Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 6 Das beste Korn entgeht dem Flegel nicht. - Parömiakon, 1416. 7 Das beste Korn ist unfruchtbar, wenn es auf schlechten Boden fällt. 8 Das ist ein ander Korn, hat der Schwab gesagt, als er auf Mausbollen gebissen. - Eiselein, 391. 9 Das ist ein ander Korn, sagt Mehlhorn. - Braun, I, 1962. 10 Das ist ein ander Korn, sagte der Müller, und fuhr ledig heim. 11 Das Korn bleibt auch nicht immer grün. - Simrock, 5878a. 12 Das Korn geht von Hand zu Hand, kommt aber zuletzt in die Mühle. - Burckhardt, 122. Er mag es noch so schlau anfangen, noch so oft durchschlüpfen, er wird endlich doch erwischt werden und in die Hände seines Feindes, Richters, Verfolgers u. s. w. fallen. 13 Das Korn gesäet und Gott vertraut. 14 Das Korn ist wie der Same. 15 Das Korn mag wie es will gerathen, das früh Saat (die Frühsaat) geht vor dem spaten. - Bücking, 158; Blum, 228; Simrock, 5870. Auch: In den frühesten Jahren schon soll man anfangen zu sparen, soll man den Keim zur Tugend legen; mit der Morgenröthe soll man sein Tagewerk beginnen, zeitig soll man Hülfe bei Krankheit suchen. 16 Das Korn muss auf die Tenne. Frz.: A la granche vet li biez (a la grange va le ble). (Leroux, I, 38.) 17 Das Korn scheidet sich von der Spreu. 18 Das Korn verjagt der Wind nicht, aber die Spreu. Böhm.: Zrno tone, pleva pluje; proto predce plevou sluje. (Celakovsy, 166.) 19 Das Korn wird alle Jahr einmahl reiff. - Petri, II, 67. 20 Dat is'n anner Körn, sär de Baur (Müller), dor bet he dörch enen Mausekätel. - Hagen, 97, 5; für Münster: Firmenich, I, 297, 15; Eichwald, 1114; Kern, 347; Frommann, VI, 425, 20; Bueren, 360; für Meurs: Firmenich, I, 403, 189; für Iserlohn: Firmenich, III, 185, 19; Woeste, 63. 19; für Mecklenburg: Günther, III; Raabe, 75; Hoefer, 760; hochdeutsch bei Simrock, 5872. 21 Dat Korn ingestawet, de Hawer ingekleiwet. (Waldeck.) - Curtze, 316, 35. In Oberschwaben: "A so, des ist ann anders Koarn, hat der Müller gsait und hot in ann Mausdreck bissa." - (Birlinger, 312.) 22 De sick in Korn un Brannwin besuppt, de is'n Swin. (Ostfries.) - Eichwald, 1897; Frommann, VI, 284, 737. 23 Dem Korn im Thau gleicht am Sonntag die Frau. 24 Dem Korn unter dem Schnee thut die Kälte nicht weh. Die Spanier: Das Korn ruht unter dem Schnee wie der Greis unter dem Pelze. Die Russen: Dem Korn ist ebenso behaglich unter dem Schnee, wie dem Greise unter dem Pelze. In Toscana heisst es in Bezug auf die Saat: Unter Wasser der Hunger, unter Schnee das Brot. In der Lombardei: Unter dem Schnee ist's Mehl. (Reinsberg VI, 29.) 25 Der eine bringt 's Korn zur Mühle, der andere holt 's Mehl. 26 Det Keiren, dad ed um Mariendach1 beweint, dat heischt bä'm kniede nit vil Wasser. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 19. 1) Mariä Verkündigung. 27 Die Körner rascheln weniger als das Stroh. - Altmann VI, 449. 28 Ein Korn füllt den Sack nicht, aber es hilft ihn füllen. Port.: Hum grao nao enche o celeiro, mas ajuda a seu companheiro. (Bohn I, 280.) Span.: Grano no hinche harnero, mas ayuda a su compannero. (Bohn I, 223.) 