Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 9 Viel Kriegsleute, wenig Rathgeber. 10 Wenig Kriegsleut haben ehrliche Wunden. - Petri, II, 627; Henisch, 805, 16. Kriegslist. 1 Kriegslist ist auch Kriegsrecht. Dän.: I krig bruges magt og list. - Naar löve-huden vil ikke tilrekke, bruger men reve-belgen. (Prov. dan., 358.) *2 Des ist (war) eine Kriegslist. Holl.: Dat is eene krijgslist. (Harrebomee, I, 450a.) Kriegsmacht. Mit grosser Kriegsmacht in dem Feld, eine gute Sache den Sieg erhält. Kriegsmann. 1 Der ist ein verwogner Kriegsmann, der ein Wolf nicht fürcht vmb Liechtmess vnd einen Bawren in den Fastnacht vnd einen Priester in der fasten (wenn man soll beichten). - Henisch, 1015, 69. 2 Ein alter Kriegsmann zeucht nicht gern in eine Schlacht; wenn er aber muss ziehen, so hüt sich Ross vnd Mann. - Petri, II, 164. 3 Ein jeder Kriegssmann kennt wol sein Fendlein. - Aventin, CCCCXXb. 4 Ein Kriegsman sol kein gefahr schewen. - Petri, II, 210. 5 Ein Kriegsmann soll beherzt angreifen. Frz.: Un guerrier doit avoi rassaut de levrier, fuite de loup et defense de sanglier. (Kritzinger, 364b.) 6 Ein Kriegsmann verkauft zwanzig (dreissig) und mehr Jahr seines Lebens um einen Gulden und ist wie ein Stück Vieh, das unter der Metzig geht. Von den alten Söldnern. 7 Ein redlicher Kriegsman ist ehrenwerth. - Petri, II, 220. 8 Einem Kriegsman ist sein Harnisch leicht zu tragen. - Petri, II, 177. 9 Es wird keiner ein Kriegsman oder Christe geboren. - Petri, I, 39. 10 Was man dem guten Kriegsmann gibt, ist zu wenig. Dän.: Det er vel slet hvad som gives en god krigsmand. (Prov. dan., 361.) 11 Wer ein Kriegsman vnter dem fehnlein Christi geben vnd eine gute Ritterschafft vben wil, der muss sich auff geistliche Wehr richten. - Petri, I, 101. *12 Er gebe einen guten Kriegsmann, aber hinderm Ofen. - Henisch, 1379, 28; Sailer, 105; Simrock, 7659; Reinsberg IV, 97. "Es gibt ein dapffern Kriegsmans Held vorm Ofen in den Stubenzelt." (Eyering, I, 706.) *13 Es ist ein Kriegsmann, der lieber zehn Meilen davon wäre. "Der gut Kriegssmann vnd maurenbrecher hett gewilt, er wer zehen meilen von dannen gewesen" (Rollwagenbüchlein, XLII.) Kriegspferd. Was nützt das beste Kriegspferd weiter, fehlt der Reiter. Kriegsrath. Kriegsräthe vnd frembde einkömmling rathen selten zum Fried vnd dem Lande zum besten. - Petri, II, 427. Kriegsrecht. 1 Kriegsrecht ist rauber recht. - Lehmann, 444, 136. Dän.: Krigs-ret, röver-ret. - I krig lider ret faerdighed nöd. (Prov. dan., 360.) 2 Kriegsrecht, scharfes Recht. lat.: Non licet in bello bis peccare. (Philippi, II, 38.) Kriegsschaden. Kriegsschaden und Brand segnet Gott mit milder Hand. - Körte, 3567. Kriegsschiff. Ein Kriegsschiff kann nicht in jedem Hafen einlaufen. Kriegsspiel. Nach dem Kriegsspiel gibt's der Tapfern (Helden) viel. Kriegsübung. Kriegsübung macht den Leib stark. Kriegsvolk. 1 Kriegsvolck soll man nicht lassen müssig seyen. - Lehmann, 437, 65. 