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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 127 Wenn der Himmel einfällt, so bleibt kein Stuhl stehen. - Sutor, 286; Körte, 2860; Reinsberg IV, 155.

Holl.: Valt den hemel, daer enblijft nerghens stoel staen. (Tunn., 9, 9; 21, 15; Harrebomee, I, 303.)

Lat.: Dum coelum cadit, hos homines perit et nos. (Fallersleben, 473.) - Coelum quando cadit, totum brodium male vadit. (Sutor, 630.) - Si celum caderet, stans sedes nulla maneret. (Fallersleben, 738; Sutor, 286.)

128 Wenn der Himmel einfällt, so können die Vögel keine Nester bauen. - Lehmann, II, 171, 6; Sailer, 103; Simrock, 1738; Reinsberg IV, 155.

129 Wenn der Himmel einfällt, so kriegen wir einen grossen Hühnerkorb. - Reinsberg IV, 155.

130 Wenn der Himmel einfällt, so liegen wir alle darunter begraben. - Gaal, 894.

In Bremen: Wenn de Himmel instörrt, so ligge wi alle drünner. (Köster, 256.)

Holl.: Viel de hemel, dan was immers alles verloren. (Harrebomee, I, 303.)

Holl.: Celum quando cadit, totum brodium male vadit. (Fallersleben, 740.)

131 Wenn der Himmel einfällt, so sind alle Töpfe und Bäume zerschlagen. - Sailer, 103; Simrock, 4737; Reinsberg IV, 155.

132 Wenn der Himmel einfiel, so blieb kein Kacheloffen gantz. - Lehmann, 523, 8.

133 Wenn der Himmel einfiele, sässen wir alle im Finstern.

134 Wenn der Himmel einfiele, so bliebe kein Zaunstecken stehen (gerade, ganz). - Sailer, 103; Sutor, 451; Simrock, 4740; Reinsberg IV, 154.

Spott auf thörichte Voraussetzungen.

Holl.: Als de hemel valt, blijft er geen tuinstaak staan. (Harrebomee, I, 302.)

Lat.: Quid si coelum ruat? (Hauer, L2; Philippi, II, 131; Seybold, 487.)

135 Wenn der Himmel fallen will, so wird ihn niemand halten.

Span.: Si el cielo se cae pararle las manos. (Bohn I, 256.)

136 Wenn der Himmel fällt, bette ich mir in den Keller.

Holl.: Valt de hemel, dan ga ik onder de waschkuip wonen. (Harrebomee, I, 303.)

137 Wenn der Himmel fällt, dann werden viel Lerchen gefangen. - Reinsberg IV, 155.

138 Wenn der Himmel fällt, so bleibt kein Topf ganz. - Körte, 2860; Reinsberg IV, 154.

Dän.: Falder himmelen, da bröste der mange leer-gryder. (Prov. dan., 153 u. 292.)

Holl.: Valt den hemel, so enblijft nerghens pot heel. (Tunn., 24, 14.) - Viel de hemel, dan bleef er geen aarden pot of pan heel. (Harrebomee, I, 303.)

Lat.: Olla cadente polo vetus omnis frangitur illo. (Fallersleben, 737.)

Span.: Si el cielo se cae, quebrarse han las ollas. (Bohn I, 256.)

139 Wenn der Himmel fällt, so gibt's einen grossen Vogelkäfig (oder: was würden wir für Vögel fangen). - Winckler, VII, 79.

140 Wenn der Himmel fällt, so ist's um die armen Sperlinge geschehen.

Die Vossische Zeitung vom 18. Jan. 1868 bemerkt zu dem Sprichwort: "Wenn der Staat sich in einem gedrückten Finanzzustande befindet, so ist nichts zu machen."

Holl.: Als de hemel valt, zijn alle musschen dood. (Harrebomee, I, 302.)

141 Wenn der Himmel fällt, so kriegt die Erde eine grosse Haube (Kappe).

Holl.: Als de hemel valt, krijgt de aarde eene huik. - Als de hemel valt, krijgt men eene blaauwe slaapmuts op. (Harrebomee, I, 302.)

