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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] Wahlspruch des Herzogs Christian von Braunschweig, der im Dreissigjährigen Kriege die Sache der Evangelischen gegen das Papstthum verfocht.

1223 Gottes Freund, der Welt Feind. - Schulze, 288; Simrock, 3983; Tappius, 99a.

1224 Gottes freund vnd aller Menschen feind. - Agricola, I, 4; Tappius, 99a; Franck, II, 82b; Henisch, 1691, 32; Lehmann, II, 231, 161; Petri, II, 7; Latendorf II, 15.

Wahlspruch des Grafen Eberhard der Greiner von Würtemberg im 14. Jahrhundert. Grundsatz tyrannischer Gewalthaber, die Agricola a. a. O. "leutfresser" nennt.

Holl.: Gods vriend, al der wereld vijand. (Harrebomee, I, 243.)

1225 Gottes Fügen mein Vergnügen. - Kohl, Nordwestdeutsche Skizzen, II, 214.

Ein westfälischer Fensterspruch. (S. Leiden.)

1226 Gottes fuss tünget bessser, denn Stro vnd Mist. - Henisch, 1324, 8; Petri, II, 352.

Man wird aber doch gut thun, Stroh und Mist nicht ganz wegzulassen.

1227 Gottes Fussstapffen triefen von fett. - Petri, II, 352.

1228 Gottes gab nimbt auch im Tode nicht ab. - Henisch, 1692, 25; Petri, II, 352.

1229 Gottes gab soll man zu keiner zeit verschlagen mit vndanckbarkeit. - Henisch, 1328, 24.

1230 Gottes Gab wird nicht durch Geld erlanget. - Petri, II, 357.

1231 Gottes Gaben machen sicher vnd faul. - Henisch, 1388, 23; Petri, II, 352.

1232 Gottes Gaben soll man mässig gemessen.

Böhm.: Mas dar bozi, stridme pozij. (Celakovsky, 294.)

Poln.: Dalci Bog dary, uzywaj miary. (Celakovsky, 294.)

1233 Gottes Gebote sind eiserne Ketten, so lange man ihn fürchtet, goldene, wenn man ihn liebt.

1234 Gottes geist vnd ein böss gewissen wohnen nicht beysammen. - Henisch, 1605, 31; Petri, I, 49.

1235 Gottes genad erfüllet die welt. - Gruter, I, 45; Henisch, 1692, 66; Petri, II, 353; Sailer, 219; Eiselein, 254.

Holl.: Wat duurt eeuwiglijk! Wat anders dan de genade Gods. (Harrebomee, I, 245.)

1236 Gottes gericht seindt verborgen vnd wunderlich. - Henisch, 1692, 48; Petri, I, 49.

1237 Gottes Gewalt und ehehafte Noth sind vorbehalten. - Graf, 389, 554.

"Jedoch ist Gottesgewaldt vnndt ehehaffte nott vorbehaln". (Kothing, Landbuch von Schwyz, Zürich 1850.)

Beide Sprichwörter handeln von dem Nothstande, in welchem Handlungen erlaubt sind, die das Gesetz für den gewöhnlichen Lauf der Dinge verbietet, aber gerade von den Fällen, die im Gesetz nicht als Nothstand bezeichnet sein können, weil der Mensch in Lagen kommen kann, die kein Gesetzgeber vorauszusehen vermag. Jeder mit unwiderstehbarer Gewalt herbeigeführte, die Rechte des einzelnen gefährdende Nothstand wird hier durch "Gottes Gewalt" bezeichnet. Ehehafte Noth ist aber dann vorhanden, wenn jemand in entschuldbarer Weise an der Wahrung seiner Rechte gehindert ist.

1238 Gottes Gewölbe stehet fest und hat doch keine Balken. - Simrock, 3889.

1239 Gottes Glück bedarff man wol. - Petri, II, 352; Henisch, 230, 51.

1240 Gottes Gnad kann niemand erben. - Petri, II, 353.

1241 Gottes Gnad' und Menschenfleiss machen aus einem Trabanten einen Commandanten. - Parömiakon, 397.

1242 Gottes Gnad' und Treu sind alle Morgen neu.

Frz.: Bon est Dieu qui partout aide. (Leroux, I, 13.)

