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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 2 Ae laus (kluges, pfiffiges) Hohn läät og alt ens en de Bröönässle. (Düren.) - Firmenich, I, 482, 21.

3 Alte Hühner legen nicht mehr.

4 Alte Hüner, die nicht scharren, junge Gesellen, die nicht narren, ein alt bös Weib ohne Wort hab' ich mein Tag nicht nennen hort.

5 Aen krähend Huhn äs nit gut. (Waldeck.) - Curtze, 364, 597.

6 Au kluge Hinder schäissen sich äs Nast. (Militsch.)

Wenn kluge Leute irgendein Versehen machen.

7 Auch das welsche Huhn legt die Eier nicht gebraten.

8 Auch ein gescheites Huhn läuft manchmal in die Brennnesseln. - Riehl, Novellen, 192.

9 Auch ein schwarzes Huhn legt weisse Eier.

Frz.: Noire geline pond blancs oeufs. (Kritzinger, 346a.)

10 Auf das, was die Hühner ausscharren, muss man nicht von vorne harren.

11 Aus einem Huhne brät' kein Speck, es lieg' in Golde oder Dreck.

Aehnlich russisch Altmann VI, 389.

12 Bai met Häunern to Berre (Bette) gait, stait met Floien weier op. (Arnsberg.) - Firmenich, I, 353, 18.

13 Bei den wilden Hühnern ist das Beissen Brauch, aber die zahmen beissen einander auch.

14 Besser heut' ein Huhn als morgen eine Gans. - Schlechta, 167.

15 Böse Hühner, böse Küchlein.

Holl.: Kwaad hoen, kwaad kuiken, kwaad ei, kwaad zuipen. (Harrebomee, I, 311.)

16 D'Hüener göh gern y (ins Hühnerhaus), 's git schön Wätter. (Solothurn.) - Schild, 118, 168.

17 D' Hüener göh nit gern y, 's git wüescht1 Wätter. (Solothurn.) - Schild, 119, 169.

1) Von wüst = unansehnlich, schlecht, hässlich, z. B. wüst thun = lärmen, zanken; ein wüstes (d. h. abgenutztes hässliches) Kleid; wüste, d. i. schmuzige Hände; wenn der Himmel sich überzieht, sagt man: es wüstet. (Vgl. Stalder, II, 461.)

18 D' Hüener si uff de Bäume, 's git wüescht Wätter. (Solothurn.) - Schild, 119, 170.

19 D' Hühner und d' Rebe gänd nüd vergebe. (Luzern.) - Schweiz, II, 243, 68.

20 Das erste Huhn find (bekommt) das erste korn. - Henisch, 931, 12.

21 Das Huhn des Nachbars ist eine Gans.

Was andere besitzen, erscheint meist grösser und besser als das eigene.

22 Das Huhn im Getreide scharrt mit dem Sporn und auf dem Miste sucht es das Korn.

Poln.: Kokosz wleciawszy na zyto rozgrzeba, a w smieciach jednego ziarna szuka.

Ruth.: Kurka zbizje rozhrjabuje aw smitju zerna szakuje. (Wurzbach I, 227, 116.)

23 Das Huhn legt gern ins Nest, worin schon Eier sind. - Eiselein, 324; Simrock, 4969.

24 Das Huhn soll nicht krähen vor dem Hahn, das Weib nicht reden vor dem Mann.

Frz.: Ma poule ne doit pas chanter devant le coq. (Leroux, I, 127.)

25 Das Huhn und den Aaren muss man nicht paaren.

26 Das Hun scharret, obs gleich klawloss ist. - Petri, II, 64; Lehmann, II, 37; Sutor, 544.

Holl.: T hoen schert, al ist clauwen loos. (Tunn., 24, 8.)

Lat.: Ex vi naturae bene verret qui caret vngue. (Fallersleben, 713.)

27 Das kleine Huhn bleibt (scheint) lange ein Hühnchen.

28 Dass die schwarzen Hühner auch weisse Eier legen, sagte die Nonne, da sie sich wunderte, dass ihr Knäblein kein schwarzes Benedictinerlein sei. - Klosterspiegel, 49, 21.

29 Dat Haun, dat sick sülwen wat kleit, dat het wat. (Braunschweig.)

Das Huhn, was sich selbst was aufscharrt, hat was.

