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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] Lat.: Cibi condimentum est fames, potionis sitis. (Cicero.) Optimum cibi condimentum fames. (Erasm., 551; Tappius, 93a; Gaal, 935.)

Poln.: Przysmak wyborny glod i robota. (Celakovsky, 133.)

81 Hunger ist ein guter Arzt.

"Alle weisen Diätetiker haben, da man den Hunger nicht als Koch gebrauchen will, ihn wenigstens als Arzt empfohlen." (Dr. Mises, Schutzmittel für die Cholera, Leipzig 1831.)

82 Hunger ist ein guter Koch, will er's nicht, so mag er's doch. (Breslau.)

83 Hunger ist ein schlimmer Gast.

Ebenso russisch Altmann VI, 406.

84 Hunger ist ein schlimmer (harter) Rathgeber. - Frischbier, 351; Frischbier2, 1758; Hennig, 306.

Dän.: Hunger er en ond raadgiver. (Prov. dan., 314.)

Engl.: Fame is a magnifying glass. (Bohn II, 353.)

Holl.: Honger leert (zoekt) ranken. (Harrebomee, I, 324.)

85 Hunger ist ein Schwert, das durch Helm und Harnisch fährt.

86 Hunger ist eine schwere Krankheit; aber es ist eine noch schwerere, essen sehen und nichts bekommen. (Poln.)

87 Hunger ist für alt und jung ein Unger.

Holl.: De honger woont zoowel onder eene gevleeschde huid als onder een mager en gerimpeld vel. (Harrebomee, I, 323.)

88 Hunger ist nicht wählig.

89 Hunger ist ohne Scham. - Reinsberg III, 87.

90 Hunger kennt kein Gebot.

91 Hunger küsset das liebe Brot. - Petri, II, 386.

92 Hunger lässt sich mit schlechten Speisen begnügen.

Lat.: Feles esuriunt, dum panis frustula rodunt. (Gaal, 936.)

93 Hunger lehret brot kewen. - Henisch, 524, 19; Petri, II, 386; Gaal, 936.

Die Russen: Der Hunger lehrt nicht allein den Bauer die Grütze zum Munde führen, sondern er lehrt auch den Schmid den Löffel für den Bauer machen. (Altmann VI, 442.)

Frz.: A bonne faim il n'y a point de mauvais pain. (Gaal, 936.)

It.: A buona fame non vi e cattivo pane.

94 Hunger lehrt Brot finden.

Böhm.: Hlad k domu prihani. (Celakovsky, 190.)

Poln.: Glod do domu przypedzi. (Celakovsky, 190.)

95 Hunger lehrt das Maul aufthun.

96 Hunger lehrt den Hund (Wolf) Gras fressen. - Reinsberg III, 86.

97 Hunger lehrt den Lahmen tanzen.

Die Russen: Hunger ist Finger, der dem Blinden die Zweige zeigt, von welchem er sich Früchte pflücke. (Altmann VI, 498.)

98 Hunger lehrt Eierkuchen essen. -Für Preussen: Frischbier2, 1760.

99 Hunger lehrt gar viel.

Die Russen: Ist der Mensch hungrig, so lehrt ihn der Bauch, wie er Brot bekommen soll. Hunger lehrt sprechen. Die Esten: Der Bauch ist Herr, er wird schon nachtreiben (zur Arbeit).

Böhm.: Hlad uci delati. - Hlad vymluvnosti uci. (Celakovsky, 190.)

Kroat.: Glad vuci delati. (Celakovsky, 190.)

100 Hunger lehrt geigen. - Eiselein, 335; Simrock, 5089; Braun, I, 1578; Reinsberg III, 86.

Lat.: Multa docet fames. (Eiselein, 334; Seybold, 316.)

101 Hunger lehrt Kohlen kauen.

102 Hunger lehrt viel Böses. - Blum, 614; Reinsberg III, 86.

Der Hunger, die Befriedigung der ersten unentbehrlichen Lebensbedürfnisse, treibt oft zu unerlaubten Handlungen.

Holl.: Om den honger te wederstaan, worden velerlei listen aangewend. (Harrebomee, I, 324.)

Lat.: Rara viget probitas, ubi regnat grandis egestas, et malesuada fames. (Gaal, 942.)

103 Hunger lehrt viel Künste. - Seybold, 316.

Die Russen: Der Hunger ist der Vater der Kunst. (Altmann VI, 442.)

Dän.: Hunger laerer kunster. - Hunger og nöd laerer at söge. (Prov. dan., 314.)

