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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 71 Ein guter König führt nur Krieg um des Friedens willen.

Engl.: Good kings never make war, but for the sake of peace. (Bohn II, 364.)

72 Ein guter König ist besser als ein schlechtes Gesetz.

Dän.: God konge er bedre end gammel lov. (Bohn I, 371.)

73 Ein guter König ist ein Segen für sein Land.

Frz.: Bon roi amende le pais, et de ce que li rois mesprent la terre en est grevee souvent. (Leroux, II, 75.)

74 Ein jeder ist König in seinem Hause. (S. Bauer 106, Hahn 29 und Hund 211.)

Engl.: A beetle on a cow-turd thinks himself a king. - Every coc is proud on his own dunghie.

Lat.: Quilibet in suo domo rex.

Poln.: Doma jako chiesz, u ludzi jak przystoi. - Gospodarz kazdy w swem dome pan. - Kazdy kur smielszy na swoich smieciach. (Masson, 171.)

75 Ein kluger König ist dess Volcks glück. - Petri, II, 209; Henisch, 1661, 46.

76 Ein König braucht nothwendiger weise Leute, als weise Leute einen König.

77 Ein König der Gewalt wird nicht alt.

Ein Fürst, der an die Stelle des Rechts die rohe Gewalt setzt, kann sich in der Regel nicht lange halten. "Zum Königsamte passt nicht der Tyrann, gleichwie der Wolf nicht Schäfer werden kann. Des Reiches Mauer stürzt der König ein, lässt er auf Unrecht sie gegründet sein." (Moslicheddin Sadi's Rosengarten.)

78 Ein König, der 's Gesetz veracht't, wird gehasst und gar veracht't.

Holl.: Als de koning niet gehoorsaamt aan de wet, zijn de onderdanen oproerig. (Harrebomee, I, 431b.)

79 Ein König, der tyrannisch herrscht, lebt nicht lange.

80 Ein König ist eim bettier gleich, der keinen freund in seinem Reich. - Henisch, 346, 14; Petri, II, 209.

Die Araber sagen: Könige haben keine Brüder. (Cahier, 2322.)

81 Ein König ist wie ein Vnruh in der Vhr. - Gruter, III, 60; Lehmann, II, 321, 92.

82 Ein König kann gut schenken; er hat einen Brunnen, der immer quillt.

83 Ein König kann wol reich machen, aber nicht edel.

84 Ein König muss Gutes thun und Böses hören. - Heuseler, 337.

85 Ein König oder Kayser mag sterben, aber nicht das Reich. - Ludovici, Speculum Saxonicum et Alemannicum (Leipzig 1720), S. 195; Graf, 486, 7.

86 Ein König ohn verstand ist wie ein Bild an der Wand. - Petri, II, 209; Henisch, 380, 10; Wurzbach II, 233; Körte, 3475.

Frz.: Malheur au pays gouverne par un roi jeune et insense.

87 Ein König ohne Gerechtigkeit ist ein Fluss ohne Wasser.

88 Ein König wird ein stiller Mann, wenn (wo) er nicht mehr gehen kann.

Span.: El rey va hasta do puede, y no hasta do quiere. (Bohn I, 220.)

89 Ein uugelehrter König ist ein gekrönter Esel.

Ein Wort des Alfons von Aragonien. (Gottfr., 660a.)

90 Ein wüster König verderbt Land und Leute.

91 Einem jungen König fehlt es nicht an Freuden.

Lat.: Rex puer, et principes mane comedentes. (Bovill, I, 32.)

92 Einem König dient man am besten durch Gehorsam.

It.: Ai commandi regii non si deve rispondere se non coll' ubbidienza. (Pazzaglia, 326, 1.)

93 Einen König in der Regierung, einen Feldherrn in der Anführung, einen Soldaten in der Schlacht der Name Jesu siegen macht. - Parömiakon, 2277.

94 Eines Königs Bitten (Wünsche) sind Befehle.

Port.: Rogos de rei mandados sao. (Bohn I, 293.)

