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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 280 Manche gute Kuh hat ein übel Kalb. - Eiselein, 400; Simrock, 6019.

Engl.: Many a good cow has but a bad calf. (Eiselein, 400.)

Lat.: Ex turpi vacca turpis generatur vitulus. (Eiselein, 400.)

281 Manchmal hat auch eine gute Kuh ein unnütz Kalb. - Reinsberg VII, 38.

282 Me kann 'ne Koh aut'me Stalle spinnen, äwwer nit widder drin. (Waldeck.) - Curtze, 342, 348; für Bremen: Köster, 254.

283 Me mot eist de Kau hewwen, ehr me met dat Seil kömt. (Büren.)

284 Me mot sik vöeren biy der Kau waren, dann beschitt se einen nit. (Büren.)

285 Me mott de Käue buin Ossen dauen, wenn se össig sind. (Sauerland.)

286 Me muess de Chühje d' Milch zum Bare'n ischoppe. (Schaffhausen.) - Schweiz, II, 168, 20; Sutermeister, 148.

287 Me seid kener Chue Chleb1 oder sie heig es Fleckli. (Luzern.)

1) Kleeb iat in den Cantonen Bern und Luzern ein Stier oder eine Kuh von fleckiger Farbe; kleebet = gefleckt. (Stalder, II, 107.)

288 Meine Kühe werden weggehen, sagte der Bauer, als er auf den Markt zog und hatte ein Kalb am Schwanz.

Von einem, der das Wenige, was er besitzt oder was ihm noch geblieben ist, zu Grossprahlereien benutzt.

Holl.: Weg gaan mijne koeijen, zei de boer, en hij had zijn kalf bij den staart. (Harrebomee, I, 425b.)

289 Melke jeder seine eigene Kuh!

290 Melkte Koh deckt 'n Disk to. (Bremen.) - Köster, 254.

291 Mer werd so alt als 'ne Kuh und bleibt so dumm wie en Ochs dazu.

292 Mit eigener Kuh pflügt man besser als mit fremden Ochsen.

293 M'r nännt gen Koh bonk (bunt) of se hät och Fläcke (Plack). (Düren.) - Firmenich, I, 482, 17; für Iserlohn: Woeste, 75, 248.

294 Mu seit e keir Kue Blösch ol si heig öppis Wiisses. - Sutermeister, 135.

295 Nachbars Kuh ist eine seelensgute Kuh, gibt (uns) aber keine Milch. - Körte, 3597 u. 4517.

296 'Ne Kau hält m' an't Seil, un en Bauer an de Unnerschrift. (Recklinghausen.) - Firmenich, III, 107, 8.

297 'Ne schieterige1 Kau slickert ümme sik. (Westf.)

1) Schmuzige, unsaubere von Schite = Schmuz, Koth.

298 Niemand kann eine Kuh länger ausleihen, als sie lebt. - Graf, 269, 277.

Wer sich ein Thier geliehen hat, muss dafür haften; und der Leihvertrag gilt für aufgelöst, sobald das Thier gestorben ist. Nach eingetretenem Tode muss sofort Entschädigung gezahlt werden. (S. Gut 93 und Pferd.)

Isl.: Aenge skal ku laeiga lengr en lifr. (Jarnsida, 129, 11.)

299 Nimb deine Kue (selbst) beym Schwantze. - Mathesy, 39b.

"Verlass dich nit auffs gesind!"

300 Ob Kuh, ob Philomele erkennt man an der Kehle.

301 Oft stirbt die Kuh, ehe sie in den Stall kommt. - Sutor, 123.

302 Ole Kög gewe Melk, junge Hehner legge Eier. - Frischbier2, 2239.

303 Rothe Kühe geben auch weisse Milch.

304 'S heest, wam die Kuh ies, dar zieh se beym Schwantze. - Robinson, 90.

305 Satte Kuh legt sich zur Ruh.

Span.: La vaca hasta de la cola hace cama. (Bohn, I, 228.)

306 Schenkt man dir die Kuh, lauf' mit dem Halfter zu. - Simrock, 6050; Masson, 70.

307 Schenkt man einem die Kuh, so schenkt man ihm auch den Strick dazu. - Körte, 3612; Simrock, 6051; Braun, I, 2067.

308 Schlagende Kühe geben auch Milch. - Henisch, 1382, 21; Simrock, 9061; Körte, 3596.

[Spaltenumbruch] 309 Schlechte Kuh, schlechtes Kalb. - Körte, 3599.