29 Em schmekt det Keire net, i et reiw äs. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 717. 30 Erwachsen Korn gibt kein gut Brot. Frz.: De mauvais grains jamais bon pain. (Masson, 23.) [Spaltenumbruch] 31 Es ist besser, dass wir aufs Korn warten, als das Korn auf uns. 32 Es ist kein Korn ohne Spreu. - Gaal, 1035. Es ist nichts so gut, es klebt ihm etwas Schlechtes, Mangelhaftes, Unvollkommenes an. 33 Es kommt nicht alles Korn in die Scheune. 34 Es wird viel Korn gedroschen, das nicht in die Tenne kommt. - Altmann VI, 497. 35 Fört en Foier Koren (Fuder Korn) weg, sau kümmt en Foier Weiten (Weizen) weder. (Hannover.) - Schambach, I, 104. 36 Geräth das Korn auf dem Sande, so wird Theuerung im Lande. - Orakel, 1144. 37 Gut Korn geht nicht verloren. - Simrock, 5871; Körte, 3504. 38 Gut Korn gibt gut Brot. Frz.: Bon grain fait bon pain. (Kritzinger, 356a.) It.: Buon grano fa buon pane. (Pazzaglia, 262, 1.) 39 Gut Korn up dem Sande giww't Kummer im Lande. (Westf.) - Boebel, 143. 40 G'wünscht's Korn geit (gibt) ke Mahl. (Franken.) - Frommann, VI, 319, 237. 41 Hast du weidlich Korn im Stroh, so leb' in dulci jubilo. - Eiselein, 391. 42 Hawwe ick kenn Korn in Feld, dann brauke ick auck kenne Schniddere. (Waldeck.) - Curtze, 340, 328. 43 Hohes Korn zu Sanct-Gürgen wird Gutes verbürgen. - Reinsberg VIII, 125. 44 In Korn oder Branwein, de sick besüppt, de is'n Swein. (Ostfries.) - Frommann, VI, 284, 737. 45 Je dürer (theurer) das Korn, desto knausiger is de Bur. (Rendsburg.) 46 Je reifer das Korn, desto leichter fällt es aus. (Wend. Lausitz.) 47 Jedes Korn hat seine Hülse (Kleie, Schale, Spreu, Stroh). Frz.: Chacun grain a sa paille. (Leroux, I, 49.) Holl.: Alle graan heeft zijne zemelen. (Harrebomee, I, 255b.) 48 Kein Korn ohne Spreu (Streu). - Gaal, 1035; Simrock, 5875; Körte, 3506; Braun, I, 1959; Reinsberg II, 75. Engl.: Every grain hath his bran. (Gaal, 1035.) Frz.: Nul grain sans sa paille. (Leroux, I, 50; Kritzinger, 356a.) Holl.: Geen koren zonder kaf. (Bohn I, 318.) - Onder alle koren is kaf. (Harrebomee, I, 439b.) It.: Ogni grana ha la sua semola. (Gaal, 1035.) Ung.: A' legszebb buzanak is van allya. (Gaal, 1035.) 49 Kein Korn so rein, es ist Gesäme drein. Holl.: Onder het beste graan vindt men wel onkruid. (Harrebomee, I, 255b.) 50 Kommt das Korn an die Wied und das Heu ans Seil, so ist es fahrende Habe. (S. 57 und Fackel 7, Fahrbahn, Haus 196.) - Graf, 64, 6. Mhd.: Wan daz korn an di wid kompt und daz höw an di birling so ist ez dan varnde hab. (Grimm, I, 276.) 51 Korn auf dem Boden treibt keine Aehren. 52 Korn auf dem Sand bringt Hunger ins Land. 53 Korn bezahlt man oft und hat dann Spreu im Sacke. - Sprichwörtergarten, 105. 54 Korn bleibt gleichwol Korn, obschon Raden bey jhm sindt. - Nigrinus, Vorr. 43b. 55 Korn dauert nicht so lange als Stroh. Frz.: Bon grain perit, paille demeure. (Cahier, 821.) 56 Korn umb saltz. - Franck, I, 58b; Blum, 536; Lehmann II, 315, 66; Siebenkees, 225; Körte, 3503; Simrock, 5869. Es ist billig, Gutes mit Gutem, Gefälligkeit mit Gefälligkeit zu vergelten. 