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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 274 Der Hund wird (dadurch) nicht ledig, ob er schon in die Ketten beisst. - Lehmann, II, 82, 54; Eiselein, 327; Simrock, 4997; Braun, I, 1523.

Ein Uebel wird durch Murren nicht geringer, noch weniger abgewandt.

Dän.: Hunden bliver ei lös, om han end bider i laenken. (Bohn I, 379.)

275 Der Hund wird oft geschlan, auch wenn er nicht ins Haus gethan.

Mhd.: Der hunt wirt zuweilen geschlan umb daz der lebe hat getan. (Morolf.) (Zingerle, 75.)

276 Der Hunde Bellen hindert niemand. - Körte, 2998.

277 Der Hunde Bellen jagt das Schwein aus dem Walde. - Körte, 2999.

278 Der Hunde Bellen macht's nicht, dass die Pferde hinken.

279 Der Hunde Gebete reichen nicht bis in den Himmel. - Winckler, XIX, 29.

280 Der Hundt bellt doch, ob man jhm schon den Schwantz abschneid. - Lehmann, 101, 64.

Was im Wesen eines Dinges begründet ist, dem wird durch äussere Abänderungen nicht abgeholfen.

281 Der Hundt schnappt nach dem schatten im Wasser vnd verliert das Fleisch auss dem Mundt. - Lehmann, 250, 13.

282 Der hungrige Hund fürchtet keinen Stock.

283 Der ist ein guter Hundt, der nur einem Wildt nachjagt. - Lehmann, 902, 30.

284 Der junge Hund schämt sich nicht, er trägt den Schlaf (Unreinigkeit) in den Augen mit sich herum (oder: er geht ungewaschen aus). (Surinam.)

Von denen, die alle Rücksichten auf den äussern Anstand aus den Augen setzen.

285 Der klügste Hund begreift nicht, warum die Ziege Kohl frisst. - Altmann V, 110.

286 Der knurrende Hund bekommt die kleinsten Brocken.

287 Der kranke Hund sucht schon frühzeitig sein Heilkraut.

Man soll nicht zu spät Hülfe suchen, sondern sich bald an den Arzt wenden.

Frz.: Le chien au matin a l'herbe va pour son venin. (Bovill, III, 202.)

Lat.: It matutinus canis ad herbam. (Bovill, III, 202.)

288 Der letzte Hundt fängt bissweilen noch den Hasen. - Lehmann, 451, 11.

Dän.: Den sidste hund fanger og ofte haren. (Prov. dan., 312.)

Lat.: Praestat sero, quam non venire. (Binder II, 2640; Lehmann, 451, 12.)

289 Der löppt gen Hund söven Jahr dull. - Bueren, 164; Hauskalender, I.

290 Der schlimmste Hund hat den schönsten Schwanz.

Frz.: A mechant chien belle queue. (Leroux, I, 106.)

291 Der schlimmste Hund kriegt oft die besten Beine. Winckler, IX, 2.

292 Der sünd mehr Hunde ass Bünke. - Bueren, 166; Hauskalender, I.

293 Der vorderste Hund fängt den Hasen.

Oft auch der letzte.

294 Des Hundes Bellen wird den Himmel nicht erschellen.

295 Dess Hundes bellen jagt die Saw auss dem Walde. - Petri, II, 118.

296 Diar an Hünj slau wal, fant sacht an Knappal. (Nordfries.) - Johansen, 144.

Auf Amrum: Diar an Hüünj slaau wal, kaan lagt an Staak finj. Auf Sylt: Diär en Hün' slaa wel, di fendt saagt en Stok. (Haupt, VIII, 355, 80.) - Wer einen Hund schlagen will, findet leicht einen Knüppel.

297 Diar lept nian Hüünj sööwen Juar dol of hi fant sin Steed. (Amrum.) - Haupt, VIII, 362, 181.

298 Die ärgsten Hunde sind die hinterwärts beissen.

299 Die eigenen Hunde, die eigenen Knochen.

Dän.: Vore egne hunde skulle gnave vore egne beene. (Prov. dan., 312.)