310 Schön küh geben gmeynlich nicht vil milch. - Franck, I, 141b; Lehmann, II, 567, 38; Simrock, 6026.

Es ist offenbar nur Druckfehler, wenn bei Franck das in Klammern stehende "nicht" fehlt. Das Sprichwort erscheint sonst immer mit der vom Sinne gebotenen Verneinung.

311 Schöni Kue en subere Stal ist das besti Kapital. - Sutermeister, 126.

312 Schwartze Kühe geben auch weisse Milch. - Petri, II, 533; Gruter, III, 79; Lehmann, II, 575, 50; Simrock, 6032; Braun, I, 2057; Reinsberg IV, 90.

In Ostpreussen: Schwarte Kög gewe ok witte Melk. Frischbier2, 2241.

Dän.: Sort ko giver hvit melk. (Prov. dan., 521.)

313 Sibe Küe, Gott bhüet si, und sibe Kind deren Uflöth, het der Entlibuecher gseit, wo me ne g'frogt het, wie vil Vieh und wie vil Kind as er heb. - Sutermeister, 47.

314 'T is bäter, wenn de Koh darna mit'n Stärt'n sleit, as wenn de Vägel darna floit't. (Rastede.) - Firmenich, III, 28, 77.

315 'T is gen (keine) Kuh bont, od (oder) se hädd en Pleckske. (Kleve.) - Firmenich, I, 382, 34.

Wenn man viel Böses von jemand erzählt, so muss wol etwas Wahres daran sein.

316 'T was Teid, dät d' Koh storf, 't Fudder was all. (Seehausen.) - Firmenich, III, 122, 23.

317 Um die alte Kuh ist wenig Leid.

318 Und wenn alle Kühe sterben, ich werde keine Klaue erben.

Holl.: Al sterven alle koeijen in de Beemster, dan erf ik nog geen' poot. - Als alle koeijen in Braband sterven, dan heb ik nog geen hören. (Harrebomee, I, 422a.)

319 Unser ist die Kuh, eines andern ist die Milch; doch besser ist's, es ist die Milch als die Kuh.

320 Unter Kühen ist auch der Spatz ein Singvogel.

Lat.: Inter indoctos etiam Corydas sonat. (Hanzely, 83.)

321 Use Kögge sind alle Kalver west, ha de Ke(r)l wol sagt. (Sauerland.)

322 Verlange eine Kuh, so bekommst du doch ein Kalb.

Holl.: Vraag je om eene koe, dan krijg je toch ligt een kalf. (Harrebomee, I, 425b.)

323 Vjel Kühe, viel Futter; viel Milch, viel Butter.

Mhd.: Da vil kuwe, da ist kese vil. (Morolf.) (Zingerle, 85.)

324 Viel Kühe, viel Mühe.

In Ostpreussen: Vel Köj, vel Möj. (Frischbier2, 2242.)

Holl.: Veel koeijen, veel moeijen. (Harrebomee, I, 425b.)

325 Vier Kühe gut gewartet sind nützer als acht übel gewartet. - Sutor, 419; Eiselein, 402; Simrock, 6035; Körte, 3608; Braun, I, 2068.

326 Von achtern is de Koh blind. - Hauskalender, II.

327 Von böser Kuh kommt kein gutes Kalb. - Körte, 3398; Masson, 76.

Engl.: Many a good cow hath but a bad calf. (Körte, 3598.)

Lat.: Nulla valent opera, si quae deest opera. (Sutor, 419.)

328 Von den Kühen des Gutsherrn kann man auch keinen Wein melken.

329 Von der Kuh nimmt man Milch, vom Ochsen Blut. - Altmann VI, 510.

"Jeder wird besteuert nach seinem Vermögen."