142 Wenn der Himmel fällt, so stirbt alles, was lebt.

Holl.: Als de hemel valt, zijn wij altemaal dood. - Als de hemel valt, moet het al sterven. - Valt die hemel, so stervet al. (Harrebomee, I, 302.)

143 Wenn der Himmel felt, so sind alle Vögel gefangen, vnd ist ein gross Vogelbawer. - Henisch, 1063, 64; Sutor, 274; Reinsberg IV, 155.

Engl.: If the sky falls, we shall catch larks. (Gaal, 894.)

Frz.: Si le ciel tombait, il y aurait bien des alouettes de prises. (Lendroy, 23; Bohn I, 56; Gaal, 894; Kritzinger, 21a; Cahier, 385; Leroux, I, 88.)

Holl.: Viel de hemel, dan zouden er veel leeuweriken (kwakkelen) gevangen worden. (Harrebomee, I, 303.)

[Spaltenumbruch] It.: Se il cielo rovinasse, si piglierebbon di molti uccelli (Gaal, 894.)

Lat.: Si rueret coelum, multae caperentur alaudae. (Gaal, 894.)

144 Wenn der Himmel fiel, so blieb kein alter hafen gantz. - Henisch, 989, 47; Sutor, 274.

145 Wenn der Himmel heiter ist, singen alle Vögel.

Ist das Herz vergnügt, so lacht uns die ganze Welt an.

146 Wenn der Himmel lange blau gewesen, freut man sich auch über eine trübe Wolke.

147 Wenn der Himmel Milch regnen liesse, so würden nur die Reichen Krüge zum Füllen haben. - Altmann V, 85.

148 Wenn der Himmel sein Aug aufthut, so sol der Mensch sein Aug auch auffthun vnd zur Arbeit gehen. - Petri, II, 635.

149 Wenn der Himmel sein Aug zuthut, so sol der Mensch seine Augen auch zuthun vnd schlafen. - Petri, II, 635.

150 Wenn der Himmel sich umwölkt, nimmt der Kluge den Mantel um.

151 Wenn der Himmel spricht, hört man auf Menschen nicht.

Lat.: Divum ducunt qua jusaa sequamur. (Virgil.) (Philippi, I, 123.)

152 Wenn der Himmel trüb ist, sieht man keinen Stern. - Parömiakon, 440.

Der Betrübte hat keinen Sinn für Freude.

153 Wenn der Himmel wird eingehen, bleibt nirgends ein Stuhl stehen.

154 Wenn jemand vom Himmel auf die Erde müsste, so würde er sich Berchtesgaden wählen.

Dies Sprichwort, welches zur Zeit, als Berchtesgaden noch unter der Herrschaft des Krummstabes stand, im Volksmunde lebte, scheint jetzt ganz vergessen zu sein; aber was es ausdrückt, sagt Ad. Zeising, gilt noch heute mit demselben Rechte wie damals, wenn auch in anderm Sinne. Die fetten Pfründen und das üppige Wohlleben der Stiftsherren und Beamten, auf die jener Lobspruch damals vorzugsweise gemünzt war, ist jetzt verschwunden; und insofern sich mit ihnen auch diejenigen, die nur in fetten Pfründen einen Vorgeschmack der himmlischen Seligkeit zu finden wissen, von hier auf- und davongemacht haben, ist auch die dem Sprichwort nachhinkende Prophezeiung: "es werde eine Zeit kommen, da aus Berchtesgaden kriechen möchte, wer nicht gehen kann", in gewissem Sinn bereits eingetroffen. Aber trotzdem besitzt das berchtesgadener Ländchen in seiner Natur der Reize und Schönheiten noch immer so viele, dass es auch jetzt als einer der schönsten Punkte der Erde erscheint. (Vgl. Morgenblatt den Artikel: Ein Sommeraufenthalt in Berchtesgaden, Stuttgart 1858, S. 294.)

