Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 542 Wenn die Katze sitzt am Feuer, ist der Regen nicht theuer. Holl.: Het zal regenen, want de kat zit met haren rug naar 't vuur. (Harrebomee, I, 386b.) 543 Wenn die Katze soll dienen der Maus, dann steht's (geht's) verkehrt im Haus. 544 Wenn die Katze träumt, so ist's von Mäusen. Böhm.: Kocce o mysich se sniva. (Celakovsky, 223.) 545 Wenn die Katze Unglück haben soll, bleibt ihr die Maus im Halse stecken. - Reinsberg IV, 133. 546 Wenn die Katze unter Mäuse kommt, ist sie ein Löwe. Die Russen behaupten: Die weisse Katze mit schwarzem Schwanz halte sich für ein Hermelin. (Altmann V, 85.) 547 Wenn die Katzen Brot nagen, hungern sie sehr. - Lehmann, II, 319, 18. 548 Wenn die Katzen eins spielen wollen, müssen die Mäuss das gleich (Gelag) bezahlen. - Eyering, I, 486. 549 Wenn die Katzen Junge haben, mausen sie fleissig. - Blum, 379; Mayer, II, 75; Körte, 3309; Sailer, 59; Braun, I, 1783. Lat.: Felis dum catulos habet, studiosissime mures venatur. (Bebel.) 550 Wenn die Katzen mausen, hencken sie kein Schellen an. - Lehmann, 32, 13; Eiselein, 368; Simrock, 5472. 551 Wenn die Katzen mausen, miauen sie nicht. Holl.: Als de katten muizen, dan maauwen zij niet. (Harrebomee, I, 384b; Bohn, I, 297.) 552 Wenn du de Katt up't Speck binn'st, so frett sei 't nich. (Mecklenburg.) - Schiller, III, 6a. Dadurch unterscheidet sie sich wesentlich von Höflingen und Inhabern von Sinecuren. Es wird damit auch die Lehre vom Beglückungszwange verworfen. In Hannover: Wenn man de Katte upt Speck binnt; sau fret se nich. Holl.: Als men de kat op het spek bindt, wil zij niet eten. (Harrebomee, I, 384b.) 553 Wenn du mit der Katze spielst, so wird sie dich ins Gesicht kratzen. 554 Wenn ein Katz den Meusen nachschleicht, so verbirgt sie die Klawen; hat sie sie gefangen, so sucht sie sie herfür. - Lehmann, 412, 4. 555 Wenn eine Katze auch nach England fährt, miauen wird sie doch. - Blum, 495; Eiselein, 366. 556 Wenn eine Katze den Schwanz hebt, musst du die Nas' darunter halten. (Stettin.) Dem neugierigen Ueberall. 557 Wenn Katz' und Hund zusammen einen Furz lassen, so entsteht ein Gespenst. (Ostpreuss.) 558 Wenn Katz' und Maus sich verstehn, so ist's um den Bauer geschehn. Dän.: Naar kalten og musen giöre begge eet, haver bonden tabt. (Prov. dan., 80; Bohn I, 391.) Slow.: Gorje mu, pri kterem se macke in misei bratijo. 559 Wenn Katzen kemen in Mohren Land, schreyen sie doch Maw. - Petri, II, 660. 560 Wenn Katzen wöllen naschen, so hilfft dafür kein Argwohn. - Ayrer, IV, 2680, 32. 561 Wenn man der Katz ein Schell anhenckt, so fängt sie keine Mäuss. - Lehmann, 413, 27 u. 868, 1. 562 Wenn man der Katze den Kess befehlt, so ist er vbel verwahrt. - Petri, II, 663. 563 Wenn man der Katze Wurst zeigt, so versteht sie es, ohne dass man Miez, Miez ruft. Frz.: Il entend bien chat sans qu'on dise minon. (Leroux, I, 100.) 564 Wenn man die Katz streichelt, so reckt sie den schwantz (Buckel, Zagel). - Lehmann, 360, 24; Frischbier2, 1915. 565 Wenn man die Katze auf die Ratze bindet, so beisst sie nicht. "Wir müssen die Katz' auf die Ratze binden, so werden wir sie nicht bissig finden." (W. Müller, 73.) 566 Wenn man die Katze ertreten hat, was hilft's, ihr den Rücken zu streichen. Wenn jemand um Verzeihung bittet, nachdem er beleidigt oder Schaden angestiftet hat. Engl.: Cry you mercy, kill'd my cat. (Bohn II, 77.) 567 Wenn man die Katze von der Schüssel wegjagt, läuft sie zur Bratpfanne. [Spaltenumbruch] 568 Wenn man die Katze schlagen will, so hat sie Milch (Wurst) genascht. Frz.: Occasion trouve qui son chat bat. (Leroux, I, 101.) 