Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 28 Es komme jemand oder nicht, so wird geschehen, was recht ist. - Graf, 444, 385. Jedem Angeschuldigten wird Gelegenheit zur Vertheidigung gegeben, benutzt er sie nicht, oder weist er sie zurück, so geht das Recht dennoch seinen Gang. Mhd.: Es kome jemants ader nit so werdt geschehen souil als recht zy. (Grimm, III, 552.) 29 Es kommt alles, wer nur warten kann. - Winckler, XX, 18. 30 Es kommt auch, was zuletzt kommt. - Schottel, 1114a. 31 Es kommt nichts im Schlaf. 32 Es kommt niemand weiter als die alten Ross' und die Weibsbilder. (Schweiz.) 33 Es kommt, sagte der Bauer, da hatte er drei Tage auf dem Nachtstuhl gesessen. - Simrock, 5828; Hoefer, 169. 34 Es kommt wie bei den alten Weibern die Milch. Auch beim Kartenspiel gebraucht, wenn die Karten nicht besser kommen. 35 Es kompt, es kompt, sagt Krause, vnd liess ins Hembde gehen. - Latendorf II, 12. 36 Es kompt früh genung, der böse Botschafft bringt. - Latendorf II, 12. 37 Es kompt kein besserer. - Agricola I, 128; Gruter, I, 36. 38 Es kompt nicht allezeit, wie mans denkt. - Petri, II, 283; Henisch, 678, 51; Gaal, 282. Lat.: Optima cogitata pessime saepe cadunt. (Gaal, 282.) Ung.: A' jo gondolatoknak nints mindenkor jo kimenetelek. (Gaal, 282.) 39 Es kompt offt, das böse Narren gute Narren schelten. - Petri, II, 283. 40 Es kompt selten das best hernach. - Franck, I, 67a u. 82a; Egenolff, 34b; Gruter, I, 36. Lat.: Cottidie est deterior posterior dies. (Franck, I, 67a.) 41 Es kompt selten, dass der Hund braten jsset, er habe sie denn gestolen. - Petri, II, 283. 42 Es kompt selten, dass man Gebratenes mit Leffeln jsset. - Petri, I, 283. 43 Es kompt selten ein besserer. - Egenolff, 80b. 44 Es kompt viel zwischen Boltz vnd Ziel. - Petri, II, 283; Latendorf II, 12. 45 Es kompt wol, das einer felt vnd find nicht viel. - Petri, II, 283. 46 Es kompt wol, dass einer die Schlüssel verleurt. - Petri, II, 283. 47 Es kompt wol, was recht gewonnen ist. - Petri, II, 283; Henisch, 1609, 66. 48 Es wird alles kommen, kalt Wetter und keine Schuhe. (Ostpreuss.) - Für Schwaben: Birlinger, 541. 49 Et kit enem näst äm Draum. - Schuster, 466. 50 Et kümmt, sed he, un har dar dre Dag up laurt. (Holst.) - Schütze, I, 201. 51 Et mag komen, wo't wil, et sleit mär aut, asse in. - Schambach, II, 192. Es mag kommen wie es will, es schlägt mehr aus als ein. Was auch von der gesäeten Saat aufgegangen ist, von dem Aufgegangenen gelangt bei weitem nicht alles zur Reife, und somit kann auch nicht alles geerntet werden. 52 Ficks, kumm, säd' de Scheper, Herr Paster stichelt. (Hamburg.) - Hoefer, 902. 53 Hadde (harr) je wat er kamen, dann hadd je wat mit eten kunnt, seggen de Norders. (Ostfries.) - Hoefer, 801; Hauskalender, III. Wäret ihr etwas eher gekommen, so hättet ihr mitessen können. Das Sprichwort macht den Einwohnern der ostfriesischen Stadt Norden Mangel an Gastfreundschaft zum Vorwurf. 54 Hier kam ick, sär de Baur (oder: sä de Kanter Wulf), da föll hei ut dei Lauk. (Mecklenburg.) - Raabe, 185; für Holstein: Diermissen, 354. 55 Hintennach kommt dünne Bier. (S. Achterna 3.) (Holst.) 