155 Wenn sich der Himmel wülket, so wil es regnen. - Gruter, III, 103; Lehmann, 870, 137.

Die Venetier: Der Himmel mit Schäfchen verspricht einen schönen Morgen. Sie sagen auch: Wenn der Himmel gezupfter Wolle gleicht, ist auch der Regen nicht mehr weit. Die Toscaner aber behaupten: Himmel mit Schäfchen, Wasser im Schäffchen. Die Lombarden: Wenn die Wolken wie Wolle sind, regnet's nicht heute, so regnet's geschwind. Die Engländer: Sind die Wolken auf den Hügeln, kommen sie wieder bei den Mühlen. (Reinsberg VIII, 47.)

156 Wer dem Himmel dient, dient sich selbst.

Sowie der, welcher sich selbst auf die rechte Weise dient, gewiss dem Himmel auf die würdigste Weise opfert.

157 Wer den Himmel errungen, soll die Erde nicht mit Steinen werfen.

Böhm.: Kdyz budes v nebi, netrus na nas. (Celakovsky, 152.)

158 Wer den Himmel in sich trägt, fürchtet die Hölle ausser sich nicht.

159 Wer den Himmel will erben, muss es mit dem Teufel verderben.

160 Wer ewig will im Himmel sein, steig' lebend in die Hölle ein. - Parömiakon, 2289.

Ohne Kampf kein Sieg.

161 Wer gegen den Himmel sieht, verachtet die Erde. - Winckler, XVII, 52.

162 Wer hier schon will im Himmel sein, der werde vor ein Engel fein.

163 Wer Himmel und Hölle zugleich sehen will, reise nach England.

164 Wer in den Himmel kommen will, muss leiden ohne Mass und Ziel. - Seybold, 439; Parömiakon, 2122.

[Spaltenumbruch] 127 Wenn der Himmel einfällt, so bleibt kein Stuhl stehen.Sutor, 286; Körte, 2860; Reinsberg IV, 155.

Holl.: Valt den hemel, daer enblijft nerghens stoel staen. (Tunn., 9, 9; 21, 15; Harrebomée, I, 303.)

Lat.: Dum coelum cadit, hos homines perit et nos. (Fallersleben, 473.) – Coelum quando cadit, totum brodium male vadit. (Sutor, 630.) – Si celum caderet, stans sedes nulla maneret. (Fallersleben, 738; Sutor, 286.)

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129 Wenn der Himmel einfällt, so kriegen wir einen grossen Hühnerkorb.Reinsberg IV, 155.

130 Wenn der Himmel einfällt, so liegen wir alle darunter begraben.Gaal, 894.

In Bremen: Wenn de Himmel instörrt, so ligge wi alle drünner. (Köster, 256.)

Holl.: Viel de hemel, dan was immers alles verloren. (Harrebomée, I, 303.)

Holl.: Celum quando cadit, totum brodium male vadit. (Fallersleben, 740.)

131 Wenn der Himmel einfällt, so sind alle Töpfe und Bäume zerschlagen.Sailer, 103; Simrock, 4737; Reinsberg IV, 155.

132 Wenn der Himmel einfiel, so blieb kein Kacheloffen gantz.Lehmann, 523, 8.

133 Wenn der Himmel einfiele, sässen wir alle im Finstern.

134 Wenn der Himmel einfiele, so bliebe kein Zaunstecken stehen (gerade, ganz).Sailer, 103; Sutor, 451; Simrock, 4740; Reinsberg IV, 154.

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Holl.: Als de hemel valt, blijft er geen tuinstaak staan. (Harrebomée, I, 302.)

Lat.: Quid si coelum ruat? (Hauer, L2; Philippi, II, 131; Seybold, 487.)

135 Wenn der Himmel fallen will, so wird ihn niemand halten.

Span.: Si el cielo se cae pararle las manos. (Bohn I, 256.)

136 Wenn der Himmel fällt, bette ich mir in den Keller.

Holl.: Valt de hemel, dan ga ik onder de waschkuip wonen. (Harrebomée, I, 303.)

