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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 571 Es ist besser einen Hund zum Freunde zu haben, als zum Feinde.

Holl.: Beter een hond te vriend dan te vijand. (Harrebomee, I, 316.)

572 Es ist besser hunds freundtschafft, denn seine feindtschafft. - Petri, II, 256; Henisch, 321, 49.

573 Es ist bös, dem Hund das Bein abjagen. - Simrock, 12341.

574 Es ist böss, einem bösen Hund sein Bett machen. - Gruter, III, 32; Lehmann, II, 154, 120.

575 Es ist dem einen hund leyd, dass der ander in die küchen geht (geit). - Franck, II, 65b; Tappius, 77a; Petri, II, 258; Gruter, I, 32; Latendorf, II, 11; Lehmann, II, 130, 174; Oec. rur., 47; Schottel, 1143a; Eiselein, 330; Simrock, 5040; Steiger, 115.

Mhd.: Ez ist einem hunde leit, daz der ander in die kuche geit. (Diutisca.) (Zingerle, 74.)

Holl.: Het is den eenen hond leed dat d'ander in de keuken gaat. (Bohn I, 323.) - Tis den enen hont leet, dat dander in die coken gheet. (Tunn., 23, 16; Harrebomee, I, 318.)

It.: Il cane dell' ortolano non mangia la lattuga, ne vuol che altri la mangi.

Lat.: Canis in praesepi. - Figulus figulo invidet, faber fabro. (Tappius, 76b; Erasm., 510.) - Uni quando cani cocus id dat, displicet altri. (Fallersleben, 673.)

576 Es ist dem Hunde eine Arbeit, sein Bette zu machen. - Eiselein, 333.

Lat.: Magnus labor est cani lectum sternere, quoniam saepius hinc inde se vertit. (Eiselein, 333.)

577 Es ist ein frommer Hund, der beym stück Fleisch sitzt vnd dess nicht geneusst. - Lehmann, 63, 19; Eiselein, 326.

Beherrschung der Begierden.

578 Es ist ein guter Hund, der die Fährte nicht verliert. - Eiselein, 325; Simrock, 4983.

579 Es ist ein guter Hund, so nur Einem Wilde nachjagt. - Eiselein, 326; Simrock, 4982.

580 Es ist ein schlechter Hund, den man zur Jagd tragen muss.

581 Es ist eins, ob mich ein Hund oder eine Hündin beisst.

Frz.: Autant vaut etre mordu d'un chien que d'une chienne. (Lendroy, 79; Starschedel, 100.)

582 Es ist gut, todte Hunde schlagen, sie beissen nicht. - Lehmann, II, 143, 167.

583 Es ist kein guter Hund, der allem Wild (jedem Hasen, Vogel) nachläuft. - Lehmann, 902, 30.

Dän.: Det er ingen god hund der löber efter alt vildt som forekommer. (Prov. dan., 311.)

584 Es ist kein Hund, der nicht Flöhe hat.

585 Es ist kein Hund, der seinen Herrn verräth.

Nur der Mensch verräth Wohlthäter und Vaterland.

586 Es ist kein Hund, er knurrt, wenn man ihm einen Knochen nehmen will.

Dän.: Ingen hund lader tage et been fra sig, at han jo knurrer eller bider. (Prov. dan., 311.)

587 Es ist kein Hund so bös (elend), der nicht einmal (noch) mit dem Schwanze wedelte.

It.: Non v'e si tristo cane, che non meni la coda. (Pazzaglia, 379, 7; Cahier, 2841.)

588 Es ist kein Hund so bös, er wedelt einmal mit dem Schwanze, wenn er Brot oder einen Knochen sieht. - Winckler, VII, 29.

Die Russen: Auch die bösen Hunde wedeln mit dem Schwanze, wenn sie Brot in des Fremden Hand sehen. (Altmann VI, 443.)

589 Es ist kein Hund so klein, er hält (jagt) das wildeste Schwein. - Eiselein, 328.

Lat.: A cane non magno saepe tenetur aper. (Binder I, 4, II, 3; Fasceti, 3; Froberg, 1; Philippi, I, 4; Schonheim, A, 4.) - Corporis exigui vires contemnere noli. - Enecat ingentem vipera parva bovem. (Fischer, 1, 7.)

