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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 621 Et löppet (et geeit) kein dull Hund sibben Joar; hei wert einmoal schoeten. (Marsberg.) - Firmenich, I, 321, 30.

622 Et stett nit biem Hunde, wat hei fretten will, süss freit hei jümmer wost. (Waldeck.) - Curtze, 341, 341.

623 Eynem hundt betten, ist eine grosse arbeydt. - Pauli, Schimpff, LXXIa.

624 Faul hund legt man an einn strohalm. - Franck, II, 21a; Körte, 3031.

625 Faul hund seindt gut zu halten. - Franck, II, 21a.

626 Faule Hunde reiten auf dem Arsch, wenn sie jagen sollen. - Simrock, 580.

627 Feige Hunde bellen viel.

Lat.: Canes timidi vehementius latrant. (Curtius.) (Philippi, I, 70.)

628 Fliehe den Hund, der dir die Zähne zeigt. - Intelligenzblatt der Stadt Hof vom 1. Mai 1783, S. 34.

629 Fremdem Hunde, fremdem Pferde und fremdem Weib traue nicht bei deinem Leib.

Böhm.: Cizimu psu, cizimu koni a cizi zene nikdy never. (Celakovsky, 252.)

Poln.: Cudzemu psu, cudzemu koniowi i cudzej zonie niedowierzaj. (Celakovsky, 252; Wurzbach I, 204, 89.)

630 Fremder Hund nimmt den Strick zum alten Herrn mit zurück.

631 Frigg man irst, säd' de Scheper to sinen Hund, sast'n Start wol hängen laten.

632 Furchtsam Hund bellen die Leut an, beissen niemand. - Lehmann, 229, 78.

633 Furchtsame Hund schlagen den Schwantz vnter die Bein vnd drehen sich auss. - Lehmann, 229, 83.

634 Furchtsame Hunde bellen am meisten.

Holl.: Bloode honden blaffen veel. (Harrebomee, I, 316.)

Lat.: Ut quisque ignavus animo, procax ore. (Philippi, II, 238.)

635 Furchtsame Hunde bellen mehr als sie beissen.

Dän.: De redde hunde göe altid meest; göe meere end de bide. (Prov. dan., 240.)

636 Gebrannte Hunde fürchten auch kaltes Wasser.

Holl.: Gebrande honden vreezen ook koud water. (Harrebomee, I, 318.)

637 Gemeniglich, wenn ma unter die Hunde wirfft, so trifft ma eenen. - Gomolcke, 404; hochdeutsch bei Simrock, 5019.

638 Geschwänzte Hunde kann man stutzen. - Eiselein, 331.

Lat.: Nemo comatus, qui non praeciditur. (Eiselein, 331.)

639 Gewehnt der Hund in die Kuchen, so ist er nicht leicht davon zu gewehnen. - Lehmann, 18, 30.

640 Gib dem Hunde Brot, so folgt er ohne Noth.

Frz.: Veux-tu que le chien te suive? Donne-lui du pain. (Cahier, 371.)

641 Gib dem Hunde einen bösen Namen und er ist verloren.

Engl.: Give a dog an ill name, and his work is done. - Give a dog an ill name and you may as well hang him. (Bohn I, 369.)

Holl.: Geef eens een' hond een' kwaden naam, dan mag hij wel over boord springen. (Harrebomee, I, 318.)

642 Gib dem Hunde, so oft er mit dem Schwanze wedelt, und dem Kinde, was es will, so wirst du einen guten Hund und ein böses Kind haben.

643 Ging ein Hund tags tausend Stund zu Kilchen, er ist doch ein Hund.

Die Russen: Ein Hund reiset fort und ein Knochennager kommt wieder. (Altmann V, 105.)

644 Greift man den Hund beim Schwanz, so knurrt er. - Eiselein, 326; Simrock, 5079; Neues schweiz. Museum (Basel 1865), V, 339.

645 Grode Hunn bid (beissen) ni. (Rendsburg.)

Mhd.: Die grozen hunde beizent niht cleine hunde, so man giht. (Martina.) (Zingerle, 197.)

646 Gute Hunde, böse Katzen.

Holl.: Goed honds, kwaad kats. (Harrebomee, I, 318.)