2 Wer will mit Kriegs Volck etwas schaffen, der muss zahlen und ernstlich straffen. - Lehmann, 432, 1. 3 Wo Kriegsvolk nimmt den Lauf, hört 's Grasen für die Kühe auf. Böhm.: Kudy vojsko chodi, trava se nerodi (Celakovsky, 365.) Dalm.: Kud vojska prohodi, trava se ne nahodi. (Celakovsky, 365.) Kroat.: Kud vojska hodi, trava (jacmenak) ne rodi. (Celakovsky, 365.) Kriegsvortheil. Der beste Kriegsvortheil ist, aus einem heimlichen (und inheimischen) Feind einen öffentlichen machen. - Opel, 384. Kriegswunde. Wenn die Kriegswunden heilen, so bleiben doch Narben und Schrammen. Böhm.: Vojna bez sramu neni. (Celakovsky, 366.) Kriemen. Bo nix te kriemen is, do is auk nix te kratzen. (Waldeck.) - Curtze, 323, 109. Kriezelchen. * Kriezelchen, krazelchen, sagt der Postmeister. Ein alter längst verstorbener sächsischer Postmeister in der Niederlausitz pflegte, wenn es ihm recht wohlig war, sich die Hände zu reiben und dabei die obige Redensart zu gebrauchen. Kriggelkraggel. Kriggelkraggel Hahnkefot, - Frischbier2, 2201. Gekritzel, schlechte, unleserliche Schrift. Krimmeln. * Krimmeln un wimmeln. - Kern, 1485. Eigentlich von Insekten, die dicht in grosser Anzahl herumkriechen; aber auch von Menschen, die in grosser Menge einen Platz füllen oder sich im Umherlaufen drängen. (Dähnert, 254a.) Krimmen. *1 A werd's Krimmern am Nacken kreigen. (Schles.) - Gomolcke, 240; Robinson, 383; Frommann, III, 247, 195. Er wird gehängt werden. (S. Feldbischof und Seilerstochter.) "Fulge gudem Rothe, weil noch Zet zu rothen, ih du's (ehe du das) Krimmen in Nacken krigest." (Gryphius in der Geliebten Dornrose; vgl. Palm, 94, 16.) *2 Krimmer (kratze) dich selbst, wo es dich juckt. - Weinhold, 48. Kreims. * Ich brochte Kreimisse meid'm auf. (S. Unvernehmen.) - Peter, 449. Krine. Ze Kreine plätscht em mät der Lijegeissel. - Schuster, 522. Kringeln. * Es chringlet wie die gross Glogg z' Hegnau. - Sutermeister, 48. Kringelsuppe. * Er macht ihm eine Kringelsuppe drein. (Nürtingen.) Eine Störung. Von einem Knabenscherz. Wenn ein muthwilliger Bube den im Schlitten heranfahrenden Kameraden am Fusse packt und im Kreise dreht, dass er umwerfen muss. Kripkop. Beter Kripkop1 as'n Duseldop. (S. Kribbkop.) - Frommann, II, 390, 51. 1) Ein Mensch, der über jede Kleinigkeit ärgerlich wird, von kribbeln, kriebeln, mittelhochdeutsch kriwen, krawen, krewelen = krauen, kratzen; dann auch jucken, kitzeln, wovon kribben = ärgern; Kribbe Kribbink = innerlicher Verdruss, kribsch = ärgerlich. (Dähnert, 254; Frommann, II, 393, 51.) Krippe. 1 Aus einer leeren Krippe säuft die Kuh keine Milch. - Sprichwörtergarten, 406. 2 Bei einer leeren Krippe brüllt die beste Kuh. 3 Bi de leddig Krüff slan sick de Peir. (Mecklenburg.) - Günther, III; Globus, VIII. Nahrungssorgen stören häufig den ehelichen Frieden. In Pommern: Bi leddigen Krübben slan sik de Perde. (Dähnert, 257a.) 4 Bui vullen Kribben is gut satt wären. (Sauerland.) 5 Die Kripp folgt nicht dem Pferdt nach. - Lehmann, 187, 16.
