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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 40 Behüet vns Gott vor grossem glück, gnädigen Herren vnd gesunder Speiss. - Henisch, 1659, 46; Lehmann, 344, 35; Lehmann, II, 46, 10; Simrock, 3816.

41 Behüt einen Gott vor denen, welchen einer trawet, denn den man nit trawet, vor denen hüt sich einer selbst. - Lehmann, 324, 56.

42 Behüt uns Gott und der grosse Zar. (Russ.) - Berckenmeyer, 378.

43 Behüt uns Gott vor Feuer, vor Zimmerleut und Mäuer; die eine Stunde arbeiten sie, die andere Stunde essen (saufen) sie; die dritte rauchen sie Taback und so vergeht der ganze Tag. (Köthen.)

44 Behüt uns Gott vor Feuersbrunst, vor Miswachs und vor theurer Zeit, vor Maurern und vor Zimmerleut. - Hertz, 28.

Inschrift an einem Hause in Tirol.

45 Behüt uns Gott vor theurer Zeit, vor Maurer und vor Zimmerleut', vor Schinder und Exequirer, vor Doctor und Barbierer.

46 Behüt vns got vor gabelstichen, sie (drei) machen drei (neun) löcher. - Franck, II, 100b; Gruter, I, 7; Schottel, 1142a; Eiselein, 201; Sailer, 86; Körte, 1736; Simrock, 1709.

Aus dem Bauernkriege, wo Aexte, Sensen, Sicheln und namentlich dreizackige Heugabeln die Waffen der ländlichen Bevölkerung bildeten. Dergleichen "Gabelstiche" verursachten gar gefährliche Wunden.

47 B'hüt uns Gott vor Gabelstich, drui mol geit neun Löcher. - Nefflen, 452; Henisch, 1330, 17; Petri, III, 7.

Gegen Verleumder, Verführer und allerlei arge und gefährliche Leute. Erinnert wol an die Kampfweise im Bauernkriege.

Frz.: Dieu me garde de la douce facon et gentile du prince de Conde et de l'esprit et du curedent de l'amiral (Coligny). (Leroux, II, 4.)

Holl.: Zacht met uwe gaffel-steken, de drie maken negen gaten. (Harrebomee, I, 198.)

48 Bei Godd is alles möglick, sei den1 Baur, du (da) brocht hei (er) de Rünn2 no de Hengst. (Kleve.) - Firmenich, I, 381, 6; Hoefer, 101.

1) Sagte der.

2) Wallach, von runen= schneiden, in der Bedeutung ein Thier verschneiden. - Spott auf die Dummheit, die Unmögliches erreichen will.

49 Bei Gott gilt der Bauer so viel als der Edelmann. - Sailer, 217; Simrock, 4001; Sprichwörterschatz, 130.

Lat.: Deus habet nullam exceptionem personarum. (Fischer, 65, 41.)

50 Bei Gott gilt der Schatz mehr als die Truhe. - Parömiakon, 1471.

51 Bei Gott gilt die Secunde so viel als die Stunde.

52 Bei Gott ist kein Ansehen der Person. - Apostelgesch. 10, 34; Schulze, 251.

Dän.: Gud anseer ikke personer. (Prov. dan., 30.)

Lat.: Non enim est acceptio personarum apud deum. (Schulze, 251.)

53 Bei Gott ist kein Ding unmöglich. - Matth. 19, 26; Luc. 1, 37; Petri, I, 47; Schulze, 222; Lange, 71; Zehner, 479; Simrock, 3899; Braun, I, 902.

Gott, sagen die Russen, thut auch heute noch Wunder. Und die Serben: Gott ist der alte Wunderthäter. (Reinsberg II, 2.)

Dän.: Hos Gud er ingen ting umuelig. (Prov. dan., 258.)

Frz.: Dieu peut tout.

Holl.: God is alles dincs mechtich. (Tunn., 7, 5.)