330 Von einer Kuh, die man aufheben muss, kommt wenig Quark.

331 Von einer Kuh kan man nicht viel (gut) melken. - Petri, II, 580.

332 Wann de eine Kauh pisset, bört de annere de Stärt op. (Sauerland.)

333 Wann de Koh friss, dann kalv se nit. - Firmenich, I, 475, 188.

334 Wann die ku nimmer milch gibt, so gehört sie under den schlegel. - Franck, II, 98a.

335 Wann ein' Koh der Stääz op hiv, dann hevven se inn all op. (Köln.) - Firmenich, I, 472, 30.

336 Wär de Kau het, dei mot 'r auk den Swans dreien. - Schambach, II, 509.

Um liegende Kühe zum Aufstehen zu veranlassen, pflegt man ihnen wol den Schwanz an der Wurzel zu drehen. Sinn: Ein Mann, der Familie hat, muss sich den Arbeiten und Pflichten unterziehen, die aus diesem Verhältniss entspringen.

[Spaltenumbruch] 280 Manche gute Kuh hat ein übel Kalb.Eiselein, 400; Simrock, 6019.

Engl.: Many a good cow has but a bad calf. (Eiselein, 400.)

Lat.: Ex turpi vacca turpis generatur vitulus. (Eiselein, 400.)

281 Manchmal hat auch eine gute Kuh ein unnütz Kalb.Reinsberg VII, 38.

282 Me kann 'ne Koh ût'me Stalle spinnen, äwwer nit widder drin. (Waldeck.) – Curtze, 342, 348; für Bremen: Köster, 254.

283 Me mot eist de Kau hewwen, ehr me met dat Seil kömt. (Büren.)

284 Me mot sik vöeren biy der Kau waren, dann beschitt se einen nit. (Büren.)

285 Me mott de Käue buin Ossen dauen, wenn se össig sind. (Sauerland.)

286 Me muess de Chühje d' Milch zum Bare'n ischoppe. (Schaffhausen.) – Schweiz, II, 168, 20; Sutermeister, 148.

287 Me seid kener Chue Chleb1 oder sie heig es Fleckli. (Luzern.)

1) Kleeb iat in den Cantonen Bern und Luzern ein Stier oder eine Kuh von fleckiger Farbe; kleebet = gefleckt. (Stalder, II, 107.)

288 Meine Kühe werden weggehen, sagte der Bauer, als er auf den Markt zog und hatte ein Kalb am Schwanz.

Von einem, der das Wenige, was er besitzt oder was ihm noch geblieben ist, zu Grossprahlereien benutzt.

Holl.: Weg gaan mijne koeijen, zei de boer, en hij had zijn kalf bij den staart. (Harrebomée, I, 425b.)

289 Melke jeder seine eigene Kuh!

290 Melkte Koh deckt 'n Disk to. (Bremen.) – Köster, 254.

291 Mer werd so alt als 'ne Kuh und bleibt so dumm wie en Ochs dazu.

292 Mit eigener Kuh pflügt man besser als mit fremden Ochsen.

293 M'r nännt gên Koh bonk (bunt) of se hät och Fläcke (Plack). (Düren.) – Firmenich, I, 482, 17; für Iserlohn: Woeste, 75, 248.

294 Mu seit e keir Kue Blösch ol si heig öppis Wiisses.Sutermeister, 135.

295 Nachbars Kuh ist eine seelensgute Kuh, gibt (uns) aber keine Milch.Körte, 3597 u. 4517.

296 'Ne Kau hält m' an't Sêil, un en Bûer an de Unnerschrift. (Recklinghausen.) – Firmenich, III, 107, 8.

297 'Ne schieterige1 Kau slickert ümme sik. (Westf.)

1) Schmuzige, unsaubere von Schite = Schmuz, Koth.

298 Niemand kann eine Kuh länger ausleihen, als sie lebt.Graf, 269, 277.

Wer sich ein Thier geliehen hat, muss dafür haften; und der Leihvertrag gilt für aufgelöst, sobald das Thier gestorben ist. Nach eingetretenem Tode muss sofort Entschädigung gezahlt werden. (S. Gut 93 und Pferd.)

Isl.: Aenge skal ku laeiga lengr en lifr. (Jarnsida, 129, 11.)

299 Nimb deine Kue (selbst) beym Schwantze.Mathesy, 39b.

„Verlass dich nit auffs gesind!“

300 Ob Kuh, ob Philomele erkennt man an der Kehle.

301 Oft stirbt die Kuh, ehe sie in den Stall kommt.Sutor, 123.

302 Ole Kög gewe Melk, junge Hehner legge Eier.Frischbier2, 2239.

303 Rothe Kühe geben auch weisse Milch.

304 'S heest, wam die Kuh ies, dar zieh se beym Schwantze.Robinson, 90.