[Spaltenumbruch] 9 Viel Kriegsleute, wenig Rathgeber. 10 Wenig Kriegsleut haben ehrliche Wunden. – Petri, II, 627; Henisch, 805, 16. Kriegslist. 1 Kriegslist ist auch Kriegsrecht. Dän.: I krig bruges magt og list. – Naar løve-huden vil ikke tilrekke, bruger men reve-belgen. (Prov. dan., 358.) *2 Des ist (war) eine Kriegslist. Holl.: Dat is eene krijgslist. (Harrebomée, I, 450a.) Kriegsmacht. Mit grosser Kriegsmacht in dem Feld, eine gute Sache den Sieg erhält. Kriegsmann. 1 Der ist ein verwogner Kriegsmann, der ein Wolf nicht fürcht vmb Liechtmess vnd einen Bawren in den Fastnacht vnd einen Priester in der fasten (wenn man soll beichten). – Henisch, 1015, 69. 2 Ein alter Kriegsmann zeucht nicht gern in eine Schlacht; wenn er aber muss ziehen, so hüt sich Ross vnd Mann. – Petri, II, 164. 3 Ein jeder Kriegssmann kennt wol sein Fendlein. – Aventin, CCCCXXb. 4 Ein Kriegsman sol kein gefahr schewen. – Petri, II, 210. 5 Ein Kriegsmann soll beherzt angreifen. Frz.: Un guerrier doit avoi rassaut de lévrier, fuite de loup et défense de sanglier. (Kritzinger, 364b.) 6 Ein Kriegsmann verkauft zwanzig (dreissig) und mehr Jahr seines Lebens um einen Gulden und ist wie ein Stück Vieh, das unter der Metzig geht. Von den alten Söldnern. 7 Ein redlicher Kriegsman ist ehrenwerth. – Petri, II, 220. 8 Einem Kriegsman ist sein Harnisch leicht zu tragen. – Petri, II, 177. 9 Es wird keiner ein Kriegsman oder Christe geboren. – Petri, I, 39. 10 Was man dem guten Kriegsmann gibt, ist zu wenig. Dän.: Det er vel slet hvad som gives en god krigsmand. (Prov. dan., 361.) 11 Wer ein Kriegsman vnter dem fehnlein Christi geben vnd eine gute Ritterschafft vben wil, der muss sich auff geistliche Wehr richten. – Petri, I, 101. *12 Er gebe einen guten Kriegsmann, aber hinderm Ofen. – Henisch, 1379, 28; Sailer, 105; Simrock, 7659; Reinsberg IV, 97. „Es gibt ein dapffern Kriegsmans Held vorm Ofen in den Stubenzelt.“ (Eyering, I, 706.) *13 Es ist ein Kriegsmann, der lieber zehn Meilen davon wäre. „Der gut Kriegssmann vnd maurenbrecher hett gewilt, er wer zehen meilen von dannen gewesen“ (Rollwagenbüchlein, XLII.) Kriegspferd. Was nützt das beste Kriegspferd weiter, fehlt der Reiter. Kriegsrath. Kriegsräthe vnd frembde einkömmling rathen selten zum Fried vnd dem Lande zum besten. – Petri, II, 427. Kriegsrecht. 1 Kriegsrecht ist rauber recht. – Lehmann, 444, 136. Dän.: Krigs-ret, røver-ret. – I krig lider ret færdighed nød. (Prov. dan., 360.) 2 Kriegsrecht, scharfes Recht. lat.: Non licet in bello bis peccare. (Philippi, II, 38.) Kriegsschaden. Kriegsschaden und Brand segnet Gott mit milder Hand. – Körte, 3567. Kriegsschiff. Ein Kriegsschiff kann nicht in jedem Hafen einlaufen. Kriegsspiel. Nach dem Kriegsspiel gibt's der Tapfern (Helden) viel. Kriegsübung. Kriegsübung macht den Leib stark. Kriegsvolk. 1 Kriegsvolck soll man nicht lassen müssig seyen. – Lehmann, 437, 65. 2 Wer will mit Kriegs Volck etwas schaffen, der muss zahlen und ernstlich straffen. – Lehmann, 432, 1. 3 Wo Kriegsvolk nimmt den Lauf, hört 's Grasen für die Kühe auf. Böhm.: Kudy vojsko chodí, tráva se nerodí (Čelakovsky, 365.) Dalm.: Kud vojska prohodi, trava se ne nahodi. (Čelakovsky, 365.) Kroat.: Kud vojska hodi, trava (jačmenak) ne rodi. (Čelakovsky, 365.) Kriegsvortheil. Der beste Kriegsvortheil ist, aus einem heimlichen (und inheimischen) Feind einen öffentlichen machen. – Opel, 384. Kriegswunde. Wenn die Kriegswunden heilen, so bleiben doch Narben und Schrammen. Böhm.: Vojna bez šrámu není. (Čelakovsky, 366.) Kriemen. Bô nix te kriemen is, dô is auk nix te kratzen. (Waldeck.) – Curtze, 323, 109. Kriezelchen. * Kriezelchen, krazelchen, sagt der Postmeister. Ein alter längst verstorbener sächsischer Postmeister in der Niederlausitz pflegte, wenn es ihm recht wohlig war, sich die Hände zu reiben und dabei die obige Redensart zu gebrauchen. Kriggelkraggel. Kriggelkraggel Hahnkefôt, – Frischbier2, 2201. Gekritzel, schlechte, unleserliche Schrift. Krimmeln. * Krimmeln un wimmeln. – Kern, 1485. Eigentlich von Insekten, die dicht in grosser Anzahl herumkriechen; aber auch von Menschen, die in grosser Menge einen Platz füllen oder sich im Umherlaufen drängen. (Dähnert, 254a.) Krimmen. *1 A werd's Krimmern am Nacken krîgen. (Schles.) – Gomolcke, 240; Robinson, 383; Frommann, III, 247, 195. Er wird gehängt werden. (S. Feldbischof und Seilerstochter.) „Fulge gudem Rothe, weil noch Zêt zu rothen, ih du's (ehe du das) Krimmen in Nacken krigest.