590 Es ist nicht der Hundt schuld, dass die Schaff vnd Kälber sterben. - Lehmann, 841, 9.

591 Es ist nicht gut, den Hund am Schwanz fassen.

Die Russen: Wer den Hund am Schwanz hält, kann sich leicht die Hand nässen. (Altmaan VI, 419.)

592 Es ist nicht jeder Hund ein Fuchsjäger.

Dän.: Alle hunde bide ikke reven. (Prov. dan., 312.)

593 Es ist nicht jeder Hund toll, der bellt.

Die wenigsten Hunde bellen aus Wuth, die meisten aus Gewohnheit. Mit dem Tadel der meisten Menschen ist's ungefähr ebenso.

[Spaltenumbruch] 594 Es ist nicht leicht, alte Hunde an die Kette zu legen.

595 Es ist nit noth, dass man die hund mit bratwürsten werff, weil man gute bengel hat. - Gruter, I, 36; Sutor, 847; Eiselein, 331; Simrock, 5021.

Lat.: Si canis ex hila religatur, mordet in illa. (Eiselein, 331.)

596 Es ist schlimm, dem Hunde einen Knochen aus dem Maul zu nehmen.

Holl.: Ont neem den hond niets uit zijn' mond. (Harrebomee, I, 321.)

597 Es ist schlimm für junge Hunde, wenn sie mit jungen Bären spielen.

Dän.: Ildt er rakke at lege med biörnehvalp. (Bohn I, 380.)

598 Es ist schwer, Hunde bellen zu lehren.

Auch nicht nöthig.

599 Es ist törlich, vnwillige Hund zu jagen führen. - Franck, Weltbuch, LXV.

600 Es ist übel, alte Hunde an einem Stricke gehen zu lehren.

601 Es kompt selten, das der Hund braten isset, er habe sie denn gestohlen. - Henisch, 481, 22.

602 Es läst jhm kein Hund kein Bein nemen, er murrt oder beist. - Lehmann, 877, 27.

603 Es leufft kein toller Hund vber neun Tage. - Petri, II, 285; Latendorf II, 10; Philippi, II, 125.

604 Es liegt nicht allerwegen an den Hunden, dass die Hasen (Pferde) sterben. - Petri, II, 286; Mathesy, 388b; Eiselein, 333.

"Christen sollen sich des trösten, das es nicht an dem Hund liegt, das die Pferde sterben." (Fischer, Psalter, 55, 3.) "Es ligt nicht an Hunden, dass die Pferd sterben, sonst müsten sie jhres geitzes halben alle auff ein mal dran." (Theatrum Diabolorum, 557a.)

Lat.: Imputari mihi non debet, quod per me non stat, quo minus fiat. (Seybold, 233.)

605 Es ligt nicht an der Hunde bellen, dass die Pferde hincken. - Petri, II, 286; Henisch, 275, 32.

606 Es schadt nicht, wenn die hund bellen, wenn sie nur nit beissen. - Egenolff, 337a; Henisch, 267, 4; Lehmann, 135, 13 u. 700, 36.

607 Es schicket mancher seinen Hund, da er ihm selbst nit getrauet. - Sutor, 990.

Lat.: Mittimus interdum, quo nolumus ire catellum. (Sutor, 990.)

608 Es sendet mancher seinen Hund, wenn er selbst nicht kommen wil. - Petri, II, 292; Lehmann, II, 138, 98.

609 Es sind böse Hunde, die ihren eigenen Herrn beissen.

Holl.: Het zijn slechte honden, die hun eigen volk bijten. (Harrebomee, I, 319.)

610 Es sind nicht alle Hunde Pudel.

Frz.: Par le poil on nomme le chien. (Cahier, 1918.)

611 Es sind nichtswerthe Hunde, die, so man sie anrührt, bellen und beissen.

612 Es sind üble Hunde, so man auf die Jagd tragen muss. - Eiselein, 333.

Lat.: Invitis canibus venari. (Eiselein, 333.)

613 Es sind wenig Hunde, die einen Fuchs beissen, denn er beisst wieder.

614 Es steht dem Hunde frei, auch unsern Herrgott anzubellen.

Ruth.: Wölno sobaci i na Hospoda brechaty. (Wurzbach I, 209.)

