Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 93 Wie der Koch, so der Brei. (S. Garn 21 und Glocke 77.) - Parömiakon, 42. 94 Wie kann ein koch widerwertigen münden in eim Hafen kochen? - Franck, Zeytbuch, III, Vorr. 95 Wo Koch und Kellner verderben, da ist nicht viel zu erben. - Nass. Schulbl., XIV, 5. 96 Wo vil köch seind, da wirt der brei (die Suppe) versaltzen. - Franck, II, 103b; Tappius, 161b; Egenolff, 99b; Guttenstein, I, 22; Henisch, 505, 50; Gruter, I, 71; Lehmann, II, 858, 457; Blum, 151. "Wo viel Köche sein, da wird das Essen gern versalzen." (Mathesy, 90a.) 97 Zu Einem Koch gehören drei Kellner. - Simrock, 5800; Körte, 3463; Braun, I, 1916. 98 Zween Köche, nicht Eines Sinnes, bereiten die Speiss vbel. - Petri, II, 829. Böhm.: Dve kuchary v kuchyni dva kohouti na smetisti. (Celakovsky, 319.) 99 Zwei Köche in Einer Küche kommt einer in die Brüche. *100 Der Koch ist zu spät aus den Federn gekrochen. Wird gesagt, wenn die Speisen nicht gar gekocht sind. Frz.: La viande sent la plume. (Kritzinger, 544b.) *101 Dös isch oi Kuach und oin Muass. (Ulm.) *102 Er hat den Koch zum Freunde. Holl.: Hij heeft den kok te vriend. - Hij staat wel met den kok. (Harrebomee, I, 429b.) *103 Er ist der Koch. Er hat es veranlasst. *104 Er ist der Koch, es kompt auss seiner Kuchen (seinem Garten). - Lehmann, 18, 33. *105 Er ist Koch und Kellner zugleich. Frz.: Il est l'hote et l'hotellerie. (Lendroy, 876; Starschedel, 419.) *106 Es ist ein Koch für Schweine. Die Franzosen sagen von einem schlechten Koch: Es ist ein Koch von Hesdin, der den Teufel vergiftet. (Reinsberg V, 154.) *107 Es muss auch koch vnd keller (Kellner) mitgehn. - Franck, II, 56a; Tappius, 57a. "Die ehergeittig wollenn gesehen sein, nemen butz vnd stil, was spiess vnd stangen tragen kan, auch die küchenbuben, dass jr hoff herrlicheyt vnd bracht gross schein." Holl.: Kok en kraauwel, 't moest al medegaan. (Harrebomee, I, 429b.) Lat.: Ne Sannione quidem domi relicto. (Tappius, 56b.) *108 Ist der Koch auf dem Platz gewesen? Scherzhaft: Gibt's heute einen guten Tisch? Holl.: Heeft de kok wel geschaft? (Harrebomee, I, 429a.) *109 Ist doch des Kaisers Koch gestorben. Als Erwiderung, wenn sich jemand über den Tod einer Person wundert. Die Antwort des Arztes Callianax, die er einem seiner Kranken auf die Frage gab, ob er sterben werde. *110 Koch oder kelner. - Albr. von Eyba, Schimpffliche Comedien. *111 Koch und Kellner sind seine besten (einzigen) Freunde. Es geht ihm nichts über Essen und Trinken. Lat.: Animus est apud cauponem (oder: in patinis, in vino). (Faselius, 16.) *112 Man weiss nicht, wer Koch oder Kellner ist. Wo die Ordnung fehlt. Frz.: Dans ce menage on ne sait qui est maeitre ou valet. (Starschedel, 419.) *113 Unser Koch ist flau gewesen. Scherzhaft, um zu sagen: das Essen wird sehr einfach und gewöhnlich sein. Holl.: Het is een flaauw kok. (Harrebomee, I, 429a.) Kochen. 1 Es ist anders gekocht vnd anders angericht. - Lehmann, 177, 38. "Offt wird ein ding auff eine weiss beschlossen vnd befohlen, im werk erfolgts nit vnd wird anders verricht." 2 Es ist zum Kochen zu spät, wenn man auftragen soll. Lat.: Turpissimum tunc discere velle, quod jam necesse est docere. (Sutor, 735.) 