300 Die ersten Hund wirft ma gern in' Boach. (Niederösterreich.)

Erste Versuche, erste Liebschaften u. s. w. mislingen meist. In Bezug auf 300 und 301 vgl. oben auch 104 und 105.

[Spaltenumbruch] 301 Die ersten Hunde ertränkt man gern (werden ersäuft). (Oberösterreich.)

Beim Kartenspiel gebräuchlich, um zu sagen: Die anfangs gewinnen, verlieren am Ende.

302 Die Hund, die die Wölff verjagen, sind so gut, als die sie fangen. - Lehmann, 397, 14.

303 Die hund, die vil bellen, beissen nit. - Tappius, 39a; Latendörf II, 8; Lehmann, 135, 13; Binder II, 2994.

304 Die Hund flohen einander. - Gessner, Thierbuch, LIIIIa.

"Was dahin gedeutet wirt, so ein böser bub ein nichtsölligen tropffen lobt."

305 Die Hund nemen den Kindern das Brot, nicht den Alten. - Petri, II, 132; Henisch, 524, 25.

306 Die Hunde beissen sich erst Wunden, dann lecken sie dieselben.

307 Die Hunde bellen, die Wölfe heulen und die Pfaffen lügen.

308 Die Hunde bellen wider die, so Stäbe tragen. - Eiselein, 330.

309 Die Hunde des Dorfes beissen sich untereinander; aber wenn der Wolf kommt, sind sie Freunde.

Wenn der Wolf kommt, sagen die Tataren, thun sich die (zankenden) Hunde zusammen und treiben ihn zum Dorfe hinaus.

310 Die Hunde, die am meisten bellen, beissen am wenigsten.

311 Die Hunde, die so arg bellen, sind lange nicht die schlimmsten. - Schulfreund, 88, 138.

312 Die Hunde fressen schwerlich Bratwürste, sie stehlen sie denn. - Simrock, 5022; Körte, 3021; Braun, I, 1542.

313 Die Hunde haben überall Zähne.

Holl.: Honden hebben tanden in alle landen. Harrebomee, I, 293; Bohn I, 328.)

314 Die Hunde heben das Bein auf und saichen an die Wand, dass sie ihre Schuhe nicht besaichen. - Eiselein, 330.

315 Die Hunde laufen nicht dem Manne nach, sondern dem Knochen.

316 Die Hunde scharren hinter sich.

317 Die Hunde schwinden, wo sie nichts zu fressen finden.

318 Die Hunde sind nicht schuld, dass die Hasen sterben.

319 Die Hunde vor dem pfarrig seyn sollten, seynd vielmals selber Wölffe. - Franck, Weltbuch, XLVa.

320 Die Hunde wären gut, aber die Jäger taugen nichts.

Gute Truppen, schlechte (feige, ungeschickte, übelgesinnte) Anführer.

Frz.: Les soldats sont bons, mais les chefs ne valent rien.

321 Die Hunde wurden satt und beschenkten einander mit den Ueberbleibseln. - Burckhardt, 357.

Die Aegypter gebrauchen dies Sprichwort, was uns sehr unzart erscheinen muss, von der Freigebigkeit der Paschas und anderer hohen Personen gegeneinander.

322 Die Hundt werden offt von ihren Herrn so geängstiget, dass sie die Zähne gegen sie blecken. - Lehmann, 805, 8.

323 Die kleinen Hunde hetzen die grossen aneinander.

324 Die Majätzischen Hund sind nur gewohnt zu bellen, aber nicht zu beissen.

"So antwortete der Erzbischof Arnold von Mainz um das Jahr 1156 denen, welche ihn vor einem baldigen Aufruhr seiner Bürger warnten." (Crusius, I, 601b.)

325 Die todten hund beissen nit. - Tappius, 15b.

326 D'n Hond muss me de Bä lass on d'n Bauer di Kermes. - Frommann, II, 410, 114.

327 Dö ersten Hund trenkt ma ge'n. (Oberösterreich.) - Baumgarten, 80.

328 Dre Hunde an em Knocken verdräget sik sellen. (Waldeck.) - Firmenich, I, 325, 8.

329 E schüche (schüchterner) Hung isch nit feiss. (Solothurn.) - Schild, 63, 82.

[Spaltenumbruch] 274 Der Hund wird (dadurch) nicht ledig, ob er schon in die Ketten beisst.Lehmann, II, 82, 54; Eiselein, 327; Simrock, 4997; Braun, I, 1523.

