Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 100 Wer sich zu Honig macht, der hat gut Fliegen fangen.

Holl.: Besmeer u met honig, zoe vangt gij vlijgen. (Harrebomee, I, 324.)

101 Wer sich mit Honig schmiert, den fressen die Fliegen.

It.: Fatevi miele, che le mosche vi mangieranno. (Pazzaglia, 225, 1.)

102 Wer viel Honig leckt (schleckt), muss auch viel Wermuth schlucken. - Sailer, 158; Simrock, 4930.

Folgen der Unmässigkeit.

103 Wer vil honig hat, der honigt auch sein brey. - Henisch, 706, 8.

Die Russen: Wer genug Honig hat, schmiert seine Räder damit. (Altmann VI, 440.)

Böhm.: Budes-li med, slizi te; bades-li jed, rozplvaji te. (Celakovsky, 85.)

104 Wer will Honig lecken, muss nicht vor Bienenstichen schrecken.

105 Wer will Honig schneiden, muss den Kopf in eine Kappe kleiden.

106 Wer zu viel Honig isset, der speiet. - Spr. Sal. 25, 16; Schulze, 90; Zaupser, 151.

Mhd.: Des honges süeze verdriuzet, so mans ze vil geniuzet. (Freidank.) - Daz süeze honec ist bitter einem jegeleichen man der ez niezen niene kan. (Gregor.)

Lat.: Habet et mel satietatem. (Seybold, 207.)

107 Willst du guten Honig haben, so musst du der Bienen Biss gewärtig sein.

Dän.: Hvo hunning vil slikke, maae ei reddes for bier. (Prov. dan., 315.)

108 Wo es Honig gibt, da ist auch Gall bey. - Gottfr., XXII.

Dän.: Honning giver vel södhed i munden, men galde udi blodet. (Prov. dan., 299.)

Lat.: Ubi mel, ibi fei. (Wahlspruch Luther's.)

109 Wo es Honig gibt, da sammeln sich die Fliegen (Wespen).

"Wo Honig ist, da samlen sich die fliegen, wo Kinder sind, da singt man vm die wigen." (Rochholz, 300; Fischart, Trostb., im Kloster, X, 729.)

Dän.: Hvor honning er da sankes fluer. (Prov. dan., 288.)

It.: Non si da miele senza mosche. (Pazzaglia, 225, 2.)

110 Wo Honig feil ist, fliegen Imen vnd Mücken zu. - Lehmann, 401, 60.

111 Wo man Honig verkaufft, da fallen die Fliegen zu mit hauffen. - Henisch, 1147, 7; Petri, II, 812.

"Wo man Honig thut verkauffen, fallen die fliegen zu mit hauffen." (Waldis, II, 89, 5.)

112 Zu seinem Honig legt der Teufel einen Löffel, zum fremden zwei.

113 Zu viel Honig essen ist nicht gut. - Petri, II, 828.

114 Zu viel Honig ist bitter (bekommt nicht). - Lehmann, II, 905, 23; Gruter, III, 119; Petri, II, 828.

Alles Zuviel schadet. Zu viel Honig, sagen die Russen, säuert den Magen. (Altmann VI, 411.) Und die Neugriechen: Auch der Honig erzeugt Uebersättigung. (Reinsberg III, 139.)

Dän.: For meget hunning smager bitter. (Prov. dan., 315.)

Frz.: Au desgoute le miel amer est. (Leroux, I, 57.)

Lat.: Mel invenisti, comede quod sufficit tibi, ne forte satiatus evomas illud. - Sicut qui mel multum comedit, non est ei bonum. (Schulze, 90.)

*115 Aus Honig eitel Essig machen. - Luther's Tischreden, 45b.

*116 Das honig vmb das maul streichen. - Eyering, I, 186.

Auch russisch Altmann VI, 520.

*117 Dem Honig verkaufen, der Bienen hat.

Frz.: Vendre du miel a celui qui a des ruches. (Kritzinger, 457a.)

It.: Vender il miele a chi ha le api. (Bohn I, 131.)

Port.: Vender mel ao colmeiro. (Bohn I, 295.)

*118 Den Honig mit Zucker bestreuen. - Altmann VI, 520.

*119 Den Honig vom Bären kaufen.

Die Russen: Der Honig, den der Bär verkauft, ist bitter. (Altmann VI.)

*120 Der1 hat immer Honig im Maul.

1) D. i. dieser Mensch.