“ (Gryphius in der Geliebten Dornrose; vgl. Palm, 94, 16.) *2 Krimmer (kratze) dich selbst, wo es dich juckt. – Weinhold, 48. Krîms. * Ich brôchte Krîmisse mîd'm ûf. (S. Unvernehmen.) – Peter, 449. Krine. Ze Krîne plätscht em mät der Lijegîssel. – Schuster, 522. Kringeln. * Es chringlet wie die gross Glogg z' Hegnau. – Sutermeister, 48. Kringelsuppe. * Er macht ihm eine Kringelsuppe drein. (Nürtingen.) Eine Störung. Von einem Knabenscherz. Wenn ein muthwilliger Bube den im Schlitten heranfahrenden Kameraden am Fusse packt und im Kreise dreht, dass er umwerfen muss. Kripkop. Beter Kripkop1 as'n Duseldop. (S. Kribbkop.) – Frommann, II, 390, 51. 1) Ein Mensch, der über jede Kleinigkeit ärgerlich wird, von kribbeln, kriebeln, mittelhochdeutsch kriwen, krâwen, krewelen = krauen, kratzen; dann auch jucken, kitzeln, wovon kribben = ärgern; Kribbe Kribbink = innerlicher Verdruss, kribsch = ärgerlich. (Dähnert, 254; Frommann, II, 393, 51.) Krippe. 1 Aus einer leeren Krippe säuft die Kuh keine Milch. – Sprichwörtergarten, 406. 2 Bei einer leeren Krippe brüllt die beste Kuh. 3 Bi de leddig Krüff slân sick de Pîr. (Mecklenburg.) – Günther, III; Globus, VIII. Nahrungssorgen stören häufig den ehelichen Frieden. In Pommern: Bi leddigen Krübben slân sik de Pêrde. (Dähnert, 257a.) 4 Bui vullen Kribben is gut satt wären. (Sauerland.) 5 Die Kripp folgt nicht dem Pferdt nach. – Lehmann, 187, 16.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0823" n="[817]"/><cb n="1633"/> 9 Viel Kriegsleute, wenig Rathgeber.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Wenig Kriegsleut haben ehrliche Wunden.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 627; Henisch, 805, 16.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegslist.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Kriegslist ist auch Kriegsrecht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: I krig bruges magt og list. – Naar løve-huden vil ikke tilrekke, bruger men reve-belgen. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 358.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Des ist (war) eine Kriegslist.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat is eene krijgslist. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 450<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsmacht.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Mit grosser Kriegsmacht in dem Feld, eine gute Sache den Sieg erhält.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsmann.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Der ist ein verwogner Kriegsmann, der ein Wolf nicht fürcht vmb Liechtmess vnd einen Bawren in den Fastnacht vnd einen Priester in der fasten (wenn man soll beichten).</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1015, 69.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Ein alter Kriegsmann zeucht nicht gern in eine Schlacht; wenn er aber muss ziehen, so hüt sich Ross vnd Mann.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 164.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Ein jeder Kriegssmann kennt wol sein Fendlein.</hi> – <hi rendition="#i">Aventin, CCCCXX<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Ein Kriegsman sol kein gefahr schewen.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 210.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Ein Kriegsmann soll beherzt angreifen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Un guerrier doit avoi rassaut de lévrier, fuite de loup et défense de sanglier. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 364<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Ein Kriegsmann verkauft zwanzig (dreissig) und mehr Jahr seines Lebens um einen Gulden und ist wie ein Stück Vieh, das unter der Metzig geht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Von den alten Söldnern.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Ein redlicher Kriegsman ist ehrenwerth.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 220.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Einem Kriegsman ist sein Harnisch leicht zu tragen.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 177.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Es wird keiner ein Kriegsman oder Christe geboren.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, I, 39.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Was man dem guten Kriegsmann gibt, ist zu wenig.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Det er vel slet hvad som gives en god krigsmand. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 361.