Ein Uebel wird durch Murren nicht geringer, noch weniger abgewandt.

Dän.: Hunden bliver ei løs, om han end bider i lænken. (Bohn I, 379.)

275 Der Hund wird oft geschlan, auch wenn er nicht ins Haus gethan.

Mhd.: Der hunt wirt zuwîlen geschlân umb daz der lebe hât getân. (Morolf.) (Zingerle, 75.)

276 Der Hunde Bellen hindert niemand.Körte, 2998.

277 Der Hunde Bellen jagt das Schwein aus dem Walde.Körte, 2999.

278 Der Hunde Bellen macht's nicht, dass die Pferde hinken.

279 Der Hunde Gebete reichen nicht bis in den Himmel.Winckler, XIX, 29.

280 Der Hundt bellt doch, ob man jhm schon den Schwantz abschneid.Lehmann, 101, 64.

Was im Wesen eines Dinges begründet ist, dem wird durch äussere Abänderungen nicht abgeholfen.

281 Der Hundt schnappt nach dem schatten im Wasser vnd verliert das Fleisch auss dem Mundt.Lehmann, 250, 13.

282 Der hungrige Hund fürchtet keinen Stock.

283 Der ist ein guter Hundt, der nur einem Wildt nachjagt.Lehmann, 902, 30.

284 Der junge Hund schämt sich nicht, er trägt den Schlaf (Unreinigkeit) in den Augen mit sich herum (oder: er geht ungewaschen aus). (Surinam.)

Von denen, die alle Rücksichten auf den äussern Anstand aus den Augen setzen.

285 Der klügste Hund begreift nicht, warum die Ziege Kohl frisst.Altmann V, 110.

286 Der knurrende Hund bekommt die kleinsten Brocken.

287 Der kranke Hund sucht schon frühzeitig sein Heilkraut.

Man soll nicht zu spät Hülfe suchen, sondern sich bald an den Arzt wenden.

Frz.: Le chien au matin à l'herbe va pour son venin. (Bovill, III, 202.)

Lat.: It matutinus canis ad herbam. (Bovill, III, 202.)

288 Der letzte Hundt fängt bissweilen noch den Hasen.Lehmann, 451, 11.

Dän.: Den sidste hund fanger og ofte haren. (Prov. dan., 312.)

Lat.: Praestat sero, quam non venire. (Binder II, 2640; Lehmann, 451, 12.)

289 Der löppt gên Hund söven Jahr dull.Bueren, 164; Hauskalender, I.

290 Der schlimmste Hund hat den schönsten Schwanz.

Frz.: A méchant chien belle queue. (Leroux, I, 106.)

291 Der schlimmste Hund kriegt oft die besten Beine. Winckler, IX, 2.

292 Der sünd mehr Hunde ass Bünke.Bueren, 166; Hauskalender, I.

293 Der vorderste Hund fängt den Hasen.

Oft auch der letzte.

294 Des Hundes Bellen wird den Himmel nicht erschellen.

295 Dess Hundes bellen jagt die Saw auss dem Walde.Petri, II, 118.

296 Diar an Hünj slâu wal, fant sâcht an Knappal. (Nordfries.) – Johansen, 144.

Auf Amrum: Diar an Hüünj slaau wal, kaan lagt an Staak finj. Auf Sylt: Diär en Hün' slaa wel, di fendt saagt en Stok. (Haupt, VIII, 355, 80.) – Wer einen Hund schlagen will, findet leicht einen Knüppel.

297 Diar lêpt nian Hüünj sööwen Juar dol of hi fant sin Steed. (Amrum.) – Haupt, VIII, 362, 181.

298 Die ärgsten Hunde sind die hinterwärts beissen.

299 Die eigenen Hunde, die eigenen Knochen.

Dän.: Vore egne hunde skulle gnave vore egne beene. (Prov. dan., 312.)