647 Gute Hunde finden die Spur ohne Dressur.

648 Gute Hunde fressen nicht aus fremden Schüsseln.

649 Gute Hunde, gute Kinder.

Holl.: Goed honds, goed kinds. (Harrebomee, I, 318.)

[Spaltenumbruch] 650 Gute Hunde jagen von Art (ohne Lehrmeister).

Frz.: Bon chien chasse de race. (Gaal, 82; Starschedel, 100.)

651 Guter art Hunde vnd Pferde trawren vmb jhrer Herren todt. - Petri, II, 364.

652 Hab' lieber einen Hund zum Freunde als zum Feinde.

653 Ham kaan an Hüünj wel so föl slaau, dat'r bat. (Amrum.) - Haupt, VIII, 358, 113.

654 Ham mut belli mä thön Hünjer, thiar'm mad as. (Nordfries.)

Man muss mit den Hunden bellen, da man zwischen ist.

655 Ham skal an Hüünj an Stak Bruad du, dat'r en eg bat. (Amrum.) - Haupt, VIII, 388, 38.

Man muss einem Hunde ein Stück Brot geben, dass er einen nicht beisst.

656 Hastige Hunde gebären blinde Junge. - Winckler, III, 31.

657 Hat auch der Hund Scham?

So fragt der Litauer, um Unverschämtheit anzudeuten.

658 Hat der Hund ein Bein, so kennt er keinen Freund.

Holl.: Een hond aan een been, kent geene vrienden. (Harrebomee, I, 317.)

659 Hat der Hund Fleisch, benagt er keine Knochen.

660 Hat der Hund Fleisch gekostet, lässt er nicht davon.

661 Hat der Hund je was gethan, so muss er Leder gefressen han. - Henisch, 1214, 54.

662 Hat der Hund keine Kost zu Haus, so läuft er auf die Gasse hinaus.

"Wenn ein Laster dich verlässt, sage nicht: ich hab's entlassen." (W. Müller.)

663 Hätte der Hund nicht geschissen, so hätte er den Hasen gefangen (erlaufen).

Lat.: Dum fugans canis mingit, fugiens lepus evadit. (Binder II, 867; Novarin, 73.)

664 Hätten Hunde und Kinder genug Geld, so wären Wurst und Pfefferkuchen die theuersten Dinge in der Welt.

"Ja, wenn die Hundt, Kinder vnd fliegen Gelts genug hetten, wil ichs nit liegen, weren Pfefferkuchen, Honig, Wurst so thewr, das niemandt kauffen durst." (Waldis, IV, 55.)

665 Hinger sich scharren die Hunde! - Gomolcke, 436.

666 Hinkenden Hunden ist nicht zu trauen.

Port.: Nao fiar de cao, que manqueja. (Bohn I, 285.)

667 Hund' an der Kette und am Wagen sind zu beklagen.

668 Hund, aus der Küche!

669 Hund, beiss und bill, so man stehlen will! - Eiselein, 333.

670 Hund beissen kein Einheimischen, so lang sie ein Frembden haben. - Gruter, III, 50; Lehmann, II, 287, 85.

671 Hund bellen schadt nit, wenn sie nur nit beissen. - Sutor, 993.

672 Hund bleibt Hund.

Gewöhnlich in Bezug auf den Geizhals; im allgemeinen von einem niedrig gesinnten verächtlichen Menschen, der sich nie ändert, wie sich auch Verhältnisse und Umstände gestalten mögen.

Jüd.-deutsch: Keelev bleibt Keelev.

673 Hund bleibt Hund, auch wenn er vor der Kirchen stund.

Mhd.: Gienge ein hunt tausent stunt ze kirchen, er waer doch ein hunt. (Freidank.) (Zingerle, 75.)

674 Hund bleibt Hund, wenn er auch ein roth Halsband trägt.

Dän.: Two hund, oc kein hund, dog er hund som före waar. (Prov. dan., 319.)

Frz.: Lavez chien, peignez chien, toutefois n'est chien que chien. (Bohn I, 31.)

