Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] *828 Er würde vor einer todten Katze davonlaufen. Holl.: Hij zou weg loopen voor eene doode kat. (Harrebomee, I, 387b.) *829 Es chönt's e Chatz merke. (Luzern.) *830 Es geht ihm wie der Katze mit der Maus. Für einen Leichnam ist er, wie Goethe hinzufügt, nicht zu Haus, d. h. er will mit langweiligen Menschen nichts zu thun haben. *831 Es gilt der Katze um den Schwanz. - Eiselein, 365; Braun, I, 1769. *832 Es gingen der Katze die Haare aus. Wenn das Geld oder die guten Karten zu Ende gingen. *833 Es gohd der Chatz ume Wadel. (Luzern.) - Eiselein, 365. Lat.: Sita est res in cuspide ferri. (Seybold, 570; Sutor, 668.) *834 Es ist, als wenn man die Katze über das Schmer setzte. Lat.: Pone seram cohibe, sed quis custodiet ipsos custodes? (Seybold, 449.) *835 Es ist eine nasse Katze. Von einem bösen Weibe. "Wann sie war auch eine nasse katz und geb dem scherer auch ein Platz." (H. Sachs, IV, 3, 66c.) Bei H. Sachs kommt diese Redensart oft vor. Ob man vielleicht gewisse Fehltritte der Frauen durch Eintauchen ins Wasser bestraft hat? Bekanntlich haben die Katzen eine besondere Scheu davor, ins Wasser zu gehen. *836 Es ist eine schwarze Katze dazwischengekommen. Es ist etwas durch einen unglücklichen Zufall verhindert worden, weil man früher schwarze Katzen als Unglücksboten betrachtete. *837 Es ist weder Katze noch Maus übriggeblieben. Holl.: Daar is kat noch muis overgebleven (of: wedergekomen). (Harrebomee, I, 384b.) *838 Es liegt der Katzen umb den Schweiff. - Sutor, 668. In dem Sinne: Es steht auf Spitze und Knopf. *839 Es liegt eine Katze dahinter versteckt. *840 Es regt sich weder Katz noch Hund. - Waldis, IV, 49. *841 Es schaut ihn keine Katz' an. (Wien.) Den Geck, der glaubt, er werde allgemein bewundert. *842 Es war keine Katz' da. (Rottenburg.) D. i. niemand war da. *843 Es wird der Katz der Speck theuer genug kommen. - Sutor, 558. *844 Es wird der katzen des specks werden. - Franck, II, 15a; Eiselein, 366. Lat.: De caseo absumto feles nimis sero depelluntur. (Eiselein, 366.) *845 Et äs Katz wä Mitz (auch Katze). (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 174, 143. *846 Got, giet de Katzen Hoa! (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 327, 304. Geht und gebt den Katzen Heu. *847 Hä muss doch om Eng de Katz durch de Bach schlefe. (Bedburg.) *848 Hai sühd de Katte füärn Lülink1 an. - Frommann, V, 74, 131; Schiller, II, 15b. 1) Auch Lüning, Lünk, Lünke (aus Lovininke), Hauslünk = Name für Sperling oder Spatz. (Frommann, IV, 31.) *849 Häng's der Katz' an den Hals, so fressen's die Mäuse nicht. Als Antwort auf die Frage: Was soll ich damit machen? Wo soll ich es hinthun? Holl.: Hang het der kat aan den hals, dan is het voor muizen bewaard. (Harrebomee, I, 386b.) *850 Hans Katt. In frühern Zeiten Beiname der Stralsunder, weil sie auf dem Nicolaikirchthurme auf einen Fuchs Jagd machten, der sich als Katze entlarvte. (Jubelschrift, S. 31.) *851 Hast du mit der Katze gerauft? Wenn einer ein zerkratztes Gesicht mit nach Hause bringt. Frz.: Avez-vous joue avec les chats? (Starschedel, 415.) *852 He hett de Katt d'rein krägen. - Stürenburg, 104a. Seine Waare ist bei der Besichtigung verworfen worden. Katten = verwerfen eine Waare, die man nach Probe gekauft hat, z. B. Torf, Korn u. dgl. *853 He het ock Katt on Kogel verspölt. (Meurs.) - Firmenich, I, 405, 316. [Spaltenumbruch] *854 He kann sein Katte wol Paus heten. (Ostfries.) - Frommann, V, 525, 636; Eichwald, 983; Bueren, 544; Kern, 713; Hauskalender, II. Er befindet sich im Wohlstande. Er kann von Glück sagen. *855 Heraus mit den wilden Katzen aus dem Sack. - Eiselein, 368; Simrock, 5513; Braun, I, 1786. *856 Heraus mit de Katze aus dem Sacke. - Wurzbach II, 222. *857 Hi bant a Kat a Klank unner a Stört. (Amrum.) - Haupt, VIII, 361, 172. Er bindet der Katze eine Schelle unter den Schwanz. *858 Hi helt sin Kat beeder üüs an öödern sin Küü. (Amrum.) - Haupt, 354, 65. Er hält seine Katze für besser als ein anderer seine Kuh. *859 Hot net as (unsere) Katz de Wazstein (Wetzstein) verluern? (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 327, 298. Wenn man ohne rechten Grund einen Besuch macht. *860 I ha ke Chatz im Sack. - Tobler, 91. Damit will eine Person, die geihrzet wird, andeuten, dass sie nicht im Plural, sondern nur in der Einzahl vorhanden sei. *861 I ho d' Katz' im Sack, mach' di net mausig. (Horgen.) - Birlinger, 282. *862 I sött geng de Chatz dur a Bach ziah. (Bern.) - Zyro, 29. *863 Ich habe die Katze eine Katze genannt. Frz.: Apeller un chat un chat. (Lendroy, 337.) *864 Ich muss der Katzen d' schellen anhencken. - Schade, I, 13, 1. *865 Ich muss die Katze durch den Bach schleifen. (Eifel.) Ich muss den Schaden tragen. *866 Ich soll die Katze würgen. Soll dafür büssen, soll das Unangenehme übernehmen. *867 Ist die Katze noch so klein, sie jagt schon das Mäuselein. Frz.: Chat et chaton chassent le raton. (Leroux, I, 98.) *868 Jeg het d' Chatz links g'muset. (Breisgau.) - Frommann, V, 406. Die Sache ist in eine schlimme Lage getreten. Nimmt man es mit Schrecken wahr, so heisst es: Jetz het, bi Gott, d' Chatz links g'muset. *869 Jetz geit der chaze d's burst us. (Bern.) - Frommann, II, 371a; Zyro, 37. Lat.: Nunc res ad restim rediit. *870 Jetzt gehen der Katze die Haare aus. - Körte, 3298b. Die Sache wird schwierig. *871 Jetzt ist der Katze gestreut. (Rottenburg.) Die Sache ist besorgt, in Ordnung. *872 Jetzt saicht d' Katz' links. (Weissenstein.) - Birlinger, 862. Jetzt geht die Sache schlecht. *873 Jü kniipet de Kat ön Junkens. (Sylt.) Sie kauft die Katze im Dunkeln. *874 Kannst de Katt kachle (schaukeln, wiegen) op a Mualatt (Mauerlatte). (Samland.) - Frischbier2, 1928. *875 Katt, sö öt Kind nich an! *876 Katte, hacke da nich an, dat is Wost (Wurst). (Wolfenbüttel.) Ermahnung zur Vorsicht. *877 Katz, dich holt das Donnerwetter, Katz, dich holt das Donnerwetter. Diesen Text legt man dem Locken des Tambours 3/49 Uhr abends unter. *878 Katz mag der fisch nit. - Franck, II, 17b; Gruter, III, 57; Lehmann, II, 316, 11. *879 Katz, vom Vogel. - Egenolff, 313b; Eyering, III, 113; Körte, 3241. So ruft man immer, wenn sich die Katze auch nur einmal beim Vogel betreffen liess. *880 Ke Chatz im Sack chaufa. - Tobler, 91. Nichts kaufen, das man nicht sieht. *881 Kutz, Katz, Bollaloch, wemma die ett sieht, so schmeckt ma di doch. - Birlinger, 866. *882 Lass du den Katz' in Ruh, sonst klaut er dir. - Frischbier, 383; Frischbier2, 1916.