569 Wenn man die Katze zur Vorderthür hinausjagt, so kommt sie zur Hinterthür wieder herein. 570 Wenn si d' Chatz hinger-e-n-Ohre wäscht, git's guet's Wätter. (Solothurn.) - Schild, 118, 162. 571 Wenn sich Katz' und Maus verstehn, ist's um Speck und Korn geschehn. Auch die Araber: Wenn Katz und Maus im guten Vernehmen sind, so leiden die Vorräthe darunter. 572 Wenn sick dei Katt straken lett, so is sei all ihre bi Lüd west. (Mecklenburg.) 573 Wer denkt, seine Katze werf' ein Kalb, der verliert seine Müh' mehr als halb. - Simrock, 5483. 574 Wer der Katze das Miauen abgewöhnen will, macht sich vergebliche Arbeit. 575 Wer der Katze die Milch zu lecken gibt, mag sein Brot in Wasser tunken. 576 Wer die Katze einmal beim Hafen traf, nennt sie allweg Rahmdiebin. 577 Wer die Katze lobt, der hat kein anderes Thier. - Bertram, 60. 578 Wer die Katze nicht füttert, muss die Maus füttern. Die Russen: Wer der Katze die magere Milch versagt, der muss den Mäusen fette Sahne gewähren. (Altmann VI, 411.) Dän.: Hvo som föder kat, han föder vaerre dyr. (Prov. dan., 190.) Frz.: Qui ne nourrit pas le chat, nourrit le rat. (Cahier, 1166.) Holl.: Dat gij aan de muis geven zoudt, geef dat aan de kat, en maak van den nood eene deugd. (Harrebomee, I, 385a.) - Voor het graan, dot eene muis opknaagt, kan men eene kat onderhouden. (Harrebomee, I, 256a.) 579 Wer die Katzen gern hat, der hat auch die Weiber gern. 580 Wer die Katzen liebt, bekommt eine schöne Frau. Frz.: Belle femme doit avoir qui de par soy ayme le chat. (Leroux, I, 99; Bovill, II, 106b.) Lat.: Speciosam habiturum coniugem eum qui catum dilexerit. (Bovill, II, 106b.) 581 Wer eine Katze beim Ohr zerrt, mit dem geht Gott ins Gericht. Gegen Thier- und Menschenquälerei. 582 Wer eine Katze todtschlägt, gewinnt keinen Process. - Schiller, III, 7b; Monatsschrift von und für Mecklenburg (Schwerin 1791), S. 400. Die Katze spielt im Volksglauben eine wichtige Rolle. Wenn die Katze "weint", stirbt bald jemand aus dem Hause oder aus der Nachbarschaft. Wenn sich die Katze putzt, hat der, welcher sie danach zuerst ansieht, Unglück. Wenn sich die Katze "auszwaht", d. h. die Pfote leckt und um das Maul sich streichelt, "kommt bald wer schöner". Wir begegnen der Katze in der Sage sehr häufig, und vorherrschend wird der mit nachtheiligen Folgen bedroht, der eine Katze beleidigt. Die Auszehrung bekommt, wer eine Katze umbringt. Man scheut sich, eine Katze zu tödten. Wer es thut, verfällt einer auszehrenden Krankheit oder wird sonst unglücklich. Man trägt daher auch die neugeworfenen Jungen, kann man sie im Hause nicht gebrauchen, heimlich in fremde Häuser, häufig sogar in ein fliessendes Wasser. So soll man auch eine Katze nicht innerhalb eines Hauses sterben lassen, weil sonst noch zwei Hausthiere dran müssen. Ein Mädchen, das die Katzen nicht mag, bekommt einen räudigen Mann. (Vgl. Baumgarten, Progr., 5; Ueberlieferung, I, 81.) Rochholz (Schweizersagen, I, 156.) bemerkt, dass die Göttin Frauwa (Freyja) die Schwester des Liebesgottes Fro (Freya) mit einem Katzengespann fuhr, die Katzen also unter dem Schutze dieser Göttin stehen. Darum heisst es, wenn sich die Katze wasche, komme Besuch ins Haus. 583 Wer eine Katze zum Mausen hält, muss sich auch ein bischen Naschen gefallen lassen. - L. Jahn, Merke zum deutschen Volksthum. 584 Wer findet ein getrewe Katzen vber die Milch! - Gruter, III, 106; Petri, II, 707; Lehmann, II, 873, 183. 585 Wer keine Katze leiden mag, bekommt keine schöne Frau. Holl.: Die geene katten lijden mag, zal geene schoone vrouw krijgen. (Harrebomee, I, 385b.)