It.: D' hora in hora, le cose Dio migliora. (Pazzaglia, 90, 10.)

1243 Gottes gnad vberwigt allzeit seinen zorn. - Henisch, 1692, 48; Petri, I, 49.

1244 Gottes gnad vberwigt weit alle Sünd. - Henisch, 1692, 68.

1245 Gottes gnad vnd gunst kompt durch Christ vmbsunst. - Henisch, 1692, 18; Petri, I, 49.

1246 Gottes Gnad vnd Krafft allein machet vns von Sünden rein. - Petri, I, 49.

1247 Gottes gruss ist im anfang grewlich, am end tröstlich. - Henisch, 1693, 11; Petri, I, 49.

1248 Gottes gunst gehet für aller Welt gunst. - Herberger, II, 125.

[Spaltenumbruch] 1249 Gottes Gunst, gute Kunst, wahrer Mnnd, Leib gesund, frommes Herz sind das Beste allerwärts. - Hertz, 68.

1250 Gottes Güt' und Treu ist alle Morgen neu. - Sprichwörterschatz, 89; Reinsberg II, 6.

Engl.: God is where he was. (Gaal, 802.)

1251 Gottes Güte gibt allein Segen, Wachsthum und Gedeihen. - Sprichwörterschatz, 111.

1252 Gottes Güte ist besser denn das Leben. - Petri, II, 353.

1253 Gottes Güte macht allein reich. - Henisch, 1693, 21; Petri, II, 353.

1254 Gottes Hand greift nie zu spät.

It.: Mai giunsero tardi le grazie divine. (Pazzaglia, 346, 4.)

1255 Gottes Hand ist immer offen und immer voll. - Sailer, 219; Sprichwörterschatz, 85.

Ung.: Mikor az Isten nyulat teremtett, a bokorrül is gondoskodott.

1256 Gottes Hand ist mein Pfand. - Parömiakon, 3174.

1257 Gottes Hand ist vnverkürtzt. - Henisch, 1693, 45; Petri, II, 353.

1258 Gottes Hand knüpft 's Eheband.

1259 Gottes Hand zu helffen hat kein Ziel, wie gross auch sei der Schade. - Petri, I, 49.

1260 Gottes Handwerck ist, auss Bettlern Herrn zu machen. - Henisch, 1693, 52; Petri, III, 353.

1261 Gottes Hauss - ein Bethauss. - Petri, I, 49.

1262 Gottes Heil ist mein Erbtheil. - Hertz, 73.

1263 Gottes Herberg in der Welt ist beym helff dir Gott, der von jederman verlassen ist. - Lehmann, 43, 11.

1264 Gottes huld, dess gewissens vnschuld vnd Christliche (oder: des Mannes) gedult seindt die drey besten stuck in disem Leben. - Henisch, 1409, 38.

1265 Gottes hülff am nechsten ist, da die noth am grössesten ist. - Henisch, 1694, 12.

1266 Gottes hülff ist gericht auff Witwen vnd Waysen. - Petri, II, 353.

1267 Gottes hülff wirdt wol auffgeschoben, aber nicht auffgehoben. - Henisch, 1694, 10; Petri, II, 842.

1268 Gottes Hülffstündlein kompt langsam, aber früe wol vnd gewünschet. - Petri, I, 49.

1269 Gottes Kirch' und Schar bleibt immerdar.

1270 Gottes Küchen ist so weit vnd gross als die Welt ist. - Lehmann, 533, 9.

1271 Gottes Lieb' und saure Linsen schmecken gut.

1272 Gottes Lohn, der Welt Habedank, wer die zwei wohl behalten kann, den richtet wohl sein Ackergang (Ackerbau).

1273 Gottes Macht ist mein Krafft. - Petri, I, 50.

Dän.: Den almaegtige hielper de afmaegtige. - Guds almagt hielper vorer afmagt. Naar menneskelig hielp slipper, begynder Guds. (Prov. dan., 345.)