615 Es wird mancher Hund in Ehren gehalten um des Herrn willen.

616 Et giewt mehr bunte Hunne äs einen, mehr bunte Köppe, äs eine. (Büren.)

617 Et is besser em kodde Hong e Knippche gevven, als m'em Sten dornoh werpe. (Bedburg.)

618 Et is en Hund vun'n Pearde, sagte de Junge, doa ret'e up der Suegen. (Büren.)

619 Et is kein Hund sau old, hei geit geren noch up de Jagd. (Wolfenbüttel.)

620 Et läupet kenn Hund siwwen Johre dull, hei läupet sick an. (Waldeck.) - Curtze, 346, 401; friesisch bei Haupt, VIII, 2; für Bremen: Köster, 252; für Hannover: Schambach, 225.

[Spaltenumbruch] 571 Es ist besser einen Hund zum Freunde zu haben, als zum Feinde.

Holl.: Beter een hond te vriend dan te vijand. (Harrebomée, I, 316.)

572 Es ist besser hunds freundtschafft, denn seine feindtschafft.Petri, II, 256; Henisch, 321, 49.

573 Es ist bös, dem Hund das Bein abjagen.Simrock, 12341.

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575 Es ist dem einen hund leyd, dass der ander in die küchen geht (geit).Franck, II, 65b; Tappius, 77a; Petri, II, 258; Gruter, I, 32; Latendorf, II, 11; Lehmann, II, 130, 174; Oec. rur., 47; Schottel, 1143a; Eiselein, 330; Simrock, 5040; Steiger, 115.

Mhd.: Ez ist einem hunde leit, daz der ander in die kuche geit. (Diutisca.) (Zingerle, 74.)

Holl.: Het is den eenen hond leed dat d'ander in de keuken gaat. (Bohn I, 323.) – Tis den enen hont leet, dat dander in die coken gheet. (Tunn., 23, 16; Harrebomée, I, 318.)

It.: Il cane dell' ortolano non mangia la lattuga, nè vuol che altri la mangi.

Lat.: Canis in praesepi. – Figulus figulo invidet, faber fabro. (Tappius, 76b; Erasm., 510.) – Uni quando cani cocus id dat, displicet altri. (Fallersleben, 673.)

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Lat.: Magnus labor est cani lectum sternere, quoniam saepius hinc inde se vertit. (Eiselein, 333.)

577 Es ist ein frommer Hund, der beym stück Fleisch sitzt vnd dess nicht geneusst.Lehmann, 63, 19; Eiselein, 326.

Beherrschung der Begierden.

578 Es ist ein guter Hund, der die Fährte nicht verliert.Eiselein, 325; Simrock, 4983.

579 Es ist ein guter Hund, so nur Einem Wilde nachjagt.Eiselein, 326; Simrock, 4982.

580 Es ist ein schlechter Hund, den man zur Jagd tragen muss.

581 Es ist eins, ob mich ein Hund oder eine Hündin beisst.

Frz.: Autant vaut être mordu d'un chien que d'une chienne. (Lendroy, 79; Starschedel, 100.)

582 Es ist gut, todte Hunde schlagen, sie beissen nicht.Lehmann, II, 143, 167.

583 Es ist kein guter Hund, der allem Wild (jedem Hasen, Vogel) nachläuft.Lehmann, 902, 30.

Dän.: Det er ingen god hund der løber efter alt vildt som forekommer. (Prov. dan., 311.)

584 Es ist kein Hund, der nicht Flöhe hat.

585 Es ist kein Hund, der seinen Herrn verräth.

Nur der Mensch verräth Wohlthäter und Vaterland.

586 Es ist kein Hund, er knurrt, wenn man ihm einen Knochen nehmen will.

Dän.: Ingen hund lader tage et been fra sig, at han jo knurrer eller bider. (Prov. dan., 311.)

587 Es ist kein Hund so bös (elend), der nicht einmal (noch) mit dem Schwanze wedelte.

It.: Non v'è si tristo cane, che non meni la coda. (Pazzaglia, 379, 7; Cahier, 2841.)

588 Es ist kein Hund so bös, er wedelt einmal mit dem Schwanze, wenn er Brot oder einen Knochen sieht.Winckler, VII, 29.

Die Russen: Auch die bösen Hunde wedeln mit dem Schwanze, wenn sie Brot in des Fremden Hand sehen. (Altmann VI, 443.)