56 Ich kam nie recht, denn einmal, da warff man mich die stiegen eyn. - Agricola I, 410; Egenolff, 196b. Von denen, die stets zur Unzeit kommen oder ihr Geschäft beginnen, bei denen es daher auch selten ohne Unfall abgeht. [Spaltenumbruch] 57 Ich komm' entweder zu früh oder zu spät. 58 Ich komm' und weiss nicht woher; ich fahr' und weiss nicht wohin; ich wander' und weiss nicht, wie lang; wie kommt's, dass ich noch fröhlich bin? 59 Ich komme doch noch ins Dorf, sagte der Wolf, da hatten sie ihn hinausgejagt. - Hoefer, 1133. 60 EIer ik kam, ward ken Hochtid, segt Kreter. (Mecklenburg.) - Hoefer, 646. 61 Ik kam ok, segt de anner, un föllt von'n Boen (Boden, Bühne). - Hoefer, 16. 62 Ik kann nit komm', ik kreg kenen Pass, sagte der Soldat, als der Kaplan rief: "Kommt, Sünder, kommt!" 63 Ik se dat kamen, ik war' vör Lachen starwen, sär jen kettlich Mann, as em dei Scharprigter den Strick üm'n Hals legt. (Mecklenburg.) - Hoefer, 729; Roabe, 185. 64 Je öfter du kommst, desto lieber ist es mir, sagte der Lohnkutscher (Droschkenkutscher) zum Platzregen. Engl.: You can't come too often, as the hackney-coachman said to the thunder-storm. (Hagen, VI, 104, 23.) 65 Je seltener ich komm, je grösser wird mir ein Willkomm. - Petri, II, 844. 66 Jetzt komm' ich, sagt der Bojatz. - Frischbier2, 2108. Ostfriesisch: Nu kam ick, seggt de Peijatz (Bajazzo). (Kern, 362.) 67 Jetzt kommt die Liebe, seggte de Mönch tau'r Nonne, as hei se drei Dage beslapen harre. (Wolfenbüttel.) 68 Kam'k hüt nich, so kam'k morgen, säd' de Snick, dor frot se de Raw. (Mecklenburg.) - Hoefer, 933; Firmenich, III, 72, 73. 69 Käm's, ich nähm's. - Simrock, 5825. 70 Kamt wi vandage (heut') nich, so kamt wi morgen doch. - Frommann, VI, 285, 760; Bueren, 760; Eichwald, 268; Goldschmidt, 106; Weserzeitung, 4057; Hauskalender, I. In der Schweiz: Chum ich nit hüt, so kum ich doch morn. (Jer. Gotthelf, Geldstag, S. 70.) 71 Kimmste mer a su, so kumm ich dir a su. - Gomolcke, 691; Robinson, 682; für Mecklenburg-Schwerin: Firmenich, I, 70, 9; für Altmark: Danneil, 276. Ich richte meine Behandlungsart nach der deinigen ein. 72 Kimmste nich, so hol' ich dich. - Gomolcke, 692; Robinson, 734. 73 Kimmt mersch nie ehnder, kimmt mersch uff de Kirmst. (Sprottau.) - Firmenich, II, 298, 4. 74 Kom as du büs1, ik hewe ouk nain Hiemd2 an, har 't Wacht3 seght. (Halver in der Grafschaft Mark.) - Frommann, III, 258, 80. 1) Wie du bist. 2) Kein Hemd. 3) Mädchen. 75 Komm' ech hüt net, dann komm ech morje. - Firmenich, I, 516, 38; hochdeutsch bei Mager, II, 140. In der Schweiz: Kumm i hüt nit, so kum i morn. (Sutermeister, 59.) 76 Komm, Fix, de Kerl legt, sagte der Schäfer zum Hunde. - Frischbier2, 2113. 77 Komm her und thu mir nichts! 78 Komm' ich bis dahin, so komm' ich auch weiter. 79 Komm' ich nicht heute, so komm' ich morgen. - Klix, 33. Zu einem Menschen, der sich in seinen Geschäften nicht übereilt. 80 Komm' nicht oft zu mir, so hab' ich Verlangen zu dir. 81 Komme se, so komme se. (Henneberg.) - Frommann, II, 409, 61. 82 Kommen sie (die Tauben), so kommen sie (die Erbsen) nicht, kommen sie nicht, so kommen sie. - Eiselein, 387. 83 Kommen und Gehen sind verschieden, sagte der Narr, als man ihn zur Thür hinauswarf. Die Osmanen haben das Sprichwort: Kommen ist Sache des Begehrens, Fortgehen Sache des Gewährens. (Schlechta, 390.)
