Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 11 Der Koch, der vor Hunger stirbt, wird nicht auf den Friedhof begraben. 12 Der Koch gibt dem Kellner eine Wurst, der Kellner löscht dem Koch den Durst. - Geiler, Nsch., 81; für Strasburg: Firmenich, II, 528. 13 Der Koch gilt so viel als der Kelner. - Petri, II, 249. 14 Der Koch hat seinen besten Platz am Feuer. Holl.: Geef aan de kok eene plaats bij 't vuur. (Harrebomee, I, 429a.) 15 Der Koch hat viel zu schaffen, bis er grossen Herren ein Ding so gut macht als des Schmieds Morgenmahl. - Sailer, 244. Mangel an Appetit. 16 Der Koch ist der beste Arzt. - G. Döring, Geisselfahrt (Frankfurt a. M. 1833), II, 277. 17 Der Koch ist übel dran, der die eigenen Finger nicht lecken kann. Engl.: He is an ill cook that cannot lick his own fingers. (Bohn II, 81.) 18 Der Koch kehrt sich wenig dran, ob ein Garsün (Garcon) ihn rufet an. 19 Der Koch muss seines Herrn Zunge haben. - Eiselein, 386; Simroch, 5792. 20 Der Koch sagte zum Kellner: löschest du mir den Durst, so brat' ich dir 'ne Wurst. Dän.: Naar kokken steger for kielder svenden, saa gielder det herrens viin-fad. - Steeger da mig en vyrst, saa ledsker jeg din tyrst. (Prov. dan., 352.) 21 Der Koch soll noch geboren werden, der es jedem Gaumen recht macht. Holl.: De kok moet nog geboren worden, die zoo kan koken, dat het allen monden smaakt. (Harrebomee, I, 429a.) 22 Der Koch wird selten Hungers sterben. Holl.: De kok zal zelden honger lijden. (Harrebomee, I, 429a.) 23 Der Koch wird vom Geruch (Dampf, Dunst) satt. - Blum, 146; Bücking, 98; Simrock, 5793; Braun, I, 1920; Masson, 16. Die Hitze des Herdes, der Dampf der Kohlen, das Kosten der Speisen tragen aber das Ihrige dazu bei, dass die Empfindung des Hungers verloren geht; es fehlt auch nicht an Beispielen, dass der blosse Geruch von frischem Brote Menschen vor dem Verhungern bewahrt hat. Dän.: Kokken maettes tit af rögen. (Prov. dan., 311.) 24 Die alten Köche essen auch noch gern Salz. 25 Durch einen guten Koch wird ein einfältiger Herr nicht witzig. Frz.: Jamais bon cuisinier n'a rendu son maeitre savant. (Cahier, 478.) 26 Ein guter Koch am Herd ist so viel werth als ein guter Reiter zu Pferd. - Storch, Freiknecht (Leipzig 1830), III, 13. 27 Ein guter koch, ein guter arzt. - Franck, I, 88a u. 159b; Gruter, I, 25; Petri, II, 193; Simrock, 5802; Eiselein, 386; Körte, 3464; Braun, I, 1918. 28 Ein guter Koch hat mehr Fett an den Händen als im Bauch. Die Portugiesen sagen: Ein guter Koch war nie fett. (Magazin für die Literatur des Auslandes, 1863, S. 556.) 29 Ein guter Koch muss einen feinen Geschmack haben. 30 Ein guter Koch muss kosten. Holl.: Die met den haard kan omgaan, weet van proeven. (Harrebomee, I, 270.) 31 Ein guter Koch siedet die Hühner nicht gleich, wenn sie gerupft sind. 32 Ein guter Koch spület wol einen Topff, ehe er speiss drin thut. - Petri, II, 193. 33 Ein guter Koch und hungriger Magen, ein frischer Trunk und durstige Zunge. - Eiselein, 386. 34 Ein guter Koch vnd ein hungriger Magen kommen wol zusammen. - Petri, II, 193. 35 Ein junger Koch, ein alter Bratenwender. Dän.: Ung kok gammel steg-vender. (Prov. dan., 281.) 36 Ein junger Koch, ein alter Brater. - Eiselein, 386. 37 Ein Koch ist gerechter dann ein Schaf, Ganss oder Kalb; denn er kan sie an Spiess stecken. - Lehmann, 632, 65. Beruht auf der Ansicht, dass der Stärkste recht hat, dass Gewalt Recht ist. [Spaltenumbruch] 38 Ein Koch muss lenger darauf wandern, biss er lernt, wie er die Leut durch vielfeltige Speisen vmb gesundheit will bringen, als ein Medicus, biss er lernt, wie er sie wieder gesund will machen. - Lehmann, 303, 18. 