Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *775 E Chatz im Sack ha. - Tobler, 91 u. 374.

Etwas Verborgenes, besonders Schlimmes haben.

Lat.: Latet auguis in herba. (Virgil.)

*776 Eam lauft d' Katz mit dar Ein dava'. (Oberösterreich.) - Baumgarten, 82.

Es fehlt ihm das Mass zu seinem Thun, es ist daher völlig verfehlt.

*777 Ehe die Katze ein Ei legt.

Engl.: Before the cat can lick her ear. (Bohn II, 153.)

*778 Ehe die Katze vom Backofen kommt.

Wo sie in vielen Häusern auf dem Lande schläft; also früh.

Frz.: Des que les chats seront chausses. (Starschedel, 89; Kritzinger, 128b.)

*779 Eim d' Chatz de Buggel ufjagn. (Schaffhausen.) - Schweiz, II, 168, 49.

Ihn erschrecken.

*780 Ein katzen halten.

"Allhie wir schon verrahten seindt, dann die Trabanten vnd Soldaten warlich dort her an vns gerathen, den müssen wir ein katzen halten." (Ayrer, III, 1953, 24.)

*781 Ein katzen ubers schmer zum hirten stellen. - Nas, 94b.

*782 Eine Katze für einen Hasen schlachten (verkaufen).

Port.: Vender gato por lebre. (Bohn I, 295.)

Span.: Vender gato por liebre. (Bohn I, 261.)

*783 Eine Katze gewinnen und eine Kuh verlieren.

Die Folgen eines Processes.

*784 Eine Katze im Sack kaufen. - Eiselein, 365.

Nach Sprenger van Eijk soll es nicht heissen: "die" oder "eine", sondern blos "Katze im Sack kaufen". Es soll dies eine dünne unhaltbare Leinwand sein, die man durch Stärke und Appretur sehr steif macht, dass sie dem Käufer haltbar erscheint, sofort aber lappig wird, wenn die Stärke heraus ist.

Holl.: Hij koopt kat in den zak. (Harrebomee, I, 387a.)

*785 Eine Katze in der Kehle haben.

Von Sängern, die unrein singen. Die Redensart stammt aus dem Französischen von einer gewissen Madame Cornet, die unter Ludwig XIV. lebte, sehr oft unrein sang und oft zu den Umstehenden sich entschuldigend, sagte: "Ueber meinen fatalen Husten, ich hab' eine Katze in der Kehle." Also wol in dem Sinne von Kater. (S. Katarrh.)

Frz.: Avoir un chat dans la gorge.

*786 Einem todte Katzen an den Kopf werfen.

Mit faulen Gründen kämpfen.

*787 En Katt en de Pott kriegen. (Meurs.) - Firmenich, I, 402, 114.

Wird gesagt, wenn jemand kommt, nachdem das Essen vorbei ist.

*788 Er gellt mit der Katz' durch den Bach. (Schwaben.)

*789 Er ghört der Katz. (Oberösterreich.) - Baumgarten.

D. h. mit ihm geht's zu Ende; von Verarmenden oder Todkranken.

*790 Er gibt keiner schreienden Katze etwas. (Steiermark.)

Von jemand, der so wenig Erbarmen hat, dass er auch einer hungrigen Katze einen Bissen versagen würde.

*791 Er glaubt, die Katz' im Sack zu haben. - Jer. Gotthelf, Käthi, I, 121.

In dem Sinne: Das Schäfchen im Trocknen.

*792 Er hält alles für Katzen, was Haar' am Bauch hat. - Fischart.

*793 Er hat die Katze auf den Schwanz getreten.

Hat etwas gethan, was zwar nicht recht ist, aber auch gerade nicht den Hals bricht.

Frz.: Il n'y a pas de quoi fouetter un chat. (Kritzinger, 128a.)

*794 Er hat die Katze (schon jetzt, zu früh) aus dem Sacke gelassen.

Seine Absichten, Plane u. s. w. merken lassen.

*795 Er hat die Katze statt des Specks geschickt.

Lat.: Felem misit pro axungia. (Eiselein, 367; Binder II, 1106.)

*796 Er hat die Katze wohl getauft.

*797 Er hat en Katz' kriegt. (Oberösterreich.)

D. i. einen Rausch.

*798 Er hat mit der Katze gehurt. - Frischbier2, 1913.

Hat ungewöhnliches Glück im Spiel. (S. Erpel.)

*799 Er hat sich mit der Katze gerauft.

Hat ein zerkratztes Gesicht.

