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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 586 Wer mit Chaze jagt, bringt Müs heim. - Schweiz, I, 216, 142.

587 Wer mit der Katze geeggt hat, weiss am besten, wie sie zieht. (Wend. Lausitz.)

588 Wer mit der Katze spielt, dem springt sie zuletzt ins Gesicht.

Frz.: Faites fete au chat, et il vous sautera au visage. (Kritzinger, 310b.)

589 Wer mit Katzen ackern will, der spann' die Mäus' voraus; so geht es alles wie der Wind, so fängt die Katz die Maus. - Wunderhorn, III, 217.

590 Wer mit Katzen fahren will, der spannt die Maus voraus; so geht es wie ein Hopsasa, so kommt man bald nach Haus.

591 Wer mit Katzen, Hunden und Kindern anfängt, wird nie mit ihnen fertig.

592 Wer mit katzen jagt, der fengt gern meuss. - Franck, I, 85a; II, 59a; Tappius, 64a; Eyering, III, 510; Gruter, I, 81; Petri, II, 736; Lehmann, 413, 6; Oec. rur., 12, 482; Schottel, 1146a; Mayer, II, 53; Eiselein, 368; Sailer, 159; Körte, 3311; Simrock, 5466; Braun, I, 1779; Reinsberg II, 65.

Dän.: Hvo der jager med katte, han fanger muus. (Bohn I, 377.) - Hvo som jager med katte fanger muus. (Prov. dan., 321.)

Holl.: Die mit catten jaghet, vanct gheern muse. (Bohn I, 309; Tunn., 28, 12.)

Lat.: Cum catis plures venans capit undique mures. (Loci comm., 30.) - Qui cum felibus venatur, mures capit. (Fallersleben, 237; Sutor, 895; Eiselein, 368.)

593 Wer mit Katzen spielt, muss sich gefallen lassen, wenn er gekratzt (gebissen) wird.

Folgender Vorfall hat dem Worte entweder eine interessante Anwendung verschafft oder es vielleicht gar erst ins Leben gerufen. Vor den letzten Middlesex-Sessions im Jahre 1837 klagte ein gewisser Thomas Saverland gegen eine Karoline Newton, eine wohlbeleibte Frau in mittlern Jahren, dass sie ihm, da er sie im Scherz habe küssen wollen, ein Stück von der Nase weggebissen habe. Die Verklagte wurde freigesprochen, wobei der Obmann der Geschworenen dem verstümmelten Kläger erklärte, der Verlust seiner Nase sei allerdings zu bedauern; wer aber mit Katzen spiele, müsse sich gefallen lassen, wenn er gekratzt (gebissen) werde. Bekanntlich ist das englische Gesetz im Punkte der aufgenöthigten Küsse sehr streng, und es sind schon Fälle vorgekommen, wo einer mit 100 Pfd. St. oder mit Gefängniss gebüsst werden musste. So äusserte denn auch hier der Obmann zur Jury gewandt: "Meine Herren, wenn ein Mann ein Weib gegen ihren Willen zu küssen versucht, so ist sie meines Erachtens vollkommen berechtigt, ihm die Nase abzubeissen, wenn sie will." "Und zu essen, wenn sie will", fügte ein Advocat an der Schranke bei. (Breslauer Zeitung, 1837, Nr. 109, S. 772.)

Holl.: Die met de kat speelt, wordt ervan gekrabd. (Harrebomee, I, 385b.)

594 Wer mit viel Katzen jagt, fängt viel Mäuse. - Sailer, 181.

595 Wer nicht will ernähren die Katzen, muss ernähren Mäus' und Ratzen. - Körte, 3298.

Holl.: Die niet houdt kat of hond, voedt dikwijls ergeren mond. (Harrebomee, I, 385b.)

596 Wer seine Katzen in die Speckkammer sperrt, hat sie gut verwahrt.

Die Russen: Wer eine scheue Katze hat, der sperre sie in die Speckkammer, daraus entwischt sie nicht. (Altmann, VI, 439.)

597 Wer umbringt Katzen und Hunde, ist all sein Tag ein schlimmer Kunde.

Frz.: Qui tue chat et chien ne fait jamais gueres de bien. (Kritzinger, 128.)

598 Wer von der Katze will Speck erbitten, ist freigebig mit seinen Schritten.

599 Wer wil der katzen die schell auhencken. - Franck, I, 81a; Gruter, I, 84; Schottel, 1127b; Mayer, II, 53.

Dän.: Hvo tör henge bielden paa katten? (Prov. dan., 334.)