137 Wenn der Himmel fällt, dann werden viel Lerchen gefangen.Reinsberg IV, 155.

138 Wenn der Himmel fällt, so bleibt kein Topf ganz.Körte, 2860; Reinsberg IV, 154.

Dän.: Falder himmelen, da brøste der mange leer-gryder. (Prov. dan., 153 u. 292.)

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Span.: Si el cielo se cae, quebrarse han las ollas. (Bohn I, 256.)

139 Wenn der Himmel fällt, so gibt's einen grossen Vogelkäfig (oder: was würden wir für Vögel fangen).Winckler, VII, 79.

140 Wenn der Himmel fällt, so ist's um die armen Sperlinge geschehen.

Die Vossische Zeitung vom 18. Jan. 1868 bemerkt zu dem Sprichwort: „Wenn der Staat sich in einem gedrückten Finanzzustande befindet, so ist nichts zu machen.“

Holl.: Als de hemel valt, zijn alle musschen dood. (Harrebomée, I, 302.)

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Holl.: Als de hemel valt, zijn wij altemaal dood. – Als de hemel valt, moet het al sterven. – Valt die hemel, so stervet al. (Harrebomée, I, 302.)

143 Wenn der Himmel felt, so sind alle Vögel gefangen, vnd ist ein gross Vogelbawer.Henisch, 1063, 64; Sutor, 274; Reinsberg IV, 155.

Engl.: If the sky falls, we shall catch larks. (Gaal, 894.)

Frz.: Si le ciel tombait, il y aurait bien des alouettes de prises. (Lendroy, 23; Bohn I, 56; Gaal, 894; Kritzinger, 21a; Cahier, 385; Leroux, I, 88.)

Holl.: Viel de hemel, dan zouden er veel leeuweriken (kwakkelen) gevangen worden. (Harrebomée, I, 303.)

[Spaltenumbruch] It.: Se il cielo rovinasse, si piglierebbon di molti uccelli (Gaal, 894.)

Lat.: Si rueret coelum, multae caperentur alaudae. (Gaal, 894.)

144 Wenn der Himmel fiel, so blieb kein alter hafen gantz.Henisch, 989, 47; Sutor, 274.

145 Wenn der Himmel heiter ist, singen alle Vögel.

Ist das Herz vergnügt, so lacht uns die ganze Welt an.

146 Wenn der Himmel lange blau gewesen, freut man sich auch über eine trübe Wolke.

147 Wenn der Himmel Milch regnen liesse, so würden nur die Reichen Krüge zum Füllen haben.Altmann V, 85.

148 Wenn der Himmel sein Aug aufthut, so sol der Mensch sein Aug auch auffthun vnd zur Arbeit gehen.Petri, II, 635.

149 Wenn der Himmel sein Aug zuthut, so sol der Mensch seine Augen auch zuthun vnd schlafen.Petri, II, 635.

150 Wenn der Himmel sich umwölkt, nimmt der Kluge den Mantel um.

151 Wenn der Himmel spricht, hört man auf Menschen nicht.

Lat.: Divum ducunt qua jusaa sequamur. (Virgil.) (Philippi, I, 123.)

152 Wenn der Himmel trüb ist, sieht man keinen Stern.Parömiakon, 440.

Der Betrübte hat keinen Sinn für Freude.