Frz.: Il a joue avec les chats. (Kritzinger, 128; Starschedel, 88.)

*800 Er hat uns die Katze gesandt statt des Schmers. - Eiselein, 367.

[Spaltenumbruch] *801 Er het vo der chaze d' schmir (etwa d' schmär?) kauft, (Bern.) - Frommann, II, 371a.

*802 Er ist auch von den Katzen, die vorn lecken vnd hinten kratzen. - Eyering, II, 335.

*803 Er ist die Katze, welche die Kastanien aus dem Feuer holt.

Holl.: Hij is de kat, die de kastanjes uit het vuur haalt. (Harrebomee, I, 386b.)

*804 Er ist wie die Katzen, die vorn lecken und hinten kratzen.

Frz.: Il est doux par devant et traeitre par derriere. (Kritzinger, 249.)

*805 Er ist wie eine Katze, die läuft fort, wenn man sie haschen will.

Holl.: Hij slacht de katten, die wegspringen als men ze houden wil. (Harrebomee, I, 387b.)

*806 Er kam ihr wie die Katze über das Dach.

*807 Er kann keine Katze machen, wenn man ihm auch die Haare dazugibt. - Körte, 3321a.

Spott auf männliches Unvermögen.

*808 Er kauft der Katze den Schmer ab.

*809 Er kommt wie die Katze immer wieder auf die Beine.

Holl.: Het gaat hem als de katten, hij komt op de pooten to staan. (Harrebomee, I, 386a.)

*810 Er meint, er heig d' Chatz bim Stiel. (Luzern.)

*811 Er merkt die Katze, wenn sie auch nicht miaut (schnurrt).

Er weiss, was er sagen will, er versteht, auch wenn man blos andeutet.

Frz.: Il entend bien chat, sans qu'on dise minon. (Starschedel, 89; Kritzinger, 128.)

*812 Er muss die Katze durch den Bach ziehen.

Er muss ausessen, was er nicht einbrockte. Scheint sich ebenfalls auf eine frühere Ehrenstrafe zu beziehen, wofür die folgende Stelle aus Fischart's Flöhhatz spricht: "Vnd wer da ist am meisten schwach, der zieh die Katz dann durch den Bach." (Kloster, I, 890.) "Wenn in verbundnussen der fürnembsten einer noth leidet, müssen die geringern hernach, jeder man falt auff sie vnnd mussen die Katz durch die bach ziehen." In Bern: I wir de zletzt müesse d' Chaz düre bach zin. (Frommann, II, 371a.)

*813 Er muss die Katze übers Wasser tragen. (Nürtingen.)

Das Schwierigste bei der Sache thun.

*814 Er muss Katzen halten.

Alte Ehrenstrafe. "O du volle Sau, ich thu es nit, du must mir erst recht Katzen halten." (Ayrer, IV, 2646, 24.)

*815 Er nennt eine Katze eine Katze.

Nicht etwa Mäuseinspectorin oder Frau Mausräthin.

*816 Er schickt seine Katze.

Bekümmert sich selbst um die Sache nicht.

*817 Er sieht eine Katze für eine Wachtel an. - Parömiakon, 2630.

*818 Er sperrt die Katze in den Keller.

Wo sie Schaden stiften muss. Von Krankheiten, die nur vertrieben werden, um im innern Organismus um so grössere Verwüstungen anzurichten.

*819 Er spielt mit ihm Katz' in (und) Maus. (Jüd.-deutsch. Brody.)

*820 Er weiss die Katze zu streichen, dass sie spinnt.

Er versteht es, die Leute so zu behandeln, dass er seinen Zweck erreicht.

Holl.: Hij weet wel hoe men de katjes behoort te wiegen. (Harrebomee, I, 387b.)

*821 Er wil der Katzen die schelle nicht anhengen. - Fischer, Psalter, 90, 3; Lohrengel, II, 123.

*822 Er will andern Katzen fangen und kann sich selber keine Maus fangen.

Lat.: Alienos agros irrigas, tuis sitientibus. (Philippi, I, 19; Neander, 88; Seybold, 18; Binder I, 36; II, 120.)

*823 Er will die Katze aus dem Baume gucken.

Will durch Abwarten sein Ziel erreichen.

*824 Er will die Katze gern im Sack haben.

*825 Er will mir eine Katze für einen Hasen verkaufen.

Holl.: Men moest mij hier geene katten voor hazen verkoopen. (Harrebomee, I, 388a.)

*826 Er wird der chaze si sach nit gä. (Bern.) - Frommann, II, 371a.