39 Ein Koch muss sich richten nach seines Herrn Munde. - Petri, II, 209. Lat.: Coquus domini debet habere gulam. (Martial.) (Binder II, 482; Faselius, 50; Philippi, 93; Wiegand, 493; Eiselein, 336.) 40 Ein Koch vnd Fleisch, ein bottenleuffer vnnd ein ebener Weg, Gasterey vnd Frölichkeit, ein zierlich Kleid vnd schöner volliger Mensch reimen sich wol zusammen. - Petri, II, 209. 41 Ein Koch wermet sich beym Fewer vnd muss auch rauch fressen. - Lehmann, 560, 28. 42 Ein Kock vnd ein Bock, ein Hoer vnd ein Bückinck stincken nicht ein lütting. - Petri, II, 209. 43 Ein saurer Koch ist besser als ein süsser Schmarotzer. Regel für vornehmer Herren Diät. 44 Ein unsauberer Koch macht kein appetitlich Mahl. In Aegypten sagt man: Wessen Koch ein Käfer ist, wie mag dessen Essen sein. (Burckhardt, 674.) Was kann aus einer Sache werden, wenn ein unsauberer Thor mit der Ausführung beauftragt ist. Der Käfer, der im Sprichwort gemeint ist, ist eine Art Rosskäfer und gilt den Aegyptern als ein Muster von Hässlichkeit und Unsauberkeit. 45 Ein zorniger Koch macht fetten Kohl. Dän.: Naar kokken (stegeren) er vred(er), bliver kaalen feed(er). (Prov. dan., 422 u. 530.) 46 Es ist ein guter Koch, der seines Herrn Geschmack hat. Poln.: Kucharz dobry co panski smak ma. 47 Es ist ein schlechter Koch, der das Fleisch nur auf einer Seite bratet. 48 Es ist nicht jeder ein Koch, der einen grossen Löffel in der Hand hat. 49 Es muss ein guter Koch sein, der für alle Mäuler recht kochen will. - Gaal, 1027. Ung.: Nincsen oly szakacs a ki minden embernek szaja izent tudna fözni. (Gaal, 1027.) 50 Es muss Koch vnd Kellner mit spacirn, damit jrer Pracht ein genüg geschehe. - Eyering, II, 570. 51 Es seind nicht alle köche, die lange messer tragen. - Agricola I, 26; Egenolff, 79a; Tappius, 76a; Eyering, II, 582; Petri, II, 294; Guttenstein, 118, 2; Lehmann, 332, 12; Gruter, I, 38; Schottel, 1113a; Mayer, I, 196; II, 93; Gaal, 1028; Blum, 153; Bücking, 371; Siebenkees, 240; Mauvillon, I, 16; Simrock, 5863; Parömiakon, 617; Eiselein, 386; Körte, 3462; Braun, I, 1917; Masson, 244; Reinsberg IV, 18. Man muss jeden richten nach dem, was er kann, und nicht nach dem, was er zu können den Schein hat. Die sich durch äusserliche Zeichen, durch Kleidung u. s. w. dafür ausgeben. Die Russen drücken denselben Gedanken in verschiedener Weise aus: Es ist nicht jeder ein Kaiser, der die Generalsuniform trägt. (Altmann V, 77.) Es sind nicht alles Helden, die eine Schärpe tragen. (Altmann VI, 379.) Dän.: Det er ikke alle gode kokke som baera lange knive. (Prov. dan., 352.) Holl.: Het zijn al geene koks, die lange messen dragen. (Harrebomee, 429a.) Lat.: Multi thyrsigeri, pauci Bacchi. (Binder I, 85; II, 1928; Erasm., 858; Philippi, I, 858.) - Non coquus ex cultro dignoscitur, haud quoque virgo Depedente coma, nec presbyter ipse corona. (Eiselein, 386.) - Non omnes, qui habent citharam, sunt citharoedi. (Tappius, 75b; Erasm., 858; Philippi, II, 40.) - Plures thriobolos, paucos est cernere vates. (Philippi, II, 98; Seybold, 445.) - Qui boves (tauros) stimulant multi, sed rarus arator. (Apostol., XIV; Binder I, 1031; II, 1928; Erasm., 858; Philippi, I, 262; Seybold 502.) Ung.: Nem mind szakacs, kinek kezeben a' nagy kanal. (Gaal, 1028.) 52 Es sind nicht alle Köche, die gern Grütz essen. - Petri, II, 294. 53 Es sind nicht alle Köche, die man in weissen Schürzen gehen sieht. Holl.: Het zijn algeene koks, die besmeerde schortelkleederen dragen. (Harrebomee, I, 429a; Bohn I, 325.)
