Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 163 Wenn d' Hüener münd legge, so muss men e au legge. (Luzern.) D. h. man muss sie gut füttern. 164 Wenn dai Hauner opflaiget, maitet dai Kinner to berre goan. (Oellinghausen in Westfalen.) - Firmenich, I, 351, 5. 165 Wenn das Huhn getrunken hat, hebt's den Kopf gen Himmel. Böhm.: Kuratko pije, a k nebi pohlizi. (Celakovsky, 8.) Ill.: Kokos pije, a na nebo gleda. - Kokos vodu pije, a na boga gledi. (Celakovsky, 8.) 166 Wenn das Hun kräht wider den Han vnd die Fraw redt wider den Mann, wird jr ein Maulschell; nem sies an. - Kirchhof, Wend Vnmuth, 1602. 167 Wenn dat Hohn en Ei in Eerse hett, so is 't all verpändet. - Eichwald, 792. 168 Wenn de Hauner in den Reagen gan, dann hält de Reagen an. (Büren.) 169 Wenn de Hoinern sau scheiten will as de Pautjen, sau passet 'ne det Arslok nich. - Schambach, II, 463. Wenn die Hühner so scheissen wollen, wir die Puter u. s. w. Unbemittelte Leute, die es in ihrem äussern Auftreten den Bemittelten gleich thun wollen, machen sich damit nur lächerlich. 170 Wenn de Höner to tirig kakeln, leggen's up'n Dag Windeier. (Mecklenburg.) - Schiller, III, 14a. 171 Wenn de Hüener chräie-n- und lüse, git's Räge. (Solothurn.) - Schild, 118, 167. 172 Wenn die hühner brütig sein, so sind sie begirig zu eyern. - Lehmann, 873, 63; Eiselein, 325; Simrock, 4976. 173 Wenn die Hühner den Habicht sehen, verkriechen sie sich. - Parömiakon, 2332. 174 Wenn die Hühner Eier legen sollen, muss man sie nicht mästen. 175 Wenn die Hühner mürbe braten sollen, müssen sie erst ein paar Tage gerupft sein. 176 Wenn die Hühner verdauen wollen, verschlucken sie Steine. 177 Wenn die Hüner den Fuchs zum Schutzherrn erwehlen, mögen sie jhre Haut in acht nehmen. - Lehmann, 70, 11. 178 Wenn du dem Huhn verschleusst die Hand, so verschleusst es dir das Eierland. 179 Wenn du die Hühner zu Tode fütterst, so legen sie dir keine Eier mehr. 180 Wenn Hon to'm Han kümpt, sünd de Küken vergäten. (Mecklenburg.) - Schiller, III, 14b. 181 Wenn junge Hüner pipen sehr, so kömmet Regen ohne gefehr. - Coleri Calendar., 1604. 182 Wenn man das Hun schlachtet, so legt es nimmer Eyer. - Petri, II, 853. 183 Wenn man dem Hun zu viel Futer gibt, so hörts auff zu legen. - Lehmann, 124, 46. 184 Wenn man den Hühnern nicht zeitig ein Nest macht, so legen sie in Nesseln. - Eiselein, 325; Simrock, 4970. 185 Wenn man die Hühner lockt, verspricht man ihnen Gerste; und wenn sie kommen, dreht man ihnen den Hals um. Die Böhmen machen es mit ihrer Goldammer nicht so schlimm, sie geben ihr nur Knörichsamen statt des versprochenen Weizens. Knörich = Ackerspergel, Spergula arvensis L.; auch führt der jährige wilde Knauel, das wilde Johannisblut (Scleranthus annuus L.) den Namen Knörich. (Campe, Wb., II, 986a.) Böhm.: Strnadka kdyz vabi, seminka slibuji, a kdyz jim sedl mej kolencem za vdek. (Celakovsky, 94.) 186 Wenn man einem Huhne zu viel Futter gibt, so hört es auf zu legen. 