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Wer ein Kriegsman vnter dem fehnlein Christi geben vnd eine gute Ritterschafft vben wil, der muss sich auff geistliche Wehr richten.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, I, 101.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*12 Er gebe einen guten Kriegsmann, aber hinderm Ofen.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1379, 28; Sailer, 105; Simrock, 7659; Reinsberg IV, 97.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Es gibt ein dapffern Kriegsmans Held vorm Ofen in den Stubenzelt.“ (<hi rendition="#i">Eyering, I, 706.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*13 Es ist ein Kriegsmann, der lieber zehn Meilen davon wäre.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Der gut Kriegssmann vnd maurenbrecher hett gewilt, er wer zehen meilen von dannen gewesen“ (<hi rendition="#i">Rollwagenbüchlein, XLII.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegspferd.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Was nützt das beste Kriegspferd weiter, fehlt der Reiter.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsrath.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Kriegsräthe vnd frembde einkömmling rathen selten zum Fried vnd dem Lande zum besten.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 427.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsrecht.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Kriegsrecht ist rauber recht.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 444, 136.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Krigs-ret, røver-ret. – I krig lider ret færdighed nød. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 360.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Kriegsrecht, scharfes Recht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">lat.</hi>: Non licet in bello bis peccare. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 38.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsschaden.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Kriegsschaden und Brand segnet Gott mit milder Hand.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 3567.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsschiff.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Ein Kriegsschiff kann nicht in jedem Hafen einlaufen.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsspiel.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Nach dem Kriegsspiel gibt's der Tapfern (Helden) viel.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsübung.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Kriegsübung macht den Leib stark.</hi> </p><lb/> </div> <cb n="1634"/> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsvolk.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Kriegsvolck soll man nicht lassen müssig seyen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 437, 65.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Wer will mit Kriegs Volck etwas schaffen, der muss zahlen und ernstlich straffen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 432, 1.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Wo Kriegsvolk nimmt den Lauf, hört 's Grasen für die Kühe auf.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kudy vojsko chodí, tráva se nerodí (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 365.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dalm.</hi>: Kud vojska prohodi, trava se ne nahodi. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 365.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Kroat.</hi>: Kud vojska hodi, trava (jačmenak) ne rodi. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 365.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsvortheil.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Der beste Kriegsvortheil ist, aus einem heimlichen (und inheimischen) Feind einen öffentlichen machen.</hi> – <hi rendition="#i">Opel, 384.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriegswunde.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Wenn die Kriegswunden heilen, so bleiben doch Narben und Schrammen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Vojna bez šrámu není. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 366.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriemen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Bô nix te kriemen is, dô is auk nix te kratzen.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>) – <hi rendition="#i">Curtze, 323, 109.