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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 1284 Wer vom Hunde Wurst kauft, muss mit Fleisch bezahlen.

1285 Wer von Hunden kauft Wurst und von der Katze Speck, mag wohl sehen, ob er Fleisch hat oder Dreck.

Dän.: Hvo som vil kiöbe pölse fra hunden, maae give ham flesk igien. (Prov. dan., 313; Bohn I, 378.)

1286 Wer von Hunden wird gebissen, der heilt es mit hunds haaren. - Lehmann, 397, 1.

Ob dies Mittel auch den Biss toller Hunde heilt, steht dahin. Dagegen hat Karl Theodor, Kurfürst von Baiern, im Jahre 1784 mittels Rescripts einen sehr einfachen Heilweg vorgezeichnet, indem er erstlich alle Heilmittel gegen den Biss toller Hunde verbietet und dann befiehlt, dass die davon Betroffenen sich allein an die Gnade und Wunderkraft des heiligen Hubertus wenden sollen. (Vgl. Hausblätter von Hackländer, Stuttgart 1867, S. 368.) (S. Pest.)

Holl.: Die van den hond gebeten is, moet van het zelfde haar daarop leggen. (Bohn I, 311.)

It.: E non mi morse mai cane ch'io non avessi del suo pelo. (Bohn I, 97.)

1287 Wer will, dass ihm ein Hund nachläuft, der darf ihm blos Brot (Wurst) geben.

Span.: Quieres que te siga el can? Dale pan. (Bohn I, 253.)

1288 Wer will ein beissigen Hund zu Tisch vnnd Bett haben, der nehm ein Weib. - Lehmann, 139, 11.

1289 Wer wird beim Hunde Brot suchen!

It.: Dall' asino non cercar lana. (Gaal, 934.)

1290 Wer wird den Hunden das Bellen verbieten!

1291 Wer wird die Hunde mit Bratwürsten werfen, so lange man Bengel (Prügel, Knittel) hat. - Blum, 551.

Wer wird zur Erreichung seiner Zwecke die kostbarsten Mittel wählen, besonders wenn sie die zweckwidrigsten sind.

1292 Wer wird die Hunde mit Heu füttern!

Holl.: Wilt gij den hond hooi te eten geven! (Harrebomee, I, 322.)

1293 Wer wird die Hunde mit Schaubroten füttern.

1294 Wer wird einem Hunde Honig vorsetzen!

Dän.: Lad hund til honningtrag, da springer han i med baade. (Bohn I, 384.)

1295 Wer wird einen Hund ins Wirthshaus rufen.

Die Neger in Surinam, um zu sagen: Was hast du hier zu suchen? Bleib bei deinesgleichen.

1296 Weren Hund, Katzen vnnd die Gänss alle todt, so weren die Haasen, Meuss vnnd Pappeln auss vieler Noth. - Gruter, III, 113; Lehmann, 880, 376.

1297 Wie der Hund an die Kette kommt, so kommt er wieder los. - Boebel, 101.

Wie die Hundstage in Betreff der Witterung beginnen, so enden sie.

1298 Wie der Hund den Armen beisst, verehrt der Mensch den Reichen. (Chin.)

1299 Wie der Hund in die Kirche kommt, so geht er wieder hinaus.

Böhm.: Pes jaky do chramu, taky z chramu. (Celakovsky, 35.)

Poln.: Jaki pies do kosciola, taki z kosciola. (Celakovsky, 35.)

1300 Wie der Hund ist, so bekommt er sein Halsband.

Böhm.: Psu psi cest'. (Celakovsky, 105.)

1301 Wie der Hund nicht kan die Flöh auseflöhen, also kan ein mensch die beschwerden nicht all abschaffen. - Lehmann, 79, 10.

1302 Wie der Hund nicht lässt sein Bellen, so lässt der Dieb nicht sein Stehlen. - Sutor, 391.

1303 Wie der Hund, so die Kette.

Frz.: Tel chien, tel lien. (Leroux, I, 33.)