675 Hund bruntzen, wen sie wollen, vnd Weiber weinen, so offt, sie wollen. - Lehmann, 398, 25.

676 Hund, der beissig, hat jederzeit zerbissene Ohren. - Lehmann, II, 268, 95.

677 Hund, der einmahl mit heissem Wasser gebrant, förchtet auch das kalte Wasser. - Lehmann, II, 268, 93.

678 Hund, der hungrig, achtet keiner Streich. - Lehmann, II, 268, 102.

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625 Faul hund seindt gut zu halten.Franck, II, 21a.

626 Faule Hunde reiten auf dem Arsch, wenn sie jagen sollen.Simrock, 580.

627 Feige Hunde bellen viel.

Lat.: Canes timidi vehementius latrant. (Curtius.) (Philippi, I, 70.)

628 Fliehe den Hund, der dir die Zähne zeigt.Intelligenzblatt der Stadt Hof vom 1. Mai 1783, S. 34.

629 Fremdem Hunde, fremdem Pferde und fremdem Weib traue nicht bei deinem Leib.

Böhm.: Cizímu psu, cizímu koni a cizí ženĕ nikdy nevĕř. (Čelakovsky, 252.)

Poln.: Cudzemu psu, cudzemu koniowi i cudzéj żonie niedowierzaj. (Čelakovsky, 252; Wurzbach I, 204, 89.)

630 Fremder Hund nimmt den Strick zum alten Herrn mit zurück.

631 Frigg man irst, säd' de Scheper to sinen Hund, sast'n Start wol hängen laten.

632 Furchtsam Hund bellen die Leut an, beissen niemand.Lehmann, 229, 78.

633 Furchtsame Hund schlagen den Schwantz vnter die Bein vnd drehen sich auss.Lehmann, 229, 83.

634 Furchtsame Hunde bellen am meisten.

Holl.: Bloode honden blaffen veel. (Harrebomée, I, 316.)

Lat.: Ut quisque ignavus animo, procax ore. (Philippi, II, 238.)

635 Furchtsame Hunde bellen mehr als sie beissen.

Dän.: De redde hunde gøe altid meest; gøe meere end de bide. (Prov. dan., 240.)

636 Gebrannte Hunde fürchten auch kaltes Wasser.

Holl.: Gebrande honden vreezen ook koud water. (Harrebomée, I, 318.)

637 Gemeniglich, wenn ma unter die Hunde wirfft, so trifft ma eenen.Gomolcke, 404; hochdeutsch bei Simrock, 5019.

638 Geschwänzte Hunde kann man stutzen.Eiselein, 331.

Lat.: Nemo comatus, qui non praeciditur. (Eiselein, 331.)

639 Gewehnt der Hund in die Kuchen, so ist er nicht leicht davon zu gewehnen.Lehmann, 18, 30.

640 Gib dem Hunde Brot, so folgt er ohne Noth.

Frz.: Veux-tu que le chien te suive? Donne-lui du pain. (Cahier, 371.)

641 Gib dem Hunde einen bösen Namen und er ist verloren.

Engl.: Give a dog an ill name, and his work is done. – Give a dog an ill name and you may as well hang him. (Bohn I, 369.)

Holl.: Geef eens een' hond een' kwaden naam, dan mag hij wel over boord springen. (Harrebomée, I, 318.)

642 Gib dem Hunde, so oft er mit dem Schwanze wedelt, und dem Kinde, was es will, so wirst du einen guten Hund und ein böses Kind haben.

643 Ging ein Hund tags tausend Stund zu Kilchen, er ist doch ein Hund.

Die Russen: Ein Hund reiset fort und ein Knochennager kommt wieder. (Altmann V, 105.)

644 Greift man den Hund beim Schwanz, so knurrt er.Eiselein, 326; Simrock, 5079; Neues schweiz. Museum (Basel 1865), V, 339.

645 Grode Hunn bid (beissen) ni. (Rendsburg.)

Mhd.: Die grôzen hunde bîzent niht cleine hunde, so man giht. (Martina.) (Zingerle, 197.)

646 Gute Hunde, böse Katzen.

Holl.: Goed honds, kwaad kats. (Harrebomée, I, 318.)