30 Dat Hohn leggt dörn Kropp un de Koh melkt dörn Hals. - Eichwald, 795; für Hannover: Schambach, II, 56.

Frz.: Les poules pondent par le bec. (Cahier, 1439.)

31 De Hauner fliegt mit'm Strohhalm, et giet gued Wear. (Büren.)

[Spaltenumbruch] 32 De Honder, de am miezte kakeln, läge nit immer de bässte Eier. (Köln.) - Firmenich, I, 472, 45.

33 De Höner so im Korbe syn, weren gerne heruth; de öuerst dar buten syn, weren gerne herin. (S. 51.) - Gryse, Fr. 3.

34 De Hönere leget de Eggere1 un de Makens säuket de Frigger2. (Waldek.) - Curtze, 326, 142; Firmenich, I, 325, 6.

1) Eier.

2) Mädchen suchen die Freier.

35 De klauken (kluffen) Hoiner legget ok in de Neteln un verbrennt sek den Nors. (Göttingen.) - Schambach, I, 249.

36 Der Hühner Gackern leidet man um der Eier willen. - Eiselein, 324; Körte, 2981; Braun, I, 1506.

37 Die gezeichneten Hühner nimmt der Fuchs auch.

38 Die grössten Hühner legen die kleinsten Eier. - Frischbier2, 1689.

Kann wol nur ausnahmsweise vorkommen.

39 Die Hihner, die so frih gätzen, stisst der Hopcht (Habicht) gärne. - Curtze, 363, 594.

40 Die Hühner des Edelmanns tragen die Schwänze hoch.

Die Russen: Die Haushühner auf dem Herrengut sind stolzer als die Kalkunen auf dem Bauernhof. (Altmann V, 119.)

41 Die Hühner fressen kein Heu.

Holl.: Het is tegen de natuur der hoenderen, hooi te eten. (Harrebomee, I, 311.)

42 Die Hühner gehen überall barfuss.

Holl.: Hierom ende daerom gaen die hoener barvoets.

Lat.: Igitur et ergo vadunt pulli pede nudo. (Fallersleben, 412.)

43 Die Hühner grosser Herren legen Eier mit zwei Dottern.

44 Die Hühner hören am liebsten den Hahn singen. (Wend. Lausitz.)

45 Die Hühner im Stall fürchten den Habicht nicht.

Die Russen: So lange die Hühner im Stall sind, führen sie einen tapfern Krieg mit dem Habicht. (Altmann VI, 434.)

46 Die Hühner legen gern, wo sie ein Ei sehen.

Man heirathet gern jemand, der etwas besitzt.

Holl.: Die hennen leggen gaarne, waar zij een ei zien. (Harrebomee, I, 304.)

47 Die Hühner legten gut, aber sie haben alle Eier aufgefressen.

Die Aeltern erwarben viel, haben aber alles aufgezehrt.

48 Die Hühner scharren überall rückwärts.

Holl.: Hoenders scharrelen (schrabben) al achterwaerts. (Harrebomee, I, 311.)

Lat.: Si queris quorsum, vertit gallina retrorsum. (Fallersleben, 418.)

49 Die Hühner sind umsonst zu theuer, die daheim fressen und auswärts legen die Eier.

50 Die Hühner suchen es mühsam und geben es reichlich.

51 Die Hüner, die vnterm Korbe sind, weren gern herauss, vnd die draussen sind, weren gern hinunter. - Pauli, Postilla, III, 50a; Petri, II, 132; Luther, 414; Henisch, 744, 4; Schottel, 1128a.

Von der Neigung der Menschen, sich gern in die Verhältnisse eines andern versetzt zu wissen. Es ist selten jemand mit seinem Stand zufrieden.

Lat.: Optat ephippia bos piger, optat arare caballus. (Horaz.) (Binder I, 1298; II, 2428; Hanzely, 153; Philippi, II, 75; Schonheim, O, 19.) - Suae quemque fortunae poenitet. (Cicero.) - Suam quisque conditionem miserrimam putat. (Philippi, II, 203.)

52 Die Hüner legen Eyer durch den Kropff. - Petri, II, 132; Simrock, 11834a.

Sie verlangen gutes Futter, wenn sie Eier legen sollen.

53 Die Hüner sol man todtschlagen, die heim essen vnd anderswo Eyer legen. - Petri, II, 131; Luther, 254.

54 Die jungen Hühner legen die Eier und die alten Kühe geben die Milch.

"Die alten Kühe geben mehr Milch denn die jungen, und die jungen Hühner legen mehr Eyr denn die alten, wie man im Sprichwort sagt." (Coler, 392b.)