[Spaltenumbruch] *828 Er würde vor einer todten Katze davonlaufen. Holl.: Hij zou weg loopen voor eene doode kat. (Harrebomée, I, 387b.) *829 Es chönt's e Chatz merke. (Luzern.) *830 Es geht ihm wie der Katze mit der Maus. Für einen Leichnam ist er, wie Goethe hinzufügt, nicht zu Haus, d. h. er will mit langweiligen Menschen nichts zu thun haben. *831 Es gilt der Katze um den Schwanz. – Eiselein, 365; Braun, I, 1769. *832 Es gingen der Katze die Haare aus. Wenn das Geld oder die guten Karten zu Ende gingen. *833 Es gohd der Chatz ume Wadel. (Luzern.) – Eiselein, 365. Lat.: Sita est res in cuspide ferri. (Seybold, 570; Sutor, 668.) *834 Es ist, als wenn man die Katze über das Schmer setzte. Lat.: Pone seram cohibe, sed quis custodiet ipsos custodes? (Seybold, 449.) *835 Es ist eine nasse Katze. Von einem bösen Weibe. „Wann sie war auch eine nasse katz und geb dem scherer auch ein Platz.“ (H. Sachs, IV, 3, 66c.) Bei H. Sachs kommt diese Redensart oft vor. Ob man vielleicht gewisse Fehltritte der Frauen durch Eintauchen ins Wasser bestraft hat? Bekanntlich haben die Katzen eine besondere Scheu davor, ins Wasser zu gehen. *836 Es ist eine schwarze Katze dazwischengekommen. Es ist etwas durch einen unglücklichen Zufall verhindert worden, weil man früher schwarze Katzen als Unglücksboten betrachtete. *837 Es ist weder Katze noch Maus übriggeblieben. Holl.: Daar is kat noch muis overgebleven (of: wedergekomen). (Harrebomée, I, 384b.) *838 Es liegt der Katzen umb den Schweiff. – Sutor, 668. In dem Sinne: Es steht auf Spitze und Knopf. *839 Es liegt eine Katze dahinter versteckt. *840 Es regt sich weder Katz noch Hund. – Waldis, IV, 49. *841 Es schaut ihn keine Katz' an. (Wien.) Den Geck, der glaubt, er werde allgemein bewundert. *842 Es war keine Katz' da. (Rottenburg.) D. i. niemand war da. *843 Es wird der Katz der Speck theuer genug kommen. – Sutor, 558. *844 Es wird der katzen des specks werden. – Franck, II, 15a; Eiselein, 366. 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Wenn einer ein zerkratztes Gesicht mit nach Hause bringt. Frz.: Avez-vous joué avec les chats? (Starschedel, 415.) *852 He hett de Katt d'rîn krägen. – Stürenburg, 104a. Seine Waare ist bei der Besichtigung verworfen worden. Katten = verwerfen eine Waare, die man nach Probe gekauft hat, z. B. Torf, Korn u. dgl. *853 He het ock Katt on Kogel verspölt. (Meurs.) – Firmenich, I, 405, 316. [Spaltenumbruch] *854 He kann sîn Katte wol Pûs hêten. (Ostfries.) – Frommann, V, 525, 636; Eichwald, 983; Bueren, 544; Kern, 713; Hauskalender, II. Er befindet sich im Wohlstande. Er kann von Glück sagen. *855 Heraus mit den wilden Katzen aus dem Sack. – Eiselein, 368; Simrock, 5513; Braun, I, 1786. *856 Heraus mit de Katze aus dem Sacke. – Wurzbach II, 222. *857 Hi bant a Kât a Klank unner a Stört. (Amrum.) – Haupt, VIII, 361, 172. Er bindet der Katze eine Schelle unter den Schwanz. *858 Hi hêlt sin Kât beeder üüs an öödern sin Küü. (Amrum.) – Haupt, 354, 65. 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(Leroux, I, 98.) *868 Jeg het d' Chatz links g'muset. (Breisgau.) – Frommann, V, 406. Die Sache ist in eine schlimme Lage getreten. Nimmt man es mit Schrecken wahr, so heisst es: Jetz het, bi Gott, d' Chatz links g'muset. *869 Jetz geit der chaze d's burst us. (Bern.) – Frommann, II, 371a; Zyro, 37. Lat.: Nunc res ad restim rediit. *870 Jetzt gehen der Katze die Haare aus. – Körte, 3298b. Die Sache wird schwierig. *871 Jetzt ist der Katze gestreut. (Rottenburg.) Die Sache ist besorgt, in Ordnung. *872 Jetzt saicht d' Katz' links. (Weissenstein.) – Birlinger, 862. Jetzt geht die Sache schlecht. *873 Jü kniipet de Kat ön Junkens. (Sylt.) Sie kauft die Katze im Dunkeln. *874 Kannst de Katt kachle (schaukeln, wiegen) op a Mualatt (Mauerlatte). (Samland.) – Frischbier2, 1928. *875 Katt, sö öt Kind nich an! *876 Katte, hacke da nich an, dat is Wost (Wurst). (Wolfenbüttel.) Ermahnung zur Vorsicht. *877 Katz, dich holt das Donnerwetter, Katz, dich holt das Donnerwetter. Diesen Text legt man dem Locken des Tambours 3/49 Uhr abends unter. *878 Katz mag der fisch nit. – Franck, II, 17b; Gruter, III, 57; Lehmann, II, 316, 11. *879 Katz, vom Vogel. – Egenolff, 313b; Eyering, III, 113; Körte, 3241. So ruft man immer, wenn sich die Katze auch nur einmal beim Vogel betreffen liess. *880 Ke Chatz im Sack chaufa. – Tobler, 91. Nichts kaufen, das man nicht sieht. *881 Kutz, Katz, Bollaloch, wemma die ett sieht, so schmeckt ma di doch. – Birlinger, 866. *882 Lass du den Katz' in Ruh, sonst klaut er dir. – Frischbier, 383; Frischbier2, 1916.
