Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 119 Holz und Haar düngen sieben Jahr. - Schulfreund, 81, 5. 120 Holz und Leid (Schaden, Unglück) wächst ölla (alle) Tag. (Koburg.) Firmenich, II, 173; für Waldeck: Curtze, 343, 367; Mayer, II, 158; Petri, II, 384. Wird häufig erwidert, wenn zum Holzsparen ermahnt wird. 121 Holz und Säcke fährt man nicht auf Einem Wagen. (Lit.) 122 Holz und Unkraut wächst für alle Menschen. - Hillebrand, 60, 85; Graf, 67, 23; Schenk, Handbuch über Forstrecht, 306; Grimm, Rechtsalt., 514. Aus der Anschauung, dass alles, was die Natur an Gütern hervorgebracht hat, Gemeingut sei, auf das jeder in gleichem Masse Anspruch habe, hat sich der Begriff "Almende" entwickelt, auf den sich das Sprichwort bezieht, das aber schon längst keine Wahrheit mehr enthält. Selbst das fliessende Wasser, das von jeher zur Almende gerechnet wurde, tritt in gewissen Fällen schon unter die Herrschaft des Privateigenthums. Auf schwäbisch-alemannischem Grund und Boden haftet die Benennung am lebendigsten und gilt dort für Gemeinweiden und Triften. (Vgl. darüber wie über die Ableitung des Worts Grimm, Wb., I, 237.) 123 Hölzer und Hecken haben Ohren und Augen. (Franken.) 124 Im Holz wachsen Würmer, die es fressen. - Sailer, 149; Simrock, 4893. Im Menschen Krankheiten und böse Lüste, die ihn verzehren. 125 In hartes Holz gehört ein scharfer Nagel. - Reinsberg III, 58. 126 Je edler das Holtz ist, je ehe lest es sich biegen. - Henisch, 353, 66. Lat.: Quo quisque est melior, magis est placabilis itae et fabiles motus meus generosa capit. (Henisch, 353, 67.) 127 Je grüner das Holz, je dicker der Rauch. 128 Je krummer holtz ist, je besser krück, je ärger schalck (hur, mensch, stuck), je besser glück. - Henisch, 319, 57; Petri, II, 393; Meisner, 98; Seybold, 517; Gaal, 348; Körte, 2934; Schweiz, I, 144, 73; Simrock, 4894; für Köln: Weyden, III, 10. Holl.: Hoe krommer hout, hoe beter kruk. (Harrebomee, I, 336.) Lat.: Mopso Nisa datur. Fortuna fovet ignavos. (Henisch, 319, 56.) - Quo nequam peior, tanto sors est sibi maior. (Seidel.) - Quo quis nequior, eo fortunatior. (Seybold, 4246.) 129 Je mehr Holtz, je grösser das Fewer. - Petri, II, 394. 130 Je mehr man Holtz zum Fewer trägt (anlegt), je stercker es brennt. - Lehmann, 99, 29 u. 775, 23. 131 Je mehr man leget Holtz darein, je grösser wird das Feuer sein. - Gaal, 447. Frz.: Le feu ne s'eteint point avec le feu. (Gaal, 447.) It.: Il fuoco non s'estingue col fuoco. (Gaal, 447.) Lat.: Ignis non extinguitur igne. - Perpetuo lignis crescit crescentibus ignis. (Gaal, 447.) 132 Jeder legt das Holz unter seinen Kessel (seine Pfanne). 133 Jedes Holz hat seinen Ast (seine Knoten, Knorren). Jeder Mensch hat seine schwache Seite, jedes Ding seine Fehler. Frz.: Nul bois sans escorce. (Leroux, I, 40.) 134 Jedes Holz hat seinen Wurm und jedes Mehl seine Kleie. - Simrock, 4892; Körte, 2933; Braun, I, 1452. 