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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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187 Viel kommen vom Krieg vnnd wissen nichts vom streit. - Lehmann, 443, 113.

188 Vom Krieg ist nicht zu judiciren, ehe er zu Ende ist.

189 Vom Kriege erzählen hören ist angenehmer als Krieg sehen.

Böhm.: Vojna se da dobre slyseti, ale tezko videti. (Celakovsky, 366.)

Poln.: Milo doma siedzae o wojnie sluchac. (Celakovsky, 366.)

190 Wann Krieg vnd streit zu Wagen sey, thue nicht zu zäglich (zaghaft) noch zu frey, gemeinem Nutz versaltz kein Brey. - Gruter, III, 96.

191 Was im Krieg der Feind nicht geleert, wird von den Freunden aufgezehrt.

Böhm.: Co ve vojne nepritel nedobral, dobira pritel. (Celakovsky, 365.)

192 Was man mit Krieg vnnd gewalt nit basten kan, das muss mann mit fried vberlisten. - Lehmann, 212, 6.

193 Was zu Krieg wird, darum soll geschehen, was Recht ist. - Graf, 476, 615.

Ist es einmal zum Process gekommen, dann soll der Richter im Endurtheil alle streitigen Rechtsverhältnisse entscheiden, also im peinlichen Verfahren neben der Bestrafung des Verbrechers auch die Schadloshaltung der Beschädigten anordnen.

Mhd.: Swaz ze chrieg wirt darum sol geschehen waz recht ist. (München, 10, 19.)

194 Wen krieg vnd vnrhu wol behagt, liebt Christum nicht, ob ers gleich sagt.

Lat.: Non amat hic Jesum qui fert ad praclia gaesum. (Loci comm., 18.)

195 Wenn der Krieg kommt ins Land geflogen, so ist das Recht bald hinausgeflogen.

196 Wenn Krieg anfengt, so muss der teuffel die Hell vmb hundert tausend klaffter weiter machen. - Lehmann, 437, 54; Schottel, 1119a; Gaal, 1046; Eiselein, 396; Sailer, 230; Simrock, 5970; Caspari, 57; Winckler, XV, 20; Braun, I, 2018.

Dän.: Naar der bliver krig, giör dievelen helvede större. (Prov. dan., 359.)

Engl.: When war begins, hell opens. (Gaal, 1046.)

It.: Guerra cominciata, inferno scatenato. (Bohn I, 100.) - Quando la guerra comincia s'apre l'inferno. (Bohn II, 140; Pazzaglia, 163, 7; Gaal, 1046.)

Span.: Gruerra, y caca y amores, por un plazer mil dolores. (Bohn II, 130.)

197 Wenn Krieg im Land, gibt's Gerüchte (Lügen, Neuigkeiten, Sagen u. s. w.) wie Sand.

Böhm.: Cas vojny a moru nejvice novin. (Celakovsky, 107.)

Poln.: Czasu wojny i czasu powietrza najwiecej nowin. (Celakovsky, 107.)

198 Wer dem Kriege mit gutem Rath ein Loch macht, der thut besser, als der es mit Gewalt hinausführt.

199 Wer den Krieg angefangen, der soll auch den Frieden langen.

Frz.: Qui a fait la guerre face la paix. (Leroux, II, 65.)

It.: Faccia la pace, chi ha fatto la guerra. (Pazzaglia, 156, 9.)

200 Wer den Krieg erhebt, der ist schuldig. - Graf, 305, 148.

Wer den Streit angefangen, soll als Schuldiger betrachtet werden.

Mhd.: Wer den krieg erhebit, der ist der schuldige. (Kl. Kaiser, II, 78.)

201 Wer den Krieg nach Büchern treibt, die Kinder aus der Apotheke verschreibt, ist ein Narr so lang er leibt.

Dän.: De laerde skalle sige: jeg har laest det, en soldat: jeg har giort det. - Man kand ei före krig af bögerne. - Ondt at före krig af bogen, og hente börn af apotheket. (Prov. dan., 359 u. 361.)

202 Wer den Krieg will glücklich führen, muss im Frieden darauf gerüstet sein.

Dän.: Man skal laenge lave sig paa krigen, at man des snarere kand vinde. (Prov. dan., 359.)

Lat.: Felix respublica, quae pacis tempore de bello cogitat.

203 Wer ein guten krieg führet, der hat guten Fried. - Lehmann, 444, 139.

Holl.: Wijze heeren voeren krijg, om daardoor vrede te verkrijgen. (Harrebomee, I, 450b.)

[Spaltenumbruch] 204 Wer einmal im Krieg gewesen, der lest nicht gern daruon. - Eyering, III, 492.