[Spaltenumbruch] 11 Der Koch, der vor Hunger stirbt, wird nicht auf den Friedhof begraben. 12 Der Koch gibt dem Kellner eine Wurst, der Kellner löscht dem Koch den Durst. – Geiler, Nsch., 81; für Strasburg: Firmenich, II, 528. 13 Der Koch gilt so viel als der Kelner. – Petri, II, 249. 14 Der Koch hat seinen besten Platz am Feuer. Holl.: Geef aan de kok eene plaats bij 't vuur. (Harrebomée, I, 429a.) 15 Der Koch hat viel zu schaffen, bis er grossen Herren ein Ding so gut macht als des Schmieds Morgenmahl. – Sailer, 244. Mangel an Appetit. 16 Der Koch ist der beste Arzt. – G. Döring, Geisselfahrt (Frankfurt a. M. 1833), II, 277. 17 Der Koch ist übel dran, der die eigenen Finger nicht lecken kann. Engl.: He is an ill cook that cannot lick his own fingers. (Bohn II, 81.) 18 Der Koch kehrt sich wenig dran, ob ein Garsün (Garçon) ihn rufet an. 19 Der Koch muss seines Herrn Zunge haben. – Eiselein, 386; Simroch, 5792. 20 Der Koch sagte zum Kellner: löschest du mir den Durst, so brat' ich dir 'ne Wurst. Dän.: Naar kokken steger for kielder svenden, saa gielder det herrens viin-fad. – Steeger da mig en vyrst, saa ledsker jeg din tyrst. (Prov. dan., 352.) 21 Der Koch soll noch geboren werden, der es jedem Gaumen recht macht. Holl.: De kok moet nog geboren worden, die zoo kan koken, dat het allen monden smaakt. (Harrebomée, I, 429a.) 22 Der Koch wird selten Hungers sterben. Holl.: De kok zal zelden honger lijden. (Harrebomée, I, 429a.) 23 Der Koch wird vom Geruch (Dampf, Dunst) satt. – Blum, 146; Bücking, 98; Simrock, 5793; Braun, I, 1920; Masson, 16. 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[Spaltenumbruch] 38 Ein Koch muss lenger darauf wandern, biss er lernt, wie er die Leut durch vielfeltige Speisen vmb gesundheit will bringen, als ein Medicus, biss er lernt, wie er sie wieder gesund will machen. – Lehmann, 303, 18. 39 Ein Koch muss sich richten nach seines Herrn Munde. – Petri, II, 209. Lat.: Coquus domini debet habere gulam. (Martial.) (Binder II, 482; Faselius, 50; Philippi, 93; Wiegand, 493; Eiselein, 336.) 40 Ein Koch vnd Fleisch, ein bottenleuffer vnnd ein ebener Weg, Gasterey vnd Frölichkeit, ein zierlich Kleid vnd schöner volliger Mensch reimen sich wol zusammen. – Petri, II, 209. 41 Ein Koch wermet sich beym Fewer vnd muss auch rauch fressen. – Lehmann, 560, 28. 42 Ein Kock vnd ein Bock, ein Hoer vnd ein Bückinck stincken nicht ein lütting. – Petri, II, 209. 