95 Eines Königs Wunsch ist, Prinzen und Prinzessinnen zu bekommen.

96 Entweder König oder Bettler. (S. Bischof 2.)

Die Osmanen sagen: Entweder das Haupt über alle erhaben oder als Leiche ein Futter der Raben. (Schlechta, 467.)

[Spaltenumbruch] Dän.: Enten konge eller karl. (Prov, dan., 354.)

Frz.: Roi ou rien. (Kritzinger, 620a.)

Lat.: Aut Caesar, aut nihil. (Binder II, 302; Philippi, I, 52; Zinkgref, III, 76.)

97 Es hat kein König einen andern anfang seiner geburt als ander Leuth. - Henisch, 1400, 62.

98 Es hat wol mehr ein künig bettelt. - Franck, II, 133a; Petri, II, 251; Gruter, I, 31; Henisch, 347, 41; Eiselein, 387; Simrock, 1058.

99 Es ist ein guter König, der sich nicht auf anderer Witz verlassen muss.

100 Es ist ein guter König, der sich selbst regieren kann.

It.: Non puo esser buon Re degli altri, chi non l' e di se stesso. (Pazzaglia, 319, 1.)

101 Es ist ein yeder künig vnd keyser in seinem hauss. - Franck, II, 102b; Tappius, 157a; Lehmann, II, 141, 147; Petri, II, 201; Simrock, 4420; Graf, 497, 77.

Wenn's die Frau nicht ist. Ein rabbinischer Spruch lautet: In seinem Hause ist auch der Weber ein Fürst. (Jüdisches Volksblatt, 1865, S. 188.)

Dän.: Hver er konge i sit eget huus. (Prov. dan., 354.)

Frz.: Chacun est roy en sa maison. (Leroux, II, 197; Kritzinger, 620b.)

Holl.: Elk is koning in zijn huis. (Harrebomee, I, 432a.)

It.: Ogn' uno e Re in casa sua. (Pazzaglia, 319, 3.)

Lat.: In tuo regno. (Tappius, 156b.) - Qui libet est rex in sua domo. (Herberger, I, 2, 801.)

102 Es ist kein König so wohl gebett't, dass er nicht noch gern ein paar Federn hätt'.

Mhd.: Nie kein künec so ebene gesaz, im würre dannoch eteswaz. (Freidank.)

103 Gib den Künigen nicht Wein zu trincken, noch den Fürsten starcke getrancke. - Agricola II, 218.

104 Herr König, 'n Dreier is zu wenig, 'n Dahler is zu viel, sechs Dreier wagt man ans Spiel. (Pommern.)

Spottanhängsel dem, der den Namen König führt. (S. Lanz, Müller, Meier und Schmidt.)

105 Heute König; morgen todt. - Sirach 10, 12; Egenolff, 97a; Schulze, 149; Zaupser, 364.

Lat.: Rex hodie est et cras morietur.

Schwed.: Idag en konung, i morgen dödh. (Törning, 81.)

106 Heute König, morgen wenig. - Petri, II, 380.

Holl.: Heden koning, morgen keutel. (Harrebomee, I, 432a.)

107 Hilge drei Könige bauet 'ne Brüe oder hei brekt eine. - Schambach, II, 636.

Findet der Dreikönigstag (6. Jan.) keine Eisdecke, so bildet er eine; findet er eine, so bricht er sie. An diesem Tage oder um diese Zeit soll das Thauwetter in Frostwetter oder umgekehrt übergehen.

108 Hilge drei Könige hachgeboren hebbet Appel un Beren den Smack verloren. - Schambach, II, 233.

109 Hilge drei Könige hachgeboren hebbet de Roiwen den Smack verloren. - Schambach, II, 233.

Länger als bis zum Neujahr oder dem heiligen Dreikönigstage sind die Rüben nicht schmackhaft.