589 Es ist kein Hund so klein, er hält (jagt) das wildeste Schwein.Eiselein, 328.

Lat.: A cane non magno saepe tenetur aper. (Binder I, 4, II, 3; Fasceti, 3; Froberg, 1; Philippi, I, 4; Schonheim, A, 4.) – Corporis exigui vires contemnere noli. – Enecat ingentem vipera parva bovem. (Fischer, 1, 7.)

590 Es ist nicht der Hundt schuld, dass die Schaff vnd Kälber sterben.Lehmann, 841, 9.

591 Es ist nicht gut, den Hund am Schwanz fassen.

Die Russen: Wer den Hund am Schwanz hält, kann sich leicht die Hand nässen. (Altmaan VI, 419.)

592 Es ist nicht jeder Hund ein Fuchsjäger.

Dän.: Alle hunde bide ikke reven. (Prov. dan., 312.)

593 Es ist nicht jeder Hund toll, der bellt.

Die wenigsten Hunde bellen aus Wuth, die meisten aus Gewohnheit. Mit dem Tadel der meisten Menschen ist's ungefähr ebenso.

[Spaltenumbruch] 594 Es ist nicht leicht, alte Hunde an die Kette zu legen.

595 Es ist nit noth, dass man die hund mit bratwürsten werff, weil man gute bengel hat.Gruter, I, 36; Sutor, 847; Eiselein, 331; Simrock, 5021.

Lat.: Si canis ex hila religatur, mordet in illa. (Eiselein, 331.)

596 Es ist schlimm, dem Hunde einen Knochen aus dem Maul zu nehmen.

Holl.: Ont neem den hond niets uit zijn' mond. (Harrebomée, I, 321.)

597 Es ist schlimm für junge Hunde, wenn sie mit jungen Bären spielen.

Dän.: Ildt er rakke at lege med biørnehvalp. (Bohn I, 380.)

598 Es ist schwer, Hunde bellen zu lehren.

Auch nicht nöthig.

599 Es ist törlich, vnwillige Hund zu jagen führen.Franck, Weltbuch, LXV.

600 Es ist übel, alte Hunde an einem Stricke gehen zu lehren.

601 Es kompt selten, das der Hund braten isset, er habe sie denn gestohlen.Henisch, 481, 22.

602 Es läst jhm kein Hund kein Bein nemen, er murrt oder beist.Lehmann, 877, 27.

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604 Es liegt nicht allerwegen an den Hunden, dass die Hasen (Pferde) sterben.Petri, II, 286; Mathesy, 388b; Eiselein, 333.

„Christen sollen sich des trösten, das es nicht an dem Hund liegt, das die Pferde sterben.“ (Fischer, Psalter, 55, 3.) „Es ligt nicht an Hunden, dass die Pferd sterben, sonst müsten sie jhres geitzes halben alle auff ein mal dran.“ (Theatrum Diabolorum, 557a.)

Lat.: Imputari mihi non debet, quod per me non stat, quo minus fiat. (Seybold, 233.)

605 Es ligt nicht an der Hunde bellen, dass die Pferde hincken.Petri, II, 286; Henisch, 275, 32.

606 Es schadt nicht, wenn die hund bellen, wenn sie nur nit beissen.Egenolff, 337a; Henisch, 267, 4; Lehmann, 135, 13 u. 700, 36.

607 Es schicket mancher seinen Hund, da er ihm selbst nit getrauet.Sutor, 990.

Lat.: Mittimus interdum, quo nolumus ire catellum. (Sutor, 990.)

608 Es sendet mancher seinen Hund, wenn er selbst nicht kommen wil.Petri, II, 292; Lehmann, II, 138, 98.

609 Es sind böse Hunde, die ihren eigenen Herrn beissen.

Holl.: Het zijn slechte honden, die hun eigen volk bijten. (Harrebomée, I, 319.)

610 Es sind nicht alle Hunde Pudel.

Frz.: Par le poil on nomme le chien. (Cahier, 1918.)

611 Es sind nichtswerthe Hunde, die, so man sie anrührt, bellen und beissen.

612 Es sind üble Hunde, so man auf die Jagd tragen muss.Eiselein, 333.

Lat.: Invitis canibus venari. (Eiselein, 333.)