55 Een blinn Hähn find bischur'n (zuweilen) ok een Korn. (Rendsburg.)

[Spaltenumbruch] 2 Ae lûs (kluges, pfiffiges) Hohn läät og alt ens en de Bröönässle. (Düren.) – Firmenich, I, 482, 21.

3 Alte Hühner legen nicht mehr.

4 Alte Hüner, die nicht scharren, junge Gesellen, die nicht narren, ein alt bös Weib ohne Wort hab' ich mein Tag nicht nennen hort.

5 Aen krähend Huhn äs nit gut. (Waldeck.) – Curtze, 364, 597.

6 Au kluge Hinder schäissen sich äs Nâst. (Militsch.)

Wenn kluge Leute irgendein Versehen machen.

7 Auch das welsche Huhn legt die Eier nicht gebraten.

8 Auch ein gescheites Huhn läuft manchmal in die Brennnesseln.Riehl, Novellen, 192.

9 Auch ein schwarzes Huhn legt weisse Eier.

Frz.: Noire geline pond blancs oeufs. (Kritzinger, 346a.)

10 Auf das, was die Hühner ausscharren, muss man nicht von vorne harren.

11 Aus einem Huhne brät' kein Speck, es lieg' in Golde oder Dreck.

Aehnlich russisch Altmann VI, 389.

12 Bai met Häunern to Berre (Bette) gait, stait met Floien weier op. (Arnsberg.) – Firmenich, I, 353, 18.

13 Bei den wilden Hühnern ist das Beissen Brauch, aber die zahmen beissen einander auch.

14 Besser heut' ein Huhn als morgen eine Gans.Schlechta, 167.

15 Böse Hühner, böse Küchlein.

Holl.: Kwaad hoen, kwaad kuiken, kwaad ei, kwaad zuipen. (Harrebomée, I, 311.)

16 D'Hüener göh gern y (ins Hühnerhaus), 's git schön Wätter. (Solothurn.) – Schild, 118, 168.

17 D' Hüener göh nit gern y, 's git wüescht1 Wätter. (Solothurn.) – Schild, 119, 169.

1) Von wüst = unansehnlich, schlecht, hässlich, z. B. wüst thun = lärmen, zanken; ein wüstes (d. h. abgenutztes hässliches) Kleid; wüste, d. i. schmuzige Hände; wenn der Himmel sich überzieht, sagt man: es wüstet. (Vgl. Stalder, II, 461.)

18 D' Hüener si uff de Bäume, 's git wüescht Wätter. (Solothurn.) – Schild, 119, 170.

19 D' Hühner und d' Rebe gänd nüd vergebe. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 68.

20 Das erste Huhn find (bekommt) das erste korn.Henisch, 931, 12.

21 Das Huhn des Nachbars ist eine Gans.

Was andere besitzen, erscheint meist grösser und besser als das eigene.

22 Das Huhn im Getreide scharrt mit dem Sporn und auf dem Miste sucht es das Korn.

Poln.: Kokosz wleciawszy na żyto rozgrzeba, a w ṡmieciach jednego ziarna szuka.

Ruth.: Kurka zbizje rozhrjabuje aw smitju zerna szakuje. (Wurzbach I, 227, 116.)

23 Das Huhn legt gern ins Nest, worin schon Eier sind.Eiselein, 324; Simrock, 4969.

24 Das Huhn soll nicht krähen vor dem Hahn, das Weib nicht reden vor dem Mann.

Frz.: Ma poule ne doit pas chanter devant le coq. (Leroux, I, 127.)

25 Das Huhn und den Aaren muss man nicht paaren.

26 Das Hun scharret, obs gleich klawloss ist.Petri, II, 64; Lehmann, II, 37; Sutor, 544.

Holl.: T hoen schert, al ist clauwen loos. (Tunn., 24, 8.)

Lat.: Ex vi naturae bene verret qui caret vngue. (Fallersleben, 713.)

27 Das kleine Huhn bleibt (scheint) lange ein Hühnchen.

28 Dass die schwarzen Hühner auch weisse Eier legen, sagte die Nonne, da sie sich wunderte, dass ihr Knäblein kein schwarzes Benedictinerlein sei.Klosterspiegel, 49, 21.