43 Ein saurer Koch ist besser als ein süsser Schmarotzer. Regel für vornehmer Herren Diät. 44 Ein unsauberer Koch macht kein appetitlich Mahl. In Aegypten sagt man: Wessen Koch ein Käfer ist, wie mag dessen Essen sein. (Burckhardt, 674.) Was kann aus einer Sache werden, wenn ein unsauberer Thor mit der Ausführung beauftragt ist. Der Käfer, der im Sprichwort gemeint ist, ist eine Art Rosskäfer und gilt den Aegyptern als ein Muster von Hässlichkeit und Unsauberkeit. 45 Ein zorniger Koch macht fetten Kohl. Dän.: Naar kokken (stegeren) er vred(er), bliver kaalen feed(er). (Prov. dan., 422 u. 530.) 46 Es ist ein guter Koch, der seines Herrn Geschmack hat. Poln.: Kucharz dobrý co paňski smak ma. 47 Es ist ein schlechter Koch, der das Fleisch nur auf einer Seite bratet. 48 Es ist nicht jeder ein Koch, der einen grossen Löffel in der Hand hat. 49 Es muss ein guter Koch sein, der für alle Mäuler recht kochen will. – Gaal, 1027. Ung.: Nincsen oly szakács a ki minden embernek szája izént tudna fözni. (Gaal, 1027.) 50 Es muss Koch vnd Kellner mit spacirn, damit jrer Pracht ein genüg geschehe. – Eyering, II, 570. 51 Es seind nicht alle köche, die lange messer tragen. – Agricola I, 26; Egenolff, 79a; Tappius, 76a; Eyering, II, 582; Petri, II, 294; Guttenstein, 118, 2; Lehmann, 332, 12; Gruter, I, 38; Schottel, 1113a; Mayer, I, 196; II, 93; Gaal, 1028; Blum, 153; Bücking, 371; Siebenkees, 240; Mauvillon, I, 16; Simrock, 5863; Parömiakon, 617; Eiselein, 386; Körte, 3462; Braun, I, 1917; Masson, 244; Reinsberg IV, 18. Man muss jeden richten nach dem, was er kann, und nicht nach dem, was er zu können den Schein hat. Die sich durch äusserliche Zeichen, durch Kleidung u. s. w. dafür ausgeben. Die Russen drücken denselben Gedanken in verschiedener Weise aus: Es ist nicht jeder ein Kaiser, der die Generalsuniform trägt. (Altmann V, 77.) Es sind nicht alles Helden, die eine Schärpe tragen. (Altmann VI, 379.) Dän.: Det er ikke alle gode kokke som bæra lange knive. (Prov. dan., 352.) 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11 Der Koch, der vor Hunger stirbt, wird nicht auf den Friedhof begraben.
12 Der Koch gibt dem Kellner eine Wurst, der Kellner löscht dem Koch den Durst. – Geiler, Nsch., 81; für Strasburg: Firmenich, II, 528.
13 Der Koch gilt so viel als der Kelner. – Petri, II, 249.
14 Der Koch hat seinen besten Platz am Feuer.
Holl.: Geef aan de kok eene plaats bij 't vuur. (Harrebomée, I, 429a.)
15 Der Koch hat viel zu schaffen, bis er grossen Herren ein Ding so gut macht als des Schmieds Morgenmahl. – Sailer, 244.
Mangel an Appetit.
16 Der Koch ist der beste Arzt. – G. Döring, Geisselfahrt (Frankfurt a. M. 1833), II, 277.
17 Der Koch ist übel dran, der die eigenen Finger nicht lecken kann.
Engl.: He is an ill cook that cannot lick his own fingers. (Bohn II, 81.)