3 Es kocht nicht jeder so gut, als er kann. 4 Gekocht und gebraten, es kommt alles an einen Ort. Wer isst, was ihm vorkommt, und nicht kostbare oder besondere Speisen verlangt. Frz.: Cuit et roti va tout en un pertuis. (Kritzinger, 196.) [Spaltenumbruch] 5 Gut gekocht, ist gesund. - Petri, II, 324. 6 Gut gekocht ist halbe Kost. Holl.: Coken ist kost, al en schinet niet. (Harrebomee, I, 442.) 7 Gut kochen kann mancher Mann, er richtet's aber eklig an. 8 Halb gekocht ist vugesundt. - Lehmann, 600, 105. Dän.: Halv-koget er usundt, for meget koget smager ikke. (Prov. dan., 270.) 9 Hast du wohl gekocht, so wirst du wohl essen. - Simrock, 5799. "Ziehet hin in Gottes Namen, machts wol auss, habt jhrs wol angefangen, habt jhrs wol kocht, so esst es gut." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 493.) 10 Heffstu wol gekochet, so richt wol an. - Franck, II, 81b; Tappius, 97a; Petri, II, 373; Gruter, I, 47; Sutor, 97; Simrock, 5797; Körte, 3457. 11 Koche wie kann, frisst 'ne Hund, frisst Mann. (Schles.) Vortrefflicher Grundsatz gewisser Hausfrauen, die da glauben, für den Mann sei alles gut. In Preussen: Oeck kak so got wie öck kann, frett nich min Hund, dann frett doch min Mann. (Frischbier2, 2092.) 12 Kochen kann man für andere, aber nicht schlingen. 13 Kochen können viele, aber nur wenige können zurichten. 14 Kochen und Backen geräth nicht immer. - Grimm, V, 1555. 15 Kocht man's wohl, so schmeckt man's wohl. - Simrock, 5798; Körte, 3459. Holl.: Veel kochens maakt goeden kost. (Harrebomee, I, 442b.) 16 Koken is kost, al en schinet nicht. - Körte, 3458. 17 Man kocht anders, anders richt man an. - Lehmann, 598, 74; Körte, 3456. 18 Man kocht überall mit Wasser. Poln.: Wszedzie w wodze warza. (Lompa, 34.) 19 Man kocht zuvor, ehe man anricht. - Lehmann, 610, 7. 20 Man muss kochen, ehe man anricht. - Lehmann, 700, 110. Die Neugriechen, um Vorsorge zu empfehlen: Koche bevor dich hungert. Die Walachen: Der Kluge schafft sich im Sommer einen Schlitten, im Winter einen Wagen an. Die Letten: Man muss den Stall bauen, ehe man die Schafe kauft. (Reinsberg III, 24.) 21 Mancher kan wol kochen vnnd das kocht nicht anrichten. - Lehmann, 33, 35; Eiselein, 386; Simrock, 5795; Braun, I, 1913. Lat.: Alio coquente ollam paratam sustuli. (Eiselein, 387.) 22 Viel kochen ist vnrath. - Petri, II, 573. 23 Was daheim gekocht wird, soll auch daheim gegessen werden. (Kamnitz.) 24 Was eilfertig kocht, das ist brentzend oder halb rohe. - Lehmann, 161. 6. 25 Was einer kocht, das wird er ausschütten. 26 Was man kocht, das muss man essen. - Reinsberg III, 64. 27 Was man lange kocht, wird oft verkocht. - Körte, 6452. 28 Was nützt stetes Kochen, wenn man den Tisch nie deckt! "Wollt ihr ewig kochen; soll der Tisch nie gedeckt werden?" (L. Börne, Ges. Schriften, Hamburg 1840, III, 37.) 29 Wei et sick gued kocket, de kannt gud ätten (opscheppen), (Waldeck.) - Curtze, 329, 183; für Iserlohn: Woeste, 72, 168. 30 Wemme sik gued koeket, kann me sik gued opfüllen. (Büren.) 31 Wenn es kocht, zischt's. 32 Wer es hat gekocht, der richts auch an. - Lehmann, 18, 31; Simrock, 5796; Eiselein, 387; Braun, I, 1914. 33 Wer kan kochen, wenn man nichts in der Küchen hat. - Petri, II, 727. 34 Wer nicht kochen kann, der bleib auss der Küche. - Petri, II, 742; Körte, 3583; Reinsberg III, 106; Masson, 319.