305 Satte Kuh legt sich zur Ruh.

Span.: La vaca hasta de la cola hace cama. (Bohn, I, 228.)

306 Schenkt man dir die Kuh, lauf' mit dem Halfter zu.Simrock, 6050; Masson, 70.

307 Schenkt man einem die Kuh, so schenkt man ihm auch den Strick dazu.Körte, 3612; Simrock, 6051; Braun, I, 2067.

308 Schlagende Kühe geben auch Milch.Henisch, 1382, 21; Simrock, 9061; Körte, 3596.

[Spaltenumbruch] 309 Schlechte Kuh, schlechtes Kalb.Körte, 3599.

310 Schön küh geben gmeynlich nicht vil milch.Franck, I, 141b; Lehmann, II, 567, 38; Simrock, 6026.

Es ist offenbar nur Druckfehler, wenn bei Franck das in Klammern stehende „nicht“ fehlt. Das Sprichwort erscheint sonst immer mit der vom Sinne gebotenen Verneinung.

311 Schöni Kue en subere Stal ist das besti Kapital.Sutermeister, 126.

312 Schwartze Kühe geben auch weisse Milch.Petri, II, 533; Gruter, III, 79; Lehmann, II, 575, 50; Simrock, 6032; Braun, I, 2057; Reinsberg IV, 90.

In Ostpreussen: Schwarte Kög gewe ok witte Melk. Frischbier2, 2241.

Dän.: Sort ko giver hvit melk. (Prov. dan., 521.)

313 Sibe Küe, Gott bhüet si, und sibe Kind deren Uflöth, het der Entlibuecher gseit, wo me ne g'frogt het, wie vil Vieh und wie vil Kind as er heb.Sutermeister, 47.

314 'T is bäter, wenn de Koh darna mit'n Stärt'n sleit, as wenn de Vägel darna floit't. (Rastede.) – Firmenich, III, 28, 77.

315 'T is gen (keine) Kuh bont, od (oder) se hädd en Pleckske. (Kleve.) – Firmenich, I, 382, 34.

Wenn man viel Böses von jemand erzählt, so muss wol etwas Wahres daran sein.

316 'T was Tîd, dät d' Koh storf, 't Fudder was all. (Seehausen.) – Firmenich, III, 122, 23.

317 Um die alte Kuh ist wenig Leid.

318 Und wenn alle Kühe sterben, ich werde keine Klaue erben.

Holl.: Al sterven alle koeijen in de Beemster, dan erf ik nog geen' poot. – Als alle koeijen in Braband sterven, dan heb ik nog geen hören. (Harrebomée, I, 422a.)

319 Unser ist die Kuh, eines andern ist die Milch; doch besser ist's, es ist die Milch als die Kuh.

320 Unter Kühen ist auch der Spatz ein Singvogel.

Lat.: Inter indoctos etiam Corydas sonat. (Hanzely, 83.)

321 Use Kögge sind alle Kalver west, ha de Ke(r)l wol sagt. (Sauerland.)

322 Verlange eine Kuh, so bekommst du doch ein Kalb.

Holl.: Vraag je om eene koe, dan krijg je toch ligt een kalf. (Harrebomée, I, 425b.)

323 Vjel Kühe, viel Futter; viel Milch, viel Butter.

Mhd.: Da vil kuwe, da ist kese vil. (Morolf.) (Zingerle, 85.)

324 Viel Kühe, viel Mühe.

In Ostpreussen: Vêl Köj, vêl Möj. (Frischbier2, 2242.)

Holl.: Veel koeijen, veel moeijen. (Harrebomée, I, 425b.)

325 Vier Kühe gut gewartet sind nützer als acht übel gewartet.Sutor, 419; Eiselein, 402; Simrock, 6035; Körte, 3608; Braun, I, 2068.

326 Von achtern is de Koh blind.Hauskalender, II.

327 Von böser Kuh kommt kein gutes Kalb.Körte, 3398; Masson, 76.

Engl.: Many a good cow hath but a bad calf. (Körte, 3598.)

Lat.: Nulla valent opera, si quae deest opera. (Sutor, 419.)