Holl.: De honger leert kunsten (praktijken). (Harrebomee, I, 323.)

Lat.: Fames artium magistra. (Binder, I, 518; II, 1094; Buchler, 120; Gaal, 938; Philippi, I, 151; Seybold, 173.)

104 Hunger leid kein verzug. - Gruter, I, 49; Petri, II, 386; Schottel, 1123a; Blum, 593; Körte, 3050; Simrock, 5099; Reinsberg III, 85.

Die Empfindung des Hungers ist zu stark, als dass [Spaltenumbruch] sie durch andere noch auf eine Zeit zu unterdrücken oder zu beherrschen wäre.

Lat.: Fames et morabilem in nasum conjiciunt. (Gaal, 943.)

105 Hunger leiden ist kein Brot sparen.

Holl.: Honger lijden is geen brood sparen. (Harrebomee, I, 324.)

106 Hunger löscht offt den guten Nahmen auss. - Lehmann, II, 269, 121.

107 Hunger macht aus rohen Bohnen Honigkuchen. - Blum, 167.

Böhm.: Hladovemu svatu i planata chutnaji. (Celakovsky, 189.)

Ung.: Ehezo embernek a zab kenyer keja is mezes falat. (Gaal, 936.)

108 Hunger macht auss wasser Malwasier vnd auss Brodt Honigkuchen. - Franck, Paradoxa, 54b.

109 Hunger macht die Kirchen wüste. - Petri, II, 386.

110 Hunger macht Haferstroh kauen.

Holl.: De honger maakt eene grage maag. (Harrebomee, I, 323.)

111 Hunger macht hart Brot zu Honigkuchen. - Simrock, 5086; Reinsberg III, 84.

Frz.: Qui a faim, mange tont pain. (Leroux, II, 289.)

112 Hunger macht hart Brot zu Lebkuchen oder zu mandeln. - Henisch, 522, 54; Petri, II, 386; Sailer, 77; Körte, 3064.

113 Hunger macht rohe bonen (oder: Saubohnen) süss. - Franck, II, 75a; Tappius, 93a; Lehmann, II, 269, 118; Waldis, IV, 10, 48; Blum, 167; Sailer, 77; Eiselein, 334; Simrock, 5084; Körte, 3065; Braun, I, 1577; Reinsberg III, 48; ostfriesisch bei Bueren, 517; Hauskalender, I.

Im Niederdeutschen: De Hunger makt rohe Bonen söte. (Dähnert 200a.) Die Letten: Der Hunger macht Wasserrüben zu Zuckerrüben. Die Serben: Dem hungrigen Menschen sind auch Holzbirnen süss. Alles, wenn's nur in den Mund hineingeht. Die Kassuben: Dem hungrigen Fürsten mundet auch wol Kartoffelbrei. Die Hindostaner: Hunger ist mit jeder Nahrung zufrieden und Schläfrigkeit mit jedem Bett. Die Russen: Gute Mühlsteine (Zähne) zermalmen alles.

Mhd.: So satez kint niht ezzen mac, sö bittert ime des honges mac swem aber we der hunger tuot, den dunket sauriu speise guot. (Freidank.) (Zingerle, 76.)

Dän.: Hunger giör og skov-kratter söd. (Prov. dan., 234.)

Engl.: Hunger makes hard beans sweet beans. (Gaal, 937.)

Holl.: Hongher maect ro bonen soet. (Tunn., 15, 10; Harrebomee, I, 324.)

It.: La fame muta le fave in mandole. (Bohn I, 106; Pazzaglia, 119, 5.)

Lat.: Fames malum panem tenerum et siligineum reddit. (Binder II, 1096.) - Jucunditas victus est in desiderio, non in satietate. (Philippi, I, 215.) - Mellificare fabas facit esuries tibi crudas. (Fallersleben, 389.) - Ore dulcescit faba frigida, quando famescit. (Sutor, 156.)

Ung.: A keserü babot is edesse teszi az ehseg. (Gaal, 937.)

114 Hunger macht rohe bonen zu mandeln. - Franck, II, 75a; Petri, II, 386; Lehmann, II, 269, 119; Winckler, X, 54; Sutor, 156; Simrock, 5085; Körte, 3066 u. 3807; Reinsberg III, 84.

Die Russen: Der Hungrige isst Bohnen für Mandeln, der Satte Mandeln für Bohnen. (Altmann VI, 446.)

Holl.: Honger maakt raauwe boonen tot amandelen. (Harrebomee, I, 324.)

It.: La fame muta le fave in mandole. (Bohn I, 106.)