[Spaltenumbruch] 93 Wie der Koch, so der Brei. (S. Garn 21 und Glocke 77.) – Parömiakon, 42. 94 Wie kann ein koch widerwertigen münden in eim Hafen kochen? – Franck, Zeytbuch, III, Vorr. 95 Wo Koch und Kellner verderben, da ist nicht viel zu erben. – Nass. Schulbl., XIV, 5. 96 Wo vil köch seind, da wirt der brei (die Suppe) versaltzen. – Franck, II, 103b; Tappius, 161b; Egenolff, 99b; Guttenstein, I, 22; Henisch, 505, 50; Gruter, I, 71; Lehmann, II, 858, 457; Blum, 151. „Wo viel Köche sein, da wird das Essen gern versalzen.“ (Mathesy, 90a.) 97 Zu Einem Koch gehören drei Kellner. – Simrock, 5800; Körte, 3463; Braun, I, 1916. 98 Zween Köche, nicht Eines Sinnes, bereiten die Speiss vbel. – Petri, II, 829. Böhm.: Dvĕ kuchařy v kuchyni dva kohouti na smetišti. (Čelakovsky, 319.) 99 Zwei Köche in Einer Küche kommt einer in die Brüche. *100 Der Koch ist zu spät aus den Federn gekrochen. Wird gesagt, wenn die Speisen nicht gar gekocht sind. Frz.: La viande sent la plume. 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Kochen. 1 Es ist anders gekocht vnd anders angericht. – Lehmann, 177, 38. „Offt wird ein ding auff eine weiss beschlossen vnd befohlen, im werk erfolgts nit vnd wird anders verricht.“ 2 Es ist zum Kochen zu spät, wenn man auftragen soll. Lat.: Turpissimum tunc discere velle, quod jam necesse est docere. (Sutor, 735.) 3 Es kocht nicht jeder so gut, als er kann. 4 Gekocht und gebraten, es kommt alles an einen Ort. Wer isst, was ihm vorkommt, und nicht kostbare oder besondere Speisen verlangt. Frz.: Cuit et rôti va tout en un pertuis. (Kritzinger, 196.) [Spaltenumbruch] 5 Gut gekocht, ist gesund. – Petri, II, 324. 6 Gut gekocht ist halbe Kost. Holl.: Coken ist kost, al en schinet niet. (Harrebomée, I, 442.) 7 Gut kochen kann mancher Mann, er richtet's aber eklig an. 8 Halb gekocht ist vugesundt. – Lehmann, 600, 105. Dän.: Halv-koget er usundt, for meget koget smager ikke. 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93 Wie der Koch, so der Brei. (S. Garn 21 und Glocke 77.) – Parömiakon, 42.
94 Wie kann ein koch widerwertigen münden in eim Hafen kochen? – Franck, Zeytbuch, III, Vorr.
95 Wo Koch und Kellner verderben, da ist nicht viel zu erben. – Nass. Schulbl., XIV, 5.
96 Wo vil köch seind, da wirt der brei (die Suppe) versaltzen. – Franck, II, 103b; Tappius, 161b; Egenolff, 99b; Guttenstein, I, 22; Henisch, 505, 50; Gruter, I, 71; Lehmann, II, 858, 457; Blum, 151.
„Wo viel Köche sein, da wird das Essen gern versalzen.“ (Mathesy, 90a.)
