe moet men geene gouden huif opzetten. (Harrebomée, I, 423a.) *501 Der Kuh ist 's Horn nicht ab. *502 Die alt kuw biset. – Franck, II, 195a; Tappius, 185a. Lat.: Anus bacchatur. (Tappius, 185a; Binder II, 195; Buchler, 190.) *503 Die alt kuw spilt. – Franck, II, 117a.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/849
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [843]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/849>, abgerufen am 26.08.2024.