Span.: Quien ha de echar el cascabel al gato? - Quien ha de llevar el gato al agua? (Bohn I, 249.)

600 Wer wilde Katzen will fangen, der muss Eysern Handschuh anziehen. - Lehmann, 196, 32; Eiselein, 368; Sailer, 164; Simrock, 5512; Reinsberg IV, 92.

Siehe deinen Feind an und prüfe zuvor deine Streitkräfte und Waffen, ehe du den Kampf beginnst.

601 Wer wird der Katze Speck ins Maul stecken.

[Spaltenumbruch] 602 Wie die Katze, so die Maus.

Gut angegriffen, gut vertheidigt. Wenn einer seinen Mann findet.

603 Wie eine Katze soll man essen und wie ein Hund trinken.

604 Wie gern frisst die Katze Wurst, wenn sie nur die Haut hätte. (S. Kohl.) - Simrock, 5499; Reinsberg IV, 5.

605 Wie kann eine Katze mausen, wenn sie einen Maulkorb trägt.

Holl.: Men moet geene kat, die gemuilband is, met den stok slaan, omdat ze niet muist. (Harrebomee, I, 388a.)

606 Wier dit de Kaz af de Brode sorjen? Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 198.

607 Wier en Kaz huot, mess de Mälch zadäken. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 208.

608 Wier wid de Kaz äm Sak keifen. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 203.

609 Wil die Katz nicht mausen, so lasst sie draussen. - Fischart, Bkb. (1581), 50b; Eiselein, 366; Simrock, 5463.

610 Wo die Katze den Käs' (Speck) bewacht, da ist die Wirthschaft wohl bedacht.

"Dann die Sach ist wohl bestalt, so die Katz des Käss hat gwalt."

Lat.: Nunc est muricipi commissus caseus ipsi. (Sutor, 222; Fallersleben, 555.)

611 Will die Katze nicht mausen, der Affe nicht lausen, so werden's übel hausen.

"Wenn den Affen verdreusst des lausens, vnd das die Katz sich schempt des mausens, vnd das der hundt ist treg zu jagen, so müssens offt urn hunger gnagen." (Waldis, IV, 42.)

612 Wirf die Katze, wie du willst, sie kommt immer auf die Beine.

Poln.: Rzuc jak chcesz kota, a on zawsze na nogi padnie. (Lompa, 29.)

613 Wo eine schöne Katze ist, muss man keinen Kürschner hinbringen.

614 Wo geren (wie gern) fret de Katte Wost (Wurst), wenn se man de Hiut (Haut) hedde. (Lippe.) - Firmenich, I, 269.

615 Wo Katzen sind, da können die Mäuse nicht in Ruhe Abend essen.

Frz.: De la maison du chat n'est jamais saoul le rat. (Leroux, I, 100.)

616 Wo Katzen sind, da zieht die Maus kein Kind.

Mhd.: Diu maus ungerne ziuhet kint, swa si weiz da katzen sint. (Freidank.) (Zingerle, 100.)

617 Wo keine Katz' im Haus', da führet Krieg die Maus.

Frz.: La ou chat n'est souris i revele. (Leroux, I, 100.)

Holl.: Daar geene kat is, tieren de muizen. (Harrebomee, I, 384b.)

Lat.: Bella gerunt mures, ubi cattum non habet aedes. (Loci comm., 56; Sutor, 35.)

618 Wo man der katzen streycht, da ist sie gern. - Franck, II, 171b; Egenolff, 229b; Eyering, III, 528; Lehmann, II, 857, 442; Simrock, 5458; Lohrengel, I, 898.

619 Wo mehr 'me de Katt streipet, wo häuger hält se den Stert. - Lyra, 22.

Engl.: Where men are well used, they 'll frequent there. (Bohn II, 21.)

Holl.: Als men de kat streelt, zoo steekt ze den staart op. (Harrebomee, I, 384b.)

620 Woann die Koatz aus is, hoaben d' Mais Sunnti. (Steiermark.) - Firmenich, II, 767, 81.

Wenn die Katze aus ist, haben die Mäuse Sonntag.

621 Woat schirt sich de Koatz dräm, of de Kächen ubrät. (Schässburg.) - Firmenich, III, 425, 29.

Was schiert sich die Katz drum, ob die dicke Suppe anbrennt. Bei Schuster (197): Wat schirt sich de Katz dräm, wun de Kächen ubrät.