205 Wer fern vom Kriege leben kann, der ist ein glücklich Mann.

Frz.: Est fortune celuy qui bien loing de la guerre cultive en longue paix l'usure de sa terre. (Leroux, II, 65.)

206 Wer im Krieg ein Bein verliert, dem wird 'ne Stelze angeschmiert.

207 Wer im Krieg und Fechten nur defendirt, ist demjenigen gleich, der auf sich schlagen lässt und nicht wieder schlägt. - Opel, 389.

208 Wer im Krieg verliert sein' Schanz', der bekommt auch keinen Kranz.

Schwed.: Hvo som i krijgh förlöver sin skans han faar slätt ingen Jägerkrans. (Törning, 67.)

209 Wer im Krieg will Unglück ha'n, der fange mit den Deutschen an. - Petri, II, 712; Körte, 3555; Pistor., X, 10; Venedey, 151; Simrock, 1548; Reinsberg V, 58.

Ein gewisser Prof. Weber zu Giessen sammelte im Jahre 1715 historische, auf Deutschland bezügliche Sprichwörter, zu denen das vorstehende gehört. (S. Deutscher 7 u. 22.) In Stumpff (Chronik, Bd. 1, Bl. 27 b) lautet der Spruch: "Welcher im Krieg wöl vnglück han, der fach es mit den Teutschen an. Mit den Teütschen mach du freündschafft, vnd fleuch darbey jr nachpaurschafft. Die Teutschen sind bären mit vernunfft, drumb freuw sich keiner jr zukunfft." Die Deutschen sind nur dann von andern Völkern überwunden worden, wenn sie unter sich uneins waren; darum sagte einst Soliman: "Die Deutschen sind einig, wie die Finger an meiner Hand." - Die Spanier dagegen scheinen besondern Respect vor England zu haben, denn sie wollen mit aller Welt Krieg führen, wenn sie nur Frieden mit England haben: Con todo el mondo guerra, y paz con Inglaterra. (Bohn I, 209.)

210 Wer im Kriege streitet ritterlich, des Friedens hat zu getrösten sich. - Opel, 212.

Fahneninschrift aus dem Jahre 1631.

211 Wer in dem Krieg ein Bein verliert, dem wird mit Holz am Knie curirt. - Eiselein, 579.

212 Wer in den Krieg geht, isst selten fett und schläft auf hartem Bett.

It.: Chi va alla guerra mangia male, beve peggio, e dorme in terra. (Pazzaglia, 163, 1.)

213 Wer in den Krieg zieht, spielt mit seinem Blute.

214 Wer in den Krieg zieht, was nützt dem ein Harnisch von Gaze! - Sprichwörtergarten, 6.

215 Wer in keinen Krieg ziehen will, der nehme kein Weib.

216 Wer in krieg will, der nem ein Weib, so darft er nicht fern nach vnglück reisen. - Lehmann, 871, 28; Simrock, 12364.

It.: Chi e stracco di bonaccie, si marite.

Lat.: Qui non litigat, coelebs est.

217 Wer keinen Krieg erfahren hat, weiss nicht, was der Friede (werth) ist (gilt).

Dän.: Man veed ey hvortil fred duer, som ey har forsögt krig. (Prov. dan., 195.)

218 Wer Krieg führt, fischt mit einem goldenen Netz.

Schwed.: Krijg är ett gyllenda nääth. (Gruhb, 429.)

219 Wer Krieg führt mit dem Maul, ist zum Schlagen meist zu faul.

Dän.: Den som er krigbar med munden, er sielden stridbar met haanden.

220 Wer Krieg haben wil, der nem ein Weib, so darff er nicht fern darnach reisen. - Lehmann, 141, 29.

221 Wer Krieg ohn Kundschafft führen wil, der went viel auff, gewinnt nicht viel. - Petri, II, 730; Froschm., Qq, VIII.

222 Wer Krieg predigt, ist des Teufels Feldpater. - Sailer, 230; Simrock, 5969; für die Schweiz: Sutermeister, 130.

Engl.: Who preacheth war is the devil's chaplain. (Bohn II, 21.)

223 Wer Krieg sucht, hat Krieg.

Schwed.: Krijgare bliir bekrijgade. (Grubb, 430.)

224 Wer Krieg wünscht, ist werth, dass er ihm ins Haus komme.

225 Wer nicht im Krieg ist, der wird nicht dreinschlagen. - Petri, II, 741.

226 Wer sich im Kriege versuchen will, der muss es mit anderer Leute Schaden thun.

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187 Viel kommen vom Krieg vnnd wissen nichts vom streit.Lehmann, 443, 113.