Lat.: Coelestes (Dii) omnia possunt. (Binder II, 518; Philippi, I, 120; Lang, 71.) - Cuncta potest facere deus omnipotens, scio vere. (Fallersleben, 355.)

54 Bei Gott ist kein Ding unmöglich, sagte der Bauer; da brachte er einen jungen Ochsen zum Schulmeister (Professor).

55 Bei Gott ist kein Ding unmöglich, sagte jener, und bestellte acht Tage nach der Hochzeit das Taufen.

56 Bei Gott ist sagen und thun eins.

Böhm.: Boha rici uciniti jest.

57 Bei Gott sind alle Dinge möglich. - Eiselein, 249.

Lat.: Omnia sunt magnis facta proclivia divis. (Eiselein, 249.)

58 Bei Gott und bei besoffenen Zimmergesellen ist kein Ding unmöglich.

Aus Zar und Zimmermann sprichwörtlich geworden.


[Spaltenumbruch]

59 Bei Gott zählt man nichts als blosse Nullen. - Parömiakon, 2620.

Gegen den Stolz.

60 Berath dich Gott bricht keinem den Steck. - Petri, II, 33.

61 Beschert Gott das Weib, so beschert er auch den Jungen, sagte der fromme Mann; da betete er vor seiner Frauen Bette.

62 Beschert Gott den Hasen, so beschert er auch den Wasen (Rasen). - Lehmann, II, 47, 25; Simrock, 3855; Körte, 2323; Sailer, 72; Braun, I, 923; Eiselein, 253; Kirchhofer, 129; Sprichwörterschatz, 76; für Waldeck: Curtze, 364, 598.

Die Russen: Wenn Gott der Störche Schnabel verlängert, so dehnt er auch die Leiber der Eidechsen. (Altmann V, 121.) Gott gedenkt auch der Gallwespen, indem er der Eichen gedenkt. Gott gedenkt der Rosen und des Frühlings zur selbigen Stunde. (Altmann V, 118 u. 119.)

Lat.: Vitae dator et dator escae est. (Seybold, 641.)

Ung.: Kinek Isten nyulat ad, füvet is ad hozza. (Gaal, 859.)

63 Beschert Gott die Pfarre, so gibt er auch die Guarre1. - Eiselein, 253.

1) Geige (s. d. 24), Frau.

64 Beschert Gott ein glück, so befinden sich allzeit zwey vnglück darbey. - Henisch, 1666, 28.

Lat.: Juxta unum bonum duo mala hominibus distribuit Deus. (Seybold, 269.)

65 Beschert Gott ein stückh fleisch, so wils gemeinlich der Teuffel sieden vnd anrichten. - Lehmann, 88, 5.

66 Beschert Gott Glück, es geht nimmer1 zurück. - Petri, II, 33.

1) Henisch (1659, 54) hat, wol nur Druckfehler: immer.

67 Beschert Gott Glück, so brauch's mit klarem (rechtem) Blick.

68 Beschert Gott glück, so gebrauch's mit Schick. Aehnlich Henisch, 483, 39.

69 Beschert Gott glück vnd hail, so wird man frech vnd gail. - Henisch, 1659, 59; Petri, II, 33; Gaal, 769.

70 Besser Gott als der Welt gefallen.

71 Besser Gott dienen als den Menschen.

Holl.: Het is gemakkelijker God dan de wereld te dienen. (Harrebomee, I, 243.)

72 Besser in Gottes Halle gedarbt, als in des Teufels Küche geschwelgt. - Sprichwörtergarten, 250.

Die Friesen sagen: Besser in Gott ruhen, als in der Welt wühlen. (Reinsberg II, 10.)

73 Besser mit Gott und gutem Gewissen ein armer Hauer oder Haspler, denn mit dem Teufel und bösem Gewissen ein gewaltiger Fundgräber.