18 Der Koch kehrt sich wenig dran, ob ein Garsün (Garçon) ihn rufet an.
19 Der Koch muss seines Herrn Zunge haben. – Eiselein, 386; Simroch, 5792.
20 Der Koch sagte zum Kellner: löschest du mir den Durst, so brat' ich dir 'ne Wurst.
Dän.: Naar kokken steger for kielder svenden, saa gielder det herrens viin-fad. – Steeger da mig en vyrst, saa ledsker jeg din tyrst. (Prov. dan., 352.)
21 Der Koch soll noch geboren werden, der es jedem Gaumen recht macht.
Holl.: De kok moet nog geboren worden, die zoo kan koken, dat het allen monden smaakt. (Harrebomée, I, 429a.)
22 Der Koch wird selten Hungers sterben.
Holl.: De kok zal zelden honger lijden. (Harrebomée, I, 429a.)
23 Der Koch wird vom Geruch (Dampf, Dunst) satt. – Blum, 146; Bücking, 98; Simrock, 5793; Braun, I, 1920; Masson, 16.
Die Hitze des Herdes, der Dampf der Kohlen, das Kosten der Speisen tragen aber das Ihrige dazu bei, dass die Empfindung des Hungers verloren geht; es fehlt auch nicht an Beispielen, dass der blosse Geruch von frischem Brote Menschen vor dem Verhungern bewahrt hat.
Dän.: Kokken mættes tit af røgen. (Prov. dan., 311.)
24 Die alten Köche essen auch noch gern Salz.
25 Durch einen guten Koch wird ein einfältiger Herr nicht witzig.
Frz.: Jamais bon cuisinier n'a rendu son maître savant. (Cahier, 478.)
26 Ein guter Koch am Herd ist so viel werth als ein guter Reiter zu Pferd. – Storch, Freiknecht (Leipzig 1830), III, 13.
27 Ein guter koch, ein guter arzt. – Franck, I, 88a u. 159b; Gruter, I, 25; Petri, II, 193; Simrock, 5802; Eiselein, 386; Körte, 3464; Braun, I, 1918.
28 Ein guter Koch hat mehr Fett an den Händen als im Bauch.
Die Portugiesen sagen: Ein guter Koch war nie fett. (Magazin für die Literatur des Auslandes, 1863, S. 556.)
29 Ein guter Koch muss einen feinen Geschmack haben.
30 Ein guter Koch muss kosten.
Holl.: Die met den haard kan omgaan, weet van proeven. (Harrebomée, I, 270.)
31 Ein guter Koch siedet die Hühner nicht gleich, wenn sie gerupft sind.
32 Ein guter Koch spület wol einen Topff, ehe er speiss drin thut. – Petri, II, 193.
33 Ein guter Koch und hungriger Magen, ein frischer Trunk und durstige Zunge. – Eiselein, 386.
34 Ein guter Koch vnd ein hungriger Magen kommen wol zusammen. – Petri, II, 193.
35 Ein junger Koch, ein alter Bratenwender.
Dän.: Ung kok gammel steg-vender. (Prov. dan., 281.)
36 Ein junger Koch, ein alter Brater. – Eiselein, 386.
37 Ein Koch ist gerechter dann ein Schaf, Ganss oder Kalb; denn er kan sie an Spiess stecken. – Lehmann, 632, 65.
Beruht auf der Ansicht, dass der Stärkste recht hat, dass Gewalt Recht ist.
38 Ein Koch muss lenger darauf wandern, biss er lernt, wie er die Leut durch vielfeltige Speisen vmb gesundheit will bringen, als ein Medicus, biss er lernt, wie er sie wieder gesund will machen. – Lehmann, 303, 18.
39 Ein Koch muss sich richten nach seines Herrn Munde. – Petri, II, 209.
Lat.: Coquus domini debet habere gulam. (Martial.) (Binder II, 482; Faselius, 50; Philippi, 93; Wiegand, 493; Eiselein, 336.)
40 Ein Koch vnd Fleisch, ein bottenleuffer vnnd ein ebener Weg, Gasterey vnd Frölichkeit, ein zierlich Kleid vnd schöner volliger Mensch reimen sich wol zusammen. – Petri, II, 209.