*827 Er wird der Katze den Speck zeigen.

Holl.: Hij zal de kat wel aan het spek helpen. (Harrebomee, I, 387b.)

[Spaltenumbruch] *775 E Chatz im Sack ha.Tobler, 91 u. 374.

Etwas Verborgenes, besonders Schlimmes haben.

Lat.: Latet auguis in herba. (Virgil.)

*776 Eam lauft d' Katz mit dar Ein dava'. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 82.

Es fehlt ihm das Mass zu seinem Thun, es ist daher völlig verfehlt.

*777 Ehe die Katze ein Ei legt.

Engl.: Before the cat can lick her ear. (Bohn II, 153.)

*778 Ehe die Katze vom Backofen kommt.

Wo sie in vielen Häusern auf dem Lande schläft; also früh.

Frz.: Dès que les chats seront chaussés. (Starschedel, 89; Kritzinger, 128b.)

*779 Eim d' Chatz de Buggel ufjagn. (Schaffhausen.) – Schweiz, II, 168, 49.

Ihn erschrecken.

*780 Ein katzen halten.

„Allhie wir schon verrahten seindt, dann die Trabanten vnd Soldaten warlich dort her an vns gerathen, den müssen wir ein katzen halten.“ (Ayrer, III, 1953, 24.)

*781 Ein katzen ubers schmer zum hirten stellen.Nas, 94b.

*782 Eine Katze für einen Hasen schlachten (verkaufen).

Port.: Vender gato por lebre. (Bohn I, 295.)

Span.: Vender gato por liebre. (Bohn I, 261.)

*783 Eine Katze gewinnen und eine Kuh verlieren.

Die Folgen eines Processes.

*784 Eine Katze im Sack kaufen.Eiselein, 365.

Nach Sprenger van Eijk soll es nicht heissen: „die“ oder „eine“, sondern blos „Katze im Sack kaufen“. Es soll dies eine dünne unhaltbare Leinwand sein, die man durch Stärke und Appretur sehr steif macht, dass sie dem Käufer haltbar erscheint, sofort aber lappig wird, wenn die Stärke heraus ist.

Holl.: Hij koopt kat in den zak. (Harrebomée, I, 387a.)

*785 Eine Katze in der Kehle haben.

Von Sängern, die unrein singen. Die Redensart stammt aus dem Französischen von einer gewissen Madame Cornet, die unter Ludwig XIV. lebte, sehr oft unrein sang und oft zu den Umstehenden sich entschuldigend, sagte: „Ueber meinen fatalen Husten, ich hab' eine Katze in der Kehle.“ Also wol in dem Sinne von Kater. (S. Katarrh.)

Frz.: Avoir un chat dans la gorge.

*786 Einem todte Katzen an den Kopf werfen.

Mit faulen Gründen kämpfen.

*787 En Katt en de Pott kriegen. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 114.

Wird gesagt, wenn jemand kommt, nachdem das Essen vorbei ist.

*788 Er gellt mit der Katz' durch den Bach. (Schwaben.)

*789 Er ghört der Katz. (Oberösterreich.) – Baumgarten.

D. h. mit ihm geht's zu Ende; von Verarmenden oder Todkranken.

*790 Er gibt keiner schreienden Katze etwas. (Steiermark.)

Von jemand, der so wenig Erbarmen hat, dass er auch einer hungrigen Katze einen Bissen versagen würde.

*791 Er glaubt, die Katz' im Sack zu haben.Jer. Gotthelf, Käthi, I, 121.

In dem Sinne: Das Schäfchen im Trocknen.

*792 Er hält alles für Katzen, was Haar' am Bauch hat.Fischart.

*793 Er hat die Katze auf den Schwanz getreten.

Hat etwas gethan, was zwar nicht recht ist, aber auch gerade nicht den Hals bricht.

Frz.: Il n'y a pas de quoi fouetter un chat. (Kritzinger, 128a.)

*794 Er hat die Katze (schon jetzt, zu früh) aus dem Sacke gelassen.

Seine Absichten, Plane u. s. w. merken lassen.

*795 Er hat die Katze statt des Specks geschickt.

Lat.: Felem misit pro axungia. (Eiselein, 367; Binder II, 1106.)

*796 Er hat die Katze wohl getauft.

*797 Er hat en Katz' kriegt. (Oberösterreich.)

D. i. einen Rausch.

*798 Er hat mit der Katze gehurt.Frischbier2, 1913.

Hat ungewöhnliches Glück im Spiel. (S. Erpel.)

*799 Er hat sich mit der Katze gerauft.