622 Wun de Kaz nit derheim äss, hun de Meiss Hochzet. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 202.

623 Wun de Kaze schpile, wird ander Wäder. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 46.

624 Wun de Kaze schpile, wird et kalt. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 45.

625 Zehn Katzen greifen nicht Eine Maus in einem durchlöcherten Haus.

626 Z'erst gäuggelt d' Chatz mit der Muus, denn macht sie ihr de Garuus. (Frickthal im Aargau.) - Schweiz, II, 184, 21.

[Spaltenumbruch] 586 Wer mit Chaze jagt, bringt Müs heim.Schweiz, I, 216, 142.

587 Wer mit der Katze geeggt hat, weiss am besten, wie sie zieht. (Wend. Lausitz.)

588 Wer mit der Katze spielt, dem springt sie zuletzt ins Gesicht.

Frz.: Faites fête au chat, et il vous sautera au visage. (Kritzinger, 310b.)

589 Wer mit Katzen ackern will, der spann' die Mäus' voraus; so geht es alles wie der Wind, so fängt die Katz die Maus.Wunderhorn, III, 217.

590 Wer mit Katzen fahren will, der spannt die Maus voraus; so geht es wie ein Hopsasa, so kommt man bald nach Haus.

591 Wer mit Katzen, Hunden und Kindern anfängt, wird nie mit ihnen fertig.

592 Wer mit katzen jagt, der fengt gern meuss.Franck, I, 85a; II, 59a; Tappius, 64a; Eyering, III, 510; Gruter, I, 81; Petri, II, 736; Lehmann, 413, 6; Oec. rur., 12, 482; Schottel, 1146a; Mayer, II, 53; Eiselein, 368; Sailer, 159; Körte, 3311; Simrock, 5466; Braun, I, 1779; Reinsberg II, 65.

Dän.: Hvo der jager med katte, han fanger muus. (Bohn I, 377.) – Hvo som jager med katte fanger muus. (Prov. dan., 321.)

Holl.: Die mit catten jaghet, vanct gheern muse. (Bohn I, 309; Tunn., 28, 12.)

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593 Wer mit Katzen spielt, muss sich gefallen lassen, wenn er gekratzt (gebissen) wird.

Folgender Vorfall hat dem Worte entweder eine interessante Anwendung verschafft oder es vielleicht gar erst ins Leben gerufen. Vor den letzten Middlesex-Sessions im Jahre 1837 klagte ein gewisser Thomas Saverland gegen eine Karoline Newton, eine wohlbeleibte Frau in mittlern Jahren, dass sie ihm, da er sie im Scherz habe küssen wollen, ein Stück von der Nase weggebissen habe. Die Verklagte wurde freigesprochen, wobei der Obmann der Geschworenen dem verstümmelten Kläger erklärte, der Verlust seiner Nase sei allerdings zu bedauern; wer aber mit Katzen spiele, müsse sich gefallen lassen, wenn er gekratzt (gebissen) werde. Bekanntlich ist das englische Gesetz im Punkte der aufgenöthigten Küsse sehr streng, und es sind schon Fälle vorgekommen, wo einer mit 100 Pfd. St. oder mit Gefängniss gebüsst werden musste. So äusserte denn auch hier der Obmann zur Jury gewandt: „Meine Herren, wenn ein Mann ein Weib gegen ihren Willen zu küssen versucht, so ist sie meines Erachtens vollkommen berechtigt, ihm die Nase abzubeissen, wenn sie will.“ „Und zu essen, wenn sie will“, fügte ein Advocat an der Schranke bei. (Breslauer Zeitung, 1837, Nr. 109, S. 772.)

Holl.: Die met de kat speelt, wordt ervan gekrabd. (Harrebomée, I, 385b.)

594 Wer mit viel Katzen jagt, fängt viel Mäuse.Sailer, 181.

595 Wer nicht will ernähren die Katzen, muss ernähren Mäus' und Ratzen.Körte, 3298.

Holl.: Die niet houdt kat of hond, voedt dikwijls ergeren mond. (Harrebomée, I, 385b.)

596 Wer seine Katzen in die Speckkammer sperrt, hat sie gut verwahrt.

Die Russen: Wer eine scheue Katze hat, der sperre sie in die Speckkammer, daraus entwischt sie nicht. (Altmann, VI, 439.)