1274 Gottes macht vnd gewalt gehet allezeit inn der grössesten schwachheit zu. - Henisch, 1692, 58.

1275 Gottes Mühle geht (mahlt) langsam, aber sie mahlt fein. - Winckler, XI, 35; Bohn I, 50; Braun, I, 947; Günther, 70; Körte, 2356; Simrock, 3918; Märcker, Das alte und neue Rom (Berlin 1865), S. 10; Lohrengel, I, 329.

1276 Gottes Mühle steht oft lange stille. - Simrock, 3919.

Gott ist nicht eilig, aber eingedenk (er vergisst nichts). (Reinsberg II, 12.)

Frz.: Dieu souffrist mout. (Leroux, I, 11.)

1277 Gottes Mühlen mahlen langsam, aber trefflich klein. - Steiger, 212; Eiselein, 249; Reinsberg II, 12.

Holl.: Gods molens malen vroeg en laat. (Harrebomee, I, 243.)

Lat.: Sero Jupiter diphtheram inspexit. (Eiselein, 249; Hanzely, 221.) - Sero molunt deorum molae. (Binder II, 3093; Eiselein, 249; Faselius, 233; Hanzely, 221; Philippi, II, 179; Seybold, 553; Tappius, 208a; Wiegand, 22.)

1278 Gottes nam ist mein krafft. - Henisch, 1698, 5.

1279 Gottes Name ist viler schalckheit Deckel. - Henisch, 1697, 37; Petri, II, 353.

[Spaltenumbruch] Wahlspruch des Herzogs Christian von Braunschweig, der im Dreissigjährigen Kriege die Sache der Evangelischen gegen das Papstthum verfocht.

1223 Gottes Freund, der Welt Feind.Schulze, 288; Simrock, 3983; Tappius, 99a.

1224 Gottes freund vnd aller Menschen feind.Agricola, I, 4; Tappius, 99a; Franck, II, 82b; Henisch, 1691, 32; Lehmann, II, 231, 161; Petri, II, 7; Latendorf II, 15.

Wahlspruch des Grafen Eberhard der Greiner von Würtemberg im 14. Jahrhundert. Grundsatz tyrannischer Gewalthaber, die Agricola a. a. O. „leutfresser“ nennt.

Holl.: Gods vriend, al der wereld vijand. (Harrebomée, I, 243.)

1225 Gottes Fügen mein Vergnügen.Kohl, Nordwestdeutsche Skizzen, II, 214.

Ein westfälischer Fensterspruch. (S. Leiden.)

1226 Gottes fuss tünget bessser, denn Stro vnd Mist.Henisch, 1324, 8; Petri, II, 352.

Man wird aber doch gut thun, Stroh und Mist nicht ganz wegzulassen.

1227 Gottes Fussstapffen triefen von fett.Petri, II, 352.

1228 Gottes gab nimbt auch im Tode nicht ab.Henisch, 1692, 25; Petri, II, 352.

1229 Gottes gab soll man zu keiner zeit verschlagen mit vndanckbarkeit.Henisch, 1328, 24.

1230 Gottes Gab wird nicht durch Geld erlanget.Petri, II, 357.

1231 Gottes Gaben machen sicher vnd faul.Henisch, 1388, 23; Petri, II, 352.

1232 Gottes Gaben soll man mässig gemessen.

Böhm.: Máš dar boži, střídmĕ požij. (Čelakovsky, 294.)

Poln.: Dałci Bóg dary, używaj miary. (Čelakovsky, 294.)

1233 Gottes Gebote sind eiserne Ketten, so lange man ihn fürchtet, goldene, wenn man ihn liebt.

1234 Gottes geist vnd ein böss gewissen wohnen nicht beysammen.Henisch, 1605, 31; Petri, I, 49.

1235 Gottes genad erfüllet die welt.Gruter, I, 45; Henisch, 1692, 66; Petri, II, 353; Sailer, 219; Eiselein, 254.

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„Jedoch ist Gottesgewaldt vnndt ehehaffte nott vorbehaln“. (Kothing, Landbuch von Schwyz, Zürich 1850.)