Holl.: Als het kindeken is geboren, hebben de knollen hun smaak verloren. (Harrebomee, I, 400b.)

110 Hilgen dre König hett de Dag en Hanentritt wunnen. (Insel Fehmarn.) - Schütze, II, 317.

111 Ich will König sein, sagte der Dornstrauch zu den Bäumen.

Die Russen: Man sprach von dem König der Fische, der Sterlet schwamm ruhig unten, aber die Karausche erhob ihr Haupt über die Wolga. (Altmann VI, 387.)

112 Ich will lieber den mächtigsten König zum Feinde haben, als einen Bettelorden, sagte der Papst Alexander. - Klosterspiegel, 35, 10.

113 Je mehr Könige der Feind, desto leichter der Sieg.

114 Kommst du in eines Königs Haus, geh' blind hinein und stumm heraus. - Riehl, Gesellschaft, I, 168.

115 König, die tyrannisch herrschen, leben nicht lang. - Lehmann, II, 323, 93.

116 König ohne Verstand, ist wie ein Bild an der Wand.

117 Könige haben lange Arme (Hände). - Herberger, Herzpostille, I; Gaal, 1030; Eiselein, 388; Lohrengel, I, 446; Simrock, 8831; Körte, 3478 u. 4356; Wurzbach II, 233; Braun, I, 1934.

Sie können manches durchsetzen, wan andere nicht vermögen.

[Spaltenumbruch] 71 Ein guter König führt nur Krieg um des Friedens willen.

Engl.: Good kings never make war, but for the sake of peace. (Bohn II, 364.)

72 Ein guter König ist besser als ein schlechtes Gesetz.

Dän.: God konge er bedre end gammel lov. (Bohn I, 371.)

73 Ein guter König ist ein Segen für sein Land.

Frz.: Bon roi amende le pais, et de ce que li rois mesprent la terre en est grevée souvent. (Leroux, II, 75.)

74 Ein jeder ist König in seinem Hause. (S. Bauer 106, Hahn 29 und Hund 211.)

Engl.: A beetle on a cow-turd thinks himself a king. – Every coc is proud on his own dunghie.

Lat.: Quilibet in suo domo rex.

Poln.: Doma jako chiesz, u ludzi jak przystoi. – Gospodarz każdy w swém dome pan. – Każdy kur śmielszy na swoich śmieciach. (Masson, 171.)

75 Ein kluger König ist dess Volcks glück.Petri, II, 209; Henisch, 1661, 46.

76 Ein König braucht nothwendiger weise Leute, als weise Leute einen König.

77 Ein König der Gewalt wird nicht alt.

Ein Fürst, der an die Stelle des Rechts die rohe Gewalt setzt, kann sich in der Regel nicht lange halten. „Zum Königsamte passt nicht der Tyrann, gleichwie der Wolf nicht Schäfer werden kann. Des Reiches Mauer stürzt der König ein, lässt er auf Unrecht sie gegründet sein.“ (Moslicheddin Sadi's Rosengarten.)

78 Ein König, der 's Gesetz veracht't, wird gehasst und gar veracht't.

Holl.: Als de koning niet gehoorsaamt aan de wet, zijn de onderdanen oproerig. (Harrebomée, I, 431b.)

79 Ein König, der tyrannisch herrscht, lebt nicht lange.

80 Ein König ist eim bettier gleich, der keinen freund in seinem Reich.Henisch, 346, 14; Petri, II, 209.

Die Araber sagen: Könige haben keine Brüder. (Cahier, 2322.)

81 Ein König ist wie ein Vnruh in der Vhr.Gruter, III, 60; Lehmann, II, 321, 92.

82 Ein König kann gut schenken; er hat einen Brunnen, der immer quillt.

83 Ein König kann wol reich machen, aber nicht edel.

84 Ein König muss Gutes thun und Böses hören.Heuseler, 337.

85 Ein König oder Kayser mag sterben, aber nicht das Reich.Ludovici, Speculum Saxonicum et Alemannicum (Leipzig 1720), S. 195; Graf, 486, 7.