597 Wer umbringt Katzen und Hunde, ist all sein Tag ein schlimmer Kunde.

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598 Wer von der Katze will Speck erbitten, ist freigebig mit seinen Schritten.

599 Wer wil der katzen die schell auhencken.Franck, I, 81a; Gruter, I, 84; Schottel, 1127b; Mayer, II, 53.

Dän.: Hvo tør henge bielden paa katten? (Prov. dan., 334.)

Span.: Quién ha de echar el cascabel al gato? – Quién ha de llevar el gato al agua? (Bohn I, 249.)

600 Wer wilde Katzen will fangen, der muss Eysern Handschuh anziehen.Lehmann, 196, 32; Eiselein, 368; Sailer, 164; Simrock, 5512; Reinsberg IV, 92.

Siehe deinen Feind an und prüfe zuvor deine Streitkräfte und Waffen, ehe du den Kampf beginnst.

601 Wer wird der Katze Speck ins Maul stecken.

[Spaltenumbruch] 602 Wie die Katze, so die Maus.

Gut angegriffen, gut vertheidigt. Wenn einer seinen Mann findet.

603 Wie eine Katze soll man essen und wie ein Hund trinken.

604 Wie gern frisst die Katze Wurst, wenn sie nur die Haut hätte. (S. Kohl.) – Simrock, 5499; Reinsberg IV, 5.

605 Wie kann eine Katze mausen, wenn sie einen Maulkorb trägt.

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609 Wil die Katz nicht mausen, so lasst sie draussen.Fischart, Bkb. (1581), 50b; Eiselein, 366; Simrock, 5463.

610 Wo die Katze den Käs' (Speck) bewacht, da ist die Wirthschaft wohl bedacht.

„Dann die Sach ist wohl bestalt, so die Katz des Käss hat gwalt.“

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611 Will die Katze nicht mausen, der Affe nicht lausen, so werden's übel hausen.

„Wenn den Affen verdreusst des lausens, vnd das die Katz sich schempt des mausens, vnd das der hundt ist treg zu jagen, so müssens offt urn hunger gnagen.“ (Waldis, IV, 42.)

612 Wirf die Katze, wie du willst, sie kommt immer auf die Beine.

Poln.: Rzuć jak chcesz kota, a on zawsze na nogi padnie. (Lompa, 29.)

613 Wo eine schöne Katze ist, muss man keinen Kürschner hinbringen.

614 Wo geren (wie gern) fret de Katte Wost (Wurst), wenn se man de Hiut (Haut) hedde. (Lippe.) – Firmenich, I, 269.

615 Wo Katzen sind, da können die Mäuse nicht in Ruhe Abend essen.

Frz.: De la maison du chat n'est jamais saoul le rat. (Leroux, I, 100.)

616 Wo Katzen sind, da zieht die Maus kein Kind.

Mhd.: Diu mûs ungerne ziuhet kint, swâ si weiz da katzen sint. (Freidank.) (Zingerle, 100.)

617 Wo keine Katz' im Haus', da führet Krieg die Maus.

Frz.: Là où chat n'est souris i révèle. (Leroux, I, 100.)

Holl.: Daar geene kat is, tieren de muizen. (Harrebomée, I, 384b.)

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618 Wo man der katzen streycht, da ist sie gern.Franck, II, 171b; Egenolff, 229b; Eyering, III, 528; Lehmann, II, 857, 442; Simrock, 5458; Lohrengel, I, 898.

619 Wo mehr 'me de Katt strîpet, wo häuger hält se den Stêrt.Lyra, 22.

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625 Zehn Katzen greifen nicht Eine Maus in einem durchlöcherten Haus.