57 Korn und Haber weicht mit der Gabe. (S. 50.) - Graf, 64, 5. Bei manchen Dingen war es zweifelhaft, ob sie zu liegendem Gut oder zur Fahrhabe gehörten, und dennoch war, wie z. B. bei Entrichtung des Todfalls (s. Fall 6), eine Entscheidung darüber nothwendig. (S. Haus 196.) Die Feldfrüchte wurden nun im allgemeinen zur Fahrhabe gerechnet. Das obige Sprichwort bestimmte jedoch den Zeitpunkt, von dem aus es bei bestimmten Fruchtgattungen geschah, der mit der Ernte zusammentraf. Erst mit der Garbe wurde das Getreide Fahrhabe, so lange es irgendwie im Zugammenhange mit dem Boden stand, gehört es zu diesem als dessen "Kopf und Zweig" [Spaltenumbruch] 6 Das beste Korn entgeht dem Flegel nicht. – Parömiakon, 1416. 7 Das beste Korn ist unfruchtbar, wenn es auf schlechten Boden fällt. 8 Das ist ein ander Korn, hat der Schwab gesagt, als er auf Mausbollen gebissen. – Eiselein, 391. 9 Das ist ein ander Korn, sagt Mehlhorn. – Braun, I, 1962. 10 Das ist ein ander Korn, sagte der Müller, und fuhr ledig heim. 11 Das Korn bleibt auch nicht immer grün. – Simrock, 5878a. 12 Das Korn geht von Hand zu Hand, kommt aber zuletzt in die Mühle. – Burckhardt, 122. Er mag es noch so schlau anfangen, noch so oft durchschlüpfen, er wird endlich doch erwischt werden und in die Hände seines Feindes, Richters, Verfolgers u. s. w. fallen. 13 Das Korn gesäet und Gott vertraut. 14 Das Korn ist wie der Same. 15 Das Korn mag wie es will gerathen, das früh Saat (die Frühsaat) geht vor dem spaten. – Bücking, 158; Blum, 228; Simrock, 5870. Auch: In den frühesten Jahren schon soll man anfangen zu sparen, soll man den Keim zur Tugend legen; mit der Morgenröthe soll man sein Tagewerk beginnen, zeitig soll man Hülfe bei Krankheit suchen. 16 Das Korn muss auf die Tenne. Frz.: A la granche vet li biez (à la grange va le blé). (Leroux, I, 38.) 17 Das Korn scheidet sich von der Spreu. 18 Das Korn verjagt der Wind nicht, aber die Spreu. Böhm.: Zrno tone, pléva pluje; proto předce plévou sluje. (Čelakovsy, 166.) 19 Das Korn wird alle Jahr einmahl reiff. – Petri, II, 67. 20 Dat is'n anner Körn, sär de Bûr (Müller), dôr bêt he dörch ênen Mûsekätel. – Hagen, 97, 5; für Münster: Firmenich, I, 297, 15; Eichwald, 1114; Kern, 347; Frommann, VI, 425, 20; Bueren, 360; für Meurs: Firmenich, I, 403, 189; für Iserlohn: Firmenich, III, 185, 19; Woeste, 63. 19; für Mecklenburg: Günther, III; Raabe, 75; Hoefer, 760; hochdeutsch bei Simrock, 5872. 21 Dat Kôrn ingestâwet, de Hâwer ingekleiwet. (Waldeck.) – Curtze, 316, 35. In Oberschwaben: „A so, des ist ann anders Koarn, hat der Müller gsait und hot in ann Mausdreck bissa.“ – (Birlinger, 312.) 22 De sick in Korn un Brannwin besuppt, de is'n Swin. (Ostfries.) – Eichwald, 1897; Frommann, VI, 284, 737. 23 Dem Korn im Thau gleicht am Sonntag die Frau. 24 Dem Korn unter dem Schnee thut die Kälte nicht weh. Die Spanier: Das Korn ruht unter dem Schnee wie der Greis unter dem Pelze. Die Russen: Dem Korn ist ebenso behaglich unter dem Schnee, wie dem Greise unter dem Pelze. In Toscana heisst es in Bezug auf die Saat: Unter Wasser der Hunger, unter Schnee das Brot. In der Lombardei: Unter dem Schnee ist's Mehl. (Reinsberg VI, 29.) 