115 Hunger macht scharffe Köpffe. - Petri, II, 386.

Böhm.: Hlad duvtipny. - Kdyz clovek vyhladovi, jak chleba dostati, bricho mu povi. (Celakovsky, 190.)

Poln.: Glod dowcipny. (Celakovsky, 190.)

116 Hunger macht scharpffe köpff vnd gewint ehr. - Franck, II, 192b; Gruter, III, 51; Lehmann, II, 269, 114.

117 Hunger macht schlechte Saucen (Brühen) gut.

Dän.: Hunger er det bedste suul. (Bohn, I, 380.)

Frz.: A bon appetit il ne faut point de sauce. (Bohn, I, 1.)

Holl.: Honger is de beste saus. (Bohn I, 329.)

It.: La fame e il meglior intingolo. (Bohn I, 106.)

118 Hunger macht zahm.

Holl.: De honger leert vernuftig zijn. (Harrebomee, I, 323.)

Ung.: Jambort is lopasra untat a' nagy ehseg. - Nehez az ehezo embernek a varakozas. (Gaal, 942 u. 943.)

119 Hunger nach Geld bringt die Sünde in die Welt.

120 Hunger räth nichts Gutes.

121 Hunger stelt nach ehr. - Franck, II, 192b; Gruter, I, 49; Petri, II, 386; Henisch, 816, 21.

122 Hunger thut weh. - Blum, 237; Bücking, 105 u. 266; Struve, 25; Mayer, I, 221.

Die Polen: Schweres Wehe, wenn man essen möchte, noch schwereres, wenn man essen sieht und nichts bekommt. (Reinsberg III, 85.)

[Spaltenumbruch] Lat.: Cibi condimentum est fames, potionis sitis. (Cicero.) Optimum cibi condimentum fames. (Erasm., 551; Tappius, 93a; Gaal, 935.)

Poln.: Przysmak wyborny głod i robota. (Čelakovsky, 133.)

81 Hunger ist ein guter Arzt.

„Alle weisen Diätetiker haben, da man den Hunger nicht als Koch gebrauchen will, ihn wenigstens als Arzt empfohlen.“ (Dr. Mises, Schutzmittel für die Cholera, Leipzig 1831.)

82 Hunger ist ein guter Koch, will er's nicht, so mag er's doch. (Breslau.)

83 Hunger ist ein schlimmer Gast.

Ebenso russisch Altmann VI, 406.

84 Hunger ist ein schlimmer (harter) Rathgeber.Frischbier, 351; Frischbier2, 1758; Hennig, 306.

Dän.: Hunger er en ond raadgiver. (Prov. dan., 314.)

Engl.: Fame is a magnifying glass. (Bohn II, 353.)

Holl.: Honger leert (zoekt) ranken. (Harrebomée, I, 324.)

85 Hunger ist ein Schwert, das durch Helm und Harnisch fährt.

86 Hunger ist eine schwere Krankheit; aber es ist eine noch schwerere, essen sehen und nichts bekommen. (Poln.)

87 Hunger ist für alt und jung ein Unger.

Holl.: De honger woont zoowel onder eene gevleeschde huid als onder een mager en gerimpeld vel. (Harrebomée, I, 323.)

88 Hunger ist nicht wählig.

89 Hunger ist ohne Scham.Reinsberg III, 87.

90 Hunger kennt kein Gebot.

91 Hunger küsset das liebe Brot.Petri, II, 386.

92 Hunger lässt sich mit schlechten Speisen begnügen.

Lat.: Feles esuriunt, dum panis frustula rodunt. (Gaal, 936.)

93 Hunger lehret brot kewen.Henisch, 524, 19; Petri, II, 386; Gaal, 936.

Die Russen: Der Hunger lehrt nicht allein den Bauer die Grütze zum Munde führen, sondern er lehrt auch den Schmid den Löffel für den Bauer machen. (Altmann VI, 442.)

Frz.: A bonne faim il n'y a point de mauvais pain. (Gaal, 936.)

It.: A buona fame non vi è cattivo pane.

94 Hunger lehrt Brot finden.

Böhm.: Hlad k domu přihání. (Čelakovsky, 190.)

Poln.: Głod do domu przypędzi. (Čelakovsky, 190.)

95 Hunger lehrt das Maul aufthun.

96 Hunger lehrt den Hund (Wolf) Gras fressen.Reinsberg III, 86.

97 Hunger lehrt den Lahmen tanzen.

Die Russen: Hunger ist Finger, der dem Blinden die Zweige zeigt, von welchem er sich Früchte pflücke. (Altmann VI, 498.)