74 Besser sich an Gott zu wenden als an seine Heiligen.

Die Osmanen sagen: Was du verlangst, verlange von Gott, nicht von seinem Diener. (Schlechta, 434.)

Frz.: Il ne faut point puiser au ruisseau, quand on peut puiser a la source. (Lendroy, 1257.) - Il vaut mieux s'adresser a Dieu qu'a ses Saints. (Leroux, I, 14.)

75 Bete zu Gott, aber erzürne den Teufel nicht.

76 Bewahr' uns Gott vor grossem Glück.

It.: Non hanno gli uomini il maggior nemico che la troppa prosperita. (Gaal, 757.)

77 Bezahlt Gott nicht zur Stunden, so bezahlt er zuletzt mit Heller und Pfunden.

Holl.: God betaalt alle weken niet, maar hij betaalt eens op het einde. (Bohn I, 319.)

78 Bey Gott ist kein betrug. - Henisch, 1705, 36.

79 Bey Gott ist Raht vnd That, krafft vnd stärcke. - Henisch, 1711, 29; Gall, 779; Blum, 32; Sprichwörterschatz, 228; Teller, 630; Sailer, 215; Simrock, 4004.

80 Bey Gott mann allzeit hülffe findt wider der Welt vntrew geschwind. - Henisch, 1550, 66.

81 Bey Gott seind alle dinge möglich. - Henisch, 1712, 20.

82 Bey Gott stehet das Recht. - Petri, II, 43.

83 Bey Gottes Wort vnd gutem rheinischen Wein geblieben, ist kein böss Arbeit. - Petri, II, 43.

84 Bist du Gottes Sohn, so hilf dir selbst.

Die zum Sprichwort gewordene Spottrede über Jesum am Kreuz, von dem auf sich selbst angewandt, welcher, von anderer Hülfe verlassen, auf die eigene Kraft angewiesen ist.

Frz.: Docteur, gueris-toi, toi-meme.

[Spaltenumbruch] 40 Behüet vns Gott vor grossem glück, gnädigen Herren vnd gesunder Speiss.Henisch, 1659, 46; Lehmann, 344, 35; Lehmann, II, 46, 10; Simrock, 3816.

41 Behüt einen Gott vor denen, welchen einer trawet, denn den man nit trawet, vor denen hüt sich einer selbst.Lehmann, 324, 56.

42 Behüt uns Gott und der grosse Zar. (Russ.) – Berckenmeyer, 378.

43 Behüt uns Gott vor Feuer, vor Zimmerleut und Mäuer; die eine Stunde arbeiten sie, die andere Stunde essen (saufen) sie; die dritte rauchen sie Taback und so vergeht der ganze Tag. (Köthen.)

44 Behüt uns Gott vor Feuersbrunst, vor Miswachs und vor theurer Zeit, vor Maurern und vor Zimmerleut.Hertz, 28.

Inschrift an einem Hause in Tirol.

45 Behüt uns Gott vor theurer Zeit, vor Maurer und vor Zimmerleut', vor Schinder und Exequirer, vor Doctor und Barbierer.

46 Behüt vns got vor gabelstichen, sie (drei) machen drei (neun) löcher.Franck, II, 100b; Gruter, I, 7; Schottel, 1142a; Eiselein, 201; Sailer, 86; Körte, 1736; Simrock, 1709.

Aus dem Bauernkriege, wo Aexte, Sensen, Sicheln und namentlich dreizackige Heugabeln die Waffen der ländlichen Bevölkerung bildeten. Dergleichen „Gabelstiche“ verursachten gar gefährliche Wunden.

47 B'hüt uns Gott vor Gabelstich, drui môl geit neun Löcher.Nefflen, 452; Henisch, 1330, 17; Petri, III, 7.

Gegen Verleumder, Verführer und allerlei arge und gefährliche Leute. Erinnert wol an die Kampfweise im Bauernkriege.