300 Die ersten Hund wirft ma gern in' Boach. (Niederösterreich.)

Erste Versuche, erste Liebschaften u. s. w. mislingen meist. In Bezug auf 300 und 301 vgl. oben auch 104 und 105.

[Spaltenumbruch] 301 Die ersten Hunde ertränkt man gern (werden ersäuft). (Oberösterreich.)

Beim Kartenspiel gebräuchlich, um zu sagen: Die anfangs gewinnen, verlieren am Ende.

302 Die Hund, die die Wölff verjagen, sind so gut, als die sie fangen.Lehmann, 397, 14.

303 Die hund, die vil bellen, beissen nit.Tappius, 39a; Latendörf II, 8; Lehmann, 135, 13; Binder II, 2994.

304 Die Hund flohen einander.Gessner, Thierbuch, LIIIIa.

„Was dahin gedeutet wirt, so ein böser bub ein nichtsölligen tropffen lobt.“

305 Die Hund nemen den Kindern das Brot, nicht den Alten.Petri, II, 132; Henisch, 524, 25.

306 Die Hunde beissen sich erst Wunden, dann lecken sie dieselben.

307 Die Hunde bellen, die Wölfe heulen und die Pfaffen lügen.

308 Die Hunde bellen wider die, so Stäbe tragen.Eiselein, 330.

309 Die Hunde des Dorfes beissen sich untereinander; aber wenn der Wolf kommt, sind sie Freunde.

Wenn der Wolf kommt, sagen die Tataren, thun sich die (zankenden) Hunde zusammen und treiben ihn zum Dorfe hinaus.

310 Die Hunde, die am meisten bellen, beissen am wenigsten.

311 Die Hunde, die so arg bellen, sind lange nicht die schlimmsten.Schulfreund, 88, 138.

312 Die Hunde fressen schwerlich Bratwürste, sie stehlen sie denn.Simrock, 5022; Körte, 3021; Braun, I, 1542.

313 Die Hunde haben überall Zähne.

Holl.: Honden hebben tanden in alle landen. Harrebomée, I, 293; Bohn I, 328.)

314 Die Hunde heben das Bein auf und saichen an die Wand, dass sie ihre Schuhe nicht besaichen.Eiselein, 330.

315 Die Hunde laufen nicht dem Manne nach, sondern dem Knochen.

316 Die Hunde scharren hinter sich.

317 Die Hunde schwinden, wo sie nichts zu fressen finden.

318 Die Hunde sind nicht schuld, dass die Hasen sterben.

319 Die Hunde vor dem pfarrig seyn sollten, seynd vielmals selber Wölffe.Franck, Weltbuch, XLVa.

320 Die Hunde wären gut, aber die Jäger taugen nichts.

Gute Truppen, schlechte (feige, ungeschickte, übelgesinnte) Anführer.

Frz.: Les soldats sont bons, mais les chefs ne valent rien.

321 Die Hunde wurden satt und beschenkten einander mit den Ueberbleibseln.Burckhardt, 357.

Die Aegypter gebrauchen dies Sprichwort, was uns sehr unzart erscheinen muss, von der Freigebigkeit der Paschas und anderer hohen Personen gegeneinander.

322 Die Hundt werden offt von ihren Herrn so geängstiget, dass sie die Zähne gegen sie blecken.Lehmann, 805, 8.

323 Die kleinen Hunde hetzen die grossen aneinander.

324 Die Majätzischen Hund sind nur gewohnt zu bellen, aber nicht zu beissen.

„So antwortete der Erzbischof Arnold von Mainz um das Jahr 1156 denen, welche ihn vor einem baldigen Aufruhr seiner Bürger warnten.“ (Crusius, I, 601b.)

