Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] Holl.: Der katten spel, der muizen dood. (Harrebomee, I, 385b.) Lat.: Cattus saepe satur cum capto mure jocatur. (Binder II, 457; Eiselein, 367; Sutor, 288.) Ung.: Addig jatszik macska az egerrel, meg meg nem eszi. (Gaal, 988.) 54 Der mit katzen gen acker fahret, der egt mit meusen zu. (8. Hure 196.) - Ambraser Liederbuch, 116, 56 u. 165, 26; Petri, II, 736; Gruter, III, 18; Henisch, 792, 56; Lehmann, II, 81, 103; Fischart in Kloster, VIII, 31; Simrock, 5480; Körte, 3305. "Bär mit der Katz in'n Acker feärt on spannt di Maus forne auss, dann gät's halt ömmer hop, hop, hop bis zu der Sattel (Ackerstück) nauss." (Fritz Hofmann's Quackbrünnla, Volksdichtungen in nordfränkisch-koburger Mundart, Hildburghausen 1857.) Mhd.: Der mit katzen gen acker fert, der egget mit meusen za. (Ambras. Liederb.) (Zingerle, 80.) 55 Der mit Katzen jagt, der fängt Mäuss. - Lehmann, 327, 21. 56 Des war no schöner, wenn d' Katz mit da Henna fliegen thät. (Rothenburg.) - Birlinger, 281. 57 Di Katz lösst's Maus'n neit. (Franken.) - Frommann, VI, 318, 206; hochdeutsch bei Froschm., Rv; Braun, I, 1778. "Man im alten Sprichwort spricht: Die Katz lest jhres Mausens nicht." (Ayrer, I, 470, 24.) Böhm.: Kocka mysiho lovu neponecha, a zlodej kradeze nezanecha. - Kocka mysi nenecha, liska slepic a vlk ovec. (Celakovsky, 145 u. 223.) Frz.: Chat qui a accoustume de prendre des souris ne s'en peut tenir. (Leroux, I, 99.) 58 Die alten Katzen haben auch Mäuse gefangen. Ja, sie haben sie gefangen, die jungen sollen sie erst fangen. 59 Die eine Katze nascht die Milch und der andern klemmt man den Schwanz ein. 60 Die feinsten Katzen naschen gern Speck. Holl.: De fijne katten snoepen het spek. (Harrebomee, I, 385a.) 61 Die junge Katze lernt das Klettern von der alten. 62 Die jungen Katzen lernen von den alten mausen. 63 Die kat, die let det muzjen nit, er him di dod innen hals sit. - Ehrentraut, Fries. Magazin, II, 213. Die Katze lässt das Mausen nicht, ehe ihr der Tod im Halse sitzt. 64 Die katz hat die fisch lieb, will aber nit ins wasser. - Tappius, 207b; Gesner, I, 353. 65 Die katz ist gern, da man sie strelet. - Franck, II, 14b; Egenolff, 17b; Gesner, I, 353; Petri, II, 133; Gruter, I, 20; Keller, 157a; Lehmann, 413, 26; Winckler, IV, 9; Blum, 97; Eiselein, 367; Körte, 3312; Braun, I, 1782. Böhm.: Zdvorilost i kocku tesi. (Celakovsky, 85.) Holl.: De kat is gaarne daar, waar men haar streelt. (Harrebomee, I, 385a.) - Die cat is gheern daer men se clauwet. (Tunn., 13, 14.) Lat.: Vult ubi fricatur fore catus ubique feratur. (Fallersleben, 314.) 66 Die Katz' ist noch nass, sie kann noch nicht lang' aus dem Wasser sein. Dän.: Det er ikke laenge siden katten svam over vandet, rumpen er endnu vaad. (Prov. dan., 334.) 67 Die Katz jsset gern Fisch, aber sie will die Füss nicht nass machen. - Lehmann, 800, 6; Gaal, 984; Eiselein, 367. 68 Die Katz küsset so lange den Speck, biss sie den Schwantz darüber verleurt. - Lehmann, 580, 8. 69 Die katz möcht der fisch wol, sie mag aber der füss nit netzen. - Franck, II, 171b. Böhm.: Rada kocka ryby ji, nez do vody nechce. - Rad kocour ryby jida, ale nerad pro ne do vody brede. (Celakovsky, 125.) Dän.: Katten vil vel have fisken, men han vil ikke vaede klöerne. (Prov. dan., 334.) Engl.: Fain would the cat fish eat, but she's loath to wet her feet. (Gaal, 984; Bohn II, 76.) Frz.: Le chat aime le poisson, mais il n'aime pas a mouiller les pattes. (Gaal, 984; Bohn II, 76.) - Le paresseux voudrait bien manger les amandes, mais il craint jusqu'a la peine de casser les noyaux. (Venedey, 72.) Holl.: De kat wil de visch uit de tobbe wel; naar zij verkiest hare pooten