1304 Wie der Jung Hund ist, so wirt der Alt. - Lehmann, 409, 16.

1305 Will der Hund nicht jagen, so hat er nichts zu nagen.

" ... Vnd das der Hundt ist treg zum jagen, so muss er offt am hunger gnagen." (Waldis, IV, 42, 73.)

1306 Will der Hund nicht pariren, soll man ihn mit Haselöl schmieren.

Holl.: Gij moet den hond wat zoetjes onder den staart blazen, zei kees Aaije, dan kunt gij het wat langer uit houden. (Harrebomee, I, 318a.)

[Spaltenumbruch] 1307 Will ein Hund fahren in die Bein, so wirf ihm einen Stein.

Frz.: Au chien qui mord, il faut jeter des pierres. (Cahier, 362.)

1308 Will jemand seinen Hund beschirmen, so muss er sich der Busse unterziehen. - Graf, 291, 53.

Nach manchem deutschen Rechte musste ein Thier, das Schaden gestiftet, dem Beschädiger ausgeliefert werden; wer das Thier in Haus und Hof in seinen Schutz nahm, musste auch den Schaden ersetzen.

Mhd.: Wil ok jemant sinen hund beschermen, der mot den broka undergen. (Hach, 323, 152.)

1309 Will man den Hundt abschaffen, so ist er schebig vnd blind. - Lehmann, 856, 30.

1310 Wir haben einen Hund gefangen. (Ung.)

Sind übel angekommen, arg getäuscht worden. Mag sich auf die Zeit Heinrich's I. von Deutschland beziehen, der den ungarischen Abgesandten einen schäbigen Hund statt des Tributs auflud.

1311 Wir Hunde fangen die Hasen, sagte der Mops.

1312 Wir Hunde werfen den Fuchs, sagte der Schoshund.

1313 Wir sind schon bass vor Hunden gestanden, wir erschrecken nicht. - Eiselein, 322.

1314 Wird der räudige Hund gehängt, so geschieht ihm sein Recht.

1315 Wirfft man den Hunden ein Bein vor, so frists der sterckst. - Lehmann, 398, 23.

1316 Wirfst du den Hund mit einem feisten Bein und den Bettler mit einem Pfennig - sie kommen beide wieder. - Eiselein, 330; Simrock, 5028.

1317 Wirft man unter die (viel) Hunde einen Stein, so schreit der getroffene allein.

1318 Wirft man unter viel Hunde Stein, welcher rufft, wird getroffen sein. - Wend Vnmuth, IV, 332.

1319 Wo böse Hunde, da gibt's gebissene Beine.

Dän..: Galne hunde revne skind. (Prov. dan., 214.)

1320 Wo de Hund den Putt apen findt, dar sleit he de Snut in. - Schütze, IV, 150.

Gelegenheit macht Diebe.

1321 Wo der Hund aufs Kissen kommt, will er mit im Bette liegen.

1322 Wo der Hund bei der Heerde fehlt, frisst der Wolf die Schafe. - Parömiakon, 290.

Unter dem Hunde versteht hier Abraham a Sancta Clara den die Christenheit beschützenden Dominicanerorden, der die Heerde Christi vor dem Ein- und Ausdringen der Vernunft geschützt hat.

1323 Wo der Hund bellt, da mag er auch fressen.

1324 Wo der Hund einmal Prügel bekommen hat, da geht er nicht bald wieder hin.

"Wo der Hund einmal wirdt geschlagen, dahin thut er sich nicht bass wagen." (Waldis, I, 26.)

1325 Wo der Hund mit dem Kopfe hindurchkommt, holt er auch den Schwanz nach.

Holl.: Daar de hond zijn kop doorkrijgt, haalt hij ook zijn gaat. (Harrebomee, I, 316.)