Beide Sprichwörter handeln von dem Nothstande, in welchem Handlungen erlaubt sind, die das Gesetz für den gewöhnlichen Lauf der Dinge verbietet, aber gerade von den Fällen, die im Gesetz nicht als Nothstand bezeichnet sein können, weil der Mensch in Lagen kommen kann, die kein Gesetzgeber vorauszusehen vermag. Jeder mit unwiderstehbarer Gewalt herbeigeführte, die Rechte des einzelnen gefährdende Nothstand wird hier durch „Gottes Gewalt“ bezeichnet. Ehehafte Noth ist aber dann vorhanden, wenn jemand in entschuldbarer Weise an der Wahrung seiner Rechte gehindert ist.

1238 Gottes Gewölbe stehet fest und hat doch keine Balken.Simrock, 3889.

1239 Gottes Glück bedarff man wol.Petri, II, 352; Henisch, 230, 51.

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1248 Gottes gunst gehet für aller Welt gunst.Herberger, II, 125.

[Spaltenumbruch] 1249 Gottes Gunst, gute Kunst, wahrer Mnnd, Leib gesund, frommes Herz sind das Beste allerwärts.Hertz, 68.

1250 Gottes Güt' und Treu ist alle Morgen neu.Sprichwörterschatz, 89; Reinsberg II, 6.

Engl.: God is where he was. (Gaal, 802.)

1251 Gottes Güte gibt allein Segen, Wachsthum und Gedeihen.Sprichwörterschatz, 111.

1252 Gottes Güte ist besser denn das Leben.Petri, II, 353.

1253 Gottes Güte macht allein reich.Henisch, 1693, 21; Petri, II, 353.

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1257 Gottes Hand ist vnverkürtzt.Henisch, 1693, 45; Petri, II, 353.

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1259 Gottes Hand zu helffen hat kein Ziel, wie gross auch sei der Schade.Petri, I, 49.

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1268 Gottes Hülffstündlein kompt langsam, aber früe wol vnd gewünschet.Petri, I, 49.

1269 Gottes Kirch' und Schar bleibt immerdar.

1270 Gottes Küchen ist so weit vnd gross als die Welt ist.Lehmann, 533, 9.

1271 Gottes Lieb' und saure Linsen schmecken gut.

1272 Gottes Lohn, der Welt Habedank, wer die zwei wohl behalten kann, den richtet wohl sein Ackergang (Ackerbau).

1273 Gottes Macht ist mein Krafft.Petri, I, 50.

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1274 Gottes macht vnd gewalt gehet allezeit inn der grössesten schwachheit zu.Henisch, 1692, 58.

1275 Gottes Mühle geht (mahlt) langsam, aber sie mahlt fein.Winckler, XI, 35; Bohn I, 50; Braun, I, 947; Günther, 70; Körte, 2356; Simrock, 3918; Märcker, Das alte und neue Rom (Berlin 1865), S. 10; Lohrengel, I, 329.

1276 Gottes Mühle steht oft lange stille.Simrock, 3919.

Gott ist nicht eilig, aber eingedenk (er vergisst nichts). (Reinsberg II, 12.)

Frz.: Dieu souffrist mout. (Leroux, I, 11.)

1277 Gottes Mühlen mahlen langsam, aber trefflich klein.Steiger, 212; Eiselein, 249; Reinsberg II, 12.

Holl.: Gods molens malen vroeg en laat. (Harrebomée, I, 243.)

Lat.: Sero Jupiter diphtheram inspexit. (Eiselein, 249; Hanzely, 221.) – Sero molunt deorum molae. (Binder II, 3093; Eiselein, 249; Faselius, 233; Hanzely, 221; Philippi, II, 179; Seybold, 553; Tappius, 208a; Wiegand, 22.)