Frz.: Dieu me garde de la douce façon et gentile du prince de Condé et de l'esprit et du curedent de l'amiral (Coligny). (Leroux, II, 4.)

Holl.: Zacht met uwe gaffel-steken, de drie maken negen gaten. (Harrebomée, I, 198.)

48 Bei Godd is alles möglick, sêi den1 Bûr, du (da) brocht hei (er) de Rünn2 no de Hengst. (Kleve.) – Firmenich, I, 381, 6; Hoefer, 101.

1) Sagte der.

2) Wallach, von runen= schneiden, in der Bedeutung ein Thier verschneiden. – Spott auf die Dummheit, die Unmögliches erreichen will.

49 Bei Gott gilt der Bauer so viel als der Edelmann.Sailer, 217; Simrock, 4001; Sprichwörterschatz, 130.

Lat.: Deus habet nullam exceptionem personarum. (Fischer, 65, 41.)

50 Bei Gott gilt der Schatz mehr als die Truhe.Parömiakon, 1471.

51 Bei Gott gilt die Secunde so viel als die Stunde.

52 Bei Gott ist kein Ansehen der Person.Apostelgesch. 10, 34; Schulze, 251.

Dän.: Gud anseer ikke personer. (Prov. dan., 30.)

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53 Bei Gott ist kein Ding unmöglich.Matth. 19, 26; Luc. 1, 37; Petri, I, 47; Schulze, 222; Lange, 71; Zehner, 479; Simrock, 3899; Braun, I, 902.

Gott, sagen die Russen, thut auch heute noch Wunder. Und die Serben: Gott ist der alte Wunderthäter. (Reinsberg II, 2.)

Dän.: Hos Gud er ingen ting umuelig. (Prov. dan., 258.)

Frz.: Dieu peut tout.

Holl.: God is alles dincs mechtich. (Tunn., 7, 5.)

Lat.: Coelestes (Dii) omnia possunt. (Binder II, 518; Philippi, I, 120; Lang, 71.) – Cuncta potest facere deus omnipotens, scio vere. (Fallersleben, 355.)

54 Bei Gott ist kein Ding unmöglich, sagte der Bauer; da brachte er einen jungen Ochsen zum Schulmeister (Professor).

55 Bei Gott ist kein Ding unmöglich, sagte jener, und bestellte acht Tage nach der Hochzeit das Taufen.

56 Bei Gott ist sagen und thun eins.

Böhm.: Boha ríci učiniti jest.

57 Bei Gott sind alle Dinge möglich.Eiselein, 249.

Lat.: Omnia sunt magnis facta proclivia divis. (Eiselein, 249.)

58 Bei Gott und bei besoffenen Zimmergesellen ist kein Ding unmöglich.

Aus Zar und Zimmermann sprichwörtlich geworden.


[Spaltenumbruch]

59 Bei Gott zählt man nichts als blosse Nullen.Parömiakon, 2620.

Gegen den Stolz.

60 Berath dich Gott bricht keinem den Steck.Petri, II, 33.

61 Beschert Gott das Weib, so beschert er auch den Jungen, sagte der fromme Mann; da betete er vor seiner Frauen Bette.

62 Beschert Gott den Hasen, so beschert er auch den Wasen (Rasen).Lehmann, II, 47, 25; Simrock, 3855; Körte, 2323; Sailer, 72; Braun, I, 923; Eiselein, 253; Kirchhofer, 129; Sprichwörterschatz, 76; für Waldeck: Curtze, 364, 598.

Die Russen: Wenn Gott der Störche Schnabel verlängert, so dehnt er auch die Leiber der Eidechsen. (Altmann V, 121.) Gott gedenkt auch der Gallwespen, indem er der Eichen gedenkt. Gott gedenkt der Rosen und des Frühlings zur selbigen Stunde. (Altmann V, 118 u. 119.)

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Ung.: Kinek Isten nyulat ád, füvet is ád hozzá. (Gaal, 859.)