86 Ein König ohn verstand ist wie ein Bild an der Wand.Petri, II, 209; Henisch, 380, 10; Wurzbach II, 233; Körte, 3475.

Frz.: Malheur au pays gouverné par un roi jeune et insensé.

87 Ein König ohne Gerechtigkeit ist ein Fluss ohne Wasser.

88 Ein König wird ein stiller Mann, wenn (wo) er nicht mehr gehen kann.

Span.: El rey va hasta do puede, y no hasta do quiere. (Bohn I, 220.)

89 Ein uugelehrter König ist ein gekrönter Esel.

Ein Wort des Alfons von Aragonien. (Gottfr., 660a.)

90 Ein wüster König verderbt Land und Leute.

91 Einem jungen König fehlt es nicht an Freuden.

Lat.: Rex puer, et principes mane comedentes. (Bovill, I, 32.)

92 Einem König dient man am besten durch Gehorsam.

It.: Ai commandi regii non si deve rispondere se non coll' ubbidienza. (Pazzaglia, 326, 1.)

93 Einen König in der Regierung, einen Feldherrn in der Anführung, einen Soldaten in der Schlacht der Name Jesu siegen macht.Parömiakon, 2277.

94 Eines Königs Bitten (Wünsche) sind Befehle.

Port.: Rogos de rei mandados são. (Bohn I, 293.)

95 Eines Königs Wunsch ist, Prinzen und Prinzessinnen zu bekommen.

96 Entweder König oder Bettler. (S. Bischof 2.)

Die Osmanen sagen: Entweder das Haupt über alle erhaben oder als Leiche ein Futter der Raben. (Schlechta, 467.)

[Spaltenumbruch] Dän.: Enten konge eller karl. (Prov, dan., 354.)

Frz.: Roi ou rien. (Kritzinger, 620a.)

Lat.: Aut Caesar, aut nihil. (Binder II, 302; Philippi, I, 52; Zinkgref, III, 76.)

97 Es hat kein König einen andern anfang seiner geburt als ander Leuth.Henisch, 1400, 62.

98 Es hat wol mehr ein künig bettelt.Franck, II, 133a; Petri, II, 251; Gruter, I, 31; Henisch, 347, 41; Eiselein, 387; Simrock, 1058.

99 Es ist ein guter König, der sich nicht auf anderer Witz verlassen muss.

100 Es ist ein guter König, der sich selbst regieren kann.

It.: Non può esser buon Rè degli altri, chi non l' è di se stesso. (Pazzaglia, 319, 1.)

101 Es ist ein yeder künig vnd keyser in seinem hauss.Franck, II, 102b; Tappius, 157a; Lehmann, II, 141, 147; Petri, II, 201; Simrock, 4420; Graf, 497, 77.

Wenn's die Frau nicht ist. Ein rabbinischer Spruch lautet: In seinem Hause ist auch der Weber ein Fürst. (Jüdisches Volksblatt, 1865, S. 188.)

Dän.: Hver er konge i sit eget huus. (Prov. dan., 354.)

Frz.: Chacun est roy en sa maison. (Leroux, II, 197; Kritzinger, 620b.)

Holl.: Elk is koning in zijn huis. (Harrebomée, I, 432a.)

It.: Ogn' uno è Rè in casa sua. (Pazzaglia, 319, 3.)

Lat.: In tuo regno. (Tappius, 156b.) – Qui libet est rex in sua domo. (Herberger, I, 2, 801.)

102 Es ist kein König so wohl gebett't, dass er nicht noch gern ein paar Federn hätt'.

Mhd.: Nie kein künec sô ebene gesaz, im würre dannoch eteswaz. (Freidank.)

103 Gib den Künigen nicht Wein zu trincken, noch den Fürsten starcke getrancke.Agricola II, 218.

104 Herr König, 'n Dreier is zu wenig, 'n Dahler is zu viel, sechs Dreier wagt man ans Spiel. (Pommern.)

Spottanhängsel dem, der den Namen König führt. (S. Lanz, Müller, Meier und Schmidt.)