1326 Wo der Hund sich einmal die Nase verbrannt, da riecht er nicht mehr hin.

Holl.: Een hond ruikt nimmer aan den kant, daar hij den neus eens heeft gebrand. (Harrebomee, I, 317.)

1327 Wo die Hunde bellen, ist's dorff nicht weyt. - Luther's Ms., 14.

1328 Wo die Hunde fehlen im Haus, gehen die Diebe frei ein und aus.

It.: Dove non sono i cani, la volpe e re. (Bohn I, 94.)

1329 Wo die Hunde keine Knochen finden, gehen sie nicht hin.

1330 Wo die Hunde Pisse riechen, heben sie das Bein auf.

Holl.: Waar de honden pis ruiken, daar ligten zij het been op. (Harrebomee, I, 322.)

1331 Wo die Hunde zu schnüffeln finden, sind sie schwer zu verjagen.

Holl.: Honden zijn kwaad van het leer te jagen. (Harrebomee, I, 321.)

1332 Wo es an Hunden fehlt, da hat der Fuchs das Regiment.

It.: Dove non sono cani la volpe e re. (Pazzaglia, 419, 9.)

1333 Wo gären fret de Hund Wost, wenn he mant Slaue krigt. (Göttingen.) - Schambach, I, 278; Lohrengel, I, 892.

Wie gern frisst der Hund Wurst, wenn er nur Wurstschale

[Spaltenumbruch] 1284 Wer vom Hunde Wurst kauft, muss mit Fleisch bezahlen.

1285 Wer von Hunden kauft Wurst und von der Katze Speck, mag wohl sehen, ob er Fleisch hat oder Dreck.

Dän.: Hvo som vil kiøbe pølse fra hunden, maae give ham flesk igien. (Prov. dan., 313; Bohn I, 378.)

1286 Wer von Hunden wird gebissen, der heilt es mit hunds haaren.Lehmann, 397, 1.

Ob dies Mittel auch den Biss toller Hunde heilt, steht dahin. Dagegen hat Karl Theodor, Kurfürst von Baiern, im Jahre 1784 mittels Rescripts einen sehr einfachen Heilweg vorgezeichnet, indem er erstlich alle Heilmittel gegen den Biss toller Hunde verbietet und dann befiehlt, dass die davon Betroffenen sich allein an die Gnade und Wunderkraft des heiligen Hubertus wenden sollen. (Vgl. Hausblätter von Hackländer, Stuttgart 1867, S. 368.) (S. Pest.)

Holl.: Die van den hond gebeten is, moet van het zelfde haar daarop leggen. (Bohn I, 311.)

It.: E non mi morse mai cane ch'io non avessi del suo pelo. (Bohn I, 97.)

1287 Wer will, dass ihm ein Hund nachläuft, der darf ihm blos Brot (Wurst) geben.

Span.: Quieres que te siga el can? Dale pan. (Bohn I, 253.)

1288 Wer will ein beissigen Hund zu Tisch vnnd Bett haben, der nehm ein Weib.Lehmann, 139, 11.

1289 Wer wird beim Hunde Brot suchen!

It.: Dall' asino non cercar lana. (Gaal, 934.)

1290 Wer wird den Hunden das Bellen verbieten!

1291 Wer wird die Hunde mit Bratwürsten werfen, so lange man Bengel (Prügel, Knittel) hat.Blum, 551.

Wer wird zur Erreichung seiner Zwecke die kostbarsten Mittel wählen, besonders wenn sie die zweckwidrigsten sind.

1292 Wer wird die Hunde mit Heu füttern!

Holl.: Wilt gij den hond hooi te eten geven! (Harrebomée, I, 322.)

1293 Wer wird die Hunde mit Schaubroten füttern.

1294 Wer wird einem Hunde Honig vorsetzen!

Dän.: Lad hund til honningtrag, da springer han i med baade. (Bohn I, 384.)