97 Zu Einem Koch gehören drei Kellner. – Simrock, 5800; Körte, 3463; Braun, I, 1916.
98 Zween Köche, nicht Eines Sinnes, bereiten die Speiss vbel. – Petri, II, 829.
Böhm.: Dvĕ kuchařy v kuchyni dva kohouti na smetišti. (Čelakovsky, 319.)
99 Zwei Köche in Einer Küche kommt einer in die Brüche.
*100 Der Koch ist zu spät aus den Federn gekrochen.
Wird gesagt, wenn die Speisen nicht gar gekocht sind.
Frz.: La viande sent la plume. (Kritzinger, 544b.)
*101 Dös isch oi Kuach und oin Muass. (Ulm.)
*102 Er hat den Koch zum Freunde.
Holl.: Hij heeft den kok te vriend. – Hij staat wel met den kok. (Harrebomée, I, 429b.)
*103 Er ist der Koch.
Er hat es veranlasst.
*104 Er ist der Koch, es kompt auss seiner Kuchen (seinem Garten). – Lehmann, 18, 33.
*105 Er ist Koch und Kellner zugleich.
Frz.: Il est l'hôte et l'hôtellerie. (Lendroy, 876; Starschedel, 419.)
*106 Es ist ein Koch für Schweine.
Die Franzosen sagen von einem schlechten Koch: Es ist ein Koch von Hesdin, der den Teufel vergiftet. (Reinsberg V, 154.)
*107 Es muss auch koch vnd keller (Kellner) mitgehn. – Franck, II, 56a; Tappius, 57a.
„Die ehergeittig wollenn gesehen sein, nemen butz vnd stil, was spiess vnd stangen tragen kan, auch die küchenbuben, dass jr hoff herrlicheyt vnd bracht gross schein.“
Holl.: Kok en kraauwel, 't moest al medegaan. (Harrebomée, I, 429b.)
Lat.: Ne Sannione quidem domi relicto. (Tappius, 56b.)
*108 Ist der Koch auf dem Platz gewesen?
Scherzhaft: Gibt's heute einen guten Tisch?
Holl.: Heeft de kok wel geschaft? (Harrebomée, I, 429a.)
*109 Ist doch des Kaisers Koch gestorben.
Als Erwiderung, wenn sich jemand über den Tod einer Person wundert. Die Antwort des Arztes Callianax, die er einem seiner Kranken auf die Frage gab, ob er sterben werde.
*110 Koch oder kelner. – Albr. von Eyba, Schimpffliche Comedien.
*111 Koch und Kellner sind seine besten (einzigen) Freunde.
Es geht ihm nichts über Essen und Trinken.
Lat.: Animus est apud cauponem (oder: in patinis, in vino). (Faselius, 16.)
*112 Man weiss nicht, wer Koch oder Kellner ist.
Wo die Ordnung fehlt.
Frz.: Dans ce ménage on ne sait qui est maître ou valet. (Starschedel, 419.)
*113 Unser Koch ist flau gewesen.
Scherzhaft, um zu sagen: das Essen wird sehr einfach und gewöhnlich sein.
Holl.: Het is een flaauw kok. (Harrebomée, I, 429a.)
Kochen.
1 Es ist anders gekocht vnd anders angericht. – Lehmann, 177, 38.
„Offt wird ein ding auff eine weiss beschlossen vnd befohlen, im werk erfolgts nit vnd wird anders verricht.“
2 Es ist zum Kochen zu spät, wenn man auftragen soll.
Lat.: Turpissimum tunc discere velle, quod jam necesse est docere. (Sutor, 735.)
3 Es kocht nicht jeder so gut, als er kann.
4 Gekocht und gebraten, es kommt alles an einen Ort.
Wer isst, was ihm vorkommt, und nicht kostbare oder besondere Speisen verlangt.
Frz.: Cuit et rôti va tout en un pertuis. (Kritzinger, 196.)
5 Gut gekocht, ist gesund. – Petri, II, 324.
6 Gut gekocht ist halbe Kost.
Holl.: Coken ist kost, al en schinet niet. (Harrebomée, I, 442.)