328 Von den Kühen des Gutsherrn kann man auch keinen Wein melken.

329 Von der Kuh nimmt man Milch, vom Ochsen Blut.Altmann VI, 510.

„Jeder wird besteuert nach seinem Vermögen.“

330 Von einer Kuh, die man aufheben muss, kommt wenig Quark.

331 Von einer Kuh kan man nicht viel (gut) melken.Petri, II, 580.

332 Wann de eine Kauh pisset, bört de annere de Stärt op. (Sauerland.)

333 Wann de Koh friss, dann kalv se nit.Firmenich, I, 475, 188.

334 Wann die ku nimmer milch gibt, so gehört sie under den schlegel.Franck, II, 98a.

335 Wann ein' Koh der Stääz op hiv, dann hevven se inn all op. (Köln.) – Firmenich, I, 472, 30.

336 Wär de Kau het, dei mot 'r ûk den Swans dreien.Schambach, II, 509.

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[[839]/0845] 280 Manche gute Kuh hat ein übel Kalb. – Eiselein, 400; Simrock, 6019. Engl.: Many a good cow has but a bad calf. (Eiselein, 400.) Lat.: Ex turpi vacca turpis generatur vitulus. (Eiselein, 400.) 281 Manchmal hat auch eine gute Kuh ein unnütz Kalb. – Reinsberg VII, 38. 282 Me kann 'ne Koh ût'me Stalle spinnen, äwwer nit widder drin. (Waldeck.) – Curtze, 342, 348; für Bremen: Köster, 254. 283 Me mot eist de Kau hewwen, ehr me met dat Seil kömt. (Büren.) 284 Me mot sik vöeren biy der Kau waren, dann beschitt se einen nit. (Büren.) 285 Me mott de Käue buin Ossen dauen, wenn se össig sind. (Sauerland.) 286 Me muess de Chühje d' Milch zum Bare'n ischoppe. (Schaffhausen.) – Schweiz, II, 168, 20; Sutermeister, 148. 287 Me seid kener Chue Chleb1 oder sie heig es Fleckli. (Luzern.) 1) Kleeb iat in den Cantonen Bern und Luzern ein Stier oder eine Kuh von fleckiger Farbe; kleebet = gefleckt. (Stalder, II, 107.) 288 Meine Kühe werden weggehen, sagte der Bauer, als er auf den Markt zog und hatte ein Kalb am Schwanz. Von einem, der das Wenige, was er besitzt oder was ihm noch geblieben ist, zu Grossprahlereien benutzt. Holl.: Weg gaan mijne koeijen, zei de boer, en hij had zijn kalf bij den staart. (Harrebomée, I, 425b.) 289 Melke jeder seine eigene Kuh! 290 Melkte Koh deckt 'n Disk to. (Bremen.) – Köster, 254. 291 Mer werd so alt als 'ne Kuh und bleibt so dumm wie en Ochs dazu. 292 Mit eigener Kuh pflügt man besser als mit fremden Ochsen. 293 M'r nännt gên Koh bonk (bunt) of se hät och Fläcke (Plack). (Düren.) – Firmenich, I, 482, 17; für Iserlohn: Woeste, 75, 248. 294 Mu seit e keir Kue Blösch ol si heig öppis Wiisses. – Sutermeister, 135. 295 Nachbars Kuh ist eine seelensgute Kuh, gibt (uns) aber keine Milch. – Körte, 3597 u. 4517. 296 'Ne Kau hält m' an't Sêil, un en Bûer an de Unnerschrift. 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(Bohn, I, 228.) 306 Schenkt man dir die Kuh, lauf' mit dem Halfter zu. – Simrock, 6050; Masson, 70. 307 Schenkt man einem die Kuh, so schenkt man ihm auch den Strick dazu. – Körte, 3612; Simrock, 6051; Braun, I, 2067. 308 Schlagende Kühe geben auch Milch. – Henisch, 1382, 21; Simrock, 9061; Körte, 3596. 309 Schlechte Kuh, schlechtes Kalb. – Körte, 3599. 310 Schön küh geben gmeynlich nicht vil milch. – Franck, I, 141b; Lehmann, II, 567, 38; Simrock, 6026. Es ist offenbar nur Druckfehler, wenn bei Franck das in Klammern stehende „nicht“ fehlt. Das Sprichwort erscheint sonst immer mit der vom Sinne gebotenen Verneinung. 