105 Heute König; morgen todt.Sirach 10, 12; Egenolff, 97a; Schulze, 149; Zaupser, 364.

Lat.: Rex hodie est et cras morietur.

Schwed.: Idag en konung, i morgen dödh. (Törning, 81.)

106 Heute König, morgen wenig.Petri, II, 380.

Holl.: Heden koning, morgen keutel. (Harrebomée, I, 432a.)

107 Hilge drei Könige bûet 'ne Brüe oder hei brekt eine.Schambach, II, 636.

Findet der Dreikönigstag (6. Jan.) keine Eisdecke, so bildet er eine; findet er eine, so bricht er sie. An diesem Tage oder um diese Zeit soll das Thauwetter in Frostwetter oder umgekehrt übergehen.

108 Hilge drei Könige hâchgebôren hebbet Appel un Bêren den Smack verloren.Schambach, II, 233.

109 Hilge drei Könige hâchgeboren hebbet de Roiwen den Smack verloren.Schambach, II, 233.

Länger als bis zum Neujahr oder dem heiligen Dreikönigstage sind die Rüben nicht schmackhaft.

Holl.: Als het kindeken is geboren, hebben de knollen hun smaak verloren. (Harrebomée, I, 400b.)

110 Hilgen drê König hett de Dag en Hânentritt wunnen. (Insel Fehmarn.) – Schütze, II, 317.

111 Ich will König sein, sagte der Dornstrauch zu den Bäumen.

Die Russen: Man sprach von dem König der Fische, der Sterlet schwamm ruhig unten, aber die Karausche erhob ihr Haupt über die Wolga. (Altmann VI, 387.)

112 Ich will lieber den mächtigsten König zum Feinde haben, als einen Bettelorden, sagte der Papst Alexander.Klosterspiegel, 35, 10.

113 Je mehr Könige der Feind, desto leichter der Sieg.

114 Kommst du in eines Königs Haus, geh' blind hinein und stumm heraus.Riehl, Gesellschaft, I, 168.

115 König, die tyrannisch herrschen, leben nicht lang.Lehmann, II, 323, 93.

116 König ohne Verstand, ist wie ein Bild an der Wand.

117 Könige haben lange Arme (Hände).Herberger, Herzpostille, I; Gaal, 1030; Eiselein, 388; Lohrengel, I, 446; Simrock, 8831; Körte, 3478 u. 4356; Wurzbach II, 233; Braun, I, 1934.