25 Der eine bringt 's Korn zur Mühle, der andere holt 's Mehl. 26 Det Kîren, dâd ed um Mariendâch1 bewînt, dât hîscht bä'm kniede nit vil Wasser. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 19. 1) Mariä Verkündigung. 27 Die Körner rascheln weniger als das Stroh. – Altmann VI, 449. 28 Ein Korn füllt den Sack nicht, aber es hilft ihn füllen. Port.: Hum grão não enche o celeiro, mas ajuda a seu companheiro. (Bohn I, 280.) Span.: Grano no hinche harnero, mas ayuda á su compañero. (Bohn I, 223.) 29 Em schmekt det Kîre net, i et réiw äs. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 717. 30 Erwachsen Korn gibt kein gut Brot. Frz.: De mauvais grains jamais bon pain. (Masson, 23.) 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(Harrebomée, I, 439b.) It.: Ogni grana ha la sua semola. (Gaal, 1035.) Ung.: A' legszebb búzának is van allya. (Gaal, 1035.) 49 Kein Korn so rein, es ist Gesäme drein. Holl.: Onder het beste graan vindt men wel onkruid. (Harrebomée, I, 255b.) 50 Kommt das Korn an die Wied und das Heu ans Seil, so ist es fahrende Habe. (S. 57 und Fackel 7, Fahrbahn, Haus 196.) – Graf, 64, 6. Mhd.: Wan daz korn an di wid kompt und daz höw an di birling so ist ez dan varnde hab. (Grimm, I, 276.) 51 Korn auf dem Boden treibt keine Aehren. 52 Korn auf dem Sand bringt Hunger ins Land. 53 Korn bezahlt man oft und hat dann Spreu im Sacke. – Sprichwörtergarten, 105. 54 Korn bleibt gleichwol Korn, obschon Raden bey jhm sindt. – Nigrinus, Vorr. 43b. 55 Korn dauert nicht so lange als Stroh. Frz.: Bon grain périt, paille demeure. (Cahier, 821.) 56 Korn umb saltz. – Franck, I, 58b; Blum, 536; Lehmann II, 315, 66; Siebenkees, 225; Körte, 3503; Simrock, 5869. Es ist billig, Gutes mit Gutem, Gefälligkeit mit Gefälligkeit zu vergelten. 57 Korn und Haber weicht mit der Gabe. (S. 50.) – Graf, 64, 5. Bei manchen Dingen war es zweifelhaft, ob sie zu liegendem Gut oder zur Fahrhabe gehörten, und dennoch war, wie z. B. bei Entrichtung des Todfalls (s. Fall 6), eine Entscheidung darüber nothwendig. (S. Haus 196.) Die Feldfrüchte wurden nun im allgemeinen zur Fahrhabe gerechnet. Das obige Sprichwort bestimmte jedoch den Zeitpunkt, von dem aus es bei bestimmten Fruchtgattungen geschah, der mit der Ernte zusammentraf. 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6 Das beste Korn entgeht dem Flegel nicht. – Parömiakon, 1416.
7 Das beste Korn ist unfruchtbar, wenn es auf schlechten Boden fällt.
8 Das ist ein ander Korn, hat der Schwab gesagt, als er auf Mausbollen gebissen. – Eiselein, 391.
9 Das ist ein ander Korn, sagt Mehlhorn. – Braun, I, 1962.
10 Das ist ein ander Korn, sagte der Müller, und fuhr ledig heim.
11 Das Korn bleibt auch nicht immer grün. – Simrock, 5878a.
12 Das Korn geht von Hand zu Hand, kommt aber zuletzt in die Mühle. – Burckhardt, 122.
Er mag es noch so schlau anfangen, noch so oft durchschlüpfen, er wird endlich doch erwischt werden und in die Hände seines Feindes, Richters, Verfolgers u. s. w. fallen.