187 Wenn man tausend Hühner über die Eier setzt, so brüten sie in acht Tagen kein Küchlein aus. - Eiselein, 300. Es gibt Dinge, die sich über ihre Zeit nicht beschleunigen lassen. So lässt sich keinem Volke auf einmal ein gewisser höherer Grad von Geistesreife geben, und wenn die Heilande und Propheten scharenweis in ihm aufständen. Bei geistigen wie bei bürgerlichen Revolutionen müssen, wenn sie gelingen sollen, die Elemente [Spaltenumbruch] im Volke da, es muss die "Zeit erfüllet" sein, sonst findet weder der Brutus, noch der Christus Anklang. 188 Wenn sich die Hüner im Sande baden, so regnets gern ohn allen schaden. - Coleri Calendar., 1604. 189 Wenn vel Häuner in ein Nest leggen, helpt 't sich bald. (Mecklenburg.) - Günther, II, 200, 48; Schiller, III, 14a; für Altmark: Danneil, 263. Es hilft sich bald, wenn viele Hühner in ein Nest legen; viele können leicht einem helfen. 190 Wenn's den Hühnern an Wasser fehlt, so kriegen sie den Pips. Holl.: Bij gebrek van drinken krijgen da hoenders de pip. (Harrebomee, I, 310.) 191 Wer de Hühnere d' Eier im Hintere zelt, geit leer aus. (Oberaargau.) - Schweiz, I, 120, 29. 192 Wer ein Hun im Hauss hat, der muss dess Gatzeln gewohnen. - Lehmann, 871, 36 u. 559, 21. 193 Wer früe mit den Hünern auffsteht; dem ist's nicht zu verargen, wenn er mit jhnen schlaffen gehet. - Lehmann, II, 303, 19. 194 Wer Hühner fangen will, steigt nicht nach Dohlen. "Bei armen kan der Neid sich ohnedem nichts hohlen; wer hüner fangen kan, der steigt nicht erst nach Tholen." (Keller, 174a.) 195 Wer junge Hüner hat, der hat ein stettigs pipen. - Lehmann, 537, 3. 196 Wer kann das weisse Huhn in der Suppe erkennen. - Wullschlägel. Die Neger in Surinam, um zu sagen: Man kann keinem ins Herz sehen, oder: Wie soll man den Thäter unter der Menge herausfinden? 197 Wer keine Hühner hat, braucht auch keine (Hühner-) Körbe. Wer kein Geld hat, braucht keins zu bewachen; wer keine Familie hat, für keine zu sorgen. 198 Wer mit dem Huhn spielt, dem fliegt der Hahn auf den Kopf. 199 Wer mit den Hühnern zu Bette geht, kann auch mit den Hahnen aufstehen. - Körte, 2984; Simrock, 4964; Braun, I, 1510. 200 Wer mit (unter) Hühnern lebt, lernt kratzen. Frz.: Qui faire les poules apprend a grater. (Kritzinger, 554b.) 201 Wer sein Huhn allein isst, muss sein Pferd allein satteln. Port.: Quem so come seu gal o so sella seu cavallo. (Bohn I, 292.) Span.: Quien solo come su gallo, solo ensille su caballo. (Bohn I, 252.) 202 Wer seine Hühner nicht schlachten will, muss sie nicht rupfen. 203 Wer sich für den Hünern weiss zu hüten, den bescheissen offt die Küken. - Petri, II, 758. 204 Wie bald hat ein Huhn ein Ei verlegt (vertragen). - Simrock, 12334. 205 Wie deine Hühner scharren, so die Weiber narren1. (Wend. Lausitz.) 1) Täuschen, betrügen, zum besten haben. 206 Wiese Hauner legget auk woel moal in de Nieteln. (Werl.) - Firmenich, I, 350, 4; für Driburg: Firmenich, I, 362, 11; für Paderborn: Firmenich, I, 362, 28; für Rastede: Firmenich, III, 29, 131; für Holstein: Richey, 97; Schütze, II, 155; III, 146; ostfriesisch bei Bueren, 1260; Hauskalender, II. 207 Wiltu finden, was die hüner scharren, so mustu forne nicht drauff harren. Lat.: Si quaeris, quorsum uerrit gallina? retrorsum. (Loci comm., 142.) 