[Spaltenumbruch] 542 Wenn die Katze sitzt am Feuer, ist der Regen nicht theuer. Holl.: Het zal regenen, want de kat zit met haren rug naar 't vuur. (Harrebomée, I, 386b.) 543 Wenn die Katze soll dienen der Maus, dann steht's (geht's) verkehrt im Haus. 544 Wenn die Katze träumt, so ist's von Mäusen. Böhm.: Kočce o myších se snívá. (Čelakovsky, 223.) 545 Wenn die Katze Unglück haben soll, bleibt ihr die Maus im Halse stecken. – Reinsberg IV, 133. 546 Wenn die Katze unter Mäuse kommt, ist sie ein Löwe. Die Russen behaupten: Die weisse Katze mit schwarzem Schwanz halte sich für ein Hermelin. (Altmann V, 85.) 547 Wenn die Katzen Brot nagen, hungern sie sehr. – Lehmann, II, 319, 18. 548 Wenn die Katzen eins spielen wollen, müssen die Mäuss das gleich (Gelag) bezahlen. – Eyering, I, 486. 549 Wenn die Katzen Junge haben, mausen sie fleissig. – Blum, 379; Mayer, II, 75; Körte, 3309; Sailer, 59; Braun, I, 1783. Lat.: Felis dum catulos habet, studiosissime mures venatur. 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Die Auszehrung bekommt, wer eine Katze umbringt. Man scheut sich, eine Katze zu tödten. Wer es thut, verfällt einer auszehrenden Krankheit oder wird sonst unglücklich. Man trägt daher auch die neugeworfenen Jungen, kann man sie im Hause nicht gebrauchen, heimlich in fremde Häuser, häufig sogar in ein fliessendes Wasser. So soll man auch eine Katze nicht innerhalb eines Hauses sterben lassen, weil sonst noch zwei Hausthiere dran müssen. Ein Mädchen, das die Katzen nicht mag, bekommt einen räudigen Mann. (Vgl. <hi rendition="#i">Baumgarten, Progr., 5; Ueberlieferung, I, 81.</hi>) <hi rendition="#i">Rochholz</hi> (<hi rendition="#i">Schweizersagen, I, 156.</hi>) bemerkt, dass die Göttin Frauwa (Freyja) die Schwester des Liebesgottes Frô (Freya) mit einem Katzengespann fuhr, die Katzen also unter dem Schutze dieser Göttin stehen. 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542 Wenn die Katze sitzt am Feuer, ist der Regen nicht theuer.
Holl.: Het zal regenen, want de kat zit met haren rug naar 't vuur. (Harrebomée, I, 386b.)
543 Wenn die Katze soll dienen der Maus, dann steht's (geht's) verkehrt im Haus.
544 Wenn die Katze träumt, so ist's von Mäusen.
Böhm.: Kočce o myších se snívá. (Čelakovsky, 223.)
545 Wenn die Katze Unglück haben soll, bleibt ihr die Maus im Halse stecken. – Reinsberg IV, 133.
546 Wenn die Katze unter Mäuse kommt, ist sie ein Löwe.
Die Russen behaupten: Die weisse Katze mit schwarzem Schwanz halte sich für ein Hermelin. (Altmann V, 85.)