135 Kauf Holz Johannis, willst du es haben Michaelis. - Simrock, 8624. 136 Kein Holz ist schön, wenn man daran hängen soll. Lat.: De pulchro ligno vel strangulare. (Tappius, 145a.) 137 Klein Holz gibt gut Feuer. Frz.: De menus copeaux on fait bon feu. (Kritzinger, 171a.) 138 Knorrig Holz ist gut zu fassen. Holl.: Aan kwastig hout kan men eer bevechten. (Harrebomee, I, 335.) 139 Krumb holtz gibt auch gute kolen. - Lehmann, 825, 10. Auch unansehnliche Leute können Verstand haben. "Gibt ein grades holtz gut kol, so thuts ein krummes gleich als wol." Frz.: Bauche tortue fait bon feu. (Kritzinger, 97b; Bohn I, 9.) - De torte bauche fait l'en droit feu. (Leroux, I, 46.) - Le bois tortu fait le feu droit. (Körte, 2935.) Lat.: Aeque pars ligni, curui ac recti, ualet igni. (Locicomm., 90.) [Spaltenumbruch] 140 Krumm Holz brennt gut. Holl.: Men kan van kromme houten nog wel een regt vuur stoken. (Harrebomee, I, 336.) 141 Krumm Holz gibt keinen geraden Stock. Holl.: Van een krom hout is 't goed lepel maken. - Van een krom hout kwam nooit regte staak. (Harrebomee, I, 336 u. 337.) 142 Krumm Holz hat viel Glut. - Eiselein, 398; Simrock, 4895. 143 Krumm Holz ist wol ehe zu Löffeln gediehen. 144 Krumm Holz wächst nimmer gerade. - Eiselein, 319; Braun, I, 1463. Lat.: Ingenia prava vertere haud proclive est. (Eiselein, 319.) - Lignum tortum haud unquam rectum. (Tappius 237b; Erasm., 471.) - Nunquam rectum tortile lignum. 145 Krummes Holz brennt ebenso gut als gerades. - Simrock, 4896; Körte, 2935; Braun, I, 1453. Böhm.: Krive drivi, ale rovne hori. (Celakovsky, 268.) Holl.: Een krom hout brandt zoo wel als een regt. (Harrebomee, I, 335.) 146 Krummes Holz gibt auch gerades Feuer. - Simrock, 4897; Braun, I, 1462. 147 Krummes Holz gibt ebenso gute Kohlen als gerades. - Körte, 2935. 148 Kurzes Holz ist des Bauern Stolz. - Simrock, 6111a. 149 Kurzes Holz, rasche Kohlen; späte Kinder, frühe Waisen. 150 Loat moal Holt to Aske brennen. (Büren.) Man muss die Zeit abwarten. 151 Man kan nicht alles holtz zu boltzen drehen. - Petri, II, 456; Henisch, 450, 67. Die Russen: Man kann nicht alles Holz zu Bretern schneiden. (Altmann V, 75.) Frz.: Tout bois n'est pas bon a faire fleche. (Bohn I, 59; Lendroy, 165; Cahier, 233.) 152 Man kan nicht auss einem jeden holtz ein (subtiles) bildlin schnitzen. - Henisch, 380, 5; Petri, II, 456; Mathesy, 131b. Lat.: Nec e quovis ligno Mercurius. (Eiselein, 319; Binder I, 1170; II, 2168; Schonheim, N, 24; Philippi, II, 36; Seybold, 370.) 153 Man kann ein krummes Holz wol brechen, aber nicht biegen. 154 Man kann ein Scheit Holz fein ankleiden, aber es bleibt Holz. "Kleide eine Säule, sie steht wie ein Fräule." (Goethe.) Böhm.: Oblec poleno, dej mu i jmeno, nebude clovek. (Celakovsky, 214.) 155 Man kann nicht alle krummen Hölzer gerade machen. - Sailer, 274; Simrock, 5990. Holl.: Het is kwaad alle krom hout regt te maken, (Harrebomee, I, 336.) 