153 Wenn der Himmel wird eingehen, bleibt nirgends ein Stuhl stehen.

154 Wenn jemand vom Himmel auf die Erde müsste, so würde er sich Berchtesgaden wählen.

Dies Sprichwort, welches zur Zeit, als Berchtesgaden noch unter der Herrschaft des Krummstabes stand, im Volksmunde lebte, scheint jetzt ganz vergessen zu sein; aber was es ausdrückt, sagt Ad. Zeising, gilt noch heute mit demselben Rechte wie damals, wenn auch in anderm Sinne. Die fetten Pfründen und das üppige Wohlleben der Stiftsherren und Beamten, auf die jener Lobspruch damals vorzugsweise gemünzt war, ist jetzt verschwunden; und insofern sich mit ihnen auch diejenigen, die nur in fetten Pfründen einen Vorgeschmack der himmlischen Seligkeit zu finden wissen, von hier auf- und davongemacht haben, ist auch die dem Sprichwort nachhinkende Prophezeiung: „es werde eine Zeit kommen, da aus Berchtesgaden kriechen möchte, wer nicht gehen kann“, in gewissem Sinn bereits eingetroffen. Aber trotzdem besitzt das berchtesgadener Ländchen in seiner Natur der Reize und Schönheiten noch immer so viele, dass es auch jetzt als einer der schönsten Punkte der Erde erscheint. (Vgl. Morgenblatt den Artikel: Ein Sommeraufenthalt in Berchtesgaden, Stuttgart 1858, S. 294.)

155 Wenn sich der Himmel wülket, so wil es regnen.Gruter, III, 103; Lehmann, 870, 137.

Die Venetier: Der Himmel mit Schäfchen verspricht einen schönen Morgen. Sie sagen auch: Wenn der Himmel gezupfter Wolle gleicht, ist auch der Regen nicht mehr weit. Die Toscaner aber behaupten: Himmel mit Schäfchen, Wasser im Schäffchen. Die Lombarden: Wenn die Wolken wie Wolle sind, regnet's nicht heute, so regnet's geschwind. Die Engländer: Sind die Wolken auf den Hügeln, kommen sie wieder bei den Mühlen. (Reinsberg VIII, 47.)

156 Wer dem Himmel dient, dient sich selbst.

Sowie der, welcher sich selbst auf die rechte Weise dient, gewiss dem Himmel auf die würdigste Weise opfert.

157 Wer den Himmel errungen, soll die Erde nicht mit Steinen werfen.

Böhm.: Když budeš v nebi, netrus na nás. (Čelakovsky, 152.)

158 Wer den Himmel in sich trägt, fürchtet die Hölle ausser sich nicht.

159 Wer den Himmel will erben, muss es mit dem Teufel verderben.

160 Wer ewig will im Himmel sein, steig' lebend in die Hölle ein.Parömiakon, 2289.

Ohne Kampf kein Sieg.