647 Gute Hunde finden die Spur ohne Dressur.

648 Gute Hunde fressen nicht aus fremden Schüsseln.

649 Gute Hunde, gute Kinder.

Holl.: Goed honds, goed kinds. (Harrebomée, I, 318.)

[Spaltenumbruch] 650 Gute Hunde jagen von Art (ohne Lehrmeister).

Frz.: Bon chien chasse de race. (Gaal, 82; Starschedel, 100.)

651 Guter art Hunde vnd Pferde trawren vmb jhrer Herren todt.Petri, II, 364.

652 Hab' lieber einen Hund zum Freunde als zum Feinde.

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654 Ham mut belli mä thön Hünjer, thiar'm mad as. (Nordfries.)

Man muss mit den Hunden bellen, da man zwischen ist.

655 Ham skal an Hüünj an Stak Bruad du, dat'r ên eg bat. (Amrum.) – Haupt, VIII, 388, 38.

Man muss einem Hunde ein Stück Brot geben, dass er einen nicht beisst.

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657 Hat auch der Hund Scham?

So fragt der Litauer, um Unverschämtheit anzudeuten.

658 Hat der Hund ein Bein, so kennt er keinen Freund.

Holl.: Een hond aan een been, kent geene vrienden. (Harrebomée, I, 317.)

659 Hat der Hund Fleisch, benagt er keine Knochen.

660 Hat der Hund Fleisch gekostet, lässt er nicht davon.

661 Hat der Hund je was gethan, so muss er Leder gefressen han.Henisch, 1214, 54.

662 Hat der Hund keine Kost zu Haus, so läuft er auf die Gasse hinaus.

„Wenn ein Laster dich verlässt, sage nicht: ich hab's entlassen.“ (W. Müller.)

663 Hätte der Hund nicht geschissen, so hätte er den Hasen gefangen (erlaufen).

Lat.: Dum fugans canis mingit, fugiens lepus evadit. (Binder II, 867; Novarin, 73.)

664 Hätten Hunde und Kinder genug Geld, so wären Wurst und Pfefferkuchen die theuersten Dinge in der Welt.

„Ja, wenn die Hundt, Kinder vnd fliegen Gelts genug hetten, wil ichs nit liegen, weren Pfefferkuchen, Honig, Wurst so thewr, das niemandt kauffen durst.“ (Waldis, IV, 55.)

665 Hinger sich scharren die Hunde!Gomolcke, 436.

666 Hinkenden Hunden ist nicht zu trauen.

Port.: Não fiar de cão, que manqueja. (Bohn I, 285.)

667 Hund' an der Kette und am Wagen sind zu beklagen.

668 Hund, aus der Küche!

669 Hund, beiss und bill, so man stehlen will!Eiselein, 333.

670 Hund beissen kein Einheimischen, so lang sie ein Frembden haben.Gruter, III, 50; Lehmann, II, 287, 85.

671 Hund bellen schadt nit, wenn sie nur nit beissen.Sutor, 993.

672 Hund bleibt Hund.

Gewöhnlich in Bezug auf den Geizhals; im allgemeinen von einem niedrig gesinnten verächtlichen Menschen, der sich nie ändert, wie sich auch Verhältnisse und Umstände gestalten mögen.

Jüd.-deutsch: Keelev bleibt Keelev.

673 Hund bleibt Hund, auch wenn er vor der Kirchen stund.

Mhd.: Gienge ein hunt tûsent stunt ze kirchen, er waer doch ein hunt. (Freidank.) (Zingerle, 75.)

674 Hund bleibt Hund, wenn er auch ein roth Halsband trägt.

Dän.: Two hund, oc kein hund, dog er hund som føre waar. (Prov. dan., 319.)

Frz.: Lavez chien, peignez chien, toutefois n'est chien que chien. (Bohn I, 31.)