208 Wo das Huhn kräht vor dem Hahn, da geht die Wirthschaft nicht bergan. Frz.: Tout va mal, quand la poule chante devant le coq. (Kritzinger, 555a.) 209 Wo die Hühner leiden Noth, geben sie keine Eier zum Sod. 210 Wo sich das Huhn sein Nest gemacht, da legt es seine Eier hin. Und sie suchen nicht selten sehr eigenthümliche Plätze aus. Die Neger in Surinam sagen, um auszudrücken, dass man sich an alles gewöhnt: Wenn das [Spaltenumbruch] 163 Wenn d' Hüener münd legge, so muss men e au legge. (Luzern.) D. h. man muss sie gut füttern. 164 Wenn dai Hauner opflaiget, maitet dai Kinner to berre goan. (Oellinghausen in Westfalen.) – Firmenich, I, 351, 5. 165 Wenn das Huhn getrunken hat, hebt's den Kopf gen Himmel. Böhm.: Kuřátko pije, a k nebi pohlíží. (Čelakovsky, 8.) Ill.: Kokoš pije, a na nebo gleda. – Kokoš vodu pije, a na boga gledi. (Čelakovsky, 8.) 166 Wenn das Hun kräht wider den Han vnd die Fraw redt wider den Mann, wird jr ein Maulschell; nem sies an. – Kirchhof, Wend Vnmuth, 1602. 167 Wenn dat Hohn en Ei in Eerse hett, so is 't all verpändet. – Eichwald, 792. 168 Wenn de Hauner in den Reagen gan, dann hält de Reagen an. (Büren.) 169 Wenn de Hoinern sau schîten will as de Pûtjen, sau passet 'ne det Ârslok nich. – Schambach, II, 463. Wenn die Hühner so scheissen wollen, wir die Puter u. s. w. Unbemittelte Leute, die es in ihrem äussern Auftreten den Bemittelten gleich thun wollen, machen sich damit nur lächerlich. 170 Wenn de Höner to tirig kâkeln, leggen's up'n Dag Windeier. (Mecklenburg.) – Schiller, III, 14a. 171 Wenn de Hüener chräie-n- und lüse, git's Räge. (Solothurn.) – Schild, 118, 167. 172 Wenn die hühner brütig sein, so sind sie begirig zu eyern. – Lehmann, 873, 63; Eiselein, 325; Simrock, 4976. 173 Wenn die Hühner den Habicht sehen, verkriechen sie sich. – Parömiakon, 2332. 174 Wenn die Hühner Eier legen sollen, muss man sie nicht mästen. 175 Wenn die Hühner mürbe braten sollen, müssen sie erst ein paar Tage gerupft sein. 176 Wenn die Hühner verdauen wollen, verschlucken sie Steine. 177 Wenn die Hüner den Fuchs zum Schutzherrn erwehlen, mögen sie jhre Haut in acht nehmen. – Lehmann, 70, 11. 178 Wenn du dem Huhn verschleusst die Hand, so verschleusst es dir das Eierland. 179 Wenn du die Hühner zu Tode fütterst, so legen sie dir keine Eier mehr. 180 Wenn Hôn tô'm Hân kümpt, sünd de Küken vergäten. (Mecklenburg.) – Schiller, III, 14b. 181 Wenn junge Hüner pipen sehr, so kömmet Regen ohne gefehr. – Coleri Calendar., 1604. 182 Wenn man das Hun schlachtet, so legt es nimmer Eyer. – Petri, II, 853. 183 Wenn man dem Hun zu viel Futer gibt, so hörts auff zu legen. – Lehmann, 124, 46. 184 Wenn man den Hühnern nicht zeitig ein Nest macht, so legen sie in Nesseln. – Eiselein, 325; Simrock, 4970. 185 Wenn man die Hühner lockt, verspricht man ihnen Gerste; und wenn sie kommen, dreht man ihnen den Hals um. Die Böhmen machen es mit ihrer Goldammer nicht so schlimm, sie geben ihr nur Knörichsamen statt des versprochenen Weizens. Knörich = Ackerspergel, Spergula arvensis L.; auch führt der jährige wilde Knauel, das wilde Johannisblut (Scleranthus annuus L.) den Namen Knörich. (Campe, Wb., II, 986a.) Böhm.: Strnádka když vábí, semínka šlibují, a když jim sedl mĕj kolencem za vdĕk. (Čelakovsky, 94.) 186 Wenn man einem Huhne zu viel Futter gibt, so hört es auf zu legen. 