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriezelchen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Kriezelchen, krazelchen, sagt der Postmeister.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Ein alter längst verstorbener sächsischer Postmeister in der Niederlausitz pflegte, wenn es ihm recht wohlig war, sich die Hände zu reiben und dabei die obige Redensart zu gebrauchen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kriggelkraggel.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Kriggelkraggel Hahnkefôt,</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2201.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Gekritzel, schlechte, unleserliche Schrift.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Krimmeln.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Krimmeln un wimmeln.</hi> – <hi rendition="#i">Kern, 1485.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Eigentlich von Insekten, die dicht in grosser Anzahl herumkriechen; aber auch von Menschen, die in grosser Menge einen Platz füllen oder sich im Umherlaufen drängen. (<hi rendition="#i">Dähnert, 254<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Krimmen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 A werd's Krimmern am Nacken krîgen.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) – <hi rendition="#i">Gomolcke, 240; Robinson, 383; Frommann, III, 247, 195.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Er wird gehängt werden. (S. Feldbischof und Seilerstochter.) „Fulge gudem Rothe, weil noch Zêt zu rothen, ih du's (ehe du das) Krimmen in Nacken krigest.“ (<hi rendition="#i">Gryphius in der Geliebten Dornrose;</hi> vgl. <hi rendition="#i">Palm, 94, 16.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Krimmer (kratze) dich selbst, wo es dich juckt.</hi> – <hi rendition="#i">Weinhold, 48.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Krîms.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ich brôchte Krîmisse mîd'm ûf.</hi> (S. Unvernehmen.) – <hi rendition="#i">Peter, 449.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Krine.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Ze Krîne plätscht em mät der Lijegîssel.</hi> – <hi rendition="#i">Schuster, 522.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kringeln.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Es chringlet wie die gross Glogg z' Hegnau.</hi> – <hi rendition="#i">Sutermeister, 48.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kringelsuppe.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er macht ihm eine Kringelsuppe drein.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Eine Störung. Von einem Knabenscherz. Wenn ein muthwilliger Bube den im Schlitten heranfahrenden Kameraden am Fusse packt und im Kreise dreht, dass er umwerfen muss.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kripkop.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Beter Kripkop<hi rendition="#sup">1</hi> as'n Duseldop.</hi> (S. Kribbkop.) – <hi rendition="#i">Frommann, II, 390, 51.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Ein Mensch, der über jede Kleinigkeit ärgerlich wird, von kribbeln, kriebeln, mittelhochdeutsch kriwen, krâwen, krewelen = krauen, kratzen; dann auch jucken, kitzeln, wovon kribben = ärgern; Kribbe Kribbink = innerlicher Verdruss, kribsch = ärgerlich. (<hi rendition="#i">Dähnert, 254; Frommann, II, 393, 51</hi>.)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Krippe.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Aus einer leeren Krippe säuft die Kuh keine Milch.</hi> – <hi rendition="#i">Sprichwörtergarten, 406.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Bei einer leeren Krippe brüllt die beste Kuh.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Bi de leddig Krüff slân sick de Pîr.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) – <hi rendition="#i">Günther, III; Globus, VIII.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Nahrungssorgen stören häufig den ehelichen Frieden. In Pommern: Bi leddigen Krübben slân sik de Pêrde. (<hi rendition="#i">Dähnert, 257<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Bui vullen Kribben is gut satt wären.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Die Kripp folgt nicht dem Pferdt nach.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 187, 16.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[817]/0823]
9 Viel Kriegsleute, wenig Rathgeber.
10 Wenig Kriegsleut haben ehrliche Wunden. – Petri, II, 627; Henisch, 805, 16.
Kriegslist.