[Spaltenumbruch] 28 Es komme jemand oder nicht, so wird geschehen, was recht ist. – Graf, 444, 385. Jedem Angeschuldigten wird Gelegenheit zur Vertheidigung gegeben, benutzt er sie nicht, oder weist er sie zurück, so geht das Recht dennoch seinen Gang. Mhd.: Es kome jemants ader nit so werdt geschehen souil als recht zy. (Grimm, III, 552.) 29 Es kommt alles, wer nur warten kann. – Winckler, XX, 18. 30 Es kommt auch, was zuletzt kommt. – Schottel, 1114a. 31 Es kommt nichts im Schlaf. 32 Es kommt niemand weiter als die alten Ross' und die Weibsbilder. (Schweiz.) 33 Es kommt, sagte der Bauer, da hatte er drei Tage auf dem Nachtstuhl gesessen. – Simrock, 5828; Hoefer, 169. 34 Es kommt wie bei den alten Weibern die Milch. 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[Spaltenumbruch] 57 Ich komm' entweder zu früh oder zu spät. 58 Ich komm' und weiss nicht woher; ich fahr' und weiss nicht wohin; ich wander' und weiss nicht, wie lang; wie kommt's, dass ich noch fröhlich bin? 59 Ich komme doch noch ins Dorf, sagte der Wolf, da hatten sie ihn hinausgejagt. – Hoefer, 1133. 60 Îer ik kâm, wârd kên Hochtid, segt Krêter. (Mecklenburg.) – Hoefer, 646. 61 Ik kam ôk, segt de anner, un föllt von'n Boen (Boden, Bühne). – Hoefer, 16. 62 Ik kann nit komm', ik kreg kenen Pass, sagte der Soldat, als der Kaplan rief: „Kommt, Sünder, kommt!“ 63 Ik sê dat kâmen, ik wâr' vör Lachen starwen, sär jen kettlich Mann, as em dei Scharprigter den Strick üm'n Hals legt. (Mecklenburg.) – Hoefer, 729; Roabe, 185. 64 Je öfter du kommst, desto lieber ist es mir, sagte der Lohnkutscher (Droschkenkutscher) zum Platzregen. Engl.: You can't come too often, as the hackney-coachman said to the thunder-storm. 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28 Es komme jemand oder nicht, so wird geschehen, was recht ist. – Graf, 444, 385.
Jedem Angeschuldigten wird Gelegenheit zur Vertheidigung gegeben, benutzt er sie nicht, oder weist er sie zurück, so geht das Recht dennoch seinen Gang.
Mhd.: Es kome jemants ader nit so werdt geschehen souil als recht zy. (Grimm, III, 552.)
29 Es kommt alles, wer nur warten kann. – Winckler, XX, 18.
30 Es kommt auch, was zuletzt kommt. – Schottel, 1114a.
31 Es kommt nichts im Schlaf.
32 Es kommt niemand weiter als die alten Ross' und die Weibsbilder. (Schweiz.)
33 Es kommt, sagte der Bauer, da hatte er drei Tage auf dem Nachtstuhl gesessen. – Simrock, 5828; Hoefer, 169.
34 Es kommt wie bei den alten Weibern die Milch.
Auch beim Kartenspiel gebraucht, wenn die Karten nicht besser kommen.