*121 Der (= dieser) Honig ist nicht ohne Galle.

Mhd.: In deiner speis leit gallen vil. (Boner.) (Zingerle, 72.)

*122 Der (= dieser) Honig ist nicht von Dauer.

Dies glückliche Verhältniss wird keinen Bestand haben.

[Spaltenumbruch] *123 Du kannst ihm Honig vorsetzen, er wird dich mit Galle speisen.

*124 Du streichst mir honig vmb das maul vnd streichst mir dreck drein. (S. Eiter 2.) - Franck, II, 11b; Tappius, 44a; Lehmann, II, 74, 101; Frischbier2, 1652; Körte, 2952a; Braun, I, 1473.

Holl.: Hij smeert hem honig om den mond. (Harrebomee, I, 324.)

*125 Einem den Honig nehmen. - Jer. Gotthelf, Erzählung, V, 316.

Einen über den Löffel barbieren.

*126 Er hat das honig im Maul, die Gale im Hertzen. - Eyering, II, 263; Henisch, 1339, 51.

*127 Er hat Honig gesäet und Pfeffer ist aufgewachsen.

*128 Er nimmt's Hungg d'rab. (Solothurn.) - Schild, 89, 358.

Er nimmt den bessern Theil, den Vortheil vorab.

*129 He schmert em Honig um den Bart. (Holst.) - Schütze, II, 153; Eichwald, 70.

Frz.: Tenir quelqu'un en abboi. (Kritzinger, 2.)

*130 Honig im Maule und ein Schermesser in der Hand.

Freundschaftliche Gesinnungen heucheln und Hass im Herzen hegen.

Frz.: Bouche de miel, coeur de fiel.

Holl.: Honig in den mon den een scheermes aan den riem. (Harrebomee, I, 324.)

It.: Tal ti fa il bellino, che ti mangerebbe il cuore.

*131 Honig im Sprachhaus (Abtritt) suchen. - Sendbrief von der Messkrankheit.

*132 Honig ins Maul nehmen.

"Wie hab ich Hönig inss Maul genommen." (Ayrer, I, 598, 8.) - "Der Moniteur hat wieder Honig für Italien im Munde." (Vossische Zeitung, 1868.)

*133 Honig ums Maul und Hühnerdreck hinein schmieren. (Niederrhein.)

*134 Jemes (jemand) den Hunneg öm den Bart schmeren on den Dreck dren. (Meurs.) - Firmenich, I, 401, 69.

*135 Man muss es mit Honig versüssen.

Mhd.: E wolt ich gebüezen, ob smers vluz waere galle gar, mit honec ez übersüezen. (Frauenlob.) (Zingerle, 72.)

*136 Nu will der Honig in Theerammer kam'n. - Eichwald, 810.

*137 Sein ganzer Honig ist sauer geworden.

Mit dem Glück ist's zu Ende.

*138 Sein Honig wird zu Galle.

Mhd.: Ir honec ist worden zeiner gallen. (Walther.) - Und machte zeiner gallen daz vil honicsüeze spil. (Engelhart.) (Zingerle, 72.)

*139 Seinen Honig dem Bienenvater verkaufen.

Die Russen: Suche deinen Honig dem anzumarkten, der keine Bienen hat. - Dem brauchst du den Honig nicht zum Kauf anzubieten, der selber Bienenstöcke besitzt. (Altmann VI, 430 u. 446.)

*140 Sich ganz mit Honig überstreichen.

Ein süsses und angenehmes Leben führen.

*141 Wenn er Honig aufschmierte, es würde doch stets nach Theer riechen.


Honigbemme.

Honigbemmen darf man nicht lange ausrufen (feiltragen).

Dennoch haben die Russen das Sprichwort: Mein Sohn, willst du ein Pfündchen Honigseim verkaufen, so musst du ein Pfund Worte reden.


Honigbirne.

1 An einer schlechten Honigbirne nagt die Wespe nicht. (Wend. Lausitz.)

2 Honigbirnen duften jedem angenehm. (Wend. Lausitz.)


Honigbissen.

Auch aus Honigbissen kann man Galle saugen.


Hönigen.

* Er honiget und gället. - Eiselein, 320.


Honiggenuss.

Theurer Honiggenuss, den man aus Dornen lecken muss.


Honighäflein.

* Er hält's für ein Honighäfele. (Nürtingen.)


Honigkuchen.

* Man wird auch der Honigkuchen überdrüssig. - Reinsberg III, 139.