325 Die todten hund beissen nit.Tappius, 15b.

326 D'n Hond muss me de Bä lass on d'n Bauer di Kermes.Frommann, II, 410, 114.

327 Dö ersten Hund trenkt ma ge'n. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 80.

328 Dre Hunde an em Knocken verdräget sik sellen. (Waldeck.) – Firmenich, I, 325, 8.

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[[416]/0422] 274 Der Hund wird (dadurch) nicht ledig, ob er schon in die Ketten beisst. – Lehmann, II, 82, 54; Eiselein, 327; Simrock, 4997; Braun, I, 1523. Ein Uebel wird durch Murren nicht geringer, noch weniger abgewandt. Dän.: Hunden bliver ei løs, om han end bider i lænken. (Bohn I, 379.) 275 Der Hund wird oft geschlan, auch wenn er nicht ins Haus gethan. Mhd.: Der hunt wirt zuwîlen geschlân umb daz der lebe hât getân. (Morolf.) (Zingerle, 75.) 276 Der Hunde Bellen hindert niemand. – Körte, 2998. 277 Der Hunde Bellen jagt das Schwein aus dem Walde. – Körte, 2999. 278 Der Hunde Bellen macht's nicht, dass die Pferde hinken. 279 Der Hunde Gebete reichen nicht bis in den Himmel. – Winckler, XIX, 29. 280 Der Hundt bellt doch, ob man jhm schon den Schwantz abschneid. – Lehmann, 101, 64. Was im Wesen eines Dinges begründet ist, dem wird durch äussere Abänderungen nicht abgeholfen. 281 Der Hundt schnappt nach dem schatten im Wasser vnd verliert das Fleisch auss dem Mundt. – Lehmann, 250, 13. 282 Der hungrige Hund fürchtet keinen Stock. 283 Der ist ein guter Hundt, der nur einem Wildt nachjagt. – Lehmann, 902, 30. 284 Der junge Hund schämt sich nicht, er trägt den Schlaf (Unreinigkeit) in den Augen mit sich herum (oder: er geht ungewaschen aus). (Surinam.) Von denen, die alle Rücksichten auf den äussern Anstand aus den Augen setzen. 285 Der klügste Hund begreift nicht, warum die Ziege Kohl frisst. – Altmann V, 110. 286 Der knurrende Hund bekommt die kleinsten Brocken. 287 Der kranke Hund sucht schon frühzeitig sein Heilkraut. Man soll nicht zu spät Hülfe suchen, sondern sich bald an den Arzt wenden. Frz.: Le chien au matin à l'herbe va pour son venin. (Bovill, III, 202.) Lat.: It matutinus canis ad herbam. (Bovill, III, 202.) 288 Der letzte Hundt fängt bissweilen noch den Hasen. – Lehmann, 451, 11. Dän.: Den sidste hund fanger og ofte haren. (Prov. dan., 312.) Lat.: Praestat sero, quam non venire. (Binder II, 2640; Lehmann, 451, 12.) 289 Der löppt gên Hund söven Jahr dull. – Bueren, 164; Hauskalender, I. 290 Der schlimmste Hund hat den schönsten Schwanz. Frz.: A méchant chien belle queue. (Leroux, I, 106.) 291 Der schlimmste Hund kriegt oft die besten Beine. Winckler, IX, 2. 292 Der sünd mehr Hunde ass Bünke. – Bueren, 166; Hauskalender, I. 293 Der vorderste Hund fängt den Hasen. Oft auch der letzte. 294 Des Hundes Bellen wird den Himmel nicht erschellen. 295 Dess Hundes bellen jagt die Saw auss dem Walde. – Petri, II, 118. 296 Diar an Hünj slâu wal, fant sâcht an Knappal. (Nordfries.) – Johansen, 144. Auf Amrum: Diar an Hüünj slaau wal, kaan lagt an Staak finj. Auf Sylt: Diär en Hün' slaa wel, di fendt saagt en Stok. (Haupt, VIII, 355, 80.) – Wer einen Hund schlagen will, findet leicht einen Knüppel. 297 Diar lêpt nian Hüünj sööwen Juar dol of hi fant sin Steed. (Amrum.) – Haupt, VIII, 362, 181. 298 Die ärgsten Hunde sind die hinterwärts beissen. 299 Die eigenen Hunde, die eigenen Knochen. Dän.: Vore egne hunde skulle gnave vore egne beene. (Prov. dan., 312.) 