29 Dat Haun, dat sick sülwen wat kleit, dat het wat. (Braunschweig.)

Das Huhn, was sich selbst was aufscharrt, hat was.

30 Dat Hohn leggt dörn Kropp un de Koh melkt dörn Hals.Eichwald, 795; für Hannover: Schambach, II, 56.

Frz.: Les poules pondent par le bec. (Cahier, 1439.)

31 De Hauner fliegt mit'm Strohhalm, et giet gued Wear. (Büren.)

[Spaltenumbruch] 32 De Hônder, de am miezte kâkeln, läge nit immer de bässte Eier. (Köln.) – Firmenich, I, 472, 45.

33 De Höner so im Korbe syn, weren gerne heruth; de öuerst dar buten syn, weren gerne herin. (S. 51.)Gryse, Fr. 3.

34 De Hönere lêget de Eggere1 un de Mâkens säuket de Frigger2. (Waldek.) – Curtze, 326, 142; Firmenich, I, 325, 6.

1) Eier.

2) Mädchen suchen die Freier.

35 De klauken (kluffen) Hoiner legget ok in de Neteln un verbrennt sek den Nors. (Göttingen.) – Schambach, I, 249.

36 Der Hühner Gackern leidet man um der Eier willen.Eiselein, 324; Körte, 2981; Braun, I, 1506.

37 Die gezeichneten Hühner nimmt der Fuchs auch.

38 Die grössten Hühner legen die kleinsten Eier.Frischbier2, 1689.

Kann wol nur ausnahmsweise vorkommen.

39 Die Hihner, die so frih gätzen, stisst der Hopcht (Habicht) gärne.Curtze, 363, 594.

40 Die Hühner des Edelmanns tragen die Schwänze hoch.

Die Russen: Die Haushühner auf dem Herrengut sind stolzer als die Kalkunen auf dem Bauernhof. (Altmann V, 119.)

41 Die Hühner fressen kein Heu.

Holl.: Het is tegen de natuur der hoenderen, hooi te eten. (Harrebomée, I, 311.)

42 Die Hühner gehen überall barfuss.

Holl.: Hierom ende daerom gaen die hoener barvoets.

Lat.: Igitur et ergo vadunt pulli pede nudo. (Fallersleben, 412.)

43 Die Hühner grosser Herren legen Eier mit zwei Dottern.

44 Die Hühner hören am liebsten den Hahn singen. (Wend. Lausitz.)

45 Die Hühner im Stall fürchten den Habicht nicht.

Die Russen: So lange die Hühner im Stall sind, führen sie einen tapfern Krieg mit dem Habicht. (Altmann VI, 434.)

46 Die Hühner legen gern, wo sie ein Ei sehen.

Man heirathet gern jemand, der etwas besitzt.

Holl.: Die hennen leggen gaarne, waar zij een ei zien. (Harrebomée, I, 304.)

47 Die Hühner legten gut, aber sie haben alle Eier aufgefressen.

Die Aeltern erwarben viel, haben aber alles aufgezehrt.

48 Die Hühner scharren überall rückwärts.

Holl.: Hoenders scharrelen (schrabben) al achterwaerts. (Harrebomée, I, 311.)

Lat.: Si queris quorsum, vertit gallina retrorsum. (Fallersleben, 418.)

49 Die Hühner sind umsonst zu theuer, die daheim fressen und auswärts legen die Eier.

50 Die Hühner suchen es mühsam und geben es reichlich.

51 Die Hüner, die vnterm Korbe sind, weren gern herauss, vnd die draussen sind, weren gern hinunter.Pauli, Postilla, III, 50a; Petri, II, 132; Luther, 414; Henisch, 744, 4; Schottel, 1128a.

Von der Neigung der Menschen, sich gern in die Verhältnisse eines andern versetzt zu wissen. Es ist selten jemand mit seinem Stand zufrieden.

Lat.: Optat ephippia bos piger, optat arare caballus. (Horaz.) (Binder I, 1298; II, 2428; Hanzely, 153; Philippi, II, 75; Schonheim, O, 19.) – Suae quemque fortunae poenitet. (Cicero.) – Suam quisque conditionem miserrimam putat. (Philippi, II, 203.)

52 Die Hüner legen Eyer durch den Kropff.Petri, II, 132; Simrock, 11834a.

Sie verlangen gutes Futter, wenn sie Eier legen sollen.