188 Vom Krieg ist nicht zu judiciren, ehe er zu Ende ist.

189 Vom Kriege erzählen hören ist angenehmer als Krieg sehen.

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191 Was im Krieg der Feind nicht geleert, wird von den Freunden aufgezehrt.

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192 Was man mit Krieg vnnd gewalt nit basten kan, das muss mann mit fried vberlisten.Lehmann, 212, 6.

193 Was zu Krieg wird, darum soll geschehen, was Recht ist.Graf, 476, 615.

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195 Wenn der Krieg kommt ins Land geflogen, so ist das Recht bald hinausgeflogen.

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Dän.: Naar der bliver krig, giør dievelen helvede større. (Prov. dan., 359.)

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197 Wenn Krieg im Land, gibt's Gerüchte (Lügen, Neuigkeiten, Sagen u. s. w.) wie Sand.

Böhm.: Čas vojny a moru nejvíce novin. (Čelakovsky, 107.)

Poln.: Czasu wojny i czasu powietrza najwięcéj nowin. (Čelakovsky, 107.)

198 Wer dem Kriege mit gutem Rath ein Loch macht, der thut besser, als der es mit Gewalt hinausführt.

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Frz.: Qui a fait la guerre face la paix. (Leroux, II, 65.)

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200 Wer den Krieg erhebt, der ist schuldig.Graf, 305, 148.

Wer den Streit angefangen, soll als Schuldiger betrachtet werden.

Mhd.: Wer den krieg erhebit, der ist der schuldige. (Kl. Kaiser, II, 78.)

201 Wer den Krieg nach Büchern treibt, die Kinder aus der Apotheke verschreibt, ist ein Narr so lang er leibt.

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Dän.: Man skal længe lave sig paa krigen, at man des snarere kand vinde. (Prov. dan., 359.)

Lat.: Felix respublica, quae pacis tempore de bello cogitat.

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[Spaltenumbruch] 204 Wer einmal im Krieg gewesen, der lest nicht gern daruon.Eyering, III, 492.

205 Wer fern vom Kriege leben kann, der ist ein glücklich Mann.

Frz.: Est fortuné celuy qui bien loing de la guerre cultive en longue paix l'usure de sa terre. (Leroux, II, 65.)

206 Wer im Krieg ein Bein verliert, dem wird 'ne Stelze angeschmiert.

207 Wer im Krieg und Fechten nur defendirt, ist demjenigen gleich, der auf sich schlagen lässt und nicht wieder schlägt.Opel, 389.

208 Wer im Krieg verliert sein' Schanz', der bekommt auch keinen Kranz.

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209 Wer im Krieg will Unglück ha'n, der fange mit den Deutschen an.Petri, II, 712; Körte, 3555; Pistor., X, 10; Venedey, 151; Simrock, 1548; Reinsberg V, 58.

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210 Wer im Kriege streitet ritterlich, des Friedens hat zu getrösten sich.Opel, 212.

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211 Wer in dem Krieg ein Bein verliert, dem wird mit Holz am Knie curirt.Eiselein, 579.

212 Wer in den Krieg geht, isst selten fett und schläft auf hartem Bett.

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216 Wer in krieg will, der nem ein Weib, so darft er nicht fern nach vnglück reisen.Lehmann, 871, 28; Simrock, 12364.

It.: Chi è stracco di bonaccie, si marite.

Lat.: Qui non litigat, coelebs est.

217 Wer keinen Krieg erfahren hat, weiss nicht, was der Friede (werth) ist (gilt).

Dän.: Man veed ey hvortil fred duer, som ey har forsögt krig. (Prov. dan., 195.)

218 Wer Krieg führt, fischt mit einem goldenen Netz.

Schwed.: Krijg är ett gyllenda nääth. (Gruhb, 429.)

219 Wer Krieg führt mit dem Maul, ist zum Schlagen meist zu faul.

Dän.: Den som er krigbar med munden, er sielden stridbar met haanden.

220 Wer Krieg haben wil, der nem ein Weib, so darff er nicht fern darnach reisen.Lehmann, 141, 29.

221 Wer Krieg ohn Kundschafft führen wil, der went viel auff, gewinnt nicht viel.Petri, II, 730; Froschm., Qq, VIII.

222 Wer Krieg predigt, ist des Teufels Feldpater.Sailer, 230; Simrock, 5969; für die Schweiz: Sutermeister, 130.

Engl.: Who preacheth war is the devil's chaplain. (Bohn II, 21.)

223 Wer Krieg sucht, hat Krieg.

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224 Wer Krieg wünscht, ist werth, dass er ihm ins Haus komme.