35 Es kompt, es kompt, sagt Krause, vnd liess ins Hembde gehen. – Latendorf II, 12.
36 Es kompt früh genung, der böse Botschafft bringt. – Latendorf II, 12.
37 Es kompt kein besserer. – Agricola I, 128; Gruter, I, 36.
38 Es kompt nicht allezeit, wie mans denkt. – Petri, II, 283; Henisch, 678, 51; Gaal, 282.
Lat.: Optima cogitata pessime saepe cadunt. (Gaal, 282.)
Ung.: A' jo gondolatoknak nints mindenkor jó kimenetelek. (Gaal, 282.)
39 Es kompt offt, das böse Narren gute Narren schelten. – Petri, II, 283.
40 Es kompt selten das best hernach. – Franck, I, 67a u. 82a; Egenolff, 34b; Gruter, I, 36.
Lat.: Cottidie est deterior posterior dies. (Franck, I, 67a.)
41 Es kompt selten, dass der Hund braten jsset, er habe sie denn gestolen. – Petri, II, 283.
42 Es kompt selten, dass man Gebratenes mit Leffeln jsset. – Petri, I, 283.
43 Es kompt selten ein besserer. – Egenolff, 80b.
44 Es kompt viel zwischen Boltz vnd Ziel. – Petri, II, 283; Latendorf II, 12.
45 Es kompt wol, das einer felt vnd find nicht viel. – Petri, II, 283.
46 Es kompt wol, dass einer die Schlüssel verleurt. – Petri, II, 283.
47 Es kompt wol, was recht gewonnen ist. – Petri, II, 283; Henisch, 1609, 66.
48 Es wird alles kommen, kalt Wetter und keine Schuhe. (Ostpreuss.) – Für Schwaben: Birlinger, 541.
49 Et kit enem näst äm Drûm. – Schuster, 466.
50 Et kümmt, sêd he, un har dar drê Dag up lûrt. (Holst.) – Schütze, I, 201.
51 Et mag kômen, wo't wil, et sleit mär ût, asse in. – Schambach, II, 192.
Es mag kommen wie es will, es schlägt mehr aus als ein. Was auch von der gesäeten Saat aufgegangen ist, von dem Aufgegangenen gelangt bei weitem nicht alles zur Reife, und somit kann auch nicht alles geerntet werden.
52 Ficks, kumm, säd' de Scheper, Herr Paster stichelt. (Hamburg.) – Hoefer, 902.
53 Hadde (harr) je wat êr kâmen, dann hadd je wat mit êten kunnt, seggen de Norders. (Ostfries.) – Hoefer, 801; Hauskalender, III.
Wäret ihr etwas eher gekommen, so hättet ihr mitessen können. Das Sprichwort macht den Einwohnern der ostfriesischen Stadt Norden Mangel an Gastfreundschaft zum Vorwurf.
54 Hier kâm ick, sär de Bûr (oder: sä de Kanter Wulf), da föll hei ut dei Lûk. (Mecklenburg.) – Raabe, 185; für Holstein: Diermissen, 354.
55 Hintennach kommt dünne Bier. (S. Achterna 3.) (Holst.)
56 Ich kam nie recht, denn einmal, da warff man mich die stiegen eyn. – Agricola I, 410; Egenolff, 196b.
Von denen, die stets zur Unzeit kommen oder ihr Geschäft beginnen, bei denen es daher auch selten ohne Unfall abgeht.
57 Ich komm' entweder zu früh oder zu spät.
58 Ich komm' und weiss nicht woher; ich fahr' und weiss nicht wohin; ich wander' und weiss nicht, wie lang; wie kommt's, dass ich noch fröhlich bin?