161 Wer gegen den Himmel sieht, verachtet die Erde.Winckler, XVII, 52.

162 Wer hier schon will im Himmel sein, der werde vor ein Engel fein.

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[[326]/0332] 127 Wenn der Himmel einfällt, so bleibt kein Stuhl stehen. – Sutor, 286; Körte, 2860; Reinsberg IV, 155. Holl.: Valt den hemel, daer enblijft nerghens stoel staen. (Tunn., 9, 9; 21, 15; Harrebomée, I, 303.) Lat.: Dum coelum cadit, hos homines perit et nos. (Fallersleben, 473.) – Coelum quando cadit, totum brodium male vadit. (Sutor, 630.) – Si celum caderet, stans sedes nulla maneret. (Fallersleben, 738; Sutor, 286.) 128 Wenn der Himmel einfällt, so können die Vögel keine Nester bauen. – Lehmann, II, 171, 6; Sailer, 103; Simrock, 1738; Reinsberg IV, 155. 129 Wenn der Himmel einfällt, so kriegen wir einen grossen Hühnerkorb. – Reinsberg IV, 155. 130 Wenn der Himmel einfällt, so liegen wir alle darunter begraben. – Gaal, 894. In Bremen: Wenn de Himmel instörrt, so ligge wi alle drünner. (Köster, 256.) Holl.: Viel de hemel, dan was immers alles verloren. (Harrebomée, I, 303.) Holl.: Celum quando cadit, totum brodium male vadit. (Fallersleben, 740.) 131 Wenn der Himmel einfällt, so sind alle Töpfe und Bäume zerschlagen. – Sailer, 103; Simrock, 4737; Reinsberg IV, 155. 132 Wenn der Himmel einfiel, so blieb kein Kacheloffen gantz. – Lehmann, 523, 8. 133 Wenn der Himmel einfiele, sässen wir alle im Finstern. 134 Wenn der Himmel einfiele, so bliebe kein Zaunstecken stehen (gerade, ganz). – Sailer, 103; Sutor, 451; Simrock, 4740; Reinsberg IV, 154. Spott auf thörichte Voraussetzungen. Holl.: Als de hemel valt, blijft er geen tuinstaak staan. (Harrebomée, I, 302.) Lat.: Quid si coelum ruat? (Hauer, L2; Philippi, II, 131; Seybold, 487.) 135 Wenn der Himmel fallen will, so wird ihn niemand halten. Span.: Si el cielo se cae pararle las manos. (Bohn I, 256.) 136 Wenn der Himmel fällt, bette ich mir in den Keller. Holl.: Valt de hemel, dan ga ik onder de waschkuip wonen. (Harrebomée, I, 303.) 137 Wenn der Himmel fällt, dann werden viel Lerchen gefangen. – Reinsberg IV, 155. 138 Wenn der Himmel fällt, so bleibt kein Topf ganz. – Körte, 2860; Reinsberg IV, 154. Dän.: Falder himmelen, da brøste der mange leer-gryder. (Prov. dan., 153 u. 292.) Holl.: Valt den hemel, so enblijft nerghens pot heel. (Tunn., 24, 14.) – Viel de hemel, dan bleef er geen aarden pot of pan heel. (Harrebomée, I, 303.) Lat.: Olla cadente polo vetus omnis frangitur illo. (Fallersleben, 737.) Span.: Si el cielo se cae, quebrarse han las ollas. (Bohn I, 256.) 139 Wenn der Himmel fällt, so gibt's einen grossen Vogelkäfig (oder: was würden wir für Vögel fangen). – Winckler, VII, 79. 140 Wenn der Himmel fällt, so ist's um die armen Sperlinge geschehen. Die Vossische Zeitung vom 18. Jan. 1868 bemerkt zu dem Sprichwort: „Wenn der Staat sich in einem gedrückten Finanzzustande befindet, so ist nichts zu machen.“ Holl.: Als de hemel valt, zijn alle musschen dood. (Harrebomée, I, 302.) 141 Wenn der Himmel fällt, so kriegt die Erde eine grosse Haube (Kappe). Holl.: Als de hemel valt, krijgt de aarde eene huik. – Als de hemel valt, krijgt men eene blaauwe slaapmuts op. (Harrebomée, I, 302.) 142 Wenn der Himmel fällt, so stirbt alles, was lebt. Holl.: Als de hemel valt, zijn wij altemaal dood. – Als de hemel valt, moet het al sterven. – Valt die hemel, so stervet al. (Harrebomée, I, 302.) 143 Wenn der Himmel felt, so sind alle Vögel gefangen, vnd ist ein gross Vogelbawer. – Henisch, 1063, 64; Sutor, 274; Reinsberg IV, 155. Engl.: If the sky falls, we shall catch larks. (Gaal, 894.) Frz.: Si le ciel tombait, il y aurait bien des alouettes de prises. (Lendroy, 23; Bohn I, 56; Gaal, 894; Kritzinger, 21a; Cahier, 385; Leroux, I, 88.) Holl.: Viel de hemel, dan zouden er veel leeuweriken (kwakkelen) gevangen worden. (Harrebomée, I, 303.) It.: Se il cielo rovinasse, si piglierebbon di molti uccelli (Gaal, 894.) Lat.: Si rueret coelum, multae caperentur alaudae. (Gaal, 894.) 