613 Es sind wenig Hunde, die einen Fuchs beissen, denn er beisst wieder.

614 Es steht dem Hunde frei, auch unsern Herrgott anzubellen.

Ruth.: Wölno sobaci i na Hospoda brechaty. (Wurzbach I, 209.)

615 Es wird mancher Hund in Ehren gehalten um des Herrn willen.

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617 Et is besser em kodde Hong e Knippche gevven, als m'em Stên dornoh werpe. (Bedburg.)

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[[422]/0428] 571 Es ist besser einen Hund zum Freunde zu haben, als zum Feinde. Holl.: Beter een hond te vriend dan te vijand. (Harrebomée, I, 316.) 572 Es ist besser hunds freundtschafft, denn seine feindtschafft. – Petri, II, 256; Henisch, 321, 49. 573 Es ist bös, dem Hund das Bein abjagen. – Simrock, 12341. 574 Es ist böss, einem bösen Hund sein Bett machen. – Gruter, III, 32; Lehmann, II, 154, 120. 575 Es ist dem einen hund leyd, dass der ander in die küchen geht (geit). – Franck, II, 65b; Tappius, 77a; Petri, II, 258; Gruter, I, 32; Latendorf, II, 11; Lehmann, II, 130, 174; Oec. rur., 47; Schottel, 1143a; Eiselein, 330; Simrock, 5040; Steiger, 115. Mhd.: Ez ist einem hunde leit, daz der ander in die kuche geit. (Diutisca.) (Zingerle, 74.) Holl.: Het is den eenen hond leed dat d'ander in de keuken gaat. (Bohn I, 323.) – Tis den enen hont leet, dat dander in die coken gheet. (Tunn., 23, 16; Harrebomée, I, 318.) It.: Il cane dell' ortolano non mangia la lattuga, nè vuol che altri la mangi. Lat.: Canis in praesepi. – Figulus figulo invidet, faber fabro. (Tappius, 76b; Erasm., 510.) – Uni quando cani cocus id dat, displicet altri. (Fallersleben, 673.) 576 Es ist dem Hunde eine Arbeit, sein Bette zu machen. – Eiselein, 333. Lat.: Magnus labor est cani lectum sternere, quoniam saepius hinc inde se vertit. (Eiselein, 333.) 577 Es ist ein frommer Hund, der beym stück Fleisch sitzt vnd dess nicht geneusst. – Lehmann, 63, 19; Eiselein, 326. Beherrschung der Begierden. 578 Es ist ein guter Hund, der die Fährte nicht verliert. – Eiselein, 325; Simrock, 4983. 579 Es ist ein guter Hund, so nur Einem Wilde nachjagt. – Eiselein, 326; Simrock, 4982. 580 Es ist ein schlechter Hund, den man zur Jagd tragen muss. 581 Es ist eins, ob mich ein Hund oder eine Hündin beisst. Frz.: Autant vaut être mordu d'un chien que d'une chienne. (Lendroy, 79; Starschedel, 100.) 582 Es ist gut, todte Hunde schlagen, sie beissen nicht. – Lehmann, II, 143, 167. 583 Es ist kein guter Hund, der allem Wild (jedem Hasen, Vogel) nachläuft. – Lehmann, 902, 30. Dän.: Det er ingen god hund der løber efter alt vildt som forekommer. (Prov. dan., 311.) 584 Es ist kein Hund, der nicht Flöhe hat. 585 Es ist kein Hund, der seinen Herrn verräth. Nur der Mensch verräth Wohlthäter und Vaterland. 586 Es ist kein Hund, er knurrt, wenn man ihm einen Knochen nehmen will. Dän.: Ingen hund lader tage et been fra sig, at han jo knurrer eller bider. (Prov. dan., 311.) 587 Es ist kein Hund so bös (elend), der nicht einmal (noch) mit dem Schwanze wedelte. It.: Non v'è si tristo cane, che non meni la coda. (Pazzaglia, 379, 7; Cahier, 2841.) 588 Es ist kein Hund so bös, er wedelt einmal mit dem Schwanze, wenn er Brot oder einen Knochen sieht. – Winckler, VII, 29. Die Russen: Auch die bösen Hunde wedeln mit dem Schwanze, wenn sie Brot in des Fremden Hand sehen. (Altmann VI, 443.) 