225 Wer nicht im Krieg ist, der wird nicht dreinschlagen.Petri, II, 741.

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[[813]/0819] 187 Viel kommen vom Krieg vnnd wissen nichts vom streit. – Lehmann, 443, 113. 188 Vom Krieg ist nicht zu judiciren, ehe er zu Ende ist. 189 Vom Kriege erzählen hören ist angenehmer als Krieg sehen. Böhm.: Vojna se dá dobře slyšeti, ale tĕžko vidĕti. (Čelakovsky, 366.) Poln.: Milo doma siedząe o wojnie słuchać. (Čelakovsky, 366.) 190 Wann Krieg vnd streit zu Wagen sey, thue nicht zu zäglich (zaghaft) noch zu frey, gemeinem Nutz versaltz kein Brey. – Gruter, III, 96. 191 Was im Krieg der Feind nicht geleert, wird von den Freunden aufgezehrt. Böhm.: Co ve vojnĕ nepřítel nedobral, dobírá přítel. (Čelakovsky, 365.) 192 Was man mit Krieg vnnd gewalt nit basten kan, das muss mann mit fried vberlisten. – Lehmann, 212, 6. 193 Was zu Krieg wird, darum soll geschehen, was Recht ist. – Graf, 476, 615. Ist es einmal zum Process gekommen, dann soll der Richter im Endurtheil alle streitigen Rechtsverhältnisse entscheiden, also im peinlichen Verfahren neben der Bestrafung des Verbrechers auch die Schadloshaltung der Beschädigten anordnen. Mhd.: Swaz ze chrieg wirt darum sol geschehen waz recht ist. (München, 10, 19.) 194 Wen krieg vnd vnrhu wol behagt, liebt Christum nicht, ob ers gleich sagt. Lat.: Non amat hic Jesum qui fert ad praclia gaesum. (Loci comm., 18.) 195 Wenn der Krieg kommt ins Land geflogen, so ist das Recht bald hinausgeflogen. 196 Wenn Krieg anfengt, so muss der teuffel die Hell vmb hundert tausend klaffter weiter machen. – Lehmann, 437, 54; Schottel, 1119a; Gaal, 1046; Eiselein, 396; Sailer, 230; Simrock, 5970; Caspari, 57; Winckler, XV, 20; Braun, I, 2018. Dän.: Naar der bliver krig, giør dievelen helvede større. (Prov. dan., 359.) Engl.: When war begins, hell opens. (Gaal, 1046.) It.: Guerra cominciata, inferno scatenato. (Bohn I, 100.) – Quando la guerra comincia s'apre l'inferno. (Bohn II, 140; Pazzaglia, 163, 7; Gaal, 1046.) Span.: Gruerra, y caça y amores, por un plazer mil dolores. (Bohn II, 130.) 197 Wenn Krieg im Land, gibt's Gerüchte (Lügen, Neuigkeiten, Sagen u. s. w.) wie Sand. Böhm.: Čas vojny a moru nejvíce novin. (Čelakovsky, 107.) Poln.: Czasu wojny i czasu powietrza najwięcéj nowin. (Čelakovsky, 107.) 198 Wer dem Kriege mit gutem Rath ein Loch macht, der thut besser, als der es mit Gewalt hinausführt. 199 Wer den Krieg angefangen, der soll auch den Frieden langen. Frz.: Qui a fait la guerre face la paix. (Leroux, II, 65.) It.: Faccia la pace, chi hà fatto la guerra. (Pazzaglia, 156, 9.) 200 Wer den Krieg erhebt, der ist schuldig. – Graf, 305, 148. Wer den Streit angefangen, soll als Schuldiger betrachtet werden. Mhd.: Wer den krieg erhebit, der ist der schuldige. (Kl. Kaiser, II, 78.) 201 Wer den Krieg nach Büchern treibt, die Kinder aus der Apotheke verschreibt, ist ein Narr so lang er leibt. Dän.: De lærde skalle sige: jeg har læst det, en soldat: jeg har giort det. – Man kand ei føre krig af bøgerne. – Ondt at føre krig af bogen, og hente børn af apotheket. (Prov. dan., 359 u. 361.) 202 Wer den Krieg will glücklich führen, muss im Frieden darauf gerüstet sein. Dän.: Man skal længe lave sig paa krigen, at man des snarere kand vinde. (Prov. dan., 359.) Lat.: Felix respublica, quae pacis tempore de bello cogitat. 203 Wer ein guten krieg führet, der hat guten Fried. – Lehmann, 444, 139. Holl.: Wijze heeren voeren krijg, om daardoor vrede te verkrijgen. (Harrebomée, I, 450b.) 204 Wer einmal im Krieg gewesen, der lest nicht gern daruon. – Eyering, III, 492. 