98 Hunger lehrt Eierkuchen essen. –Für Preussen: Frischbier2, 1760.

99 Hunger lehrt gar viel.

Die Russen: Ist der Mensch hungrig, so lehrt ihn der Bauch, wie er Brot bekommen soll. Hunger lehrt sprechen. Die Esten: Der Bauch ist Herr, er wird schon nachtreiben (zur Arbeit).

Böhm.: Hlad učí dĕlati. – Hlad výmluvnosti učí. (Čelakovsky, 190.)

Kroat.: Glad vuči delati. (Čelakovsky, 190.)

100 Hunger lehrt geigen.Eiselein, 335; Simrock, 5089; Braun, I, 1578; Reinsberg III, 86.

Lat.: Multa docet fames. (Eiselein, 334; Seybold, 316.)

101 Hunger lehrt Kohlen kauen.

102 Hunger lehrt viel Böses.Blum, 614; Reinsberg III, 86.

Der Hunger, die Befriedigung der ersten unentbehrlichen Lebensbedürfnisse, treibt oft zu unerlaubten Handlungen.

Holl.: Om den honger te wederstaan, worden velerlei listen aangewend. (Harrebomée, I, 324.)

Lat.: Rara viget probitas, ubi regnat grandis egestas, et malesuada fames. (Gaal, 942.)

103 Hunger lehrt viel Künste.Seybold, 316.

Die Russen: Der Hunger ist der Vater der Kunst. (Altmann VI, 442.)

Dän.: Hunger lærer kunster. – Hunger og nød lærer at søge. (Prov. dan., 314.)

Holl.: De honger leert kunsten (praktijken). (Harrebomée, I, 323.)

Lat.: Fames artium magistra. (Binder, I, 518; II, 1094; Buchler, 120; Gaal, 938; Philippi, I, 151; Seybold, 173.)

104 Hunger leid kein verzug.Gruter, I, 49; Petri, II, 386; Schottel, 1123a; Blum, 593; Körte, 3050; Simrock, 5099; Reinsberg III, 85.

Die Empfindung des Hungers ist zu stark, als dass [Spaltenumbruch] sie durch andere noch auf eine Zeit zu unterdrücken oder zu beherrschen wäre.

Lat.: Fames et morabilem in nasum conjiciunt. (Gaal, 943.)

105 Hunger leiden ist kein Brot sparen.

Holl.: Honger lijden is geen brood sparen. (Harrebomée, I, 324.)

106 Hunger löscht offt den guten Nahmen auss.Lehmann, II, 269, 121.

107 Hunger macht aus rohen Bohnen Honigkuchen.Blum, 167.

Böhm.: Hladovému svatu i plaňata chutnají. (Čelakovsky, 189.)

Ung.: Ehező embernek a zab kenyér kéja is mézes falat. (Gaal, 936.)

108 Hunger macht auss wasser Malwasier vnd auss Brodt Honigkuchen.Franck, Paradoxa, 54b.

109 Hunger macht die Kirchen wüste.Petri, II, 386.

110 Hunger macht Haferstroh kauen.

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111 Hunger macht hart Brot zu Honigkuchen.Simrock, 5086; Reinsberg III, 84.

Frz.: Qui a faim, mange tont pain. (Leroux, II, 289.)

112 Hunger macht hart Brot zu Lebkuchen oder zu mandeln.Henisch, 522, 54; Petri, II, 386; Sailer, 77; Körte, 3064.

113 Hunger macht rohe bonen (oder: Saubohnen) süss.Franck, II, 75a; Tappius, 93a; Lehmann, II, 269, 118; Waldis, IV, 10, 48; Blum, 167; Sailer, 77; Eiselein, 334; Simrock, 5084; Körte, 3065; Braun, I, 1577; Reinsberg III, 48; ostfriesisch bei Bueren, 517; Hauskalender, I.

Im Niederdeutschen: De Hunger mâkt rohe Bonen söte. (Dähnert 200a.) Die Letten: Der Hunger macht Wasserrüben zu Zuckerrüben. Die Serben: Dem hungrigen Menschen sind auch Holzbirnen süss. Alles, wenn's nur in den Mund hineingeht. Die Kassuben: Dem hungrigen Fürsten mundet auch wol Kartoffelbrei. Die Hindostaner: Hunger ist mit jeder Nahrung zufrieden und Schläfrigkeit mit jedem Bett. Die Russen: Gute Mühlsteine (Zähne) zermalmen alles.