1295 Wer wird einen Hund ins Wirthshaus rufen.

Die Neger in Surinam, um zu sagen: Was hast du hier zu suchen? Bleib bei deinesgleichen.

1296 Weren Hund, Katzen vnnd die Gänss alle todt, so weren die Haasen, Meuss vnnd Pappeln auss vieler Noth.Gruter, III, 113; Lehmann, 880, 376.

1297 Wie der Hund an die Kette kommt, so kommt er wieder los.Boebel, 101.

Wie die Hundstage in Betreff der Witterung beginnen, so enden sie.

1298 Wie der Hund den Armen beisst, verehrt der Mensch den Reichen. (Chin.)

1299 Wie der Hund in die Kirche kommt, so geht er wieder hinaus.

Böhm.: Pes jaký do chrámu, taký z chrámu. (Čelakovsky, 35.)

Poln.: Jaki pies do kościoła, taki z kościoła. (Čelakovsky, 35.)

1300 Wie der Hund ist, so bekommt er sein Halsband.

Böhm.: Psu psí čest'. (Čelakovsky, 105.)

1301 Wie der Hund nicht kan die Flöh auseflöhen, also kan ein mensch die beschwerden nicht all abschaffen.Lehmann, 79, 10.

1302 Wie der Hund nicht lässt sein Bellen, so lässt der Dieb nicht sein Stehlen.Sutor, 391.

1303 Wie der Hund, so die Kette.

Frz.: Tel chien, tel lien. (Leroux, I, 33.)

1304 Wie der Jung Hund ist, so wirt der Alt.Lehmann, 409, 16.

1305 Will der Hund nicht jagen, so hat er nichts zu nagen.

„ ... Vnd das der Hundt ist treg zum jagen, so muss er offt am hunger gnagen.“ (Waldis, IV, 42, 73.)

1306 Will der Hund nicht pariren, soll man ihn mit Haselöl schmieren.

Holl.: Gij moet den hond wat zoetjes onder den staart blazen, zei kees Aaije, dan kunt gij het wat langer uit houden. (Harrebomée, I, 318a.)

[Spaltenumbruch] 1307 Will ein Hund fahren in die Bein, so wirf ihm einen Stein.

Frz.: Au chien qui mord, il faut jeter des pierres. (Cahier, 362.)

1308 Will jemand seinen Hund beschirmen, so muss er sich der Busse unterziehen.Graf, 291, 53.

Nach manchem deutschen Rechte musste ein Thier, das Schaden gestiftet, dem Beschädiger ausgeliefert werden; wer das Thier in Haus und Hof in seinen Schutz nahm, musste auch den Schaden ersetzen.

Mhd.: Wil ok jemant sinen hund beschermen, der mot den broka undergen. (Hach, 323, 152.)

1309 Will man den Hundt abschaffen, so ist er schebig vnd blind.Lehmann, 856, 30.

1310 Wir haben einen Hund gefangen. (Ung.)

Sind übel angekommen, arg getäuscht worden. Mag sich auf die Zeit Heinrich's I. von Deutschland beziehen, der den ungarischen Abgesandten einen schäbigen Hund statt des Tributs auflud.

1311 Wir Hunde fangen die Hasen, sagte der Mops.

1312 Wir Hunde werfen den Fuchs, sagte der Schoshund.

1313 Wir sind schon bass vor Hunden gestanden, wir erschrecken nicht.Eiselein, 322.

1314 Wird der räudige Hund gehängt, so geschieht ihm sein Recht.

1315 Wirfft man den Hunden ein Bein vor, so frists der sterckst.Lehmann, 398, 23.

1316 Wirfst du den Hund mit einem feisten Bein und den Bettler mit einem Pfennig – sie kommen beide wieder.Eiselein, 330; Simrock, 5028.