187 Wenn man tausend Hühner über die Eier setzt, so brüten sie in acht Tagen kein Küchlein aus. – Eiselein, 300. Es gibt Dinge, die sich über ihre Zeit nicht beschleunigen lassen. So lässt sich keinem Volke auf einmal ein gewisser höherer Grad von Geistesreife geben, und wenn die Heilande und Propheten scharenweis in ihm aufständen. Bei geistigen wie bei bürgerlichen Revolutionen müssen, wenn sie gelingen sollen, die Elemente [Spaltenumbruch] im Volke da, es muss die „Zeit erfüllet“ sein, sonst findet weder der Brutus, noch der Christus Anklang. 188 Wenn sich die Hüner im Sande baden, so regnets gern ohn allen schaden. – Coleri Calendar., 1604. 189 Wenn vêl Häuner in ein Nest leggen, helpt 't sich bald. (Mecklenburg.) – Günther, II, 200, 48; Schiller, III, 14a; für Altmark: Danneil, 263. 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Die Neger in Surinam, um zu sagen: Man kann keinem ins Herz sehen, oder: Wie soll man den Thäter unter der Menge herausfinden? 197 Wer keine Hühner hat, braucht auch keine (Hühner-) Körbe. Wer kein Geld hat, braucht keins zu bewachen; wer keine Familie hat, für keine zu sorgen. 198 Wer mit dem Huhn spielt, dem fliegt der Hahn auf den Kopf. 199 Wer mit den Hühnern zu Bette geht, kann auch mit den Hahnen aufstehen. – Körte, 2984; Simrock, 4964; Braun, I, 1510. 200 Wer mit (unter) Hühnern lebt, lernt kratzen. Frz.: Qui faire les poules apprend à grater. (Kritzinger, 554b.) 201 Wer sein Huhn allein isst, muss sein Pferd allein satteln. Port.: Quem só come seu gal o só sella seu cavallo. (Bohn I, 292.) Span.: Quien solo come su gallo, solo ensille su caballo. (Bohn I, 252.) 202 Wer seine Hühner nicht schlachten will, muss sie nicht rupfen. 203 Wer sich für den Hünern weiss zu hüten, den bescheissen offt die Küken. – Petri, II, 758. 204 Wie bald hat ein Huhn ein Ei verlegt (vertragen). – Simrock, 12334. 205 Wie deine Hühner scharren, so die Weiber narren1. (Wend. Lausitz.) 1) Täuschen, betrügen, zum besten haben. 206 Wiese Hauner legget auk woel moal in de Nieteln. (Werl.) – Firmenich, I, 350, 4; für Driburg: Firmenich, I, 362, 11; für Paderborn: Firmenich, I, 362, 28; für Rastede: Firmenich, III, 29, 131; für Holstein: Richey, 97; Schütze, II, 155; III, 146; ostfriesisch bei Bueren, 1260; Hauskalender, II. 207 Wiltu finden, was die hüner scharren, so mustu forne nicht drauff harren. Lat.: Si quaeris, quorsum uerrit gallina? retrorsum. (Loci comm., 142.) 208 Wo das Huhn kräht vor dem Hahn, da geht die Wirthschaft nicht bergan. Frz.: Tout va mal, quand la poule chante devant le coq. (Kritzinger, 555a.) 209 Wo die Hühner leiden Noth, geben sie keine Eier zum Sod. 210 Wo sich das Huhn sein Nest gemacht, da legt es seine Eier hin. Und sie suchen nicht selten sehr eigenthümliche Plätze aus. 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163 Wenn d' Hüener münd legge, so muss men e au legge. (Luzern.)
D. h. man muss sie gut füttern.
164 Wenn dai Hauner opflaiget, maitet dai Kinner to berre goan. (Oellinghausen in Westfalen.) – Firmenich, I, 351, 5.
165 Wenn das Huhn getrunken hat, hebt's den Kopf gen Himmel.
Böhm.: Kuřátko pije, a k nebi pohlíží. (Čelakovsky, 8.)