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[[743]/0749] 71 Ein guter König führt nur Krieg um des Friedens willen. Engl.: Good kings never make war, but for the sake of peace. (Bohn II, 364.) 72 Ein guter König ist besser als ein schlechtes Gesetz. Dän.: God konge er bedre end gammel lov. (Bohn I, 371.) 73 Ein guter König ist ein Segen für sein Land. Frz.: Bon roi amende le pais, et de ce que li rois mesprent la terre en est grevée souvent. (Leroux, II, 75.) 74 Ein jeder ist König in seinem Hause. (S. Bauer 106, Hahn 29 und Hund 211.) Engl.: A beetle on a cow-turd thinks himself a king. – Every coc is proud on his own dunghie. Lat.: Quilibet in suo domo rex. Poln.: Doma jako chiesz, u ludzi jak przystoi. – Gospodarz każdy w swém dome pan. – Każdy kur śmielszy na swoich śmieciach. (Masson, 171.) 75 Ein kluger König ist dess Volcks glück. – Petri, II, 209; Henisch, 1661, 46. 76 Ein König braucht nothwendiger weise Leute, als weise Leute einen König. 77 Ein König der Gewalt wird nicht alt. Ein Fürst, der an die Stelle des Rechts die rohe Gewalt setzt, kann sich in der Regel nicht lange halten. „Zum Königsamte passt nicht der Tyrann, gleichwie der Wolf nicht Schäfer werden kann. Des Reiches Mauer stürzt der König ein, lässt er auf Unrecht sie gegründet sein.“ (Moslicheddin Sadi's Rosengarten.) 78 Ein König, der 's Gesetz veracht't, wird gehasst und gar veracht't. Holl.: Als de koning niet gehoorsaamt aan de wet, zijn de onderdanen oproerig. (Harrebomée, I, 431b.) 79 Ein König, der tyrannisch herrscht, lebt nicht lange. 80 Ein König ist eim bettier gleich, der keinen freund in seinem Reich. – Henisch, 346, 14; Petri, II, 209. Die Araber sagen: Könige haben keine Brüder. (Cahier, 2322.) 81 Ein König ist wie ein Vnruh in der Vhr. – Gruter, III, 60; Lehmann, II, 321, 92. 82 Ein König kann gut schenken; er hat einen Brunnen, der immer quillt. 83 Ein König kann wol reich machen, aber nicht edel. 84 Ein König muss Gutes thun und Böses hören. – Heuseler, 337. 85 Ein König oder Kayser mag sterben, aber nicht das Reich. – Ludovici, Speculum Saxonicum et Alemannicum (Leipzig 1720), S. 195; Graf, 486, 7. 86 Ein König ohn verstand ist wie ein Bild an der Wand. – Petri, II, 209; Henisch, 380, 10; Wurzbach II, 233; Körte, 3475. Frz.: Malheur au pays gouverné par un roi jeune et insensé. 87 Ein König ohne Gerechtigkeit ist ein Fluss ohne Wasser. 88 Ein König wird ein stiller Mann, wenn (wo) er nicht mehr gehen kann. Span.: El rey va hasta do puede, y no hasta do quiere. (Bohn I, 220.) 89 Ein uugelehrter König ist ein gekrönter Esel. Ein Wort des Alfons von Aragonien. (Gottfr., 660a.) 90 Ein wüster König verderbt Land und Leute. 91 Einem jungen König fehlt es nicht an Freuden. Lat.: Rex puer, et principes mane comedentes. (Bovill, I, 32.) 92 Einem König dient man am besten durch Gehorsam. It.: Ai commandi regii non si deve rispondere se non coll' ubbidienza. (Pazzaglia, 326, 1.) 93 Einen König in der Regierung, einen Feldherrn in der Anführung, einen Soldaten in der Schlacht der Name Jesu siegen macht. – Parömiakon, 2277. 94 Eines Königs Bitten (Wünsche) sind Befehle. Port.: Rogos de rei mandados são. (Bohn I, 293.) 95 Eines Königs Wunsch ist, Prinzen und Prinzessinnen zu bekommen. 96 Entweder König oder Bettler. (S. Bischof 2.) Die Osmanen sagen: Entweder das Haupt über alle erhaben oder als Leiche ein Futter der Raben. (Schlechta, 467.) Dän.: Enten konge eller karl. (Prov, dan., 354.) Frz.: Roi ou rien. (Kritzinger, 620a.) Lat.: Aut Caesar, aut nihil. (Binder II, 302; Philippi, I, 52; Zinkgref, III, 76.) 