niet nat te maken. (Harrebomee, I, 385a.) Lat.: Catus amat piscem, sed non vult tangere flumen. (Binder I, 178; II, 456; Philippi, I, 76; Seybold, 70; [Spaltenumbruch] Gartner, 105; Eiselein, 367; Gaal, 984; Loci comm., 90.) - Felis amat pisces, sed aquas intrare recusat. (Seybold, 177.) - Ficus avibus gratae, at plantare nolunt. (Seybold, 182 u. 198.) Poln.: Jadl by kot ryby, ale niechce ogona maczac. (Celakovsky, 125.) Ruth.: Jiw by köt rybu, a w wodu ne chocze. (Wurzbach I.) Ung.: A macska szereti a' halat, de kerüli a' vizet. - Minden szereti a' hasznot, keves a' munkat. (Gaal, 984.) 70 Die Katz' onn de Fra gehör'n ins Haus, onn der Hund onn der Mann 'naus. (Kurhessen.) 71 Die Katz sagt jhr Hertz nur halb auss. - Lehmann, 580, 15. Steht bei Lehmann als Gegensatz zu: Der Kukuk ruft seinen Namen aus, und in dem Abschnitt, der von dem handelt, was offenbar geschieht, und dem, was verborgen oder verheimlicht wird. 72 Die Katz soacht koa Maus, so lang s' guat g'fuattest wiast. (Unterinnthal.) - Frommann, VI, 35, 29. Die Katze fängt keine Maus, so lange sie gut gefüttert wird. 73 Die Katz spielet offt mit den Mäusen, wann sie satt ist. - Lehmann, II, 70, 36; Simrock, 5475. 74 Die Katz spielt so lang mit der Mauss, biss sie jhr macht den garauss. - Lehmann, 412, 3. Dän.: Katten leeger sa laenge med muusen til han aeder hende. (Prov. dan., 334.) 75 Die Katz taugt nicht viel, die jhr selber nicht mausen kan (wil). - Moscherosch, 351. 76 Die Katz' wär' aus der Art, die nicht in Milch steckt ihren Bart. Engl.: That cat is out of kind that sweet milk will not lap. (Bohn II, 77.) 77 Die Katz zindt ihr kein Liecht an zum mausen. - Sutor, 546. 78 Die Katze am Schwanz aus dem Ofen ziehen, ist auch nicht immer klug. 79 Die Katze bei der Tasse, der Schreiber bei der Kasse, das ist Eine Masse (Klasse?). Böhm.: Pisar pri meste, co kocka pri teste. (Celakovsky, 363.) 80 Die Katze ässe wol Fische, will sie aber nicht fangen. - Blum, 383. 81 Die Katze beleckt den Leuchter aus Liebe zum Schmeer. 82 Die Katze darf nur Einen Vogel fressen, so heisst es immer: Katze vom Vogel. - Blum, 376; Gaal, 1456. Eine einzige Thorheit, die man begeht, kann den guten Ruf auf immer rauben. 83 Die Katze der Bauern ist den Mäusen ebenso gefährlich, wie die Katze vom Herrenhof. 84 Die Katze, die sich streicheln lässt, ist schon mehr bei Leuten gewesen. 85 Die Katze fängt die Mäuse nicht in Handschuhen. - Simrock, 5479. 86 Die Katze fängt erst die Vögel, ehe sie sie frisst. - Reinsberg IV, 24. 87 Die Katze fängt wol Mäuse, aber das Haus bewacht sie nicht. Die Russen: Bewachte die Katze das Haus, so würde der Hund Mäuse fangen. (Altmann V, 125.) 88 Die Katze frisst nicht alle Mäuse, die sie erwischt. 89 Die Katze frisst nicht leichtlich Brot, es triebe sie denn Hungersnoth. 90 Die Katze geht auf die Ratte und die Ratte auf den Speck. Span.: El gato al rato, el rato a la cuerda, la cuerda al palo. (Cervantes, Don Quijote.) 91 Die Katze geht nicht fort mit leerem Magen. 92 Die Katze geht sicher unter einer ganzen Schar von Mäusen. 93 Die Katze geht so oft zum Speck, bis eine Tatz' ist weg. 94 Die Katze hat bald vergessen, dass sie das Licht halten muss. - Simrock, 12353. 95 Die Katze hat ein weiches Fell, aber scharfe Klauen. Dän.: Katten har et smukt skind, men skarpe klöer. (Prov. dan., 334.) 96 Die Katze hat ihre guten Gründe, warum sie Speck nascht. Die Russen: Es mag wol einen guten Grund haben wenn die Katze Schnee frisst. (Altmann VI, 476.) [Spaltenumbruch] Holl.: Der katten spel, der muizen dood. (Harrebomée, I, 385b.) 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Holl.: Der katten spel, der muizen dood. (Harrebomée, I, 385b.)