63 Beschert Gott die Pfarre, so gibt er auch die Guarre1.Eiselein, 253.

1) Geige (s. d. 24), Frau.

64 Beschert Gott ein glück, so befinden sich allzeit zwey vnglück darbey.Henisch, 1666, 28.

Lat.: Juxta unum bonum duo mala hominibus distribuit Deus. (Seybold, 269.)

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66 Beschert Gott Glück, es geht nimmer1 zurück.Petri, II, 33.

1) Henisch (1659, 54) hat, wol nur Druckfehler: immer.

67 Beschert Gott Glück, so brauch's mit klarem (rechtem) Blick.

68 Beschert Gott glück, so gebrauch's mit Schick. Aehnlich Henisch, 483, 39.

69 Beschert Gott glück vnd hail, so wird man frech vnd gail.Henisch, 1659, 59; Petri, II, 33; Gaal, 769.

70 Besser Gott als der Welt gefallen.

71 Besser Gott dienen als den Menschen.

Holl.: Het is gemakkelijker God dan de wereld te dienen. (Harrebomée, I, 243.)

72 Besser in Gottes Halle gedarbt, als in des Teufels Küche geschwelgt.Sprichwörtergarten, 250.

Die Friesen sagen: Besser in Gott ruhen, als in der Welt wühlen. (Reinsberg II, 10.)

73 Besser mit Gott und gutem Gewissen ein armer Hauer oder Haspler, denn mit dem Teufel und bösem Gewissen ein gewaltiger Fundgräber.

74 Besser sich an Gott zu wenden als an seine Heiligen.

Die Osmanen sagen: Was du verlangst, verlange von Gott, nicht von seinem Diener. (Schlechta, 434.)

Frz.: Il ne faut point puiser au ruisseau, quand on peut puiser à la source. (Lendroy, 1257.) – Il vaut mieux s'adresser a Dieu qu'à ses Saints. (Leroux, I, 14.)

75 Bete zu Gott, aber erzürne den Teufel nicht.

76 Bewahr' uns Gott vor grossem Glück.

It.: Non hanno gli uomini il maggior nemico che la troppa prosperità. (Gaal, 757.)

77 Bezahlt Gott nicht zur Stunden, so bezahlt er zuletzt mit Heller und Pfunden.

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78 Bey Gott ist kein betrug.Henisch, 1705, 36.

79 Bey Gott ist Raht vnd That, krafft vnd stärcke.Henisch, 1711, 29; Gall, 779; Blum, 32; Sprichwörterschatz, 228; Teller, 630; Sailer, 215; Simrock, 4004.