Ill.: Kokoš pije, a na nebo gleda. – Kokoš vodu pije, a na boga gledi. (Čelakovsky, 8.)
166 Wenn das Hun kräht wider den Han vnd die Fraw redt wider den Mann, wird jr ein Maulschell; nem sies an. – Kirchhof, Wend Vnmuth, 1602.
167 Wenn dat Hohn en Ei in Eerse hett, so is 't all verpändet. – Eichwald, 792.
168 Wenn de Hauner in den Reagen gan, dann hält de Reagen an. (Büren.)
169 Wenn de Hoinern sau schîten will as de Pûtjen, sau passet 'ne det Ârslok nich. – Schambach, II, 463.
Wenn die Hühner so scheissen wollen, wir die Puter u. s. w. Unbemittelte Leute, die es in ihrem äussern Auftreten den Bemittelten gleich thun wollen, machen sich damit nur lächerlich.
170 Wenn de Höner to tirig kâkeln, leggen's up'n Dag Windeier. (Mecklenburg.) – Schiller, III, 14a.
171 Wenn de Hüener chräie-n- und lüse, git's Räge. (Solothurn.) – Schild, 118, 167.
172 Wenn die hühner brütig sein, so sind sie begirig zu eyern. – Lehmann, 873, 63; Eiselein, 325; Simrock, 4976.
173 Wenn die Hühner den Habicht sehen, verkriechen sie sich. – Parömiakon, 2332.
174 Wenn die Hühner Eier legen sollen, muss man sie nicht mästen.
175 Wenn die Hühner mürbe braten sollen, müssen sie erst ein paar Tage gerupft sein.
176 Wenn die Hühner verdauen wollen, verschlucken sie Steine.
177 Wenn die Hüner den Fuchs zum Schutzherrn erwehlen, mögen sie jhre Haut in acht nehmen. – Lehmann, 70, 11.
178 Wenn du dem Huhn verschleusst die Hand, so verschleusst es dir das Eierland.
179 Wenn du die Hühner zu Tode fütterst, so legen sie dir keine Eier mehr.
180 Wenn Hôn tô'm Hân kümpt, sünd de Küken vergäten. (Mecklenburg.) – Schiller, III, 14b.
181 Wenn junge Hüner pipen sehr, so kömmet Regen ohne gefehr. – Coleri Calendar., 1604.
182 Wenn man das Hun schlachtet, so legt es nimmer Eyer. – Petri, II, 853.
183 Wenn man dem Hun zu viel Futer gibt, so hörts auff zu legen. – Lehmann, 124, 46.
184 Wenn man den Hühnern nicht zeitig ein Nest macht, so legen sie in Nesseln. – Eiselein, 325; Simrock, 4970.
185 Wenn man die Hühner lockt, verspricht man ihnen Gerste; und wenn sie kommen, dreht man ihnen den Hals um.
Die Böhmen machen es mit ihrer Goldammer nicht so schlimm, sie geben ihr nur Knörichsamen statt des versprochenen Weizens. Knörich = Ackerspergel, Spergula arvensis L.; auch führt der jährige wilde Knauel, das wilde Johannisblut (Scleranthus annuus L.) den Namen Knörich. (Campe, Wb., II, 986a.)
Böhm.: Strnádka když vábí, semínka šlibují, a když jim sedl mĕj kolencem za vdĕk. (Čelakovsky, 94.)
186 Wenn man einem Huhne zu viel Futter gibt, so hört es auf zu legen.
187 Wenn man tausend Hühner über die Eier setzt, so brüten sie in acht Tagen kein Küchlein aus. – Eiselein, 300.
Es gibt Dinge, die sich über ihre Zeit nicht beschleunigen lassen. So lässt sich keinem Volke auf einmal ein gewisser höherer Grad von Geistesreife geben, und wenn die Heilande und Propheten scharenweis in ihm aufständen. Bei geistigen wie bei bürgerlichen Revolutionen müssen, wenn sie gelingen sollen, die Elemente
im Volke da, es muss die „Zeit erfüllet“ sein, sonst findet weder der Brutus, noch der Christus Anklang.