156 Man kann nicht aus jedem Holze Heilige schnitzen. Böhm.: Ne z kazdeho dreva neb kamene sv. Vaclav. (Celakovsky, 213.) 157 Man kann nicht aus jedem Holze Pfeifen schneiden. - Binder II, 2168. 158 Man mag wol altes Holz unter den Kessel stecken, junges Fleisch damit zu kochen. - Winckler, IX, 12. 159 Man muss aus jedem Holze Pfeile machen können. Man muss sich stets Rath wissen, überall Mittel zu seiner Vertheidigung finden. 160 Man muss das Holtz krümmen bey Zeit, das es ein guten Hacken geit. - Eyering, I, 440. 161 Man muss das Holz hauen (schnitzen, zimmern), das man hat. Holl.: Van zulk hout, als men heeft, maakt men pijlen. (Harrebomee, I, 337.) 162 Man muss das Holz nicht schon klaftern, ehe man den Wald gekauft hat. 163 Man muss das Holz nicht verkaufen, ehe man den Wald hat. Die Russen: Miss die Holzklaftern nicht, ehe du den Wald hast. (Altmann V, 107.) 164 Man muss mit Holze bauen, wenn man keine Steine hat. - Altmann VI, 477. 165 Man muss nicht alles Holz auf einmal verbrennen. Frz.: Il faut faire vie qui dure. (Lendroy, 634.)
[Spaltenumbruch] 119 Holz und Haar düngen sieben Jahr. – Schulfreund, 81, 5. 120 Holz und Leid (Schaden, Unglück) wächst ölla (alle) Tag. (Koburg.) Firmenich, II, 173; für Waldeck: Curtze, 343, 367; Mayer, II, 158; Petri, II, 384. Wird häufig erwidert, wenn zum Holzsparen ermahnt wird. 121 Holz und Säcke fährt man nicht auf Einem Wagen. (Lit.) 122 Holz und Unkraut wächst für alle Menschen. – Hillebrand, 60, 85; Graf, 67, 23; Schenk, Handbuch über Forstrecht, 306; Grimm, Rechtsalt., 514. Aus der Anschauung, dass alles, was die Natur an Gütern hervorgebracht hat, Gemeingut sei, auf das jeder in gleichem Masse Anspruch habe, hat sich der Begriff „Almende“ entwickelt, auf den sich das Sprichwort bezieht, das aber schon längst keine Wahrheit mehr enthält. Selbst das fliessende Wasser, das von jeher zur Almende gerechnet wurde, tritt in gewissen Fällen schon unter die Herrschaft des Privateigenthums. Auf schwäbisch-alemannischem Grund und Boden haftet die Benennung am lebendigsten und gilt dort für Gemeinweiden und Triften. (Vgl. darüber wie über die Ableitung des Worts Grimm, Wb., I, 237.) 123 Hölzer und Hecken haben Ohren und Augen. (Franken.) 124 Im Holz wachsen Würmer, die es fressen. – Sailer, 149; Simrock, 4893. Im Menschen Krankheiten und böse Lüste, die ihn verzehren. 125 In hartes Holz gehört ein scharfer Nagel. – Reinsberg III, 58. 126 Je edler das Holtz ist, je ehe lest es sich biegen. – Henisch, 353, 66. Lat.: Quo quisque est melior, magis est placabilis itae et fabiles motus meus generosa capit. (Henisch, 353, 67.) 127 Je grüner das Holz, je dicker der Rauch. 128 Je krummer holtz ist, je besser krück, je ärger schalck (hur, mensch, stuck), je besser glück. – Henisch, 319, 57; Petri, II, 393; Meisner, 98; Seybold, 517; Gaal, 348; Körte, 2934; Schweiz, I, 144, 73; Simrock, 4894; für Köln: Weyden, III, 10. Holl.: Hoe krommer hout, hoe beter kruk. (Harrebomée, I, 336.) Lat.: Mopso Nisa datur. Fortuna fovet ignavos. (Henisch, 319, 56.) – Quo nequam peior, tanto sors est sibi maior. (Seidel.) – Quo quis nequior, eo fortunatior. (Seybold, 4246.) 