[Spaltenumbruch] 100 Wer sich zu Honig macht, der hat gut Fliegen fangen.

Holl.: Besmeer u met honig, zoe vangt gij vlijgen. (Harrebomée, I, 324.)

101 Wer sich mit Honig schmiert, den fressen die Fliegen.

It.: Fatevi miele, che le mosche vi mangieranno. (Pazzaglia, 225, 1.)

102 Wer viel Honig leckt (schleckt), muss auch viel Wermuth schlucken.Sailer, 158; Simrock, 4930.

Folgen der Unmässigkeit.

103 Wer vil honig hat, der honigt auch sein brey.Henisch, 706, 8.

Die Russen: Wer genug Honig hat, schmiert seine Räder damit. (Altmann VI, 440.)

Böhm.: Budeš-li med, slíží tĕ; badeš-li jed, rozplvají tĕ. (Čelakovsky, 85.)

104 Wer will Honig lecken, muss nicht vor Bienenstichen schrecken.

105 Wer will Honig schneiden, muss den Kopf in eine Kappe kleiden.

106 Wer zu viel Honig isset, der speiet.Spr. Sal. 25, 16; Schulze, 90; Zaupser, 151.

Mhd.: Des honges süeze verdriuzet, sô mans ze vil geniuzet. (Freidank.) – Daz süeze honec ist bitter einem jegelîchen man der ez niezen niene kan. (Gregor.)

Lat.: Habet et mel satietatem. (Seybold, 207.)

107 Willst du guten Honig haben, so musst du der Bienen Biss gewärtig sein.

Dän.: Hvo hunning vil slikke, maae ei reddes for bier. (Prov. dan., 315.)

108 Wo es Honig gibt, da ist auch Gall bey.Gottfr., XXII.

Dän.: Honning giver vel sødhed i munden, men galde udi blodet. (Prov. dan., 299.)

Lat.: Ubi mel, ibi fei. (Wahlspruch Luther's.)

109 Wo es Honig gibt, da sammeln sich die Fliegen (Wespen).

„Wo Honig ist, da samlen sich die fliegen, wo Kinder sind, da singt man vm die wigen.“ (Rochholz, 300; Fischart, Trostb., im Kloster, X, 729.)

Dän.: Hvor honning er da sankes fluer. (Prov. dan., 288.)

It.: Non si dà miele senza mosche. (Pazzaglia, 225, 2.)

110 Wo Honig feil ist, fliegen Imen vnd Mücken zu.Lehmann, 401, 60.

111 Wo man Honig verkaufft, da fallen die Fliegen zu mit hauffen.Henisch, 1147, 7; Petri, II, 812.

„Wo man Honig thut verkauffen, fallen die fliegen zu mit hauffen.“ (Waldis, II, 89, 5.)

112 Zu seinem Honig legt der Teufel einen Löffel, zum fremden zwei.

113 Zu viel Honig essen ist nicht gut.Petri, II, 828.

114 Zu viel Honig ist bitter (bekommt nicht).Lehmann, II, 905, 23; Gruter, III, 119; Petri, II, 828.

Alles Zuviel schadet. Zu viel Honig, sagen die Russen, säuert den Magen. (Altmann VI, 411.) Und die Neugriechen: Auch der Honig erzeugt Uebersättigung. (Reinsberg III, 139.)

Dän.: For meget hunning smager bitter. (Prov. dan., 315.)

Frz.: Au desgouté le miel amer est. (Leroux, I, 57.)

Lat.: Mel invenisti, comede quod sufficit tibi, ne forte satiatus evomas illud. – Sicut qui mel multum comedit, non est ei bonum. (Schulze, 90.)

*115 Aus Honig eitel Essig machen.Luther's Tischreden, 45b.

*116 Das honig vmb das maul streichen.Eyering, I, 186.

Auch russisch Altmann VI, 520.

*117 Dem Honig verkaufen, der Bienen hat.

Frz.: Vendre du miel à celui qui a des ruches. (Kritzinger, 457a.)

It.: Vender il miele a chi ha le api. (Bohn I, 131.)

Port.: Vender mel ao colmeiro. (Bohn I, 295.)

*118 Den Honig mit Zucker bestreuen.Altmann VI, 520.

*119 Den Honig vom Bären kaufen.

Die Russen: Der Honig, den der Bär verkauft, ist bitter. (Altmann VI.)

*120 Der1 hat immer Honig im Maul.

1) D. i. dieser Mensch.

*121 Der (= dieser) Honig ist nicht ohne Galle.

Mhd.: In dîner spîs lît gallen vil. (Boner.) (Zingerle, 72.)

*122 Der (= dieser) Honig ist nicht von Dauer.

Dies glückliche Verhältniss wird keinen Bestand haben.

[Spaltenumbruch] *123 Du kannst ihm Honig vorsetzen, er wird dich mit Galle speisen.

*124 Du streichst mir honig vmb das maul vnd streichst mir dreck drein. (S. Eiter 2.) – Franck, II, 11b; Tappius, 44a; Lehmann, II, 74, 101; Frischbier2, 1652; Körte, 2952a; Braun, I, 1473.

Holl.: Hij smeert hem honig om den mond. (Harrebomée, I, 324.)

*125 Einem den Honig nehmen.Jer. Gotthelf, Erzählung, V, 316.

Einen über den Löffel barbieren.

*126 Er hat das honig im Maul, die Gale im Hertzen.Eyering, II, 263; Henisch, 1339, 51.

*127 Er hat Honig gesäet und Pfeffer ist aufgewachsen.

*128 Er nimmt's Hungg d'rab. (Solothurn.) – Schild, 89, 358.

Er nimmt den bessern Theil, den Vortheil vorab.

*129 He schmêrt em Honig um den Bârt. (Holst.) – Schütze, II, 153; Eichwald, 70.

Frz.: Tenir quelqu'un en abboi. (Kritzinger, 2.)

*130 Honig im Maule und ein Schermesser in der Hand.

Freundschaftliche Gesinnungen heucheln und Hass im Herzen hegen.

Frz.: Bouche de miel, coeur de fiel.

Holl.: Honig in den mon den een scheermes aan den riem. (Harrebomée, I, 324.)

It.: Tal ti fà il bellino, che ti mangerebbe il cuore.

*131 Honig im Sprachhaus (Abtritt) suchen.Sendbrief von der Messkrankheit.

*132 Honig ins Maul nehmen.

„Wie hab ich Hönig inss Maul genommen.“ (Ayrer, I, 598, 8.) – „Der Moniteur hat wieder Honig für Italien im Munde.“ (Vossische Zeitung, 1868.)

*133 Honig ums Maul und Hühnerdreck hinein schmieren. (Niederrhein.)

*134 Jemes (jemand) den Hunneg öm den Bart schmeren on den Dreck dren. (Meurs.) – Firmenich, I, 401, 69.

*135 Man muss es mit Honig versüssen.

Mhd.: Ê wolt ich gebüezen, ob smers vluz waere galle gar, mit honec ez übersüezen. (Frauenlob.) (Zingerle, 72.)

*136 Nu will der Honig in Theerammer kam'n.Eichwald, 810.

*137 Sein ganzer Honig ist sauer geworden.

Mit dem Glück ist's zu Ende.

*138 Sein Honig wird zu Galle.

Mhd.: Ir honec ist worden zeiner gallen. (Walther.) – Und machte zeiner gallen daz vil honicsüeze spil. (Engelhart.) (Zingerle, 72.)

*139 Seinen Honig dem Bienenvater verkaufen.

Die Russen: Suche deinen Honig dem anzumarkten, der keine Bienen hat. – Dem brauchst du den Honig nicht zum Kauf anzubieten, der selber Bienenstöcke besitzt. (Altmann VI, 430 u. 446.)

*140 Sich ganz mit Honig überstreichen.

Ein süsses und angenehmes Leben führen.

*141 Wenn er Honig aufschmierte, es würde doch stets nach Theer riechen.


Honigbemme.

Honigbemmen darf man nicht lange ausrufen (feiltragen).

Dennoch haben die Russen das Sprichwort: Mein Sohn, willst du ein Pfündchen Honigseim verkaufen, so musst du ein Pfund Worte reden.


Honigbirne.

1 An einer schlechten Honigbirne nagt die Wespe nicht. (Wend. Lausitz.)

2 Honigbirnen duften jedem angenehm. (Wend. Lausitz.)


Honigbissen.

Auch aus Honigbissen kann man Galle saugen.


Hönigen.

* Er honiget und gället.Eiselein, 320.


Honiggenuss.

Theurer Honiggenuss, den man aus Dornen lecken muss.


Honighäflein.

* Er hält's für ein Honighäfele. (Nürtingen.)


Honigkuchen.

* Man wird auch der Honigkuchen überdrüssig.Reinsberg III, 139.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0392" n="[386]"/><cb n="771"/>
100 Wer sich zu Honig macht, der hat gut Fliegen fangen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Besmeer u met honig, zoe vangt gij vlijgen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 324.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">101 Wer sich mit Honig schmiert, den fressen die Fliegen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Fatevi miele, che le mosche vi mangieranno. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 225, 1.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">102 Wer viel Honig leckt (schleckt), muss auch viel Wermuth schlucken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 158; Simrock, 4930.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Folgen der Unmässigkeit.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">103 Wer vil honig hat, der honigt auch sein brey.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 706, 8.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Wer genug Honig hat, schmiert seine Räder damit. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 440.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Bude&#x0161;-li med, slí&#x017E;í t&#x0115;; bade&#x0161;-li jed, rozplvají t&#x0115;. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 85.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">104 Wer will Honig lecken, muss nicht vor Bienenstichen schrecken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">105 Wer will Honig schneiden, muss den Kopf in eine Kappe kleiden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">106 Wer zu viel Honig isset, der speiet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Spr. Sal. 25, 16; Schulze, 90; Zaupser, 151.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Des honges süeze verdriuzet, sô mans ze vil geniuzet. (<hi rendition="#i">Freidank.</hi>) &#x2013; Daz süeze honec ist bitter einem jegelîchen man der ez niezen niene kan. (<hi rendition="#i">Gregor.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Habet et mel satietatem. (<hi rendition="#i">Seybold, 207.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">107 Willst du guten Honig haben, so musst du der Bienen Biss gewärtig sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvo hunning vil slikke, maae ei reddes for bier. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 315.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">108 Wo es Honig gibt, da ist auch Gall bey.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gottfr., XXII.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Honning giver vel sødhed i munden, men galde udi blodet. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 299.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ubi mel, ibi fei. (<hi rendition="#i">Wahlspruch Luther's.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">109 Wo es Honig gibt, da sammeln sich die Fliegen (Wespen).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Wo Honig ist, da samlen sich die fliegen, wo Kinder sind, da singt man vm die wigen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Rochholz, 300; Fischart, Trostb., im Kloster, X, 729.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvor honning er da sankes fluer. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 288.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Non si dà miele senza mosche. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 225, 2.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">110 Wo Honig feil ist, fliegen Imen vnd Mücken zu.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 401, 60.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">111 Wo man Honig verkaufft, da fallen die Fliegen zu mit hauffen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1147, 7; Petri, II, 812.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Wo man Honig thut verkauffen, fallen die fliegen zu mit hauffen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Waldis, II, 89, 5.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">112 Zu seinem Honig legt der Teufel einen Löffel, zum fremden zwei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">113 Zu viel Honig essen ist nicht gut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 828.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">114 Zu viel Honig ist bitter (bekommt nicht).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 905, 23; Gruter, III, 119; Petri, II, 828.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Alles Zuviel schadet. Zu viel Honig, sagen die Russen, säuert den Magen. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 411.</hi>) Und die Neugriechen: Auch der Honig erzeugt Uebersättigung. (<hi rendition="#i">Reinsberg III, 139.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: For meget hunning smager bitter. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 315.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Au desgouté le miel amer est. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 57.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Mel invenisti, comede quod sufficit tibi, ne forte satiatus evomas illud. &#x2013; Sicut qui mel multum comedit, non est ei bonum. (<hi rendition="#i">Schulze, 90.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*115 Aus Honig eitel Essig machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther's Tischreden, 45<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*116 Das honig vmb das maul streichen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, I, 186.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch russisch <hi rendition="#i">Altmann VI,</hi> 520.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*117 Dem Honig verkaufen, der Bienen hat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Vendre du miel à celui qui a des ruches. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 457<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Vender il miele a chi ha le api. (<hi rendition="#i">Bohn I, 131.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Port.</hi>: Vender mel ao colmeiro. (<hi rendition="#i">Bohn I, 295.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*118 Den Honig mit Zucker bestreuen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 520.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*119 Den Honig vom Bären kaufen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Der Honig, den der Bär verkauft, ist bitter. (<hi rendition="#i">Altmann VI.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*120 Der<hi rendition="#sup">1</hi> hat immer Honig im Maul.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) D. i. dieser Mensch.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*121 Der (= dieser) Honig ist nicht ohne Galle.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: In dîner spîs lît gallen vil. (<hi rendition="#i">Boner.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 72.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*122 Der (= dieser) Honig ist nicht von Dauer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Dies glückliche Verhältniss wird keinen Bestand haben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="772"/>
*123 Du kannst ihm Honig vorsetzen, er wird dich mit Galle speisen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*124 Du streichst mir honig vmb das maul vnd streichst mir dreck drein.</hi> (S.  Eiter 2.) &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 11<hi rendition="#sup">b</hi>; Tappius, 44<hi rendition="#sup">a</hi>; Lehmann, II, 74, 101; Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 1652; Körte, 2952<hi rendition="#sup">a</hi>; Braun, I, 1473.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij smeert hem honig om den mond. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 324.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*125 Einem den Honig nehmen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Jer. Gotthelf, Erzählung, V, 316.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Einen über den Löffel barbieren.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*126 Er hat das honig im Maul, die Gale im Hertzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, II, 263; Henisch, 1339, 51.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*127 Er hat Honig gesäet und Pfeffer ist aufgewachsen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*128 Er nimmt's Hungg d'rab.</hi> (<hi rendition="#i">Solothurn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schild, 89, 358.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er nimmt den bessern Theil, den Vortheil vorab.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*129 He schmêrt em Honig um den Bârt.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, II, 153; Eichwald, 70.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Tenir quelqu'un en abboi. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 2.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*130 Honig im Maule und ein Schermesser in der Hand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Freundschaftliche Gesinnungen heucheln und Hass im Herzen hegen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Bouche de miel, coeur de fiel.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Honig in den mon den een scheermes aan den riem. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 324.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Tal ti fà il bellino, che ti mangerebbe il cuore.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*131 Honig im Sprachhaus (Abtritt) suchen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sendbrief von der Messkrankheit.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*132 Honig ins Maul nehmen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Wie hab ich Hönig inss Maul genommen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Ayrer, I, 598, 8.</hi>) &#x2013; &#x201E;Der <hi rendition="#i">Moniteur</hi> hat wieder Honig für Italien im Munde.&#x201C; (<hi rendition="#i">Vossische Zeitung, 1868.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*133 Honig ums Maul und Hühnerdreck hinein schmieren.</hi> (<hi rendition="#i">Niederrhein.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*134 Jemes (jemand) den Hunneg öm den Bart schmeren on den Dreck dren.</hi> (<hi rendition="#i">Meurs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 401, 69.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*135 Man muss es mit Honig versüssen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Ê wolt ich gebüezen, ob smers vluz waere galle gar, mit honec ez übersüezen. (<hi rendition="#i">Frauenlob.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 72.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*136 Nu will der Honig in Theerammer kam'n.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 810.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*137 Sein ganzer Honig ist sauer geworden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Mit dem Glück ist's zu Ende.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*138 Sein Honig wird zu Galle.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Ir honec ist worden zeiner gallen. (<hi rendition="#i">Walther.</hi>) &#x2013; Und machte zeiner gallen daz vil honicsüeze spil. (<hi rendition="#i">Engelhart.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 72.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*139 Seinen Honig dem Bienenvater verkaufen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Suche deinen Honig dem anzumarkten, der keine Bienen hat. &#x2013; Dem brauchst du den Honig nicht zum Kauf anzubieten, der selber Bienenstöcke besitzt. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 430 u. 446.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*140 Sich ganz mit Honig überstreichen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein süsses und angenehmes Leben führen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*141 Wenn er Honig aufschmierte, es würde doch stets nach Theer riechen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Honigbemme.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Honigbemmen darf man nicht lange ausrufen (feiltragen).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Dennoch haben die Russen das Sprichwort: Mein Sohn, willst du ein Pfündchen Honigseim verkaufen, so musst du ein Pfund Worte reden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Honigbirne.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 An einer schlechten Honigbirne nagt die Wespe nicht.</hi> (<hi rendition="#i">Wend. Lausitz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Honigbirnen duften jedem angenehm.</hi> (<hi rendition="#i">Wend. Lausitz.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Honigbissen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Auch aus Honigbissen kann man Galle saugen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hönigen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er honiget und gället.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 320.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Honiggenuss.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Theurer Honiggenuss, den man aus Dornen lecken muss.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Honighäflein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er hält's für ein Honighäfele.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Honigkuchen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Man wird auch der Honigkuchen überdrüssig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Reinsberg III, 139.</hi></p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[386]/0392] 100 Wer sich zu Honig macht, der hat gut Fliegen fangen. Holl.: Besmeer u met honig, zoe vangt gij vlijgen. (Harrebomée, I, 324.) 101 Wer sich mit Honig schmiert, den fressen die Fliegen. It.: Fatevi miele, che le mosche vi mangieranno. (Pazzaglia, 225, 1.) 102 Wer viel Honig leckt (schleckt), muss auch viel Wermuth schlucken. – Sailer, 158; Simrock, 4930. Folgen der Unmässigkeit. 103 Wer vil honig hat, der honigt auch sein brey. – Henisch, 706, 8. Die Russen: Wer genug Honig hat, schmiert seine Räder damit. (Altmann VI, 440.) Böhm.: Budeš-li med, slíží tĕ; badeš-li jed, rozplvají tĕ. (Čelakovsky, 85.) 104 Wer will Honig lecken, muss nicht vor Bienenstichen schrecken. 105 Wer will Honig schneiden, muss den Kopf in eine Kappe kleiden. 106 Wer zu viel Honig isset, der speiet. – Spr. Sal. 25, 16; Schulze, 90; Zaupser, 151. Mhd.: Des honges süeze verdriuzet, sô mans ze vil geniuzet. (Freidank.) – Daz süeze honec ist bitter einem jegelîchen man der ez niezen niene kan. (Gregor.) Lat.: Habet et mel satietatem. (Seybold, 207.) 107 Willst du guten Honig haben, so musst du der Bienen Biss gewärtig sein. Dän.: Hvo hunning vil slikke, maae ei reddes for bier. (Prov. dan., 315.) 108 Wo es Honig gibt, da ist auch Gall bey. – Gottfr., XXII. Dän.: Honning giver vel sødhed i munden, men galde udi blodet. (Prov. dan., 299.) Lat.: Ubi mel, ibi fei. (Wahlspruch Luther's.) 109 Wo es Honig gibt, da sammeln sich die Fliegen (Wespen). „Wo Honig ist, da samlen sich die fliegen, wo Kinder sind, da singt man vm die wigen.“ (Rochholz, 300; Fischart, Trostb., im Kloster, X, 729.) Dän.: Hvor honning er da sankes fluer. (Prov. dan., 288.) It.: Non si dà miele senza mosche. (Pazzaglia, 225, 2.) 110 Wo Honig feil ist, fliegen Imen vnd Mücken zu. – Lehmann, 401, 60. 111 Wo man Honig verkaufft, da fallen die Fliegen zu mit hauffen. – Henisch, 1147, 7; Petri, II, 812. „Wo man Honig thut verkauffen, fallen die fliegen zu mit hauffen.“ (Waldis, II, 89, 5.) 112 Zu seinem Honig legt der Teufel einen Löffel, zum fremden zwei. 113 Zu viel Honig essen ist nicht gut. – Petri, II, 828. 114 Zu viel Honig ist bitter (bekommt nicht). – Lehmann, II, 905, 23; Gruter, III, 119; Petri, II, 828. Alles Zuviel schadet. Zu viel Honig, sagen die Russen, säuert den Magen. (Altmann VI, 411.) Und die Neugriechen: Auch der Honig erzeugt Uebersättigung. (Reinsberg III, 139.) Dän.: For meget hunning smager bitter. (Prov. dan., 315.) Frz.: Au desgouté le miel amer est. (Leroux, I, 57.) Lat.: Mel invenisti, comede quod sufficit tibi, ne forte satiatus evomas illud. – Sicut qui mel multum comedit, non est ei bonum. (Schulze, 90.) *115 Aus Honig eitel Essig machen. – Luther's Tischreden, 45b. *116 Das honig vmb das maul streichen. – Eyering, I, 186. Auch russisch Altmann VI, 520. *117 Dem Honig verkaufen, der Bienen hat. Frz.: Vendre du miel à celui qui a des ruches. (Kritzinger, 457a.) It.: Vender il miele a chi ha le api. (Bohn I, 131.) Port.: Vender mel ao colmeiro. (Bohn I, 295.) *118 Den Honig mit Zucker bestreuen. – Altmann VI, 520. *119 Den Honig vom Bären kaufen. Die Russen: Der Honig, den der Bär verkauft, ist bitter. (Altmann VI.) *120 Der1 hat immer Honig im Maul. 1) D. i. dieser Mensch. *121 Der (= dieser) Honig ist nicht ohne Galle. Mhd.: In dîner spîs lît gallen vil. (Boner.) (Zingerle, 72.) *122 Der (= dieser) Honig ist nicht von Dauer. Dies glückliche Verhältniss wird keinen Bestand haben. *123 Du kannst ihm Honig vorsetzen, er wird dich mit Galle speisen. *124 Du streichst mir honig vmb das maul vnd streichst mir dreck drein. (S. Eiter 2.) – Franck, II, 11b; Tappius, 44a; Lehmann, II, 74, 101; Frischbier2, 1652; Körte, 2952a; Braun, I, 1473. Holl.: Hij smeert hem honig om den mond. (Harrebomée, I, 324.) *125 Einem den Honig nehmen. – Jer. Gotthelf, Erzählung, V, 316. Einen über den Löffel barbieren. *126 Er hat das honig im Maul, die Gale im Hertzen. – Eyering, II, 263; Henisch, 1339, 51. *127 Er hat Honig gesäet und Pfeffer ist aufgewachsen. *128 Er nimmt's Hungg d'rab. (Solothurn.) – Schild, 89, 358. Er nimmt den bessern Theil, den Vortheil vorab. *129 He schmêrt em Honig um den Bârt. (Holst.) – Schütze, II, 153; Eichwald, 70. Frz.: Tenir quelqu'un en abboi. (Kritzinger, 2.) *130 Honig im Maule und ein Schermesser in der Hand. Freundschaftliche Gesinnungen heucheln und Hass im Herzen hegen. Frz.: Bouche de miel, coeur de fiel. Holl.: Honig in den mon den een scheermes aan den riem. (Harrebomée, I, 324.) It.: Tal ti fà il bellino, che ti mangerebbe il cuore. *131 Honig im Sprachhaus (Abtritt) suchen. – Sendbrief von der Messkrankheit. *132 Honig ins Maul nehmen. „Wie hab ich Hönig inss Maul genommen.“ (Ayrer, I, 598, 8.) – „Der Moniteur hat wieder Honig für Italien im Munde.“ (Vossische Zeitung, 1868.) *133 Honig ums Maul und Hühnerdreck hinein schmieren. (Niederrhein.) *134 Jemes (jemand) den Hunneg öm den Bart schmeren on den Dreck dren. (Meurs.) – Firmenich, I, 401, 69. *135 Man muss es mit Honig versüssen. Mhd.: Ê wolt ich gebüezen, ob smers vluz waere galle gar, mit honec ez übersüezen. (Frauenlob.) (Zingerle, 72.) *136 Nu will der Honig in Theerammer kam'n. – Eichwald, 810. *137 Sein ganzer Honig ist sauer geworden. Mit dem Glück ist's zu Ende. *138 Sein Honig wird zu Galle. Mhd.: Ir honec ist worden zeiner gallen. (Walther.) – Und machte zeiner gallen daz vil honicsüeze spil. (Engelhart.) (Zingerle, 72.) *139 Seinen Honig dem Bienenvater verkaufen. Die Russen: Suche deinen Honig dem anzumarkten, der keine Bienen hat. – Dem brauchst du den Honig nicht zum Kauf anzubieten, der selber Bienenstöcke besitzt. (Altmann VI, 430 u. 446.) *140 Sich ganz mit Honig überstreichen. Ein süsses und angenehmes Leben führen. *141 Wenn er Honig aufschmierte, es würde doch stets nach Theer riechen. Honigbemme. Honigbemmen darf man nicht lange ausrufen (feiltragen). Dennoch haben die Russen das Sprichwort: Mein Sohn, willst du ein Pfündchen Honigseim verkaufen, so musst du ein Pfund Worte reden. Honigbirne. 1 An einer schlechten Honigbirne nagt die Wespe nicht. (Wend. Lausitz.) 2 Honigbirnen duften jedem angenehm. (Wend. Lausitz.) Honigbissen. Auch aus Honigbissen kann man Galle saugen. Hönigen. * Er honiget und gället. – Eiselein, 320. Honiggenuss. Theurer Honiggenuss, den man aus Dornen lecken muss. Honighäflein. * Er hält's für ein Honighäfele. (Nürtingen.) Honigkuchen. * Man wird auch der Honigkuchen überdrüssig. – Reinsberg III, 139.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/392
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [386]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/392>, abgerufen am 25.11.2024.