Lat.: Cattus saepe satur cum capto mure jocatur. (Binder II, 457; Eiselein, 367; Sutor, 288.)
Ung.: Addig játszik macska az egérrel, még meg nem eszi. (Gaal, 988.)
54 Der mit katzen gen acker fahret, der egt mit meusen zu. (8. Hure 196.) – Ambraser Liederbuch, 116, 56 u. 165, 26; Petri, II, 736; Gruter, III, 18; Henisch, 792, 56; Lehmann, II, 81, 103; Fischart in Kloster, VIII, 31; Simrock, 5480; Körte, 3305.
„Bär mit der Katz in'n Acker fêärt on spannt di Maus forne auss, dann gät's halt ömmer hop, hop, hop bis zu der Sattel (Ackerstück) nauss.“ (Fritz Hofmann's Quackbrünnla, Volksdichtungen in nordfränkisch-koburger Mundart, Hildburghausen 1857.)
Mhd.: Der mit katzen gen acker fert, der egget mit meusen za. (Ambras. Liederb.) (Zingerle, 80.)
55 Der mit Katzen jagt, der fängt Mäuss. – Lehmann, 327, 21.
56 Des war no schöner, wenn d' Katz mit da Henna fliegen thät. (Rothenburg.) – Birlinger, 281.
57 Di Katz lösst's Maus'n nît. (Franken.) – Frommann, VI, 318, 206; hochdeutsch bei Froschm., Rv; Braun, I, 1778.
„Man im alten Sprichwort spricht: Die Katz lest jhres Mausens nicht.“ (Ayrer, I, 470, 24.)
Böhm.: Kočka myšího lovu neponechá, a zlodĕj krádeže nezanechá. – Kočka myší nenechá, liška slepic a vlk ovec. (Čelakovsky, 145 u. 223.)
Frz.: Chat qui a accoustumé de prendre des souris ne s'en peut tenir. (Leroux, I, 99.)
58 Die alten Katzen haben auch Mäuse gefangen.
Ja, sie haben sie gefangen, die jungen sollen sie erst fangen.
59 Die eine Katze nascht die Milch und der andern klemmt man den Schwanz ein.
60 Die feinsten Katzen naschen gern Speck.
Holl.: De fijne katten snoepen het spek. (Harrebomée, I, 385a.)
61 Die junge Katze lernt das Klettern von der alten.
62 Die jungen Katzen lernen von den alten mausen.
63 Die kât, die let det muzjen nit, êr him di dôd innen hals sit. – Ehrentraut, Fries. Magazin, II, 213.
Die Katze lässt das Mausen nicht, ehe ihr der Tod im Halse sitzt.
64 Die katz hat die fisch lieb, will aber nit ins wasser. – Tappius, 207b; Gesner, I, 353.
65 Die katz ist gern, da man sie strelet. – Franck, II, 14b; Egenolff, 17b; Gesner, I, 353; Petri, II, 133; Gruter, I, 20; Keller, 157a; Lehmann, 413, 26; Winckler, IV, 9; Blum, 97; Eiselein, 367; Körte, 3312; Braun, I, 1782.
Böhm.: Zdvořilost i kočku tĕší. (Čelakovsky, 85.)
Holl.: De kat is gaarne daar, waar men haar streelt. (Harrebomée, I, 385a.) – Die cat is gheern daer men se clauwet. (Tunn., 13, 14.)
Lat.: Vult ubi fricatur fore catus ubique feratur. (Fallersleben, 314.)
66 Die Katz' ist noch nass, sie kann noch nicht lang' aus dem Wasser sein.
Dän.: Det er ikke længe siden katten svam over vandet, rumpen er endnu vaad. (Prov. dan., 334.)
67 Die Katz jsset gern Fisch, aber sie will die Füss nicht nass machen. – Lehmann, 800, 6; Gaal, 984; Eiselein, 367.
68 Die Katz küsset so lange den Speck, biss sie den Schwantz darüber verleurt. – Lehmann, 580, 8.
69 Die katz möcht der fisch wol, sie mag aber der füss nit netzen. – Franck, II, 171b.
Böhm.: Ráda kočka ryby jí, než do vody nechce. – Rád kocour ryby jídá, ale nerad pro nĕ do vody břede. (Čelakovsky, 125.)
Dän.: Katten vil vel have fisken, men han vil ikke væde kløerne. (Prov. dan., 334.)
Engl.: Fain would the cat fish eat, but she's loath to wet her feet. (Gaal, 984; Bohn II, 76.)
Frz.: Le chat aime le poisson, mais il n'aime pas à mouiller les pattes. (Gaal, 984; Bohn II, 76.) – Le paresseux voudrait bien manger les amandes, mais il craint jusqu'à la peine de casser les noyaux. (Venedey, 72.)