129 Je mehr Holtz, je grösser das Fewer. – Petri, II, 394. 130 Je mehr man Holtz zum Fewer trägt (anlegt), je stercker es brennt. – Lehmann, 99, 29 u. 775, 23. 131 Je mehr man leget Holtz darein, je grösser wird das Feuer sein. – Gaal, 447. Frz.: Le feu ne s'éteint point avec le feu. (Gaal, 447.) It.: Il fuoco non s'estingue col fuoco. (Gaal, 447.) Lat.: Ignis non extinguitur igne. – Perpetuo lignis crescit crescentibus ignis. (Gaal, 447.) 132 Jeder legt das Holz unter seinen Kessel (seine Pfanne). 133 Jedes Holz hat seinen Ast (seine Knoten, Knorren). Jeder Mensch hat seine schwache Seite, jedes Ding seine Fehler. Frz.: Nul bois sans escorce. (Leroux, I, 40.) 134 Jedes Holz hat seinen Wurm und jedes Mehl seine Kleie. – Simrock, 4892; Körte, 2933; Braun, I, 1452. 135 Kauf Holz Johannis, willst du es haben Michaelis. – Simrock, 8624. 136 Kein Holz ist schön, wenn man daran hängen soll. Lat.: De pulchro ligno vel strangulare. (Tappius, 145a.) 137 Klein Holz gibt gut Feuer. Frz.: De menus copeaux on fait bon feu. (Kritzinger, 171a.) 138 Knorrig Holz ist gut zu fassen. Holl.: Aan kwastig hout kan men eer bevechten. (Harrebomée, I, 335.) 139 Krumb holtz gibt auch gute kolen. – Lehmann, 825, 10. Auch unansehnliche Leute können Verstand haben. „Gibt ein grades holtz gut kol, so thuts ein krummes gleich als wol.“ Frz.: Bûche tortue fait bon feu. (Kritzinger, 97b; Bohn I, 9.) – De torte bûche fait l'en droit feu. (Leroux, I, 46.) – Le bois tortu fait le feu droit. (Körte, 2935.) Lat.: Aeque pars ligni, curui ac recti, ualet igni. (Locicomm., 90.) [Spaltenumbruch] 140 Krumm Holz brennt gut. 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119 Holz und Haar düngen sieben Jahr. – Schulfreund, 81, 5.
120 Holz und Leid (Schaden, Unglück) wächst ölla (alle) Tag. (Koburg.) Firmenich, II, 173; für Waldeck: Curtze, 343, 367; Mayer, II, 158; Petri, II, 384.
Wird häufig erwidert, wenn zum Holzsparen ermahnt wird.
121 Holz und Säcke fährt man nicht auf Einem Wagen. (Lit.)
122 Holz und Unkraut wächst für alle Menschen. – Hillebrand, 60, 85; Graf, 67, 23; Schenk, Handbuch über Forstrecht, 306; Grimm, Rechtsalt., 514.
Aus der Anschauung, dass alles, was die Natur an Gütern hervorgebracht hat, Gemeingut sei, auf das jeder in gleichem Masse Anspruch habe, hat sich der Begriff „Almende“ entwickelt, auf den sich das Sprichwort bezieht, das aber schon längst keine Wahrheit mehr enthält. Selbst das fliessende Wasser, das von jeher zur Almende gerechnet wurde, tritt in gewissen Fällen schon unter die Herrschaft des Privateigenthums. Auf schwäbisch-alemannischem Grund und Boden haftet die Benennung am lebendigsten und gilt dort für Gemeinweiden und Triften. (Vgl. darüber wie über die Ableitung des Worts Grimm, Wb., I, 237.)