13 Das Korn gesäet und Gott vertraut.
14 Das Korn ist wie der Same.
15 Das Korn mag wie es will gerathen, das früh Saat (die Frühsaat) geht vor dem spaten. – Bücking, 158; Blum, 228; Simrock, 5870.
Auch: In den frühesten Jahren schon soll man anfangen zu sparen, soll man den Keim zur Tugend legen; mit der Morgenröthe soll man sein Tagewerk beginnen, zeitig soll man Hülfe bei Krankheit suchen.
16 Das Korn muss auf die Tenne.
Frz.: A la granche vet li biez (à la grange va le blé). (Leroux, I, 38.)
17 Das Korn scheidet sich von der Spreu.
18 Das Korn verjagt der Wind nicht, aber die Spreu.
Böhm.: Zrno tone, pléva pluje; proto předce plévou sluje. (Čelakovsy, 166.)
19 Das Korn wird alle Jahr einmahl reiff. – Petri, II, 67.
20 Dat is'n anner Körn, sär de Bûr (Müller), dôr bêt he dörch ênen Mûsekätel. – Hagen, 97, 5; für Münster: Firmenich, I, 297, 15; Eichwald, 1114; Kern, 347; Frommann, VI, 425, 20; Bueren, 360; für Meurs: Firmenich, I, 403, 189; für Iserlohn: Firmenich, III, 185, 19; Woeste, 63. 19; für Mecklenburg: Günther, III; Raabe, 75; Hoefer, 760; hochdeutsch bei Simrock, 5872.
21 Dat Kôrn ingestâwet, de Hâwer ingekleiwet. (Waldeck.) – Curtze, 316, 35.
In Oberschwaben: „A so, des ist ann anders Koarn, hat der Müller gsait und hot in ann Mausdreck bissa.“ – (Birlinger, 312.)
22 De sick in Korn un Brannwin besuppt, de is'n Swin. (Ostfries.) – Eichwald, 1897; Frommann, VI, 284, 737.
23 Dem Korn im Thau gleicht am Sonntag die Frau.
24 Dem Korn unter dem Schnee thut die Kälte nicht weh.
Die Spanier: Das Korn ruht unter dem Schnee wie der Greis unter dem Pelze. Die Russen: Dem Korn ist ebenso behaglich unter dem Schnee, wie dem Greise unter dem Pelze. In Toscana heisst es in Bezug auf die Saat: Unter Wasser der Hunger, unter Schnee das Brot. In der Lombardei: Unter dem Schnee ist's Mehl. (Reinsberg VI, 29.)
25 Der eine bringt 's Korn zur Mühle, der andere holt 's Mehl.
26 Det Kîren, dâd ed um Mariendâch1 bewînt, dât hîscht bä'm kniede nit vil Wasser. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 19.
1) Mariä Verkündigung.
27 Die Körner rascheln weniger als das Stroh. – Altmann VI, 449.
28 Ein Korn füllt den Sack nicht, aber es hilft ihn füllen.
Port.: Hum grão não enche o celeiro, mas ajuda a seu companheiro. (Bohn I, 280.)
Span.: Grano no hinche harnero, mas ayuda á su compañero. (Bohn I, 223.)
29 Em schmekt det Kîre net, i et réiw äs. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 717.
30 Erwachsen Korn gibt kein gut Brot.
Frz.: De mauvais grains jamais bon pain. (Masson, 23.)
31 Es ist besser, dass wir aufs Korn warten, als das Korn auf uns.
32 Es ist kein Korn ohne Spreu. – Gaal, 1035.
Es ist nichts so gut, es klebt ihm etwas Schlechtes, Mangelhaftes, Unvollkommenes an.
33 Es kommt nicht alles Korn in die Scheune.
34 Es wird viel Korn gedroschen, das nicht in die Tenne kommt. – Altmann VI, 497.
35 Fört en Foier Koren (Fuder Korn) weg, sau kümmt en Foier Weiten (Weizen) weder. (Hannover.) – Schambach, I, 104.
36 Geräth das Korn auf dem Sande, so wird Theuerung im Lande. – Orakel, 1144.
37 Gut Korn geht nicht verloren. – Simrock, 5871; Körte, 3504.
38 Gut Korn gibt gut Brot.
Frz.: Bon grain fait bon pain. (Kritzinger, 356a.)