59 Ich komme doch noch ins Dorf, sagte der Wolf, da hatten sie ihn hinausgejagt. – Hoefer, 1133.
60 Îer ik kâm, wârd kên Hochtid, segt Krêter. (Mecklenburg.) – Hoefer, 646.
61 Ik kam ôk, segt de anner, un föllt von'n Boen (Boden, Bühne). – Hoefer, 16.
62 Ik kann nit komm', ik kreg kenen Pass, sagte der Soldat, als der Kaplan rief: „Kommt, Sünder, kommt!“
63 Ik sê dat kâmen, ik wâr' vör Lachen starwen, sär jen kettlich Mann, as em dei Scharprigter den Strick üm'n Hals legt. (Mecklenburg.) – Hoefer, 729; Roabe, 185.
64 Je öfter du kommst, desto lieber ist es mir, sagte der Lohnkutscher (Droschkenkutscher) zum Platzregen.
Engl.: You can't come too often, as the hackney-coachman said to the thunder-storm. (Hagen, VI, 104, 23.)
65 Je seltener ich komm, je grösser wird mir ein Willkomm. – Petri, II, 844.
66 Jetzt komm' ich, sagt der Bojatz. – Frischbier2, 2108.
Ostfriesisch: Nu kam ick, seggt de Peijatz (Bajazzo). (Kern, 362.)
67 Jetzt kommt die Liebe, seggte de Mönch tau'r Nonne, as hei se drei Dage beslapen harre. (Wolfenbüttel.)
68 Kam'k hüt nich, so kam'k morgen, säd' de Snick, dôr frôt se de Râw. (Mecklenburg.) – Hoefer, 933; Firmenich, III, 72, 73.
69 Käm's, ich nähm's. – Simrock, 5825.
70 Kamt wi vandage (heut') nich, so kâmt wi morgen doch. – Frommann, VI, 285, 760; Bueren, 760; Eichwald, 268; Goldschmidt, 106; Weserzeitung, 4057; Hauskalender, I.
In der Schweiz: Chum ich nit hüt, so kum ich doch morn. (Jer. Gotthelf, Geldstag, S. 70.)
71 Kimmste mer a su, so kumm ich dir a su. – Gomolcke, 691; Robinson, 682; für Mecklenburg-Schwerin: Firmenich, I, 70, 9; für Altmark: Danneil, 276.
Ich richte meine Behandlungsart nach der deinigen ein.
72 Kimmste nich, so hol' ich dich. – Gomolcke, 692; Robinson, 734.
73 Kimmt mersch nie ehnder, kimmt mersch uff de Kirmst. (Sprottau.) – Firmenich, II, 298, 4.
74 Kom as du büs1, ik hewe ouk nain Hiemd2 an, har 't Wacht3 seght. (Halver in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 258, 80.
1) Wie du bist.
2) Kein Hemd.
3) Mädchen.
75 Komm' ech hüt net, dann komm ech morje. – Firmenich, I, 516, 38; hochdeutsch bei Mager, II, 140.
In der Schweiz: Kumm i hüt nit, so kum i morn. (Sutermeister, 59.)
76 Komm, Fix, de Kêrl lêgt, sagte der Schäfer zum Hunde. – Frischbier2, 2113.
77 Komm her und thu mir nichts!
78 Komm' ich bis dahin, so komm' ich auch weiter.
79 Komm' ich nicht heute, so komm' ich morgen. – Klix, 33.
Zu einem Menschen, der sich in seinen Geschäften nicht übereilt.
80 Komm' nicht oft zu mir, so hab' ich Verlangen zu dir.
81 Komme se, so komme se. (Henneberg.) – Frommann, II, 409, 61.
82 Kommen sie (die Tauben), so kommen sie (die Erbsen) nicht, kommen sie nicht, so kommen sie. – Eiselein, 387.
83 Kommen und Gehen sind verschieden, sagte der Narr, als man ihn zur Thür hinauswarf.
Die Osmanen haben das Sprichwort: Kommen ist Sache des Begehrens, Fortgehen Sache des Gewährens. (Schlechta, 390.)
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