53 Die Hüner sol man todtschlagen, die heim essen vnd anderswo Eyer legen.Petri, II, 131; Luther, 254.

54 Die jungen Hühner legen die Eier und die alten Kühe geben die Milch.

„Die alten Kühe geben mehr Milch denn die jungen, und die jungen Hühner legen mehr Eyr denn die alten, wie man im Sprichwort sagt.“ (Coler, 392b.)

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[[400]/0406] 2 Ae lûs (kluges, pfiffiges) Hohn läät og alt ens en de Bröönässle. (Düren.) – Firmenich, I, 482, 21. 3 Alte Hühner legen nicht mehr. 4 Alte Hüner, die nicht scharren, junge Gesellen, die nicht narren, ein alt bös Weib ohne Wort hab' ich mein Tag nicht nennen hort. 5 Aen krähend Huhn äs nit gut. (Waldeck.) – Curtze, 364, 597. 6 Au kluge Hinder schäissen sich äs Nâst. (Militsch.) Wenn kluge Leute irgendein Versehen machen. 7 Auch das welsche Huhn legt die Eier nicht gebraten. 8 Auch ein gescheites Huhn läuft manchmal in die Brennnesseln. – Riehl, Novellen, 192. 9 Auch ein schwarzes Huhn legt weisse Eier. Frz.: Noire geline pond blancs oeufs. (Kritzinger, 346a.) 10 Auf das, was die Hühner ausscharren, muss man nicht von vorne harren. 11 Aus einem Huhne brät' kein Speck, es lieg' in Golde oder Dreck. Aehnlich russisch Altmann VI, 389. 12 Bai met Häunern to Berre (Bette) gait, stait met Floien weier op. (Arnsberg.) – Firmenich, I, 353, 18. 13 Bei den wilden Hühnern ist das Beissen Brauch, aber die zahmen beissen einander auch. 14 Besser heut' ein Huhn als morgen eine Gans. – Schlechta, 167. 15 Böse Hühner, böse Küchlein. Holl.: Kwaad hoen, kwaad kuiken, kwaad ei, kwaad zuipen. (Harrebomée, I, 311.) 16 D'Hüener göh gern y (ins Hühnerhaus), 's git schön Wätter. (Solothurn.) – Schild, 118, 168. 17 D' Hüener göh nit gern y, 's git wüescht1 Wätter. (Solothurn.) – Schild, 119, 169. 1) Von wüst = unansehnlich, schlecht, hässlich, z. B. wüst thun = lärmen, zanken; ein wüstes (d. h. abgenutztes hässliches) Kleid; wüste, d. i. schmuzige Hände; wenn der Himmel sich überzieht, sagt man: es wüstet. (Vgl. Stalder, II, 461.) 18 D' Hüener si uff de Bäume, 's git wüescht Wätter. (Solothurn.) – Schild, 119, 170. 19 D' Hühner und d' Rebe gänd nüd vergebe. (Luzern.) – Schweiz, II, 243, 68. 20 Das erste Huhn find (bekommt) das erste korn. – Henisch, 931, 12. 21 Das Huhn des Nachbars ist eine Gans. Was andere besitzen, erscheint meist grösser und besser als das eigene. 22 Das Huhn im Getreide scharrt mit dem Sporn und auf dem Miste sucht es das Korn. Poln.: Kokosz wleciawszy na żyto rozgrzeba, a w ṡmieciach jednego ziarna szuka. Ruth.: Kurka zbizje rozhrjabuje aw smitju zerna szakuje. (Wurzbach I, 227, 116.) 23 Das Huhn legt gern ins Nest, worin schon Eier sind. – Eiselein, 324; Simrock, 4969. 24 Das Huhn soll nicht krähen vor dem Hahn, das Weib nicht reden vor dem Mann. Frz.: Ma poule ne doit pas chanter devant le coq. (Leroux, I, 127.) 25 Das Huhn und den Aaren muss man nicht paaren. 26 Das Hun scharret, obs gleich klawloss ist. – Petri, II, 64; Lehmann, II, 37; Sutor, 544. Holl.: T hoen schert, al ist clauwen loos. (Tunn., 24, 8.) Lat.: Ex vi naturae bene verret qui caret vngue. (Fallersleben, 713.) 27 Das kleine Huhn bleibt (scheint) lange ein Hühnchen. 28 Dass die schwarzen Hühner auch weisse Eier legen, sagte die Nonne, da sie sich wunderte, dass ihr Knäblein kein schwarzes Benedictinerlein sei. – Klosterspiegel, 49, 21. 