Hat ein zerkratztes Gesicht.

Frz.: Il a joué avec les chats. (Kritzinger, 128; Starschedel, 88.)

*800 Er hat uns die Katze gesandt statt des Schmers.Eiselein, 367.

[Spaltenumbruch] *801 Er het vo der chaze d' schmir (etwa d' schmär?) kauft, (Bern.) – Frommann, II, 371a.

*802 Er ist auch von den Katzen, die vorn lecken vnd hinten kratzen.Eyering, II, 335.

*803 Er ist die Katze, welche die Kastanien aus dem Feuer holt.

Holl.: Hij is de kat, die de kastanjes uit het vuur haalt. (Harrebomée, I, 386b.)

*804 Er ist wie die Katzen, die vorn lecken und hinten kratzen.

Frz.: Il est doux par devant et traître par derriere. (Kritzinger, 249.)

*805 Er ist wie eine Katze, die läuft fort, wenn man sie haschen will.

Holl.: Hij slacht de katten, die wegspringen als men ze houden wil. (Harrebomée, I, 387b.)

*806 Er kam ihr wie die Katze über das Dach.

*807 Er kann keine Katze machen, wenn man ihm auch die Haare dazugibt.Körte, 3321a.

Spott auf männliches Unvermögen.

*808 Er kauft der Katze den Schmer ab.

*809 Er kommt wie die Katze immer wieder auf die Beine.

Holl.: Het gaat hem als de katten, hij komt op de pooten to staan. (Harrebomée, I, 386a.)

*810 Er meint, er heig d' Chatz bim Stiel. (Luzern.)

*811 Er merkt die Katze, wenn sie auch nicht miaut (schnurrt).

Er weiss, was er sagen will, er versteht, auch wenn man blos andeutet.

Frz.: Il entend bien chat, sans qu'on dise minon. (Starschedel, 89; Kritzinger, 128.)

*812 Er muss die Katze durch den Bach ziehen.

Er muss ausessen, was er nicht einbrockte. Scheint sich ebenfalls auf eine frühere Ehrenstrafe zu beziehen, wofür die folgende Stelle aus Fischart's Flöhhatz spricht: „Vnd wer da ist am meisten schwach, der zieh die Katz dann durch den Bach.“ (Kloster, I, 890.) „Wenn in verbundnussen der fürnembsten einer noth leidet, müssen die geringern hernach, jeder man falt auff sie vnnd mussen die Katz durch die bach ziehen.“ In Bern: I wir de zletzt müesse d' Chaz düre bach zin. (Frommann, II, 371a.)

*813 Er muss die Katze übers Wasser tragen. (Nürtingen.)

Das Schwierigste bei der Sache thun.

*814 Er muss Katzen halten.

Alte Ehrenstrafe. „O du volle Sau, ich thu es nit, du must mir erst recht Katzen halten.“ (Ayrer, IV, 2646, 24.)

*815 Er nennt eine Katze eine Katze.

Nicht etwa Mäuseinspectorin oder Frau Mausräthin.

*816 Er schickt seine Katze.

Bekümmert sich selbst um die Sache nicht.

*817 Er sieht eine Katze für eine Wachtel an.Parömiakon, 2630.

*818 Er sperrt die Katze in den Keller.

Wo sie Schaden stiften muss. Von Krankheiten, die nur vertrieben werden, um im innern Organismus um so grössere Verwüstungen anzurichten.

*819 Er spielt mit ihm Katz' in (und) Maus. (Jüd.-deutsch. Brody.)

*820 Er weiss die Katze zu streichen, dass sie spinnt.

Er versteht es, die Leute so zu behandeln, dass er seinen Zweck erreicht.

Holl.: Hij weet wel hoe men de katjes behoort te wiegen. (Harrebomée, I, 387b.)

*821 Er wil der Katzen die schelle nicht anhengen.Fischer, Psalter, 90, 3; Lohrengel, II, 123.

*822 Er will andern Katzen fangen und kann sich selber keine Maus fangen.

Lat.: Alienos agros irrigas, tuis sitientibus. (Philippi, I, 19; Neander, 88; Seybold, 18; Binder I, 36; II, 120.)

*823 Er will die Katze aus dem Baume gucken.

Will durch Abwarten sein Ziel erreichen.

*824 Er will die Katze gern im Sack haben.

*825 Er will mir eine Katze für einen Hasen verkaufen.

Holl.: Men moest mij hier geene katten voor hazen verkoopen. (Harrebomée, I, 388a.)