1 Kriegslist ist auch Kriegsrecht.
Dän.: I krig bruges magt og list. – Naar løve-huden vil ikke tilrekke, bruger men reve-belgen. (Prov. dan., 358.)
*2 Des ist (war) eine Kriegslist.
Holl.: Dat is eene krijgslist. (Harrebomée, I, 450a.)
Kriegsmacht.
Mit grosser Kriegsmacht in dem Feld, eine gute Sache den Sieg erhält.
Kriegsmann.
1 Der ist ein verwogner Kriegsmann, der ein Wolf nicht fürcht vmb Liechtmess vnd einen Bawren in den Fastnacht vnd einen Priester in der fasten (wenn man soll beichten). – Henisch, 1015, 69.
2 Ein alter Kriegsmann zeucht nicht gern in eine Schlacht; wenn er aber muss ziehen, so hüt sich Ross vnd Mann. – Petri, II, 164.
3 Ein jeder Kriegssmann kennt wol sein Fendlein. – Aventin, CCCCXXb.
4 Ein Kriegsman sol kein gefahr schewen. – Petri, II, 210.
5 Ein Kriegsmann soll beherzt angreifen.
Frz.: Un guerrier doit avoi rassaut de lévrier, fuite de loup et défense de sanglier. (Kritzinger, 364b.)
6 Ein Kriegsmann verkauft zwanzig (dreissig) und mehr Jahr seines Lebens um einen Gulden und ist wie ein Stück Vieh, das unter der Metzig geht.
Von den alten Söldnern.
7 Ein redlicher Kriegsman ist ehrenwerth. – Petri, II, 220.
8 Einem Kriegsman ist sein Harnisch leicht zu tragen. – Petri, II, 177.
9 Es wird keiner ein Kriegsman oder Christe geboren. – Petri, I, 39.
10 Was man dem guten Kriegsmann gibt, ist zu wenig.
Dän.: Det er vel slet hvad som gives en god krigsmand. (Prov. dan., 361.)
11 Wer ein Kriegsman vnter dem fehnlein Christi geben vnd eine gute Ritterschafft vben wil, der muss sich auff geistliche Wehr richten. – Petri, I, 101.
*12 Er gebe einen guten Kriegsmann, aber hinderm Ofen. – Henisch, 1379, 28; Sailer, 105; Simrock, 7659; Reinsberg IV, 97.
„Es gibt ein dapffern Kriegsmans Held vorm Ofen in den Stubenzelt.“ (Eyering, I, 706.)
*13 Es ist ein Kriegsmann, der lieber zehn Meilen davon wäre.
„Der gut Kriegssmann vnd maurenbrecher hett gewilt, er wer zehen meilen von dannen gewesen“ (Rollwagenbüchlein, XLII.)
Kriegspferd.
Was nützt das beste Kriegspferd weiter, fehlt der Reiter.
Kriegsrath.
Kriegsräthe vnd frembde einkömmling rathen selten zum Fried vnd dem Lande zum besten. – Petri, II, 427.
Kriegsrecht.
1 Kriegsrecht ist rauber recht. – Lehmann, 444, 136.
Dän.: Krigs-ret, røver-ret. – I krig lider ret færdighed nød. (Prov. dan., 360.)
2 Kriegsrecht, scharfes Recht.
lat.: Non licet in bello bis peccare. (Philippi, II, 38.)
Kriegsschaden.
Kriegsschaden und Brand segnet Gott mit milder Hand. – Körte, 3567.
Kriegsschiff.
Ein Kriegsschiff kann nicht in jedem Hafen einlaufen.
Kriegsspiel.
Nach dem Kriegsspiel gibt's der Tapfern (Helden) viel.
Kriegsübung.
Kriegsübung macht den Leib stark.
Kriegsvolk.
1 Kriegsvolck soll man nicht lassen müssig seyen. – Lehmann, 437, 65.
2 Wer will mit Kriegs Volck etwas schaffen, der muss zahlen und ernstlich straffen. – Lehmann, 432, 1.
3 Wo Kriegsvolk nimmt den Lauf, hört 's Grasen für die Kühe auf.
Böhm.: Kudy vojsko chodí, tráva se nerodí (Čelakovsky, 365.)