547 Wenn die Katzen Brot nagen, hungern sie sehr. – Lehmann, II, 319, 18.
548 Wenn die Katzen eins spielen wollen, müssen die Mäuss das gleich (Gelag) bezahlen. – Eyering, I, 486.
549 Wenn die Katzen Junge haben, mausen sie fleissig. – Blum, 379; Mayer, II, 75; Körte, 3309; Sailer, 59; Braun, I, 1783.
Lat.: Felis dum catulos habet, studiosissime mures venatur. (Bebel.)
550 Wenn die Katzen mausen, hencken sie kein Schellen an. – Lehmann, 32, 13; Eiselein, 368; Simrock, 5472.
551 Wenn die Katzen mausen, miauen sie nicht.
Holl.: Als de katten muizen, dan maauwen zij niet. (Harrebomée, I, 384b; Bohn, I, 297.)
552 Wenn du de Katt up't Speck binn'st, so frett sei 't nich. (Mecklenburg.) – Schiller, III, 6a.
Dadurch unterscheidet sie sich wesentlich von Höflingen und Inhabern von Sinecuren. Es wird damit auch die Lehre vom Beglückungszwange verworfen. In Hannover: Wenn man de Katte upt Speck binnt; sau fret se nich.
Holl.: Als men de kat op het spek bindt, wil zij niet eten. (Harrebomée, I, 384b.)
553 Wenn du mit der Katze spielst, so wird sie dich ins Gesicht kratzen.
554 Wenn ein Katz den Meusen nachschleicht, so verbirgt sie die Klawen; hat sie sie gefangen, so sucht sie sie herfür. – Lehmann, 412, 4.
555 Wenn eine Katze auch nach England fährt, miauen wird sie doch. – Blum, 495; Eiselein, 366.
556 Wenn eine Katze den Schwanz hebt, musst du die Nas' darunter halten. (Stettin.)
Dem neugierigen Ueberall.
557 Wenn Katz' und Hund zusammen einen Furz lassen, so entsteht ein Gespenst. (Ostpreuss.)
558 Wenn Katz' und Maus sich verstehn, so ist's um den Bauer geschehn.
Dän.: Naar kalten og musen giøre begge eet, haver bonden tabt. (Prov. dan., 80; Bohn I, 391.)
Slow.: Gorje mu, pri kterem se mačke in misî bratijo.
559 Wenn Katzen kemen in Mohren Land, schreyen sie doch Maw. – Petri, II, 660.
560 Wenn Katzen wöllen naschen, so hilfft dafür kein Argwohn. – Ayrer, IV, 2680, 32.
561 Wenn man der Katz ein Schell anhenckt, so fängt sie keine Mäuss. – Lehmann, 413, 27 u. 868, 1.
562 Wenn man der Katze den Kess befehlt, so ist er vbel verwahrt. – Petri, II, 663.
563 Wenn man der Katze Wurst zeigt, so versteht sie es, ohne dass man Miez, Miez ruft.
Frz.: Il entend bien chat sans qu'on dise minon. (Leroux, I, 100.)
564 Wenn man die Katz streichelt, so reckt sie den schwantz (Buckel, Zagel). – Lehmann, 360, 24; Frischbier2, 1915.
565 Wenn man die Katze auf die Ratze bindet, so beisst sie nicht.
„Wir müssen die Katz' auf die Ratze binden, so werden wir sie nicht bissig finden.“ (W. Müller, 73.)
566 Wenn man die Katze ertreten hat, was hilft's, ihr den Rücken zu streichen.
Wenn jemand um Verzeihung bittet, nachdem er beleidigt oder Schaden angestiftet hat.
Engl.: Cry you mercy, kill'd my cat. (Bohn II, 77.)
567 Wenn man die Katze von der Schüssel wegjagt, läuft sie zur Bratpfanne.
568 Wenn man die Katze schlagen will, so hat sie Milch (Wurst) genascht.
Frz.: Occasion trouve qui son chat bat. (Leroux, I, 101.)
569 Wenn man die Katze zur Vorderthür hinausjagt, so kommt sie zur Hinterthür wieder herein.
570 Wenn si d' Chatz hinger-e-n-Ohre wäscht, git's guet's Wätter. (Solothurn.) – Schild, 118, 162.
571 Wenn sich Katz' und Maus verstehn, ist's um Speck und Korn geschehn.
Auch die Araber: Wenn Katz und Maus im guten Vernehmen sind, so leiden die Vorräthe darunter.