Mhd.: Sô satez kint niht ezzen mac, sö bittert ime des honges mac swem aber wê der hunger tuot, den dunket sûriu spîse guot. (Freidank.) (Zingerle, 76.)

Dän.: Hunger giør og skov-kratter sød. (Prov. dan., 234.)

Engl.: Hunger makes hard beans sweet beans. (Gaal, 937.)

Holl.: Hongher maect ro bonen soet. (Tunn., 15, 10; Harrebomée, I, 324.)

It.: La fame muta le fave in mandole. (Bohn I, 106; Pazzaglia, 119, 5.)

Lat.: Fames malum panem tenerum et siligineum reddit. (Binder II, 1096.) – Jucunditas victus est in desiderio, non in satietate. (Philippi, I, 215.) – Mellificare fabas facit esuries tibi crudas. (Fallersleben, 389.) – Ore dulcescit faba frigida, quando famescit. (Sutor, 156.)

Ung.: A keserü babot is édessé teszi az éhség. (Gaal, 937.)

114 Hunger macht rohe bonen zu mandeln.Franck, II, 75a; Petri, II, 386; Lehmann, II, 269, 119; Winckler, X, 54; Sutor, 156; Simrock, 5085; Körte, 3066 u. 3807; Reinsberg III, 84.

Die Russen: Der Hungrige isst Bohnen für Mandeln, der Satte Mandeln für Bohnen. (Altmann VI, 446.)

Holl.: Honger maakt raauwe boonen tot amandelen. (Harrebomée, I, 324.)

It.: La fame muta le fave in mandole. (Bohn I, 106.)

115 Hunger macht scharffe Köpffe.Petri, II, 386.

Böhm.: Hlad důvtipný. – Když človĕk vyhladoví, jak chleba dostati, břicho mu poví. (Čelakovsky, 190.)

Poln.: Głod dowcipny. (Čelakovsky, 190.)

116 Hunger macht scharpffe köpff vnd gewint ehr.Franck, II, 192b; Gruter, III, 51; Lehmann, II, 269, 114.

117 Hunger macht schlechte Saucen (Brühen) gut.

Dän.: Hunger er det bedste suul. (Bohn, I, 380.)

Frz.: A bon appétit il ne faut point de sauce. (Bohn, I, 1.)

Holl.: Honger is de beste saus. (Bohn I, 329.)

It.: La fame è il meglior intingolo. (Bohn I, 106.)

118 Hunger macht zahm.

Holl.: De honger leert vernuftig zijn. (Harrebomée, I, 323.)

Ung.: Jámbort is lopásra untat a' nagy éhség. – Nehéz az éhező embernek a várakozás. (Gaal, 942 u. 943.)

119 Hunger nach Geld bringt die Sünde in die Welt.

120 Hunger räth nichts Gutes.

121 Hunger stelt nach ehr.Franck, II, 192b; Gruter, I, 49; Petri, II, 386; Henisch, 816, 21.

122 Hunger thut weh.Blum, 237; Bücking, 105 u. 266; Struve, 25; Mayer, I, 221.

Die Polen: Schweres Wehe, wenn man essen möchte, noch schwereres, wenn man essen sieht und nichts bekommt. (Reinsberg III, 85.)

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[[457]/0463] Lat.: Cibi condimentum est fames, potionis sitis. (Cicero.) Optimum cibi condimentum fames. (Erasm., 551; Tappius, 93a; Gaal, 935.) Poln.: Przysmak wyborny głod i robota. (Čelakovsky, 133.) 81 Hunger ist ein guter Arzt. „Alle weisen Diätetiker haben, da man den Hunger nicht als Koch gebrauchen will, ihn wenigstens als Arzt empfohlen.“ (Dr. Mises, Schutzmittel für die Cholera, Leipzig 1831.) 82 Hunger ist ein guter Koch, will er's nicht, so mag er's doch. (Breslau.) 83 Hunger ist ein schlimmer Gast. Ebenso russisch Altmann VI, 406. 84 Hunger ist ein schlimmer (harter) Rathgeber. – Frischbier, 351; Frischbier2, 1758; Hennig, 306. Dän.: Hunger er en ond raadgiver. (Prov. dan., 314.) Engl.: Fame is a magnifying glass. (Bohn II, 353.) Holl.: Honger leert (zoekt) ranken. (Harrebomée, I, 324.) 85 Hunger ist ein Schwert, das durch Helm und Harnisch fährt. 86 Hunger ist eine schwere Krankheit; aber es ist eine noch schwerere, essen sehen und nichts bekommen. 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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [457]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/463>, abgerufen am 24.11.2024.