41 Ein Koch wermet sich beym Fewer vnd muss auch rauch fressen. – Lehmann, 560, 28.
42 Ein Kock vnd ein Bock, ein Hoer vnd ein Bückinck stincken nicht ein lütting. – Petri, II, 209.
43 Ein saurer Koch ist besser als ein süsser Schmarotzer.
Regel für vornehmer Herren Diät.
44 Ein unsauberer Koch macht kein appetitlich Mahl.
In Aegypten sagt man: Wessen Koch ein Käfer ist, wie mag dessen Essen sein. (Burckhardt, 674.) Was kann aus einer Sache werden, wenn ein unsauberer Thor mit der Ausführung beauftragt ist. Der Käfer, der im Sprichwort gemeint ist, ist eine Art Rosskäfer und gilt den Aegyptern als ein Muster von Hässlichkeit und Unsauberkeit.
45 Ein zorniger Koch macht fetten Kohl.
Dän.: Naar kokken (stegeren) er vred(er), bliver kaalen feed(er). (Prov. dan., 422 u. 530.)
46 Es ist ein guter Koch, der seines Herrn Geschmack hat.
Poln.: Kucharz dobrý co paňski smak ma.
47 Es ist ein schlechter Koch, der das Fleisch nur auf einer Seite bratet.
48 Es ist nicht jeder ein Koch, der einen grossen Löffel in der Hand hat.
49 Es muss ein guter Koch sein, der für alle Mäuler recht kochen will. – Gaal, 1027.
Ung.: Nincsen oly szakács a ki minden embernek szája izént tudna fözni. (Gaal, 1027.)
50 Es muss Koch vnd Kellner mit spacirn, damit jrer Pracht ein genüg geschehe. – Eyering, II, 570.
51 Es seind nicht alle köche, die lange messer tragen. – Agricola I, 26; Egenolff, 79a; Tappius, 76a; Eyering, II, 582; Petri, II, 294; Guttenstein, 118, 2; Lehmann, 332, 12; Gruter, I, 38; Schottel, 1113a; Mayer, I, 196; II, 93; Gaal, 1028; Blum, 153; Bücking, 371; Siebenkees, 240; Mauvillon, I, 16; Simrock, 5863; Parömiakon, 617; Eiselein, 386; Körte, 3462; Braun, I, 1917; Masson, 244; Reinsberg IV, 18.
Man muss jeden richten nach dem, was er kann, und nicht nach dem, was er zu können den Schein hat. Die sich durch äusserliche Zeichen, durch Kleidung u. s. w. dafür ausgeben. Die Russen drücken denselben Gedanken in verschiedener Weise aus: Es ist nicht jeder ein Kaiser, der die Generalsuniform trägt. (Altmann V, 77.) Es sind nicht alles Helden, die eine Schärpe tragen. (Altmann VI, 379.)
Dän.: Det er ikke alle gode kokke som bæra lange knive. (Prov. dan., 352.)
Holl.: Het zijn al geene koks, die lange messen dragen. (Harrebomée, 429a.)
Lat.: Multi thyrsigeri, pauci Bacchi. (Binder I, 85; II, 1928; Erasm., 858; Philippi, I, 858.) – Non coquus ex cultro dignoscitur, haud quoque virgo Depedente coma, nec presbyter ipse corona. (Eiselein, 386.) – Non omnes, qui habent citharam, sunt citharoedi. (Tappius, 75b; Erasm., 858; Philippi, II, 40.) – Plures thriobolos, paucos est cernere vates. (Philippi, II, 98; Seybold, 445.) – Qui boves (tauros) stimulant multi, sed rarus arator. (Apostol., XIV; Binder I, 1031; II, 1928; Erasm., 858; Philippi, I, 262; Seybold 502.)
Ung.: Nem mind szakács, kinek kezében a' nagy kanál. (Gaal, 1028.)
52 Es sind nicht alle Köche, die gern Grütz essen. – Petri, II, 294.
53 Es sind nicht alle Köche, die man in weissen Schürzen gehen sieht.
Holl.: Het zijn algeene koks, die besmeerde schortelkleederen dragen. (Harrebomée, I, 429a; Bohn I, 325.)
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