1317 Wirft man unter die (viel) Hunde einen Stein, so schreit der getroffene allein.

1318 Wirft man unter viel Hunde Stein, welcher rufft, wird getroffen sein.Wend Vnmuth, IV, 332.

1319 Wo böse Hunde, da gibt's gebissene Beine.

Dän..: Galne hunde revne skind. (Prov. dan., 214.)

1320 Wo de Hund den Putt apen findt, dar sleit he de Snut in.Schütze, IV, 150.

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1321 Wo der Hund aufs Kissen kommt, will er mit im Bette liegen.

1322 Wo der Hund bei der Heerde fehlt, frisst der Wolf die Schafe.Parömiakon, 290.

Unter dem Hunde versteht hier Abraham a Sancta Clara den die Christenheit beschützenden Dominicanerorden, der die Heerde Christi vor dem Ein- und Ausdringen der Vernunft geschützt hat.

1323 Wo der Hund bellt, da mag er auch fressen.

1324 Wo der Hund einmal Prügel bekommen hat, da geht er nicht bald wieder hin.

„Wo der Hund einmal wirdt geschlagen, dahin thut er sich nicht bass wagen.“ (Waldis, I, 26.)

1325 Wo der Hund mit dem Kopfe hindurchkommt, holt er auch den Schwanz nach.

Holl.: Daar de hond zijn kop doorkrijgt, haalt hij ook zijn gaat. (Harrebomée, I, 316.)

1326 Wo der Hund sich einmal die Nase verbrannt, da riecht er nicht mehr hin.

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1327 Wo die Hunde bellen, ist's dorff nicht weyt.Luther's Ms., 14.

1328 Wo die Hunde fehlen im Haus, gehen die Diebe frei ein und aus.

It.: Dove non sono i cani, la volpe è rè. (Bohn I, 94.)

1329 Wo die Hunde keine Knochen finden, gehen sie nicht hin.

1330 Wo die Hunde Pisse riechen, heben sie das Bein auf.

Holl.: Waar de honden pis ruiken, daar ligten zij het been op. (Harrebomée, I, 322.)

1331 Wo die Hunde zu schnüffeln finden, sind sie schwer zu verjagen.

Holl.: Honden zijn kwaad van het leêr te jagen. (Harrebomée, I, 321.)

1332 Wo es an Hunden fehlt, da hat der Fuchs das Regiment.

It.: Dove non sono cani la volpe è rè. (Pazzaglia, 419, 9.)