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[[423]/0429] 621 Et löppet (et geeit) kein dull Hund sibben Joar; hei wert einmoal schoeten. (Marsberg.) – Firmenich, I, 321, 30. 622 Et stett nit biem Hunde, wat hei fretten will, süss freit hei jümmer wost. (Waldeck.) – Curtze, 341, 341. 623 Eynem hundt betten, ist eine grosse arbeydt. – Pauli, Schimpff, LXXIa. 624 Faul hund legt man an einn strohalm. – Franck, II, 21a; Körte, 3031. 625 Faul hund seindt gut zu halten. – Franck, II, 21a. 626 Faule Hunde reiten auf dem Arsch, wenn sie jagen sollen. – Simrock, 580. 627 Feige Hunde bellen viel. Lat.: Canes timidi vehementius latrant. (Curtius.) (Philippi, I, 70.) 628 Fliehe den Hund, der dir die Zähne zeigt. – Intelligenzblatt der Stadt Hof vom 1. Mai 1783, S. 34. 629 Fremdem Hunde, fremdem Pferde und fremdem Weib traue nicht bei deinem Leib. Böhm.: Cizímu psu, cizímu koni a cizí ženĕ nikdy nevĕř. (Čelakovsky, 252.) Poln.: Cudzemu psu, cudzemu koniowi i cudzéj żonie niedowierzaj. (Čelakovsky, 252; Wurzbach I, 204, 89.) 630 Fremder Hund nimmt den Strick zum alten Herrn mit zurück. 631 Frigg man irst, säd' de Scheper to sinen Hund, sast'n Start wol hängen laten. 632 Furchtsam Hund bellen die Leut an, beissen niemand. – Lehmann, 229, 78. 633 Furchtsame Hund schlagen den Schwantz vnter die Bein vnd drehen sich auss. – Lehmann, 229, 83. 634 Furchtsame Hunde bellen am meisten. Holl.: Bloode honden blaffen veel. (Harrebomée, I, 316.) Lat.: Ut quisque ignavus animo, procax ore. (Philippi, II, 238.) 635 Furchtsame Hunde bellen mehr als sie beissen. Dän.: De redde hunde gøe altid meest; gøe meere end de bide. (Prov. dan., 240.) 636 Gebrannte Hunde fürchten auch kaltes Wasser. Holl.: Gebrande honden vreezen ook koud water. (Harrebomée, I, 318.) 637 Gemeniglich, wenn ma unter die Hunde wirfft, so trifft ma eenen. – Gomolcke, 404; hochdeutsch bei Simrock, 5019. 638 Geschwänzte Hunde kann man stutzen. – Eiselein, 331. Lat.: Nemo comatus, qui non praeciditur. (Eiselein, 331.) 639 Gewehnt der Hund in die Kuchen, so ist er nicht leicht davon zu gewehnen. – Lehmann, 18, 30. 640 Gib dem Hunde Brot, so folgt er ohne Noth. Frz.: Veux-tu que le chien te suive? Donne-lui du pain. (Cahier, 371.) 641 Gib dem Hunde einen bösen Namen und er ist verloren. Engl.: Give a dog an ill name, and his work is done. – Give a dog an ill name and you may as well hang him. (Bohn I, 369.) Holl.: Geef eens een' hond een' kwaden naam, dan mag hij wel over boord springen. (Harrebomée, I, 318.) 642 Gib dem Hunde, so oft er mit dem Schwanze wedelt, und dem Kinde, was es will, so wirst du einen guten Hund und ein böses Kind haben. 643 Ging ein Hund tags tausend Stund zu Kilchen, er ist doch ein Hund. Die Russen: Ein Hund reiset fort und ein Knochennager kommt wieder. (Altmann V, 105.) 644 Greift man den Hund beim Schwanz, so knurrt er. – Eiselein, 326; Simrock, 5079; Neues schweiz. Museum (Basel 1865), V, 339. 645 Grode Hunn bid (beissen) ni. (Rendsburg.) Mhd.: Die grôzen hunde bîzent niht cleine hunde, so man giht. (Martina.) (Zingerle, 197.) 646 Gute Hunde, böse Katzen. Holl.: Goed honds, kwaad kats. (Harrebomée, I, 318.) 647 Gute Hunde finden die Spur ohne Dressur. 648 Gute Hunde fressen nicht aus fremden Schüsseln. 649 Gute Hunde, gute Kinder. Holl.: Goed honds, goed kinds. (Harrebomée, I, 318.) 