205 Wer fern vom Kriege leben kann, der ist ein glücklich Mann. Frz.: Est fortuné celuy qui bien loing de la guerre cultive en longue paix l'usure de sa terre. (Leroux, II, 65.) 206 Wer im Krieg ein Bein verliert, dem wird 'ne Stelze angeschmiert. 207 Wer im Krieg und Fechten nur defendirt, ist demjenigen gleich, der auf sich schlagen lässt und nicht wieder schlägt. – Opel, 389. 208 Wer im Krieg verliert sein' Schanz', der bekommt auch keinen Kranz. Schwed.: Hvo som i krijgh förlöver sin skans han fåår slätt ingen Jägerkrans. (Törning, 67.) 209 Wer im Krieg will Unglück ha'n, der fange mit den Deutschen an. – Petri, II, 712; Körte, 3555; Pistor., X, 10; Venedey, 151; Simrock, 1548; Reinsberg V, 58. Ein gewisser Prof. Weber zu Giessen sammelte im Jahre 1715 historische, auf Deutschland bezügliche Sprichwörter, zu denen das vorstehende gehört. (S. Deutscher 7 u. 22.) In Stumpff (Chronik, Bd. 1, Bl. 27 b) lautet der Spruch: „Welcher im Krieg wöl vnglück han, der fach es mit den Teutschen an. Mit den Teütschen mach du freündschafft, vnd fleuch darbey jr nachpaurschafft. Die Teutschen sind bären mit vernunfft, drumb freuw sich keiner jr zukunfft.“ Die Deutschen sind nur dann von andern Völkern überwunden worden, wenn sie unter sich uneins waren; darum sagte einst Soliman: „Die Deutschen sind einig, wie die Finger an meiner Hand.“ – Die Spanier dagegen scheinen besondern Respect vor England zu haben, denn sie wollen mit aller Welt Krieg führen, wenn sie nur Frieden mit England haben: Con todo el mondo guerra, y paz con Inglaterra. (Bohn I, 209.) 210 Wer im Kriege streitet ritterlich, des Friedens hat zu getrösten sich. – Opel, 212. Fahneninschrift aus dem Jahre 1631. 211 Wer in dem Krieg ein Bein verliert, dem wird mit Holz am Knie curirt. – Eiselein, 579. 212 Wer in den Krieg geht, isst selten fett und schläft auf hartem Bett. It.: Chi và alla guerra mangia male, beve peggio, e dorme in terra. (Pazzaglia, 163, 1.) 213 Wer in den Krieg zieht, spielt mit seinem Blute. 214 Wer in den Krieg zieht, was nützt dem ein Harnisch von Gaze! – Sprichwörtergarten, 6. 215 Wer in keinen Krieg ziehen will, der nehme kein Weib. 216 Wer in krieg will, der nem ein Weib, so darft er nicht fern nach vnglück reisen. – Lehmann, 871, 28; Simrock, 12364. It.: Chi è stracco di bonaccie, si marite. Lat.: Qui non litigat, coelebs est. 217 Wer keinen Krieg erfahren hat, weiss nicht, was der Friede (werth) ist (gilt). Dän.: Man veed ey hvortil fred duer, som ey har forsögt krig. (Prov. dan., 195.) 218 Wer Krieg führt, fischt mit einem goldenen Netz. Schwed.: Krijg är ett gyllenda nääth. (Gruhb, 429.) 219 Wer Krieg führt mit dem Maul, ist zum Schlagen meist zu faul. Dän.: Den som er krigbar med munden, er sielden stridbar met haanden. 220 Wer Krieg haben wil, der nem ein Weib, so darff er nicht fern darnach reisen. – Lehmann, 141, 29. 221 Wer Krieg ohn Kundschafft führen wil, der went viel auff, gewinnt nicht viel. – Petri, II, 730; Froschm., Qq, VIII. 222 Wer Krieg predigt, ist des Teufels Feldpater. – Sailer, 230; Simrock, 5969; für die Schweiz: Sutermeister, 130. Engl.: Who preacheth war is the devil's chaplain. (Bohn II, 21.) 223 Wer Krieg sucht, hat Krieg. Schwed.: Krijgare bliir bekrijgade. (Grubb, 430.) 224 Wer Krieg wünscht, ist werth, dass er ihm ins Haus komme. 225 Wer nicht im Krieg ist, der wird nicht dreinschlagen. – Petri, II, 741. 226 Wer sich im Kriege versuchen will, der muss es mit anderer Leute Schaden thun.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [813]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/819>, abgerufen am 24.11.2024.