7 Gut kochen kann mancher Mann, er richtet's aber eklig an.
8 Halb gekocht ist vugesundt. – Lehmann, 600, 105.
Dän.: Halv-koget er usundt, for meget koget smager ikke. (Prov. dan., 270.)
9 Hast du wohl gekocht, so wirst du wohl essen. – Simrock, 5799.
„Ziehet hin in Gottes Namen, machts wol auss, habt jhrs wol angefangen, habt jhrs wol kocht, so esst es gut.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 493.)
10 Heffstu wol gekochet, so richt wol an. – Franck, II, 81b; Tappius, 97a; Petri, II, 373; Gruter, I, 47; Sutor, 97; Simrock, 5797; Körte, 3457.
11 Koche wie kann, frisst 'ne Hund, frisst Mann. (Schles.)
Vortrefflicher Grundsatz gewisser Hausfrauen, die da glauben, für den Mann sei alles gut. In Preussen: Oeck kak so got wie öck kann, frett nich min Hund, dann frett doch min Mann. (Frischbier2, 2092.)
12 Kochen kann man für andere, aber nicht schlingen.
13 Kochen können viele, aber nur wenige können zurichten.
14 Kochen und Backen geräth nicht immer. – Grimm, V, 1555.
15 Kocht man's wohl, so schmeckt man's wohl. – Simrock, 5798; Körte, 3459.
Holl.: Veel kochens maakt goeden kost. (Harrebomée, I, 442b.)
16 Koken is kost, al en schinet nicht. – Körte, 3458.
17 Man kocht anders, anders richt man an. – Lehmann, 598, 74; Körte, 3456.
18 Man kocht überall mit Wasser.
Poln.: Wszędzie w wodze warzą. (Lompa, 34.)
19 Man kocht zuvor, ehe man anricht. – Lehmann, 610, 7.
20 Man muss kochen, ehe man anricht. – Lehmann, 700, 110.
Die Neugriechen, um Vorsorge zu empfehlen: Koche bevor dich hungert. Die Walachen: Der Kluge schafft sich im Sommer einen Schlitten, im Winter einen Wagen an. Die Letten: Man muss den Stall bauen, ehe man die Schafe kauft. (Reinsberg III, 24.)
21 Mancher kan wol kochen vnnd das kocht nicht anrichten. – Lehmann, 33, 35; Eiselein, 386; Simrock, 5795; Braun, I, 1913.
Lat.: Alio coquente ollam paratam sustuli. (Eiselein, 387.)
22 Viel kochen ist vnrath. – Petri, II, 573.
23 Was daheim gekocht wird, soll auch daheim gegessen werden. (Kamnitz.)
24 Was eilfertig kocht, das ist brentzend oder halb rohe. – Lehmann, 161. 6.
25 Was einer kocht, das wird er ausschütten.
26 Was man kocht, das muss man essen. – Reinsberg III, 64.
27 Was man lange kocht, wird oft verkocht. – Körte, 6452.
28 Was nützt stetes Kochen, wenn man den Tisch nie deckt!
„Wollt ihr ewig kochen; soll der Tisch nie gedeckt werden?“ (L. Börne, Ges. Schriften, Hamburg 1840, III, 37.)
29 Wei et sick gued kocket, de kannt gud ätten (opscheppen), (Waldeck.) – Curtze, 329, 183; für Iserlohn: Woeste, 72, 168.
30 Wemme sik gued koeket, kann me sik gued opfüllen. (Büren.)
31 Wenn es kocht, zischt's.
32 Wer es hat gekocht, der richts auch an. – Lehmann, 18, 31; Simrock, 5796; Eiselein, 387; Braun, I, 1914.
33 Wer kan kochen, wenn man nichts in der Küchen hat. – Petri, II, 727.
34 Wer nicht kochen kann, der bleib auss der Küche. – Petri, II, 742; Körte, 3583; Reinsberg III, 106; Masson, 319.
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