144 Wenn der Himmel fiel, so blieb kein alter hafen gantz. – Henisch, 989, 47; Sutor, 274. 145 Wenn der Himmel heiter ist, singen alle Vögel. Ist das Herz vergnügt, so lacht uns die ganze Welt an. 146 Wenn der Himmel lange blau gewesen, freut man sich auch über eine trübe Wolke. 147 Wenn der Himmel Milch regnen liesse, so würden nur die Reichen Krüge zum Füllen haben. – Altmann V, 85. 148 Wenn der Himmel sein Aug aufthut, so sol der Mensch sein Aug auch auffthun vnd zur Arbeit gehen. – Petri, II, 635. 149 Wenn der Himmel sein Aug zuthut, so sol der Mensch seine Augen auch zuthun vnd schlafen. – Petri, II, 635. 150 Wenn der Himmel sich umwölkt, nimmt der Kluge den Mantel um. 151 Wenn der Himmel spricht, hört man auf Menschen nicht. Lat.: Divum ducunt qua jusaa sequamur. (Virgil.) (Philippi, I, 123.) 152 Wenn der Himmel trüb ist, sieht man keinen Stern. – Parömiakon, 440. Der Betrübte hat keinen Sinn für Freude. 153 Wenn der Himmel wird eingehen, bleibt nirgends ein Stuhl stehen. 154 Wenn jemand vom Himmel auf die Erde müsste, so würde er sich Berchtesgaden wählen. Dies Sprichwort, welches zur Zeit, als Berchtesgaden noch unter der Herrschaft des Krummstabes stand, im Volksmunde lebte, scheint jetzt ganz vergessen zu sein; aber was es ausdrückt, sagt Ad. Zeising, gilt noch heute mit demselben Rechte wie damals, wenn auch in anderm Sinne. Die fetten Pfründen und das üppige Wohlleben der Stiftsherren und Beamten, auf die jener Lobspruch damals vorzugsweise gemünzt war, ist jetzt verschwunden; und insofern sich mit ihnen auch diejenigen, die nur in fetten Pfründen einen Vorgeschmack der himmlischen Seligkeit zu finden wissen, von hier auf- und davongemacht haben, ist auch die dem Sprichwort nachhinkende Prophezeiung: „es werde eine Zeit kommen, da aus Berchtesgaden kriechen möchte, wer nicht gehen kann“, in gewissem Sinn bereits eingetroffen. Aber trotzdem besitzt das berchtesgadener Ländchen in seiner Natur der Reize und Schönheiten noch immer so viele, dass es auch jetzt als einer der schönsten Punkte der Erde erscheint. (Vgl. Morgenblatt den Artikel: Ein Sommeraufenthalt in Berchtesgaden, Stuttgart 1858, S. 294.) 155 Wenn sich der Himmel wülket, so wil es regnen. – Gruter, III, 103; Lehmann, 870, 137. Die Venetier: Der Himmel mit Schäfchen verspricht einen schönen Morgen. Sie sagen auch: Wenn der Himmel gezupfter Wolle gleicht, ist auch der Regen nicht mehr weit. Die Toscaner aber behaupten: Himmel mit Schäfchen, Wasser im Schäffchen. Die Lombarden: Wenn die Wolken wie Wolle sind, regnet's nicht heute, so regnet's geschwind. Die Engländer: Sind die Wolken auf den Hügeln, kommen sie wieder bei den Mühlen. (Reinsberg VIII, 47.) 156 Wer dem Himmel dient, dient sich selbst. Sowie der, welcher sich selbst auf die rechte Weise dient, gewiss dem Himmel auf die würdigste Weise opfert. 157 Wer den Himmel errungen, soll die Erde nicht mit Steinen werfen. Böhm.: Když budeš v nebi, netrus na nás. (Čelakovsky, 152.) 158 Wer den Himmel in sich trägt, fürchtet die Hölle ausser sich nicht. 159 Wer den Himmel will erben, muss es mit dem Teufel verderben. 160 Wer ewig will im Himmel sein, steig' lebend in die Hölle ein. – Parömiakon, 2289. Ohne Kampf kein Sieg. 161 Wer gegen den Himmel sieht, verachtet die Erde. – Winckler, XVII, 52. 162 Wer hier schon will im Himmel sein, der werde vor ein Engel fein. 163 Wer Himmel und Hölle zugleich sehen will, reise nach England. 164 Wer in den Himmel kommen will, muss leiden ohne Mass und Ziel. – Seybold, 439; Parömiakon, 2122.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [326]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/332>, abgerufen am 24.11.2024.