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[[598]/0604] 586 Wer mit Chaze jagt, bringt Müs heim. – Schweiz, I, 216, 142. 587 Wer mit der Katze geeggt hat, weiss am besten, wie sie zieht. (Wend. Lausitz.) 588 Wer mit der Katze spielt, dem springt sie zuletzt ins Gesicht. Frz.: Faites fête au chat, et il vous sautera au visage. (Kritzinger, 310b.) 589 Wer mit Katzen ackern will, der spann' die Mäus' voraus; so geht es alles wie der Wind, so fängt die Katz die Maus. – Wunderhorn, III, 217. 590 Wer mit Katzen fahren will, der spannt die Maus voraus; so geht es wie ein Hopsasa, so kommt man bald nach Haus. 591 Wer mit Katzen, Hunden und Kindern anfängt, wird nie mit ihnen fertig. 592 Wer mit katzen jagt, der fengt gern meuss. – Franck, I, 85a; II, 59a; Tappius, 64a; Eyering, III, 510; Gruter, I, 81; Petri, II, 736; Lehmann, 413, 6; Oec. rur., 12, 482; Schottel, 1146a; Mayer, II, 53; Eiselein, 368; Sailer, 159; Körte, 3311; Simrock, 5466; Braun, I, 1779; Reinsberg II, 65. Dän.: Hvo der jager med katte, han fanger muus. (Bohn I, 377.) – Hvo som jager med katte fanger muus. (Prov. dan., 321.) Holl.: Die mit catten jaghet, vanct gheern muse. (Bohn I, 309; Tunn., 28, 12.) Lat.: Cum catis plures venans capit undique mures. (Loci comm., 30.) – Qui cum felibus venatur, mures capit. (Fallersleben, 237; Sutor, 895; Eiselein, 368.) 593 Wer mit Katzen spielt, muss sich gefallen lassen, wenn er gekratzt (gebissen) wird. Folgender Vorfall hat dem Worte entweder eine interessante Anwendung verschafft oder es vielleicht gar erst ins Leben gerufen. Vor den letzten Middlesex-Sessions im Jahre 1837 klagte ein gewisser Thomas Saverland gegen eine Karoline Newton, eine wohlbeleibte Frau in mittlern Jahren, dass sie ihm, da er sie im Scherz habe küssen wollen, ein Stück von der Nase weggebissen habe. Die Verklagte wurde freigesprochen, wobei der Obmann der Geschworenen dem verstümmelten Kläger erklärte, der Verlust seiner Nase sei allerdings zu bedauern; wer aber mit Katzen spiele, müsse sich gefallen lassen, wenn er gekratzt (gebissen) werde. Bekanntlich ist das englische Gesetz im Punkte der aufgenöthigten Küsse sehr streng, und es sind schon Fälle vorgekommen, wo einer mit 100 Pfd. St. oder mit Gefängniss gebüsst werden musste. So äusserte denn auch hier der Obmann zur Jury gewandt: „Meine Herren, wenn ein Mann ein Weib gegen ihren Willen zu küssen versucht, so ist sie meines Erachtens vollkommen berechtigt, ihm die Nase abzubeissen, wenn sie will.“ „Und zu essen, wenn sie will“, fügte ein Advocat an der Schranke bei. (Breslauer Zeitung, 1837, Nr. 109, S. 772.) Holl.: Die met de kat speelt, wordt ervan gekrabd. (Harrebomée, I, 385b.) 594 Wer mit viel Katzen jagt, fängt viel Mäuse. – Sailer, 181. 595 Wer nicht will ernähren die Katzen, muss ernähren Mäus' und Ratzen. – Körte, 3298. Holl.: Die niet houdt kat of hond, voedt dikwijls ergeren mond. (Harrebomée, I, 385b.) 596 Wer seine Katzen in die Speckkammer sperrt, hat sie gut verwahrt. Die Russen: Wer eine scheue Katze hat, der sperre sie in die Speckkammer, daraus entwischt sie nicht. (Altmann, VI, 439.) 597 Wer umbringt Katzen und Hunde, ist all sein Tag ein schlimmer Kunde. Frz.: Qui tuë chat et chien ne fait jamais guères de bien. (Kritzinger, 128.) 598 Wer von der Katze will Speck erbitten, ist freigebig mit seinen Schritten. 599 Wer wil der katzen die schell auhencken. – Franck, I, 81a; Gruter, I, 84; Schottel, 1127b; Mayer, II, 53. Dän.: Hvo tør henge bielden paa katten? (Prov. dan., 334.) Span.: Quién ha de echar el cascabel al gato? – Quién ha de llevar el gato al agua? (Bohn I, 249.) 600 Wer wilde Katzen will fangen, der muss Eysern Handschuh anziehen. – Lehmann, 196, 32; Eiselein, 368; Sailer, 164; Simrock, 5512; Reinsberg IV, 92. Siehe deinen Feind an und prüfe zuvor deine Streitkräfte und Waffen, ehe du den Kampf beginnst. 