311 Schöni Kue en subere Stal ist das besti Kapital. – Sutermeister, 126. 312 Schwartze Kühe geben auch weisse Milch. – Petri, II, 533; Gruter, III, 79; Lehmann, II, 575, 50; Simrock, 6032; Braun, I, 2057; Reinsberg IV, 90. In Ostpreussen: Schwarte Kög gewe ok witte Melk. Frischbier2, 2241. Dän.: Sort ko giver hvit melk. (Prov. dan., 521.) 313 Sibe Küe, Gott bhüet si, und sibe Kind deren Uflöth, het der Entlibuecher gseit, wo me ne g'frogt het, wie vil Vieh und wie vil Kind as er heb. – Sutermeister, 47. 314 'T is bäter, wenn de Koh darna mit'n Stärt'n sleit, as wenn de Vägel darna floit't. (Rastede.) – Firmenich, III, 28, 77. 315 'T is gen (keine) Kuh bont, od (oder) se hädd en Pleckske. (Kleve.) – Firmenich, I, 382, 34. Wenn man viel Böses von jemand erzählt, so muss wol etwas Wahres daran sein. 316 'T was Tîd, dät d' Koh storf, 't Fudder was all. (Seehausen.) – Firmenich, III, 122, 23. 317 Um die alte Kuh ist wenig Leid. 318 Und wenn alle Kühe sterben, ich werde keine Klaue erben. Holl.: Al sterven alle koeijen in de Beemster, dan erf ik nog geen' poot. – Als alle koeijen in Braband sterven, dan heb ik nog geen hören. (Harrebomée, I, 422a.) 319 Unser ist die Kuh, eines andern ist die Milch; doch besser ist's, es ist die Milch als die Kuh. 320 Unter Kühen ist auch der Spatz ein Singvogel. Lat.: Inter indoctos etiam Corydas sonat. (Hanzely, 83.) 321 Use Kögge sind alle Kalver west, ha de Ke(r)l wol sagt. (Sauerland.) 322 Verlange eine Kuh, so bekommst du doch ein Kalb. Holl.: Vraag je om eene koe, dan krijg je toch ligt een kalf. (Harrebomée, I, 425b.) 323 Vjel Kühe, viel Futter; viel Milch, viel Butter. Mhd.: Da vil kuwe, da ist kese vil. (Morolf.) (Zingerle, 85.) 324 Viel Kühe, viel Mühe. In Ostpreussen: Vêl Köj, vêl Möj. (Frischbier2, 2242.) Holl.: Veel koeijen, veel moeijen. (Harrebomée, I, 425b.) 325 Vier Kühe gut gewartet sind nützer als acht übel gewartet. – Sutor, 419; Eiselein, 402; Simrock, 6035; Körte, 3608; Braun, I, 2068. 326 Von achtern is de Koh blind. – Hauskalender, II. 327 Von böser Kuh kommt kein gutes Kalb. – Körte, 3398; Masson, 76. Engl.: Many a good cow hath but a bad calf. (Körte, 3598.) Lat.: Nulla valent opera, si quae deest opera. (Sutor, 419.) 328 Von den Kühen des Gutsherrn kann man auch keinen Wein melken. 329 Von der Kuh nimmt man Milch, vom Ochsen Blut. – Altmann VI, 510. „Jeder wird besteuert nach seinem Vermögen.“ 330 Von einer Kuh, die man aufheben muss, kommt wenig Quark. 331 Von einer Kuh kan man nicht viel (gut) melken. – Petri, II, 580. 332 Wann de eine Kauh pisset, bört de annere de Stärt op. (Sauerland.) 333 Wann de Koh friss, dann kalv se nit. – Firmenich, I, 475, 188. 334 Wann die ku nimmer milch gibt, so gehört sie under den schlegel. – Franck, II, 98a. 335 Wann ein' Koh der Stääz op hiv, dann hevven se inn all op. (Köln.) – Firmenich, I, 472, 30. 336 Wär de Kau het, dei mot 'r ûk den Swans dreien. – Schambach, II, 509. Um liegende Kühe zum Aufstehen zu veranlassen, pflegt man ihnen wol den Schwanz an der Wurzel zu drehen. Sinn: Ein Mann, der Familie hat, muss sich den Arbeiten und Pflichten unterziehen, die aus diesem Verhältniss entspringen.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [839]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/845>, abgerufen am 26.08.2024.