1333 Wo gären fret de Hund Wost, wenn he mant Slûe krigt. (Göttingen.) – Schambach, I, 278; Lohrengel, I, 892.

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[[438]/0444] 1284 Wer vom Hunde Wurst kauft, muss mit Fleisch bezahlen. 1285 Wer von Hunden kauft Wurst und von der Katze Speck, mag wohl sehen, ob er Fleisch hat oder Dreck. Dän.: Hvo som vil kiøbe pølse fra hunden, maae give ham flesk igien. (Prov. dan., 313; Bohn I, 378.) 1286 Wer von Hunden wird gebissen, der heilt es mit hunds haaren. – Lehmann, 397, 1. Ob dies Mittel auch den Biss toller Hunde heilt, steht dahin. Dagegen hat Karl Theodor, Kurfürst von Baiern, im Jahre 1784 mittels Rescripts einen sehr einfachen Heilweg vorgezeichnet, indem er erstlich alle Heilmittel gegen den Biss toller Hunde verbietet und dann befiehlt, dass die davon Betroffenen sich allein an die Gnade und Wunderkraft des heiligen Hubertus wenden sollen. (Vgl. Hausblätter von Hackländer, Stuttgart 1867, S. 368.) (S. Pest.) Holl.: Die van den hond gebeten is, moet van het zelfde haar daarop leggen. (Bohn I, 311.) It.: E non mi morse mai cane ch'io non avessi del suo pelo. (Bohn I, 97.) 1287 Wer will, dass ihm ein Hund nachläuft, der darf ihm blos Brot (Wurst) geben. Span.: Quieres que te siga el can? Dale pan. (Bohn I, 253.) 1288 Wer will ein beissigen Hund zu Tisch vnnd Bett haben, der nehm ein Weib. – Lehmann, 139, 11. 1289 Wer wird beim Hunde Brot suchen! It.: Dall' asino non cercar lana. (Gaal, 934.) 1290 Wer wird den Hunden das Bellen verbieten! 1291 Wer wird die Hunde mit Bratwürsten werfen, so lange man Bengel (Prügel, Knittel) hat. – Blum, 551. Wer wird zur Erreichung seiner Zwecke die kostbarsten Mittel wählen, besonders wenn sie die zweckwidrigsten sind. 1292 Wer wird die Hunde mit Heu füttern! Holl.: Wilt gij den hond hooi te eten geven! (Harrebomée, I, 322.) 1293 Wer wird die Hunde mit Schaubroten füttern. 1294 Wer wird einem Hunde Honig vorsetzen! Dän.: Lad hund til honningtrag, da springer han i med baade. (Bohn I, 384.) 1295 Wer wird einen Hund ins Wirthshaus rufen. Die Neger in Surinam, um zu sagen: Was hast du hier zu suchen? Bleib bei deinesgleichen. 1296 Weren Hund, Katzen vnnd die Gänss alle todt, so weren die Haasen, Meuss vnnd Pappeln auss vieler Noth. – Gruter, III, 113; Lehmann, 880, 376. 1297 Wie der Hund an die Kette kommt, so kommt er wieder los. – Boebel, 101. Wie die Hundstage in Betreff der Witterung beginnen, so enden sie. 1298 Wie der Hund den Armen beisst, verehrt der Mensch den Reichen. (Chin.) 1299 Wie der Hund in die Kirche kommt, so geht er wieder hinaus. Böhm.: Pes jaký do chrámu, taký z chrámu. (Čelakovsky, 35.) Poln.: Jaki pies do kościoła, taki z kościoła. (Čelakovsky, 35.) 1300 Wie der Hund ist, so bekommt er sein Halsband. Böhm.: Psu psí čest'. (Čelakovsky, 105.) 1301 Wie der Hund nicht kan die Flöh auseflöhen, also kan ein mensch die beschwerden nicht all abschaffen. – Lehmann, 79, 10. 1302 Wie der Hund nicht lässt sein Bellen, so lässt der Dieb nicht sein Stehlen. – Sutor, 391. 1303 Wie der Hund, so die Kette. Frz.: Tel chien, tel lien. (Leroux, I, 33.) 1304 Wie der Jung Hund ist, so wirt der Alt. – Lehmann, 409, 16. 1305 Will der Hund nicht jagen, so hat er nichts zu nagen. „ ... Vnd das der Hundt ist treg zum jagen, so muss er offt am hunger gnagen.“ (Waldis, IV, 42, 73.) 1306 Will der Hund nicht pariren, soll man ihn mit Haselöl schmieren. Holl.: Gij moet den hond wat zoetjes onder den staart blazen, zei kees Aaije, dan kunt gij het wat langer uit houden. (Harrebomée, I, 318a.) 1307 Will ein Hund fahren in die Bein, so wirf ihm einen Stein. Frz.: Au chien qui mord, il faut jeter des pierres. (Cahier, 362.) 