601 Wer wird der Katze Speck ins Maul stecken. 602 Wie die Katze, so die Maus. Gut angegriffen, gut vertheidigt. Wenn einer seinen Mann findet. 603 Wie eine Katze soll man essen und wie ein Hund trinken. 604 Wie gern frisst die Katze Wurst, wenn sie nur die Haut hätte. (S. Kohl.) – Simrock, 5499; Reinsberg IV, 5. 605 Wie kann eine Katze mausen, wenn sie einen Maulkorb trägt. Holl.: Men moet geene kat, die gemuilband is, met den stok slaan, omdat ze niet muist. (Harrebomée, I, 388a.) 606 Wiér dit de Kaz af de Brode sorjen? Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 198. 607 Wiér en Kaz huot, mess de Mälch zadäken. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 208. 608 Wiér wid de Kaz äm Sak kîfen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 203. 609 Wil die Katz nicht mausen, so lasst sie draussen. – Fischart, Bkb. (1581), 50b; Eiselein, 366; Simrock, 5463. 610 Wo die Katze den Käs' (Speck) bewacht, da ist die Wirthschaft wohl bedacht. „Dann die Sach ist wohl bestalt, so die Katz des Käss hat gwalt.“ Lat.: Nunc est muricipi commissus caseus ipsi. (Sutor, 222; Fallersleben, 555.) 611 Will die Katze nicht mausen, der Affe nicht lausen, so werden's übel hausen. „Wenn den Affen verdreusst des lausens, vnd das die Katz sich schempt des mausens, vnd das der hundt ist treg zu jagen, so müssens offt urn hunger gnagen.“ (Waldis, IV, 42.) 612 Wirf die Katze, wie du willst, sie kommt immer auf die Beine. Poln.: Rzuć jak chcesz kota, a on zawsze na nogi padnie. (Lompa, 29.) 613 Wo eine schöne Katze ist, muss man keinen Kürschner hinbringen. 614 Wo geren (wie gern) fret de Katte Wost (Wurst), wenn se man de Hiut (Haut) hedde. (Lippe.) – Firmenich, I, 269. 615 Wo Katzen sind, da können die Mäuse nicht in Ruhe Abend essen. Frz.: De la maison du chat n'est jamais saoul le rat. (Leroux, I, 100.) 616 Wo Katzen sind, da zieht die Maus kein Kind. Mhd.: Diu mûs ungerne ziuhet kint, swâ si weiz da katzen sint. (Freidank.) (Zingerle, 100.) 617 Wo keine Katz' im Haus', da führet Krieg die Maus. Frz.: Là où chat n'est souris i révèle. (Leroux, I, 100.) Holl.: Daar geene kat is, tieren de muizen. (Harrebomée, I, 384b.) Lat.: Bella gerunt mures, ubi cattum non habet aedes. (Loci comm., 56; Sutor, 35.) 618 Wo man der katzen streycht, da ist sie gern. – Franck, II, 171b; Egenolff, 229b; Eyering, III, 528; Lehmann, II, 857, 442; Simrock, 5458; Lohrengel, I, 898. 619 Wo mehr 'me de Katt strîpet, wo häuger hält se den Stêrt. – Lyra, 22. Engl.: Where men are well used, they 'll frequent there. (Bohn II, 21.) Holl.: Als men de kat streelt, zoo steekt ze den staart op. (Harrebomée, I, 384b.) 620 Woann die Koatz aus is, hoaben d' Mais Sunnti. (Steiermark.) – Firmenich, II, 767, 81. Wenn die Katze aus ist, haben die Mäuse Sonntag. 621 Woat schirt sich de Koatz dräm, ôf de Kächen ubrät. (Schässburg.) – Firmenich, III, 425, 29. Was schiert sich die Katz drum, ob die dicke Suppe anbrennt. Bei Schuster (197): Wat schirt sich de Katz dräm, wun de Kächen ubrät. 622 Wun de Kaz nit derhîm äss, hun de Mîss Hochzet. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 202. 623 Wun de Kaze schpile, wird ânder Wäder. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 46. 624 Wun de Kaze schpile, wird et kâlt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 45. 625 Zehn Katzen greifen nicht Eine Maus in einem durchlöcherten Haus. 626 Z'erst gäuggelt d' Chatz mit der Muus, denn macht sie ihr de Garuus. (Frickthal im Aargau.) – Schweiz, II, 184, 21.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [598]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/604>, abgerufen am 24.11.2024.