*826 Er wird der chaze si sach nit gä. (Bern.) – Frommann, II, 371a.

*827 Er wird der Katze den Speck zeigen.

Holl.: Hij zal de kat wel aan het spek helpen. (Harrebomée, I, 387b.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0608" n="[602]"/><cb n="1203"/>
*775 E Chatz im Sack ha.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tobler, 91 u. 374.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Etwas Verborgenes, besonders Schlimmes haben.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Latet auguis in herba. (<hi rendition="#i">Virgil.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*776 Eam lauft d' Katz mit dar Ein dava'.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Baumgarten, 82.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es fehlt ihm das Mass zu seinem Thun, es ist daher völlig verfehlt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*777 Ehe die Katze ein Ei legt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Before the cat can lick her ear. (<hi rendition="#i">Bohn II, 153.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*778 Ehe die Katze vom Backofen kommt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wo sie in vielen Häusern auf dem Lande schläft; also früh.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Dès que les chats seront chaussés. (<hi rendition="#i">Starschedel, 89; Kritzinger, 128<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*779 Eim d' Chatz de Buggel ufjagn.</hi> (<hi rendition="#i">Schaffhausen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schweiz, II, 168, 49.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn erschrecken.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*780 Ein katzen halten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Allhie wir schon verrahten seindt, dann die Trabanten vnd Soldaten warlich dort her an vns gerathen, den müssen wir ein katzen halten.&#x201C; (<hi rendition="#i">Ayrer, III, 1953, 24.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*781 Ein katzen ubers schmer zum hirten stellen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nas, 94<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*782 Eine Katze für einen Hasen schlachten (verkaufen).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Port.</hi>: Vender gato por lebre. (<hi rendition="#i">Bohn I, 295.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Vender gato por liebre. (<hi rendition="#i">Bohn I, 261.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*783 Eine Katze gewinnen und eine Kuh verlieren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Folgen eines Processes.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*784 Eine Katze im Sack kaufen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 365.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Nach <hi rendition="#i">Sprenger van Eijk</hi> soll es nicht heissen: &#x201E;die&#x201C; oder &#x201E;eine&#x201C;, sondern blos &#x201E;Katze im Sack kaufen&#x201C;. Es soll dies eine dünne unhaltbare Leinwand sein, die man durch Stärke und Appretur sehr steif macht, dass sie dem Käufer haltbar erscheint, sofort aber lappig wird, wenn die Stärke heraus ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij koopt kat in den zak. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 387<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*785 Eine Katze in der Kehle haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von Sängern, die unrein singen. Die Redensart stammt aus dem Französischen von einer gewissen Madame Cornet, die unter Ludwig XIV. lebte, sehr oft unrein sang und oft zu den Umstehenden sich entschuldigend, sagte: &#x201E;Ueber meinen fatalen Husten, ich hab' eine Katze in der Kehle.&#x201C; Also wol in dem Sinne von Kater. (S.  Katarrh.)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Avoir un chat dans la gorge.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*786 Einem todte Katzen an den Kopf werfen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Mit faulen Gründen kämpfen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*787 En Katt en de Pott kriegen.</hi> (<hi rendition="#i">Meurs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 402, 114.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wird gesagt, wenn jemand kommt, nachdem das Essen vorbei ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*788 Er gellt mit der Katz' durch den Bach.</hi> (<hi rendition="#i">Schwaben.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*789 Er ghört der Katz.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Baumgarten.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. mit ihm geht's zu Ende; von Verarmenden oder Todkranken.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*790 Er gibt keiner schreienden Katze etwas.</hi> (<hi rendition="#i">Steiermark.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Von jemand, der so wenig Erbarmen hat, dass er auch einer hungrigen Katze einen Bissen versagen würde.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*791 Er glaubt, die Katz' im Sack zu haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Jer. Gotthelf, Käthi, I, 121.