1308 Will jemand seinen Hund beschirmen, so muss er sich der Busse unterziehen. – Graf, 291, 53. Nach manchem deutschen Rechte musste ein Thier, das Schaden gestiftet, dem Beschädiger ausgeliefert werden; wer das Thier in Haus und Hof in seinen Schutz nahm, musste auch den Schaden ersetzen. Mhd.: Wil ok jemant sinen hund beschermen, der mot den broka undergen. (Hach, 323, 152.) 1309 Will man den Hundt abschaffen, so ist er schebig vnd blind. – Lehmann, 856, 30. 1310 Wir haben einen Hund gefangen. (Ung.) Sind übel angekommen, arg getäuscht worden. Mag sich auf die Zeit Heinrich's I. von Deutschland beziehen, der den ungarischen Abgesandten einen schäbigen Hund statt des Tributs auflud. 1311 Wir Hunde fangen die Hasen, sagte der Mops. 1312 Wir Hunde werfen den Fuchs, sagte der Schoshund. 1313 Wir sind schon bass vor Hunden gestanden, wir erschrecken nicht. – Eiselein, 322. 1314 Wird der räudige Hund gehängt, so geschieht ihm sein Recht. 1315 Wirfft man den Hunden ein Bein vor, so frists der sterckst. – Lehmann, 398, 23. 1316 Wirfst du den Hund mit einem feisten Bein und den Bettler mit einem Pfennig – sie kommen beide wieder. – Eiselein, 330; Simrock, 5028. 1317 Wirft man unter die (viel) Hunde einen Stein, so schreit der getroffene allein. 1318 Wirft man unter viel Hunde Stein, welcher rufft, wird getroffen sein. – Wend Vnmuth, IV, 332. 1319 Wo böse Hunde, da gibt's gebissene Beine. Dän..: Galne hunde revne skind. (Prov. dan., 214.) 1320 Wo de Hund den Putt apen findt, dar sleit he de Snut in. – Schütze, IV, 150. Gelegenheit macht Diebe. 1321 Wo der Hund aufs Kissen kommt, will er mit im Bette liegen. 1322 Wo der Hund bei der Heerde fehlt, frisst der Wolf die Schafe. – Parömiakon, 290. Unter dem Hunde versteht hier Abraham a Sancta Clara den die Christenheit beschützenden Dominicanerorden, der die Heerde Christi vor dem Ein- und Ausdringen der Vernunft geschützt hat. 1323 Wo der Hund bellt, da mag er auch fressen. 1324 Wo der Hund einmal Prügel bekommen hat, da geht er nicht bald wieder hin. „Wo der Hund einmal wirdt geschlagen, dahin thut er sich nicht bass wagen.“ (Waldis, I, 26.) 1325 Wo der Hund mit dem Kopfe hindurchkommt, holt er auch den Schwanz nach. Holl.: Daar de hond zijn kop doorkrijgt, haalt hij ook zijn gaat. (Harrebomée, I, 316.) 1326 Wo der Hund sich einmal die Nase verbrannt, da riecht er nicht mehr hin. Holl.: Een hond ruikt nimmer aan den kant, daar hij den neus eens heeft gebrand. (Harrebomée, I, 317.) 1327 Wo die Hunde bellen, ist's dorff nicht weyt. – Luther's Ms., 14. 1328 Wo die Hunde fehlen im Haus, gehen die Diebe frei ein und aus. It.: Dove non sono i cani, la volpe è rè. (Bohn I, 94.) 1329 Wo die Hunde keine Knochen finden, gehen sie nicht hin. 1330 Wo die Hunde Pisse riechen, heben sie das Bein auf. Holl.: Waar de honden pis ruiken, daar ligten zij het been op. (Harrebomée, I, 322.) 1331 Wo die Hunde zu schnüffeln finden, sind sie schwer zu verjagen. Holl.: Honden zijn kwaad van het leêr te jagen. (Harrebomée, I, 321.) 1332 Wo es an Hunden fehlt, da hat der Fuchs das Regiment. It.: Dove non sono cani la volpe è rè. (Pazzaglia, 419, 9.) 1333 Wo gären fret de Hund Wost, wenn he mant Slûe krigt. (Göttingen.) – Schambach, I, 278; Lohrengel, I, 892. Wie gern frisst der Hund Wurst, wenn er nur Wurstschale

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [438]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/444>, abgerufen am 24.11.2024.