123 Hölzer und Hecken haben Ohren und Augen. (Franken.)
124 Im Holz wachsen Würmer, die es fressen. – Sailer, 149; Simrock, 4893.
Im Menschen Krankheiten und böse Lüste, die ihn verzehren.
125 In hartes Holz gehört ein scharfer Nagel. – Reinsberg III, 58.
126 Je edler das Holtz ist, je ehe lest es sich biegen. – Henisch, 353, 66.
Lat.: Quo quisque est melior, magis est placabilis itae et fabiles motus meus generosa capit. (Henisch, 353, 67.)
127 Je grüner das Holz, je dicker der Rauch.
128 Je krummer holtz ist, je besser krück, je ärger schalck (hur, mensch, stuck), je besser glück. – Henisch, 319, 57; Petri, II, 393; Meisner, 98; Seybold, 517; Gaal, 348; Körte, 2934; Schweiz, I, 144, 73; Simrock, 4894; für Köln: Weyden, III, 10.
Holl.: Hoe krommer hout, hoe beter kruk. (Harrebomée, I, 336.)
Lat.: Mopso Nisa datur. Fortuna fovet ignavos. (Henisch, 319, 56.) – Quo nequam peior, tanto sors est sibi maior. (Seidel.) – Quo quis nequior, eo fortunatior. (Seybold, 4246.)
129 Je mehr Holtz, je grösser das Fewer. – Petri, II, 394.
130 Je mehr man Holtz zum Fewer trägt (anlegt), je stercker es brennt. – Lehmann, 99, 29 u. 775, 23.
131 Je mehr man leget Holtz darein, je grösser wird das Feuer sein. – Gaal, 447.
Frz.: Le feu ne s'éteint point avec le feu. (Gaal, 447.)
It.: Il fuoco non s'estingue col fuoco. (Gaal, 447.)
Lat.: Ignis non extinguitur igne. – Perpetuo lignis crescit crescentibus ignis. (Gaal, 447.)
132 Jeder legt das Holz unter seinen Kessel (seine Pfanne).
133 Jedes Holz hat seinen Ast (seine Knoten, Knorren).
Jeder Mensch hat seine schwache Seite, jedes Ding seine Fehler.
Frz.: Nul bois sans escorce. (Leroux, I, 40.)
134 Jedes Holz hat seinen Wurm und jedes Mehl seine Kleie. – Simrock, 4892; Körte, 2933; Braun, I, 1452.
135 Kauf Holz Johannis, willst du es haben Michaelis. – Simrock, 8624.
136 Kein Holz ist schön, wenn man daran hängen soll.
Lat.: De pulchro ligno vel strangulare. (Tappius, 145a.)
137 Klein Holz gibt gut Feuer.
Frz.: De menus copeaux on fait bon feu. (Kritzinger, 171a.)
138 Knorrig Holz ist gut zu fassen.
Holl.: Aan kwastig hout kan men eer bevechten. (Harrebomée, I, 335.)
139 Krumb holtz gibt auch gute kolen. – Lehmann, 825, 10.
Auch unansehnliche Leute können Verstand haben. „Gibt ein grades holtz gut kol, so thuts ein krummes gleich als wol.“
Frz.: Bûche tortue fait bon feu. (Kritzinger, 97b; Bohn I, 9.) – De torte bûche fait l'en droit feu. (Leroux, I, 46.) – Le bois tortu fait le feu droit. (Körte, 2935.)
Lat.: Aeque pars ligni, curui ac recti, ualet igni. (Locicomm., 90.)
140 Krumm Holz brennt gut.
Holl.: Men kan van kromme houten nog wel een regt vuur stoken. (Harrebomée, I, 336.)
141 Krumm Holz gibt keinen geraden Stock.
Holl.: Van een krom hout is 't goed lepel maken. – Van een krom hout kwam nooit regte staak. (Harrebomée, I, 336 u. 337.)