80 Bey Gott mann allzeit hülffe findt wider der Welt vntrew geschwind.Henisch, 1550, 66.

81 Bey Gott seind alle dinge möglich.Henisch, 1712, 20.

82 Bey Gott stehet das Recht.Petri, II, 43.

83 Bey Gottes Wort vnd gutem rheinischen Wein geblieben, ist kein böss Arbeit.Petri, II, 43.

84 Bist du Gottes Sohn, so hilf dir selbst.

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[[2]/0008] 40 Behüet vns Gott vor grossem glück, gnädigen Herren vnd gesunder Speiss. – Henisch, 1659, 46; Lehmann, 344, 35; Lehmann, II, 46, 10; Simrock, 3816. 41 Behüt einen Gott vor denen, welchen einer trawet, denn den man nit trawet, vor denen hüt sich einer selbst. – Lehmann, 324, 56. 42 Behüt uns Gott und der grosse Zar. (Russ.) – Berckenmeyer, 378. 43 Behüt uns Gott vor Feuer, vor Zimmerleut und Mäuer; die eine Stunde arbeiten sie, die andere Stunde essen (saufen) sie; die dritte rauchen sie Taback und so vergeht der ganze Tag. (Köthen.) 44 Behüt uns Gott vor Feuersbrunst, vor Miswachs und vor theurer Zeit, vor Maurern und vor Zimmerleut. – Hertz, 28. Inschrift an einem Hause in Tirol. 45 Behüt uns Gott vor theurer Zeit, vor Maurer und vor Zimmerleut', vor Schinder und Exequirer, vor Doctor und Barbierer. 46 Behüt vns got vor gabelstichen, sie (drei) machen drei (neun) löcher. – Franck, II, 100b; Gruter, I, 7; Schottel, 1142a; Eiselein, 201; Sailer, 86; Körte, 1736; Simrock, 1709. Aus dem Bauernkriege, wo Aexte, Sensen, Sicheln und namentlich dreizackige Heugabeln die Waffen der ländlichen Bevölkerung bildeten. Dergleichen „Gabelstiche“ verursachten gar gefährliche Wunden. 47 B'hüt uns Gott vor Gabelstich, drui môl geit neun Löcher. – Nefflen, 452; Henisch, 1330, 17; Petri, III, 7. Gegen Verleumder, Verführer und allerlei arge und gefährliche Leute. Erinnert wol an die Kampfweise im Bauernkriege. Frz.: Dieu me garde de la douce façon et gentile du prince de Condé et de l'esprit et du curedent de l'amiral (Coligny). (Leroux, II, 4.) Holl.: Zacht met uwe gaffel-steken, de drie maken negen gaten. (Harrebomée, I, 198.) 48 Bei Godd is alles möglick, sêi den1 Bûr, du (da) brocht hei (er) de Rünn2 no de Hengst. (Kleve.) – Firmenich, I, 381, 6; Hoefer, 101. 1) Sagte der. 2) Wallach, von runen= schneiden, in der Bedeutung ein Thier verschneiden. – Spott auf die Dummheit, die Unmögliches erreichen will. 49 Bei Gott gilt der Bauer so viel als der Edelmann. – Sailer, 217; Simrock, 4001; Sprichwörterschatz, 130. Lat.: Deus habet nullam exceptionem personarum. (Fischer, 65, 41.) 50 Bei Gott gilt der Schatz mehr als die Truhe. – Parömiakon, 1471. 51 Bei Gott gilt die Secunde so viel als die Stunde. 52 Bei Gott ist kein Ansehen der Person. – Apostelgesch. 10, 34; Schulze, 251. Dän.: Gud anseer ikke personer. (Prov. dan., 30.) Lat.: Non enim est acceptio personarum apud deum. (Schulze, 251.) 53 Bei Gott ist kein Ding unmöglich. – Matth. 19, 26; Luc. 1, 37; Petri, I, 47; Schulze, 222; Lange, 71; Zehner, 479; Simrock, 3899; Braun, I, 902. Gott, sagen die Russen, thut auch heute noch Wunder. Und die Serben: Gott ist der alte Wunderthäter. (Reinsberg II, 2.) Dän.: Hos Gud er ingen ting umuelig. (Prov. dan., 258.) Frz.: Dieu peut tout. Holl.: God is alles dincs mechtich. (Tunn., 7, 5.) Lat.: Coelestes (Dii) omnia possunt. (Binder II, 518; Philippi, I, 120; Lang, 71.) – Cuncta potest facere deus omnipotens, scio vere. (Fallersleben, 355.) 