589 Es ist kein Hund so klein, er hält (jagt) das wildeste Schwein. – Eiselein, 328. Lat.: A cane non magno saepe tenetur aper. (Binder I, 4, II, 3; Fasceti, 3; Froberg, 1; Philippi, I, 4; Schonheim, A, 4.) – Corporis exigui vires contemnere noli. – Enecat ingentem vipera parva bovem. (Fischer, 1, 7.) 590 Es ist nicht der Hundt schuld, dass die Schaff vnd Kälber sterben. – Lehmann, 841, 9. 591 Es ist nicht gut, den Hund am Schwanz fassen. Die Russen: Wer den Hund am Schwanz hält, kann sich leicht die Hand nässen. (Altmaan VI, 419.) 592 Es ist nicht jeder Hund ein Fuchsjäger. Dän.: Alle hunde bide ikke reven. (Prov. dan., 312.) 593 Es ist nicht jeder Hund toll, der bellt. Die wenigsten Hunde bellen aus Wuth, die meisten aus Gewohnheit. Mit dem Tadel der meisten Menschen ist's ungefähr ebenso. 594 Es ist nicht leicht, alte Hunde an die Kette zu legen. 595 Es ist nit noth, dass man die hund mit bratwürsten werff, weil man gute bengel hat. – Gruter, I, 36; Sutor, 847; Eiselein, 331; Simrock, 5021. Lat.: Si canis ex hila religatur, mordet in illa. (Eiselein, 331.) 596 Es ist schlimm, dem Hunde einen Knochen aus dem Maul zu nehmen. Holl.: Ont neem den hond niets uit zijn' mond. (Harrebomée, I, 321.) 597 Es ist schlimm für junge Hunde, wenn sie mit jungen Bären spielen. Dän.: Ildt er rakke at lege med biørnehvalp. (Bohn I, 380.) 598 Es ist schwer, Hunde bellen zu lehren. Auch nicht nöthig. 599 Es ist törlich, vnwillige Hund zu jagen führen. – Franck, Weltbuch, LXV. 600 Es ist übel, alte Hunde an einem Stricke gehen zu lehren. 601 Es kompt selten, das der Hund braten isset, er habe sie denn gestohlen. – Henisch, 481, 22. 602 Es läst jhm kein Hund kein Bein nemen, er murrt oder beist. – Lehmann, 877, 27. 603 Es leufft kein toller Hund vber neun Tage. – Petri, II, 285; Latendorf II, 10; Philippi, II, 125. 604 Es liegt nicht allerwegen an den Hunden, dass die Hasen (Pferde) sterben. – Petri, II, 286; Mathesy, 388b; Eiselein, 333. „Christen sollen sich des trösten, das es nicht an dem Hund liegt, das die Pferde sterben.“ (Fischer, Psalter, 55, 3.) „Es ligt nicht an Hunden, dass die Pferd sterben, sonst müsten sie jhres geitzes halben alle auff ein mal dran.“ (Theatrum Diabolorum, 557a.) Lat.: Imputari mihi non debet, quod per me non stat, quo minus fiat. (Seybold, 233.) 605 Es ligt nicht an der Hunde bellen, dass die Pferde hincken. – Petri, II, 286; Henisch, 275, 32. 606 Es schadt nicht, wenn die hund bellen, wenn sie nur nit beissen. – Egenolff, 337a; Henisch, 267, 4; Lehmann, 135, 13 u. 700, 36. 607 Es schicket mancher seinen Hund, da er ihm selbst nit getrauet. – Sutor, 990. Lat.: Mittimus interdum, quo nolumus ire catellum. (Sutor, 990.) 608 Es sendet mancher seinen Hund, wenn er selbst nicht kommen wil. – Petri, II, 292; Lehmann, II, 138, 98. 609 Es sind böse Hunde, die ihren eigenen Herrn beissen. Holl.: Het zijn slechte honden, die hun eigen volk bijten. (Harrebomée, I, 319.) 610 Es sind nicht alle Hunde Pudel. Frz.: Par le poil on nomme le chien. (Cahier, 1918.) 611 Es sind nichtswerthe Hunde, die, so man sie anrührt, bellen und beissen. 612 Es sind üble Hunde, so man auf die Jagd tragen muss. – Eiselein, 333. Lat.: Invitis canibus venari. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [422]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/428>, abgerufen am 24.11.2024.