Holl.: De kat wil de visch uit de tobbe wel; naar zij verkiest hare pooten niet nat te maken. (Harrebomée, I, 385a.)
Lat.: Catus amat piscem, sed non vult tangere flumen. (Binder I, 178; II, 456; Philippi, I, 76; Seybold, 70;
Gartner, 105; Eiselein, 367; Gaal, 984; Loci comm., 90.) – Felis amat pisces, sed aquas intrare recusat. (Seybold, 177.) – Ficus avibus gratae, at plantare nolunt. (Seybold, 182 u. 198.)
Poln.: Jadł by kot ryby, ale niechce ogona maczać. (Čelakovsky, 125.)
Ruth.: Jiw by köt rybu, a w wodu ne chocze. (Wurzbach I.)
Ung.: A macska szereti a' halat, de kerüli a' vizet. – Minden szereti a' hasznot, kevés a' munkát. (Gaal, 984.)
70 Die Katz' onn de Frâ gehör'n ins Haus, onn der Hund onn der Mann 'naus. (Kurhessen.)
71 Die Katz sagt jhr Hertz nur halb auss. – Lehmann, 580, 15.
Steht bei Lehmann als Gegensatz zu: Der Kukuk ruft seinen Namen aus, und in dem Abschnitt, der von dem handelt, was offenbar geschieht, und dem, was verborgen oder verheimlicht wird.
72 Die Katz soacht koa Maus, so lang s' guat g'fuattest wiast. (Unterinnthal.) – Frommann, VI, 35, 29.
Die Katze fängt keine Maus, so lange sie gut gefüttert wird.
73 Die Katz spielet offt mit den Mäusen, wann sie satt ist. – Lehmann, II, 70, 36; Simrock, 5475.
74 Die Katz spielt so lang mit der Mauss, biss sie jhr macht den garauss. – Lehmann, 412, 3.
Dän.: Katten leeger sa længe med muusen til han æder hende. (Prov. dan., 334.)
75 Die Katz taugt nicht viel, die jhr selber nicht mausen kan (wil). – Moscherosch, 351.
76 Die Katz' wär' aus der Art, die nicht in Milch steckt ihren Bart.
Engl.: That cat is out of kind that sweet milk will not lap. (Bohn II, 77.)
77 Die Katz zindt ihr kein Liecht an zum mausen. – Sutor, 546.
78 Die Katze am Schwanz aus dem Ofen ziehen, ist auch nicht immer klug.
79 Die Katze bei der Tasse, der Schreiber bei der Kasse, das ist Eine Masse (Klasse?).
Böhm.: Písař při mĕstĕ, co kočka při tĕstĕ. (Čelakovsky, 363.)
80 Die Katze ässe wol Fische, will sie aber nicht fangen. – Blum, 383.
81 Die Katze beleckt den Leuchter aus Liebe zum Schmeer.
82 Die Katze darf nur Einen Vogel fressen, so heisst es immer: Katze vom Vogel. – Blum, 376; Gaal, 1456.
Eine einzige Thorheit, die man begeht, kann den guten Ruf auf immer rauben.
83 Die Katze der Bauern ist den Mäusen ebenso gefährlich, wie die Katze vom Herrenhof.
84 Die Katze, die sich streicheln lässt, ist schon mehr bei Leuten gewesen.
85 Die Katze fängt die Mäuse nicht in Handschuhen. – Simrock, 5479.
86 Die Katze fängt erst die Vögel, ehe sie sie frisst. – Reinsberg IV, 24.
87 Die Katze fängt wol Mäuse, aber das Haus bewacht sie nicht.
Die Russen: Bewachte die Katze das Haus, so würde der Hund Mäuse fangen. (Altmann V, 125.)
88 Die Katze frisst nicht alle Mäuse, die sie erwischt.
89 Die Katze frisst nicht leichtlich Brot, es triebe sie denn Hungersnoth.
90 Die Katze geht auf die Ratte und die Ratte auf den Speck.
Span.: El gato al rato, el rato á la cuerda, la cuerda al palo. (Cervantes, Don Quijote.)
91 Die Katze geht nicht fort mit leerem Magen.
92 Die Katze geht sicher unter einer ganzen Schar von Mäusen.
93 Die Katze geht so oft zum Speck, bis eine Tatz' ist weg.
94 Die Katze hat bald vergessen, dass sie das Licht halten muss. – Simrock, 12353.
95 Die Katze hat ein weiches Fell, aber scharfe Klauen.
Dän.: Katten har et smukt skind, men skarpe kløer. (Prov. dan., 334.)
96 Die Katze hat ihre guten Gründe, warum sie Speck nascht.
Die Russen: Es mag wol einen guten Grund haben wenn die Katze Schnee frisst. (Altmann VI, 476.)
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