1278 Gottes nam ist mein krafft.Henisch, 1698, 5.

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[[27]/0033] Wahlspruch des Herzogs Christian von Braunschweig, der im Dreissigjährigen Kriege die Sache der Evangelischen gegen das Papstthum verfocht. 1223 Gottes Freund, der Welt Feind. – Schulze, 288; Simrock, 3983; Tappius, 99a. 1224 Gottes freund vnd aller Menschen feind. – Agricola, I, 4; Tappius, 99a; Franck, II, 82b; Henisch, 1691, 32; Lehmann, II, 231, 161; Petri, II, 7; Latendorf II, 15. Wahlspruch des Grafen Eberhard der Greiner von Würtemberg im 14. Jahrhundert. Grundsatz tyrannischer Gewalthaber, die Agricola a. a. O. „leutfresser“ nennt. Holl.: Gods vriend, al der wereld vijand. (Harrebomée, I, 243.) 1225 Gottes Fügen mein Vergnügen. – Kohl, Nordwestdeutsche Skizzen, II, 214. Ein westfälischer Fensterspruch. (S. Leiden.) 1226 Gottes fuss tünget bessser, denn Stro vnd Mist. – Henisch, 1324, 8; Petri, II, 352. Man wird aber doch gut thun, Stroh und Mist nicht ganz wegzulassen. 1227 Gottes Fussstapffen triefen von fett. – Petri, II, 352. 1228 Gottes gab nimbt auch im Tode nicht ab. – Henisch, 1692, 25; Petri, II, 352. 1229 Gottes gab soll man zu keiner zeit verschlagen mit vndanckbarkeit. – Henisch, 1328, 24. 1230 Gottes Gab wird nicht durch Geld erlanget. – Petri, II, 357. 1231 Gottes Gaben machen sicher vnd faul. – Henisch, 1388, 23; Petri, II, 352. 1232 Gottes Gaben soll man mässig gemessen. Böhm.: Máš dar boži, střídmĕ požij. (Čelakovsky, 294.) Poln.: Dałci Bóg dary, używaj miary. (Čelakovsky, 294.) 1233 Gottes Gebote sind eiserne Ketten, so lange man ihn fürchtet, goldene, wenn man ihn liebt. 1234 Gottes geist vnd ein böss gewissen wohnen nicht beysammen. – Henisch, 1605, 31; Petri, I, 49. 1235 Gottes genad erfüllet die welt. – Gruter, I, 45; Henisch, 1692, 66; Petri, II, 353; Sailer, 219; Eiselein, 254. Holl.: Wat duurt eeuwiglijk! Wat anders dan de genade Gods. (Harrebomée, I, 245.) 1236 Gottes gericht seindt verborgen vnd wunderlich. – Henisch, 1692, 48; Petri, I, 49. 1237 Gottes Gewalt und ehehafte Noth sind vorbehalten. – Graf, 389, 554. „Jedoch ist Gottesgewaldt vnndt ehehaffte nott vorbehaln“. (Kothing, Landbuch von Schwyz, Zürich 1850.) Beide Sprichwörter handeln von dem Nothstande, in welchem Handlungen erlaubt sind, die das Gesetz für den gewöhnlichen Lauf der Dinge verbietet, aber gerade von den Fällen, die im Gesetz nicht als Nothstand bezeichnet sein können, weil der Mensch in Lagen kommen kann, die kein Gesetzgeber vorauszusehen vermag. Jeder mit unwiderstehbarer Gewalt herbeigeführte, die Rechte des einzelnen gefährdende Nothstand wird hier durch „Gottes Gewalt“ bezeichnet. Ehehafte Noth ist aber dann vorhanden, wenn jemand in entschuldbarer Weise an der Wahrung seiner Rechte gehindert ist. 1238 Gottes Gewölbe stehet fest und hat doch keine Balken. – Simrock, 3889. 1239 Gottes Glück bedarff man wol. – Petri, II, 352; Henisch, 230, 51. 1240 Gottes Gnad kann niemand erben. – Petri, II, 353. 1241 Gottes Gnad' und Menschenfleiss machen aus einem Trabanten einen Commandanten. – Parömiakon, 397. 1242 Gottes Gnad' und Treu sind alle Morgen neu. Frz.: Bon est Dieu qui partout aide. (Leroux, I, 13.) It.: D' hora in hora, le cose Dio migliora. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [27]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/33>, abgerufen am 11.12.2024.