97 Es hat kein König einen andern anfang seiner geburt als ander Leuth. – Henisch, 1400, 62. 98 Es hat wol mehr ein künig bettelt. – Franck, II, 133a; Petri, II, 251; Gruter, I, 31; Henisch, 347, 41; Eiselein, 387; Simrock, 1058. 99 Es ist ein guter König, der sich nicht auf anderer Witz verlassen muss. 100 Es ist ein guter König, der sich selbst regieren kann. It.: Non può esser buon Rè degli altri, chi non l' è di se stesso. (Pazzaglia, 319, 1.) 101 Es ist ein yeder künig vnd keyser in seinem hauss. – Franck, II, 102b; Tappius, 157a; Lehmann, II, 141, 147; Petri, II, 201; Simrock, 4420; Graf, 497, 77. Wenn's die Frau nicht ist. Ein rabbinischer Spruch lautet: In seinem Hause ist auch der Weber ein Fürst. (Jüdisches Volksblatt, 1865, S. 188.) Dän.: Hver er konge i sit eget huus. (Prov. dan., 354.) Frz.: Chacun est roy en sa maison. (Leroux, II, 197; Kritzinger, 620b.) Holl.: Elk is koning in zijn huis. (Harrebomée, I, 432a.) It.: Ogn' uno è Rè in casa sua. (Pazzaglia, 319, 3.) Lat.: In tuo regno. (Tappius, 156b.) – Qui libet est rex in sua domo. (Herberger, I, 2, 801.) 102 Es ist kein König so wohl gebett't, dass er nicht noch gern ein paar Federn hätt'. Mhd.: Nie kein künec sô ebene gesaz, im würre dannoch eteswaz. (Freidank.) 103 Gib den Künigen nicht Wein zu trincken, noch den Fürsten starcke getrancke. – Agricola II, 218. 104 Herr König, 'n Dreier is zu wenig, 'n Dahler is zu viel, sechs Dreier wagt man ans Spiel. (Pommern.) Spottanhängsel dem, der den Namen König führt. (S. Lanz, Müller, Meier und Schmidt.) 105 Heute König; morgen todt. – Sirach 10, 12; Egenolff, 97a; Schulze, 149; Zaupser, 364. Lat.: Rex hodie est et cras morietur. Schwed.: Idag en konung, i morgen dödh. (Törning, 81.) 106 Heute König, morgen wenig. – Petri, II, 380. Holl.: Heden koning, morgen keutel. (Harrebomée, I, 432a.) 107 Hilge drei Könige bûet 'ne Brüe oder hei brekt eine. – Schambach, II, 636. Findet der Dreikönigstag (6. Jan.) keine Eisdecke, so bildet er eine; findet er eine, so bricht er sie. An diesem Tage oder um diese Zeit soll das Thauwetter in Frostwetter oder umgekehrt übergehen. 108 Hilge drei Könige hâchgebôren hebbet Appel un Bêren den Smack verloren. – Schambach, II, 233. 109 Hilge drei Könige hâchgeboren hebbet de Roiwen den Smack verloren. – Schambach, II, 233. Länger als bis zum Neujahr oder dem heiligen Dreikönigstage sind die Rüben nicht schmackhaft. Holl.: Als het kindeken is geboren, hebben de knollen hun smaak verloren. (Harrebomée, I, 400b.) 110 Hilgen drê König hett de Dag en Hânentritt wunnen. (Insel Fehmarn.) – Schütze, II, 317. 111 Ich will König sein, sagte der Dornstrauch zu den Bäumen. Die Russen: Man sprach von dem König der Fische, der Sterlet schwamm ruhig unten, aber die Karausche erhob ihr Haupt über die Wolga. (Altmann VI, 387.) 112 Ich will lieber den mächtigsten König zum Feinde haben, als einen Bettelorden, sagte der Papst Alexander. – Klosterspiegel, 35, 10. 113 Je mehr Könige der Feind, desto leichter der Sieg. 114 Kommst du in eines Königs Haus, geh' blind hinein und stumm heraus. – Riehl, Gesellschaft, I, 168. 115 König, die tyrannisch herrschen, leben nicht lang. – Lehmann, II, 323, 93. 116 König ohne Verstand, ist wie ein Bild an der Wand. 117 Könige haben lange Arme (Hände). – Herberger, Herzpostille, I; Gaal, 1030; Eiselein, 388; Lohrengel, I, 446; Simrock, 8831; Körte, 3478 u. 4356; Wurzbach II, 233; Braun, I, 1934. Sie können manches durchsetzen, wan andere nicht vermögen.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [743]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/749>, abgerufen am 24.11.2024.