Dalm.: Kud vojska prohodi, trava se ne nahodi. (Čelakovsky, 365.)
Kroat.: Kud vojska hodi, trava (jačmenak) ne rodi. (Čelakovsky, 365.)
Kriegsvortheil.
Der beste Kriegsvortheil ist, aus einem heimlichen (und inheimischen) Feind einen öffentlichen machen. – Opel, 384.
Kriegswunde.
Wenn die Kriegswunden heilen, so bleiben doch Narben und Schrammen.
Böhm.: Vojna bez šrámu není. (Čelakovsky, 366.)
Kriemen.
Bô nix te kriemen is, dô is auk nix te kratzen. (Waldeck.) – Curtze, 323, 109.
Kriezelchen.
* Kriezelchen, krazelchen, sagt der Postmeister.
Ein alter längst verstorbener sächsischer Postmeister in der Niederlausitz pflegte, wenn es ihm recht wohlig war, sich die Hände zu reiben und dabei die obige Redensart zu gebrauchen.
Kriggelkraggel.
Kriggelkraggel Hahnkefôt, – Frischbier2, 2201.
Gekritzel, schlechte, unleserliche Schrift.
Krimmeln.
* Krimmeln un wimmeln. – Kern, 1485.
Eigentlich von Insekten, die dicht in grosser Anzahl herumkriechen; aber auch von Menschen, die in grosser Menge einen Platz füllen oder sich im Umherlaufen drängen. (Dähnert, 254a.)
Krimmen.
*1 A werd's Krimmern am Nacken krîgen. (Schles.) – Gomolcke, 240; Robinson, 383; Frommann, III, 247, 195.
Er wird gehängt werden. (S. Feldbischof und Seilerstochter.) „Fulge gudem Rothe, weil noch Zêt zu rothen, ih du's (ehe du das) Krimmen in Nacken krigest.“ (Gryphius in der Geliebten Dornrose; vgl. Palm, 94, 16.)
*2 Krimmer (kratze) dich selbst, wo es dich juckt. – Weinhold, 48.
Krîms.
* Ich brôchte Krîmisse mîd'm ûf. (S. Unvernehmen.) – Peter, 449.
Krine.
Ze Krîne plätscht em mät der Lijegîssel. – Schuster, 522.
Kringeln.
* Es chringlet wie die gross Glogg z' Hegnau. – Sutermeister, 48.
Kringelsuppe.
* Er macht ihm eine Kringelsuppe drein. (Nürtingen.)
Eine Störung. Von einem Knabenscherz. Wenn ein muthwilliger Bube den im Schlitten heranfahrenden Kameraden am Fusse packt und im Kreise dreht, dass er umwerfen muss.
Kripkop.
Beter Kripkop1 as'n Duseldop. (S. Kribbkop.) – Frommann, II, 390, 51.
1) Ein Mensch, der über jede Kleinigkeit ärgerlich wird, von kribbeln, kriebeln, mittelhochdeutsch kriwen, krâwen, krewelen = krauen, kratzen; dann auch jucken, kitzeln, wovon kribben = ärgern; Kribbe Kribbink = innerlicher Verdruss, kribsch = ärgerlich. (Dähnert, 254; Frommann, II, 393, 51.)
Krippe.
1 Aus einer leeren Krippe säuft die Kuh keine Milch. – Sprichwörtergarten, 406.
2 Bei einer leeren Krippe brüllt die beste Kuh.
3 Bi de leddig Krüff slân sick de Pîr. (Mecklenburg.) – Günther, III; Globus, VIII.
Nahrungssorgen stören häufig den ehelichen Frieden. In Pommern: Bi leddigen Krübben slân sik de Pêrde. (Dähnert, 257a.)
4 Bui vullen Kribben is gut satt wären. (Sauerland.)
5 Die Kripp folgt nicht dem Pferdt nach. – Lehmann, 187, 16.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |