Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 166 Man muss nicht Holz auf sich hauen lassen.

Poln.: Nie daj na sobie drew rabac. (Lampa, 23.)

167 Man muss nicht Holz vom faulen Baume nehmen, wenn man die Flamme schüren will.

168 Mancher, der Holz auf dem Markte kauft, hat eigenen Wald.

169 Me sell's Holz schleipfe, wie me cha-n-und ma. (Solothurn.) - Schild, 85, 320.

Man soll eine Sache nach Kräften ausführen.

170 Mein holtz kan mir niemand verbrennen. - Henisch, 501, 34; Graf, 93, 155; Blum, 15; Bücking, 358; Simrock, 4899.

Um zu sagen, dass niemand auf eines andern Gute Holz schlagen, noch Futter und Getreide abmähen dürfe, weil dies ein Eingriff in fremde Nutzungsrechte wäre.

171 Mit altem Holz kann man junges Fleisch kochen. - Altmann VI, 467.

172 Mit dem dürren Holz verbrennt auch das grüne.

Böhm.: Vedle sucheho dreva i zelene (mokre) shori. (Celakovsky, 40.)

Ill.: Uz suho darvo i sirovo gori. (Celakovsky, 40.)

Poln.: Mokre drzewo przy suchem zgore. (Celakovsky, 40.)

173 Mit dürrem Holze baut man besser als mit grünem.

Vorzug des alten, erfahrenen Beamten vor dem jungen, erfahrungslosen.

174 Mit geringem (kleinem) Holze zündet man ein Feuer an, mit grossem unterhält man es.

Frz.: Petit boys allume le feu; le gros boys le nourrist. (Bovill, II, 152.)

Lat.: Exilibus lignis accenditur ignis; maioribus alitur et fovetur. (Bovill, II, 152.)

175 Mit Holz lest sich das fewer nicht stillen, mit Wasser lest sich die Erd nicht füllen. - Petri, II, 477; Henisch, 1288, 26; Waldis, IV, 92.

176 Mit Holz zuwerfen löscht man kein Feuer aus.

177 Mit kleinem Holze zündet man das grosse an.

Im Talmud heisst es: "Das Feuer brennt an einem Stück Holz nicht fort, so hat das Studium dessen kein Gedeihen, der es für sich allein betreibt. Warum werden die Worte des Gesetzes mit Holz verglichen? So wie das kleinere Holz das grössere anzündet, so schärfen die jüngern Gelehrten den Verstand der ältern." (Tanith.)

178 Mit versprochenem Holze kann man keinen Ofen heizen. - Altmann VI, 391.

179 Mit wenig Holz kann man einen kleinen Ofen heizen.

Holl.: Weinig hout is genoeg voor een' kleinen oven. (Harrebomee, I, 337.)

180 Morsches Holz gibt keine festen Balken.

Holl.: Van vermolmd hout kwam nooit goede staf. (Harrebomee, I, 337.)

181 Nasses Holz gibt schlecht Feuer.

Holl.: Daar is geen vermakelijker brand dan nat hout en bevroren turf, zei Pieter, want het hout zingt, en de turf luistert ernaar. (Harrebomee, I, 87.)

182 Nicht aus jedem holtz wirt ein guter boltz. - Henisch, 451, 21; Simrock, 4903; Körte, 2938; Braun, I, 1484.

Bolzen müssen ganz gerade und von einer bestimmten Schwere sein.

183 Nicht aus jedem Holze kann man Pfeifen schneiden. - Eiselein, 319; Simrock, 4904.

Die Römer sagen: Man kann nicht aus jedem Holze einen Mercur schnitzen: Non fit ex quovis ligno Mercurius. (Faselius, 171; Schulblatt, 478.)

Dän.: Det er ei hvert slags trae som duer til traeskoe. (Bohn I, 358.)

184 Nicht jedes Holz ist Löffelholz. - Philippi, II, 36.

Böhm.: Ne kazdemu drevu dostane se byti fladrem. - Z bukoveho dreva neudelas fladrove lzice. (Celakovsky, 213.)

Ung.: Nem minden botbol leszen borotva.

185 Nicht jedes Holz lässt sich zu Bolzen drehen. - Körte, 2939.

186 Ol Hout en is ge Tummerhout. (Franz. Flandern.) - Firmenich, III, 698, 17.

Alles Holz ist nicht Zimmerholz.

187 Osse me in't Holt röppet, so röppet et wider rout. (Paderborn.) - Firmenich, I, 362, 19.

188 Ruffst gut gelaut ins Holtz, so hörstu gut gelaut wieder herauss. - Petri, II, 515.

189 Runne Hölter1 un veireckige Knoken2 hewwen schon mannigen Büdel broken (zerbrochen). [Spaltenumbruch] (Oberharz.) - Lohrengel, I, 576; für Strelitz: Firmenich, III, 70, 8; hochdeutsch bei Eiselein, 320; Körte, 5657.

1) Runde Hölzer = Kegel.

2) Viereckige Knochen = Würfel.

190 Schlechtes1 Holtz ist leicht zu spalten. - Lehmann, 452, 8.

1) D. h. schlichtes, gerades, glattes, das keine Knorren hat.

191 Schlechtes (schlichtes, gering geachtetes.) Holz bringt oft gute Frucht.

Frz.: Bois inutile porte fruict precieux. (Leroux, I, 39.)

Lat.: Inutile lignum preciosum parit fructum. (Bovill, I, 132.)

192 Seld ich Hulz in a Wald troan, wausen vür genunk drinne eis? (Schles.) - Frommann, III, 243, 48.

193 So as man in 't Holt roppt, so kricht man Antword. (Rastede.) - Firmenich, III, 26, 29.

194 So as 'n in't Holt rin schreet, so schreet et werrer raut. - Schwerin, 78; Dunneil, 277; für Iserlohn: Woeste, 76, 268.

195 So lange man das Holz nicht behaut, fallen keine Späne.

Ohne Erfahrung kann man nicht urtheilen. Probiren geht über Studiren.

196 Solch Holz gibt solche Asche.

Holl.: Zulk hout geeft zulke asch. (Harrebomee, I, 337.)

197 Trage Holz und lass Gott kochen. - Richard, 392, 9; Simrock, 12316.

Thue das Deine und vertraue der Vorsehung.

198 Trocken Holz gibt lustig Feuer.

Dän.: Tör ved giör rask ild. (Bohn I, 401.)

Holl.: Van goed hout maakt men het beste vuur. (Harrebomee, I, 337.)

Lat.: De siccis lignis componitur optimus ignis. (Binder II, 719; Neander, 273.)

199 Ueber das Holz zu springen, ist Spass, sagte die Schildkröte, aber ich kann nicht vor lauter Lachen.

Zur Bezeichnung lächerlicher Ausreden, welche bestimmt sind, das Unvermögen zu verdecken.

200 Viel Holz, gute Aschen hilft den faulen Wäschern waschen. - Simrock, 11213; Körte, 6507.

201 Viel Holz vergrössert das Feuer. - Ephräm, 223.

202 Viel Holz, wenig Frucht.

Wenn die Bäume sehr stark ins Holz wachsen, so tragen sie gewöhnlich nicht oder nur dürftig.

Holl.: Weinig houts, veel vruchten. (Bohn I, 343.)

203 Vil Holtz am fewer machts vngehewer. - Petri, II, 573; Henisch, 1088, 48.

204 Von gespaltem Holtz wirdt das beste fewr gemacht. - Henisch, 1082, 12.

Lat.: Ex fissis lignis componitur optimus ignis. (Henisch, 1082, 13.)

205 Von kiefern Holze fallen keine eichene Späne. - Winckler, II, 34.

206 Von kurzem Holze lassen sich keine langen Stücke sägen.

Holl.: Wat kan men van kort hout zagen. (Harrebomee, I, 337.)

207 Von solchem Holtze fallen solche Späne. - Petri, II, 581.

208 Wann Holt un Füer bisammen kummt, dann brennt et. (Büren.)

209 Wann man Holz zutregt, so leschen die Affekten nicht. - Lehmann, 5, 34.

210 Was krumm Holz werden will, das biegt sich zeitig.

Holl.: Dat tot krom hout dienen moet, buigt zich tijdig. (Harrebomee, I, 335.)

211 Was man thut am grünen Holtz, dass muss mehr sich das dürre versehen. - Petri, II, 604.

212 Weichs Holz nimmt man nöt zu einem Schlägl. (Rott-Thal.)

213 Wenn am grünen Holz die Flamme frisst, wie erst am dürren Genist.

214 Wenn das alte Holz rappelt, wer wird dem jnngen Volk einen Tanz wehren. - Horn, Spinnstube, 1867, 16.

Ich verstehe dies so, dass wenn ältere Leute lustig werden, dies um so eher den jüngern gestattet sein müsse. Nach einer handschriftlich beigefügten Bemerkung sollen aber unter dem "dürren Holze" die musikalischen Instrumente, die zum Tanz aufspielenden Geigen gemeint sein.

[Spaltenumbruch] 166 Man muss nicht Holz auf sich hauen lassen.

Poln.: Nie daj na sobie drew rąbać. (Lampa, 23.)

167 Man muss nicht Holz vom faulen Baume nehmen, wenn man die Flamme schüren will.

168 Mancher, der Holz auf dem Markte kauft, hat eigenen Wald.

169 Me sell's Holz schleipfe, wie me cha-n-und ma. (Solothurn.) – Schild, 85, 320.

Man soll eine Sache nach Kräften ausführen.

170 Mein holtz kan mir niemand verbrennen.Henisch, 501, 34; Graf, 93, 155; Blum, 15; Bücking, 358; Simrock, 4899.

Um zu sagen, dass niemand auf eines andern Gute Holz schlagen, noch Futter und Getreide abmähen dürfe, weil dies ein Eingriff in fremde Nutzungsrechte wäre.

171 Mit altem Holz kann man junges Fleisch kochen.Altmann VI, 467.

172 Mit dem dürren Holz verbrennt auch das grüne.

Böhm.: Vedlé suchého dřeva i zelené (mokré) shoři. (Čelakovsky, 40.)

Ill.: Uz suho dàrvo i sirovo gori. (Čelakovsky, 40.)

Poln.: Mokre drzewo przy suchém zgore. (Čelakovsky, 40.)

173 Mit dürrem Holze baut man besser als mit grünem.

Vorzug des alten, erfahrenen Beamten vor dem jungen, erfahrungslosen.

174 Mit geringem (kleinem) Holze zündet man ein Feuer an, mit grossem unterhält man es.

Frz.: Petit boys allume le feu; le gros boys le nourrist. (Bovill, II, 152.)

Lat.: Exilibus lignis accenditur ignis; maioribus alitur et fovetur. (Bovill, II, 152.)

175 Mit Holz lest sich das fewer nicht stillen, mit Wasser lest sich die Erd nicht füllen.Petri, II, 477; Henisch, 1288, 26; Waldis, IV, 92.

176 Mit Holz zuwerfen löscht man kein Feuer aus.

177 Mit kleinem Holze zündet man das grosse an.

Im Talmud heisst es: „Das Feuer brennt an einem Stück Holz nicht fort, so hat das Studium dessen kein Gedeihen, der es für sich allein betreibt. Warum werden die Worte des Gesetzes mit Holz verglichen? So wie das kleinere Holz das grössere anzündet, so schärfen die jüngern Gelehrten den Verstand der ältern.“ (Tanith.)

178 Mit versprochenem Holze kann man keinen Ofen heizen.Altmann VI, 391.

179 Mit wenig Holz kann man einen kleinen Ofen heizen.

Holl.: Weinig hout is genoeg voor een' kleinen oven. (Harrebomée, I, 337.)

180 Morsches Holz gibt keine festen Balken.

Holl.: Van vermolmd hout kwam nooit goede staf. (Harrebomée, I, 337.)

181 Nasses Holz gibt schlecht Feuer.

Holl.: Daar is geen vermakelijker brand dan nat hout en bevroren turf, zei Pieter, want het hout zingt, en de turf luistert ernaar. (Harrebomée, I, 87.)

182 Nicht aus jedem holtz wirt ein guter boltz.Henisch, 451, 21; Simrock, 4903; Körte, 2938; Braun, I, 1484.

Bolzen müssen ganz gerade und von einer bestimmten Schwere sein.

183 Nicht aus jedem Holze kann man Pfeifen schneiden.Eiselein, 319; Simrock, 4904.

Die Römer sagen: Man kann nicht aus jedem Holze einen Mercur schnitzen: Non fit ex quovis ligno Mercurius. (Faselius, 171; Schulblatt, 478.)

Dän.: Det er ei hvert slags træ som duer til træskoe. (Bohn I, 358.)

184 Nicht jedes Holz ist Löffelholz.Philippi, II, 36.

Böhm.: Ne každému dřevu dostane se býti fládrem. – Z bukového dřeva neudĕláš fládrové lžíce. (Čelakovsky, 213.)

Ung.: Nem minden botból lészen borotva.

185 Nicht jedes Holz lässt sich zu Bolzen drehen.Körte, 2939.

186 Ol Hout en is gê Tummerhout. (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 698, 17.

Alles Holz ist nicht Zimmerholz.

187 Osse me in't Holt röppet, so röppet et wider rout. (Paderborn.) – Firmenich, I, 362, 19.

188 Ruffst gut gelaut ins Holtz, so hörstu gut gelaut wieder herauss.Petri, II, 515.

189 Runne Hölter1 un veireckige Knoken2 hewwen schon mannigen Büdel broken (zerbrochen). [Spaltenumbruch] (Oberharz.) – Lohrengel, I, 576; für Strelitz: Firmenich, III, 70, 8; hochdeutsch bei Eiselein, 320; Körte, 5657.

1) Runde Hölzer = Kegel.

2) Viereckige Knochen = Würfel.

190 Schlechtes1 Holtz ist leicht zu spalten.Lehmann, 452, 8.

1) D. h. schlichtes, gerades, glattes, das keine Knorren hat.

191 Schlechtes (schlichtes, gering geachtetes.) Holz bringt oft gute Frucht.

Frz.: Bois inutile porte fruict précieux. (Leroux, I, 39.)

Lat.: Inutile lignum preciosum parit fructum. (Bovill, I, 132.)

192 Seld ich Hulz in a Wald troan, wûsen vür genunk drinne îs? (Schles.) – Frommann, III, 243, 48.

193 So as man in 't Holt roppt, so kricht man Antwôrd. (Rastede.) – Firmenich, III, 26, 29.

194 So as 'n in't Holt rin schreet, so schreet et wêrrer rût.Schwerin, 78; Dunneil, 277; für Iserlohn: Woeste, 76, 268.

195 So lange man das Holz nicht behaut, fallen keine Späne.

Ohne Erfahrung kann man nicht urtheilen. Probiren geht über Studiren.

196 Solch Holz gibt solche Asche.

Holl.: Zulk hout geeft zulke asch. (Harrebomée, I, 337.)

197 Trage Holz und lass Gott kochen.Richard, 392, 9; Simrock, 12316.

Thue das Deine und vertraue der Vorsehung.

198 Trocken Holz gibt lustig Feuer.

Dän.: Tør ved giør rask ild. (Bohn I, 401.)

Holl.: Van goed hout maakt men het beste vuur. (Harrebomée, I, 337.)

Lat.: De siccis lignis componitur optimus ignis. (Binder II, 719; Neander, 273.)

199 Ueber das Holz zu springen, ist Spass, sagte die Schildkröte, aber ich kann nicht vor lauter Lachen.

Zur Bezeichnung lächerlicher Ausreden, welche bestimmt sind, das Unvermögen zu verdecken.

200 Viel Holz, gute Aschen hilft den faulen Wäschern waschen.Simrock, 11213; Körte, 6507.

201 Viel Holz vergrössert das Feuer.Ephräm, 223.

202 Viel Holz, wenig Frucht.

Wenn die Bäume sehr stark ins Holz wachsen, so tragen sie gewöhnlich nicht oder nur dürftig.

Holl.: Weinig houts, veel vruchten. (Bohn I, 343.)

203 Vil Holtz am fewer machts vngehewer.Petri, II, 573; Henisch, 1088, 48.

204 Von gespaltem Holtz wirdt das beste fewr gemacht.Henisch, 1082, 12.

Lat.: Ex fissis lignis componitur optimus ignis. (Henisch, 1082, 13.)

205 Von kiefern Holze fallen keine eichene Späne.Winckler, II, 34.

206 Von kurzem Holze lassen sich keine langen Stücke sägen.

Holl.: Wat kan men van kort hout zagen. (Harrebomée, I, 337.)

207 Von solchem Holtze fallen solche Späne.Petri, II, 581.

208 Wann Holt un Füer bisammen kummt, dann brennt et. (Büren.)

209 Wann man Holz zutregt, so leschen die Affekten nicht.Lehmann, 5, 34.

210 Was krumm Holz werden will, das biegt sich zeitig.

Holl.: Dat tot krom hout dienen moet, buigt zich tijdig. (Harrebomée, I, 335.)

211 Was man thut am grünen Holtz, dass muss mehr sich das dürre versehen.Petri, II, 604.

212 Weichs Holz nimmt man nöt zu einem Schlägl. (Rott-Thal.)

213 Wenn am grünen Holz die Flamme frisst, wie erst am dürren Genist.

214 Wenn das alte Holz rappelt, wer wird dem jnngen Volk einen Tanz wehren.Horn, Spinnstube, 1867, 16.

Ich verstehe dies so, dass wenn ältere Leute lustig werden, dies um so eher den jüngern gestattet sein müsse. Nach einer handschriftlich beigefügten Bemerkung sollen aber unter dem „dürren Holze“ die musikalischen Instrumente, die zum Tanz aufspielenden Geigen gemeint sein.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0384" n="[378]"/><cb n="755"/>
166 Man muss nicht Holz auf sich hauen lassen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Nie daj na sobie drew r&#x0105;ba&#x0107;. (<hi rendition="#i">Lampa, 23.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">167 Man muss nicht Holz vom faulen Baume nehmen, wenn man die Flamme schüren will.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">168 Mancher, der Holz auf dem Markte kauft, hat eigenen Wald.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">169 Me sell's Holz schleipfe, wie me cha-n-und ma.</hi> (<hi rendition="#i">Solothurn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schild, 85, 320.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Man soll eine Sache nach Kräften ausführen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">170 Mein holtz kan mir niemand verbrennen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 501, 34; Graf, 93, 155; Blum, 15; Bücking, 358; Simrock, 4899.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen, dass niemand auf eines andern Gute Holz schlagen, noch Futter und Getreide abmähen dürfe, weil dies ein Eingriff in fremde Nutzungsrechte wäre.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">171 Mit altem Holz kann man junges Fleisch kochen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 467.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">172 Mit dem dürren Holz verbrennt auch das grüne.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Vedlé suchého d&#x0159;eva i zelené (mokré) sho&#x0159;i. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 40.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ill.</hi>: Uz suho dàrvo i sirovo gori. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 40.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Mokre drzewo przy suchém zgore. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 40.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">173 Mit dürrem Holze baut man besser als mit grünem.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Vorzug des alten, erfahrenen Beamten vor dem jungen, erfahrungslosen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">174 Mit geringem (kleinem) Holze zündet man ein Feuer an, mit grossem unterhält man es.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Petit boys allume le feu; le gros boys le nourrist. (<hi rendition="#i">Bovill, II, 152.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Exilibus lignis accenditur ignis; maioribus alitur et fovetur. (<hi rendition="#i">Bovill, II, 152.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">175 Mit Holz lest sich das fewer nicht stillen, mit Wasser lest sich die Erd nicht füllen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 477; Henisch, 1288, 26; Waldis, IV, 92.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">176 Mit Holz zuwerfen löscht man kein Feuer aus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">177 Mit kleinem Holze zündet man das grosse an.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Im Talmud heisst es: &#x201E;Das Feuer brennt an einem Stück Holz nicht fort, so hat das Studium dessen kein Gedeihen, der es für sich allein betreibt. Warum werden die Worte des Gesetzes mit Holz verglichen? So wie das kleinere Holz das grössere anzündet, so schärfen die jüngern Gelehrten den Verstand der ältern.&#x201C; (<hi rendition="#i">Tanith.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">178 Mit versprochenem Holze kann man keinen Ofen heizen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 391.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">179 Mit wenig Holz kann man einen kleinen Ofen heizen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Weinig hout is genoeg voor een' kleinen oven. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 337.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">180 Morsches Holz gibt keine festen Balken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Van vermolmd hout kwam nooit goede staf. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 337.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">181 Nasses Holz gibt schlecht Feuer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Daar is geen vermakelijker brand dan nat hout en bevroren turf, zei Pieter, want het hout zingt, en de turf luistert ernaar. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 87.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">182 Nicht aus jedem holtz wirt ein guter boltz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 451, 21; Simrock, 4903; Körte, 2938; Braun, I, 1484.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bolzen müssen ganz gerade und von einer bestimmten Schwere sein.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">183 Nicht aus jedem Holze kann man Pfeifen schneiden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 319; Simrock, 4904.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Römer sagen: Man kann nicht aus jedem Holze einen Mercur schnitzen: Non fit ex quovis ligno Mercurius. (<hi rendition="#i">Faselius, 171; Schulblatt, 478.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Det er ei hvert slags træ som duer til træskoe. (<hi rendition="#i">Bohn I, 358.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">184 Nicht jedes Holz ist Löffelholz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Philippi, II, 36.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Ne ka&#x017E;dému d&#x0159;evu dostane se býti fládrem. &#x2013; Z bukového d&#x0159;eva neud&#x0115;&#x0161; fládrové l&#x017E;íce. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 213.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Nem minden botból lészen borotva.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">185 Nicht jedes Holz lässt sich zu Bolzen drehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 2939.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">186 Ol Hout en is gê Tummerhout.</hi> (<hi rendition="#i">Franz. Flandern.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, III, 698, 17.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Alles Holz ist nicht Zimmerholz.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">187 Osse me in't Holt röppet, so röppet et wider rout.</hi> (<hi rendition="#i">Paderborn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 362, 19.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">188 Ruffst gut gelaut ins Holtz, so hörstu gut gelaut wieder herauss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 515.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">189 Runne Hölter<hi rendition="#sup">1</hi> un veireckige Knoken<hi rendition="#sup">2</hi> hewwen schon mannigen Büdel broken (zerbrochen).</hi><cb n="756"/>
(<hi rendition="#i">Oberharz.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Lohrengel, I, 576;</hi> für Strelitz: <hi rendition="#i">Firmenich, III, 70, 8;</hi> hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Eiselein, 320; Körte, 5657.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Runde Hölzer = Kegel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Viereckige Knochen = Würfel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">190 Schlechtes<hi rendition="#sup">1</hi> Holtz ist leicht zu spalten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 452, 8.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) D. h. schlichtes, gerades, glattes, das keine Knorren hat.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">191 Schlechtes (schlichtes, gering geachtetes.) Holz bringt oft gute Frucht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Bois inutile porte fruict précieux. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 39.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Inutile lignum preciosum parit fructum. (<hi rendition="#i">Bovill, I, 132.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">192 Seld ich Hulz in a Wald troan, wûsen vür genunk drinne îs?</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 243, 48.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">193 So as man in 't Holt roppt, so kricht man Antwôrd.</hi> (<hi rendition="#i">Rastede.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, III, 26, 29.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">194 So as 'n in't Holt rin schreet, so schreet et wêrrer rût.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schwerin, 78; Dunneil, 277;</hi> für Iserlohn: <hi rendition="#i">Woeste, 76, 268.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">195 So lange man das Holz nicht behaut, fallen keine Späne.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ohne Erfahrung kann man nicht urtheilen. Probiren geht über Studiren.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">196 Solch Holz gibt solche Asche.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Zulk hout geeft zulke asch. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 337.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">197 Trage Holz und lass Gott kochen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Richard, 392, 9; Simrock, 12316.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Thue das Deine und vertraue der Vorsehung.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">198 Trocken Holz gibt lustig Feuer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Tør ved giør rask ild. (<hi rendition="#i">Bohn I, 401.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Van goed hout maakt men het beste vuur. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 337.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: De siccis lignis componitur optimus ignis. (<hi rendition="#i">Binder II, 719; Neander, 273.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">199 Ueber das Holz zu springen, ist Spass, sagte die Schildkröte, aber ich kann nicht vor lauter Lachen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Zur Bezeichnung lächerlicher Ausreden, welche bestimmt sind, das Unvermögen zu verdecken.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">200 Viel Holz, gute Aschen hilft den faulen Wäschern waschen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 11213; Körte, 6507.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">201 Viel Holz vergrössert das Feuer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ephräm, 223.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">202 Viel Holz, wenig Frucht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn die Bäume sehr stark ins Holz wachsen, so tragen sie gewöhnlich nicht oder nur dürftig.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Weinig houts, veel vruchten. (<hi rendition="#i">Bohn I, 343.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">203 Vil Holtz am fewer machts vngehewer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 573; Henisch, 1088, 48.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">204 Von gespaltem Holtz wirdt das beste fewr gemacht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1082, 12.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ex fissis lignis componitur optimus ignis. (<hi rendition="#i">Henisch, 1082, 13.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">205 Von kiefern Holze fallen keine eichene Späne.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, II, 34.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">206 Von kurzem Holze lassen sich keine langen Stücke sägen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Wat kan men van kort hout zagen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 337.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">207 Von solchem Holtze fallen solche Späne.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 581.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">208 Wann Holt un Füer bisammen kummt, dann brennt et.</hi> (<hi rendition="#i">Büren.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">209 Wann man Holz zutregt, so leschen die Affekten nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 5, 34.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">210 Was krumm Holz werden will, das biegt sich zeitig.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat tot krom hout dienen moet, buigt zich tijdig. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 335.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">211 Was man thut am grünen Holtz, dass muss mehr sich das dürre versehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 604.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">212 Weichs Holz nimmt man nöt zu einem Schlägl.</hi> (<hi rendition="#i">Rott-Thal.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">213 Wenn am grünen Holz die Flamme frisst, wie erst am dürren Genist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">214 Wenn das alte Holz rappelt, wer wird dem jnngen Volk einen Tanz wehren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Horn, Spinnstube, 1867, 16.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich verstehe dies so, dass wenn ältere Leute lustig werden, dies um so eher den jüngern gestattet sein müsse. Nach einer handschriftlich beigefügten Bemerkung sollen aber unter dem &#x201E;dürren Holze&#x201C; die musikalischen Instrumente, die zum Tanz aufspielenden Geigen gemeint sein.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[378]/0384] 166 Man muss nicht Holz auf sich hauen lassen. Poln.: Nie daj na sobie drew rąbać. (Lampa, 23.) 167 Man muss nicht Holz vom faulen Baume nehmen, wenn man die Flamme schüren will. 168 Mancher, der Holz auf dem Markte kauft, hat eigenen Wald. 169 Me sell's Holz schleipfe, wie me cha-n-und ma. (Solothurn.) – Schild, 85, 320. Man soll eine Sache nach Kräften ausführen. 170 Mein holtz kan mir niemand verbrennen. – Henisch, 501, 34; Graf, 93, 155; Blum, 15; Bücking, 358; Simrock, 4899. Um zu sagen, dass niemand auf eines andern Gute Holz schlagen, noch Futter und Getreide abmähen dürfe, weil dies ein Eingriff in fremde Nutzungsrechte wäre. 171 Mit altem Holz kann man junges Fleisch kochen. – Altmann VI, 467. 172 Mit dem dürren Holz verbrennt auch das grüne. Böhm.: Vedlé suchého dřeva i zelené (mokré) shoři. (Čelakovsky, 40.) Ill.: Uz suho dàrvo i sirovo gori. (Čelakovsky, 40.) Poln.: Mokre drzewo przy suchém zgore. (Čelakovsky, 40.) 173 Mit dürrem Holze baut man besser als mit grünem. Vorzug des alten, erfahrenen Beamten vor dem jungen, erfahrungslosen. 174 Mit geringem (kleinem) Holze zündet man ein Feuer an, mit grossem unterhält man es. Frz.: Petit boys allume le feu; le gros boys le nourrist. (Bovill, II, 152.) Lat.: Exilibus lignis accenditur ignis; maioribus alitur et fovetur. (Bovill, II, 152.) 175 Mit Holz lest sich das fewer nicht stillen, mit Wasser lest sich die Erd nicht füllen. – Petri, II, 477; Henisch, 1288, 26; Waldis, IV, 92. 176 Mit Holz zuwerfen löscht man kein Feuer aus. 177 Mit kleinem Holze zündet man das grosse an. Im Talmud heisst es: „Das Feuer brennt an einem Stück Holz nicht fort, so hat das Studium dessen kein Gedeihen, der es für sich allein betreibt. Warum werden die Worte des Gesetzes mit Holz verglichen? So wie das kleinere Holz das grössere anzündet, so schärfen die jüngern Gelehrten den Verstand der ältern.“ (Tanith.) 178 Mit versprochenem Holze kann man keinen Ofen heizen. – Altmann VI, 391. 179 Mit wenig Holz kann man einen kleinen Ofen heizen. Holl.: Weinig hout is genoeg voor een' kleinen oven. (Harrebomée, I, 337.) 180 Morsches Holz gibt keine festen Balken. Holl.: Van vermolmd hout kwam nooit goede staf. (Harrebomée, I, 337.) 181 Nasses Holz gibt schlecht Feuer. Holl.: Daar is geen vermakelijker brand dan nat hout en bevroren turf, zei Pieter, want het hout zingt, en de turf luistert ernaar. (Harrebomée, I, 87.) 182 Nicht aus jedem holtz wirt ein guter boltz. – Henisch, 451, 21; Simrock, 4903; Körte, 2938; Braun, I, 1484. Bolzen müssen ganz gerade und von einer bestimmten Schwere sein. 183 Nicht aus jedem Holze kann man Pfeifen schneiden. – Eiselein, 319; Simrock, 4904. Die Römer sagen: Man kann nicht aus jedem Holze einen Mercur schnitzen: Non fit ex quovis ligno Mercurius. (Faselius, 171; Schulblatt, 478.) Dän.: Det er ei hvert slags træ som duer til træskoe. (Bohn I, 358.) 184 Nicht jedes Holz ist Löffelholz. – Philippi, II, 36. Böhm.: Ne každému dřevu dostane se býti fládrem. – Z bukového dřeva neudĕláš fládrové lžíce. (Čelakovsky, 213.) Ung.: Nem minden botból lészen borotva. 185 Nicht jedes Holz lässt sich zu Bolzen drehen. – Körte, 2939. 186 Ol Hout en is gê Tummerhout. (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 698, 17. Alles Holz ist nicht Zimmerholz. 187 Osse me in't Holt röppet, so röppet et wider rout. (Paderborn.) – Firmenich, I, 362, 19. 188 Ruffst gut gelaut ins Holtz, so hörstu gut gelaut wieder herauss. – Petri, II, 515. 189 Runne Hölter1 un veireckige Knoken2 hewwen schon mannigen Büdel broken (zerbrochen). (Oberharz.) – Lohrengel, I, 576; für Strelitz: Firmenich, III, 70, 8; hochdeutsch bei Eiselein, 320; Körte, 5657. 1) Runde Hölzer = Kegel. 2) Viereckige Knochen = Würfel. 190 Schlechtes1 Holtz ist leicht zu spalten. – Lehmann, 452, 8. 1) D. h. schlichtes, gerades, glattes, das keine Knorren hat. 191 Schlechtes (schlichtes, gering geachtetes.) Holz bringt oft gute Frucht. Frz.: Bois inutile porte fruict précieux. (Leroux, I, 39.) Lat.: Inutile lignum preciosum parit fructum. (Bovill, I, 132.) 192 Seld ich Hulz in a Wald troan, wûsen vür genunk drinne îs? (Schles.) – Frommann, III, 243, 48. 193 So as man in 't Holt roppt, so kricht man Antwôrd. (Rastede.) – Firmenich, III, 26, 29. 194 So as 'n in't Holt rin schreet, so schreet et wêrrer rût. – Schwerin, 78; Dunneil, 277; für Iserlohn: Woeste, 76, 268. 195 So lange man das Holz nicht behaut, fallen keine Späne. Ohne Erfahrung kann man nicht urtheilen. Probiren geht über Studiren. 196 Solch Holz gibt solche Asche. Holl.: Zulk hout geeft zulke asch. (Harrebomée, I, 337.) 197 Trage Holz und lass Gott kochen. – Richard, 392, 9; Simrock, 12316. Thue das Deine und vertraue der Vorsehung. 198 Trocken Holz gibt lustig Feuer. Dän.: Tør ved giør rask ild. (Bohn I, 401.) Holl.: Van goed hout maakt men het beste vuur. (Harrebomée, I, 337.) Lat.: De siccis lignis componitur optimus ignis. (Binder II, 719; Neander, 273.) 199 Ueber das Holz zu springen, ist Spass, sagte die Schildkröte, aber ich kann nicht vor lauter Lachen. Zur Bezeichnung lächerlicher Ausreden, welche bestimmt sind, das Unvermögen zu verdecken. 200 Viel Holz, gute Aschen hilft den faulen Wäschern waschen. – Simrock, 11213; Körte, 6507. 201 Viel Holz vergrössert das Feuer. – Ephräm, 223. 202 Viel Holz, wenig Frucht. Wenn die Bäume sehr stark ins Holz wachsen, so tragen sie gewöhnlich nicht oder nur dürftig. Holl.: Weinig houts, veel vruchten. (Bohn I, 343.) 203 Vil Holtz am fewer machts vngehewer. – Petri, II, 573; Henisch, 1088, 48. 204 Von gespaltem Holtz wirdt das beste fewr gemacht. – Henisch, 1082, 12. Lat.: Ex fissis lignis componitur optimus ignis. (Henisch, 1082, 13.) 205 Von kiefern Holze fallen keine eichene Späne. – Winckler, II, 34. 206 Von kurzem Holze lassen sich keine langen Stücke sägen. Holl.: Wat kan men van kort hout zagen. (Harrebomée, I, 337.) 207 Von solchem Holtze fallen solche Späne. – Petri, II, 581. 208 Wann Holt un Füer bisammen kummt, dann brennt et. (Büren.) 209 Wann man Holz zutregt, so leschen die Affekten nicht. – Lehmann, 5, 34. 210 Was krumm Holz werden will, das biegt sich zeitig. Holl.: Dat tot krom hout dienen moet, buigt zich tijdig. (Harrebomée, I, 335.) 211 Was man thut am grünen Holtz, dass muss mehr sich das dürre versehen. – Petri, II, 604. 212 Weichs Holz nimmt man nöt zu einem Schlägl. (Rott-Thal.) 213 Wenn am grünen Holz die Flamme frisst, wie erst am dürren Genist. 214 Wenn das alte Holz rappelt, wer wird dem jnngen Volk einen Tanz wehren. – Horn, Spinnstube, 1867, 16. Ich verstehe dies so, dass wenn ältere Leute lustig werden, dies um so eher den jüngern gestattet sein müsse. Nach einer handschriftlich beigefügten Bemerkung sollen aber unter dem „dürren Holze“ die musikalischen Instrumente, die zum Tanz aufspielenden Geigen gemeint sein.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/384
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [378]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/384>, abgerufen am 26.08.2024.