142 Krumm Holz hat viel Glut. – Eiselein, 398; Simrock, 4895.
143 Krumm Holz ist wol ehe zu Löffeln gediehen.
144 Krumm Holz wächst nimmer gerade. – Eiselein, 319; Braun, I, 1463.
Lat.: Ingenia prava vertere haud proclive est. (Eiselein, 319.) – Lignum tortum haud unquam rectum. (Tappius 237b; Erasm., 471.) – Nunquam rectum tortile lignum.
145 Krummes Holz brennt ebenso gut als gerades. – Simrock, 4896; Körte, 2935; Braun, I, 1453.
Böhm.: Křivé dříví, ale rovnĕ hoří. (Čelakovsky, 268.)
Holl.: Een krom hout brandt zoo wel als een regt. (Harrebomée, I, 335.)
146 Krummes Holz gibt auch gerades Feuer. – Simrock, 4897; Braun, I, 1462.
147 Krummes Holz gibt ebenso gute Kohlen als gerades. – Körte, 2935.
148 Kurzes Holz ist des Bauern Stolz. – Simrock, 6111a.
149 Kurzes Holz, rasche Kohlen; späte Kinder, frühe Waisen.
150 Loat moal Holt to Aske brennen. (Büren.)
Man muss die Zeit abwarten.
151 Man kan nicht alles holtz zu boltzen drehen. – Petri, II, 456; Henisch, 450, 67.
Die Russen: Man kann nicht alles Holz zu Bretern schneiden. (Altmann V, 75.)
Frz.: Tout bois n'est pas bon à faire flèche. (Bohn I, 59; Lendroy, 165; Cahier, 233.)
152 Man kan nicht auss einem jeden holtz ein (subtiles) bildlin schnitzen. – Henisch, 380, 5; Petri, II, 456; Mathesy, 131b.
Lat.: Nec e quovis ligno Mercurius. (Eiselein, 319; Binder I, 1170; II, 2168; Schonheim, N, 24; Philippi, II, 36; Seybold, 370.)
153 Man kann ein krummes Holz wol brechen, aber nicht biegen.
154 Man kann ein Scheit Holz fein ankleiden, aber es bleibt Holz.
„Kleide eine Säule, sie steht wie ein Fräule.“ (Goethe.)
Böhm.: Oblec poleno, dej mu i jmeno, nebude človĕk. (Čelakovsky, 214.)
155 Man kann nicht alle krummen Hölzer gerade machen. – Sailer, 274; Simrock, 5990.
Holl.: Het is kwaad alle krom hout regt te maken, (Harrebomée, I, 336.)
156 Man kann nicht aus jedem Holze Heilige schnitzen.
Böhm.: Ne z každého dřeva neb kamene sv. Václav. (Čelakovsky, 213.)
157 Man kann nicht aus jedem Holze Pfeifen schneiden. – Binder II, 2168.
158 Man mag wol altes Holz unter den Kessel stecken, junges Fleisch damit zu kochen. – Winckler, IX, 12.
159 Man muss aus jedem Holze Pfeile machen können.
Man muss sich stets Rath wissen, überall Mittel zu seiner Vertheidigung finden.
160 Man muss das Holtz krümmen bey Zeit, das es ein guten Hacken geit. – Eyering, I, 440.
161 Man muss das Holz hauen (schnitzen, zimmern), das man hat.
Holl.: Van zulk hout, als men heeft, maakt men pijlen. (Harrebomée, I, 337.)
162 Man muss das Holz nicht schon klaftern, ehe man den Wald gekauft hat.
163 Man muss das Holz nicht verkaufen, ehe man den Wald hat.
Die Russen: Miss die Holzklaftern nicht, ehe du den Wald hast. (Altmann V, 107.)
164 Man muss mit Holze bauen, wenn man keine Steine hat. – Altmann VI, 477.
165 Man muss nicht alles Holz auf einmal verbrennen.
Frz.: Il faut faire vie qui dure. (Lendroy, 634.)
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