650 Gute Hunde jagen von Art (ohne Lehrmeister). Frz.: Bon chien chasse de race. (Gaal, 82; Starschedel, 100.) 651 Guter art Hunde vnd Pferde trawren vmb jhrer Herren todt. – Petri, II, 364. 652 Hab' lieber einen Hund zum Freunde als zum Feinde. 653 Ham kaan an Hüünj wel so föl slaau, dat'r bat. (Amrum.) – Haupt, VIII, 358, 113. 654 Ham mut belli mä thön Hünjer, thiar'm mad as. (Nordfries.) Man muss mit den Hunden bellen, da man zwischen ist. 655 Ham skal an Hüünj an Stak Bruad du, dat'r ên eg bat. (Amrum.) – Haupt, VIII, 388, 38. Man muss einem Hunde ein Stück Brot geben, dass er einen nicht beisst. 656 Hastige Hunde gebären blinde Junge. – Winckler, III, 31. 657 Hat auch der Hund Scham? So fragt der Litauer, um Unverschämtheit anzudeuten. 658 Hat der Hund ein Bein, so kennt er keinen Freund. Holl.: Een hond aan een been, kent geene vrienden. (Harrebomée, I, 317.) 659 Hat der Hund Fleisch, benagt er keine Knochen. 660 Hat der Hund Fleisch gekostet, lässt er nicht davon. 661 Hat der Hund je was gethan, so muss er Leder gefressen han. – Henisch, 1214, 54. 662 Hat der Hund keine Kost zu Haus, so läuft er auf die Gasse hinaus. „Wenn ein Laster dich verlässt, sage nicht: ich hab's entlassen.“ (W. Müller.) 663 Hätte der Hund nicht geschissen, so hätte er den Hasen gefangen (erlaufen). Lat.: Dum fugans canis mingit, fugiens lepus evadit. (Binder II, 867; Novarin, 73.) 664 Hätten Hunde und Kinder genug Geld, so wären Wurst und Pfefferkuchen die theuersten Dinge in der Welt. „Ja, wenn die Hundt, Kinder vnd fliegen Gelts genug hetten, wil ichs nit liegen, weren Pfefferkuchen, Honig, Wurst so thewr, das niemandt kauffen durst.“ (Waldis, IV, 55.) 665 Hinger sich scharren die Hunde! – Gomolcke, 436. 666 Hinkenden Hunden ist nicht zu trauen. Port.: Não fiar de cão, que manqueja. (Bohn I, 285.) 667 Hund' an der Kette und am Wagen sind zu beklagen. 668 Hund, aus der Küche! 669 Hund, beiss und bill, so man stehlen will! – Eiselein, 333. 670 Hund beissen kein Einheimischen, so lang sie ein Frembden haben. – Gruter, III, 50; Lehmann, II, 287, 85. 671 Hund bellen schadt nit, wenn sie nur nit beissen. – Sutor, 993. 672 Hund bleibt Hund. Gewöhnlich in Bezug auf den Geizhals; im allgemeinen von einem niedrig gesinnten verächtlichen Menschen, der sich nie ändert, wie sich auch Verhältnisse und Umstände gestalten mögen. Jüd.-deutsch: Keelev bleibt Keelev. 673 Hund bleibt Hund, auch wenn er vor der Kirchen stund. Mhd.: Gienge ein hunt tûsent stunt ze kirchen, er waer doch ein hunt. (Freidank.) (Zingerle, 75.) 674 Hund bleibt Hund, wenn er auch ein roth Halsband trägt. Dän.: Two hund, oc kein hund, dog er hund som føre waar. (Prov. dan., 319.) Frz.: Lavez chien, peignez chien, toutefois n'est chien que chien. (Bohn I, 31.) 675 Hund bruntzen, wen sie wollen, vnd Weiber weinen, so offt, sie wollen. – Lehmann, 398, 25. 676 Hund, der beissig, hat jederzeit zerbissene Ohren. – Lehmann, II, 268, 95. 677 Hund, der einmahl mit heissem Wasser gebrant, förchtet auch das kalte Wasser. – Lehmann, II, 268, 93. 678 Hund, der hungrig, achtet keiner Streich. – Lehmann, II, 268, 102.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [423]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/429>, abgerufen am 03.07.2024.