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In dem Sinne: Das Schäfchen im Trocknen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*792 Er hält alles für Katzen, was Haar' am Bauch hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*793 Er hat die Katze auf den Schwanz getreten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Hat etwas gethan, was zwar nicht recht ist, aber auch gerade nicht den Hals bricht.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il n'y a pas de quoi fouetter un chat. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 128<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*794 Er hat die Katze (schon jetzt, zu früh) aus dem Sacke gelassen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Seine Absichten, Plane u. s. w. merken lassen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*795 Er hat die Katze statt des Specks geschickt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Felem misit pro axungia. (<hi rendition="#i">Eiselein, 367; Binder II, 1106.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*796 Er hat die Katze wohl getauft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*797 Er hat en Katz' kriegt.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">D. i. einen Rausch.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*798 Er hat mit der Katze gehurt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1913.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Hat ungewöhnliches Glück im Spiel. (S.  Erpel.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*799 Er hat sich mit der Katze gerauft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Hat ein zerkratztes Gesicht.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il a joué avec les chats. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 128; Starschedel, 88.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*800 Er hat uns die Katze gesandt statt des Schmers.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 367.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1204"/>
*801 Er het vo der chaze d' schmir (etwa d' schmär?) kauft,</hi> (<hi rendition="#i">Bern.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, II, 371<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*802 Er ist auch von den Katzen, die vorn lecken vnd hinten kratzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, II, 335.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*803 Er ist die Katze, welche die Kastanien aus dem Feuer holt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij is de kat, die de kastanjes uit het vuur haalt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 386<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*804 Er ist wie die Katzen, die vorn lecken und hinten kratzen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il est doux par devant et traître par derriere. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 249.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*805 Er ist wie eine Katze, die läuft fort, wenn man sie haschen will.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij slacht de katten, die wegspringen als men ze houden wil. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 387<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*806 Er kam ihr wie die Katze über das Dach.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*807 Er kann keine Katze machen, wenn man ihm auch die Haare dazugibt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 3321<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Spott auf männliches Unvermögen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*808 Er kauft der Katze den Schmer ab.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*809 Er kommt wie die Katze immer wieder auf die Beine.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het gaat hem als de katten, hij komt op de pooten to staan. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 386<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*810 Er meint, er heig d' Chatz bim Stiel.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*811 Er merkt die Katze, wenn sie auch nicht miaut (schnurrt).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er weiss, was er sagen will, er versteht, auch wenn man blos andeutet.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il entend bien chat, sans qu'on dise minon. (<hi rendition="#i">Starschedel, 89; Kritzinger, 128.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*812 Er muss die Katze durch den Bach ziehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er muss ausessen, was er nicht einbrockte. Scheint sich ebenfalls auf eine frühere Ehrenstrafe zu beziehen, wofür die folgende Stelle aus <hi rendition="#i">Fischart's Flöhhatz</hi> spricht: &#x201E;Vnd wer da ist am meisten schwach, der zieh die Katz dann durch den Bach.&#x201C; (<hi rendition="#i">Kloster, I, 890.</hi>) &#x201E;Wenn in verbundnussen der fürnembsten einer noth leidet, müssen die geringern hernach, jeder man falt auff sie vnnd mussen die Katz durch die bach ziehen.&#x201C; In Bern: I wir de zletzt müesse d' Chaz düre bach zin. (<hi rendition="#i">Frommann, II, 371<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*813 Er muss die Katze übers Wasser tragen.