188 Wenn sich die Hüner im Sande baden, so regnets gern ohn allen schaden. – Coleri Calendar., 1604.
189 Wenn vêl Häuner in ein Nest leggen, helpt 't sich bald. (Mecklenburg.) – Günther, II, 200, 48; Schiller, III, 14a; für Altmark: Danneil, 263.
Es hilft sich bald, wenn viele Hühner in ein Nest legen; viele können leicht einem helfen.
190 Wenn's den Hühnern an Wasser fehlt, so kriegen sie den Pips.
Holl.: Bij gebrek van drinken krijgen da hoenders de pip. (Harrebomée, I, 310.)
191 Wer de Hühnere d' Eier im Hintere zelt, geit leer aus. (Oberaargau.) – Schweiz, I, 120, 29.
192 Wer ein Hun im Hauss hat, der muss dess Gatzeln gewohnen. – Lehmann, 871, 36 u. 559, 21.
193 Wer früe mit den Hünern auffsteht; dem ist's nicht zu verargen, wenn er mit jhnen schlaffen gehet. – Lehmann, II, 303, 19.
194 Wer Hühner fangen will, steigt nicht nach Dohlen.
„Bei armen kan der Neid sich ohnedem nichts hohlen; wer hüner fangen kan, der steigt nicht erst nach Tholen.“ (Keller, 174a.)
195 Wer junge Hüner hat, der hat ein stettigs pipen. – Lehmann, 537, 3.
196 Wer kann das weisse Huhn in der Suppe erkennen. – Wullschlägel.
Die Neger in Surinam, um zu sagen: Man kann keinem ins Herz sehen, oder: Wie soll man den Thäter unter der Menge herausfinden?
197 Wer keine Hühner hat, braucht auch keine (Hühner-) Körbe.
Wer kein Geld hat, braucht keins zu bewachen; wer keine Familie hat, für keine zu sorgen.
198 Wer mit dem Huhn spielt, dem fliegt der Hahn auf den Kopf.
199 Wer mit den Hühnern zu Bette geht, kann auch mit den Hahnen aufstehen. – Körte, 2984; Simrock, 4964; Braun, I, 1510.
200 Wer mit (unter) Hühnern lebt, lernt kratzen.
Frz.: Qui faire les poules apprend à grater. (Kritzinger, 554b.)
201 Wer sein Huhn allein isst, muss sein Pferd allein satteln.
Port.: Quem só come seu gal o só sella seu cavallo. (Bohn I, 292.)
Span.: Quien solo come su gallo, solo ensille su caballo. (Bohn I, 252.)
202 Wer seine Hühner nicht schlachten will, muss sie nicht rupfen.
203 Wer sich für den Hünern weiss zu hüten, den bescheissen offt die Küken. – Petri, II, 758.
204 Wie bald hat ein Huhn ein Ei verlegt (vertragen). – Simrock, 12334.
205 Wie deine Hühner scharren, so die Weiber narren1. (Wend. Lausitz.)
1) Täuschen, betrügen, zum besten haben.
206 Wiese Hauner legget auk woel moal in de Nieteln. (Werl.) – Firmenich, I, 350, 4; für Driburg: Firmenich, I, 362, 11; für Paderborn: Firmenich, I, 362, 28; für Rastede: Firmenich, III, 29, 131; für Holstein: Richey, 97; Schütze, II, 155; III, 146; ostfriesisch bei Bueren, 1260; Hauskalender, II.
207 Wiltu finden, was die hüner scharren, so mustu forne nicht drauff harren.
Lat.: Si quaeris, quorsum uerrit gallina? retrorsum. (Loci comm., 142.)
208 Wo das Huhn kräht vor dem Hahn, da geht die Wirthschaft nicht bergan.
Frz.: Tout va mal, quand la poule chante devant le coq. (Kritzinger, 555a.)
209 Wo die Hühner leiden Noth, geben sie keine Eier zum Sod.
210 Wo sich das Huhn sein Nest gemacht, da legt es seine Eier hin.
Und sie suchen nicht selten sehr eigenthümliche Plätze aus. Die Neger in Surinam sagen, um auszudrücken, dass man sich an alles gewöhnt: Wenn das
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