300 Die ersten Hund wirft ma gern in' Boach. (Niederösterreich.) Erste Versuche, erste Liebschaften u. s. w. mislingen meist. In Bezug auf 300 und 301 vgl. oben auch 104 und 105. 301 Die ersten Hunde ertränkt man gern (werden ersäuft). (Oberösterreich.) Beim Kartenspiel gebräuchlich, um zu sagen: Die anfangs gewinnen, verlieren am Ende. 302 Die Hund, die die Wölff verjagen, sind so gut, als die sie fangen. – Lehmann, 397, 14. 303 Die hund, die vil bellen, beissen nit. – Tappius, 39a; Latendörf II, 8; Lehmann, 135, 13; Binder II, 2994. 304 Die Hund flohen einander. – Gessner, Thierbuch, LIIIIa. „Was dahin gedeutet wirt, so ein böser bub ein nichtsölligen tropffen lobt.“ 305 Die Hund nemen den Kindern das Brot, nicht den Alten. – Petri, II, 132; Henisch, 524, 25. 306 Die Hunde beissen sich erst Wunden, dann lecken sie dieselben. 307 Die Hunde bellen, die Wölfe heulen und die Pfaffen lügen. 308 Die Hunde bellen wider die, so Stäbe tragen. – Eiselein, 330. 309 Die Hunde des Dorfes beissen sich untereinander; aber wenn der Wolf kommt, sind sie Freunde. Wenn der Wolf kommt, sagen die Tataren, thun sich die (zankenden) Hunde zusammen und treiben ihn zum Dorfe hinaus. 310 Die Hunde, die am meisten bellen, beissen am wenigsten. 311 Die Hunde, die so arg bellen, sind lange nicht die schlimmsten. – Schulfreund, 88, 138. 312 Die Hunde fressen schwerlich Bratwürste, sie stehlen sie denn. – Simrock, 5022; Körte, 3021; Braun, I, 1542. 313 Die Hunde haben überall Zähne. Holl.: Honden hebben tanden in alle landen. Harrebomée, I, 293; Bohn I, 328.) 314 Die Hunde heben das Bein auf und saichen an die Wand, dass sie ihre Schuhe nicht besaichen. – Eiselein, 330. 315 Die Hunde laufen nicht dem Manne nach, sondern dem Knochen. 316 Die Hunde scharren hinter sich. 317 Die Hunde schwinden, wo sie nichts zu fressen finden. 318 Die Hunde sind nicht schuld, dass die Hasen sterben. 319 Die Hunde vor dem pfarrig seyn sollten, seynd vielmals selber Wölffe. – Franck, Weltbuch, XLVa. 320 Die Hunde wären gut, aber die Jäger taugen nichts. Gute Truppen, schlechte (feige, ungeschickte, übelgesinnte) Anführer. Frz.: Les soldats sont bons, mais les chefs ne valent rien. 321 Die Hunde wurden satt und beschenkten einander mit den Ueberbleibseln. – Burckhardt, 357. Die Aegypter gebrauchen dies Sprichwort, was uns sehr unzart erscheinen muss, von der Freigebigkeit der Paschas und anderer hohen Personen gegeneinander. 322 Die Hundt werden offt von ihren Herrn so geängstiget, dass sie die Zähne gegen sie blecken. – Lehmann, 805, 8. 323 Die kleinen Hunde hetzen die grossen aneinander. 324 Die Majätzischen Hund sind nur gewohnt zu bellen, aber nicht zu beissen. „So antwortete der Erzbischof Arnold von Mainz um das Jahr 1156 denen, welche ihn vor einem baldigen Aufruhr seiner Bürger warnten.“ (Crusius, I, 601b.) 325 Die todten hund beissen nit. – Tappius, 15b. 326 D'n Hond muss me de Bä lass on d'n Bauer di Kermes. – Frommann, II, 410, 114. 327 Dö ersten Hund trenkt ma ge'n. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 80. 328 Dre Hunde an em Knocken verdräget sik sellen. (Waldeck.) – Firmenich, I, 325, 8. 329 E schüche (schüchterner) Hung isch nit feiss. (Solothurn.) – Schild, 63, 82.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [416]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/422>, abgerufen am 28.11.2024.