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*828 Er würde vor einer todten Katze davonlaufen.
Holl.: Hij zou weg loopen voor eene doode kat. (Harrebomée, I, 387b.)
*829 Es chönt's e Chatz merke. (Luzern.)
*830 Es geht ihm wie der Katze mit der Maus.
Für einen Leichnam ist er, wie Goethe hinzufügt, nicht zu Haus, d. h. er will mit langweiligen Menschen nichts zu thun haben.
*831 Es gilt der Katze um den Schwanz. – Eiselein, 365; Braun, I, 1769.
*832 Es gingen der Katze die Haare aus.
Wenn das Geld oder die guten Karten zu Ende gingen.
*833 Es gohd der Chatz ume Wadel. (Luzern.) – Eiselein, 365.
Lat.: Sita est res in cuspide ferri. (Seybold, 570; Sutor, 668.)
*834 Es ist, als wenn man die Katze über das Schmer setzte.
Lat.: Pone seram cohibe, sed quis custodiet ipsos custodes? (Seybold, 449.)
*835 Es ist eine nasse Katze.
Von einem bösen Weibe. „Wann sie war auch eine nasse katz und geb dem scherer auch ein Platz.“ (H. Sachs, IV, 3, 66c.) Bei H. Sachs kommt diese Redensart oft vor. Ob man vielleicht gewisse Fehltritte der Frauen durch Eintauchen ins Wasser bestraft hat? Bekanntlich haben die Katzen eine besondere Scheu davor, ins Wasser zu gehen.
*836 Es ist eine schwarze Katze dazwischengekommen.
Es ist etwas durch einen unglücklichen Zufall verhindert worden, weil man früher schwarze Katzen als Unglücksboten betrachtete.
*837 Es ist weder Katze noch Maus übriggeblieben.
Holl.: Daar is kat noch muis overgebleven (of: wedergekomen). (Harrebomée, I, 384b.)
*838 Es liegt der Katzen umb den Schweiff. – Sutor, 668.
In dem Sinne: Es steht auf Spitze und Knopf.
*839 Es liegt eine Katze dahinter versteckt.
*840 Es regt sich weder Katz noch Hund. – Waldis, IV, 49.
*841 Es schaut ihn keine Katz' an. (Wien.)
Den Geck, der glaubt, er werde allgemein bewundert.
*842 Es war keine Katz' da. (Rottenburg.)
D. i. niemand war da.
*843 Es wird der Katz der Speck theuer genug kommen. – Sutor, 558.
*844 Es wird der katzen des specks werden. – Franck, II, 15a; Eiselein, 366.
Lat.: De caseo absumto feles nimis sero depelluntur. (Eiselein, 366.)
*845 Et äs Katz wä Mitz (auch Katze). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 174, 143.
*846 Gôt, giet de Katzen Hoa! (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 327, 304.
Geht und gebt den Katzen Heu.
*847 Hä muss doch om Eng de Katz durch de Bâch schlêfe. (Bedburg.)
*848 Hai sühd de Katte füärn Lülink1 ân. – Frommann, V, 74, 131; Schiller, II, 15b.
1) Auch Lüning, Lünk, Lünke (aus Lovininke), Hûslünk = Name für Sperling oder Spatz. (Frommann, IV, 31.)
*849 Häng's der Katz' an den Hals, so fressen's die Mäuse nicht.
Als Antwort auf die Frage: Was soll ich damit machen? Wo soll ich es hinthun?
Holl.: Hang het der kat aan den hals, dan is het voor muizen bewaard. (Harrebomée, I, 386b.)
*850 Hans Katt.
In frühern Zeiten Beiname der Stralsunder, weil sie auf dem Nicolaikirchthurme auf einen Fuchs Jagd machten, der sich als Katze entlarvte. (Jubelschrift, S. 31.)
*851 Hast du mit der Katze gerauft?
Wenn einer ein zerkratztes Gesicht mit nach Hause bringt.
Frz.: Avez-vous joué avec les chats? (Starschedel, 415.)