29 Dat Haun, dat sick sülwen wat kleit, dat het wat. (Braunschweig.) Das Huhn, was sich selbst was aufscharrt, hat was. 30 Dat Hohn leggt dörn Kropp un de Koh melkt dörn Hals. – Eichwald, 795; für Hannover: Schambach, II, 56. Frz.: Les poules pondent par le bec. (Cahier, 1439.) 31 De Hauner fliegt mit'm Strohhalm, et giet gued Wear. (Büren.) 32 De Hônder, de am miezte kâkeln, läge nit immer de bässte Eier. (Köln.) – Firmenich, I, 472, 45. 33 De Höner so im Korbe syn, weren gerne heruth; de öuerst dar buten syn, weren gerne herin. (S. 51.) – Gryse, Fr. 3. 34 De Hönere lêget de Eggere1 un de Mâkens säuket de Frigger2. (Waldek.) – Curtze, 326, 142; Firmenich, I, 325, 6. 1) Eier. 2) Mädchen suchen die Freier. 35 De klauken (kluffen) Hoiner legget ok in de Neteln un verbrennt sek den Nors. (Göttingen.) – Schambach, I, 249. 36 Der Hühner Gackern leidet man um der Eier willen. – Eiselein, 324; Körte, 2981; Braun, I, 1506. 37 Die gezeichneten Hühner nimmt der Fuchs auch. 38 Die grössten Hühner legen die kleinsten Eier. – Frischbier2, 1689. Kann wol nur ausnahmsweise vorkommen. 39 Die Hihner, die so frih gätzen, stisst der Hopcht (Habicht) gärne. – Curtze, 363, 594. 40 Die Hühner des Edelmanns tragen die Schwänze hoch. Die Russen: Die Haushühner auf dem Herrengut sind stolzer als die Kalkunen auf dem Bauernhof. (Altmann V, 119.) 41 Die Hühner fressen kein Heu. Holl.: Het is tegen de natuur der hoenderen, hooi te eten. (Harrebomée, I, 311.) 42 Die Hühner gehen überall barfuss. Holl.: Hierom ende daerom gaen die hoener barvoets. Lat.: Igitur et ergo vadunt pulli pede nudo. (Fallersleben, 412.) 43 Die Hühner grosser Herren legen Eier mit zwei Dottern. 44 Die Hühner hören am liebsten den Hahn singen. (Wend. Lausitz.) 45 Die Hühner im Stall fürchten den Habicht nicht. Die Russen: So lange die Hühner im Stall sind, führen sie einen tapfern Krieg mit dem Habicht. (Altmann VI, 434.) 46 Die Hühner legen gern, wo sie ein Ei sehen. Man heirathet gern jemand, der etwas besitzt. Holl.: Die hennen leggen gaarne, waar zij een ei zien. (Harrebomée, I, 304.) 47 Die Hühner legten gut, aber sie haben alle Eier aufgefressen. Die Aeltern erwarben viel, haben aber alles aufgezehrt. 48 Die Hühner scharren überall rückwärts. Holl.: Hoenders scharrelen (schrabben) al achterwaerts. (Harrebomée, I, 311.) Lat.: Si queris quorsum, vertit gallina retrorsum. (Fallersleben, 418.) 49 Die Hühner sind umsonst zu theuer, die daheim fressen und auswärts legen die Eier. 50 Die Hühner suchen es mühsam und geben es reichlich. 51 Die Hüner, die vnterm Korbe sind, weren gern herauss, vnd die draussen sind, weren gern hinunter. – Pauli, Postilla, III, 50a; Petri, II, 132; Luther, 414; Henisch, 744, 4; Schottel, 1128a. Von der Neigung der Menschen, sich gern in die Verhältnisse eines andern versetzt zu wissen. Es ist selten jemand mit seinem Stand zufrieden. Lat.: Optat ephippia bos piger, optat arare caballus. (Horaz.) (Binder I, 1298; II, 2428; Hanzely, 153; Philippi, II, 75; Schonheim, O, 19.) – Suae quemque fortunae poenitet. (Cicero.) – Suam quisque conditionem miserrimam putat. (Philippi, II, 203.) 52 Die Hüner legen Eyer durch den Kropff. – Petri, II, 132; Simrock, 11834a. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [400]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/406>, abgerufen am 24.11.2024.