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Das Schwierigste bei der Sache thun.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*814 Er muss Katzen halten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Alte Ehrenstrafe. &#x201E;O du volle Sau, ich thu es nit, du must mir erst recht Katzen halten.&#x201C; (<hi rendition="#i">Ayrer, IV, 2646, 24.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*815 Er nennt eine Katze eine Katze.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Nicht etwa Mäuseinspectorin oder Frau Mausräthin.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*816 Er schickt seine Katze.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bekümmert sich selbst um die Sache nicht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*817 Er sieht eine Katze für eine Wachtel an.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2630.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*818 Er sperrt die Katze in den Keller.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wo sie Schaden stiften muss. Von Krankheiten, die nur vertrieben werden, um im innern Organismus um so grössere Verwüstungen anzurichten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*819 Er spielt mit ihm Katz' in (und) Maus.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Brody.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*820 Er weiss die Katze zu streichen, dass sie spinnt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er versteht es, die Leute so zu behandeln, dass er seinen Zweck erreicht.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij weet wel hoe men de katjes behoort te wiegen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 387<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*821 Er wil der Katzen die schelle nicht anhengen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischer, Psalter, 90, 3; Lohrengel, II, 123.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*822 Er will andern Katzen fangen und kann sich selber keine Maus fangen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Alienos agros irrigas, tuis sitientibus. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 19; Neander, 88; Seybold, 18; Binder I, 36; II, 120.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*823 Er will die Katze aus dem Baume gucken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Will durch Abwarten sein Ziel erreichen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*824 Er will die Katze gern im Sack haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*825 Er will mir eine Katze für einen Hasen verkaufen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men moest mij hier geene katten voor hazen verkoopen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 388<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*826 Er wird der chaze si sach nit gä.</hi> (<hi rendition="#i">Bern.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, II, 371<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*827 Er wird der Katze den Speck zeigen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij zal de kat wel aan het spek helpen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 387<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[602]/0608] *775 E Chatz im Sack ha. – Tobler, 91 u. 374. Etwas Verborgenes, besonders Schlimmes haben. Lat.: Latet auguis in herba. (Virgil.) *776 Eam lauft d' Katz mit dar Ein dava'. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 82. Es fehlt ihm das Mass zu seinem Thun, es ist daher völlig verfehlt. *777 Ehe die Katze ein Ei legt. Engl.: Before the cat can lick her ear. (Bohn II, 153.) *778 Ehe die Katze vom Backofen kommt. Wo sie in vielen Häusern auf dem Lande schläft; also früh. Frz.: Dès que les chats seront chaussés. (Starschedel, 89; Kritzinger, 128b.) *779 Eim d' Chatz de Buggel ufjagn. (Schaffhausen.) – Schweiz, II, 168, 49. Ihn erschrecken. *780 Ein katzen halten. „Allhie wir schon verrahten seindt, dann die Trabanten vnd Soldaten warlich dort her an vns gerathen, den müssen wir ein katzen halten.“ (Ayrer, III, 1953, 24.) *781 Ein katzen ubers schmer zum hirten stellen. – Nas, 94b. *782 Eine Katze für einen Hasen schlachten (verkaufen). Port.: Vender gato por lebre. (Bohn I, 295.) Span.: Vender gato por liebre. (Bohn I, 261.) *783 Eine Katze gewinnen und eine Kuh verlieren. Die Folgen eines Processes. *784 Eine Katze im Sack kaufen. – Eiselein, 365. Nach Sprenger van Eijk soll es nicht heissen: „die“ oder „eine“, sondern blos „Katze im Sack kaufen“. Es soll dies eine dünne unhaltbare Leinwand sein, die man durch Stärke und Appretur sehr steif macht, dass sie dem Käufer haltbar erscheint, sofort aber lappig wird, wenn die Stärke heraus ist. Holl.: Hij koopt kat in den zak. (Harrebomée, I, 387a.) *785 Eine Katze in der Kehle haben. Von Sängern, die unrein singen. Die Redensart stammt aus dem Französischen von einer gewissen Madame Cornet, die unter Ludwig XIV. lebte, sehr oft unrein sang und oft zu den Umstehenden sich entschuldigend, sagte: „Ueber meinen fatalen Husten, ich hab' eine Katze in der Kehle.