*852 He hett de Katt d'rîn krägen. – Stürenburg, 104a.
Seine Waare ist bei der Besichtigung verworfen worden. Katten = verwerfen eine Waare, die man nach Probe gekauft hat, z. B. Torf, Korn u. dgl.
*853 He het ock Katt on Kogel verspölt. (Meurs.) – Firmenich, I, 405, 316.
*854 He kann sîn Katte wol Pûs hêten. (Ostfries.) – Frommann, V, 525, 636; Eichwald, 983; Bueren, 544; Kern, 713; Hauskalender, II.
Er befindet sich im Wohlstande. Er kann von Glück sagen.
*855 Heraus mit den wilden Katzen aus dem Sack. – Eiselein, 368; Simrock, 5513; Braun, I, 1786.
*856 Heraus mit de Katze aus dem Sacke. – Wurzbach II, 222.
*857 Hi bant a Kât a Klank unner a Stört. (Amrum.) – Haupt, VIII, 361, 172.
Er bindet der Katze eine Schelle unter den Schwanz.
*858 Hi hêlt sin Kât beeder üüs an öödern sin Küü. (Amrum.) – Haupt, 354, 65.
Er hält seine Katze für besser als ein anderer seine Kuh.
*859 Hot net âs (unsere) Katz de Wâzstîn (Wetzstein) verluern? (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 327, 298.
Wenn man ohne rechten Grund einen Besuch macht.
*860 I ha ke Chatz im Sack. – Tobler, 91.
Damit will eine Person, die geihrzet wird, andeuten, dass sie nicht im Plural, sondern nur in der Einzahl vorhanden sei.
*861 I ho d' Katz' im Sack, mach' di net mausig. (Horgen.) – Birlinger, 282.
*862 I sött geng de Chatz dur a Bach ziah. (Bern.) – Zyro, 29.
*863 Ich habe die Katze eine Katze genannt.
Frz.: Apeller un chat un chat. (Lendroy, 337.)
*864 Ich muss der Katzen d' schellen anhencken. – Schade, I, 13, 1.
*865 Ich muss die Katze durch den Bach schleifen. (Eifel.)
Ich muss den Schaden tragen.
*866 Ich soll die Katze würgen.
Soll dafür büssen, soll das Unangenehme übernehmen.
*867 Ist die Katze noch so klein, sie jagt schon das Mäuselein.
Frz.: Chat et chaton chassent le raton. (Leroux, I, 98.)
*868 Jeg het d' Chatz links g'muset. (Breisgau.) – Frommann, V, 406.
Die Sache ist in eine schlimme Lage getreten. Nimmt man es mit Schrecken wahr, so heisst es: Jetz het, bi Gott, d' Chatz links g'muset.
*869 Jetz geit der chaze d's burst us. (Bern.) – Frommann, II, 371a; Zyro, 37.
Lat.: Nunc res ad restim rediit.
*870 Jetzt gehen der Katze die Haare aus. – Körte, 3298b.
Die Sache wird schwierig.
*871 Jetzt ist der Katze gestreut. (Rottenburg.)
Die Sache ist besorgt, in Ordnung.
*872 Jetzt saicht d' Katz' links. (Weissenstein.) – Birlinger, 862.
Jetzt geht die Sache schlecht.
*873 Jü kniipet de Kat ön Junkens. (Sylt.)
Sie kauft die Katze im Dunkeln.
*874 Kannst de Katt kachle (schaukeln, wiegen) op a Mualatt (Mauerlatte). (Samland.) – Frischbier2, 1928.
*875 Katt, sö öt Kind nich an!
*876 Katte, hacke da nich an, dat is Wost (Wurst). (Wolfenbüttel.)
Ermahnung zur Vorsicht.
*877 Katz, dich holt das Donnerwetter, Katz, dich holt das Donnerwetter.
Diesen Text legt man dem Locken des Tambours 3/49 Uhr abends unter.
*878 Katz mag der fisch nit. – Franck, II, 17b; Gruter, III, 57; Lehmann, II, 316, 11.
*879 Katz, vom Vogel. – Egenolff, 313b; Eyering, III, 113; Körte, 3241.
So ruft man immer, wenn sich die Katze auch nur einmal beim Vogel betreffen liess.
*880 Ke Chatz im Sack chaufa. – Tobler, 91.
Nichts kaufen, das man nicht sieht.
*881 Kutz, Katz, Bollaloch, wemma die ett sieht, so schmeckt ma di doch. – Birlinger, 866.
*882 Lass du den Katz' in Ruh, sonst klaut er dir. – Frischbier, 383; Frischbier2, 1916.
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