It.: Buon grano fà buon pane. (Pazzaglia, 262, 1.)
39 Gut Kôrn up dem Sande giww't Kummer im Lande. (Westf.) – Boebel, 143.
40 G'wünscht's Kôrn geit (gibt) ke Mahl. (Franken.) – Frommann, VI, 319, 237.
41 Hast du weidlich Korn im Stroh, so leb' in dulci jubilo. – Eiselein, 391.
42 Hawwe ick kenn Kôrn in Feld, dann brûke ick auck kenne Schniddere. (Waldeck.) – Curtze, 340, 328.
43 Hohes Korn zu Sanct-Gürgen wird Gutes verbürgen. – Reinsberg VIII, 125.
44 In Kôrn oder Branwîn, de sick besüppt, de is'n Swîn. (Ostfries.) – Frommann, VI, 284, 737.
45 Je dürer (theurer) das Korn, desto knausiger is de Bur. (Rendsburg.)
46 Je reifer das Korn, desto leichter fällt es aus. (Wend. Lausitz.)
47 Jedes Korn hat seine Hülse (Kleie, Schale, Spreu, Stroh).
Frz.: Chacun grain a sa paille. (Leroux, I, 49.)
Holl.: Alle graan heeft zijne zemelen. (Harrebomée, I, 255b.)
48 Kein Korn ohne Spreu (Streu). – Gaal, 1035; Simrock, 5875; Körte, 3506; Braun, I, 1959; Reinsberg II, 75.
Engl.: Every grain hath his bran. (Gaal, 1035.)
Frz.: Nul grain sans sa paille. (Leroux, I, 50; Kritzinger, 356a.)
Holl.: Geen koren zonder kaf. (Bohn I, 318.) – Onder alle koren is kaf. (Harrebomée, I, 439b.)
It.: Ogni grana ha la sua semola. (Gaal, 1035.)
Ung.: A' legszebb búzának is van allya. (Gaal, 1035.)
49 Kein Korn so rein, es ist Gesäme drein.
Holl.: Onder het beste graan vindt men wel onkruid. (Harrebomée, I, 255b.)
50 Kommt das Korn an die Wied und das Heu ans Seil, so ist es fahrende Habe. (S. 57 und Fackel 7, Fahrbahn, Haus 196.) – Graf, 64, 6.
Mhd.: Wan daz korn an di wid kompt und daz höw an di birling so ist ez dan varnde hab. (Grimm, I, 276.)
51 Korn auf dem Boden treibt keine Aehren.
52 Korn auf dem Sand bringt Hunger ins Land.
53 Korn bezahlt man oft und hat dann Spreu im Sacke. – Sprichwörtergarten, 105.
54 Korn bleibt gleichwol Korn, obschon Raden bey jhm sindt. – Nigrinus, Vorr. 43b.
55 Korn dauert nicht so lange als Stroh.
Frz.: Bon grain périt, paille demeure. (Cahier, 821.)
56 Korn umb saltz. – Franck, I, 58b; Blum, 536; Lehmann II, 315, 66; Siebenkees, 225; Körte, 3503; Simrock, 5869.
Es ist billig, Gutes mit Gutem, Gefälligkeit mit Gefälligkeit zu vergelten.
57 Korn und Haber weicht mit der Gabe. (S. 50.) – Graf, 64, 5.
Bei manchen Dingen war es zweifelhaft, ob sie zu liegendem Gut oder zur Fahrhabe gehörten, und dennoch war, wie z. B. bei Entrichtung des Todfalls (s. Fall 6), eine Entscheidung darüber nothwendig. (S. Haus 196.) Die Feldfrüchte wurden nun im allgemeinen zur Fahrhabe gerechnet. Das obige Sprichwort bestimmte jedoch den Zeitpunkt, von dem aus es bei bestimmten Fruchtgattungen geschah, der mit der Ernte zusammentraf. Erst mit der Garbe wurde das Getreide Fahrhabe, so lange es irgendwie im Zugammenhange mit dem Boden stand, gehört es zu diesem als dessen „Kopf und Zweig“
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