54 Bei Gott ist kein Ding unmöglich, sagte der Bauer; da brachte er einen jungen Ochsen zum Schulmeister (Professor). 55 Bei Gott ist kein Ding unmöglich, sagte jener, und bestellte acht Tage nach der Hochzeit das Taufen. 56 Bei Gott ist sagen und thun eins. Böhm.: Boha ríci učiniti jest. 57 Bei Gott sind alle Dinge möglich. – Eiselein, 249. Lat.: Omnia sunt magnis facta proclivia divis. (Eiselein, 249.) 58 Bei Gott und bei besoffenen Zimmergesellen ist kein Ding unmöglich. Aus Zar und Zimmermann sprichwörtlich geworden. 59 Bei Gott zählt man nichts als blosse Nullen. – Parömiakon, 2620. Gegen den Stolz. 60 Berath dich Gott bricht keinem den Steck. – Petri, II, 33. 61 Beschert Gott das Weib, so beschert er auch den Jungen, sagte der fromme Mann; da betete er vor seiner Frauen Bette. 62 Beschert Gott den Hasen, so beschert er auch den Wasen (Rasen). – Lehmann, II, 47, 25; Simrock, 3855; Körte, 2323; Sailer, 72; Braun, I, 923; Eiselein, 253; Kirchhofer, 129; Sprichwörterschatz, 76; für Waldeck: Curtze, 364, 598. Die Russen: Wenn Gott der Störche Schnabel verlängert, so dehnt er auch die Leiber der Eidechsen. (Altmann V, 121.) Gott gedenkt auch der Gallwespen, indem er der Eichen gedenkt. Gott gedenkt der Rosen und des Frühlings zur selbigen Stunde. (Altmann V, 118 u. 119.) Lat.: Vitae dator et dator escae est. (Seybold, 641.) Ung.: Kinek Isten nyulat ád, füvet is ád hozzá. (Gaal, 859.) 63 Beschert Gott die Pfarre, so gibt er auch die Guarre1. – Eiselein, 253. 1) Geige (s. d. 24), Frau. 64 Beschert Gott ein glück, so befinden sich allzeit zwey vnglück darbey. – Henisch, 1666, 28. Lat.: Juxta unum bonum duo mala hominibus distribuit Deus. (Seybold, 269.) 65 Beschert Gott ein stückh fleisch, so wils gemeinlich der Teuffel sieden vnd anrichten. – Lehmann, 88, 5. 66 Beschert Gott Glück, es geht nimmer1 zurück. – Petri, II, 33. 1) Henisch (1659, 54) hat, wol nur Druckfehler: immer. 67 Beschert Gott Glück, so brauch's mit klarem (rechtem) Blick. 68 Beschert Gott glück, so gebrauch's mit Schick. Aehnlich Henisch, 483, 39. 69 Beschert Gott glück vnd hail, so wird man frech vnd gail. – Henisch, 1659, 59; Petri, II, 33; Gaal, 769. 70 Besser Gott als der Welt gefallen. 71 Besser Gott dienen als den Menschen. Holl.: Het is gemakkelijker God dan de wereld te dienen. (Harrebomée, I, 243.) 72 Besser in Gottes Halle gedarbt, als in des Teufels Küche geschwelgt. – Sprichwörtergarten, 250. Die Friesen sagen: Besser in Gott ruhen, als in der Welt wühlen. (Reinsberg II, 10.) 73 Besser mit Gott und gutem Gewissen ein armer Hauer oder Haspler, denn mit dem Teufel und bösem Gewissen ein gewaltiger Fundgräber. 74 Besser sich an Gott zu wenden als an seine Heiligen. Die Osmanen sagen: Was du verlangst, verlange von Gott, nicht von seinem Diener. (Schlechta, 434.) Frz.: Il ne faut point puiser au ruisseau, quand on peut puiser à la source. (Lendroy, 1257.) – Il vaut mieux s'adresser a Dieu qu'à ses Saints. (Leroux, I, 14.) 75 Bete zu Gott, aber erzürne den Teufel nicht. 76 Bewahr' uns Gott vor grossem Glück. It.: Non hanno gli uomini il maggior nemico che la troppa prosperità. (Gaal, 757.) 77 Bezahlt Gott nicht zur Stunden, so bezahlt er zuletzt mit Heller und Pfunden. Holl.: God betaalt alle weken niet, maar hij betaalt eens op het einde. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/8>, abgerufen am 24.11.2024.