572 Wenn sick dei Katt straken lett, so is sei all ihre bi Lüd west. (Mecklenburg.)
573 Wer denkt, seine Katze werf' ein Kalb, der verliert seine Müh' mehr als halb. – Simrock, 5483.
574 Wer der Katze das Miauen abgewöhnen will, macht sich vergebliche Arbeit.
575 Wer der Katze die Milch zu lecken gibt, mag sein Brot in Wasser tunken.
576 Wer die Katze einmal beim Hafen traf, nennt sie allweg Rahmdiebin.
577 Wer die Katze lobt, der hat kein anderes Thier. – Bertram, 60.
578 Wer die Katze nicht füttert, muss die Maus füttern.
Die Russen: Wer der Katze die magere Milch versagt, der muss den Mäusen fette Sahne gewähren. (Altmann VI, 411.)
Dän.: Hvo som føder kat, han føder værre dyr. (Prov. dan., 190.)
Frz.: Qui ne nourrit pas le chat, nourrit le rat. (Cahier, 1166.)
Holl.: Dat gij aan de muis geven zoudt, geef dat aan de kat, en maak van den nood eene deugd. (Harrebomée, I, 385a.) – Voor het graan, dot eene muis opknaagt, kan men eene kat onderhouden. (Harrebomée, I, 256a.)
579 Wer die Katzen gern hat, der hat auch die Weiber gern.
580 Wer die Katzen liebt, bekommt eine schöne Frau.
Frz.: Belle femme doit avoir qui de par soy ayme le chat. (Leroux, I, 99; Bovill, II, 106b.)
Lat.: Speciosam habiturum coniugem eum qui catum dilexerit. (Bovill, II, 106b.)
581 Wer eine Katze beim Ohr zerrt, mit dem geht Gott ins Gericht.
Gegen Thier- und Menschenquälerei.
582 Wer eine Katze todtschlägt, gewinnt keinen Process. – Schiller, III, 7b; Monatsschrift von und für Mecklenburg (Schwerin 1791), S. 400.
Die Katze spielt im Volksglauben eine wichtige Rolle. Wenn die Katze „weint“, stirbt bald jemand aus dem Hause oder aus der Nachbarschaft. Wenn sich die Katze putzt, hat der, welcher sie danach zuerst ansieht, Unglück. Wenn sich die Katze „auszwaht“, d. h. die Pfote leckt und um das Maul sich streichelt, „kommt bald wer schöner“. Wir begegnen der Katze in der Sage sehr häufig, und vorherrschend wird der mit nachtheiligen Folgen bedroht, der eine Katze beleidigt. Die Auszehrung bekommt, wer eine Katze umbringt. Man scheut sich, eine Katze zu tödten. Wer es thut, verfällt einer auszehrenden Krankheit oder wird sonst unglücklich. Man trägt daher auch die neugeworfenen Jungen, kann man sie im Hause nicht gebrauchen, heimlich in fremde Häuser, häufig sogar in ein fliessendes Wasser. So soll man auch eine Katze nicht innerhalb eines Hauses sterben lassen, weil sonst noch zwei Hausthiere dran müssen. Ein Mädchen, das die Katzen nicht mag, bekommt einen räudigen Mann. (Vgl. Baumgarten, Progr., 5; Ueberlieferung, I, 81.) Rochholz (Schweizersagen, I, 156.) bemerkt, dass die Göttin Frauwa (Freyja) die Schwester des Liebesgottes Frô (Freya) mit einem Katzengespann fuhr, die Katzen also unter dem Schutze dieser Göttin stehen. Darum heisst es, wenn sich die Katze wasche, komme Besuch ins Haus.
583 Wer eine Katze zum Mausen hält, muss sich auch ein bischen Naschen gefallen lassen. – L. Jahn, Merke zum deutschen Volksthum.
584 Wer findet ein getrewe Katzen vber die Milch! – Gruter, III, 106; Petri, II, 707; Lehmann, II, 873, 183.
585 Wer keine Katze leiden mag, bekommt keine schöne Frau.
Holl.: Die geene katten lijden mag, zal geene schoone vrouw krijgen. (Harrebomée, I, 385b.)
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