“ Also wol in dem Sinne von Kater. (S. Katarrh.) Frz.: Avoir un chat dans la gorge. *786 Einem todte Katzen an den Kopf werfen. Mit faulen Gründen kämpfen. *787 En Katt en de Pott kriegen. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 114. Wird gesagt, wenn jemand kommt, nachdem das Essen vorbei ist. *788 Er gellt mit der Katz' durch den Bach. (Schwaben.) *789 Er ghört der Katz. (Oberösterreich.) – Baumgarten. D. h. mit ihm geht's zu Ende; von Verarmenden oder Todkranken. *790 Er gibt keiner schreienden Katze etwas. (Steiermark.) Von jemand, der so wenig Erbarmen hat, dass er auch einer hungrigen Katze einen Bissen versagen würde. *791 Er glaubt, die Katz' im Sack zu haben. – Jer. Gotthelf, Käthi, I, 121. In dem Sinne: Das Schäfchen im Trocknen. *792 Er hält alles für Katzen, was Haar' am Bauch hat. – Fischart. *793 Er hat die Katze auf den Schwanz getreten. Hat etwas gethan, was zwar nicht recht ist, aber auch gerade nicht den Hals bricht. Frz.: Il n'y a pas de quoi fouetter un chat. (Kritzinger, 128a.) *794 Er hat die Katze (schon jetzt, zu früh) aus dem Sacke gelassen. Seine Absichten, Plane u. s. w. merken lassen. *795 Er hat die Katze statt des Specks geschickt. Lat.: Felem misit pro axungia. (Eiselein, 367; Binder II, 1106.) *796 Er hat die Katze wohl getauft. *797 Er hat en Katz' kriegt. (Oberösterreich.) D. i. einen Rausch. *798 Er hat mit der Katze gehurt. – Frischbier2, 1913. Hat ungewöhnliches Glück im Spiel. (S. Erpel.) *799 Er hat sich mit der Katze gerauft. Hat ein zerkratztes Gesicht. Frz.: Il a joué avec les chats. (Kritzinger, 128; Starschedel, 88.) *800 Er hat uns die Katze gesandt statt des Schmers. – Eiselein, 367. *801 Er het vo der chaze d' schmir (etwa d' schmär?) kauft, (Bern.) – Frommann, II, 371a. *802 Er ist auch von den Katzen, die vorn lecken vnd hinten kratzen. – Eyering, II, 335. *803 Er ist die Katze, welche die Kastanien aus dem Feuer holt. Holl.: Hij is de kat, die de kastanjes uit het vuur haalt. (Harrebomée, I, 386b.) *804 Er ist wie die Katzen, die vorn lecken und hinten kratzen. Frz.: Il est doux par devant et traître par derriere. (Kritzinger, 249.) *805 Er ist wie eine Katze, die läuft fort, wenn man sie haschen will. Holl.: Hij slacht de katten, die wegspringen als men ze houden wil. (Harrebomée, I, 387b.) *806 Er kam ihr wie die Katze über das Dach. *807 Er kann keine Katze machen, wenn man ihm auch die Haare dazugibt. – Körte, 3321a. Spott auf männliches Unvermögen. *808 Er kauft der Katze den Schmer ab. *809 Er kommt wie die Katze immer wieder auf die Beine. Holl.: Het gaat hem als de katten, hij komt op de pooten to staan. (Harrebomée, I, 386a.) *810 Er meint, er heig d' Chatz bim Stiel. (Luzern.) *811 Er merkt die Katze, wenn sie auch nicht miaut (schnurrt). Er weiss, was er sagen will, er versteht, auch wenn man blos andeutet. Frz.: Il entend bien chat, sans qu'on dise minon. (Starschedel, 89; Kritzinger, 128.) *812 Er muss die Katze durch den Bach ziehen. Er muss ausessen, was er nicht einbrockte. Scheint sich ebenfalls auf eine frühere Ehrenstrafe zu beziehen, wofür die folgende Stelle aus Fischart's Flöhhatz spricht: „Vnd wer da ist am meisten schwach, der zieh die Katz dann durch den Bach.“ (Kloster, I, 890.) „Wenn in verbundnussen der fürnembsten einer noth leidet, müssen die geringern hernach, jeder man falt auff sie vnnd mussen die Katz durch die bach ziehen.“ In Bern: I wir de zletzt müesse d' Chaz düre bach zin. (Frommann, II, 371a.) *813 Er muss die Katze übers Wasser tragen. (Nürtingen.) Das Schwierigste bei der Sache thun. *814 Er muss Katzen halten. Alte Ehrenstrafe. „O du volle Sau, ich thu es nit, du must mir erst recht Katzen halten.“ (Ayrer, IV, 2646, 24.) *815 Er nennt eine Katze eine Katze. Nicht etwa Mäuseinspectorin oder Frau Mausräthin. *816 Er schickt seine Katze. Bekümmert sich selbst um die Sache nicht. *817 Er sieht eine Katze für eine Wachtel an. – Parömiakon, 2630. *818 Er sperrt die Katze in den Keller. Wo sie Schaden stiften muss. Von Krankheiten, die nur vertrieben werden, um im innern Organismus um so grössere Verwüstungen anzurichten. *819 Er spielt mit ihm Katz' in (und) Maus. (Jüd.-deutsch. Brody.) *820 Er weiss die Katze zu streichen, dass sie spinnt. Er versteht es, die Leute so zu behandeln, dass er seinen Zweck erreicht. Holl.: Hij weet wel hoe men de katjes behoort te wiegen. (Harrebomée, I, 387b.) *821 Er wil der Katzen die schelle nicht anhengen. – Fischer, Psalter, 90, 3; Lohrengel, II, 123. *822 Er will andern Katzen fangen und kann sich selber keine Maus fangen. Lat.: Alienos agros irrigas, tuis sitientibus. (Philippi, I, 19; Neander, 88; Seybold, 18; Binder I, 36; II, 120.) *823 Er will die Katze aus dem Baume gucken. Will durch Abwarten sein Ziel erreichen. *824 Er will die Katze gern im Sack haben. *825 Er will mir eine Katze für einen Hasen verkaufen. Holl.: Men moest mij hier geene katten voor hazen verkoopen. (Harrebomée, I, 388a.) *826 Er wird der chaze si sach nit gä. (Bern.) – Frommann, II, 371a. *827 Er wird der Katze den Speck zeigen. Holl.: Hij zal de kat wel aan het spek helpen. (Harrebomée, I, 387b.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/608
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [602]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/608>, abgerufen am 24.11.2024.